Artikel: Wissenschaftler raten von Vitaminpillen ab

19 Beiträge in diesem Thema

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Finde ich sehr interessant und bedenklich! Ich nehme auch täglich Vitamine.

Vor allem interessant finde ich die Vitamin E - Geschichte. Ich habe vor einiger Zeit auch mal einen Artikel zu Vitamin E und Prostatakrebs - Korrelation gelesen.

...Das ganze ist dumm weil in Fischölkapseln auch anscheinend _immer_ Vitamin E mit dabei ist - ich habe schon in Apotheken usw. geguckt aber man findet keine Kapseln ohne.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,809208,00.html

Hamburg - Der Schweizer Medizinprofessor Peter Jüni schätzt, dass der Konsum von Vitaminpräparaten in Deutschland "für mehrere tausend Todesfälle pro Jahr" verantwortlich sein könnte. Jünis Hochrechnung bezieht sich nach SPIEGEL-Informationen auf die systematische Auswertung zahlreicher Studien, in denen Vitaminpräparate im Vergleich zu Placebos getestet wurden.

Eine Studie mit mehr als 29.000 männlichen Rauchern zwischen 50 und 69 Jahren etwa zeigte, dass die Einnahme von Betacarotin (das im Körper zu Vitamin A wird) das Risiko für Lungenkrebs um 18 Prozent erhöht. Ein weiteres Gutachten, in dem knapp 70 Studien zu Vitaminpräparaten mit insgesamt mehr als 230.000 Probanden ausgewertet wurden, kam ebenfalls zu dem Schluss: Die erhöhte Zufuhr von Vitaminsupplementen erhöht die Sterblichkeit signifikant, und zwar bei Vitamin A, bei Betacarotinen und Vitamin E. Bei Vitamin C und Selen zeigte sich kein Effekt. So kommen die Autoren der Studie zu dem Fazit, dass es keinen Nutzen hat, Vitaminsupplemente zu nehmen - sie raten sogar dazu, diese zu vermeiden.

Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin rät gesunden Menschen, die keinen erhöhten Bedarf haben, klar davon ab, Vitaminpräparate zu schlucken. "Die ursprüngliche Annahme, dass die antioxidative Wirkung der Vitamine vor Krebs schütze, hat sich als haltlos herausgestellt", erklärt Diana Rubin, Leiterin der Abteilung Ernährungsrisiken beim BfR.

Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Karl Lauterbach, hält die Risiken für die Bevölkerung mittlerweile für erheblich. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung müsse viel deutlicher als bisher vor den Vitaminpillen warnen, fordert Lauterbach. "Das Nichtwissen bei Ärzten und Apothekern über die Präparate schockiert mich immer wieder. Die Ergebnisse aus der Wissenschaft kommen oft erst mit jahrelanger Verspätung in der Praxis an."

Lauterbach erinnert daran, dass Gesundheitsminister Daniel Bahr angekündigt habe, sich als Vorsorgeminister zu profilieren. "Wenn Herr Bahr das ernst meint, sollte er zumindest vor Präparaten warnen, die gefährlich sind", fordert Lauterbach. "Der Gesundheitsminister sollte nicht mit Rücksicht auf eine kleine Lobbygruppe, die der FDP nahe steht, der Bevölkerung Risiken zumuten, die vermeidbar wären", erklärt der Gesundheitsexperte der SPD.

Der Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Jürgen Windeler, fordert die Behörden gar zum Handeln auf: "Das Schadenspotential bei langfristiger Einnahme kann man nicht mehr ignorieren. Ich wäre für ein Zulassungsverfahren oder zumindest für ausdrückliche Warnhinweise, damit Patienten wissen, auf was sie sich bei Vitaminpillen einlassen."

Die Ergebnisse passen ganz gut zur ganzen "Böse Pharmaindustrie" - Geschichte und ich werde jetzt in Zukunft erstmal aufhören "einfach so jeden Tag ne Multivitamin zu trinken".

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Mein Gott, eigentlich alles was ich in einer zu hohen Dosis zu mir nehme ist ungesund. Ob es jetzt Kohlenhydrate, Proteine, oder eben Vitamine sind ist sekundär und irgendwie auch keine neue Information. Deswegen gibt es ja die Information: "Tagesbedarf"...

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Gast Got_Game

Zu viele Vitamine sind eben nicht giftig. Lediglich die Präparate bei denen die Vitamine von den Antioxidatien isoliert wurden. Ihr könnt ruhigen Gewissens soviel Obst und Gemüse konsumieren wie ihr wollt, denn da stimmt das Verhältnis zwischen Vitaminen und Antioxidatien. Auch die markhaltigen Präparate auf natürlicher Basis sind unschädlich.

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Mein Gott, eigentlich alles was ich in einer zu hohen Dosis zu mir nehme ist ungesund. Ob es jetzt Kohlenhydrate, Proteine, oder eben Vitamine sind ist sekundär und irgendwie auch keine neue Information. Deswegen gibt es ja die Information: "Tagesbedarf"...

Naa, nee, - es ging hier z.B. um eine Studie unter _ärztlicher Aufsicht_, in der Raucher entweder ein Placebo oder Vitamin A, E, C (=die berühmten Antioxidantien) bekommen haben um zu untersuchen ob die Vitamine, wie versprochen / erhofft, das Krebsrisiko senken.

Rausgekommen ist, dass Vitamineinnahme die Sterblichkeit in der Gruppe (~ > 40k Patienten) um bis zu 16% erhöht hat!!!

Das kann man leider nicht mit deiner flapsigen "in zu hoher Dosis ist doch alles schädlich" - Aussage abtuen. Das ist höchst bedenklich!

Die letzte Aussage hier als Antwort von von wegen "Vitamine von Antioxidantien isoliert" verstehe ich leider nicht. Vitamine GELTEN als Antioxidantien, sind es also - was meinst du mit 'getrennt'?!

@eloan: Die Quelle funktioniert bei mir nicht.

Das man soviel Obst und Gemüse essen kann wie man will ist ja eh klar.

insgesamt dazu auch interessant, heute entdeckt:

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Zu viele Vitamine sind eben nicht giftig.

Doch, man kann Vitamine überdosieren. Allerdings sind die Dosen, ab denen Gefahren für die Gesundheit auftreten, bei fast allen Vitaminen, dermaßen hoch (tägliche Dosis in Höhe des mehrere tausend fachen des Tagesbedarfs), dass es praktisch unmöglich ist, über Obst oder Gemüse eine Überdosis auf zu nehmen. Lange bevor das passieren würde, ist einfach schlicht kein Platz mehr im Magen. Bei Vitaminpräparaten hingegen sind Überdosen möglich, auch bei natürlicher Basis. Wer nach der Devise vorgeht, viel hilft viel, und sich einfach mal eben einen Jahresvorrat pro Tag reinkippt, dem muss man aber auch Fahrlässigkeit vorwerfen.

Bei Vitamin D und mit Einschänkungen auch Vitamin A hingegen sollte man etwas mehr aufpassen, da hier der Unterschied zwischen sinnvoller Menge, die tatsächlich noch einen Nutzen hat, und Überdosis geringer ist, als bei den anderen Vitaminen.

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Kann mal eben einer die 43 Min. kurz zusammenfassen? Danke. Habe vorhin mit meinem Apotheker gesprochen und der meinte: Von den wasserloeslichen kann man so viel nehmen wie man lustig ist, die werden einfach ausgepisst. Die fettloeslichen nur sparsam, die reichern sich im Koerper an. In Obst und Gemuese findet man nur die wasserloeslichen?

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Gast Got_Game

Die letzte Aussage hier als Antwort von von wegen "Vitamine von Antioxidantien isoliert" verstehe ich leider nicht. Vitamine GELTEN als Antioxidantien, sind es also - was meinst du mit 'getrennt'?!

Ja, genauso wie die sekundären Pflanzenstoffe. Die sind leider in den hochdosierten Präparaten nicht enthalten.

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Gast Shredder

im Spiegel auf Papierform ist das ganze noch vieeel ausführlicher.

Solltet ihr euch kaufen, bin nicht so scharf auf einscannen ;)

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Der Spiegel liegt seit Montag morgen unaufgeschlagen auf meinem Schreibtisch, weil der Titel schon so langweilig ist. Fast so langweilig wie die Wulff-Story.

Was spricht dagegen, Obst und Gemüse in ganz normalen Mengen in seine Ernährung aufzunehmen? Für mich stellt sich so ne Frage gar nicht (auch wenn es gut ist, dass so was aufgeklärt wird). Das ist wieder so eine kleinliche Diskussion, wofür wurden wir mit nem Verstand geboren? Warum nicht einfach nen Apfel essen? Ne Paprika kostet 40, 50 Cent...

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Mein Gott, eigentlich alles was ich in einer zu hohen Dosis zu mir nehme ist ungesund. Ob es jetzt Kohlenhydrate, Proteine, oder eben Vitamine sind ist sekundär und irgendwie auch keine neue Information. Deswegen gibt es ja die Information: "Tagesbedarf"...

Naa, nee, - es ging hier z.B. um eine Studie unter _ärztlicher Aufsicht_, in der Raucher entweder ein Placebo oder Vitamin A, E, C (=die berühmten Antioxidantien) bekommen haben um zu untersuchen ob die Vitamine, wie versprochen / erhofft, das Krebsrisiko senken.

Rausgekommen ist, dass Vitamineinnahme die Sterblichkeit in der Gruppe (~ > 40k Patienten) um bis zu 16% erhöht hat!!!

Das kann man leider nicht mit deiner flapsigen "in zu hoher Dosis ist doch alles schädlich" - Aussage abtuen. Das ist höchst bedenklich!

Die letzte Aussage hier als Antwort von von wegen "Vitamine von Antioxidantien isoliert" verstehe ich leider nicht. Vitamine GELTEN als Antioxidantien, sind es also - was meinst du mit 'getrennt'?!

@eloan: Die Quelle funktioniert bei mir nicht.

Das man soviel Obst und Gemüse essen kann wie man will ist ja eh klar.

insgesamt dazu auch interessant, heute entdeckt:

Ich kann das so abtun. Problemlos.

Zwei extrem wichtige Stichwörter bei der Bearbeitung einer Studie :

1. Epidemiologie

2. Relativrisiko

Kann mal eben einer die 43 Min. kurz zusammenfassen? Danke. Habe vorhin mit meinem Apotheker gesprochen und der meinte: Von den wasserloeslichen kann man so viel nehmen wie man lustig ist, die werden einfach ausgepisst. Die fettloeslichen nur sparsam, die reichern sich im Koerper an. In Obst und Gemuese findet man nur die wasserloeslichen?

Der Apotheker hat Recht. Es geht in Langfrist eigentlich immer nur um die fettlöslichen und/oder Megadosen ODER ABER in der Natur gar nicht so vorkommende Vitaminträger.

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Natürliche Vitamine sind nicht schädlich. So viel Obst und Gemüse können wir gar nicht essen. Und selbst bei Presslingen wäre bei "Überdosierung" der einzige Effekt, dass wir einen sehr vitaminreichen Urin bekämen. Manche der Studien auf die sich der Spiegel-Artikel bezieht, sind gar nicht zu Ende geführt worden. Natürliche Vitamine sind unschädlich. Künstliche Vitamine bringen eh nicht wirklich was. Der Unterschied sind sekundäre Pflanzenstoffe bzw. Phytostoffe.

Überlegt mal, wer davon profitieren würde, wenn die Menschen aufhören, Vitamine zu essen... .

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Weil Relativrisiko angesprochen wurde:

Beispiel:

Es stellt sich heraus, dass eine Krankheit unter meinen Voraussetzungen zu 1% eintritt.

Eine Studie stellt fest, dass die Einnahme von Stoff x die Wahrscheinlichkeit um 50% erhöht. (laut Bericht Prozent, nicht Prozentpunkte!)

Also liegt die Wahrscheinlichkeit im Endeffekt bei 1,5%.

Interessant für mich = Null.

Ohne ein Absolutrisiko also nahezu aussagelos.

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Natürliche Vitamine sind nicht schädlich. So viel Obst und Gemüse können wir gar nicht essen. Und selbst bei Presslingen wäre bei "Überdosierung" der einzige Effekt, dass wir einen sehr vitaminreichen Urin bekämen. Manche der Studien auf die sich der Spiegel-Artikel bezieht, sind gar nicht zu Ende geführt worden. Natürliche Vitamine sind unschädlich. Künstliche Vitamine bringen eh nicht wirklich was. Der Unterschied sind sekundäre Pflanzenstoffe bzw. Phytostoffe.

Überlegt mal, wer davon profitieren würde, wenn die Menschen aufhören, Vitamine zu essen... .

Kann ich so nicht unterschreiben, denn natürliche Vitamine lassen sich auch auf unnatürlichem Wege zuführen und dabei lassen sich fettlösliche Vitamine durchaus auch überdosieren.

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Total Wurst ob die Vitamine natürlich oder unnatürlich produziert oder zugeführt werden- es geht um die Menge. Die einen Vitamine sind wasserlöslich, die anderen lagern sich an und können auch nach Monaten noch im Körper rumschwirren.

Wer schon mal was von allosterischer Hemmung gehört hat, hätte auch schon vor Jahrzehnten drauf kommen können, dass hochdosierte Präparate doof sind.

Da wir nicht mehr im Mittelalter leben, sind die für jemanden, der keine Gebrechen hat, sowieso absolut unnötig.

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Total Wurst ob die Vitamine natürlich oder unnatürlich produziert oder zugeführt werden- es geht um die Menge. Die einen Vitamine sind wasserlöslich, die anderen lagern sich an und können auch nach Monaten noch im Körper rumschwirren.

Wer schon mal was von allosterischer Hemmung gehört hat, hätte auch schon vor Jahrzehnten drauf kommen können, dass hochdosierte Präparate doof sind.

Da wir nicht mehr im Mittelalter leben, sind die für jemanden, der keine Gebrechen hat, sowieso absolut unnötig.

Die Geschichte mit Vitamin D hast du schon mitgekriegt, oder? :D

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Total Wurst ob die Vitamine natürlich oder unnatürlich produziert oder zugeführt werden- es geht um die Menge. Die einen Vitamine sind wasserlöslich, die anderen lagern sich an und können auch nach Monaten noch im Körper rumschwirren.

Wer schon mal was von allosterischer Hemmung gehört hat, hätte auch schon vor Jahrzehnten drauf kommen können, dass hochdosierte Präparate doof sind.

Da wir nicht mehr im Mittelalter leben, sind die für jemanden, der keine Gebrechen hat, sowieso absolut unnötig.

Die Geschichte mit Vitamin D hast du schon mitgekriegt, oder? :D

Wieso bezweifle ich bloß, dass er das hat? :-D

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