Distanz...zu große...wie damit umgehen?

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Okay, ob ich hier im richtigen Unterforum bin, ist mir nicht klar. Wenn nicht, entschuldigt!

Erster Post. Vor Jahren bereits Mystery Method gelesen, Lob des Sexismus auch. Seit längerem Passivleser. Ich war früher einmal wahnsinnig unsicher, sehr wenige Erfahrungen. Und ich fürchte in dieser Situation kam der ganze Mist grade wieder zum Vorschein. Insofern fühle ich mich selbst auch gerade sehr unsicher, denke einfach zu viel nach über mich selbst, seit langem. Darum brauche ich doch irgendjemanden, der mir mal von aussen den Kopf wäscht. Diese Situation hatte ich noch nicht, und ich komme im Moment nicht von mir aus drauf klar was in mir selbst eigentlich falsch lief. Ich brauche emotionale Ausgeglichenheit, die fehlte mir in letzter Zeit, soviel ist sicher.

Zur momentanen Situation, so kurz wie möglich....auch wenn es eine längere Geschichte ist.

Alter: Ich 31, sie 27

Etappen: alles, 3 Monate quasi lockere Beziehung.

Wall-of-Blabla:

Die Sache ist die, ich war letztes Jahr in Japan, lernte eine Frau kennen. Auf Anhieb gegenseitiges Interesse, ständige Dates, es lief super. Am besten gefiel mir, das wenn mal was nicht im Lot war, sie auch kam und mir sagte, wie sie sich fühlt. Keine sinnlosen Diskussionen, keine kindischen Spielchen. Wenn es mal einen Konflikt gab, war der sofort beigelegt. Sie hatte einen Freund, von dem sie sich auch trennte, und das ich da eine Rolle bei spielte...nun, es war die beste Zeit mit einer Frau, die ich je hatte. Alles super entspannt. So wenig Stress hatte ich noch nie.

Nun, ich musste leider nach Deutschland zurück, was mir zu schaffen machte, weil sie an sich jemand ist mit dem ich langfristig zusammen sein wollte. Über Beziehungen, Kinder, Träume von der Zukunft etc. sprach sie sehr oft. Die Möglichkeit dazu gab es von meiner seite aus allerdings nicht, realistisch gesehen. Und ich bin nicht so verrückt, das ich einer Frau nach ein paar Monaten quasi einen Heiratsantrag machen würde, ohne selbst Sicherheit in meinem Leben zu haben. Also beschlossen wir, den Kontakt zu halten, zu sehen, das man sich wiedersehen kann. Ich stand an einem Wendepunkt in meinem Leben, wusste nicht, was nach meiner Rückkehr auf mich warten würde. Insofern fiel ich auch erstmal in ein tiefes Loch, für mehrere Wochen. Lebensumstände führten zu materieller Unsicherheit, und ja, sie fehlte mir ebenso. Das ganze Leben drüben fehlte mir. Kulturschock Deutschland. Emotionale Unsicherheit. Das hat sie definitiv gemerkt.

Täglicher Kontakt, wenn auch nicht so einfach dank Zeitunterschied. Aber ich merkte sehr schnell, das sie etwas massiv verunsicherte. Häufige Fragen (in Mails...), was bedeute Liebe? Warum haben wir überhaupt miteinander geschlafen? Ja, super. Sie fühlte sich unwohl, weil die Leute in dem Haus, in dem wir uns kennenlernten, sie nach mir fragen würden. Wir waren da lange das Klatschthema #1, und seit ich weg war, bekam sie das dann offenbar direkt zu spüren. Sie war sowieso immer jemand, der nach Möglichkeit nicht wollte, das überhaupt irgendwelche dritten irgendetwas über sie/uns wissen. Mitbekommen hat natürlich trotzdem jeder mehr als genug...

Der Kontakt ihrerseits wurde spärlicher, und ich wurde dann doch tatsächlich needy, was mir auch erst im Nachhinein klar wurde...an sich ja unvermeidlich, wenn man sich nicht mehr sehen kann, in einer anderen Zeitzone lebt, berufstätig ist...aber es machte mir mehr aus, als ich von mir selbst erwartet hätte. Großer Fehler, am Ende eine sinnlose Diskussion über Erwartungen voneinander, die zu nichts führte ausser gegenseitiger Genervtheit. Am nächsten Tag kurze Nachricht von mir, bloß nicht weiter drauf rumreiten. Keine Reaktion für Tage, dann kurzes Telefonat, sie meinte, es wäre alles in Ordnung, nur beschäftigt (...okay). Paar Tage später brannte es bei mir, sie meldete sich. Verabredung zum Skype, sich endlich mal wieder für länger in Ruhe unterhalten. War schon Wochen her...diese platzte jedoch. Keine Reaktion von ihr. Nachts kam eine relativ kurze Mail, wirkte emotional völlig aufgewühlt, Inhalt grob übersetzt "Ich will nicht mit dir reden...die Leute hier reden über uns...woher wissen die das, von dir!? Ich bin mit den Nerven am Ende". Das zerfickte mir das Gehirn, ich war komplett unter Druck. Keine Ahnung was los war, fühlte mich, als wäre ihr Vertrauen zu mir komplett hinüber. Redete da wer über uns ihr gegenüber? Wer und was? Machte mich jemand schlecht? Kopfkino setzte ein. Komplette Verunsicherung, zuviel nachdenken. Ich kam mir wieder vor wie mit 16, ganz übel. Mehr als "Danke, das du mir erzählst, was los ist, ich finde wir sollten miteinander reden" war erstmal nicht mehr drin...

Erneuter Versuch anzurufen, ignoriert. 2 weitere Mails von mir, ob sie mir nicht wenigstens erzählen will, was genau los war, ich mache mir sorgen. Keine Reaktion, natürlich...ja, ich hab's übertrieben, das alles innerhalb einer Woche ohne auf Reaktion ihrerseits zu warten! Rief sie dann einige Tage später an, sprach auf die Mailbox. Wie es ihr geht, zwanglos. Sie meldete sich, wie es mir gehe, sie habe meine Voicemail gehört. Ich meinte, bin grade unterwegs, ruf dich später an. Sie ging nicht ran, erneut. Am nächsten Tag eine Mail, es täte ihr Leid, das sie nicht ans Telefon ging, sie fühlt sich nicht wohl am Telefon, können wir nicht mailen? Schrieb darauf kurz zurück, das ich zwar lieber gerne direkt mit ihr reden möchte...und ein wenig dazu, was zur Zeit so in meinem Leben vor sich geht. Bisher keine Antwort darauf. Und hier stehe ich.

Positiv gesehen, denke ich, sie braucht Abstand, um ihre eigene emotionale Situation klarzukriegen. Den gab ich ihr allerdings nicht. Negativ, will sie das Thema "wir" einfach nur loswerden weil ihr die Distanz zu groß ist (oder sie nen neuen hat, der nicht so weit weg ist)...und mich zu einem Orbiter machen (falls ich das nicht schon bin).

Fazit:

Ich fühle mich offen gesagt selbst wahnsinnig genervt. Eine Frau, die mir alle paar Wochen mal schreibt, wie gehts dir?, brauche ich absolut nicht...von der Sorte habe ich schon genug. Alles was ich seit Wochen von ihr bekam, waren ominöse Andeutungen, das irgendwas passiert ist, und das setzte mich sehr unter Druck. Darauf habe ich an sich keine Lust, beruflich mittlerweile mehr als genug Stress. Was ich gerne hätte, wäre Entspannung. Emotionale wie auch kommunikative. Aber ich weiß gerade nicht, wie ich das über diese Extremdistanz an jemanden kommunizieren soll, der einfach selbst nur übelst blockt und mir damit ebenso permanent das Schlagwort "Problem" ins Gesicht hämmert.

Also, Fragen:

a) Lässt sich da überhaupt noch irgendwas machen, um wieder auf ein entspanntes Level zurückzukommen? Ob wieder mehr draus wird, lässt sich sowieso nur herausfinden, wenn man sich wieder sieht...aber unter diesen Umständen wird das eher nicht passieren.

b) Falls sie sich nochmal meldet, will ich keine weitere beschissene Reaktion abliefern. Grundeinstellungssache, wie dabei rangehen?

c) Generell würde mich auch einiges zum Umgang mit Distanz interessieren. Wie ich das machte, war es definitiv falsch. Für die Zukunft!

d) Bonusfrage: Gibt mir bitte jemand einen Arschtritt und erinnert mich an mein Alter? Danke!

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Du bist gerade dabei es komplett zu verbocken. Du bist fast ausschließlich auf Bestätigung fixiert und auf das, was sich in ihrem Kopf abspielt. Da spielt sich aber rein gar nichts ab, nur Unsicherheit. Ich lese in dem ganzen Text nur: Sie hat dies und jenes gesagt oder getan und was beutet das jetzt? Was tratschen die Nachbarn? Wie lange willst euch beiden damit auf die Nerven gehen?

Überleg dir was genau du willst und dann übernimm Verantwortung für das was du willst! Plane euer nächstes Wiedersehen konkret durch! Stell Zeit- und Finanzplan dafür auf und setz beides um. Nimm endlich was in die Hand! Plane Unternehmungen mit ihr, flieg rüber oder lade sie ein, verführe sie nach allen Regeln der Kunst und schlaf mit ihr! Überlege dir eine Perspektive für euch! Wie häufig und in welchem finanziellen Rahmen könntet ihr euch sehen? Wie soll das organisiert werden, damit sich die Beziehung langsam weiter entwickeln kann und der Rahmen dafür vorhanden ist? Labern, Skype und E-Mails sind wertlos. Es existieren nur Handeln und persönlicher, körperlicher Kontakt.

Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder du leitest das in die Wege, was deiner Vorstellung nach geschehen soll. Oder es geschieht gar nichts.

  • TOP 1

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Ja, da hast du völlig Recht. Mein Selbstbewusstsein war aus mehreren Gründen erstmal komplett am Boden als ich zurückkam und ich suchte, fürchte ich, Halt in dem Kontakt zu ihr...der aber auf diese Distanz unmöglich so sein kann, wie er mal war. "Wollte" unterbewusst die gleiche Aufmerksamkeit die ich mal drüben hatte. Ich kam auch in Textkommunikation nicht mehr wie der Typ rüber, den sie kannte.

Wenn ich auf die letzten Wochen zurückblicke, kotze ich mich selbst an. Das ist auch das eigentliche Ding, ich selbst. Ich mag die Begriffe nicht, aber ja, Betaisierung durch mich selbst (Needy) trifft es wohl sehr gut.

Wie du sagst, körperlicher Kontakt, das ist das wichtigste. Und das große Problem bei Distanzgeschichten.

Insofern sehe ich es zur Zeit am sinnvollsten mich um mein eigenes Ding zu kümmern und mich nicht mehr von mir aus bei ihr zu melden. Für wie lange, ist mir allerdings nicht ganz klar. Bis nochmal was von ihr kommt? Oder von mir aus, nach ein paar Wochen? Und auf welche Weise? Mit Mailen kann ich jedenfalls auch nichts anfangen, sowas würde ich am liebsten ignorieren. Aber hier?

Tut mir persönlich jedenfalls so langsam echt gut, gerade gar keinen Kontakt zu haben und emotionale Distanz aufzubauen...und ich möchte, das es ne Weile so bleibt. Bis ich mich selbst wieder entspannt habe, auf jeden Fall.

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Insofern sehe ich es zur Zeit am sinnvollsten mich um mein eigenes Ding zu kümmern und mich nicht mehr von mir aus bei ihr zu melden. Für wie lange, ist mir allerdings nicht ganz klar. Bis nochmal was von ihr kommt? Oder von mir aus, nach ein paar Wochen? Und auf welche Weise? Mit Mailen kann ich jedenfalls auch nichts anfangen, sowas würde ich am liebsten ignorieren. Aber hier?

Noch einmal: Überlege dir was genau du willst und dann handle!

Es geht darum eben nicht auf ihre Reaktion zu warten, sondern ein Alpha-Mensch zu sein und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Du hast die Kraft von dir aus ein Treffen vorzuschlagen. Du hast die Kraft mit dem Risiko zu leben, dass es schief gehen könnte. Und du hast die Kraft auch dann normal weiter zu leben, wenn es wirklich schief geht. Das ist die innere Kraft, die einen Mann ausmacht: Er kann Risiken eingehen, weil er stark genug ist weiter zu leben, falls es schief geht. So einen Mann wünscht sich dein Mädchen.

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Insofern sehe ich es zur Zeit am sinnvollsten mich um mein eigenes Ding zu kümmern und mich nicht mehr von mir aus bei ihr zu melden. Für wie lange, ist mir allerdings nicht ganz klar. Bis nochmal was von ihr kommt? Oder von mir aus, nach ein paar Wochen? Und auf welche Weise? Mit Mailen kann ich jedenfalls auch nichts anfangen, sowas würde ich am liebsten ignorieren. Aber hier?

Noch einmal: Überlege dir was genau du willst und dann handle!

Es geht darum eben nicht auf ihre Reaktion zu warten, sondern ein Alpha-Mensch zu sein und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Du hast die Kraft von dir aus ein Treffen vorzuschlagen. Du hast die Kraft mit dem Risiko zu leben, dass es schief gehen könnte. Und du hast die Kraft auch dann normal weiter zu leben, wenn es wirklich schief geht. Das ist die innere Kraft, die einen Mann ausmacht: Er kann Risiken eingehen, weil er stark genug ist weiter zu leben, falls es schief geht. So einen Mann wünscht sich dein Mädchen.

Ja, danke.

Mein großes persönliches Problem in der ganzen Zeit war, das ich nicht wusste, wie mein eigenes Leben eigentlich weiter geht. Das ich selbst deswegen zunehmend unsicherer wurde, kann man sich denken. Und es war immer ein Thema zwischen uns. (-> sieht man sich überhaupt je wieder?)

Nun, mittlerweile weiß ich es. Ich habe mich für die Promotion entschieden, ab in die Forschung. Connections baue ich in der Hinsicht auf, läuft eigentlich super. Und ich werde für längere Zeit zurück nach Übersee gehen, mindestens ein Jahr, nach Möglichkeit mehr. Das will ich ihr auf jeden Fall auch mitteilen. Aber je konkreter ich dabei werden kann, desto besser.

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