Frage zu Identität/Bild was die anderen von einem haben

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Hallo Leute,

Könnt ihr mir weiterhelfen? Meine Situation ist folgende: Ich habe mich als Afc MERKLICH verbessert. Ich habe einen großen Freundeskreis, ich erlebe

viel und ich bekomme immer wieder Interesse signalisiert insofern kann Pua mein nächstes Projekt werden. Das Ding ist nur, dass ich auf viele

unberechenbar und nicht vertrauenswürdig wirke, mir wird immer wieder vorgeworfen "Mein wahres ICH" nicht zu zeigen, da ich mich in verschiedenen

Social Circles komplett anders verhalte. Ich hab einen wahnsinnigen Spaß daran, mich auszuprobieren in andere "Rollen" zu schlüpfen und

unterschiedliche Leute/Szenen,Kulturkreise kennen zu lernen. Eine sehr charmante HB hat sich in mich verliebt weil sie mein Takgefühl und Sinn für

Ästhetik schätzt, kennt mich jetzt aber auch dreistes Rockstararschloch (ihre Worte) der auf die Konventionen/Befindlichkeiten scheißt. Ich sag dann

immer dass es kein wahres Ich nicht geben kann, weil wir uns immer ändern und an die Umwelt anpassen. Ich lebe in "verschiedenen Umwelten", der

gemeinsame Nenner ist, dass ich zu meiner Meinung/Werten stehe egal wie ich mich verhalte. Ich hab das Gefühl man kriegt ein Etikettt und wenn man

dem nicht entspricht ist oder sogar sehr flexibel ist ist man nicht vertrauenswürdig.Kennt ihr das auch? Könnt ihr mir Ratschläge geben.

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Hallo Newbie4,

in Rollen zu schlüpfen bezeichne ich als nicht ungewöhnlich. Ich denke jeder verhält sich etwas anders in verschiedenen Kreisen.

Deine Wechsel finde ich persönlich aber ziemlich krass. Also wenn du auf der einen Seite der nette Typ bist und auf der anderen Seite fast das Gegenteil ist das schon heftig und jemand der die beiden Formen von dir kennt wird automatisch schlussfolgern, dass du dich dann verstellt hast, als du der nette Typ warst. Das ist aber fast immer bei nachezu gegenteiligen Wechseln der Grundeinstellung der Fall, denn es gibt auch starke Wechsel in der Persönlichkeit (abhängig von den Kreisen) die tolleriert und gerne gesehen werden (z.B. von 'etwas ernster' zu 'entspannt' oder 'verantwortungsvoll und korrekt' zu 'ausgelassen und übertreibend' - natürlich auch umgekehrt).

Ich weiß nun nicht ob deine Rollen tatsächlich so extrem sind aber das zeigt natürlich ein inkongruentes Verhalten für andere. Du wirkst auf andere Menschen eher fremd weil es recht untypisch ist und weil man dein "wahres Ich" nicht einschätzen kann bzw. Trugschlüsse ziehen kann. Ich denke schon das es ein "wahres Ich" gibt. Das "Ich" verändert sich natürlich auch je nachdem wie gefestigt und überzeugt man von seiner bisherigen Persönlichkeit ist oder ob man motiviert ist sich zu ändern. Eher kleine Veränderungen tauchen sowieso auf.

Die Leute trauen dir vielleicht auch durchaus radikale Wechsel zu obwohl das auch nicht ganz leicht ist aber da du ständig gravierende Wechsel der Grundeinstellung machst lässt dich das wie jemanden aussehen der sich gerade so verhält wie er lustig ist (oder wie er gerade Nutzen aus der Situation ziehen kann) und das man sich nicht auf dich verlassen kann. Vertrauen hat zu großen Teilen mit Beständigkeit zu tun und auch damit das ich von einer anderen Person feste positive Überzeugungen habe. Das positiv ist natürlich auslegungssache/Betrachtungsweise desjenigen der Vertrauen zu dir aufbauen möchte. "Im Vertrauen selber" werden natürlich auch Veränderungen akzeptiert - abhängig von der Intensität und der erforderlichen Zeit.

Menschen denken bewusst oder unbewusst in Schubladen. Das wird besonders deutlich beim ersten Treffen. Beim ersten Eindruck ordnet man den Personen bestimmte Schubladen zu und viel zu viele Menschen sind auch sturr genug ihre erstmal gefasste Meinung, aufgrund von fehlendem Interesse an der Person, nicht mehr zu korrigieren. Aber hin und wieder werden wir im Alltag auch von anderen überrascht wenn wir sie näher kennenlernen (wollen).

Du hast dich ja mittlerweile in verschiedenen Rollen ausprobiert aber mach dir ernsthaft Gedanken darüber wer du überhaupt bist bzw. wer du sein willst, wenn du es noch nicht wissen solltest. Ich meine natürlich nur ungefähr, denn das Leben ist ja nichts fixes oder unveränderbares. Außerdem hast du ja bereits eine bestimmte Art, auf der du aufbauen solltest aber das weißt du ja auch alles selber ^_^

Rollenwechsel sind normal, allerdings ist ein Wechsel zu einer komplett anderen Grundeinstellung nur dann gut wenn du auch langfristig so bleiben möchtest. Sei du selbst aber beobachte hin und wieder auch die langfristigen Veränderungen deines "wahren Ichs".

Bleib dir selbst treu, doch bleib nicht stehen

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Ich kenne deine Einstellung, kann mich sehr gut mit deinen Worten identifizieren. Meiner Meinung nach ist anpassungsfähigkeit eine tolle Sache und dies ist dein wahres Ich. Egal wo und mit wem du bist, du passt immer an diesen Ort und zu dieser Position, wo soll da das negative sein?

Ich selber arbeite in einer Bank, also doch in einem sehr korrektem und statischem Umfeld, doch in der Freizeit bin ich oft der lockere Sportler. Oder wenn ich mich mit einer Kollegin treffe albere ich mit ihr herum trinke gerne ein mal einen, habe aber doch meinen jungen Jahren eine starke, politische Meinung.

Du musst nur achten, dass du immer deine Prinzipien behälst und du dir deine eigene Meinung bildest und zu ihr stehst - dann ist an deiner Einstellung nichts falsch und du musst sie auch nicht ändern.

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Gast 11223344

Also es gibt natürlich die Möglichkeit, dass es bei dir einfach übertrieben ausgeprägt ist und merkwürdig und befremdlich wirkt. Das können wir dir hier nicht sagen. Vielleicht kommst du einfach komisch rüber. Oder Leute wissen einfach nicht woran sie sind weil sie verwirrt sind.

Angenommen dem ist nicht so, dann würd ich fragen ob es dich denn stört? Ich bin ähnlich, mach es auch gerne und hab kein Problem damit. Ich hab gelernt es zu nutzen und es ist für mich ein Vorteil. Ich kann verwenden was ich gerade sinnvoll finde. Allerdings falle ich nicht unkontrolliert von einem extrem ins andere. Nutze doch einfach deine „Etiketten“ für dich und ärgere dich nicht darüber.

Gerade Kombinationen die sich eigentlich ausschließen finde ich gut und als Identität ist es viel interessanter als das normale Zeug. Ein BWLer der Golf spielt und segelt... langweilig. Ein Rocker der Kunst liebt, studiert hat und in seiner Freizeit Klavier spielt... wie cool ist das.

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Statt zu behaupten, dass es dein Wahres Ich nicht gibt, hättest du auch einfach sagen können, dass dein Wahres Ich sehr facettenreich ist und sich nicht auf einen Stereotyp reduzieren lässt. Letzendlich manchen das Menschen nämlich, sie versuchen, dich in Schubladen zu stecken, weil das einfach leicht für das Hirn zu verarbeiten ist - und was nicht passt, wird mit aller Kraft versucht, passend zu machen.

Mit der Zeit merken Menschen, denen du vertraust schon, dass du nicht dir selber oder ihnen etwas vorspielst, sondern eben so bist wie du bist und mit der Zeit werden sie dir auch vertrauen.

bearbeitet von Individualchaotin

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