Warum mag man das?

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Gast Razorg

Tag Leute,

ich beschäftige mich bisschen mit Selbstfindung. Da ist mir die Frage aufgekommen:

"Warum mag man etwas und etwas anderes nicht?"

=> Also so in die Richtung: "Warum mag ich Banannen? Warum mag ich Melonen nicht?" "Warum hasse ich Sarkasmus?" "Warum mag ich den Humor von Mario Bart nicht?" usw.

Gibt es zu dem Thema irgendwelche Wissenschaftlichen und Psychologischen Lösungen?

Kann man überhaupt die Frage beantworten warum ein Mensch etwas mag und etwas anderes nicht mag/hasst?

Ich hab übriegens schon versucht über google etwas dazu zu finden. Leider habe ich nichts brauchbares gefunden.

Deswegen stelle ich die Frage hier und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen :)

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Ich erinnere mich an irgendeine Vorlesung in Verhaltensbiologie. Die Lehrmeinung dort war, wenn ichs noch richtig im Kopf habe, dass grundsätzlich jegliche Vorzüge/Abneigungen von unserer Umwelt, oder unserem Umfeld geprägt werden. Gerade so alltägliche Fragen wie du sie stellst lassen sich nicht auf irgendwelche angeborenen Instinkte zurückführen (aber natürlich gibts dafür auch Beispiele).

sehr banales Beispiel: Irgendwann in deiner Kindheit wurde dir ne Banane vorgesetzt und du hast vorher gesehen wies ein anderes Kind verschlungen hat--> du probierst vorsichtig. Für den Fall, dass das andere Kind den Brei seiner Mutter ins Gesicht gepfeffert hast, schlägst dus aus- oder machst das gleiche :P In dem Alter ist man noch nicht soweit selbstständig über sowas nachzudenken. Und solche Vorzüge/Abneigungen prägen oft bis ins hohe Alter. Mitunter ist dafür ne mangelnde Fähigkeit über sich selbst, seine Motive und die Welt um einen herum nachzudenken, verantwortlich.

Frühkindliche Prägung hat viel mit watch and learn zu tun. Man redet sich dann ein, dass man etwas "einfach" nicht mag, oder "eklig" findet. Unsere Geschmacksknospen haben aber alle die gleiche Physiologie. Das geht weiter in die Neurologie etc... Häufiges belohnen von "gutem" Essen geben dem Bananenliebhaber jedesmal wieder ein gutes Gefühl. Jemand der nie Bananen gegessen hat, kennt sowas nicht. Ach darüber ließe sich noch ewig weiterschreiben, aber ich muss jetzt los.

Noch was: Kinder wollen und brauchen im Verhältniss viel mehr Zucker und Fett. Klar, dass da dann oft ein Verlangen nach solchen Nahrungsmitteln da is und gerade wenn dann in einem solchen Moment die Mama dir ne Tomate unter die Nase hält, wird die mal ganz schnell in die Ecke gepfeffert (die Tomate, nicht die Mama :P) und für die nächsten 10 Jahre in die "Esse ich nicht weils mir aus irgendeinem Grund, den ich selbst nicht kenne, nicht schmeckz"-Liste verbannt.

bearbeitet von Choc

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die welt ist die wofür wir sie halten - mein Lieblingszitat, ist glaubs von T.Havener (ohne Gewähr) Wenn du mal eine schlechte Erfahrung mit etwas gemacht hast wird dich dies enorm lange prägen. Das du Mario Barth nicht magst, oder zumindest seinen humor nicht, kann an extrem vielen liegen. Kanntest du mal jemanden welcher änliche Witze gemacht hat und du mochtest ihn überhaupt nicht? Dies wäre eine Begründung, also das Mario Barth dich indirekt an ihn erinnert?

Dies ist jetzt nur eine plausible Möglichkeit ich möchte nur zeigen wie tief ins innere dies gehen kann.

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die welt ist die wofür wir sie halten - mein Lieblingszitat, ist glaubs von T.Havener (ohne Gewähr) Wenn du mal eine schlechte Erfahrung mit etwas gemacht hast wird dich dies enorm lange prägen. Das du Mario Barth nicht magst, oder zumindest seinen humor nicht, kann an extrem vielen liegen. Kanntest du mal jemanden welcher änliche Witze gemacht hat und du mochtest ihn überhaupt nicht? Dies wäre eine Begründung, also das Mario Barth dich indirekt an ihn erinnert?

Dies ist jetzt nur eine plausible Möglichkeit ich möchte nur zeigen wie tief ins innere dies gehen kann.

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"Warum mag ich den Humor von Mario Bart nicht?" usw.

niemand mag den humor von mario barth ;-)

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"Warum mag man etwas und etwas anderes nicht?"

es geht immer um ganzheitliche selbsterfahrung. zu erkennen, dass man bananen mag u. sie dann immer isst, ist der eine schritt.

zu erkennen, dass es noch so viel anderes obst da draußen gibt, von den man noch nie gehört hat, ist der nächste:

entdecke das andere obst u. erweitere deinen horizont. nur so kannst du wirklich wissen, ob eine banane wirklich dein lieblingsobst ist.

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"Warum mag ich den Humor von Mario Bart nicht?" usw.

niemand mag den humor von mario barth ;-)

Liegt in dem Fall glaub ich an der Intelligenz . Wenn man die Pointe schon nach den ersten paar Worten errät, entfällt der "Überraschungseffekt", welcher dich zum Lachen bringt. Wenn man ihn dazu noch bestätigungshaschend auf der Bühne herumhüpfen sieht, gibt das den Rest. :bad:

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Du hast Ansprüche an die Welt, also Absichten. Deine Ziele definieren deine Einstellungen!

Nun stelle die unheimlich kluge Frage, warum wir uns Ziele setzen. Weil wir unseren biologischen Zweck erfüllen wollen? (Vögeln, juhu!!!) Oder vielleicht wollen wir einfach Macht, der Wille zur Macht (Nietzsche)? Das kann natürlich nicht alles sein, aber ich vermute einen Cocktail aus Macht und Sex, wobei Sex auch auf Macht reduzierbar ist ...

Lies mal neuere Arbeiten aus der Philosophie des Geistes (Metzinger, Churchland, Dennett). Dann kommste dahinter, dass es gar kein "Ich" gibt, dass will. Dann finde eine neue spannende Frage^^

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Riesen Thema, das du da aufmachst, wir müssen differenzieren. Lass uns erstmal nur über Objekte sprechen (also Auto, Banane, etc.), keine Tätigkeiten oder Personen oder so. Im Prinzip gibt es hier 3 interessierende und wirkende Ebenen:

1. Alles was im weiteren Sinne unter genetischer Prädisposition läuft. Auf der einen Seite relativ allgemeine Tendenzen die soziobiologisch selektiert werden, zum Beispiel bestimmte Geschmacksreize oder bei Gesichtern niedrige fluktuierende Asymmetrie. Was alle mehr oder weniger ausgeprägt haben. Dann mag es eher mikrobiologisch zu untersuchende, individuellere Prädispostionen geben die hier wirksam werden, zum Beispiel wie sensitiv du für bittere Geschmacksreize bist.

2. Lernerfahrungen. Hier vor allem alles, was unter evaluative conditioning läuft, wenn etwas für dich erfahrungsmäßig (kann auch Modell-lernen sein) mit Verstärkern zusammenhängt erlangt es i-wann intrinsischen Wert für dich. Bestes Beispiel: Geld.

3. Alles, was im weiteren Sinne unter Kognition und kognitiven Effekten packen könnte. Also erstmal generelle Wahrnehmungseffekte (ein bestimmtes Maß an Komplexität gefällt), Sachen wie mere-exposure (Bekanntheit gefällt). Natürlich, auch höhere Kognitionen, zum Beispiel antizipierte Assoziationen oder so, wie man sich sein Selbstkonzept strukturiert, etc..

Wären erstmal die wichtigsten Ebenen, die (rel.) stabile Präferenzen hervorrufen. Dann gibt es natürlich situationsspezifsche Modulation von Gefallensurteilen, nach Stimmung, sozialpsychologischen Effekten und was weiß ich alles, das aber wie gesagt v.a. erstmal situationsspezifsch. Die genannten Ebenen interagieren natürlich, eventuell sogar Transaktion: Meine Genetik mag beeinflussen, welche Situationen ich aufsuche, dementsprechend welche Lernerfahrungen ich mache. Meine Lernerfahrungen beeinflussen meine typischen Reaktionsmuster, die soziale Rückmeldungen, die wiederum die Ausgestaltung meines Selbstkonzepts. Auf der anderen Seite beeinflusst mein Attributionsstil wie ich Lernfahrungen einsortiere, bestimmen daher die Wirkungen mit. Alles nur Beispiele, aber du verstehst das System.

beste grüße

pontius

ps: @ über mir: Sehr beeindruckendes Name-Dropping, ist aber keinesfalls Konsens in der Philosophie des Geistes, gibt auch sehr überzeugende Argumente für ein "Ich". Vielleicht formulierst du ein wenig weniger plakativ, so im Stil sowohl bei Dennett als auch bei Metzinger finden sich überzeugende Gedankengänge, die ein Ich im klassisschen Sinne bezweifeln lassen (Churchland hab ich net gelesen, kp).

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