[Buch] "The Manual" - W. Anton

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Auch wenn ich starker Verfechter der Ansicht bin, dass nicht zu viel PU-Literatur gelesen werden sollte (wenn die Anzahl der PU-Bücher im Regal höher ist als die Anzahl der Lays im vergangenen Jahr, sollte man sein Vorgehen überdenken), muss ich zugeben, dass es mir hilft, immer mal wieder einen PU-Ratgeber duchzustöbern. So geht es vermutlich vielen in diesem Forum: Ein nebenbei gelesenes PU-Buch stärkt den Fokus, belebt die Gedanken, hält einen auf Kurs. Und selbst wenn man ein schlechtes Buch liest (derer es viele gibt), kann das Lesen gewinnbringend sein. Denn eine kritische Auseinandersetzung lässt den eignen Standpunkt und die persönlichen Ideen umso klarer zu Tage treten.

Auf meiner Suche nach der nächsten Nebenbei-PU-Lektüre bin ich kürzlich auf ein im Selbstverlag erschienenes amerikanisches Buch gestoßen. Ich habe keine allzu großen Hoffnungen darauf gesetzt, denn erfahrungsgemäß sind die Books-on-Demand-mäßigen Erscheinungen (von LdS abgesehen) normalerweise ungenießbar. Das Buch heißt "The Manual" von dem anscheinend völlig unbekannten Autor W. Anton:

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Und ich würde mir wirklich nicht die Mühe machen, das hier ausführlich zu erwähnen, wenn ich nicht - nach langer Zeit endlich mal wieder - völlig begeistert wäre!

Das Buch scheint verhältnismäßig unbekannt zu sein; in den allseits bekannten "Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch"-Listen bei Amazon taucht es jedenfalls nie auf. Und gerade diese Listen sind doch häufig Inspirationsquelle für den nächsten Buchkauf.

Weil dieses Buch irgendwie unter unserem Radar zu bleiben scheint (dabei ist es schon 2010 erschienen), möchte ich es jetzt einmal ausdrücklich empfehlen. Es ist gerade für etwas fortgeschrittene PUAs brauchbar, weil es hauptsächlich aufs Inner Game zielt - und auf erstaunlich einleuchtende Weise zu motivieren vermag.

Außerdem gilt auch für "The Manual", was für "Lob des Sexismus" gilt: Für eine verlagslose Erscheinung ist es verblüffend gut strukturiert, enthält glücklicherweise kaum Fehler und ist (was am beachtenswertesten ist) durchweg originell. Seine Originalität erklärt sich nicht zuletzt daraus, dass gängige Konzepte und Regeln der Community (auch und mitunter) in Frage gestellt und intelligent reflektiert werden. Generell gilt (und das muss eigens betont werden, weil es viel zu selten vorkommt): "The Manual" enthält kein uninspiriertes Wiederkäuen klischeehafter PU-Plattitüden. Man muss nicht schon wieder eine schlechte Kopie von Mysterys evolutionsbiologischen PU-Überlegungen lesen. Sondern der Autor (wer auch immer das ist) überrascht mit nachvollziehbaren eigenen Theorien, mutiger eigener Radikalität, Augen öffnender eigener Scharfsinnigkeit. Ich hätte es nicht erwartet. Aber "The Manual" ist - im Dickicht der PU-Durchschnittsbücher - endlich wieder ein Aha-Buch.

Definitv ein Buch, das (unverständlicherweise) zu wenig Beachtung findet!

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