Zusammenfassung und Diskussion: "Glück ist lernbar - Die Formel für ein besseres Leben"

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Gast Aurelia

Edit: Die Zusammenfassung findet ihr ab

hier.


Vielleicht interessiert's ja den einen oder anderen, der heute Abend nicht feiern ist:

Glück ist lernbar! Die Formel für ein besseres Leben

Dokumentation

Samstag, 17.03.2012

20:15

Wiederholung: Sonntag, 18.03.2012

08:35

Sieben von zehn Deutschen sind laut einer aktuellen Umfrage des Glücksatlas 2011 mit ihrem Leben zufrieden - und das trotz Wirtschaftskrise und wackelndem Euro. Gleichzeitig aber hat sich die Zahl der Depressiven seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt (Barmer Krankenhausreport 2011). Kein Wunder, dass die Glücksforschung fast schon eine eigene Industrie geworden ist. Immer neue Glücksratgeber werben mit ihren Glücksformeln. Aus der Soziologie, der Psychologie, der Neurologie und der Genetik kommen regelmäßig neue Erkenntnisse über unser Glücksempfinden und wie wir es vermehren können. Ist es vererbbar und in unseren Genen festgelegt oder sind wir doch sprichwörtlich unseres Glückes Schmied und können unser Glück selbst in die Hand nehmen? Diesen Fragen geht die große Samstags-Dokumentation nach und zeigt auf: Glück ist lernbar! Die Formel für ein besseres Leben.

Glück ist keine Frage des Schicksals, sondern lernbar, behauptet Dr. Stefan Frädrich. Der Kölner Psychiater und Motivationscoach tritt den Beweis an und startet ein Experiment: In nur sieben Wochen will er fünf Unglückliche zu glücklichen Menschen machen. Im standardisierten Glückstest 'Oxford Questionaire of Happiness' liegen die Ergebnisse der Teilnehmer zu Beginn weit unter Durchschnitt. Ihre Motivation ist unterschiedlich: Mit Hilfe des Experiments möchte der 31-jährige Martin nach einer schmerzhaften Trennung den verlorenen Sinn des Lebens wieder finden. Für die 32-jährige Diplom-Pädagogin Yalda heißt Glück, ihren Traum vom Auswandern endlich umzusetzen - doch bisher scheitert sie immer an der kleinsten Entscheidung. Weitere Teilnehmer sind der 53-jährige Detlef, der mit mehr Geld glücklich werden will und Gestalttherapeutin Isabel, die an ihrem Glück zweifelt: 'obwohl ich alles habe, bin ich nicht glücklich, kann es nicht annehmen.' Auch Mediengestalter Jörg nimmt teil und wird während des Experiments durch zwei Todesfälle aus der Bahn geworfen. Glückscoach Frädrich stärkt die positiven Seiten seiner Probanden: 'Es wird immer zu sehr von den Schwierigkeiten, den Problemen, von dem, was nicht geht, gesprochen. Damit ist man negativ behaftet. So kann man keine positive Grundlage erlangen'. Die Experimentteilnehmer werden medizinisch und psychologisch begleitet. Zu Stefan Frädrichs Methoden gehören außerdem Achtsamkeitstraining, Lachyoga, Ernährungsberatung und Sport. Wird der Glückscoach es in den sieben Wochen schaffen, jeden Probanden glücklicher zu machen? Die 16-jährige Denise Steinbach hat das Glücklichsein gelernt und sogar die Note Eins dafür bekommen. Gelernt hat sie es an der Willy-Hellbach-Schule in Heidelberg. Schuldirektor Ernst Fritz-Schubert hat das Fach vor 4 Jahren eingeführt, 60 Schulen sind ihm seither gefolgt. 'Wir wollen die Philosophie des Glücks mit praktischen Übungen für die Schüler alltagstauglich machen.' Der Unterricht fußt auf dem Prinzip der Selbsterfahrung mit Rollenspielen, Vertrauensübungen, Yoga und Entspannungspraktiken. Aber reicht das aus, um glücklicher zu werden? Für Professor Manfred Spitzer ist es der richtige Weg. Der renommierte Hirnforscher der Universität Ulm misst Glücksempfindungen mit Hilfe der Magnet-Resonanz-Tomographie. Der Forscher konnte belegen, wodurch Glückshormone ausgeschüttet werden: 'Lernen macht glücklich! Beim Lernen wird unser Gehirn immer mit etwas Neuem überrascht und die Neugierde auf das Unbekannte ist der größte Anreiz für unser Belohnungssystem'. Diese Hirnareale zu stimulieren könnte also eine Formel für ein besseres Leben sein. Warum sind die Deutschen im internationalen Vergleich so unglücklich? Auf der Weltkarte des Glücks des Glücksforschers Prof. Ruut Veenhoven liegt Deutschland auf Platz 29, weit hinter Holland, der Schweiz und Österreich. Platz eins geht an die Dänen. Ruut Veenhoven sieht als Grund die Wiedervereinigung, sie habe 'die Deutschen wirtschaftlich stark belastet, da braucht es seine Zeit um wieder glücklicher zu werden.' Für Dr. Eckart von Hirschhausen ist die schlechte Platzierung eine Frage der Mentalität: 'Wir Deutschen sind immer nur kritisch. Wenn jemand uns seine neue Wohnung zeigt, sehen wir nur die schiefe Fußleiste und sagen: Da kenn ich jemand, der hätte das besser machen können!' Die Theorie des Mediziners und Glücksautors: 'Die wichtigste Botschaft über Glück ist: solange unser Herz an materiellen Dingen hängt, sind wir auf dem Irrweg. Menschen sind am glücklichsten, wenn sie sich verbunden, wenn sie sich gebraucht fühlen. Und dabei sind Freunde wichtiger als Familie!' Die große Samstags-Dokumentation zeigt auch extreme Glückssucher: Walter Rohrmoser verzichtet seit zwölf Jahren auf feste Nahrung und lebt seither von Säften, Tees und Kakao. Er ist glücklicher als zu der Zeit, als er noch gegessen hat. 'Ein medizinisches Wunder bin ich nicht, das ist für mich jemand, der Cola, Schweinsbraten und mehrere pharmazeutische Mittel kombinieren kann, und danach noch arbeiten kann. Das ist heute ein Wunder, dass das über Jahrzehnte funktioniert.' Auch der Ex-Millionär Karl Rabeder setzt auf Verzicht: Er hat Privat-Flugzeug, Villa und Autos verschenkt und lebt heute von 1.000 Euro im Monat in einer kleinen Almhütte. Rabeder behauptet: 'Ich bin glücklicher als je zuvor.'

Länge: 245 Minuten

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Schaut es jemand?

Der Glückscoach und wie immer Eckhart von Hirschhausen sind mir oft zu flach und angestrengt "witzig",

diese deutsche kommentierende Brünette die da auch ein bisschen ironisch und kritisch ist finde ich super.

Einige Methoden sind sicherlich gut und gehen teilweise auch Richtung "get a life", aber viel esoterischer Mist ist auch dabei.

Oh, krass, der Seligmann, der kam mal in nem Referat von mir vor.

Das mit den Komplimenten auf dem Rücken haben wir im Studium bei nem Training auch gemacht, das ist ne feine Sache :-)

Edit: Ich kann es morgen nicht sehen, da sind Altruismus und Geld verdienen angesagt :-p

So, halb 12 mittlerweile. Die brünette jüngere Dame ist wohl Ariadne von Schirach, von der ich nebenbei gerade einige Texte las. Sie hat gerade recht viel kommentiert und mir gefiel dabei gut, dass sie sich nicht in den "Frame" des Vorgestellten ziehen ließ sondern Distanz und einen Hauch Sarkasmus warte, wobei sie auch mal in spontanes daherphilosophieren geriet.

Gerade hat Herr von Hirschhausen etwas "gutes" gesagt, was man nicht schon 400x hörte, ich glaube es war zum Thema Freunde.

Der Kram um Geld war eher vorhersehbar und solala, hier möchte ich mal kurz Herzbergs 2Faktoren-Modell erwähnen, dass sich mMn abgewandelt hier auch anwenden lässt, Geld eher als Hygiene- als "Glücks"-Faktor. Sollte man vielleicht auch mal PU-relevant kritisch betrachten in Bezug auf Faktoren wie Frauenanzahl, Sexmenge diesdas, die ja hier häufig synonym mit Erfolg oder Glück gesehen werden. http://de.wikipedia.org/wiki/Zwei-Faktoren-Theorie_%28Herzberg%29

Sonst ist nicht soviel hängen geblieben gerade und zum Thema Altruismus usw. erspare ich mir jetzt mein persönliches pseudophilosophisches Geschwafel, ich glaube das liest ja eh keine Sau hier (Test!) :-)

Na toll, jetzt gerade Lachyoga.

Mal schauen wie Nachbereitung und Evaluation gehandhabt werden oder ob n paar Happy-Sheets herhalten müssen die zeigen, dass hinterher alles ganz prima ist.

Im Gros habe ich den Eindruck es werden recht viele Baustellen angesprochen, die trotz Dauer der Sendung eher oberflächlich bleiben, warum diese Sonnenlicht essenden Waldschrate soviel Raum einnahmen ist mir schleierhaft.

So ähnlich sieht es auch mit dem Coaching im Allgemeinen aus, recht nett aber oberflächlich, n bisschen Aktivitätenaufbau, Wertschätzung hier nochmal Meditation und dann wieder etwas aus der Psychologie dort, naja, aber wahrscheinlich schonmal besser als nix, hat natürlich Höhen und Tiefen :-)

Lustig ist vielleicht noch, dass die Ausgangsfrage, ob Glück erlernbar ist schon in der Vorschau und in der Sendung grundsätzlich sofort mit "ja" beantwortet wird.

bearbeitet von Automatikk

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Gast Aurelia

Ich hab's bisher nebenbei laufen lassen, bin aber total müde - morgen Vormittag kommt die Wiederholung, die schaue ich mir dann an. :-D

Und ich editiere es mal noch oben rein.

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Habe es gestern auch gesehen. Ich fand es insgesamt ganz gut wobei man sich über die angwandten Methoden sicherlich streiten kann. Karaoke singen und Lachyoga wären für mich auch nicht gerade die Heilsbringer gewesen. Das Bowling-Experiment und das Achtsamkeitstraining (die Kirsten Tofahrn ist ja der Hammer) sowie einige andere "Übungen" fand ich dagegen ziemlich inspirierend.

Am besten konnte ich mich mit Martin identifizieren. Hat mich doch ziemlich stark an meine eigene Situation von vor einem Jahr erinnert.

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Gast Aurelia

Oh, gerade Karaoke ist was, das mich persönlich absolut glücklich macht! :-D

Aber ich schreibe hier nachher mal eine Zusammenfassung, wenn ich es zu Ende gesehen habe. :-)

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Gast Aurelia

Bei 245 Min. Länge ist es natürlich schwierig, alles wiederzugeben. Ich saß auch nicht die ganze Zeit vor dem Fernseher, sondern habe Dinge nebenbei erledigt.

Aber ich bemühe mich trotzdem, euch einen möglichst detaillierten Einblick zu verschaffen.

Der Übersicht halber teile ich es auf mehrere Postings auf.

Die Ausgangslage:

Es gibt einen offiziellen Test, mit dem Glück(lichkeit) gemessen werden kann.

Der nennt sich Oxford Happiness Inventory.

Falls ihn jemand machen möchte, findet ihr ihn hier:

http://coachingtohappiness.com/happiness-test.html

Die Glücksexperten (oder zumindest die, deren Namen ich mitbekommen habe):

Stefan Frädrich, (ehem.) Mediziner und Glückscoach

Steffi Burkhart, Sportwissenschaftlerin

Ramin Raygan, Glücks- und Erfolgscoach

Francois Lelord, Autor (z.B. „Hectors Reise“)

Anselm Grün, deutscher Benediktinerpater und Autor von mehreren hundert spirituellen Büchern (z.B. „Das kleine Buch vom wahren Glück“)

Heiko Ernst, Diplom-Psychologe und Chefredakteur von „Psycholgie Heute“

Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt, Autor und Comedian

Manfred Spitzer, ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Ulm

Matthieu Ricard, buddhistischer Mönch und ehemaliger Molekularbiologe

Dr. Ammar Owega, Neurologe

Martin E. Seligman, Begründer der Positiven Psychologie

Ariadne von Schirach, Kolumnistin

Prof. Ruut Vehooven, Glücksforscher

Wilhelm Schmid, Philosoph („Philosophie der Lebenskunst“)

Anfangs: Boris Becker

Die Teilnehmer:

Martin: Relativ frisch getrennt nach 5 Jahren Beziehung (8 Wochen vor Beginn des Experiments). Ausgangswert 40

Yalda: Wohnt wieder zuhause, hat Entscheidungsprobleme, kann sich z.B. seit einem Jahr nicht zwischen PC und Mac entscheiden. Ausgangswert 53

Jörg: Ist unzufrieden mit seinem Job, generell antriebslos, ernährt sich von viel Fast Food. Ausgangswert 49

Detlef: Ist ebenfalls unzufrieden mit seinem Job, leidet unter seinem Geldmangel und seiner Vergangenheit. Ausgangswert 64

Isabel: Hat einige Ängste, ist zum Beispiel lange nicht auf der Autobahn gefahren.

Ausgangswert 72

Alle Teilnehmer führen ein Ernährungsprotokoll und tragen ein Armband, das in der Reportage als „Armband, das normalerweise von Herzpatienten zur Kontrolle getragen wird“ bezeichnet wird. Tatsächlich handelt es sich um einen SenseWear, der meines Wissens im Normalfall von Sport- und Ernährungswissenschaftlern bzw. Sportlern selbst verwendet wird.

Er analysiert Bewegungsverhalten, Schlafdauer und berechnet (z.B. indem er die Körpertemperatur ständig misst und miteinbezieht) recht genau den Kalorienbedarf seines Trägers.

Das Experiment:

Im ersten Teil geht es darum, herauszufinden, welche Rolle der Körper in Bezug auf unser Glücksempfinden spielt. Zu diesem Zweck absolvieren alle Teilnehmer ein „teutonisches Zirkeltraining“.

Ergebnis: Bis auf Detlef fühlen sich alle hinterher deutlich besser.

Boris Becker spricht über Glückshormone, die bei sportlicher Betätigung freigesetzt werden, u.a. sagt einer der Experten:

„Glückshormone werden ausgeschüttet, wenn uns gefällt, was wir tun oder sehen.

Dem Gehirn gefällt vor allem, wenn es etwas Neues erfährt.“

Dr. Eckart von Hirschhausen ist der Meinung, dass wir nicht wissen müssen, was genau biochemisch in unserem Kopf passiert. – das Gefühl, wenn wir uns glücklich, ausgeglichen oder humorvoll fühlen, sei ausschlaggebend.

Fazit des Versuchs: Bewegung macht glücklich, solange man es nicht übertreibt. Wer seine Grenzen deutlich überschreitet oder unter übersteigertem Ehrgeiz leidet, macht den Effekt wieder zunichte.

Im weiteren Verlauf des Experiments sollen die Teilnehmer sich ihre negativen Glaubenssätze, die Aussagen ihres „inneren Kritikers“, bewusst machen.

Dann atmen sie Helium ein und sprechen diese Glaubenssätze laut aus.

Die meisten können darüber lachen und fühlen sich ein Stück befreiter.

Auf der Weltkarte des Glücks liegen Dänemark auf dem ersten und Holland auf dem achten Platz. Prof. Ruut Venhooven sieht dies auch als Folge des legalen Cannabiskonsums. Es stellt sich die Frage: Machen Drogen glücklich?

Die Experten sind sich einig, dass Drogen kurzzeitig glücklich, dann aber unglücklich machen, da es nur noch darum gehe, mehr zu bekommen oder den Kick zu übertreffen.

=> Dinge, die vorher glücklich gemacht haben, machen nun nicht mehr glücklich. Darin sei auch die natürlich hohe Rückfallquote der ehemaligen Patienten von Suchtlkliniken begründet.

Weiterhin wird die Frage in den Raum geworfen, ob Familie glücklich macht.

Folgendes wird erklärt:

Das erste halbe Jahr nach der Geburt eines Kindes sinken Glück und Zufriedenheit frischgebackener Eltern durch den vielen neuen Stress erheblich, dann gibt es eine Phase der Erholung, bis der Stresspegel wieder deutlich steigt, wenn die Kinder in die Trotzphase kommen.

Das Auf und Ab setzt sich fort.

Die Antwort lautet also: Nein, Familie macht nicht zwingend glücklich.

Dr. Eckart von Hirschhausen sagt dazu: „Wir Deutschen definieren „Familie“ zu eng. Wir haben dieses Ideal von Vater, Mutter und Kind im Reihenhaus.“

Des Weiteren ist er der Ansicht, dass Romantik unglücklich macht. Er erläutert, dass viele Leute durch die Idee, es gebe (nur) den einen passenden Partner, den es unbedingt zu finden gelte, nie wirklich glücklich werden können.

Die Teilnehmer machen nun Bekanntschaft mit der Achtsamkeitstrainerin Kirsten Tofahrn. Sie bekommen Rosinen, sollen jedoch erst nach 5 Minuten eine davon essen.

Außerdem üben sie sich in Meditation.

Es zeigt sich, dass den meisten von ihnen äußerst schwer fällt, sich auf eine Sache zu konzentrieren und immer wieder Gedanken stören. Nicht alle können sich auf das Experiment einlassen.

Nun wird über eine Schule in Heidelberg berichtet – die erste, an der es das Schulfach „Glück“ gab. Inzwischen sind einige andere Schulen dem Beispiel des Direktors Ernst-Fritz Schubert gefolgt.

Die Schüler werden beispielsweise in Yoga und Meditation unterrichtet. Die größte Schwierigkeit sieht Schubert darin, den Jugendlichen zu Beginn klar zu machen, dass die Übungen nicht peinlich oder lächerlich sind. Mädchen können sich offenbar besser darauf einlassen als Jungs.

Eine Übung besteht daraus, sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen und zu loben. Bei einer anderen hat jeder Schüler einen Zettel auf dem Rücken, auf dem seine Mitschüler ihm Komplimente machen. Den Zettel darf er erst zuhause ansehen. Viele Schüler hängen sich die Zettel zuhause auf, um sie immer wieder ansehen zu können.

Zurück zu den Teilnehmern des Experiments.

Sie sollen einen „Flow“ erleben, sich selbst vergessen können. Zu diesem Zweck gehen sie Kart fahren.

Sie wirken hinterher deutlich befreiter. Selbst Martin, der anfangs den schlechtesten Wert hatte, scheint sehr zufrieden.

Allerdings können sich auch hier nicht alle ganz auf den Versuch einlassen, weil sie zu gerne gewinnen wollen.

Der nächste Punkt nennt sich in der Reportage „Das Glück der Couch-Potato“.

Der Neurologe Dr. Ammar Owega erklärt:

Wenn man eine Bewegung selbst kennt, führt das Gehirn sie beim Zuschauen aus.

Im Ultraschall ist, möglicherweise sogar genauer als im Kernspintomographen, nachweisbar, welche Areale im Gehirn wann anspringen oder nicht.

Es zeigt sich die direkte Reaktion auf Ängste, Sorgen, Verstimmungen oder auch Glück.

Die Frage lautet hier: Macht Fernsehen glücklich?

Um dies zu überprüfen, wird die Gehirnaktivität zweier Fußballfans während eines wichtigen Spiels beobachtet.

Es zeigt sich: Die Aktivität im Glücks-Areal des Gehirns bleibt, selbst 1-2 Minuten, nachdem ein Tor für die unterstützte Mannschaft gefallen ist, noch erhöht.

Nach Spiel-Ende steigt die Aktivität dort erneut an und bleibt dies – anders als bisher vermutet – auch noch eine ganze Weile.

„Der Zuschauer auf der Couch erlebt Emotionen evtl. sogar stärker als der Sportler selbst, für den es nicht mehr so besonders ist, ein Tor zu schießen.“, so Boris Becker.

=> Fernsehen kann glücklich machen.

Im weiteren Verlauf geht es um „Glück&Zufall“ am Beispiel von Poker.

Boris Becker vergleicht Poker mit einem Tennis-Turnier: „Es geht weniger um die Suche nach dem Glück oder Glücksgefühl, sondern um die Einstellung, lieber zu gewinnen, als zu verlieren, lieber mehr zu haben als weniger, lieber schön zu sein als hässlich.“

Michael „The Doc“ Keiner, ehem. Chirurg und nun Poker-Profi, spricht über die Gefühle, die bei einem verlorenen Poker-Spiel aufkommen:

„Wenn man ausscheidet, ist man sehr deprimiert. Das gibt sich allerdings meistens nach ein paar Minuten.“

Und Sandra „Black Mamba“ Naujoks , die ebenfalls Profi-Pokerspielerin ist, beschreibt die umgekehrte Lage: Das Glücksgefühl sei erst eine ganze Weile nach dem Gewinn selbst eingetreten – aber spätestens, als sie den Scheck dem Finanzamt überreicht habe.

Die Teilnehmer führen unterdessen eine weitere Übung aus: Sie legen sich in einen Sarg.

Nicht alle möchten daran teilnehmen. Tragisch ist vor allem, dass zu dem Zeitpunkt noch niemand weiß, dass Jörg kurz darauf innerhalb weniger Tage sowohl seine Mutter als auch seine Schwester verlieren wird.

Ariadne von Schirach erklärt, dass die Strategie, vom Tod aus zu denken, dabei helfe, ein erfülltes Leben zu leben, da man strenger sei und sich nicht mehr mit wenig zufrieden gebe, wo man mehr erreichen könne.

Anselm Grün äußert sich dazu wie folgt:

„Wer dem Tod ausweicht, lebt immer in Angst. Die Begegnung mit dem Tod ist daher ein wichtiger Schritt zum Glück.“

Die Teilnehmerin Isabel, der dieser Versuch merklich nahe geht, beschreibt ihre Gefühle folgendermaßen: „Mir wird bewusst, wie gerne ich lebe. Mit jedem Zentimeter, den ich mich weiter im Sarg zurücklehne, habe ich das Gefühl, mich von meinem Leben zu entfernen.“ Weiterhin sei ihr klar geworden, wie wichtig es sei, die Menschen, die man wertschätzt, auch regelmäßig wissen zu lassen, dass dem so ist.

Matthieu Ricard zitiert ein französisches Sprichwort: „Wenn du vergisst, wie kostbar das Leben ist, vergisst du auch, zu leben.“ Dies, so seine Aussage, sei der Grund dafür, dass Buddhisten viel über den Tod meditieren.

Nun erleidet Jörg mit dem Verlust zweier naher Familienangehörigen einen schweren Schicksalsschlag. Als ein Ziel sieht Anselm Grün unter anderem für jeden Trauernden, auf seinen eigenen Seelengrund zu kommen, zu erkennen, wer man wirklich ohne die verstorbene Person sei und wohin man gelangen wolle.

(Halbzeit des Experiments)

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Gast Aurelia

Jörg möchte weiterhin am Experiment teilnehmen. Als Ziel setzt er sich, sich gesünder zu ernähren und sich mehr auf Dinge zu konzentrieren, die ihm wirklich Spaß machen, wie beispielsweise singen.

Das Experiment tut ihm gut: „Zu wissen, dass da genug Leute sind, die sich um einen kümmern und die da sind, wenn man sie braucht, ist wichtig.“

Eckart von Hirschhausen kann das bestätigen: „Freunde sind wichtiger als Familie. Wenn Menschen krank werden, ist ihnen schlagartig klar, mit wem sie Kontakt haben wollen und mit wem nicht.“

Die Teilnehmer des Experiments gehen Karaoke singen.

Ramin Raygan sagt dazu: „Mit der Außenwelt in Kontakt kommen ist wichtig und bringt mehr Glück ins Leben.“

Ariadne von Schirach führt das weiter aus: „Der Versuch, etwas zu wagen, sich zu blamieren, Fehler zu machen und trotzdem geliebt zu werden, ist eine der wichtigsten Erfahrungen des Menschen.“

Den Teilnehmern macht es sichtbar Spaß. Nur Detlef kann sich nicht darauf einlassen.

Die nächste Frage, die aufkommt, ist „Macht Geld glücklich?“.

Berichtet wird über Karl Rabeder, der seine 350 qm-Luxusvilla, sein Geld und allen Besitz verschenkt und sich von seiner Frau getrennt hat und in eine 19 qm-Hütte zur Miete (15 Euro am Tag) gezogen ist. Nun lebt er von 1000 Euro im Monat.

Er bezeichnet sich als glücklich.

Einige Zitate der Glücksexperten dazu:

Ariadne von Schirach:

„Geld ist, was wir daraus machen. Gib einem Idioten eine Million und er verprasst es, um andere Menschen damit zu beeindrucken und steht am Ende wieder ohne alles da.“

„Die anständigen reichen Menschen, die ich kenne, schämen sich ein bisschen für ihren Reichtum. Und das macht sie irgendwie auch zu anständigen reichen Menschen.“

„Wenn man zu viel Besitz anhäuft, geschieht etwas Seltsames: Man besitzt nicht mehr die Dinge, sondern die Dinge besitzen einen.“

Dr. Eckart von Hirschhausen: „Jeder Arzt weiß: Wachstum, das sich nicht an die natürlichen Ressourcen hält, ist schädlich, denn wenn im Körper etwas unkontrolliert wächst, ist das Krebs.“

„Wir brauchen immer mehr und immer größer und vergleichen uns meistens zu unseren Ungunsten.“

„Geld allein macht nicht glücklich – Gutes tun dafür schon.“

Macht Essen glücklich?

Detlef, der eigentlich Koch werden wollte, diesen Beruf aber nicht erlernen konnte, erhält die Möglichkeit, für alle Teilnehmer zu kochen.

Francois Lelord erklärt: „Wenn man gut kochen kann, ist das wie ein „Flow“-Erlebnis: Man geht in einer Tätigkeit auf, die man beherrscht.“

Dr. Ammar Owega, Neurologe, führt aus, dass das Zusammenspiel von Geselligkeit und den Stoffen, die durch das Essen selbst freigesetzt werden, einem einen „Doppel-Kick“ verschaffen können.

Und Ariadne von Schirach sagt; „Das größte Unglück ist, zu denken, dass man der einzige unglückliche Mensch auf der Welt ist!“

Einen weiteren Denkanstoß liefert Stefan Frädrich: „Nicht das Füßehochlegen ist das gute Gefühl, nicht das Chillen ist das, was glücklich macht. Ein Kind spielt auch nicht nur von 8-17 Uhr und sagt dann: „Jetzt ist Feierabend!“. Es spielt, bis es abends erschöpft ins Bett fällt.“

Außerdem wurden Freunde, die die Teilnehmer des Experiments länger nicht gesehen haben, mit zum Essen eingeladen.

Dr. Eckart von Hirschhausen spricht über zwischenmenschliche Bindungen: „Die Leute, die einem nicht so gut tun, treffen wir häufiger - weil die, die einem gut tun, auch die netten sind, die uns verzeihen, wenn wir Termine absagen oder kurzfristig verschieben.“

Wilhelm Schmid dagegen macht darauf aufmerksam, wie wichtig die Nahrung an sich ist: „Essen ist noch viel intimer als Sex. Wir verschmelzen mit dem, was wir essen. Das sollte eigentlich jeden Menschen davon abhalten, nicht darauf zu achten, was er isst.“

Er weist außerdem darauf hin, dass das durch Essen ausgelöste Glücksgefühl noch 2-3 Stunden nach dem Essen anhält.

Doch einige Menschen vertreten die gegenteilige Ansicht. Das führt zum nächsten Thema: Glück&Verzicht

Walter Rohrmoser fastet nach eigener Angabe seit 12 Jahren. Er trinkt Tee, Gemüsebrühe und abends einen Kakao. Ausschlaggebend dafür war eine Woche Prana-Fasten ohne jegliche Flüssigkeits- oder Nahrungszufuhr, bei dem man sich tatsächlich nur von Licht und Luft „ernährt“. Natürlich sind derartige Versuche aus medizinischer Sicht äußerst bedenklich.

Er ist der Ansicht, dass er auf nichts verzichtet, sondern sich im Gegenteil etwas gibt: Das Gefühl der Leichtigkeit, das wohl jeder kennt, der schon einmal gefastet hat.

Er erklärt: „Essen bedeutet für mich weniger Glück, als in dieser Leichtigkeit zu leben.“

Prof. Anton Luger, Stoffwechselexperte an der Universitätsklinik Wien, hält es für äußerst unwahrscheinlich, allerdings nicht für ausgeschlossen, dass ein Mensch so lange ohne Nahrung überlebt.

Was ihn an dem, was ihm sein medizinisches Verständnis sagt, zweifeln lässt, ist ein Inder, der angeblich seit 70 Jahren nichts gegessen hat. Dieser wurde 2 Wochen lang durchgehend und auf Schritt und Tritt im Krankenhaus überwacht. In dieser Zeit hat er nichts gegessen und hatte auch keinen Stuhlgang,

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Gast Aurelia

Ein weiterer Ansatz, Glück(lichsein) zu lernen, wird angesprochen: Positive Psychologie, begründet von Martin E. Seligman.

Seine Grundregeln sind einfach:

  • Engagiere dich.
  • Finde Freunde.
  • Mach etwas, das deinem Leben Sinn verleiht.
  • Sei bereit, immer dazu zu lernen
  • Denke und fühle positiv

Seligman berichtet von Politikern, die davon ausgehen, dass zu viel Glück das Volk negativ beeinflusst. Er zitiert:

„Wir sollen den Leuten kein Glück beibringen, weil ihnen dann Leid gleichgültig wird.“ Studien zeigen aber, dass glückliche Menschen freigiebiger sind und sich mehr um andere kümmern als unglückliche es tun.

Kritiker der Positiven Psychologie führen an, dass das Leben eben nicht immer positiv sei.

Heiko Ernst beispielsweise hält Negativität für äußerst wichtig. Wie er zu dieser Ansicht kommt, erläutert er am Beispiel eines Bahngastes:

Wenn jemand am Bahngleis steht und damit rechnet, dass der Zug zu spät kommt, sieht er es relativ gelassen, wenn das auch eintritt.

Der, der aber immer positiv denkt und fest davon ausgeht, dass der Zug pünktlich ist, steht dann am Bahngleis und weiß nichts mit sich anzufangen.

Dr. Eckart von Hirschhausen widerspricht. Er vertritt die Ansicht, dass man, bevor man darüber spricht, was man gegen das „Zu viel“ tun kann, lieber an die Menschen denken sollte, denen es an Glück mangelt und sich Gedanken darüber machen sollte, wie man diesen Leuten helfen kann.

Unsere Teilnehmer üben sich währenddessen im Lachyoga mit Trainer Jürgen Kalweit.

Anfangs empfinden einige es noch als künstlich, doch abschließend betrachtet finden die meisten es hilfreich.

„Lachen hilft, ins Hier und Jetzt zu kommen. Lachen befreit. Wenn man lacht, kann man nicht über zukünftig vielleicht auftretende Probleme nachdenken.“, so die Ansicht der Experten.

Einer berichtet sogar, dass er mit seinen zwei jüngsten Kindern von Klein auf eine „Lachausbildung“ gemacht hat.

Matthieu Ricard hat sogar ein ganzes Buch mit Fotos von lachenden Menschen veröffentlicht.

Sind wir nur makellos glücklich?

Berichtet wird über zwei Frauen: Stefanie, die bereits ihre fünfte Operation hinter sich hat und ihre Falten behandeln lassen will, und Susan, die sich ihre Brust-Implantate nach Jahren wieder entfernen lassen möchte.

Beide Frauen sind nach der OP glücklicher. Stefanie sagt, sie sei offener, habe endlich wieder Lust, ihre Freunde zu treffen und auf Leute zuzugehen.

Und Susans erste Worte nach der Operation sind: „Super! Klein, mein und fein – und ohne künstliche Zusatzstoffe! Ich bin echt!“

Das sagen die Experten dazu:

Dr. Eckart von Hirschhausen: „Es gibt eine Studie, die belegt, dass Frauen, wenn sie eine Modezeitschrift angesehen haben, unglücklicher sind als vorher.

Dabei weiß man doch, dass das alles bearbeitet ist.“

„Ich war schon mit Topmodels in einer Talkshow eingeladen. Ich habe sie vor und nach der Maske gesehen. Und was da passiert, dafür kommt jeder Gebrauchtwarenhändler in den Knast.“

Anselm Grün: „Den Körper künstlich herzustellen, wirkt irgendwann auch peinlich.“

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Gast Aurelia

Das 7-wöchige Experiment ist zu Ende:

Isabel fährt wieder Auto und hat gemerkt, dass sie die Clownerie braucht.

Jörg ernährt sich gesünder und will bald anfangen, Sport zu machen. Er sagt: „Ich habe erkannt, dass man sich Glück erarbeiten muss.“

Yalda erkennt: „Ich habe mich als Mensch und Person weiterentwickelt. Schon allein das macht mich zufriedener.“

Martin hat neuen Antrieb gefunden: „Man muss selbst aufstehen. Das ist, glaube ich, so die Überschrift über allem, die letzten 7 Wochen.“

Und auch Detlef hat inzwischen eine Sportart gefunden, die zu ihm passt: Bewegung auf dem Hundeplatz.

Im Folgenden spricht Dr. Eckart von Hirschhausen kurz über Hunde und Hundehalter: „Wenn schlechtes Wetter draußen ist, bleiben die Leute lieber liegen als raus zu gehen. Ein Hundebesitzer ist aber dazu gezwungen, das Haus zu verlassen. Er bewegt sich an der frischen Luft, hat soziale Kontakte und es geht ihm hinterher besser als zuvor.

Krankenkassen sollten, lange bevor sie einen Tag in einer psychosomatischen Klinik bezahlen, den Leuten einen Hund spendieren.“

Zum Schluss führen alle Teilnehmer noch einmal den Glücks-Test durch.

Das Ergebnis:

Jörgs Glücks-Wert kletterte von 49 auf 75. Der Zwischenwert wurde bei ihm aufgrund der Todesfälle nicht gemessen.

Detlefs Wert fiel von anfangs 64 zwischendurch kurz auf 60 ab, liegt nun aber bei 70.

Isabel steigerte sich von von 72 auf 79 und schließlich 86.

Der anfangs depressive Martin konnte sein Glücksempfinden von 40 auf 54 und letztlich 71 verbessern.

Und Yalda machte von anfangs 53 über zwischendurch 77 einen großen Sprung auf einen Wert von 89.

Damit ist eindeutig erwiesen: Glück ist lernbar!

Ein halbes Jahr später haben sich alle weiterentwickelt und sind dazu in der Lage, die Dinge anzugehen.

Einige Zitate der Experten, die ich nirgends richtig unterbringen konnte, schreibe ich zum Ende noch auf:

Stefan Frädrich: „ 1. Du musst wissen, wie es geht. 2. Du musst es auch tun.

Der innere Schweinehund ist dann kein Problem mehr, wenn ich ein Verhalten zur Gewohnheit gemacht habe.“

„Das Leben ist da, um es zu leben. Wenn du es nicht lebst, dann kommt das Unglück.

Die Zeit anhalten und analysieren – das geht nicht.“

„Lernen, Entscheidungen zu treffen, tu ich nicht, indem ich es reflektiere, sondern, indem ich’s mache.“

Dr. Eckart von Hirschhausen: „In Deutschland zeige ich Anteilnahme, indem ich etwas kritisiere. Ich sage, wenn ich in die neue Wohnung komme: „Schön hier, aber was die Leisten hier angeht, kenne ich jemanden, der das besser hinbekommen hätte.““

Ein weiteres Zitat, das ich mir gemerkt habe, bei dem ich aber nicht sicher bin, von wem es ist, ist: „Es gibt kein Training ohne Veränderung.“ Gefällt mir ebenfalls.

Meine eigenen Gedanken dazu:

Den Helium-Versuch finde ich klasse. Den könnte man ja auch abwandeln und Leute ihre negativen Glaubenssätze aufnehmen lassen und die Aufnahme dann elektronisch verändern. Ist vielleicht nicht genau so effektiv wie wenn sie das wirklich nochmal selbst mit dieser Mickey Maus- Stimme aussprechen, aber ich werde es mir auf jeden Fall merken.

Auch die Sarg-Übung halte ich für sehr effektiv, wenn man bewusster, achtsamer und mehr im Moment leben möchte. Ich gehe nur davon aus, dass die wenigsten einen Sarg „griffbereit“ zuhause haben. ;-)

Dass gutes Essen in angenehmer Gesellschaft glücklich machen kann, ist sicher auch jedem klar. Dazu kann ich noch die Reportage „Der Ernährungs-Check“, die vor kurzem lief, empfehlen. Einige bisherige Auffassungen über „gesunde“ Ernährung wurden dort nämlich widerlegt. Und jemand, der bspw. einfach keine Vollkornnudeln mit Lachs mag, Döner aber liebt, wird mit letzterem sicher so oder so glücklicher.

Die positive Wirkung vom Fasten kenne ich auch. Ich habe mir deswegen vorgenommen, wieder ab und zu zu fasten. Danach ernährt man sich meiner Erfahrung nach auch immer automatisch nochmal etwas bewusster als vorher.

Auch der Lachyoga-Ansatz war mir im Groben bekannt. Damit möchte ich mich nun trotzdem nochmal näher auseinander setzen. Ich saß übrigens hier und musste sogar vor dem Bildschirm mitlachen.

Karaoke singen macht meiner Erfahrung nach ebenfalls glücklich. Wenn irgendjemand von euch mal irgendwo in BW in eine Karaoke-Bar geht oder gehen will, sagt Bescheid. ;-)

Ernsthaft: Es lohnt sich! Man wird dadurch wirklich viele negative Glaubenssätze los, weil man eben die Erfahrung macht, dass es vollkommen gleichgültig ist, ob man mal (oder auch öfter – je nachdem) Töne versemmelt, Einsätze verpasst oder sich aus eigener Sicht „zum Affen macht“. Ich bin, seit ich das ein paar Mal gemacht habe, viel freier als früher.

Und: Legt euch, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt, einen Hund zu! Oder geht ins Tierheim und führt Hunde aus oder werdet Hundesitter. Was in der Reportage darüber gesagt wurde, kann ich nämlich auch voll unterschreiben.

Im Großen und Ganzen war für mich zwar nichts wirklich Neues dabei und vor allem die Zitate von Dr. Eckart von Hirschhausen sind langsam schon fast ausgelutscht, allerdings macht das die Sache ja keinesfalls schlechter und so oder so sollte man sich alles Angesprochene regelmäßig bewusst machen.

Schade finde ich, dass die 245 Minuten nicht auf zwei Abende (bzw. Vormittage ;-)) verteilt wurden. Mir fiel es nach einer Weile wirklich schwer, noch etwas aufzunehmen.

Ich bin froh, dass ich mir die Reportage angesehen habe und ich hoffe und glaube, dass sie einigen Menschen wirklich hilft und zu einem generellen Umdenken beiträgt.

Was Ariadne von Schirach angeht, kann ich mich Automatikk anschließen: Ich liebe diese bissigen Kommentare! :-) Generell fand ich aber alle Experten großartig und auch mit den Teilnehmern konnte ich mitfühlen.

Fazit: Wirklich tolle Reportage mit absolut sympathischen Personen, von denen man viel lernen kann!

Vielleicht kann thefactory ja noch was zum Bowling-Versuch schreiben - den habe ich nämlich leider nicht richtig mitbekommen.

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Ich hatte eine Zeit lang den Podcast vom Frädrich konsumiert. Es waren gute Ansätze dabei, aber seine Art und sein Humor sind bodenlos schlecht. Nach ein Paar Folgen wollte ich nicht mehr zuhören, weil ich ihn einfach nicht ab konnte.

Sonst aber trifft die Sache mit dem Erlernen des Glücks insoweit zu, als dass man auch Pickup lernen kann. Es ist eine Strategie, in der man die vitalen Aspekte eines menschlichen Lebens animiert bzw. aktiviert. Diese wären Körperliche Aktivität, soziale Teilhabe, ein Bisschen Macht sowie Liebe, wenn es sich einrichten lässt. Deswegen ist Sport sehr gut bei Trennungen und auch das hier bekannte FTOW macht da Trennungen erträglicher.

Wenn man sieht, wie viele Menschen in Deutschland depressiv sind, dann muss man erkennen, dass gerade diese vitalen Aspekte leider nicht aktiviert werden. Sport gibt es nur in der Schule, soziale Teilhabe ist in einem Land wie Deutschland eh kulturell unterdurchschnittlich. Macht hat man, aber genauso viel wie andere auch, das führt zu Machtmissbrauch, wenn man sie erst einmal hat. Liebe... Naja, da gibt es die Probleme, die nunmal viele Leute haben. Schüchternheit, Unsicherheit und Mangel an Comfort.

Ich finde das Experiment zwar spannend, finde aber, dass viele Infield-Workshops (besonders die Daygame-mäßigen) genau die richtigen Dinge triggern, wenn sie sehr gut durchgeführt werden. Dann hat man Glück direkt nach ca. drei Stunden und es hält erstmal an. Leider vergessen viele, dass die Arbeit danach übelst hart ist, und so wird das Glück zur Frustration, weil man stagniert und damit alles wieder zunichte macht, aber dennoch weiß, dass es anders gehen kann vom Endorphin-High davor.

Alles in Allem - Finde ich okay. Etwas flach und nahe der Lächerlichkeit, aber okay. Sehr gute PU-Trainingsmethoden bringen bessere Ergebnisse, und zwar schneller.

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Gast Aurelia

Alles in Allem - Finde ich okay. Etwas flach und nahe der Lächerlichkeit, aber okay. Sehr gute PU-Trainingsmethoden bringen bessere Ergebnisse, und zwar schneller.

Worauf beziehst du dich denn da genau? :-o

Zumindest in der Reportage fand ich Frädrich nicht unsympathisch, aber er war ja auch immer wieder nur zwischendurch zu sehen und die Teilnehmer haben mehr geredet als er. :-D Seinen Humor kann ich nicht beurteilen.

Ich glaube allerdings auch, dass die Teilnahme an einem PU-Workshop einen mindestens genauso großen Effekt wie die verschiedenen Methoden, die dort genannt wurden, haben kann.

Aus meiner persönlichen Sicht sind die trotzdem alle gut und haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. :-)

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Dinge müssen tiefgründiger erörtert werden. Die Leute alle die gleichen Aufgaben machen zu lassen ist Zeitverschwendung, Leute haben unterschiedliche Ursachen für ihre Symptome. Das ist wenig professionell. Ein erfahrener Coach wird ein Paar Worte mit dem Klienten wechseln, etwas screenen und dann weiss man, was zu tun ist.

Jemand mit krankhaftem Neid wird es sehr gut tun, pro Tag 10 Menschen anzusprechen mit "Hi! Du bist cool! Habe einen schönen Tag!". Jemand mit mangelnden sozialen Kompetenzen müsste hingegen durch die harte Schule und Wegziele erreichen, vom (funktionellen) Eröffnungsgespräch bis zum ersten gemeinsamen Lachen. Das sind unterschiedliche Methoden.

Und depressive Menschen brauchen da sogar noch mehr Screening, denn diese brauchen, je nach Art und Gravis der Krankheit, schlichtweg Medikamente und eventuell Nahrungsergänzungmittel.

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Gast Aurelia

Ah okay, dann ist mir jetzt auch einiges klar! Das muss ich echt noch mit rein editieren - das war so viel und ich hab' so lange daran gesessen und mich vermutlich zu viel auf diese "allgemeinen" Dinge konzentriert, dass ich ein wenig den Überblick verloren habe. Er hat sich mit jedem Teilnehmer auch nochmal in Einzelgesprächen auseinander gesetzt und individuelle Tipps gegeben und auch die Ernährung und das Bewegungsverhalten der Teilnehmer wurde für jeden einzeln von der Sportwissenschaftlerin kontrolliert und überarbeitet. (Dafür das Ernährungsprotokoll und der SenseWear.)

Zusätzlich dazu gab es eben diese Gruppen-Übungen, bei denen aber niemand dazu gezwungen wurde, mitzumachen.

Gerade Detlef bspw. hat einfach nicht Karaoke gesungen.

Frädrich sagte sinngemäß im Rahmen der Sarg-Übung: "Der Coachee entscheidet, welche Türen er öffnet und welche er lieber verschlossen lässt. Ich kann sie ihm lediglich zeigen."

Dieser Glücks-Fragebogen da ist ja offenbar offiziell anerkannt und ihm zufolge waren 2 der Teilnehmer anfangs depressiv - bei Jörg war es grenzwertig und bei Martin eindeutig. Beiden waren nach diesen 7 Wochen überdurchschnittlich glücklich.

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Starke Zusammenfassung (ne Menge Arbeit)!

Im Bowling-Experiment wurden die Kandidaten in 2 Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe sollte sich nur auf die positiven Dinge konzentrieren, sich gegenseitig loben usw. während die andere Gruppe eben nur die Fehler beim Bowlen registrieren und dann entsprechend darauf aufmerksam machen sollte. Im Ergebnis war es dann so, dass die "positive Gruppe" mehr Punkte machte obwohl in der "negativen Gruppe" Hobbybowler Jörg vertreten war. Dies lag hauptsächlich an der Tatsache dass Lob und Zuspruch den Spaßfaktor und die Lockerheit erhöht. Tadel und Kritik dagegen lässt den Betroffenen schnell verkrampfen und genervt fühlen.

Achja: was mich zwischendruch an dem Frädrich massiv gestört hat waren die vermeintlichen Ernährungs- bzw. Gesundheitstipps, die er mit seiner dominanten Art als ultimative Wahrheit verkaufte. Aurelia hat ja bereits darauf hingewiesen, dass es dazu so gut wie keine wissenschaftlich gesicherten Daten gibt sondern eher verschiedene Religionszugehörigkeiten. Frädrich war vor einigen Monaten übrigens bei Hart aber Fair zu Gast und musste sich vom Spezialisten Werner Bartens dazu erst belehren lassen.

bearbeitet von thefactory

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Alles in Allem war "Glück ist erlernbar" aber sehenswert (auch wenn es gefühlte 2 Tage waren).

Ich fand es sehr faszinierend, dass Jörg, obwohl seine Schwester während des Experiments verstarb, trotzdem ein "glücklicherer" Mensch wurde.

Nur ob dieser "wirkliches Glück" anzeigen kann?!,

hat denn schon jemand den "Oxford Questionnaire Of Happiness" gemacht? (Aurelia zb.)

Ebenso fand ich den Beitrag der "Lichtesser" sehr interessant.

Dass ein Mann entgegen unserem bisherigen medizinischen Wissenstand solange Zeit ohne Essen auskommt war nur noch beeindruckend.

Prof. Luger sagte ja auch anschließend, dass dies aus unserer Sicht nicht erklärbar und absolut verblüffend sei.

Wen es interessiert, der Film hierüber heißt "Am Anfang war das Licht".

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Gast Aurelia

Ich hab' den Test heute morgen gemacht, nachdem ich gestern nach dem Ansehen und Zusammenfassen dieser Doku völlig platt war. :-D (Waren insgesamt etwas über 8 Stunden!)

Er wird aber anders bewertet als das in der Reportage der Fall war. Das hat mich irritiert, denn sie haben ja klar gesagt, das sei dieser Test gewesen, den sie da gemacht haben.

Aber vielleicht ist das ja so was wie mit dem "Armband, das normalerweise von Patienten mit Herzproblemen getragen wird". ;-)

(Sicher wird der SenseWear da auch eingesetzt, aber wohl eher selten und zu einem anderen Zweck als in der Reportage gesagt. Und die haben's ja bestimmt 3 Mal wiederholt. :-D )

Bei den Fragen zu Schlaf und Gesundheit hab' ich als chronisch kranke Person eh schon schlechtere Werte - ist klar. Trotzdem (!) ist mein Ergebnis:

Your Happiness score is 5.5.

The lowest happiness score you can get is 1, and the highest is 6. The average person scores slightly over 4.

Ist schon sehr hoch. :-D Davon, dass ich über dem Durchschnitt liege, bin ich allerdings ausgegangen.

Mich würde ja noch interessieren, ob es, wenn es doch schon eine "Untergrenze" gibt, die festlegt, wann jemand depressiv ist, auch eine "Obergrenze" gibt.

( ch glaube nicht, manisch oder irgendwas in der Art zu sein. Allerdings wäre das doch nur logisch und konsequent, das in beide Richtungen abzugrenzen.)

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Also in diesem Artikel steht nix von Cut-Off Werten oder zumindest hab ich auf die schnelle nix gefunden :-D

http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0191886901002136

Im Zweifel kann ja vielleicht jemand das Manual auftreiben, oder mal googlen.

Aber im Sinne der Diagnose einer Störung (afffektive Störungen, http://de.wikipedia.org/wiki/Affektive_St%C3%B6rung), ob jetzt in die eine oder andere Richtung würde im Zweifelsfall eigentlich das SKID oder sowas angebracht sein.

Ich nehme nicht an, dass dieses Instrument sich anmaßen würde, wenn überhaupt mehr als eine Tendenz aufzeigen zu wollen.

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Gast Aurelia

Ah, jetzt wird mir auch klar, wieso das mal als "Oxford Happiness Inventory" und mal als "Oxford Happiness Questionnaire" bezeichnet wird - das ist ja gar nicht dasselbe!

Was ich hier gepostet habe, ist also der Questionnaire.

Das andere hab' ich auch gefunden, das editiere ich da gleich mal noch rein.

Und ich mache den auch noch und schaue, was da rauskommt.

Edit: Mein Ergebnis:

Thank you for completing How Happy Are You?

Your Score is 122 out of 145

Assuming that achieving full marks would be as happy as you possibly could be... you are reaching between 75-100% of the potential enjoyment you could.

Here’s how you can work out exactly how much joy and happiness you are getting out of life.

Grab a calculator, put in your score and divide by 145 and press equals. Round this up to the first two decimal points, and that is the percentage of the happiness you are getting from life that you possibly could.

Here’s an example. Say your score was 77. You would press 77 divided by 145 =. This comes up as 0.53. Rounded up this means you are getting 53% of all the joy you could from life.

Sind also 84%.

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Das klingt ja gut Aurelia =D

Werd den Test heute auch mal machen, bin da nur immer ein wenig skeptisch...

(z.B. Jörg steigert sich trotz des Todes seiner Schwester)

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Gast Aurelia

Gerade solche Erlebnisse wie Tod, eine schwere Erkrankung oder andere Schicksalsschläge können aber tatsächlich im Endeffekt glücklicher machen - weil man sich automatisch mehr Gedanken über sich und sein Leben macht und darüber, was wichtig ist.

Das heißt nicht, dass man nicht trotzdem trauert oder dass man z.B. nicht trotzdem körperlich unter der Erkrankung leidet - nur ohne Angst vor der Zukunft, ohne das Gefühl, dass einem alles über den Kopf wächst, dass man schwach, allein und hilflos ist, sondern im Gegenteil mit der Gewissheit, dass alles seinen Sinn hat und im Großen und Ganzen trotz dieser Situation auch gut ist.

Vielleicht empfindet man letztendlich sogar Dankbarkeit dafür, weil man dadurch viele neue Erkenntnisse gewonnen und sich weiterentwickelt hat.

Um beim Beispiel von Jörg zu bleiben: Er hat getrauert, das war offensichtlich. Auch konnte er sich nicht so sehr über sein gutes Endergebis freuen. Aber der plötzliche Tod seiner Schwester hat ihm gezeigt, wie kurz das Leben ist (oder sein kann) und dadurch konnte er sich endlich dazu motivieren, die Dinge zu tun, die ihm gut tun - Sport, gesunde Ernährung, Singen, Fotografieren.

Außerdem hat er gemerkt, dass er nicht alleine ist, sondern ein stabiles Netz hat, das ihn in solchen Situationen auffängt.

Ich finde es vollkommen nachvollziehbar, dass es ihm am Ende trotz des tragischen Ereignisses besser ging als zu Beginn.

Und genau das ist, was Glück(lichsein) für mich ausmacht:

Glück ist kein rosafarbener Wattebausch, in den mein Leben gewickelt ist.

Es ist nicht die völlige Abwesenheit von Trauer, schlechter Laune oder Unglück.

Glück ist, zu wissen, dass aus allem etwas Gutes entstehen kann. Dass es keine dunkle Wolke gibt, die über mir hängt und mich verfolgt, sondern, dass es, so dunkel es momentan auch erscheinen mag, keinen Schatten ohne Licht gibt und dieses Licht niemals völlig verschwindet.

Und es ist das Wissen darüber, dass es nicht schlimm ist, sich einmal traurig oder unglücklich zu fühlen, sondern dass mich das zu dem macht, was ich bin - menschlich.

  • TOP 2

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Wow, du hast es geschafft, dass ich jetzt wirklich baff bin...

Da muss ich jetzt erstmal drüber nachdenken & mein Leben neu betrachten.

Glück ist, zu wissen, dass aus allem etwas Gutes entstehen kann.

Diesen Satz sollten sich viele Menschen vor Augen halten! ;)

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Ich habe bereits mehrere dieser Dokumentation gesehen. Alle handeln über das gleiche Thema. Auf einem Kettcar Konzert im Dezember sagte Marcus Wiebusch ungefähr:

"Es hat mich einfach angenervt. Überall wurden fragen zu Glück gestellt. Was ist es? Wo finde ich es? Wie werde ich es? Und eines Tages fand ich einen Flyer von einem befreundeten Hamburger Musik Club auf dem in groß Stand: Glück ist keinen Krebs zu kriegen!"

Er spricht hier über den Song "Nach Süden".

Ich habe mir darüber Gedanken gemacht.

Und ich erkenne: Warum eigentlich dieses Streben nach Glück? Wieso nicht einfach glücklich sein. Eine Dame die ich letztens in einem Ausschnitt der Litpop gesehen habe sagte Sie habe ein Buch darüber geschrieben und sei nach Kopenhagen gefahren um Leute zu fragen: Seid ihr glücklich? Warum seid ihr glücklich? etc.

Ein junger Mann antwortet ihr auf die erste Frage: Ja! .....Sie fragte leicht verwundert über diese so kräftige, direkte Antwort: Warum bist du glücklich? Der junge Mann antwortete : Weil ich es mir vorgenommen habe!

Und er hat recht. Es gibt immer einige Faktoren in unserem Leben die wir trotz Guru Gequatsches NICHT in unseren Händen halten, und das ist okay. Aber anstatt uns Gedanken darüber zu machen wie wir uns "besser" fühlen könnten, sollten wir uns einfach davon erlösen uns schlecht zu fühlen.

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Ich habe bereits mehrere dieser Dokumentation gesehen. Alle handeln über das gleiche Thema. Auf einem Kettcar Konzert im Dezember sagte Marcus Wiebusch ungefähr:

"Es hat mich einfach angenervt. Überall wurden fragen zu Glück gestellt. Was ist es? Wo finde ich es? Wie werde ich es? Und eines Tages fand ich einen Flyer von einem befreundeten Hamburger Musik Club auf dem in groß Stand: Glück ist keinen Krebs zu kriegen!"

Er spricht hier über den Song "Nach Süden".

Ich habe mir darüber Gedanken gemacht.

Und ich erkenne: Warum eigentlich dieses Streben nach Glück? Wieso nicht einfach glücklich sein. Eine Dame die ich letztens in einem Ausschnitt der Litpop gesehen habe sagte Sie habe ein Buch darüber geschrieben und sei nach Kopenhagen gefahren um Leute zu fragen: Seid ihr glücklich? Warum seid ihr glücklich? etc.

Ein junger Mann antwortet ihr auf die erste Frage: Ja! .....Sie fragte leicht verwundert über diese so kräftige, direkte Antwort: Warum bist du glücklich? Der junge Mann antwortete : Weil ich es mir vorgenommen habe!

Und er hat recht. Es gibt immer einige Faktoren in unserem Leben die wir trotz Guru Gequatsches NICHT in unseren Händen halten, und das ist okay. Aber anstatt uns Gedanken darüber zu machen wie wir uns "besser" fühlen könnten, sollten wir uns einfach davon erlösen uns schlecht zu fühlen.

Ach joah, aber das ist ähnlich flach, wie wenn Mutti zum pickligen schüchternen Cedrik, der den ganzen Tag Computer spielt oder wichst sagt: Sei du selbst, dann lieben dich die Mädchen!

Oder wenn jemand zu nem Depressiven sagt, er soll nicht immer so traurig sein und sich nicht soviele Gedanken machen.

Der ganze Glückshype mit diesem ewigen Rumgesülze ist doch fundiert auf den Schwierigkeiten und Belastungen, die das moderne Leben mit sich bringt und die es für Menschen schwer macht, einfach "zu sein", da sovieles von innen oder außen einwirkt, was Aufmerksamkeit und Bearbeitung verlangt.

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Gast Defis
Oder wenn jemand zu nem Depressiven sagt, er soll nicht immer so traurig sein und sich nicht soviele Gedanken machen.

Der ganze Glückshype mit diesem ewigen Rumgesülze ist doch fundiert auf den Schwierigkeiten und Belastungen, die das moderne Leben mit sich bringt und die es für Menschen schwer macht, einfach "zu sein", da sovieles von innen oder außen einwirkt, was Aufmerksamkeit und Bearbeitung verlangt.

Hier muss ich wiedersprechen.

Also erstmal, eine Depression ist kein allgemein gültiger Zustand. Die meisten Menschen sind in ihrem Leben irgendwann von einer Depression betroffen. Es handelt sich hierbei um einen Seratononmangel. Es ist mit Husten zu vergleichen. Das erkrankte Organ ist eben nicht die Lunge, sondern das Hirn. Es ist völlig in Ordnung eine Depression zu haben, meist kann diese auch von einem Psychiater des Vertrauens "relativ" schnell beseitigt werden. Ich bin immer noch der Meinung, dass die Gesellschaft eine gewisse Intoleranz gegenüber Depressiven Menschen und Menschen die Anti-Depressiva schlucken, hat. Der Punkt ist, und hier kommen wir zur Doku, jeder ist seines Glückes Schmied. Wenn ich einfach nur Pulver in mich reinhau, dann wird es nicht besser. Ich muss aktiv was dagegen tun, mit dem Psychiater reden und Anti-Dperessiva reichen eben nicht.

Zum anderen werden diese Gesellschaftlichen Bürden nciht aufgetragen. Man trägt sie sich selbst auf. In einem ziemlich guten Buch was ich immo lese steht, man gibt Dingen (oder Menschen) eine bestimmte Bedeutung, welche überflüssig ist. Wir geben Sachen (oft Materiellen Dingen) aber auch Menschen eine gewisse Bedeutung, die sie nicht verdienen. Ein Mensch braucht im Prinzip nichts zu glücklich sein. Sozialen Kontakt, Essen, Bett, Dach und emotionale Nähe. Im endeffekt nichts, was man in Deutschland relativ leicht bekommt.

Aber hier kommt es zu einem großen Problem, zumindest in meinen Augen ist es so. Viele Menschen wollen unglücklich sein. Es ist einfach vorm Fernseher zu sitzen und zu reden wie beschissen die Welt doch ist, als mal ins Gym zu gehen oder sein Abi nach zu holen.

Natürlich hat weder das Abi nocht das Fitnessstudio irgendwas mit Glück zu tun, ausser eben soziale Kontakte, Essen und Bewegung. Mit einem so einfachen Ding, kann seinen "Glücksspiegel" weit hinauf pushen.

Der für mich wichtigste Satz in der Doku war: "Kinder hören auch nciht um 17 Uhr zu spielen auf und machen Feierabend, sie tun es, weil es ihnen spaß macht".

Schöne Zusammenfassung, Top

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