Mein Leben mit angezogener Handbremse (Soziale Phobie?)

17 Beiträge in diesem Thema

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Hey Leute,

ich lese jetzt schon einige Zeit mit und obwohl ich gemerkt habe, dass ich im sozialen Umgang Probleme habe, bin ich nie wirklich aktiv geworden, da ich einen interessanten Freundeskreis und eine tolle Freundin hatte. Seit ich aus meiner Heimatstadt zum Studium nach München gezogen bin, ist mir aufgefallen, dass ich möglicherweise an einer Sozialen Phobie leide.

Es ist für mich schwer, mich mit jemand fremdem in meinem Alter zu unterhalten (egal ob m. oder w), ich fühle mich oft fast wie gelähmt. Überall sind hübsche Mädels, teilweise ergeben sich super Situationen zum approachen, aber ich tus nicht. Mir ist aufgefallen, dass ich nie wirklich gelernt habe, mit fremden Leuten Smalltalk zu führen, ich weiss nach 1-2 Sätzen nichts mehr zu sagen. Gegenüber Bekannten und Freunden ist das ganz anders, da kann ich viel reden, aber eben nur, weil man über gemeinsame Themen redet oder ich direkt in ein Sachthema starten kann. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mein Leben fast nur mit Leuten verbracht habe, mit denen ich viel gemeinsam habe (Freundeskreis, gleiche Klasse/Studiengang).

Ein Beispiel vor ein paar Tagen in der S-Bahn: Ich sitze in der Bahn Richtung Innenstadt, die ziemlich leer ist alleine auf einem 4er-Sitz. Ein ziemlich hübsches Mädel steigt ein, ich schaue rüber, sie schaut mich freundlich an, ich halte EC. Sie setzt sich mir direkt gegenüber, obwohl überall frei war, ich grinse sie kurz an und..... schaue dann aus dem Fenster. Nach ca. 1 min steckt sie sich dann Kopfhörer in die Ohren.

Und noch ein weiteres von gestern Mittag: Ich gehe zum essen in ein Restaurant, es ist kein Tisch mehr frei und ich frage zwei Mädels und einen Jungen in meinem Alter, ob ich mich zu ihnen setzen kann. Sie sagen, dass sie nichts dagegen haben. Sie machen einen symphatischen Eindruck, ich frage zwar ob sie auch studieren und so weiter, aber ich schaffe es einfach nicht, aus den kurzen Antworten ein Gespräch aufzubauen und fühle mich nicht wirklich wohl, weil ich die meiste Zeit schweigend am Tisch sitze...

Ich bin mittlerweile 26 Jahre und es muss sich was ändern. Ich will nicht mein ganzes Leben eingeschränkt sein und mich nicht trauen, ein Gespräch mit jemandem zu beginnen, der mir symphatisch erscheint. Mir geht es nicht mal in erster Linie darum, Mädels aufzureißen, ich will einfach meine Angst vor sozialen Situationen verlieren und frei durch die Welt gehen. Eigentlich bin ich ziemlich kommunikativ bin und habe Spaß an Interaktionen mit anderen.

Ich bin mittlerweile am überlegen, ob ich einen Therapeuten aufsuchen soll oder es noch mal ohne versuchen soll. Um ehrlich zu sein habe ich es noch nicht wirklich versucht, weil ich wie paralysiert bin und mich selbst einfach nicht in den richtigen State pushen kann.

Was denkt ihr darüber?

MFG

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Probier's mal mit Alkohol, zumindest beim Fortgehen am WE...

Ansonsten... Soziale Phobie würd ich es nicht nennen, eher soziale Inkompetenz. Geht vielen so...

Peace

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Das hat nix mit Sozialer Phobie zu tun.

Wenn du aber wirklich eine hast und dich nicht verstaendlich ausgedrueckt hast.

1. Erkennen wann, wo die Angst zuschlaegt.

2. Sich absichtlich in diese Situation bringen.

(Absichtlich jeden Tag eine peinliche Situation herbei fuehren,

es sollte dein Ziel sein sich zum Deppen zu machen)

3. Versuchen alles Positive in dieser Situation zu finden.

4. Wiederholen bis Angst verschwindet auch wenn du danach

so fertig bist das du nichmal deine eigene Telefonummer weist.

5. Nicht zu derbe übertreiben und langsam der Angst naehern.

6. Versuchen Sich selber zu heilen mit NLP, Mediation unsw...

und da ist es wichtig nicht nur zu wollen sondern auch umsetzen.

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Um eine Angst zu überwinden muss man sich der Situation, die Angst auslöst, immer wieder aussetzen.

Small Talk ist reine Übungssache.

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Gast salomons_katze

also ich studiere momentan in der Schweiz und da sind so extrovertierte Leute wie du schon eine Ausnahmeerscheinung.

Keine Ahnung wie das bei dir ist. Vielleicht solltest du die anderen Leute mal beobachten. Du kannst dich zu fremden Leuten setzen und mit denen reden? Das ist weit mehr als die meisten Leute können.

Wenn eine Konversation nach 1 min fertig ist, ist das deine Schuld? Nein, dem Anderen fällt genauso nichts mehr ein.

also keine Sorge, einen Therapeuten brauchst du nicht. Ansonsten müsste man auch ganze Länder therapieren.

Unsere Vorfahren haben tausende Jahre lang in sehr kleinen Gruppen gelebt. Wir sind evolutionär gar nicht darauf ausgerichtet, 1000 verschiedene fremde Leute pro Tag zu sehen.

Ich wohne momentan mit 3 Frauen zusammen, die machen gar nichts mit fremden Leuten und lernen auch nie welche kennen. Verglichen damit bist du ja schon sehr offen.

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Ein Therapeut kann Dir nicht wirklich helfen. Paar warme Worte und so sicher, aber diese Überwindung halt mal jemanden anzusprechen, die kann Dir keiner nehmen.

Was am Anfang ganz wichtig ist: Versuche in den ersten 3-5min einfach mal nicht dran, was da jemand von Dir denken könnte. 3-5min durchalten und Dein Gegenüber wird auftauen und auch selbst anfange zu erzählen. Wird Dir ja wahrscheinlich selbst so gehen, dass Du das nicht wirklich einordnen kannst, wenn Dich jemand anspricht, aber hinterher haste dann doch 'nen netten Abend oder so mit jemandem gehabt, den Du irgendwo kennengelernt hast.

Viele Leute, die scheinbar mühelos auf andere zugehen können, scheint mögliche Ablehnung wenig bis gar nix auszumachen. Die sagen einfach, was gerade so in den Sinn kommt und wenn da jemand nicht drauf anspringt, dann entsteht da auch keine peinliche Situation, weil einfach nicht so voll die Spannung vorhanden ist.

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Das ist in der Tat keine soziale Phobie.

Nämlich dann hättest du kein Wort mit irgendwem öffentlich gewechselt (esseiden zwingend notwendig), hättest mit dem süßen Mädel in der Bahn keinen Blickkontakt getauscht und hättest dich wohl nicht an den Tisch zu den dreien gesetzt.

Bei einer sozialen Phobie bekommt man Angst, wenn man einfach nur unter leuten ist (Vorstellung reicht), man beginnt zu zittern und wenn diese einen dann ansprechen wirds schon ganz schlimm... In dem Fall ist kaum daran zu denken, selber mehr als notwendig zu reden (auch wenn man es gerne möchte).

Ich litt lange darunter :x...

In deiner Situation musst du dich einfach deinen Ängsten stellen, ich kenne das selber, dass man oft nicht viel zu sagen hat, oder denkt es wäre nicht interessant genug... Egal.. Sprich einfach über irgendwas.. was dich interessiert.. langweile die Leute, aber unterhalte dich.

Improvisationskünstler machen das so, dass sie immer das nehmen, was der andere ihnen gibt.. Jedes schluchzen ist ein Geschenk, und ein ganzer Satz bietet schon Gesprächsstoff für Stunden.

zB:

ail: Hey, ich hab dich hier gerade gesehen, und finde du hast eine interessante Ausstrahlung.

hb: Ähhh(1)... Ja danke(2)... Bin ein wenig in Eile(3).

1Haha, bist du überrascht angesprochen worden zu sein ? ;) Ich hätte mich den ganzen Tag geärgert, wenn....

2Jaaa... Gern geschehen, Ich hätte mich den ganzen Tag geärgert, wenn ich es nicht....

3Wo gehts denn so schnell hin?, Menschen die in Eile sind soll man ja nicht aufhalten, aber du könntest die Chance verpassen...

So kann man jeden Teil eines Satzes wählen um darauf weiter aufzubauen. Du musst nur gut zuhören :)

Das wichtigste ist einfach, dass du es tust, gehe das Risiko in jeder Situation ein.

Du kannst nur gewinnen. Erfahrung, oder Vielleicht sogar eine neue Bekantschaft. Jedenfalls wirst du mit jedem mal besser.

Die Leute hier im Forum die sehr erfolgreich sind, sind ironischerweise auch die, die am häufigsten gescheitert sind ;)...

Viel Erfolg =D

ail

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Wie läufts so mit Augenkontakt, Sprechstimme, Körperkontrolle?

P.S.: Nehmt mal Abstand davon hier entscheiden zu wollen, was ne soziale Phobie ist und was nicht.

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Hey,

komme leider erst jetzt dazu, zu antworten. Hab die Tage versucht viel mit fremden Leuten zu reden. Mir ist aufgefallen, dass das nicht schlecht klappt, so lange sie mir symphatisch und selbst aufgeschlossen sind. Mit kurzen, desinteressierten Antworten kann ich (noch) nicht viel anfangen. Ich brauche auch immer einen Aufhänger, also was situationsbezogenes, um eine Unterhaltung aufbauen zu können, mit Leuten, die sich durch Kopfhörer abschotten kann ich bis jetzt nicht viel anfangen.

Bin z.B. heute mit ner Mitfahrgelegenheit gefahren (4 Mädels und ich). Mit 3 konnte ich mich super unterhalten, eine hat sich komplett aus dem Gespräch ausgeschlossen und nur auf ihrem Hand rum getippt/telefoniert oder ausm Fenster gestarrt.

So, nun noch ein paar Antworten auf das Feedback:

@achmed: Mit Alk hab ichs schon versucht, ich bin zwar selbstbewusster und meistens bringt es mich auch in einen besseren State, aber beim gesprächsaufbau ist es teilweise sogar hinderlich, je nach Menge und ob es mich müde macht.

@hive, individualchaotin & itzi: Werd ich die nächste Zeit verstärkt versuchen, aber wie gesagt, ich brauche immer nen Aufhänger, hat nicht nur etwas mit Angst, sondern auch viel damit zu tun, dass ich einfach keinen Plan habe, was ich labern soll.

@alternativ: Sagt mir jetzt spontan nichts, muss ich mal im Netz nach suchen.

@afc in love: Ist schon so, dass es mir unendlich leichter fällt, wenn ich einen wirklichen Grund habe, mit jemandem zu sprechen, als wenn ich mir einen aus den Fingern sauge. So einen Approch, wie du beschreibst, bring ich zur Zeit noch nicht, will erst mal den normalen Umgang lernen, bevor ich das angehe. Hab auch überlegt, mal zum Münchner Lair zu gehen, aber ich denke, das nehme ich mir fürs nächste Jahr vor, weil ich im Moment noch nicht so weit bin, nen Mädel auf der Straße zu stoppen.

@Aplysia: Augenkontakt läuft gut, allerdings merke ich nach längerem EC, dass ich jetzt eigentlich was sagen sollte, aber mir nix einfällt, ich halte dann meistens einfach bis mein Gegenüber wegschaut. Meine Stimme ist leider oft etwas undeutlich, aber auch bei Freunden/Familie, denke daran muss ich eher mal getrennt arbeiten. Manchmal werde ich etwas schneller im Eifer des Gefechts, aber nichts, was ich nicht kontrollieren kann, wenn ich bewusst daran denke. Könntest du das mit Körperkontrolle etwas konkretisieren? Ich mach mir jetzt nicht in die Hose oder so, manchmal verkrampfe ich etwas, aber immer nur für ne halbe Sekunde oder so oder fühle mich etwas wie gelähmt, aber nichts, was ich nicht durch dazu zwingen überwinden könnte.

MfG

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Hallo Ascent,

Ich habe deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen, und wil dir gerne eine Antwort geben, da ich selber mal ein einer ähnlichen Situation war.

Auf mich macht es den Eindruck, dass du dich momentan mit JEDEM sozialisieren willst. Das ist jetzt nichts schlechtes dran. Du schreibst du kannst mit 3 von 4 Personen, die dich interessieren, eine Diskussion anfangen. Toll, was willst du mehr :-) . Das eine Mädchen mit den Kopfhörern im Ohr wollte halt nicht, das hat mit dir nichts zu tun.

Die Eigenschaft mit Personen, die einen interessieren, und die auch an einem interessiert sind, auf offene Art und Weise zu begegnen, ist sehr wertvoll. Dein Leben hat (Alter: 80 Jahre) ca. 2,5 Mio Sekunden. Auf dieser Welt gibt es mittlerweile fast 7000 Mio Menschen. Deine Zeit ist kostbar. Verschwende (ja, ich schreibe verschwende, weil die Zeit ist ein Geschenk!) diese mit Personen, mit denen du ein gutes Gefühl hast. Klar im Beruf muss man mitunter manipulieren, um ein Ziel zu erreichen, auch Arbeitskollegen sind nicht beliebig austauschbar. Im privaten kannst du dir jedoch den Social Circle zusammenstellen, in dem du dich pudelwohl fühlst!

Wenn du schriebst, du kommst nach ein paar Sätzen smalltalk nicht weiter, dann macht das nix. Dann laber einfach irgendwas, kann aucn Bullshit sein. 7 % der Kommunikation besteht aus dem, was du sagt. 7 %, das is gar nix, da is viel wichtiger wie du die Person ansiehst, Körperhaltung, usw. Es geht ums KOMMUNIZIEREN, nicht ums REDEN. Reden ist eine sehr unpräzise Art der Kommunikation. Gibt da ein schönes Zitat von Saint-Exupery (schreibt man den so^^?) : "Worte sind die Quelle der Missverständnisse".

Wenn du mit Personen, die dich interessieren, gut ins Gespräch kommst, weil dich auch das Thema interessiert, dann nur deswegen, weil du das KOMMUNIZIERST, und nicht weil du da gut reden kannst. Schau dir ein Mädchen an, achte auf die Details, und dann steig direkt ins Gespräch ein, als ob ihr euch schon ewig kennen würdet. Wichtig: KOMMUNIZIERE es ihr. Das Mädchen mit den Kopfhörern hat dir auch gesagt, dass sie momentan nicht angesprochen werden will, also respektiere das! Nochmal: 2,5 Mio Sekunden vs. 6000 Mio Menschen. Pick dir die Personen raus, mit denen du dich wirklich wohlfühlst, heißt ja nicht umsonst PICK up ;-)

Ist nur ein Rat, vielleicht nimmst du ihn an, vielleicht kommst du mit Erfahrung drauf. Ich hab jahrelang gebraucht, bis ich draufgekommen bin, dass einzig die Qualität der erlebten Zeit zählt und nicht die Anzahl der Personen. Mittlerweile habe ich das Mindset "Ich will neue Leute kennen lernen, brauche es aber nicht!". Das passt ganz gut :-)

Alles gute :good:

bearbeitet von Baghira

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Hey Bahira,

du hast schon recht, dass ich zur Zeit versuche, mit möglichst jedem ins Gespräch zu kommen. Grund dafür ist einfach, dass ich "trainieren" will und wenn ich in Bahn sitze oder eben in nem Auto auf ner 4-stündigen Fahrt, bietet sich das an und ich muss ja erst mal ein paar Worte wechseln, um heraus zu finden, ob mein mir mein Gegenüber sympathisch ist.

Ich habe gemerkt, dass es mir leicht fällt mit jemandem zu reden, wenn die Person auch an nem Gespräch interessiert ist. Bin heute mit nem extrem hübschen Mädel ins Gespräch gekommen und war kein bisschen angespannt, weil einfach ne gewisse Sympathie da war. Allerdings ist der Großteil der Leute in meinem Alter sehr verschlossen und interagiert nur mit seinem Freundeskreis und auch mit solchen Menschen klar zu kommen ist doch das, was den Unterschied macht.

In meinem Freundeskreis gibt es Jungs, die innerhalb weniger Minuten ne ganze Gruppe befreunden und bei (fast) jedem extrem gut ankommen. Einer hat sich z.B. neu in nem Fitness Studio angemeldet und nach nem Monat kannte er jeden 2. und das obwohl er jetzt nicht überragend aussieht und seiner Freundin gegenüber einer der härtesten AFC's ist, die ich kenne. Klar hat er auch nen starken Frame, aber er weiss auch immer was interessantes zu erzählen und schafft es jeden anzulabern, ohne dass es bescheuert rüber kommt. Genau das ist es, was ich lernen will, gerade im Beruf oder in Vereinen ist das wichtig.

Das mit den 7% mag stimmen, allerdings macht es mich unsicher, dass mir nichts gescheites zu reden einfällt. Muss ja jetzt nix besonders tolles sein, aber zumindest solider Smalltalk und das kann ich eben (noch) nicht.

Das mit dem selektieren stimmt sicher, aber das kann ich ja machen, wenn ich es denn mal einigermaßen drauf habe, bzw. ich muss ja erst mal mit der Person reden, bevor ich sie einschätzen kann.

Ach so, nach meinen Berechnungen sind es 2,5 Mrd. Sekunden. ;p

bearbeitet von Ascent
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also ich studiere momentan in der Schweiz und da sind so extrovertierte Leute wie du schon eine Ausnahmeerscheinung.

Keine Ahnung wie das bei dir ist. Vielleicht solltest du die anderen Leute mal beobachten. Du kannst dich zu fremden Leuten setzen und mit denen reden? Das ist weit mehr als die meisten Leute können.

Wenn eine Konversation nach 1 min fertig ist, ist das deine Schuld? Nein, dem Anderen fällt genauso nichts mehr ein.

also keine Sorge, einen Therapeuten brauchst du nicht. Ansonsten müsste man auch ganze Länder therapieren.

Unsere Vorfahren haben tausende Jahre lang in sehr kleinen Gruppen gelebt. Wir sind evolutionär gar nicht darauf ausgerichtet, 1000 verschiedene fremde Leute pro Tag zu sehen.

Ich wohne momentan mit 3 Frauen zusammen, die machen gar nichts mit fremden Leuten und lernen auch nie welche kennen. Verglichen damit bist du ja schon sehr offen.

Das waren Gedanken, die mir auch als erstes in den Sinn kamen. Wahrscheinlich kannst du deine Small-Talk im Allgemeinen und deine Flirt-Skills im Speziellen weiter verbessern, aber dass du hier von Sozialer Phobie sprichst halte ich für überzogen. Du bist immerhin so weit, dass du fremde Leute einigermaßen ansprechen kannst. Es gibt hier viele Leute, die das nicht gebacken kriegen. Sozialisiere dich und mach dir nicht zu viele Gedanken.

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ich glaube, bei dir ist das gewöhnungssache. gib dir noch ein paar monate u. übe brav weiter (d.h. weiterhin in restaurants fragen, ob du dich dazu setzen darfst). das wichtigste: weitermachen und von unbehaglichen situationen nicht abschrecken lassen.

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Probier's mal mit Alkohol, zumindest beim Fortgehen am WE...

Zum Glück hat der Threadersteller schon von sich aus erkannt das dies keine Lösung ist.

Gewöhnt man sich das erstmal (schlimmstenfalls in jungen Jahren) an, gehörts irgendwann zu jedem Wochenende und jeder Party.

Alk in enthemmenden/Rausch Mengen konsumiert ist nunmal ne Droge die MDMA, Amphe oder dergleichen in Nichts nachsteht.

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Drogen-schadenspotenzial-nutt-2010.svg&filetimestamp=20101221204253

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Hab grad gesehen dass der Thread fast 1400 Klicks hat, da darunter bestimmt der ein oder andere tatsächlich soziale Ängste hat würd ich gern noch kurz was konstruktives ergänzen.

Ein Sozialphobiker ist nicht zwingend jemand der sich in seine Wohnung einschliesst und das Klopapier nach hause liefern lässt weil er sich nicht in den Supermarkt traut.

Es gibt auch spezifische/diskrete Soziale Ängste. Also Angst vor bestimmten Situationen wie z.B. Essen vor Fremden, Telefonieren,...

Hier ist der Leidensdruck vermutlich nicht ganz so groß wie bei der "generellen" Form, aber ganz ehrlich:

Wenn ihr euch ständig fragt ob ihr soein Problem habt, geht zu einem Psychotherapeuten.

Anschliessend braucht ihr euch entweder nie wieder diese Frage stellen oder das Problem wird angegangen und gelöst.

Das spart Nerven und schützt vor Folgeschäden wie z.B. Depressionen, Substanzmissbrauch, Abhängigkeit....

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ich kann das was die meisten hier gepostet haben nur unterstreichen.

desensibilisierung heißt das stichwort, du musst dich immer und immer wieder den situationen die dir

angst einflösen stellen. immer und immer wieder bis du die angst bewusst nicht mehr wahrnimmst.

ja anfangs ist das schwierig, man fühlt sich unwohl und man kommt sich komisch vor ,denkt zuviel vor und bzw. nach der erlebten situation,

doch irgendwann hört das vor und das nachdenken auf und man geht unbeschwerter in solche situationen.

denn irgendwann wird es ein unbewusster prozess und du achtest nicht mehr so darauf was du sagen sollst, wie du schauen musst etc.

du gehst dann halt locker und nicht mehr so verkrampft auf die menschen zu die du sympathisch findest und menschen merken das dann auch, du hast einfach eine andere ausstrahlung, eine einladene ausstrahlung.

Das mit der 7% reden kann ich auch unterstreichen, ich merke es an mir selbst. es ist nicht wichtig was du sagst, es ist nur wichtig wie du das gesagte präsentierst bzw. rüberbringst (offene Körperhaltung, Tonalität der Stimme).

Ich weiß nicht ob dir emotionale intelligenz etwas sagt aber man kann jeden menschen seine stimmung aufzwingen. wenn du auf menschen locker und relaxed zugehst, werden sie auch locker und relaxed, wenn du z.b. aber auf menschen verkrampft und unsicher zugehst, löst du in ihnen dieselben Zustände aus, sie fühlen sich dann auch unsicher und unwohl in deiner gegenwart. du darfst halt nicht soviel nachdenken, denn viele gedanken die man sich macht sind überwiegend negativ. das resultat ist dann eine nicht relaxte körperhaltung, vielleicht wirkt die stimme auch noch unsicher.

ich weiß nicht ob du ein führerschein hast

aber es ist wie mit dem autofahren, am anfang achtest du auf jede noch so kleinigkeit...ist der spiegel richtet eingestellt, ist der gang drin, seitenspiegel rechts bzw. links schauen, aufpassen das man keine fahrradfahrer überfährt etc, irgendwann achtet man mit der zeit dann nicht mehr so drauf, denn dann ist es ein unbewusster prozess.

also du musst es immer wieder tun bis du die angst nicht mehr wahrnimmst oder anders ausgedrückt bis es das normalste auf der welt ist.

;-)

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