Studie zeigt erhöhtes Sterberisiko durch rotes Fleisch. Warum wir nicht auf Epidemiologie hören sollten.

17 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Gast Shredder

Möchtest du den Forumslink posten oder mir per PM schicken? :-)

bearbeitet von Shredder

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Nach dem "self-reporting"-Satz hätte ich ebenso bereits aufgehört.

Ist ja grausam, wie da geschustert wurde.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Möchtest du den Forumslink posten oder mir per PM schicken? :-)

Istn privates Ding mit Invite und co. ;)

Nach dem "self-reporting"-Satz hätte ich ebenso bereits aufgehört.

Ist ja grausam, wie da geschustert wurde.

Viel grausamer ist, dass es bei SternTV mit "Harvard Studie" auch noch beworben und ernst genommen wurde.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Bin gerade zufällig auf diesen Thread gestoßen und musste an einen Vortrag vergangenen Sommer beim EFA 2012 im Rahmen der Technologie-Gespräche (oder waren es die Gesundheits-Gespräche) mit J. Michael Bishop denken. Der Mann bekam 1989 den Nobelpreis (Medizin) für seine Krebsforschung, indem er nachwies, dass einige (bis viele) Krebsarten durch Retroviren entsehen. Der Vortrag bestand aus viel Blabla, dem ich aufgrund unzureichend vorhandener medizinischer Kenntnisse oftmals nicht folgen konnte. DAs grundlegende Statement war aber klar: Retroviren fühlen sich speziell in Tieren mit "rotem" Fleisch wohl und können durch praktisch keine Zubereitungsform gekillt werden. Ergo sollte man rotes Fleisch vermeiden, um einer Infektion mit Retroviren möglichist zu entgehen.

Hab dazu leider keine Studie gefunden, sondern kann nur wiedergeben, was ich gehört habe bzw. was ich auf notizen verewigt habe. Shao hat da sicherlich einen besseren Einblick.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Bin gerade zufällig auf diesen Thread gestoßen und musste an einen Vortrag vergangenen Sommer beim EFA 2012 im Rahmen der Technologie-Gespräche (oder waren es die Gesundheits-Gespräche) mit J. Michael Bishop denken. Der Mann bekam 1989 den Nobelpreis (Medizin) für seine Krebsforschung, indem er nachwies, dass einige (bis viele) Krebsarten durch Retroviren entsehen. Der Vortrag bestand aus viel Blabla, dem ich aufgrund unzureichend vorhandener medizinischer Kenntnisse oftmals nicht folgen konnte. DAs grundlegende Statement war aber klar: Retroviren fühlen sich speziell in Tieren mit "rotem" Fleisch wohl und können durch praktisch keine Zubereitungsform gekillt werden. Ergo sollte man rotes Fleisch vermeiden, um einer Infektion mit Retroviren möglichist zu entgehen.

Ist eine statistisch ziemlich unwahrscheinliche Verbindung, ehrlich gesagt...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Dieses Epidemiologie ist wertlos ist leider auch ein Strawman. Je weiter du eintauchst in die ganze wissenschaftliche Materie und praktische Anwendung desto eher siehst du wie wertvoll Epidemiologie sein kann. Nicht gerade für indiv. Empfehlungen. Aber für Interventionen an der breiten Masse.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Dieses Epidemiologie ist wertlos ist leider auch ein Strawman. Je weiter du eintauchst in die ganze wissenschaftliche Materie und praktische Anwendung desto eher siehst du wie wertvoll Epidemiologie sein kann. Nicht gerade für indiv. Empfehlungen. Aber für Interventionen an der breiten Masse.

Natürlich. Dafür ist sie ja da. Allerdings ist eben das Problem, dass man diese gross angelegten Studien für Empfehlungen genauer ansehen muss.

Ein Beispiel dafür ist eben diese Debatte über gesättigte Fettsäuren. Die Confounder sind so zahlreich, dass wir zwar einen Trend ablesen können, aber ohne mathematisches Voodoo den Grund nicht finden.

Epidemiologische Studien sind ohne experimentelle und vor allem longitudinale Studien im Endeffekt sinnfrei. Sie sind eben ein Werkzeug aus der Werkzeugkiste, mit bestimmten Anwendungen.

Allerdings oft falsch angewendet. Beispiel Impfungen: Epidemiologisch zeigt sich, dass Impfungen extrem sinnvoll sind. Sie zeigen aber auch, dass eine kleine Anzahl heftigste Nebenwirkungen hat. Auf breiter Masse ist das nun interessant. Auf experimenteller Ebene muss man nun aber klären, wer warum auf die Impfung falsch reagiert, so dass man hier Abhilfe schaffen kann.

Bei Fleisch und co. ist es schwieriger: Die Gruppen sind größer, wir haben riesige Mengen an Variablen. Und wenn wir dann noch self-reporting haben, haben wir enorme Probleme mit der Akkuratheit der Studie, besonders in solch einer Größe.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Dieses Epidemiologie ist wertlos ist leider auch ein Strawman. Je weiter du eintauchst in die ganze wissenschaftliche Materie und praktische Anwendung desto eher siehst du wie wertvoll Epidemiologie sein kann. Nicht gerade für indiv. Empfehlungen. Aber für Interventionen an der breiten Masse.

Natürlich. Dafür ist sie ja da. Allerdings ist eben das Problem, dass man diese gross angelegten Studien für Empfehlungen genauer ansehen muss.

Ein Beispiel dafür ist eben diese Debatte über gesättigte Fettsäuren. Die Confounder sind so zahlreich, dass wir zwar einen Trend ablesen können, aber ohne mathematisches Voodoo den Grund nicht finden.

Epidemiologische Studien sind ohne experimentelle und vor allem longitudinale Studien im Endeffekt sinnfrei. Sie sind eben ein Werkzeug aus der Werkzeugkiste, mit bestimmten Anwendungen.

Allerdings oft falsch angewendet. Beispiel Impfungen: Epidemiologisch zeigt sich, dass Impfungen extrem sinnvoll sind. Sie zeigen aber auch, dass eine kleine Anzahl heftigste Nebenwirkungen hat. Auf breiter Masse ist das nun interessant. Auf experimenteller Ebene muss man nun aber klären, wer warum auf die Impfung falsch reagiert, so dass man hier Abhilfe schaffen kann.

Bei Fleisch und co. ist es schwieriger: Die Gruppen sind größer, wir haben riesige Mengen an Variablen. Und wenn wir dann noch self-reporting haben, haben wir enorme Probleme mit der Akkuratheit der Studie, besonders in solch einer Größe.

Hm? Problem war doch eher dass man bei sat fats pufas substituiert hatte.

Klar allerdings haben wir auch Evidenz auf experimenteller Ebene dass Fleischkonsum zu Problemen führen kann. Kontext darf man dann in der Praxis natürlich nicht außer acht lassen.

Persönlich würde ich niemandem als Individuum mit guten Gewohnheiten vom roten Fleisch abraten. Eher Zubereitung und Gemüsekonsum beachten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Rotes Fleisch erhöht das Sterberisiko?

So, so....

Ich kenne da ein Hausmittel gegen Erkältung und solche Kleinigkeiten:

Man esse ein schön blutiges Rindersteak.

Danach geht es einem ganz schnell wieder gut.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Rotes Fleisch erhöht das Sterberisiko?

So, so....

Ich kenne da ein Hausmittel gegen Erkältung und solche Kleinigkeiten:

Man esse ein schön blutiges Rindersteak.

Danach geht es einem ganz schnell wieder gut.

Erst lesen, dann posten.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Das Problem ist v.a. dass die Studien für Empfehlungen genutzt werden.

Die Autoren schreiben ja allermeistens es war nur so bei der Testgruppe o.ä. oder

aber das ergibt sich schon eindeutig aus dem Kontext.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ist nichts neues, dass der Großteil der Studien, selbst in sehr renommierten Zeitschriften, sehr leicht angreifbar ist. Ich habe damals meine Bachelor-Arbeit in Marketing (Consumer Research) geschrieben und da gab es mehrere Studien, erschienen in den Top-Journals wie Journal of Marketing, Journal of Marketing Science, etc., die dann oft Perlen bereit halten.

Beispiel: Forscher finden heraus, dass Kunden eher ihrer Grundeinstellung vertrauen und ein Produkt kaufen, wenn sie vorher "belastet" wurden und sich so nicht mehr konzentrieren können. Daran konnte ich nach ungelogen 10 Minuten (!) Überlegung bereits kritisieren:

  • Den Probanden wurden dazu aufgefordert sich Produktbeschreibung und -Details komplett durchzulesen und zu verarbeiten. Wie realistisch ist das in der realen Welt, wo wir vielleicht einfach mal an etwas vorbeispazieren was uns ins Auge fällt und das dann haben wollen?
  • Es wird sich nicht zum Begriff "belastet" geäußert, was ist z.B. mit potenziellen Kunden, die durch einen guten Gym-Workout "belastet" sind (also physische Belastung)?
  • Noch besser: Die Belastung wird durch ein sechs (!) minütiges Denkspiel simuliert. Obwohl die Forscher zum Schluss anregen, dass ihre Studie ja gut für die Konsumforschung einsetzbar wären (Targeting auf "belastete" Kunden, die Forscher sagen explizit "after work" oder "in the evening") ist es doch sehr fragwürdig, ob ein 6-minütiges Denkspiel einen 8-stündigen Büroalltag simulieren kann.

Dieses Ergebnis wurde dann so 1:1 im Journal of Marketing Research (eins der weltweiten Top 3-Journals im Marketing-Bereich) veröffentlicht. Ich habe die Forscher angeschrieben und es kam die Antwort, ich hätte ja schon stellenweise Recht, aber um meine Kritikpunkte zu adressieren wäre der Aufwand und auch der benötigte Geldbetrag zu hoch.

Daher überrascht mich jetzt auch Shaos Beitrag nicht. In der Forschung werden oft sehr viele vereinfachende Annahmen getroffen, die sich dann als unwahr rausstellen. Die vergangene Finanzkrise rund um die VWL-Annahmen und -Mathematikmodelle hat es ja sogar in die populäre Presse geschafft.

Aber danke auch noch einmal an Shao: Hatte die letzten Tage schon nachgedacht wie das noch einmal mit dieser Studie war, nachdem eine Freundin mich schockiert darauf hingewiesen hat, dass ich zu 100% in den nächsten 10 Jahren an Darmkrebs sterbe, wenn ich weiter mehrmals die Woche Rindfleisch esse.

  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ganz schlimm ist das (selbst bei einem sinnvollen Untersuchungsdesign, das ist oft ja nicht der Fall) bei statistischen Analysen. Besonders die BlaBla-BWLer fallen da in meinem Bereich (WiWi) oft negativ auf. Was da an Scheiße herumgeistert, die durch quantitative Methoden schön auf "sophisticated" getrimmt wurde, ist wirklich kaum zu glauben. In vielen Financemodellen findet seit der Krise zum Glück ein Umdenken statt und man ist nicht mehr so blauäugig, was die ganzen Volatilitätsmodellierungen angeht. In anderen Sozialwissenschaften habe ich keinen wirklichen Einblick, aber die dürften eher selten eine bessere statistische Ausbildung haben als BWLer.

Bei nichtwissenschaftlichen Artikeln braucht man imho rein gar nichts mehr glauben. 98% der Studienstatistiken egal werden verfälscht wiedergegeben und völlig hirnrissig interpretiert. Gesetzt dem Fall, dass sie überhaupt stimmen.

bearbeitet von randolph

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.