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[Gast ray_of_light]

Hey,

dank meiner neu gewonnenen Offenheit und dem Interesse an anderen Menschen bin ich schon ziemlich viel rumgekommen, und habe einige Leute kennen gelernt. Dabei ist mir aufgefallen, dass tatsächlich jeder Mensch einzigartig ist. Mir wurde das zu AFC Zeiten schon oft gesagt, ich hielt es aber nur für naives Gefasel und hatte damals ohnehin sehr pessimistische Ansichten gegenüber anderen Menschen.

Mir ist auch aufgefallen, dass jeder seine eigene Persönlichkeit hat. Jeder hat etwas anderes, das ihn kennzeichnet: eine Art Humor, eine Art und Weise, Sachen zu erzählen, sihc auszudrücken. Ich bin auf diesem Bereich gar nicht erfahren.

Ich habe einfach keine gefestigte Persönlichkeit. Früher habe ich mich von Comedians und anderen Leuten inspirieren. Ich spüre irgendwie das Verlangen nach einem Selbstimage. Heutzutage ist es so, dass meine Persönlichkeit vom Gesprächspartner abhängt. Ich kann sie dann meistens selbstbewusst durchziehen, aber ich mag mich nicht als Sozialchamäleon wählen. Mit einem Freund werde ich eine etwas andere Persönlichkeit annehmen als mit dem nächsten.

Das ganze führt dazu, dass ich manchmal wach im Bett liege und mich frage, welchen "Style" ich wählen soll. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Wille, in eine Schublade gesteckt zu werden, aus meinen weniger selbstbewussten Tagen stammt und vermutlich ein Ausdruck von Unsicherheit ist.

Was kann ich dagegen unternehmen? Ich bin so offen und habe so viel Spass am sozialen Leben wie nie zuvor, aber dennoch fehlt mir jegliches Mittel der Selbstdefinition.

P.S Natürlich habe ich immer und überall die gleichen Prinzipien, Meinungen und Weltansichten. Allerdings bin noch auf der Suche nach dem perfekten Style, der effizientesten Art, andere Leute zu unterhalten und Spass mit ihnen zu haben.

März 10, 2012 bearbeitet von ray_of_light

[theshadow 38]

Hi ray of light!

Ich kenne das was du beschreibst, sehr gut. Insbesondere früher als ich noch sehr schüchtern und unsicher war hat es mich extrem eingeschüchtert und auch irgendwie orientierungslos gemacht, wenn ich mit den "charaktervollen" Kumpels losgezogen bin. Wie auch du es erkannt hast, so habe ich auch erkannt, wie jeder so seine spezielle eigenart hatte, sei es die besondere Lache bei der man mitlachen musste, obwohl man keinen Plan hatte worum es eigentlich ging, oder die coole Ausstrahlung, die in jede Ecke des Clubs abstrahlte.

Der große Punkt, den du dabei vergisst ist jedoch, dass es noch viel mehr Leute gibt, die dieses gewisse Etwas nicht sofort erkennbar zeigen. Mit diesen Menschen musst du längere Zeit verbringen, bis du den "besonderen Kern" gefunden hast.

Früher war ich definitiv so ein Mensch und auch heute würde ich mich noch als jemand bezeichnen, der auch eher in die Kategorie "soziales Chamäleon" einzuordnen ist. Trotzdem weiß ich ganz genau, dass auch ich anders und besonders bin, schon allein wegen der Tatsache, dass ich eine so gute Anpassungsfähigkeit besitze. Andere Menschen ecken meist aus falschem Stolz überall an. Früher habe ich das als Charaktermerkmal bewundert, heute sehe ich es eher als Hindernis, das interessanten Bekanntschaften im Wege steht.

Wenn du dir, wie ich, sicher bist der Werte für die du stehst, sollte das ganze echt kein Problem sein. Und ich denke jeder Mensch kennt es, dass er sich gegenüber einer Person zumindest etwas anders verhält als gegenüber einer anderen.

Außerdem ist es meiner Meinung nach auch völlig normal, dass die eigene Persönlichkeit auch von außen geformt wird (Stichwort Eltern). Wenn du jemanden kennst, in real oder im tv, und seine Art gefällt dir, seh ich auch da absolut kein Problem gewisse Teile deiner Persönlichkeit dahin zu formen.

Sei der Mensch, mit dem du am liebsten befreundet wärst

[mythras 390]

dank meiner neu gewonnenen Offenheit und dem Interesse an anderen Menschen bin ich schon ziemlich viel rumgekommen, und habe einige Leute kennen gelernt. Dabei ist mir aufgefallen, dass tatsächlich jeder Mensch einzigartig ist. Mir wurde das zu AFC Zeiten schon oft gesagt, ich hielt es aber nur für naives Gefasel und hatte damals ohnehin sehr pessimistische Ansichten gegenüber anderen Menschen.

Mir ist auch aufgefallen, dass jeder seine eigene Persönlichkeit hat. Jeder hat etwas anderes, das ihn kennzeichnet: eine Art Humor, eine Art und Weise, Sachen zu erzählen, sihc auszudrücken. Ich bin auf diesem Bereich gar nicht erfahren.

Schön das du das erkannt hast. :)

Ich habe einfach keine gefestigte Persönlichkeit. Früher habe ich mich von Comedians und anderen Leuten inspirieren. Ich spüre irgendwie das Verlangen nach einem Selbstimage. Heutzutage ist es so, dass meine Persönlichkeit vom Gesprächspartner abhängt. Ich kann sie dann meistens selbstbewusst durchziehen, aber ich mag mich nicht als Sozialchamäleon wählen. Mit einem Freund werde ich eine etwas andere Persönlichkeit annehmen als mit dem nächsten.

Du hast schon einen enormen Schritt zur gefestigten Persönlichkeit gemacht indem du erkannt hast das du im Prinzip immer wieder Rollen spielst und nicht du selbst bist.

Jeder Mensch hat von grundauf eine gefestigte Persönlichkeit nur bei vielen wird sie vom eigenen Ego überdeckt.

Das ganze führt dazu, dass ich manchmal wach im Bett liege und mich frage, welchen "Style" ich wählen soll. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Wille, in eine Schublade gesteckt zu werden, aus meinen weniger selbstbewussten Tagen stammt und vermutlich ein Ausdruck von Unsicherheit ist.

Sehr gut erkannt. Dein Ego sucht nach Sicherheit indem es in vermeintlich "sichere" Rollen schlüpft. Sei es der Playboy oder der selbstsichere Geschäftsmann.

Was kann ich dagegen unternehmen? Ich bin so offen und habe so viel Spass am sozialen Leben wie nie zuvor, aber dennoch fehlt mir jegliches Mittel der Selbstdefinition.

Wenn du Vergangenheit und Zukunft überwindest, also das ewige Grübeln darüber ob du anderen gefallen könntest oder nicht. Versuch so oft es geht im JETZT zu leben.

Mir hilft dabei die Vorstellung das alles neu für mich ist und ich es zum ersten mal sehe. Dann fallen plötzlich alle Vorurteile, Schubladen, Meinungen über Vergangenheit und Zukunft weg und ich bin vollkommen im "Flow". Ich versuche die Welt zu betrachten als wäre ich ein Kind das dies zum ersten mal tut.

Genau aus diesem Bewusstsein kommt deine wahre Persönlichkeit zum Vorschein. Du reagierst plötzlich spontan und aus dir selbst heraus.

Zum Thema wie wir dieses ewige Rollenspiel unseres Ego´s auflösen gibt es auch ein sehr gutes Buch von Eckhart Tolle.

Es heißt "Eine neue Erde" , beschäftigt sich viel mit Spiritualität und Persönlichkeitsentwicklung. Vielleicht ist das ja was für dich. ;)

P.S Natürlich habe ich immer und überall die gleichen Prinzipien, Meinungen und Weltansichten. Allerdings bin noch auf der Suche nach dem perfekten Style, der effizientesten Art, andere Leute zu unterhalten und Spass mit ihnen zu haben.

Es gibt keinen "perfekten Style". Ich mein welcher Mensch ist schon perfekt?! ;) Jeder macht mal Fehler und ist mal mehr und mal weniger unterhaltsam.

Zwanghaft andere entertainen zu wollen oder meinen zu müssen um beliebt zu sein ist ein Trugschluss. Sei einfach du selbst.

Sei traurig wenn du traurig bist und glücklich wenn du glücklich bist. Wenn man seine Gefühle unterdrückt und eine Rolle spielt mag das zwar für kurze Zeit gut gehen aber auf Dauer macht es nicht glücklich. (eigene Erfahrung)

März 11, 2012 bearbeitet von mythras