Die Monotonie der Arbeitswelt

39 Beiträge in diesem Thema

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Guten Tag,

Dieses Forum hat mich bisher in vielen Bereichen meines Lebens unterstützt. Immer wieder konnte ich in Tiefpunkten meines Lebens hier Aufmunterung finden. Nach vielen Monaten wende ich mich daher wieder an die Community, um dieses Mal wohl die schwierigste Situation meines Lebens zu meistern.

Zu mir:

Ich bin 21 Jahre jung. 2010 habe ich mein Abi-Abschluss im LK Mathematik gemeistert. Kurz danach habe ich ein Semester BWL studiert und mein Studium abgebrochen. Zwei Monate später habe ich begonnen im Helpdesk einer Bank zu arbeiten. Hier arbeite ich zur Zeit seit 10 Monaten. Neben meinem Job mache ich Abendkurse in BWL um mein eigenes Gewerbe gründen zu können.

Ich habe einen wirklich gut bezahlten Job mit Perspektiven. Ich habe ein super Team, einen tollen Chef, eine sichere Arbeit und gute Konditionen bei der Bank. Allerdings macht mir die Arbeit überhaupt keinen Spass mehr und ich quäle mich jeden Tag die Stunden abzuarbeiten. Das Schlimmste für mich ist die Monotonie. Ich werde nicht gefördert und es fühlt sich für mich wie eine Zeitverschwendung an. Ich habe keine Perspektiven in meinem Job und weiß nicht wohin mich das ganze führen wird. Im Gespräch am Freitag mit meinem Personalchef, meinte dieser, ich wäre zu ungeduldig. Ich müsste mir Zeit lassen und ich sollte mich selbst, sowie die Möglichkeiten der Bank besser analysieren. Außerdem wäres es normal, auch mit Uni-Abschluss, dass man bei seiner Arbeit in eine gewisse Montonie verfällt.

Es tat natürlich gut über meine Situation zu reden, allerdings hat mein Personalchef mich nicht dazu angespornt etwas neues zu machen. Er wollte mir die Bank nur schmackhafter machen und hat sich nicht wirklich um das Problem selbst gekümmert.

Es ist für mich unglaublich schwierig herauszufinden, welcher Job mir Spass machen würde. Ich verzichte gerne auf das Geld und die Sicherheit, wenn ich einen Job ausüben könnte, welcher mir Spass machen würde. Allerdings erscheint mir das im Moment als zu utopisch.

Ich habe Mathematik geliebt. Aus Angst davor, das Studium würde zu Freaky werden, habe ich mich für BWL entschieden. Ich mag es Führungsrollen zu übernehmen. Allerdings hat mich dieses gewinnorientierende Studium zu sehr genervt. Für mich gibt es wichtigere Dinge im Leben als Geld. Nur scheint dies heute nicht mehr genügend Verständnis zu finden.

Am liebsten würde ich jeden Tag genießen wollen...Morgens aufstehen und das Leben genießen. Ich gehe morgens vor der Arbeit laufen. Ich arbeite bis 17.00 Abends und gehe danach 3 Mal die Woche bis 22.00 in Abendkurse. Am Wochenende verbringe ich meine Zeit mit meiner Freundin oder meinen Kollegen. Allerdings verlange ich mehr in meinem Leben. Ich möchte Piano, eine Kampfsportart, Videobearbeitung, Mathematik, erlernen. Ich möchte Fitness machen und Turnen üben. Nur fehlt mir, durch meinen Job, einfach die Zeit dazu mehr aus meinem Leben zu machen. Ich bin voll ausgeplant und habe wirklich immer etwas zu tun. Es kommt sogar soweit, dass ich meinen Urlaub dazu benutze um meine Events (die ich nebenbei organisiere) vorzubereiten.

Auf meiner Arbeit fühle ich mich unterfordert. In meiner Freitzeit fühle ich mich überfordert.

Natürlich braucht man im Leben Geld. Nur würde es mir um ein vielfaches leichter fallen, wenn meine Arbeit mein Leben verschönern würde. Ich möchte nicht 40 Jahre arbeiten , ohne Spass daran zu haben.

Was genau erwarte ich mir durch meinen Post? Auf jedenfall hoffe ich auf ein paar gute Ideen, wie ich meine Situation meistern könnte. Ich möchte es später nicht bereuen, nicht das richtige gewagt zu haben.

Vielen Dank im Voraus,

mfg

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Gast 11223344
nicht das richtige gewagt zu haben

^^ wüsstest du was das richtige ist, dann wäre es kein wagnis.

Klingt alles für mich jung und verwirrt :D Studierst BWL, brichst ab, gehst freiwillig zu Abendkursen in BWL. Und dein Job hat gute Perspektiven aber du bist verzweifelt weil du keine Perspektiven hast ^^

Also nur um das mal.... und so... du arbeitest in nem Call Center und hast nur Abi. Du hast überhaupt keine fukcing Zukunft dort und die werden dir alles erzählen, solange du den Scheiß einfach nur noch weiter machst.

Warum studierst du nicht Mathe? Zu freaky? Was soll das denn heißen. Versteh ich nicht. Nebenbei kannst du ein paar Stunden dort arbeiten oder du kümmerst dich um deine Selbstständigkeit. So machst du sogar NUR Sachen die du machen willst.

Du bist echt ein Fall für sone richtige private Studienberatung mit Test und Gesprächen und all dem Zeug.

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Hast du Geld zur Seite gelegt, um auch ohne diesen Job überleben zu können?

Kannst du deine Arbeitszeit verkürzen, um mehr Freizeit zu haben?

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Möchte mich mit einer Frage anschließen: Ist es nicht so, dass JEDER Job früher oder später mal bis zu einem bestimmten Grad monoton wird? Oder gibt's Leute, die einen Job haben, der niemals monoton ist? Meldet euch ;-)

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Als erstes Mal danke für die Antworten. Um meine Situation besser zu erläutern, hier noch ein paar Erklärungen:

Ich wollte BWL studieren, da ich mir die Möglichkeit offen lassen wollte, später eventuell mein eigenes Gewerbe gründen zu wollen oder eine andere Firma zu leiten. Da das Studium mich so enttäuscht hat, wollte ich in einem 6-Monat Kurs die nötigen Kompetenzen nachhollen, um zumindest ein eingenes Gewerbe gründen zu können.

Es ist nicht möglich bei meinem Arbeitgeber nur halbtags zu arbeiten. Ich habe zur Zeit einen zwei Jahres-Vertrag mit guten Aussichten auf eine Festanstellung.

Studienberatung hat mir nichts gehollfen...und bei Recherchen läuft es immer auf das Gleiche heraus: Mathematik ode BWL.

Ich habe eine gewisse Summe zur Seite gelegt, so dass ich ohne den Job leben könnte. Ich wohne noch bei meinen Eltern und habe als Fixkosten eigentlich nur meinen Wagen (Versicherung + Steuern).

Vor einigen Wochen hatte ich außerdem ein Ereignis, welches mir zu bedenken gab. Jeder Tag des Lebens könnte der Letzte sein an dem du gesund bist oder noch lebst. Es hat mich schon etwas schockiert, als ich feststellen musste, dass ich die letzten Monate so "vergeutet" habe.

Danke

mfg

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Möchte mich mit einer Frage anschließen: Ist es nicht so, dass JEDER Job früher oder später mal bis zu einem bestimmten Grad monoton wird? Oder gibt's Leute, die einen Job haben, der niemals monoton ist? Meldet euch ;-)

Also ich habe mein Ding gefunden und wenn du so direkt fragst, antworte ich dir auch gerne.

Früher: Halbherzig Psychologie studiert. Über jeden freien Tag gefreut. Mein Leben einfach nicht auf die Reihe bekommen. Sehr unglücklich mit der Situation gewesen. Morgens nicht aufstehen wollen.

Heute: Neues Studium, in dem ich total aufgehe. Leiste in den Semesterferien immer Praktika ab. Freie Tage gibt es in diesem Sinne nicht mehr. Mein kreatives Studium erlaubt es mir, immer etwas sinnvolles zu machen. Zeichnen, Artikel lesen, Tutorials machen, weiterbilden, usw. Was mich früher interessiert hat, ist heute mein Leben geworden und es ist wundervoll. Ich möchte niemals auslernen und da kommt es mir recht, jeden Tag mit neuen Technologien konfrontiert zu sein. Ich liebe es im Team Ideen zu entwickeln oder eigene Ideen zu verwirklichen. Ich war nie zu vor so zielstrebig und erfüllt. Habe nie das Abbrechen meines damaligen Studiums hinterfragt und mein jetziges nicht geliebt.

Ich studiere btw 2D/3D Art & Animation - möchte nach dem Studium als Technical Animator arbeiten. Lebe in einer Welt von Crunchtime, hoher Konkurrenz und unbezahlten Überstunden. Meine Eltern davon zu überzeugen war damals auch nicht so einfach, Außenstehende belächeln mein Studium gerne mal. Da ich das Liebe und Möchte, was ich tue, stehe ich zu 100% dahinter und das spürt auch die Außenwelt.

Ich kann wirklich nur jedem Raten, das zu tun, was er wirklich möchte und dafür alle Opfer auf sich zu nehmen.

Ich habe mich schon seit Jahren mit Kunst auseinander gesetzt. Wenn du die Mathematik liebst, solltest du doch einfach den Weg gehen. Wenn es dich glücklich macht, dann ist es doch genau das. Wenn du Rücklagen hast, dann geh doch sobald wie möglich ins Ausland und erkunde dort, wer du bist und wo du hin möchtest im Leben.

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Hey. Schön dass du über deine Situation nachdenkst und sie versuchst zu ändern. Im Beruf ist es wie im sonstigen Leben: je länger man mit einer Veränderung wartet umso schwieriger wird es sie umzusetzen.

Du solltest dir überlegen was du mittel- und langfristig erreichen willst. Ist der Ausbildungsplatz bei der Bank wirklich dein Ziel? Wenn du ein halbwegs vernünftiges Abi hast kannst du den direkt bekommen ohne für 2 Jahre quasi als billige Arbeitskraft missbraucht zu werden. Was anderes ist diese Hinhaltetaktik aus meiner Sicht nicht. Wenn sie wirklich daran interessiert wären dir eine langfristige Perspektive zu bieten dann hätten Sie dir einen Ausbildungsplatz zur frühest möglichen Zeit angeboten, vielleicht auch mit kombiniertem Studium. Wenn dir dein Personalchef keine Auskunft gibt auf welchem Wege du gefördert werden sollst weiß er selber nicht was er dort tun soll. Eine bekannte Frage in Bewerbungsgesprächen ist "Wo sehen Sie sich in 5/10 Jahren". Die kann man auch mal dem Personalchef stellen: "Wo sehen Sie MICH in 3/5/10 Jahren". Sobald eine Krise kommt bist du auch immer das schwächste Glied in der Kette: kein Studium, keine Ausbildung, nur eingearbeitet. Da bist du immer der erste der fliegt. Und dann bei anderen Arbeitgebern nachweisen was man gemacht hat und was man kann ist äußerst schwierig.

Wenn du im Bankensektor bleiben willst bewirb dich bei anderen Banken und auch bei deiner auf eine Ausbildungsstelle (gute Chancen da ja bereits Erfahrungen im Bereich). Wenn nicht entscheide dich ob du doch studieren möchtest, informier dich genau was dort auf dich zukommt und suche dir ein entsprechendes Fach aus. Wenn du selbstständig werden willst dann überlege dir diese Entscheidung, hole dir professionelle Hilfe (IHK, Handwerkskammer, Gründerseminare,...), überlege dir einen Businessplan, stelle deine Ressourcen zusammen (wieviel Geld hast, welchen Zeitaufwand und welche Kenntnisse kannst du mit einbringen) und vor allem sei dir klar darüber was du genau machen willst (welche Branche, welche Spezialisierung, welcher Kundenkreis) und dass es hart wird: man arbeitet viel und verdient (am Anfang) wenig bis man richtig im Geschäft ist. Außer man hat eine absolut außergewöhnliche Idee und setzt diese gekonnt um.

Also wie immer: erst überlegen und planen, und dann handen. Planen ohne Handeln bringt genauso wenig wie umgekehrt.

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Und was machst du wenn ich fragen darf? :)

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Ich bin Software-Entwickler bei einem Zulieferer von Echtzeit Client-Server Netzwerk Middleware für Computerspieleentwicklerstudios und leite dort den Bereich der Clients für die Programmiersprachen C, C++, objC und Java für insgesamt 10 verschiedene Plattformen/Betriebssysteme. Das umfasst unter anderem den Entwurf und die Umsetzung neuer Features, Bugfixing, Dokumentation, Testing, Entwicklung von Demos, Portierung auf neue Plattformen, Entwicklung und Pflege von Entwicklungswerkzeugen, Veröffentlichung neuer Versionen, Entwicklersupport für Kunden, Auftragsentwicklung, Projektmanagement, Research, Aufgabenformulierung und -delegation, Abnahme der Arbeit anderer Entwickler, Kommunikation zwischen anderen für uns arbeitenden Entwicklern auch in adneren Ländern und der Firmenleitung, aber auch mit Kunden rund um den Globus und natürlich viel autodidaktische Weiterblidung wie z.B. die Einarbeitung in neue Programmiersprachen, Enwicklungsumgebungen, Plattformen, First- und 3rd Party Frameworks, usw.

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Danke für eure Posts...es hat mir schon einges geholfen ;)

Ich habe meinen Job gekündigt und werde Mathematik studieren!

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Und was machst du wenn ich fragen darf? :)

Ich bin Software-Entwickler bei einem Zulieferer von Echtzeit Client-Server Netzwerk Middleware für Computerspieleentwicklerstudios und leite dort den Bereich der Clients für die Programmiersprachen C, C++, objC und Java für insgesamt 10 verschiedene Plattformen/Betriebssysteme. Das umfasst unter anderem den Entwurf und die Umsetzung neuer Features, Bugfixing, Dokumentation, Testing, Entwicklung von Demos, Portierung auf neue Plattformen, Entwicklung und Pflege von Entwicklungswerkzeugen, Veröffentlichung neuer Versionen, Entwicklersupport für Kunden, Auftragsentwicklung, Projektmanagement, Research, Aufgabenformulierung und -delegation, Abnahme der Arbeit anderer Entwickler, Kommunikation zwischen anderen für uns arbeitenden Entwicklern auch in adneren Ländern und der Firmenleitung, aber auch mit Kunden rund um den Globus und natürlich viel autodidaktische Weiterblidung wie z.B. die Einarbeitung in neue Programmiersprachen, Enwicklungsumgebungen, Plattformen, First- und 3rd Party Frameworks, usw.

Hört sich in der Tat sehr interessant an, danke für die Antwort!

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Das nenne ich mal mutig... ;)

Ich hoffe du hast das gut überdacht.

Muss aber sagen, dass mich dein Ursprungspost ziemlich überzeugt hat. Auch wenn du nicht richtig weißt, was du machen sollst hast du irgendwie doch deine Vorstellung.

Wenn ich sowas lese, habe ich wenig Sorge, dass du deinen Weg nicht machst ;)

Viel Glück!

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Gast Joyful Emotion

Hast du mal über den Studiengang Wirtschaftsmathematik nachgedacht? Besteht ungefähr zu 60% aus dem klassischen Mathematik-Kanon und zu 40% können relativ frei Teilbereiche aus BWL, VWL oder WINF gewählt werden. Falls du dann noch einen Master machen willst, kannst du den nicht nur in Wirtschaftsmathematik machen, sondern auch in reiner Mathematik oder je nach den Wahlbereichen sogar in BWL, VWL, oder WINF. Außerdem hast du da in den ersten Semestern natürlich auch alle wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagenfächer, die dir bei einer Selbständigkeit weiterhelfen könnten. Damit wären alle deine Interessen abgedeckt.

Was man aus einem Studium für sich persönlich mitnimmt, hängt übrigens in erster Linie von einem selbst ab. Mit dem richtigen Mindset und vernünftiger Prioritätensetzung hättest du auch das BWL-Studium bereichernd für dich nutzen können. Und wenn du nur wenigstens das erste Jahr durchgezogen hättest. Dadurch hättest du eine gewisse wirtschaftliche Grundbildung erhalten und beim Wechsel auf Mathematik hättest du dir schonmal einiges für BWL als Anwendungsfach anrechnen lassen können oder sogar schon für den Studiengang Wirtschaftsmathematik nahezu ein Drittel aller Scheine gehabt.

Du solltest dein bisheriges Verhalten mal kritisch reflektieren! Denn das als normal und angemessen zu betrachten, wäre der erste Schritt, um den nächsten Rückschlag einzuleiten. Und sei dir selbst gegenüber mal ehrlich: Ist es nicht reichlich schwachsinnig, sein BWL-Studium abzubrechen, weil es dort ja nur um schlimme Gewinnmaximierung geht, um dann anschließend im Callcenter einer Bank zu arbeiten und Abendkurse in BWL zu belegen? Ach ja, trotz Abneigung gegenüber der Gewinnmaximierung soll später mal ein Unternehmen gegründet werden. Am besten noch erfolgreich. Da geht es zwar auch um Gewinnmaximierung, aber egal. Das ist doch vollkommen wirr und planlos! Und jetzt wird erstmal Mathe studiert. Jedenfalls bis zum Abbruch, nachdem der Unternehmergeist wieder erwacht ist.

Das wäre genauso schwachsinnig, als wenn jemand seine Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr abbricht, weil er es ablehnt zu lernen, wie Menschen getötet werden, aber anschließend in einem Rüstungskonzern am Fließband steht und seine Abende mit einem Gewehr am Schießstand verbringt. Anschließend würde er dann gerne freiberuflicher Söldner werden. Da geht es zwar auch um das Töten von Menschen, aber egal. Und dann wird erstmal Mathe studiert. Auch vollkommen wirr und planlos. Jedenfalls bis zum Abbruch, nachdem der Killerinstikt wieder erwacht ist.

Ich verstehe auch nicht ganz, wieso du jetzt schlagartig wieder alles abbrichst, anstatt bis zum Studienbeginn weiter in der Bank zu arbeiten und die BWL-Abendkurse zum Abschluss zu bringen. Das ist doch wieder so eine Aktion wie beim Abbruch des BWL-Studiums. Anstatt zu sehen, was noch mitgenommen werden kann, wird einfach alles hingeschmissen. Da sehe ich für das Mathestudium ehrlich gesagt schwarz.

Möchte mich mit einer Frage anschließen: Ist es nicht so, dass JEDER Job früher oder später mal bis zu einem bestimmten Grad monoton wird? Oder gibt's Leute, die einen Job haben, der niemals monoton ist? Meldet euch ;-)

Ich hebe auch meinen Arm!

Stabsabteilung für Unternehmensentwicklung in einem Industrieunternehmen.

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@Arthur_Spooner

Vielen Dank. Ich habe mir recht viele Gedanken darüber gemacht und bin mir sicher, dass mich meine vergangene "Liebe" zur Mathematik nicht enttäuschen wird ;)

@Joyful Emotion

Ich verstehe deine Einwende.

Das BWL-Studium war recht langweilig. Die Kurse haben mich nicht interessiert und die, fast krankhafte, Fixierung auf die Gewinnmaximierung hat mich wirklich genervt.

Die Abendkurse habe ich jetzt nachgeholt (und auch erfolgreich beendet) um mir einen kleinen Überblick über das Betriebswesen anzulernen. Außerdem hatte ich die Zeit und die Motivation mich weiterzubilden. Hinzu kommt, dass ich mir auf jedenfall die Möglichkeit offen lassen möchte, iergendwann einmal meine Gewerbe gründen zu können. Wenn ich einmal eine super Idee haben sollte, möchte ich nicht noch unbedingt 6 Monate einen Abendkurs besuchen möchten ;)

Natürlich was es eventuell falsch mein BWL-Studium sofort abzubrechen. Allerdings bereue ich es nicht, weil ich viel bei meinem letzten Arbeitsplatz lernen konnte und eine super Entwicklung durch gemacht habe. Ich habe außerdem praktische Erfahrungen bekommen und weiß jetzt zumindest, was ich NICHT machen möchte.

Mein BWL Abendkurs habe ich ja zu Ende gebracht. Bei der Arbeit konnte ich auf jedenfall nichts mehr lernen...und es war für mich eine Qual jeden Tag 9 Stunden im Büro zu sitzen und mir die Probleme anderen Menschen anzuhören. Glaub mir, wenn es nicht so "schrecklich" gewesen wäre, wäre ich noch ein paar Monate bei der Bank geblieben. Ich muss dazu sagen, dass ich auch nicht intern bei der Banken wechseln wollte. Warum? Zum einen, weil viele der Arbeiten noch viel monotoner sind und weil mich die Mittel, mit welchen die Bank manchmal arbeitet, schockieren...ich möchte auf jedenfall nicht dafür verantwortlich sein, wenn man den Menschen noch mehr Geld abnimmt, als sie sws schon haben!

Danke für deine Antwort.

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Ich würde auch Unternehmertum und BWL-Studium ein bisschen mehr trennen Joyful.

Das der Schwertfisch ein bisschen planlos daherkommt stimmt wohl, aber ehrlich gesagt wäre mein erster Impuls auch kein anderer, als Mitleid mit einem Menschen zu empfinden, der sich in dem Alter völlig im Klaren darüber ist, was er machen will.

Mathe ist ein tolles Studium. Hoffe du hast eine solide Frustrationstoleranz, oder kannst sie ausbilden.

Ein paar unsortierte Gedanken und Tipps dafür:

Such dir ne gute Arbeitsgruppe, scheiß drauf wenn die Leute Nerds sind. Im Alleingang kommt da fast niemand durch. Ich habe persönlich nirgendwo so tolerante und gutherzige Menschen kennengelernt wie unter Mathematikern. Da sind auch mal vegane Anarchisten, elitäre Stipis, Punker und weltfremde Professorensöhnchen die dicksten Freunde.

Die Zettel sind das Studium. Versuch immer so viel du kannst alleine zu schaffen und möglichst jede Aufgabe mit anderen zu besprechen. Das Verständnis kommt mit der Zeit am Anfang sitzen ~70% der Vorlesung mit Pokerface und innerer Verzweiflung im Hörsaal. Die schmeißen dich vom Kirchturm und du sollst im Fall fliegen lernen. Das geht, erfordert aber, dass man irgendwann über die Panik hinwegkommt.

An der Schule hast du im allerbesten Fall eine ganz leise Ahnung davon bekommen, was Mathe überhaupt ist!

Zwei Buchtipps: Der letzte Satz des Fermat, eine kurze, nett lesbare, kein Hintergrundwissen erfordernde Geschichte der Mathematik (überhaupt jedem zu empfehlen der sich ein bisschen für Wissenschaftsgeschichte interessiert). Analysis I von Otto Forster. Die Ana1-Vorlesungen sind eigentlich deutschlandweit sehr standardisiert und der Forster ist beinahe sowas wie ein Skript. Kein didaktisches Meisterwerk, sich aber auf solche zu beschränken ist gefährlich, weil es die schon einige Semester später einfach überhaupt nicht mehr gibt. Allerdings davon nicht ins Bockshorn jagen lassen, ne Vorlesung ist meist kleinschrittiger und wird ja auch durch eine Reihe parallel stattfindender Lernprozesse ergänzt, die du vor Beginn des Studiums nicht hast.

Zuletzt ein guter(!) Mathematikerwitz: Der RCDS ist kein Ring, denn er hat keine Ideale.

Glückauf!

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Achja, und als Mathematiker wirst du auch ein aufregenderes Liebesleben als andere Berufsgruppen haben. Warum? Als Mathematiker ziehst du jeden Tag die Wurzel aus einer anderen Unbekannten ;-)

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@Aplysia

Danke für deine Tipps!

Normalerweise müsste ich das Studium hinbekommen. BWL und arbeiten hat mir einfach nicht gefallen, weil man dabei zu verblöden scheint...(ohne jetzt jemanden angreifen zu wollen). Man bekommt eine Meinung eingetrichtert und man muss diese dann im Text wieder aufs Blatt bringen. In der Mathematik geht es um logischen Denken und Problemlösungen --> genau das was ich brauche. Die Ausdauer habe ich, das Studium kann gerne kommen ;)

Hast du auch Mathematik studiert? Was hast du nach deinem Studium gemacht? Standen dir viele Türen offen?

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Ich bin noch mittendrin, studiere auch nicht Mathe sondern ein wunderbares Fach welches von mir verlangt/mir ermöglicht hat zwei Semester voll Mathe zu studieren. Mittlerweile brauchen wir uns nurnoch den Stoff raussuchen, der nötig ist - ich hätte auch enorm wenig Lust gehabt Numerik und son Zeug zu machen.

Als Mathematiker stehen dir allerdings tatsächlich viele Türen offen. Welche das sind lässt sich schnell rauskriegen, google. Ob das dann die sind die du offen sehen willst ist eine andere Frage, die du beantworten musst.

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arbeit und spass gehen einfach nicht zusammen. mag sein, dass das bei einer minderheit der fall ist, aber bei der arbeit geht es darum, kohle für deinen chef ranzubringen und deinen lebensunterhalt zu verdienen. dass geld nicht wichtig ist, hört man immer von leuten in deinem alter, aber du kannst mir glauben, dass du später anders darüber denken wirst, wenn es darum geht, ein selbständiges leben zu führen und du vielleicht noch eine familie durchbringen musst!

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