Neubeginn - Reflexion und Lernprozess

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"Denn da, wo vorher Glück stand, hat der Schmerz sich breit gemacht, mich von hinten überrascht, fast schon böse über Nacht"

- aus dem Lied "Solo" von Nina Hagen und Thomas D.

Vorab: Ich schreibe hier, um auch, und vor allem für mich zu reflektieren wie meine erste, tiefe Beziehung gelaufen ist. Konkrete Ratschläge sind genauso willkommen wie Mut machen und Arschtritte.

Zu meiner Person: Ich bin 29 Jahre alt und Spätzünder gewesen. Meine Freundin (32) kam aus einer 8 Jahre andauernden Ehe, bei der ich aber nicht der Grund war, dass diese auseinander ging.

Letzte Woche haben wir uns also getrennt. Es war abzusehen, weil unsere 1,5 Jahre andauernde Beziehung kriselte und keiner bereit war, an ihr zu arbeiten. Da es meine erste lange Beziehung war, hatte ich nur theoretische Kenntnisse uns versuche gerade zu reflektieren, was falsch gelaufen ist.

Ich befinde mich zur Zeit in einer Phase der tiefen Trauer, aber auch Befreiung. Zum Ende hin ist der totale Alltag eingezogen. Wir hatten zwar getrennte Wohnungen, sahen uns "nur" 2-3x die Woche und dennoch liefen die Treffen gerade gegen Ende immer gleich ab. Man besuchte sich, kochte zusammen und schmiss dann vielleicht nen Film ein. Miteinander geschlafen haben wir gegen Ende nur noch sehr unregelmäßig. Ich habe auch während der Beziehung hier immer mitgelesen, war mir aber letztenendes Ihrer zu sicher und sah erst einen Anlass, etwas aktiv zu ändern, als es zu spät war.

Wie ist die Beziehung also verlaufen?

Das erste Jahr war absolut toll, wir unternahmen viel - Kino, Spielabende, die Freundeskreise verschmolzen zu einem gemeinsamen, gemeinsame Urlaube und Wochenendtrips standen auf dem Programm. Alles absolut harmonisch. Die letzte Zeit jedoch, konkret die letzten 2-3 Monate, verliefen nicht mehr so toll. Sie begann, immer mehr Probleme mit mir zu haben. Sie meckerte an meinem Kleidungsstil herum, ihr passte dies nicht und jenes nicht. Am Anfang dieser Phase versuchte ich noch, mich für sie zu verbiegen, worin ich den Hauptfehler meinerseits sehe. Absoluter Betaisierungsprozess. Sie warf mir vor, dass ich etwas aktiver werden solle, sowohl im Bett als auch was Unternehmungen betrifft. Ich solle sie doch mal überraschen. Ich habe die Zeichen zu spät erkannt und jetzt ist es also aus. Sie distanzierte sich von mir, und auch ich zog mich immer mehr zurück, weil ich einfach keine Lust hatte, mir ihr "Gemecker" an mir anzuhören.

Ich suchte das Gespräch mit ihr und sagte, dass wir jetzt zwei Möglichkeiten hätten:

1. Wir fangen an, ein wenig an uns zu arbeiten, oder aber

2. Wir werden getrennte Wege gehen müssen

denn so könne es nicht weitergehen.

Die Chance, an meinem Verhalten etwas zu ändern, habe ich nicht mehr bekommen, denn sie sah uns nur noch als Freunde. Die Trennung verlief absolut sauber. Ich bedankte mich für die wirklich tolle Zeit, die ich mit ihr erleben durfte und sagte ihr, dass ich die schönen Momente in Erinnerung halten werde. Eine Freundschaft in dem Sinne schloss ich allerdings freundlich aus, da ich den Hebel nicht so einfach umlegen kann und sie nicht als gute Freundin sehe. Schloss aber nicht aus, dass dies irgendwann mal der Fall sein könnte, wenn wir uns emotional voneinander gelöst haben.

Tja, und jetzt sitze ich hier, und es ist mir genauso ergangen wie vielen, von denen ich hier gelesen habe und mir teilweise an den Kopf gefasst habe, wie man die Zeichen der Zeit nur so spät erkennen kann. Was mir bleibt, sind tolle Erinnerungen an eine tolle Frau und die Erkenntnis, dass unser Band nicht gehalten hat, wofür ich mir aber nicht die komplette Schuld gebe, denn wenn ich mich für eine Frau verbiegen muss, ist es nicht die richtige. Ich werde aus meinen Fehlern lernen, das habe ich immer in meinem Leben gemacht, und werde mich jetzt nach angemessener Zeit der Trauer, ins Feld stürzen und es bei der nächsten besser machen.

Seid euch eurer Frauen nie zu sicher und hört in der Beziehung nicht einfach auf, sich um sie zu bemühen und euren Alphastatus aufzugeben.

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Du machst einen gefassten selbstreflektierten Eindruck.

Wenn Du nun das Erlebte mit Gedult und Achtung Dir selbst gegenüber wiederspiegelst und Deine Fehler erkennst, wirst Du über kurz oder lang gestärkter aus der Sache hervorgehen als Du es Dir aktuell erträumen kannst.

Mein Rat: Gehe der Frage "Wer bin ich?" so tief auf der Grund wie nur möglich.

Das ist es was mich aktuell und seit Dezember so sehr beschäftigt und fasziniert wie nichts zuvor in meinem Leben! Würde ich jedem empfehlen, egal

wie alt er ist oder was er erlebt hat.

Denn wenn Du Dich für jemanden anfängst zu verbiegen stimmt grundsätzlich etwas nicht.

Wenn Du Dir Deiner selbst mehr bewusst bist/wirst...wird dem eine unglaubliche Faszination dem Leben gegenüber entstehen. Somit wirst Du DEINEN

Weg gehen und DEIN LEBEN leben. Du wirst immer mehr in Dir selbst ruhen, was mit keinem Geld oder äußeren Reichtum der Welt zu bezahlen ist.

Somit wirst Du auch über kurz oder lang wieder unglaubliche Faszination auf andere ausüben. Weil Du Dir selbst genügen wirst und Spaß und Freude

am Leben hast.

Wenn Dich jetzt Trauer und Emotionen plagen ist das völlig normal und ok. Gebe Dir diese Zeit. Nur versinke nicht zu tief.

Sage das deswegen weil es auch in Depression enden kann (wie es mir passierte). Mein Tipp dagegen wäre Meditation und MET!

Glaube an Dich!

Bei mir erkannte ich z.B. ein zutiefst gekränktes Ego was sich abgewiesen fühlte. Aber Du bist nicht Dein Ego!

Alles Gute!

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