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Hi Hobby- und Profipsychologen :)

Mein Problem ist eigentlich weniger frauentechnisch. Da ich viel Wert auf einige Infos hier aus dem Forum lege, hoffe ich, dass ihr mir trotzdem einen Rat geben könntet. Da mein Problem sich wirklich krass negativ auf meine Gefühlslage auswirkt und ich nicht mehr weiter weiss, poste ich das untypische Thema trotzdem...

Ich habe ein Problem mit meinem Verein, der grade knapp über 30 aktive Mitglieder zählt. Bei diesem Verein wurde ich vergangenes Jahr zum 1. Vorsitzenden gewählt. Nun laufen die Dinge überhaupt nicht so, wie ich sie mir vorgestellt habe und das wirkt sich absolut destruktiv auf mein Gemüt aus. Auch ist mir inzwischen die Lust vergangen und der Spass komplett auf der Strecke geblieben.

Wirklich das Amt übernehmen wollte ich eigentlich nicht, wie so oft habe ich mich aber überreden lassen, dass Amt trotzdem anzunehmen.

Als ich dann im Amt war, hat sich herausgestellt, dass dieser Verein recht verschuldet ist und in den letzten Jahren nicht gut gehaushaltet wurde. Das war das erste mal, dass ich mich etwas hinters Licht geführt gefühlt hatte.

Während meiner Amtszeit schwand dann fühlbar auch die Motivation vieler Mitglieder. Das war schon in den vergangenen Jahren immer mehr der Trend, so schlimm wie in diesem Jahr war es allerdings noch nie.

Ich hörte immer mehr zu unseren Proben/Trainings Aussagen wie "keine Lust", "was anderes vor", "muss Arbeiten" usw.

Das hat mich zusätzlich ziemlich frustriert.

Da ich bereits schon viel Arbeiten für den Verein übernommen habe, bevor ich das Amt übernommen habe, wollte ich einige dieser an die Mitglieder übergeben. Aber auch hier wurde ich im Grossen leider enttäuscht. Die Homepage wurde grade drei mal aktualisiert, Eintrittskarten und Werbung für unser Jahres-Event von dem die Haupteinnahmen abhängen wurden nicht erledigt. Zwangsläufig musste ich mich dran setzen und das erledigen - was ich nur gemacht habe, weil mein Kopf in der Finanzschlinge als Vorstand hängt.

Bei dem ersten Treffen in diesem Jahr, teilte mir ein anderes Vorstandsmitglied mit, dass er während unserer Saison nicht dabei sein wird. Er ist eigentlich Hauptverantwortlicher für die Organisation (ähnlich wie der Capitän einer Fussballmannschaft), da er einen neuen Job hat und nicht nachfragen werde ob er zu der Zeit Urlaub bekommen könne. Am gleichen Abend haben sich zwei weitere Mitglieder zu unserem Jahresevent abgemeldet, da diese auf Geschäftsreise seien.

Ich habe dann bei einer Mitgliederversammlung diese Problematik angesprochen und verdeutlicht, dass ich unter diesen Umständen nicht weiter dieses Amt ausführen werde. Ausserdem wollte ich Lösungsvorschläge von den Mitgliedern hören, wie man die Motivation denn aufrecht erhalten kann oder woran es genauer liegt. Es kamen leider keine Vorschläge, sondern nur Rechtfertigungen und Schuldzuweisungen zustande.

Ein Lichtblick gibt es allerdings schon - wie wohl überall gibts trotzdem einige die wirklich was tun, die sich für den Verein den allerwertesten aufreisen. Mir ist es aber zuwider, dass ein Grossteil einfach mitgezogen wird...

Zudem wurde mir von einem Vorstand eines anderen Vereins vorgeworfen, dass ich Schuld sei an inzwischen vorhandenen Differenzen und er wurde recht persönlich. Er nahm Entscheidungen von mir falsch auf, die ich aufgrund der schlechten Finanzlage getroffen hatte und die ihm nicht unbedingt zugute kamen.

Ausserdem haben mich einige Personen persönlich enttäuscht, auf die ich eigentlich dachte zählen zu können. Bei einem 60. Geburtstag eines Ehrenmitglieds tauchte eine der Personen nicht auf, zu denen ich bisher eigentlich positiv eingestellt war. Der Grund: er wollte Zeit mit seiner Freundin über Wochenende verbringen, weil er am Montag auf zweiwöchige Geschäftsreise müsse und die nächsten Wochenenden dann vereinstechnisch sowieso eingespannt wären.

Mein Bruder, der ebenfalls langjähriges Mitglied ist, fehlte häufig dieses Jahr. Er kam mit Ausreden "er habe verschlafen". Als ich das dann angesprochen habe, kam nur die Antwort: "dann schliesst mich von der Saison aus, ist mir egal". Was will man bei soviel Gleichgültigkeit noch anstellen?

Glücklicherweise sind nicht alle so gleichgültig - aber diese Einstellung verbreitet sich wie die Pest. Zumindest ist das mein Gefühl.

Nun ist mir bei einer Ansprache unter alkoholeinfluss wegen einer Kleinigkeit der Kragen geplatzt und ich habe daraufhin ziemlich rum getobt, was für mich eher untypisch ist. Mein krasses Verhalten konnte (logischerweise) nicht nachvollzogen werden und ich mache mir selbst Vorwürfe. Von mir wird nun erwartet, dass ich mich für das Verhalten entschuldige.

Inzwischen ist mir jeglicher Spass an dem Verein entgangen. Ich stelle mich selbst in Frage und weiss nicht mehr wirklich weiter. Einerseits möchte ich ungern, die Wenigen mit meinem Rücktritt im Sticht lassen, die etwas für den Verein tun. Anderseits, stelle ich mir die Frage, weshalb ich mir ständig für den Verein und die Mitglieder Zeit nehmen sollte, wenn diese sich nicht mal so organisieren können, dass sie an unseren Jahresevents die wirklich nicht häufig sind anwesend sind.

Ich stelle mir die Frage ob ich einfach eine falsche Einstellung habe. Auch würde ich gern vieles lockerer sehen, gerade weil mir gesagt wurde, dass ich zu viel persönlich nehme. Aber wie kann ich dann wirklich verantwortungsvoll mein Amt übernehmen?

Mittlerweile denke ich auch nur noch ständig an die Problematik, ob ich eventuell Fehler gemacht habe, wie ich mich richtig verhalten sollte. Es frisst mir richtig Energie auf und ich fühle mich total überfordert und allein gelassen.

bearbeitet von smash69

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Hi

Was du brauchst ist ein konkreten Lösungsvorschlag. Diesen kann man dir aber nicht geben wenn man nicht weiss um was es sich den hier handelt.

Es klingt nach einem sinkenden Schiff. Entweder verlässt du es bevor es ganz gesunken ist (ist ja immerhin nicht dein Schiff) oder du reisst das Steuer rum so dass wieder Wind in die Segel kommt.

Was dir sicher nichts bringt ist das Desinteresse der Mitglieder. Wie man die aber Motivieren kann kann man nicht pauschalisieren, also auch hier müsste man mehr wissen. So wie ich das aber raushöre kommt es von Resignation. Schlechte finanzielle Situation, dadurch keine Zukunftsaussichten für den Verein und wenn man nicht gerade mit Leib und Seele dabei ist wieso sollte man dann noch etwas Investieren?

Zu deinem Ausraster, wenn du dich dafür entschuldigst dann nur gepaart mit einer Lösung. Ansonsten bringts genau nichts und du und der Verein sind genau gleich weit.

Ohne zu wissen um was es geht also etwa folgendes (vielleicht passt es überhaupt nicht auf deine Situation). Erstmal musst du herausfinden wie der Verein zu retten ist und was dafür getan werden muss. Dann braucht es eine Ansage in der du das den Mitgliedern rüber bringst ala Wenn wir es so und so machen werden wir den Verein retten und mehr Spielraum bekommen. Wer dabei aber nicht mitziehen will soll JETZT gehen und muss nicht wieder kommen. Und wer bleibt muss dass Gefühl haben dass du davon überzeugt bist wie der Verein zu retten ist.

PS: Wenn die einzige Möglichkeit den Verein zu retten mit zu viel (negativer) Arbeit verbunden ist und dabei der Spass zerstört wird würde ich es nicht machen und zurück treten, wobei es natürlich drauf an kommt wie viel dir dieser Verein bedeutet.

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Gast CASUS

Du wurdest zur Führung von nem Verein gedrängt den du nicht wirklich führen wolltes. Merkst später das du beschissen wurdest und wunderst dich dann noch das du irgendwann ausrastest? Gib die Führung ab und gut ists. Das hier ist nicht dein Kampf sondern du hast ihn dir von anderen aufdrängen lassen. Entschuldige dich für deinen Ausraster und kündige deinen Rücktritt an, am besten mit einer angemessenen Frist, damit sich wer neues für den Posten finden lässt.

Wenn ich falsch liegen sollte und dir der Verein doch am Herzen liegt bist du ja mit destinys Post ganz gut beraten.

Achja, fast hätt ichs vergessen. Lerne nein zu sagen.

bearbeitet von CASUS

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Danke soweit für die beiden Antworten.

An dem Verein liegt mir eigentlich sehr viel. Sonst hätte man mich wohl auch nicht zu dem Amt überreden können.

Nun, das Gefühl mit dem sinkenden Schiff habe ich leider auch schon ne ganze Weile und ich mache nun ungern einen auf Francesco Schettino. Wie bereits gesagt ist das teilweise vorhandene Desinteresse oder die "ich-mach-was-ich-will" Mentalität vieler Mitglieder destruktiv, vor allem auch meiner Motivation und Spass gegenüber.

Von dem Finanzproblem wissen die Mitglieder nichts, nur teile der Vorstandschaft. Das aus dem Grund, da ich eine "Mitgliederflucht" wegen der Situation vermeiden wollte. Das war wohl ein Fehler, da mir das so ständig im Hinterkopf rum spukt.

Da der Verein nur mit ner gewissen Anzahl an Mitgliedern wirklich auftreten kann, ist es schwierig die vor die Wahl zu stellen entweder zu gehen oder aktiver mitzuarbeiten. Auch nach der Satzungs habe ich da leider recht wenig Möglichkeiten. Wenn mir nen Mitglied die Entschuldigung "muss arbeiten" abgibt, muss ich das laut Satzung leider hinnehmen, selbst wenn es total unglaubwürdig ist.

@Destiny:

Was bräuchtest du denn für Infos, damit man nen konkreten Lösungsvorschlag machen kann? Was für Ansätze gibt es um Mitglieder zu motivieren?

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Ihr müsstet mal eine Sitzung machen, in der all die Problem auf den Tisch gelegt werden. alles wird notiert und dann muss klarheit geschaffen werden. Was wollen wir ereichen? Was ändern? Wie? warum wozu? wieviel Zeit und Energie ist wer bereit zu investiern etc..

das ganze mal von Grund auf aufräumen, sich aussprechen, "die Sünden" auf den Tisch (möglichst ohne Urteile) sich versöhnen, entschuldigen, besser verstehen... (Verein ist in "toter Zone")

Klarheit muss her. (zb. wer ist überhaupt noch dabei? wer will gehen, oder sollte sich überlegen zu gehen?)

und ja evtl. bist du derjenige der das Amt aufgeben sollte. Wenn ich dein Text so lese, dann denke ich nämlich ständig genau das. Auch wenn dir dieses "Schiff" am Herzen liegt, und du nicht "Schettino" sein willst (blöder Vergleich, geht ja nicht um Menschenleben oder)

mein Rat, auf grund deines Textes: Besser weg vom Schiff, als tot! (energie-verlust, ärger, frust, Ausraster, überstunden für "nix" etc.) ist es das wirklich wert?

Wärs ein Gesichtsverlust, wenn du jetzt das Amt abgeben würdest? (Willst du lieber gut da stehen? hast du angst vor dem Urteil der Andern? "Schettino-Ruf" etc... )

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