Das Ende der Monogamie - Focus Artikel

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Mal ein Beispiel. Ich bin begeisterter Domian-Fan, weil z. B. solche Stories da erzählt werden: (extreme Kurzfassung)

Er, mitte 30, ist seit vielen Jahren mit seiner Frau zusammen, hat 2 Kinder mit ihr. Einziges Manko: Er steht auf Natursektspiele. Nach 7 Jahren Beziehung hat er seiner Frau davon erzählt und sie findet es eklig. Er hat kurzerhand online nach Gleichgesinnten gesucht, um mit ihr diese spezielle Art Sexualität auszuleben - und er liebt es, möchte nicht mehr ohne. Seine Frau ahnt natürlich nichts.

Soll er sich jetzt von seiner Frau trennen, die er liebt, mit der er Kinder hat?

ODER: Ist seine Frau nach dem monogamen Modell einfach nicht die richtige, weil "die Eine" ja die selben Vorlieben wie er haben muss?

Dann zeigt mir die eine, die selbe Vorlieben, Interessen, Weltanschauung, Hobbies usw. haben wie ihr. Niemals! Es gibt immer eine Schnittmenge (wie bei 2 sich überlagernden Kreisen), aber ich denke nicht, dass es eine 100%-Deckung gibt. Kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Dann muss es aber auch in Ordnung sein, wenn die Frau ihre geheimen Gangbang- und Vergewaltigungsphantasien mit anderen Männern auslebt. Es geht einfach darum,dass jeder dieselben Rechte hat.

Man kann auch offen kommunizieren,dass einem das sexuell so wichtig ist,dass man es sich sonst woanders holt und sie dasselbe auch machen kann. Dann ist dagegen nichts einzuwenden.

Klar, gleiches Recht für alle!

Wie ist das, wenn man eine offene Beziehung mit ggf mehreren Partnern führt und mit seiner Königin ein Kind hat. Wie wirkt sich das aufs Familienleben aus? Ist diese Form einer Beziehung überhaupt kindgerecht?

Glaub ich irgendwie nicht dran. Ich bin kein MLTR Typ, da zu stressig, aber verdammen tu ich sowas auch nicht. Aber bei Kindern finde ich es schon wichtig, das sie eindeutige Bezugspersonen haben. Mutter und Vater.

Sehe ich auch so. Als der Sohn einer Freundin, dessen Vater sich nach der Geburt aus'm Staub gemacht hat, letztens zu mir Papa gesagt hat, war ich sehr verwundert. Er sagt das wohl auch zu den Brüdern der Mutter... Mal sehen was aus dem mal wird und wie sich das auf seine Entwicklung auswirkt.

Naja evolutionsbiologisch (=Natur des Menschen), liegt Monogamie in der Natur der Frau, nicht des Mannes.

Sorry ist aber so

Glaube ich nicht. Ich möchte jetzt nicht auf die statistiken verweisen, laut denen genauso viele Frauen wie Männer fremdgehen, denn hier gibt es auch andere Ursachen als die reine sexuelle Begierde. Dennoch kenne ich Frauen, die mir in Diskussionen durchaus zugestimmt haben. Immer jedoch mit dem Verweis, dass sie selbst nicht damit klar kämen, wenn ihr Partner auch andere haben darf... das ist das Problem, dass dieses gesellschaftlich auferzwungene Gefühl der Eifersucht bzw. des Besitzanspruches schwer "wegkonditioniert" werden kann. Da ich leider nur Theoretiker auf diesem Gebiet bin, kann ich nur eine Erfahrung dazu äußern:

Eine meiner Exen ist mir fremdgegangen (nur knutschen) und ich habe weder gefühlsmäßig noch anderweitig negativ darauf reagiert. Der Dialog lief in etwa so ab:

Sie: Der XY hat mich gestern geküsst

Ich: Sah er so gut aus? War es schön?

Sie: Naja, eigentlich wollte ich es nicht, aber ist schon n Süßer...

Ich: Na dann hat's sich ja gelohnt ;) Kommt das nochmal vor?

Sie: Ich denke eher nicht.

Thema durch. Ich glaube auch, dass es möglich ist, mehrere Menschen zu lieben, vielleicht auf gleiche, ähnliche oder ganz andere Weise. Du liebst ja deine Eltern und Geschwister auch.. aber bei Freundinnen soll es nur bei einer gehen? Klingt unrealistisch... Ich denke auch nicht, dass hier die Umsetzbarkeit einer Beziehung mit mehreren Sexualpartnern diskutiert werden sollte, denn in wiefern und in welchem Umfang man Gebrauch von diesem "Recht auf Abwechslung" macht, ist wieder individuell verschieden.

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Ich glaube auch, dass es möglich ist, mehrere Menschen zu lieben, vielleicht auf gleiche, ähnliche oder ganz andere Weise. Du liebst ja deine Eltern und Geschwister auch.. aber bei Freundinnen soll es nur bei einer gehen? Klingt unrealistisch... Ich denke auch nicht, dass hier die Umsetzbarkeit einer Beziehung mit mehreren Sexualpartnern diskutiert werden sollte, denn in wiefern und in welchem Umfang man Gebrauch von diesem "Recht auf Abwechslung" macht, ist wieder individuell verschieden.

Einerseits stimme ich dir zu, dass es möglich sein kann, mehrere Menschen auch auf sexueller Ebene zu "lieben", was auch immer damit gemeint ist. Theoretisch müsste die Diskussion schon hier aufhören, da Liebe für mich wahrscheinlich was anderes ist als für dich. Man könnte unter Liebe nämlich auch genau das Gefühl verstehen, dass einen Menschen vor den anderen exklusiv macht. Und dann finde ich es nicht so unrealistisch, dass man wirklich nur eine liebt.

Mir scheint es sowieso eher so zu sein, dass man während der Verliebtheit wirklich nur den einen Menschen will, alle Anderen sind schnuppe. Aber ich wage mal zu behaupten, dass jeder, der in einer längeren Beziehung steckt (ab vielleicht 7 Monate, also über die Verliebtheitsphase hinaus), auch andere Menschen zumindest attraktiv findet.

Das ist dann ja auch einer der großen Schwierigkeiten. Wir selbst können hoffentlich auch andere noch sexy, begehrenswert und geil finden, hätten dann aber ein Problem damit, dass der Partner das auch tut. Für uns wäre es kaum ein Problem auch Jenny, Lena, Marleen und Maria zu beglücken, aber wenn "dein Mädchen" (was für eine Formulierung - Besitzansprüche) auch mal Torben, Gustav, Heiner und Wolfram testen will, wirds hart.

Es ist die Masse an Menschen, die viele verschiedene soziale Zirkel kreiert, die Monogamie realistisch, das heißt in völliger Zweifelsfreiheit, dass NUR der Partner wirklich geil ist, unmöglich macht. Es ist einfach unrealistisch, dass es unter 3,5 Milliarden Geschlechtsgenossen nur einen geilen Typen gibt.

Die Frage ist, können wir damit leben?

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Wie meinst du die Frage genau?

"Können wir damit leben, dass wir und unsere Partner jeweils auch andere attraktiv, sexuell begehrenswert usw. finden?"

Oder, dass man dieser Begierde auch nachgehen kann/darf/soll?

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Ich meine damit die Tatsache, dass viele Leute am Anderen schätzen, dass dieser gerade sie schätzt. Der Status der Exklusivität, den uns der Andere einräumt, ist uns dann essentiell. (Wohlgemerkt: Viele - nicht alle)

Wenn aber dieser Status verloren geht, wirds kniffelig. Hab beides erlebt: Wurde in die Hölle geschickt, weil ich andere Frauen heiß fand - wurde aber auch (von einer anderen dann) darauf hingewiesen, dass diese und jene doch recht scharf ist und sie einem Spiel zu dritt wohl durchaus nicht abgeneigt wäre.

Es ist also so, dass manche schon arge Probleme haben, wenn man Andere nur attraktiv findet, ohne was mit diesen zu haben, während andere da auch offenherziger sind.

Ich bin aber ethisch nicht in der Lage zu sagen, ob man dem jetzt zwangsläufig nachgeben muss. Jeder wird das selbst abwägen müssen, wie er die Beziehung gestaltet.

Btw: Jene oben Erwähnte, die einem Dreier nicht abgeneigt wäre, hätte aber ein Problem damit, wenn ich mir das hübsche Ding alleine vornehmen würde. Verzwickt, oder?

Ich vermute, das ist einerseits eine Frage des Selbstwerts. Der Andere bestätigt uns ja so schön und darum "lieben" wir ihn. Andererseits aber auch einfach ein Lebensentwurf, á la "Ich liebe alle Frauen und halte mich für die Reinkarnation von Don Juan". Beides absolut legitim. So denke ich, dass auch in Zukunft noch Leute gibt, die monogam leben werden.

Davon unabhängig finde ich es bescheuert, die "Treue" als Grundsatz für eine Beziehung anzusetzen. Denn was das impliziert, ist wohl jedem klar ....

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Eine Sache muss ich dann jetzt doch mal hier anführen: Hab gerade auf Welt Online einen Artikel über eine Swinger-Party gelesen, der recht sachlich und wertungsfrei mit dem Thema Internet-Pornos, Gruppensex und dergleichen umgeht. Dann aber die Kommentare. Da kommen so Sachen wie: Moralischer Verfall, Wohlstandsgesellschaft, Abgrund, usw.

Mir scheint das ja nur Ressentiment zu sein, eine gesellschaftlich-konstitutionalisierte Form des Madonna-Hure-Komplexes. Aber die Leser der Welt gelten ja eh als eher konservativ-rechts. Da sieht man mal, wie Veränderung moralisch abgeschmettert wird...

Ist schon interessant, wie die Leser da die Moralkeule schwingen, wahrscheinlich nur, um ihre Langeweile in der Hose zu rechtfertigen ...

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Ich halte die gesamte Diskusion für unnötig. Hört doch mal auf über Evolutionsbiologie zu reden. Wir sind moderne Menschen und keine Affen die ihre Triebe nicht im Griff haben.

Es ist klar, dass keiner von uns sein Leben lang auf nur eine Person geil sein wird.

Aber das ist noch lange kein Grund gegen die klassische Ehe. Vorallem in unserer heutigen modernen Zeit gibt soviel mehr Sachen als Sex, die man mit seinen Partner teilen kann(Übrigens ein Zitat aus LDS). Das Leben hat doch soviel mehr zu bieten. Solange man glücklich ist mit seiner Lebensform , ist doch alles Palletti.

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Das ewige Thema im Forum.

Der Artikel ist interessant, doch aus der "Wir" Perspektive wäre es deutlich interessanter. Auch gut wären noch ein paar Frauenmeinungen zu dem Thema gewesen.

Was ich immer ganz witzig finde: Klar wollen wir alle ficken und Spaß haben, aber dem Partner das selbe einzugestehen, damit tun sich doch fast alle schwer.

Persönlich bin ich immer sehr gehypet, wenn ich eine Dokumentation über Swingerclubs sehe oder mir ein Freund von einer Sexparty erzählt. Ich mag die Vorstellung vom Unbekannten, der neuen Erfahrung, dem Verbotenem und gesellschaftlich Unkonventionellem. Das hat mich schon immer gereizt. Was mich persönlich nicht (mehr) reizt, sind ONS. Es ist für mich immer nur interessant bis zu dem Punkt, an dem die Katze im Sack ist und danach stehe ich einer neutraler Erfahrung entgegen - nichts, wofür sich ein Seitensprung oder ein Beziehungskonzept lohnen würde.

Ich sagte das schon an vielen Stellen im Forum: Für mich ist "Beziehungs-Pickup" interessant und ich liebe es tief in eine Partnerschaft einzutauchen. Für mich ist es eine Herausforderung eine Stabilität in einer Beziehung aufrecht zu halten, tief miteinander zu verschmelzen und aus dessen Essenz heraus etwas neues, intensives und intimes zu schaffen. Meine Idee von einer Beziehung schließt Polygamie nicht direkt aus. Partnertausch, Dreier, Swingerclub - das ist alles möglich, wenn man ehrlich über seine Wünsche und auch Ängste sprechen kann. Ab einem gewissen Punkt in der Beziehung beginnt man wieder einen Reiz für das Neue zu entwickeln und ich sehe keinen Grund, der dagegen spricht, diesen gemeinsam auszuleben.

Für mich bleibt die Frage, warum man keine monogame Beziehung eingehen möchte/kann und welche Herausforderungen man damit an sich selbst und an die Partnerschaft stellt. Gut, dass wir hier viele Menschen haben, die darauf eine Antwort geben können. Individuelle Meinungen und Erfahrungen sind gefragt.

Toller Beitrag!

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