LTR möchte sie (scheinbar) nicht, Schlusstrich hingegen auch nicht

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Gast selfrevolution

Ich hatte einmal eine kleine Diskussion mit jemandem, der die Monogamie abgelehnt hat, und dabei unter anderem meinte, es sei nicht richtig, davon auszugehen, dass der andere monogam nicht mit anderen schläft.

...das Problem ist: der andere geht davon aus! In unserer Kultur gibt es Regeln und Konventionen, die wir teilen und so gehen die meisten Menschen unseres Kreises einmal davon aus, dass der andere monogam ist, wenn man eine Beziehung mit ihm eingeht - und wenn man dann herausfindet, dass er das nicht ist, ist die Aussage: "Ich habe ja nie gesagt, dass ich nicht mit anderen schlafe" eine billige Ausrede. Anders ist es natürlich, wenn man das klärt.

Ein ähnliches Problem aber, ergibt sich schlichtweg mit dem Konzept der Beziehung an sich: in unserem Kulturkreis gibt es ein Konzept von Beziehung, das die meisten anderen erwarten und definieren wollen.

"Was sind wir eigentlich?", "Was ist das zwischen uns?", diese Fragen tauchen immer wieder auf, weil wir schließlich wissen wollen, wie der andere zu uns steht, worauf wir uns verlassen können und welche Regeln für uns gelten. In unserem Kulturkreis bedeutet die Aussage "Wir haben eine Beziehung", dass gewisse Regeln gelten. Wahrscheinlich nimmt man schon bei einem "Ich liebe dich!" - "Ich liebe dich auch!" an, dass gewisse Regeln des Verhaltens gelten.

In diesem Sinne ist es nicht so einfach zu sagen "es gibt keine Beziehungen, nur Frauen, mit denen man schläft und Frauen, mit denen man nicht schläft", schon alleine, weil sich eine echte Liebesbeziehung nicht alleine durch die Sexualität konstituiert, sonst wäre "Fuck Buddies", "Affären" und "Langzeit-Beziehungen" dasselbe. So ist es aber nicht.

Und die Regeln, die mit einer Beziehung einhergehen, die Erwartungshaltungen, sind auch keine, die ich so einfach missen möchte. Das Vertrauen darauf, dass der andere für einen da ist, wenn man ihn braucht - das ist wahrscheinlich die wichtigste Sache für mich persönlich, aber auch das Vertrauen, dass der andere einen nicht für den nächsten hübschen Schmetterling verlässt. Die sexuelle Treue wäre mir wahrscheinlich egal (aber würde meine Freundin wirklich mit anderen schlafen, weiß ich nicht, wie ich reagieren würde, ich selbst wäre an einer offenen Beziehung schon sehr interessiert ;-) ), aber anderen ist auch das wichtig, und natürlich bindet das zwei Menschen zusammen, wenn auch, meiner Ansicht nach, etwas zu gekünstelt, aber gut.

Jedenfalls ist das Eingehen in eine feste Beziehung, die Aussage "wir sind jetzt in einer Beziehung" eine Klärung, die auch positive Aspekte hat, weil sie Unsicherheit und Orientierungslosigkeit ein Stück weit beseitigt. Würdet ihr denn mit einer Frau Kinder zeugen, wenn nicht geklärt ist, dass ihr in einer "festen Beziehung" lebt, die den Anspruch hat, sehr lange zu verweilen, und die gleichzeitig die Aufforderung in sich trägt, an der Beziehung zu arbeiten, und sie eben nicht "den natürlichen Verlauf" zu überlassen? Würdet ihr mit so jemandem eine gemeinsame Eigentumswohnung kaufen oder auch nur eure Wohnung aufgeben, um mit ihm zusammenzuziehen?

Zu sagen: "Wir sind in einer Beziehung" ist sicher noch nicht genug für alle diese Dinge, aber es ist ein Schritt in diese Richtung. "Wir sind zusammen und haben vor, zusammen zu bleiben! ...versuchen Probleme zu lösen, wenn es einmal Scheiße ist, gemeinsam versuchen, das durchzustehen und nicht einfach zu gehen, wenn man gerade keine Freude daran hat..."

Ich denke jetzt nicht, dass man nur Beziehungen eingehen soll oder immer klären soll, ob man in einer Beziehung ist oder nicht. Aber a) abzulehnen, dass es so etwas gibt und/oder b) abzulehnen, dass das etwas "gutes" hat, finde ich auch einwenig naiv.

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Gast Defis
Jedenfalls ist das Eingehen in eine feste Beziehung, die Aussage "wir sind jetzt in einer Beziehung" eine Klärung, die auch positive Aspekte hat, weil sie Unsicherheit und Orientierungslosigkeit ein Stück weit beseitigt. Würdet ihr denn mit einer Frau Kinder zeugen, wenn nicht geklärt ist, dass ihr in einer "festen Beziehung" lebt, die den Anspruch hat, sehr lange zu verweilen, und die gleichzeitig die Aufforderung in sich trägt, an der Beziehung zu arbeiten, und sie eben nicht "den natürlichen Verlauf" zu überlassen? Würdet ihr mit so jemandem eine gemeinsame Eigentumswohnung kaufen oder auch nur eure Wohnung aufgeben, um mit ihm zusammenzuziehen?

Was passiert denn in einer WG? Als ich in eine WG zog, waren mein Mitbewohner und ich auch nicht zusammen, niemand wusste wie lange die WG bestehen bleibt. Beide haben ihre eigene Wohnung auf gegeben

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, ich kann der Frau erklären wie ich Beziehung definiere. Eigentlich ist das für mich sogar ein Kick-Out verfahren. Haben wir schon hier zu große differenzen, wird das nichts mit uns. Des weiteren hat niemand gesagt das Beziehung = Monogamie ist. Das sind 2 unterschiedliche paar Schuhe, auch das kann ich kommunizieren.

Wenn ich aber Verantwortung ablehne weil ich angst habe wieder allein da zu stehen, dann wird die Frau eines Tages mit gebrochenem Herzen vor einem stehen und man wird alles abstreiten. Das man selbst nicht fähig war Wünsche, Vorstellungen und Ziele zu definieren und zu kommunizieren wird völlig ausser acht gelassen.

Ausserdem denke ich, dass man mit einem bestimmen Lifestyle auch genau die Frauen anzieht, die eine ebensolche Auffassung zum Leben haben. So habe ich zum Beispiel noch nie erlebt, dass es eine Frau großartig gestört hat, wenn ich während des kennenlernens mit anderen Frauen geschlafen habe. Aber auch hier kommuniziere ich klar und deutlich mein Verhalten. Es muss nicht mal sein das ich ihr direkt sage das ich mit Jenny penne. Erwähne ich aber Namen, Treffen etc. aus Feigheit nicht, wird es früher oder später auf mich zurück kommen. Manipuliere ich, werde ich manipuliert, somit werde ich abhängig. Ohne Ausnahmen.

Warum bin ich irgendwem gegenüber verpflichtet meine definition von Beziehung preis zu geben. Meiner Mutter erzähl ich es nicht, meine Schwester versteht es nicht, mein bester Freund ist anderer meinung und mein Bruder sagt nichts dazu. Ich mache die Regeln in meinem Leben und biete Menschen an, mich ein Stück weit zu begleiten. Falls dieser Mensch frägt wie ich Beziehung definiere, was Monogamie für mich bedeutet, ob ich Kinder haben will, werde ich ihr/ihm das erzählen. Dann hat er die frei Wahl weiter an meiner Seite zu stehen, oder zu gehen.

Aber auch hier ist nicht die Frage, was erwartet mein Partner von mir, wem gegenüber bin ich zu was verpflichtet, etc. Sondern wie definiere ich mein Leben nach meinen Vorstellungen und kann ich diese Vorstellungen klar und deutlich kommunizieren.

bearbeitet von Defis

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Ich weiß nun gar nicht mehr was ich von der ganzen Sache halten soll. Gerade kommt eine SMS rein mit "wir sollten es vielleicht echt versuchen! und denk nicht ich bin betrunken. Ich habe nachgedacht!"

inwiefern kann ich das ernst nehmen? Ich komme mir gerade schon etwas verarscht vor.

Wenn du dir was wert bist machst du folgendes. Du fängst ne FB mit einer an die du im Club gamest. Bis dahin freezed du deine jetzige. Wenn sie sich wieder meldet sagst du: Boah tut mir Leid hab grad ne andre kennengelernt die is so geil es is der hammer will jetz doch keine LTR mehr mit dir ciao! Dann wieder freeze. Bis dahin vögelst du dir mit der neuen die Birne raus. Dann gamest du auch alle ihre Freundinnen und auch die Freundinnen der neuen etc. Dann wartest du auf den invest deiner alten. Wenn du sie dann wilst, nimm sie, wenn nicht, nimm die neuen.

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