Eifersucht: Eine Gebrauchsanweisung By Antidote

21 Beiträge in diesem Thema

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Für Änderungsanzeigen vorbehalten.

7.12.11: Ganzer Text Kommasetzung und Satzstellung überarbeitet. Versucht Sätze verständlicher zu formulieren und weniger Schachtelsätze zu produzieren.

Spoiler eingefügt, das es sich bei "Praxis" nicht um einen Zusammenhängendes Werk handelt.

Bei einigen Praxis-Punkten "Achtung"s eingeführt, um Missverständisse zu vermeiden.

Versucht den Beispiel-Dialog etwas weniger Hölzern klingen zu lassen.

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Gast Peer Vormäntz

Ein ganz schöner Brocken :-D

Irgendwie habe ich aber gerade Schwierigkeiten zu erfassen was ich lese. Weiß nicht ob das an deinem Text liegt oder an mir ;-)

Ein paar Sachen fand ich aber schon ganz interessant beschrieben und wenn ich mir das morgen ausgeschlafen nochmal zu Gemüt geführt habe, dann werde ich dazu noch was sagen.

Großes Lob aber schonmal, dass du ein so schwieriges Thema so umfangreich aufgearbeitet hast :-)

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Alles interessante Ansätze und Argumentationslinien. Einigen kann ich mich anschließen, anderen nicht. Das heißt nicht, dass ich sie nicht wertschätze. Es ist nur nicht mein Game.

Daraus folgt, wer sich komplett von der Eifersucht befreien will, muss (...) davon ausgehen dass (...) alle anderen weniger drauf haben als man selbst, (...).
Genau! Aufgrund dieses Mindsets bin ich relativ unbelastet von Eifersucht. Ich sehe das ganze Game als evolutionäre Competition. Win some, lose some. The Race is long and, in the end, it's only with yourself.

Merci :good:

Yours

Major

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Killer Text. Sehr interessant. Danke dafür!

Edit: Vote for Schatztruhe!

bearbeitet von full-tilt

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Wow, wirklich ein riesen Text! War wahrscheinlich viel Arbeit und hat dich auch einiges an Mühe gekostet... meinen Respekt dafür!

Inhaltlich kann ich vieles unterschreiben und auch aus meiner vorherigen Beziehungen nachvollziehen.

Jedoch hatte auch ich, wie schoneinmal erwähnt wurde, Probleme den Text zu erfassen. Teilweiße konnte ich deine Argumentationskette nicht so wirklich folgen, dennoch finde ich diesen Beitrag klasse und verdeutlicht einen die ganze Problematik mit dem Thema Eifersucht.

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Schwer zu konsumierender Text, teilweise sehr umständlich formuliert, aber inhaltlich Gold. Hat auch mich weitergebracht, zum Denken angeregt.

Lange Sätze in mehrere kürzere runterbrechen und/oder besser verschachteln (Kommas!) könnte beim Verständnis helfen. Außerdem ggf nochmal durchgehen und manche sich doppelnden Gedankengänge zu einem zusammenfassen. Eventuell auch durch Umstrukturierung und andere Reihenfolge der Argumente.

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Hallo zusammen,

erst einmal: Sehr löblicher Text mit vielen Ideen und Erfahrungswerten.

Ich denke selber von mir, dass ich von Beziehung zu Beziehung und auch durch das Alter besser mit dem Thema Eifersucht umgehen kann. Ich möchte dieses Thema aktiv auch mit in die Beziehung einfließen und bearbeiten. Meine aktuelle Beziehung ist bald ein halbes Jahr alt. Selber versuche ich Sachen ohne meine Partnerin zu machen (z.B. Weggehen) und diesen freien Raum gebe ich Ihr auch.

Ich merke selber dass Sie in letzter Zeit öfters ein Mini-Drama/ Eifersucht schiebt, wenn ich sage, dass dort und dort hingehe oder mich mit der und der Freundin treffe. Das belastet zwar nicht die Beziehung bzw. es ist sogar förderend, aber ich möchte das Thema besser mit Ihr gemeinsam steuern und bewerten.

Meine Frage an euch: Ich würde Ihr gerne an einem ruhigen Abend das Thema Eifersucht ansprechen. Mit dem Ziel

(1) mehr Vertrauen zu schaffen;

(2) klar zu stellen, dass es (noch) eine Monogamie-LTR ist;

(3) das beide offen in der Beziehung mit dem Thema umgehen können.

Das Gespräch möchte ich leiten und an einen einfachen Mini-Eifersuchts-Beispiel von Ihr, das Thema anschneiden/beginnen.

Was haltet ihr davon? Macht es Sinn und wie würdet ihr den Gesprächsverlauf gestalten?

Danke euch.

bearbeitet von gene85

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Hi all!

Danke erstmal für das ganze Lob! :)

Jetzt zur Kritik: Das der Text so unstrukturiert ist tut mir wirklich Leid :( Das mit den Schachtelsätzen war schon immer ein Problem. Ich hab jetzt alles noch mal überarbeitet und hoffe jetzt ist es besser.

Das kam u.a. daher, dass ich den Text in vielen verschiedenen Sessions geschrieben habe und dann auch noch einzelne Teile die ich unabhängig voneinander geschrieben hatte zusammenfügen musste. Normalerweise schreibe ich einen Text in ein oder zwei Tagen komplett runter, dafür hatte ich diesmal nicht die Zeit.

Auch verwirrend war wohl, dass der Theorieteil ein zusammenhängendes Konstrukt ist, während der Praxisteil eigentlich aus lauter einzelnen "Kurztipps" besteht, diesbezüglich habe ich noch einen Spoiler eingefügt :)

@Gene85: Ich würde versuchen den Gesprächsverlauf und vorallem ihre Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass sie nichts zu befürchten hat, weil du ihr auf jeden Fall vorher Bescheid sagen wirst, wenn du mit jemand anderm was machen willst. Das wird jetzt nicht gerade die Beruhigung sein die sie sich erhofft hat, funktioniert aber erstaunlicherweise oft besser als dieses hündische "Nein ich würde dich NIIIIE BETRÜGEN Schatz *hechel hechel*." Vermutlich weil es ehrlicher und realistischer ist. Um dir einen Beispielgesprächsverlauf aus dem Hut zu zaubern bin ich grad ehrlich gesagt zu müde :) Ich würde dich, wenn du das gerne hättest bitten, das in meinem Threade hier zu fragen, der ist zwar eigentlich nur für MLTRs gedacht aber in dem Fall mach ich ne Ausnahme weils quasi verwandte Themen sind ;)

Gruß,

Antidote

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Hallo Antidote, der Text ist jetzt bis wenige Stolperstellen gut zu lesen.

Du behandelst einige sehr interessante Aspekte, die zwangsläufig jeden beschäftigen werden, der über längere Zeit zu mehreren Frauen gleichzeitig Beziehungen aufbaut. Ich denke, dass das Verständnis und der Umgang mit der Eifersucht das zentrale Thema für das erfolgreiche Führen einer MLTR ist. Alle anderen Bestandteile einer erfüllenden Beziehung - z.B. Sex, Charakterstärke, ein erfülltes Leben zu führen - unterscheiden sich nicht von der konventionellen, monogamen Beziehungsform.

Leider gibt es wenig Austauschmöglichkeiten in der Community zu diesem Thema, da nur sehr wenige auf diese Weise eine MLTR führen. Umso mehr freue ich mich, dass du hier deine Erfahrungswerte geteilt hast!

Beste Grüße

Pollux

bearbeitet von Pollux Hector

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Hey Antidote,

ich habe deinen Text durch Zufall über den RSS-Feed entdeckt und nach ein paar Sätzen war ich so begeistert davon, dass ich ihn komplett lesen musste. Er liefert mir die schon lange Zeit gesuchte Anleitung für ein partnerschaftliches und faires Miteinander, ohne sich grundlos gesellschaftliche Beschränkungen, welche aus meiner Sicht die Lebensqualität und den Lebensweg vieler stark beeinflussen, meinen unterwerfen zu müssen. Dieser Text ist einer der Besten seit langem und spricht mir wahrlich aus dem Herzen.

Finde es super, dass hier neben den vielen "Kiddietherapiestunden" auch noch wahre Schätze zu finden sind.

Danke für diesen tollen Impuls ;)

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Hallo zusammen,

ich kann mich den Meinungen meiner Vorgänger nicht anschließen. Ich finde sogar, dass dieser Text ein recht konfuser Erguss zum Thema Eifersucht ist.

Also erstmal was ist Eifersucht? Als aller erstes mal ist Eifersucht vor allem keine primäre Emotion, das wissen vielleicht viele von euch nicht, ist aber so. Man kann nicht instinktiv „eifersüchtig“ gucken, dafür gibt’s keinen definierten Gesichtausdruck. Man kann wütend, traurig, lustvoll oder ängstlich gucken, aber nicht „eifersüchtig“.

In diesem Sinne setzt sich Eifersucht also aus maßgeblich drei Emotionen zusammen, (die sich natürlich wieder aus einigen der oben genannten primären Emotionen zusammensetzen) die es zu analysieren gilt. Denn allzu oft machen wir den Fehler zu glauben, weil es für etwas ein Wort gäbe, sei es ein feststehender Begriff. Dabei gibt es gerade bei Eifersucht einige Aspekte, die ich völlig gerechtfertigt finde, bei denen also sogar ich „eifersüchtig“ bin und einige Aspekte, die bei nähere Betrachtung jedem ziemlich dämlich vorkommen sollten.

Allgemeines, unnötiges Gelaber, die Einleitung hätte man auch in zwei Sätzen schreiben können.

1. Verlustangst.

2. Neid/Lust.[das steht so auch bei Wikipedia, ist auch trivial]

3. Respektlosigkeit [das leuchtet nicht ein, ein unglücklicher Begriff]

1. Verlustangst

Die Verlustangst ist ein klassisches [nein ein existentielles, - denn Menschen sind ohne Bezugspersonen am Anfang überhaupt nicht lebensfähig > vgl. Bindungstheorie (Bolwby)] Gefühl, das einen beschleicht, wenn [die Bezugsperson abhanden kommt. Was Antidote (ab jetzt nur noch A.) beschreibt ist eine sehr spezielle, kultur- und milieuabhängige Variante:] der Partner mit Duldung oder auch gegen den eigenen Willen, mit anderen Menschen intime Beziehungen eingeht, sie es sexuell oder emotional [das ist reichlich ungenau: Männer werden eifersüchtig, wenn die Frau ihrer Wahl tatsächliche oder eingebildete sexuelle Beziehungen zu einem anderen unterhält. Frauen werden eifersüchtig, wenn sie emotionale Nähe mit anderen teilen müssen]. Wir sind durch unglaublich viele Einflüsse [auch das geht präziser: Exklusivität in Paarbeziehungen wird in vielen Gesellschaften durchgesetzt, zumindest formal-rechtlich, um einfache, klare Regeln im Ehe- und Familienrecht, im Erbrecht etc. generieren zu können; derlei wird/wurde ideologisch-religiös überhöht, > 10 Gebote. Jahrhunderte lang wurde derlei pragmatisch gelöst: Man war verheiratet und hatte Kinder mit allen Rechten und Pflichten, und man hatte parallel dazu Mätressen und Bastarde oder Kegel, ohne oder mit nur eingeschränkten Rechtsansprüchen, daher die Rede bis heute von „Kind und Kegel“.] darauf getrimmt zu glauben, dass jeder Mensch nur einen Menschen haben kann, den er sowohl emotional als auch sexuell lieben kann. Manchmal sogar soweit, dass wir überhaupt nur dann von Liebe reden dürfen, wenn wir für diese Liebe sexuelle Exklusivität festlegen. [Genau dies wird mit guten Argumenten bestritten: (1) Kein Mensch ist in der Lage die gesamte Bandbreite an intellektuellen, emotionalen und sexuellen Bedürfnissen eines anderen Menschen zu erfüllen. Exklusivität ist deshalb ein anderes Wort für Selbstbeschränkung, Verzicht, Verkümmern... (2) Durch die Entkoppelung der sexuellen Praktiken

vom Zeugungs- bzw. Gebär-Riskio, wird Sex entmystifiziert, entwertet, er ist extrem verbilligtes Amüsement und längst nicht mehr Indiz für exquisite Zuneigung.]

Das führt dann ganz natürlich [für einen Soziologen gibt es nichts „Natürliches“ in sozialen Kontexten. Wenn den Laien etwas als „natürlich“ erscheint, dann bedeutet das nur, dass sie sich an bestimmte Regeln (zu denen es immer Alternativen gibt) so sehr gewöhnt haben, dass ihnen diese nicht mehr als bewusst gewählt auffallen] zur Verlustangst. Wenn ich davon ausgehe [wer außer dem Papst geht davon heute noch aus?], dass es im Leben eines Menschen immer nur genau einen Menschen geben kann, den er liebt, und auch nur genau mit dieser geliebten Person sexuell verkehrt, muss die Schlussfolgerung sein, dass ich nicht mehr geliebt werde. Oder noch schlimmer, ein anderer ist an meine Stelle getreten und hat mich quasi ersetzt.

Ich meine, dass „Verlustangst“ nur sehr hintergründig die Eifersucht mitbestimmt.

Viel plausibler ist, davon auszugehen, dass Eifersucht immer dann entsteht, wenn eine Person in das Gefüge meines Alltags entweder so hineindrängt oder aber sich so daraus auf eine Art und Weise davon macht, dass meine Privilegien dadurch empfindlich beeinträchtigt werden, meine Handlungsabläufe massiv gestört sind, mir deutliche Nachteile tatsächlich oder vermeintlich entstehen und ich mein Wertegefüge neu justieren muss. Eifersucht fokussiert sich direkt auf solch real existierende Störenfriede, in pathologischen Fällen entzündet sich Eifersucht auch an eingebildeten Störenfrieden, sie fokussiert sich dann als auf Dauer gestelltes Misstrauen gegenüber realen Personen im alltäglichen Umfeld, denen ich unterstelle, dass sie ihre Möglichkeiten nutzen, um Dritten die Chance zu geben, als solcherlei Störenfriede wirksam zu werden. So gesehen ist Eifersucht die heftige Reaktion auf Formen von tatsächlicher und eingebildeter empfindlicher Kränkung des Selbstwertgefühls, die als massive Zurücksetzung und Abwertung erlebt wird.

Um den Begriff Eifersucht vollständig verstehen zu können, muss man sich im Klaren werden, dass Eifersucht viele Facetten aufzeigt und nicht nur etwas mit Partnerschaft zu tun hat. Mit der obigen Definition erfasse ich eine ganze Reihe höchst unterschiedlicher Konstellationen, in denen Eifersucht zustande kommt:

(1) Eifersucht, weil ein nachgeborenes Geschwister in die Familie kommt und alle Aufmerksamkeit bindet, und mit dem man künftig Zuwendung, (potentiellen) Besitz und Anerkennung teilen muss.

(2) Neue Mitschüler, Arbeitskollegen, Kommilitonen, die sich (vermeintlich oder tatsächlich auf meine Kosten) ihren Platz in der Gruppe und ihre Stellung zu Vorgesetzten sowie deren Anerkennung erobern.

(3) Männer und Frauen, die in meinem Leben auftauchen, und mich bzw. meine bisherigen (intimen)

Partner/innen zur grundlegenden Überprüfung unserer Loyalitäten massiv herausfordern

Amüsanterweise ist aber genau diese Angst im Grunde genommen eine Beleidigung der Beziehung und des Partners an sich. (Das ist idealistisches Gelaber]

Denn normalerweise würde man davon ausgehen, dass der Partner mit einem zusammen ist, weil er einen als etwas Besonderes sieht und einen gerne als Mensch mag. [Das ist reichlich naiv!] Durch dieses Gefühl, diese Angst der Ersetzbarkeit, wird die Einzigartigkeit des Partners und die Beziehung an sich reduziert und degradiert auf ein bloßes Austauschen von Körperflüssigkeiten und Versprechen.

Denn ist man jederzeit ersetzbar, beziehungsweise hat man Angst davor, bedeutet das auch, dass die wesentlichen Attribute der Beziehung ersetzbar sind.

Und was ist es, was eine Beziehung normalerweise ausmacht, beziehungsweise was primär als Indikator für eine Beziehung gesehen wird? Eben genau der Sex und gemeinsame Unternehmungen.

Das heißt, mit der Angst ersetzbar zu sein, wird die Beziehung genau auf diese beiden Dinge reduziert.

Es geht nicht mehr darum, dass der andere Mensch etwas Besonderes ist, und man gerne mit ihm zusammen ist, sondern nur noch darum, dass man mit ihm Sex hat, der ja zwangsläufig ersetzbar ist. Genauso mit den gemeinsamen Unternehmungen oder schönen Momenten.

Durch diese Angst ersetzbar zu sein, behauptet man also gleichzeitig implizit, dass die Beziehung, in der man lebt, nur aufgrund dieser Attribute geschätzt wird.

Hier wechselt A. die Argumentationsebene, macht aber wieder einen entscheidenden Fehler: Es setzt „gemeinsame Unternehmungen“ auf die gleiche Stufe mit „Sex“. Das ist erkennbarer Unsinn: Es gibt „gemeinsame Projekte“ – auch und gerade im Privaten – nicht nur in Wirtschaft und Politik, die man nur aufgrund besonderer (komplimentärer) Kompetenzprofile der (beiden) Partner nur in einer ganz spezifischen Weise erfolgreich „durchziehen“ kann. Solche gemeinsame Vorhaben samt Erfolgen und Scheitern prägen die gemeinsame Biographie von (Ehe-)Paaren weit mehr als jeder noch so raffinierte Sex. Ob der Partner/die Partnerin als „etwas Besonderes“ erlebt wird, zeigt sich in solchen Vorhaben. Klar gibt es auch sexuelle Kompetenz und Exzellenz, aber die ist lebensphasenspezifisch temporär und (alleine) ganz sicher kein Fundament für eine alltagstaugliche, belastbare Beziehung.

Man hört aber auf, den Partner als gleichberechtigten Menschen zu schätzen, also der Grund warum man eine Beziehung eigentlich eingehen sollte: Dass man den anderen Menschen so mag wie er ist und seine besondere Art und Weise schätzt. [Das ist wieder idealistischer Müll: Selbstverständlich darf, ja muss man an seine/n Partner/in Ansprüche stellen, wenn man Gemeinsames vorhat, Ansprüche an Intellekt, Charakter, Gesundheit usw. – nicht nur an konventionelle „Schönheit“, an sexuelle Bereitschaft und gar Unterwürfigkeit/Gehorsam). Und nicht, dass er gerade einfach das am einfachsten zu habende Masturbationsgerät ist. [Auch dagegen ist so lange nichts einzuwenden, als man offen verhandelt, dass man die/den anderen nur für sexuelle Spiele haben will, und wenn die/der andere damit einverstanden ist und dabei gleichermaßen zu seinem Recht kommt.]

Ist man aber an diesem Punkt angelangt, die Beziehung darüber zu definieren, dass man den anderen Menschen als Menschen mag, so wie er ist, fällt einem schnell auf, dass es keine Möglichkeit mehr gibt ihn zu ersetzen. (A. ist ziemlich schlicht. Sobald einer kommt, den man noch mehr mag, wird er zwar nicht ersetzt, aber er wird relativiert.) Ganz egal wie viele andere Beziehungen der Partner haben wird, es wird immer doch dieser eine besondere Mensch bleiben, mit dem man zusammen ist, weil man ihn genau für seine speziellen Besonderheiten schätzt. Weil man ihn genau deswegen als Mensch liebt.

Dieser Gedankenkniff ist nicht immer leicht zu praktizieren, führt aber doch recht deutlich vor Augen, dass Verlustangst nicht etwa, wie es oft behauptet wird, etwas Schönes ist, [wer sagt und denkt denn das?] sondern ein weiterer ekliger Teil der ganzen Eifersucht.

Verlustangst, als reine Emotion ohne die anderen beiden Punkte, ist also höchst unsinnig, ja eigentlich sogar selbst-beleidigend, sieht man sich doch als ersetzbar und nicht liebenswert genug. Um Verlustangst zu besiegen, muss man sich demzufolge klar machen, dass man als Mensch einen Wert hat, völlig unabhängig davon, welche Attribute der Partner einem zuschreibt. (Allzu viel Lebenserfahrung besitzt A. nicht. Und viel gelesen hat er auch nicht.

[René Spitz: Hospitalismusstudien, posttraumatische Belastungsstörungen nach dem Verlust von Kindern und sonstigen Angehörigen, usw.)

Damit ist Verlustangst einer der drei Punkte, die man an sich selbst bearbeiten muss und nicht etwa am Partner und auch nicht den Partner dafür schuldig machen sollte.

Verlustangst ist also ein Teil der Eifersucht, den wir ablegen möchten.

2. Neid/Lust

Der zweite Punkt ist etwas, dass ich mangels anderer Begriffe unter dem Begriff Neid/Lust zusammengefasst habe.

Neid ist das Gefühl, das man hat, wenn man sich bildhaft vorstellt, wie der Partner gerade mit jemand anderem Spaß hat. Man stellt sich bildhaft vor, was er wohl gerade mit wem treibt und fühlt sich einsam.

Warum dieses Gefühl, dass sich eigentlich hauptsächlich als Unwohlsein und als Neid darstellt, mit Lust assoziiert ist, liegt darin begründet, dass man diesen Teil der Empfindung nahezu vollständig abstellen kann, wenn man sich selber auch gerade mit jemand anderem vergnügt. In so einem Moment kann man schwerlich Neid empfinden und danach erscheint einem das irgendwie auch nicht mehr so schlimm.

[Das ist ein schlichtes, vermutlich jedoch ein wirksames Verdrängungs-, besser: Selbstkonditionierungskonzept: Wenn Du weißt oder denkst, Dein/e Partner/in ist mit einem anderen zusammen, dann mach’s genau so. Dem könnte ich sogar etwas abgewinnen, solange man keinen Trauschein hat!]

Addon:

Aber um hier nicht halt zu machen, werde ich euch zeigen wie weit man das ganze loswerden kann, auch wenn die meisten von euch sich das vermutlich jetzt noch überhaupt nicht vorstellen können, haben sie doch noch mit den simpelsten niederen Formen der Eifersucht zu kämpfen.

Denn ist man ausreichend ausgelastet, reicht es sogar völlig, irgend eine andere spannende Aktivität zu haben, die einem einfach nur zeigt, das man ein schönes Leben hat.

Ist man gar überausgelastet, lernt man irgendwann sogar sich über die freien Zeiten zu freuen. Ja, man freut sich sogar, dass die Partnerin gerade ordentlich durchgebumst wird, während man sich selbst endlich mal wieder dem Schreiben seiner Memoiren widmen kann. Der Neid verflüchtigt sich und übrig bleiben nur die so genannte „Mitfreude“ und die Lust. Man stellt sogar fest, dass der ehrliche Umgang damit, das eigene Sexleben bereichert hat.

Abgesehen davon, dass dieser Passus sauschlecht formuliert ist, würden mich da genauere Konkretionen interessieren, weil ich vermute, dass er da an etwas Spannendem dran ist: „ein andere spannende Aktivität“ bzw. „überausgelastet“ zu sein, was darf man sich darunter vorstellen? Z.B. das äußerst harte Training als Vorbereitung auf einen Wettkampf/ ein Konzert, der harte Sex mit seiner Partnerin oder des Verfertigen einer Diplomarbeit/einer Dissertation, die Durchführung einer längeren Geschäftsreise oder einer Expedition, ein Auslandsstudium?

3. Respektlosigkeiten

A. meint wohl die bewusste, massive Kränkung, die man durch andere erleidet. Zur Eifersucht wird die entsprechende Reaktion erst dann, wenn es da eine dritte Person gibt, die - wenn nicht „Schuld an allem ist“ so doch - einen erheblichen Anteil an der eigenen Zurücksetzung hat. Wenn es diese Person nicht gibt, schlägt Kränkung aufgrund von verletztem Stolz in Wut und Rache um.

Den dritten Punkt habe ich mit „Respektlosigkeit“ betitelt und letztlich handelt es sich hierbei eher um ein Prinzip, einen Loyalitätsbruch, als irgendetwas anderes. Es lässt sich am ehesten mit Wut oder Enttäuschung assoziieren.

Im Gegensatz zu den ersten beiden Punkt, stellt Respektlosigkeit einen plausiblen Grund dar eifersüchtig zu sein. Wenn ich mit meinem Partner Monogamie ausgemacht habe und dieser sich ohne weitere Absprache nicht daran hält, komme ich mir verraten vor, man hat mein Vertrauen missbraucht.

Respektlosigkeit ist der Grund, warum viele PUAs verzweifelt versuchen zu verstehen, warum das, was sie in der Theorie gelernt haben, in der Beziehungs-Praxis nicht funktioniert. Sie haben versäumt Eifersucht aufzuschlüsseln und begehen dann demzufolge, zusammen mit dem positiv zu bewertendem Versuch, sich von Verlustangst und Neid zu befreien die Kardinalsünde, ihren Partnerinnen gegenüber voll von Respektlosigkeiten zu sein.

Fängt die Partnerin dann an "Drama" zu schieben, ist das ihr Problem und liegt auf keinen Fall daran, dass man selbst einen Fehler gemacht hat.

Das Problem ist natürlich auch hier die Spreu vom Weizen zu trennen und daher ist dieser dritte Punkt derjenige, der am meisten Erläuterung erfordert und der am ehesten differenziert werden muss.

.

Wenn man zum Beispiel eine Beziehung eingeht, aber keine weiteren Regeln ausmacht, kann man im Grunde genommen davon ausgehen, dass vom Partner Monogamie erwartet wird. Diese Erwartung zu brechen ist aber nicht unbedingt eine Respektlosigkeit.

Warum?

Weil es Definitionssache ist. Hat man eine Beziehung über mehrere Jahre im gemeinsamen Einverständnis monogam geführt und fängt dann auf einmal ohne Vorwarnung an, diese unausgesprochenen Regelen zu brechen, kann man schon von einer Respektlosigkeit reden.

Hat man allerdings bloß ein oder zwei Nächte mit jemandem verbracht und dieser erwartet schon Monogamie, kann man eigentlich sogar eher von einer Respektlosigkeit von der anderen Seite aus reden, da sich nicht die Mühe gemacht wurde nachzufragen, ob ein solches Konzept denn überhaupt gewünscht ist.

Die Tatsache, dass im Allgemeinen sexuelle Exklusivität als Grundvorrausetzung gelten kann, reicht hier nicht als Entschuldigung aus, denn man versucht ja direkt das Leben des anderen zu beeinflussen. Und man muss davon ausgehen, das der andere ebenso versucht sein eigenes Leben zu beeinflussen, denn das ist sein gutes Recht.

Das und das Folgende ödet mich in seiner Schlichtheit an.

Ebenso gut ist es möglich, dass man in geistiger Umnachtung versäumt [?] hat eine Abmachung einzuhalten, die zwar verbal nie getroffen wurde, aber dennoch als selbst verständlich angesehen werden kann.

Beispielsweise, das man sich vorher absprechen sollte, wenn man zusammen im selbem Auto auf einer Party unterwegs ist und aber im Gegensatz zur impliziten Abmachung nicht vor hatte mit der Partnerin zu übernachten.

So etwas abzuändern, ohne vorher Bescheid zu sagen, wäre ein Vertrauensbruch und damit eine Respektlosigkeit

Diese Passage ödet mich in Ihrer Schlichtheit an. Man kann nicht alles so locker und leicht simplifizieren, A. und viele weitere Möchtegern-Aufklärer sollten sich damit abfinden.

Erschwerend kommt hinzu, dass einige Menschen euch sagen werden, dass dieser Punkt nur eine Art Halteseil wäre, eine Art Netz, weil man nicht genügend Eier(-stöcke) hätte, es auch ohne Abmachungen und Versprechungen durchzuziehen.

In den allermeisten Fällen sind diese Menschen allerdings nicht einfach von heut auf morgen in eine andere Realität gesprungen, (wie diese Realität aussehen kann beschreibe ich zum Schluss unter „Addon“) sondern einer Falle erlegen. Die Argumentationskette ist mehr oder weniger, dass man nur aus Liebe zusammenbleibt, nur aus Zuneigung zum Partner und das es demzufolge keine Abmachungen, keine Versprechen braucht. Dies aber einfach augenblicklich durchzusetzen ist eine Illusion.

Denn versucht man eine Beziehung komplett ohne Abmachungen und Versprechungen aufzubauen und alles offen zu lassen, dann hat man das Problem, das man schnell Versprechungen erliegt, die nicht ausgesprochen sind. Denn Versprechungen wird es immer geben, völlig unabhängig davon, ob man sie gemeinsam ausmacht oder sie sich einfach langsam einschleichen lässt.Überlegen wir uns also, wo solche „eingeschlichenen“ Versprechungen herkommen.

Was hier ziemlich linkisch verhandelt wird, ist das alte Argument der Aufklärung, dass es implizite (unausgesprochene) Werte und Verhaltensnormen gibt und dass man deshalb gut daran täte, möglichst viele davon explizit zu machen (diese auszusprechen, zu problematisieren, und dann entsprechende Vereinbarungen zu treffen).

Das Problem solcher Aufklärung ist, das explizite Verhaltensnormen keinerlei Garantie dafür bieten, dass sie zuverlässiger eingehalten werden als die impliziten. Der einzige Gewinn: In Krisenfällen lässt sich schneller klären, wer „Schuld“ hat.

Addon:

Zum Schluss noch ein etwas konkreteres Beispiel:

Nehmen wir an, man ist mit seiner Freundin irgendwo unterwegs und sie wird von jemandem angegraben, der gleichzeitig versucht einen schlecht zu machen. Würde die Freundin in einer solchen Situation keine Loyalität zu einem zeigen, würde man sich normalerweise schlecht fühlen und wäre nach dem Punkt „Respektlosigkeit“ auch völlig nachvollziehbar und sinnvoll „eifersüchtig“.Bei mir ist es allerdings mittlerweile so weit, dass Loyalität auch sein kann, dass wir vorher abgesprochen haben, dass ich bei so einem Spiel eben mal mitspiele und sie mir hinterher erzählt, wie der Idiot denn so im Bett war - allerdings seht ihr, auch hier ist klar, dass wir beide ein Team sind und da niemand Steine zwischen uns werfen kann.

A. ist wirklich ein netter, kleiner Aufklärer. Was wäre, wenn die Freundin nicht mehr zurückkäme, weil der andere nicht nur Längen besser im Bett ist, sondern auch ein um Vieles lebenserfahrener, usw. Kerl als A. Ein anderes Beispiel, nehmen wir an, Sie erzählt dir in eurer pathologischen Ehrlichkeit Folgendes:

"Gestern haben mich 0N3 und seine Kumpels richtig schön durchgefickt in einem Gangbang. Das war eine unvergessliche Erfahrung und ich habe es sehr genossen. Sie haben mir gesagt ich kann jeder Zeit wiederkommen. Schatz, ich freue mich schon auf nächste Woche...". Bei so einem Satz spüre ich schon die "Mitfreude", von der A. erzählt hat.

1. Ehrlichkeit

Ein ganz wesentlicher Punkt, um sich Eifersucht abzugewöhnen, ist, sich bedingungslose Ehrlichkeit anzugewöhnen. Macht euch frei von den großen und kleinen Lügen eurer Beziehung, fangt an bedingungslos ehrlich zu sein.

Ein reichlich dummer Ratschlag, der auch nicht ganz neu ist.

Wie ist das gemeint? Auch die kleinen Nettigkeitslügen und freundlichen Auslassungen nicht mehr? Das muss man differenziert beantworten. Natürlich muss man nicht alles zu jedem Zeitpunkt sagen. Man muss auch nicht verraten, was man als Geburtstagsgeschenk gekauft hat, oder auf wen man in der dritten Klasse onaniert hat. Aber sobald es eine Wichtigkeit hat, sprich von Belang ist für die Beziehung, oder auch nur einer der beiden GLAUBT es wäre von Belang, sollte man es auch sagen, auch die kleinen Nettigkeitslügen und Auslassungen. Das wird von euch eventuell erfordern, dass ihr euer Verständnis von dem was „gut“ ist, etwas umstellt. Gerade am Anfang versteht man nicht, warum es jetzt so schlimm sein soll zu behaupten der geschenkte Pulli gefalle einem.

Im Grunde genommen ist es auch nichts Schlimmes und ich gehöre sogar zu den Menschen die Lügen nicht restlos verdammen, ja die sogar der Meinung sind, dass Lügen manchmal gut sind. Aber Lügen sind ein Werkzeug! Ein Werkzeug damit jemand etwas so macht, wie ihr es wollt. Gegebenenfalls sogar zu seinem eigenem Vorteil. Aber: Immer gegen seinen eigentlich bewussten Willen und ohne eigene Verantwortung! (denn ihr habt ihn ja getäuscht, also seid ihr auch verantwortlich)

Wenn ihr aber eine echte Beziehung führen wollt, die frei ist von Eifersucht und in der man die kleinen Sicherheiten und Exklusivitäten nicht mehr braucht, dann braucht ihr auch dieses Werkzeug nicht mehr. Denn an euren Partner solltet ihr den Anspruch haben, dass er sich nicht von euch lenken lässt, sondern im Gegenteil sogar dazu in der Lage ist euren Kurs zu korrigieren, wenn ihr mal falsch liegt. Und wenn man diese zugegeben hohen Ansprüche hat, ist auch für die kleinen Lügen im Leben einfach kein Platz mehr. Einfach damit man sich selbst angewöhnt und gleichzeitig der innere Schweinehund merkt, dass Lügen den anderen nur aus der Verantwortung ziehen, dass sie den anderen degradieren zu einem Spielball von dem was IHR glaubt was richtig ist. Das ist okay, wenn es jemand ist den ihr beeinflussen wollt, aber nicht mehr angebracht in einer gleichberechtigten Partnerschaft.

Das ist wieder dieses unterkomplexe, idealistische Gewäsch. Was, wenn die/der Partner/in meine

Redlichkeit gar nicht verträgt, mit meiner Ehrlichkeit nicht umgehen kann?

Was hat das ganze jetzt mit Eifersucht zu tun? Wenn ihr es schafft diese bedingungslose Ehrlichkeit aufzubauen, hat euer Partner und ihr selbst die Sicherheit, dass es keine Dinge gibt die verschwiegen werden. Auch keine unangenehmen Dinge und auch nicht um den andern zu „schützen“. Alles kommt auf den Tisch und wenn es nicht auf den Tisch kommt hat der andere einen Fehler gemacht. Ihr trainiert euch auch selbst an zuzuhören, denn um bedingungslos ehrlich zu sein, muss man auch lernen, dem anderem zuzuhören, sonst hat alle Ehrlichkeit keinen Sinn.

Diese beiden Punkte, Training unangenehme Themen kompromisslos gemeinsam anzugehen und Training dem anderen wirklich zuzuhören, lassen keinen Platz mehr für Eifersucht. Sie verbannen alle Eifersucht mittel bis langfristig in die 2te oder 3te Reihe oder löschen sie sogar komplett aus.

Diese Ehrlichkeit ist eigentlich der einzige wirklich wichtige Praxis-Tipp den ihr braucht, alles andere leitet sich davon ab.

Solche Ratschläge sind der Versuch, leichtfertig Komplexität zu reduzieren. Dabei wird der/dem

Partner/in dann die Schuld dafür aufgeladen, wenn er mit meiner Ehrlichkeit nicht umgehen kann:

Beispiel: Leon hat mit Lilly die Nacht nach der Studentenfete verbracht. Eigentlich ist er

mit Judith zusammen. Mit Lilly war es einfach große Klasse, von Anfang an und stundenlang, ganz anders als mit Judith. Der „ehrliche“ Leon anderntags zu Judith: „Ja, ich hab bei Lilly übernachtet. Es ist einfach super gelaufen zwischen uns. Da müssen wir zwei noch sehr lange an uns arbeiten.“ – Was soll Judith zu so einer Feststellung sagen? Flippt sie jetzt aus, hat sie

den Schwarzen Peter.
Und dann gibt es natürlich jede Menge allgemeine logische Regeln, die im Wesentlichen die Kommunikationspflicht zum Inhalt haben.

Eine solche Regel kann am Anfang zum Beispiel sein: „Der Partner geht immer vor, egal in welcher Situation.“

Idealistischer Blödsinn. So etwas führt direkt in die Verlogenheit.

Oder aber noch viel allgemeiner gehalten zum Beispiel: „Wenn es mir schlecht geht, habe ich die Pflicht dies in einem geeignetem Augenblick zu kommunizieren.“

Und natürlich andersrum dann auch: „Wenn es meinem Partner schlecht geht und er mir das in einem geeignetem Augenblick mitteilt, habe ich entsprechend zu reagieren und die Sache nicht unter den Tisch zu kehren.“

Trivialer Kitsch. Die „goldene Regel“ der Bibel ist dem hundertmal überlegen!

3. „Verdacht“ anmelden

Die Gegenempfehlung hat mindestens genau so viel für sich:

„Verdacht“ vergessen! Sich selbst gegen Verdachtsmomente systematisch immunisieren!

Also gerade nicht ständig und überall damit rechnen, die/der andere könnte mich

zugunsten eines/einer „Besseren“ in die Wüste schicken oder jede Gelegenheit nutzen sich

auszuleben, wenn ich nicht dabei bin.

Eben stelle ich fest: A. macht nicht klar, für wen diese Regel gelten soll:

Möglichkeit 1: Ich stelle fest, ich gerate bzw. bin in eine/r Situation, in der ich „untreu“ werden kann bzw. werden soll und folglich die Eifersucht meiner/meines Partner/in provoziere

Möglichkeit 2: Ich unterstelle, mein/e Partnerin ist mglw. in einer solchen Situation, die meine Eifersucht weckt.

Im Gegensatz zur oft gehörten Praxis hilft es oft ungemein sich die Erlebnisse des Partners, gerade auch die sexuellen, ausführlich erzählen zu lassen.

Am Anfang ist das für beide oft schwer. Für den einen so explizit nachzufragen, für den anderen solche Sachen die normalerweise als etwas allein zwei Personen betreffende Angelegenheit jemand anderem zu erzählen. Es hilft aber in vielerlei Hinsicht.

Und es schadet! Denn prinzipiell sind solche „Geständnisse“ auch künftig ambivalent nutzbar:

Der aktuelle Partner kann verzeihen, was früher einmal war. Er kann aber auch immer wieder in künftigen kritischen Situationen diese Erzählungen hervorkramen und als Beweis für bereit früher erfolgte Kränkungen erneut zum Vorwurf machen.

5. Vetorecht

Darüber kann man reden! Setzt aber viel Vertrauen voraus!

6. Einbezogen werden

Gerade wenn der andere anfängt, immer mehr Zeit mit jemandem zu verbringen, empfiehlt es sich dringend darauf zu bestehen denjenigen kennen zu lernen!

(Das ist klug, wie’s ausgeht, hängt aber auch von der Hartnäckigkeit der/des Dritten ab!)

Langfristig entsteht nämlich durch so eine Präferenzen Zunahme allein durch den limitierenden Zeitfaktor irgendwann eine Situation, in der man vielleicht Zweifel hat, ob die Verknalltheit den Partner blind macht für die Schwächen der anderen Person. Diese Person dann einfach mal in persona vor sich stehen zu haben, kann helfen viele Unsicherheiten zu beseitigen. Denn grundsätzlich gilt, dass die andere Person noch viel unsicherer und wahrscheinlich eifersüchtiger ist als man selbst.

(Kann sein, muss nicht! Dies vorauszusetzen ist naiv.)

7. Nachfragen

Manche Menschen haben die Angewohnheit so gut wie alles nur wage anzudeuten. Während das im normalem „Game“ durchaus von Vorteil ist, weil der Rest der Welt sich sonst was für unglaubliche Geschichten zusammen spinnt, ist es um die Eifersucht in den Griff zu kriegen natürlich überhaupt nicht förderlich.

Deswegen sollte man sich angewöhnen genau nachzufragen WAS dieses „Ich war dann noch mit Max bei mir daheim…“ bedeutet. Hattet ihr Sex? Geknutscht? Was genau ist passiert?

Und was ist gewonnen, wenn so ein Vernehmungsprotokoll auf dem Tisch liegt?

8. Gefühle sind nie falsch, nur die Interpretation dieser

Ein wichtiger Punkt ist auch, dass man die Emotionen des anderen grundsätzlich ernst nimmt. Es ist leider ein Fehler vieler Paare, die versuchen Eifersucht zu bekämpfen, das sie kein richtiges Augenmaß dafür haben, wann das Problem der Verletztheit und wann das der generellen gegenseitigen Einschränkung schwerer zu gewichten ist.

Wenn jemand eifersüchtig ist, dann ist das erstmal ein Fakt und Punkt. Daran gibt’s nix zu rütteln. Ihr habt nicht das Recht zu bestimmen, wie sich der andere fühlt.

Und ob! Ich hab sehr wohl das Recht, der/dem Partner/in zu sagen, dass er mir mit seinen Unterstellungen, Mutmaßungen, Phantasien gewaltig auf den Geist geht. Ich kann ihm auchmangelnde Selbstsicherheit und Souveränität attestieren und ihm klar machen, dass er dies binnen Frist zu ändern habe, andernfalls seien wir binnen eines Quartals geschiedene Leute.

9.Eifersuchtserzeugende Personen

Um meinem Stil einen Ausreißer zu gönnen: völlig missratenes Kapitel: Dünnschiss.

Irgendwie muss jeder zum Schluss kommen.

Ich denke Eifersucht ist eine Begleiterscheinung überzogener Vorstellungen von Exklusivität einer Liebesbeziehung, etwas für sehr junge und junge Menschen. Je mehr man selbst zu einer Persönlichkeit wird mit beruflichem Erfolg, mit Resonanz in der lokalen und regionalen Öffentlichkeit mit anspruchsvollen Hobbys und Aktivitäten desto kleiner wird die Bedeutung, die man Frauen und (eigenen) Kindern bemisst. Desto unwichtiger wird Eifersucht. Und irgendwann muss jede/r sich fragen lassen, wie er mit Schwächen umgeht, die er an den Menschen seines engsten Umfelds erlebt und wie er mit deren Verfehlungen, mit Niedertracht und Verrat zurechtkommt. Vergeben und Vergessen ist allemal konstruktiver als Misstrauen, Hass und Rache. Der eigenen Eifersucht muss man sich allmählich entledigen, mit der Eifersucht der anderen muss man leben, solange man dies kann. Wenn nicht, muss man sich trennen.

bearbeitet von 0N3

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@Pollux, SidiSi: Danke :)

@On3: Puh. Deine Kritik ist an ziemlich vielen Stellen ziemlich beliedigend formuliert. Deswegen hatte ich lange einfach keinen Bock zu antworten, vor allem weil du auch einfach nur einen Beitrag hast und ich davon ausgegangen bin dass du eh nur trollst. Trotzdem sind ein Paar Kritikpunkte drin auf die ich gerne antworten will:

Allgemeines, unnötiges Gelaber, die Einleitung hätte man auch in zwei Sätzen schreiben können.

Manchmal braucht es ein Paar mehr Sätze ;)

Zu deiner Kritik an der Verlustangstpassage: Dein Unterschied zwischen Männern und Frauen den du ziehst:

Männer werden eifersüchtig, wenn die Frau ihrer Wahl tatsächliche oder eingebildete sexuelle Beziehungen zu einem anderen unterhält. Frauen werden eifersüchtig, wenn sie emotionale Nähe mit anderen teilen müssen]

Halte ich für ideologischen Schwachsinn. Beweis das erstmal dass Frauen so und Männer so sind. Oft ist es so, aber nicht immer. Ob es kulturell ist oder nicht lässt sich schwer zu sagen und überhaupt versteh ich nicht mal warum du überall rumäkelst es wäre zu ungenau. Das ist immer noch ein Text den man in erster Linie lesen können soll, keine Abhandlung im Stile von Immanuel Kant. Wenn ich all deine Vorwürfe von Ungenauigkeit beachten würde wäre es einfach nur noch ein völlig unleserliches Zeug das praktisch keinem weiter hilft. Eine theoretische Abhandlung über die Beziehung im allgemeinen wollte ich aber nicht schreiben und sehe auch nicht wem das helfen soll.

Deine genauere Definition von Verlustangst mag eine recht genaue Beschreibung der Realität in den meisten Köpfen sein - es geht ja aber hier genau darum diese Realität anzuzweifeln und zu reframen.

Hier wechselt A. die Argumentationsebene, macht aber wieder einen entscheidenden Fehler: Es setzt „gemeinsame Unternehmungen“ auf die gleiche Stufe mit „Sex“. Das ist erkennbarer Unsinn: Es gibt „gemeinsame Projekte“ – auch und gerade im Privaten – nicht nur in Wirtschaft und Politik, die man nur aufgrund besonderer (komplimentärer) Kompetenzprofile der (beiden) Partner nur in einer ganz spezifischen Weise erfolgreich „durchziehen“ kann. Solche gemeinsame Vorhaben samt Erfolgen und Scheitern prägen die gemeinsame Biographie von (Ehe-)Paaren weit mehr als jeder noch so raffinierte Sex. Ob der Partner/die Partnerin als „etwas Besonderes“ erlebt wird, zeigt sich in solchen Vorhaben. Klar gibt es auch sexuelle Kompetenz und Exzellenz, aber die ist lebensphasenspezifisch temporär und (alleine) ganz sicher kein Fundament für eine alltagstaugliche, belastbare Beziehung.

Hier betreibst du Erbenzählerei. Du tust so als ob ich etwas gleichsetzte, dabei mache ich nur einen VERGLEICH. Natürlich ist Sex nicht das gleiche wie essen, egal wie gut diese Analogie taugt. Es geht darum es anschaulich zu erklären. Das was du beschreibst ist im Kern letztlich genau das selbe - nämlich die völlig überzogene Bedeutung die Sex und insbesondere Sex mit anderen Personen als Wert für die Beziehung ausdrückt. Warum also so aggressiv formulieren?

Man hört aber auf, den Partner als gleichberechtigten Menschen zu schätzen, also der Grund warum man eine Beziehung eigentlich eingehen sollte: Dass man den anderen Menschen so mag wie er ist und seine besondere Art und Weise schätzt. [Das ist wieder idealistischer Müll: Selbstverständlich darf, ja muss man an seine/n Partner/in Ansprüche stellen, wenn man Gemeinsames vorhat, Ansprüche an Intellekt, Charakter, Gesundheit usw. – nicht nur an konventionelle „Schönheit“, an sexuelle Bereitschaft und gar Unterwürfigkeit/Gehorsam). Und nicht, dass er gerade einfach das am einfachsten zu habende Masturbationsgerät ist. [Auch dagegen ist so lange nichts einzuwenden, als man offen verhandelt, dass man die/den anderen nur für sexuelle Spiele haben will, und wenn die/der andere damit einverstanden ist und dabei gleichermaßen zu seinem Recht kommt.]
Ist man aber an diesem Punkt angelangt, die Beziehung darüber zu definieren, dass man den anderen Menschen als Menschen mag, so wie er ist, fällt einem schnell auf, dass es keine Möglichkeit mehr gibt ihn zu ersetzen. (A. ist ziemlich schlicht. Sobald einer kommt, den man noch mehr mag, wird er zwar nicht ersetzt, aber er wird relativiert.) Ganz egal wie viele andere Beziehungen der Partner haben wird, es wird immer doch dieser eine besondere Mensch bleiben, mit dem man zusammen ist, weil man ihn genau für seine speziellen Besonderheiten schätzt. Weil man ihn genau deswegen als Mensch liebt.
Dieser Gedankenkniff ist nicht immer leicht zu praktizieren, führt aber doch recht deutlich vor Augen, dass Verlustangst nicht etwa, wie es oft behauptet wird, etwas Schönes ist, [wer sagt und denkt denn das?] sondern ein weiterer ekliger Teil der ganzen Eifersucht.

Hier auch wieder: Du missdeutest Passagen die in dem Kontext offensichtlich nicht so gemeint waren. Natürlich arbeitet man aneinander und miteinander an sich. Und natürlich ist nichts gegen rein sexuelle Beziehungen einzuwenden. Darum ging es aber nicht. Eine relativierung findet wenn dann hauptsächlich im eigenem Kopf statt und entspricht für gewöhnlich nicht dem emotinalem Äquivalent das der Partner dazu fühlt.

Das Eifersucht und damit auch implizit Verlustangst was schönes wäre krähts von der gesamten Hollywood beeinflussungs-Machinerie und westlich-monogamen Moral. Ich weiß ja nicht ob On3 vielleicht nur Kant ließt, aber man kann davon ausgehen dass der normale Bürger dem ausgesetzt ist.

A. ist wirklich ein netter, kleiner Aufklärer. Was wäre, wenn die Freundin nicht mehr zurückkäme, weil der andere nicht nur Längen besser im Bett ist, sondern auch ein um Vieles lebenserfahrener, usw. Kerl als A. Ein anderes Beispiel, nehmen wir an, Sie erzählt dir in eurer pathologischen Ehrlichkeit Folgendes:
"Gestern haben mich 0N3 und seine Kumpels richtig schön durchgefickt in einem Gangbang. Das war eine unvergessliche Erfahrung und ich habe es sehr genossen. Sie haben mir gesagt ich kann jeder Zeit wiederkommen. Schatz, ich freue mich schon auf nächste Woche...". Bei so einem Satz spüre ich schon die "Mitfreude", von der A. erzählt hat.

Warum sollte meine Freundin das tun? o,O Also nicht den Gangbang, sondern es so dermaßen respektlos und nicht inkludierend formulieren. In deinem Umfeld wo es nur den Homo economicus zu geben scheint möcht ich ja nicht leben.

Solche Ratschläge sind der Versuch, leichtfertig Komplexität zu reduzieren. Dabei wird der/dem
Partner/in dann die Schuld dafür aufgeladen, wenn er mit meiner Ehrlichkeit nicht umgehen kann:
Beispiel: Leon hat mit Lilly die Nacht nach der Studentenfete verbracht. Eigentlich ist er

mit Judith zusammen. Mit Lilly war es einfach große Klasse, von Anfang an und stundenlang, ganz anders als mit Judith. Der „ehrliche“ Leon anderntags zu Judith: „Ja, ich hab bei Lilly übernachtet. Es ist einfach super gelaufen zwischen uns. Da müssen wir zwei noch sehr lange an uns arbeiten.“ – Was soll Judith zu so einer Feststellung sagen? Flippt sie jetzt aus, hat sie

den Schwarzen Peter.

Und wieder. Wie kommt man denn auf die Idee "Ehrlichkeit" mit totaler Taktlosigkeit und assozialem Verhalten gleichzusetzen? Natürlich darf man seine Birne nicht ausschalten und alles blind tun was hier steht. Willst du ne Gebrauchsanweisung wie für ein Ikea Regal oder was?

Nachdem ich während ich das hier schreibe Stück für Stück immer mehr die Lust verloren habe auf den beleidigenden Nonsense einzugehen hier mal endlich ein valider Punkt:

Die Gegenempfehlung hat mindestens genau so viel für sich:
„Verdacht“ vergessen! Sich selbst gegen Verdachtsmomente systematisch immunisieren!

Also gerade nicht ständig und überall damit rechnen, die/der andere könnte mich
zugunsten eines/einer „Besseren“ in die Wüste schicken oder jede Gelegenheit nutzen sich
auszuleben, wenn ich nicht dabei bin.

Eben stelle ich fest: A. macht nicht klar, für wen diese Regel gelten soll:

Möglichkeit 1: Ich stelle fest, ich gerate bzw. bin in eine/r Situation, in der ich „untreu“ werden kann bzw. werden soll und folglich die Eifersucht meiner/meines Partner/in provoziere

Möglichkeit 2: Ich unterstelle, mein/e Partnerin ist mglw. in einer solchen Situation, die meine Eifersucht weckt.

Natürlich hast du Recht in dem Punkt dass es besser wäre wenn die Gefühle der Unsicherheit und der Effekt des "sich-das-schlimmste-ausmalen" gar nicht erst geben würde. Da es sie aber nunmal gibt ist das was du hier vorschlägst meistens eher eine Verdrängung, die dann mittelfristig schadet weil man ja aktiv Energie aufwenden muss um an etwas nicht zu denken - was einfach schwierig ist. Es gibt aber durchaus einige Menschen die das so machen und bei denen das so zu funktionieren scheint. Von daher kann ich nicht sagen dass das so gar nicht funktioniert, da ich selber aber der Überzeugung bin dass das kein so guter Weg ist und dafür auch Gründe habe - die allerdings zugegeben schlecht zu beweisen sind - bringe ich diesen Weg auch nicht bei.

Und es schadet! Denn prinzipiell sind solche „Geständnisse“ auch künftig ambivalent nutzbar:
Der aktuelle Partner kann verzeihen, was früher einmal war. Er kann aber auch immer wieder in künftigen kritischen Situationen diese Erzählungen hervorkramen und als Beweis für bereit früher erfolgte Kränkungen erneut zum Vorwurf machen.

Das kann natürlich passieren. Aber deshalb gibt man sich mit der Wahl seines Partners ja auch Mühe und versucht entsprechend verschiedener Muster verschieden zu handeln. Wenn jemand immer wieder einen Vorwurf bringt so dass er irgendwann so altbacken ist dass man sich fragt was das soll, kann man ja auch dieses Muster wiederrum ansprechen und daraus eine erneute Erkentniss gewinnen - also z.B. was eigentlich der richtige Grund ist für die ewige Wiederaufwärmerei und wo die eigenltiche Verletzung steckt. Das funktioniert weil sich Partner für gewöhnlich gern haben und sich gegenseitig verstehen wollen und nicht einfach nur für sich das beste rausschlagen und hinterhältig und gemein sind.

Denn grundsätzlich gilt, dass die andere Person noch viel unsicherer und wahrscheinlich eifersüchtiger ist als man selbst.
(Kann sein, muss nicht! Dies vorauszusetzen ist naiv.)

Das stimmt natürlich. Addon: Ist die dritte Person weniger unsicher und eifersüchtig als man selbst soll sie verdammt noch mal die Größe haben einen an der Hand zu nehmen. Von daher ein in der Praxis irrelevanter Einwand.

Und was ist gewonnen, wenn so ein Vernehmungsprotokoll auf dem Tisch liegt?

Das die Sachen beim Namen genannt sind und man sich nicht die wildesten Dinge ausmalt. Meistens ist die eigene Vorstellung nämlich viel dramatischer als die Realität. Eigentlich sogar immer.

Und ob! Ich hab sehr wohl das Recht, der/dem Partner/in zu sagen, dass er mir mit seinen Unterstellungen, Mutmaßungen, Phantasien gewaltig auf den Geist geht. Ich kann ihm auchmangelnde Selbstsicherheit und Souveränität attestieren und ihm klar machen, dass er dies binnen Frist zu ändern habe, andernfalls seien wir binnen eines Quartals geschiedene Leute.

Hm natürlich muss man Grenzen haben. Aber bei dir kommt das so rüber als ob du wirklich an den reinen Homo Economicus glaubst... Es ist immer alles eine Frage der exakten Situation. Ich kann hier nur grobe Leitlinien aufstellen. Natürlich gibt es Situationen in dem man sagen muss: Es reicht.

Aber in diesem Kapitel geht es darum dass man eben lernt die Emotionen des anderen NICHT wegzuwischen sondern versuchen auf sie einzugehen ohne den für gewöhnlich ideologisch beigemischten Brei mit zu schlucken. Wenn sich jemand schlecht fühlt IST das erstmal. Ich kann ihm sagen dass es Quatsch ist dass er sich schlecht fühlt und es gibt Situationen in denne so eine konfrontative Haltung hilft und angebracht ist. Oft löst man damit aber viel eher Abwehr aus.

Um meinem Stil einen Ausreißer zu gönnen: völlig missratenes Kapitel: Dünnschiss.


Irgendwie muss jeder zum Schluss kommen.

Ich denke Eifersucht ist eine Begleiterscheinung überzogener Vorstellungen von Exklusivität einer Liebesbeziehung, etwas für sehr junge und junge Menschen. Je mehr man selbst zu einer Persönlichkeit wird mit beruflichem Erfolg, mit Resonanz in der lokalen und regionalen Öffentlichkeit mit anspruchsvollen Hobbys und Aktivitäten desto kleiner wird die Bedeutung, die man Frauen und (eigenen) Kindern bemisst. Desto unwichtiger wird Eifersucht. Und irgendwann muss jede/r sich fragen lassen, wie er mit Schwächen umgeht, die er an den Menschen seines engsten Umfelds erlebt und wie er mit deren Verfehlungen, mit Niedertracht und Verrat zurechtkommt. Vergeben und Vergessen ist allemal konstruktiver als Misstrauen, Hass und Rache. Der eigenen Eifersucht muss man sich allmählich entledigen, mit der Eifersucht der anderen muss man leben, solange man dies kann. Wenn nicht, muss man sich trennen.

Ich sehe da keinerlei Stilausreiser. Deine ganze Kritik war respektlos und beleidigend formuliert. Ich glaube du hast irgendein Problem mit dir selber, ich kann jedenfalls nicht verstehen wie man alles so wörtlich nehmen kann.

Schwarz-Weiß Entscheidungen und Statements dass man nur sich selbst am nächsten ist sind nicht mein Stil. Ich bin der Meinung man muss mit den Menschen die man eben um sich und gern hat das beste tun und darf nicht erwarten dass alles um einen rum perfekt und komplett unabhängig von der Welt ist. Man selbst ist es schließlich auch nicht, ausser vielleicht man ist Soziopath.

Gruß,

Antidote

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3. „Verdacht“ anmelden

Eine relativ einfache Methode, die verhindert, dass der Partner aus allen Wolken fällt. Oft kann man im Voraus bereits erahnen, dass eine Bekanntschaft früher oder später in eine bestimmte Richtung laufen wird. Am Anfang kann es helfen diese „Verdachtsmomente“ dem Partner mitzuteilen und den Status des Partners abzuchecken – sprich ist er damit cool oder nicht. Wenn es dann bei irgendeiner Gelegenheit bereits so weit ist, braucht man sich auf der einen Seite nicht von lästigen Gewissensbissen bremsen lassen, auf der anderen Seite ist die Überraschung jetzt nicht so groß. Davon abgesehen trainiert es die eigenen Möglichkeiten wahrzunehmen und vor allem den Partner auch wissen zu lassen, wie oft man bei diesen Möglichkeiten eben nicht das rausholen konnte, was man wollte, was die Sache auch deutlich entschärft. (Ganz nebenbei lernt man übrigens als Frau wie unglaublich anstrengend viele Frauen manchmal sind und als Mann wie absolut dämlich viele Typen sich anstellen und wie wenig Konkurrenz es überhaupt gibt.)

Denn letztlich kochen wir ja alle nur mit Wasser und oft sieht der Partner nur das Endergebnis, nicht den im Voraus damit verbundenen, manchmal sogar erheblichen Aufwand.

Vorraussetzung dafür ist, das man genügend Selbstwahrnehmung hat diese „Vorzeichen“ wahrzunehmen und der Partner dann nicht prinzipiell jedes mal drei Tage am Stück rumstresst, denn sonst hält man logischerweise irgendwann lieber den Mund – dafür ist der Schock dann umso größer wenns raus kommt und noch dazu wird man von seiner eigenen Lust „überrascht“. („Huch ein Bett!“ „Es ist einfach so passiert!“) (Passiert Frauen häufiger als Männern, ist aber auch bei Männern nicht ungewöhnlich.) Denn der Körper ist manchmal mächtiger als der Geist, gerade wenn man den Anspruch hat zu 100% über sein Verlangen und seinen Trieb zu gebieten.

Achtung: Gerade am Anfang KANN es durchaus mal vorkommen, dass jemand drei Tage am Stück rumstresst, gerade wenn vorher wenige Gespräche stattgefunden haben. Es geht hier nicht darum, dass man jemandem vorschreibt wie lange die Verarbeitung Adäquaterweise zu dauern hat, sondern darum das der Partner tatsächlich deswegen stresst, weil es ihn beschäftigt. Und nicht als Trick um einem jedes Mal die Lustgewinn/Stress Bilanz zu versauen, so dass man das Gefühl bekommt, der ganze Stress lohne sich gar nicht.

kein Wort verstanden.

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Uih~

Diesen Teil des Iternets sollte ich mir ausdrucken. Vielen Dank, es ist sehr hilfreich. :)

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kein Wort verstanden.

Was denn genau?

Die Idee ist einfach dass man dem Partner vorher sagt wenn man glaubt dass da was laufen könnte. Bei mir hat das einerseits so gewirkt, dass ich keine Gewissensbisse mehr hatte zu nem Zeitpunkt wo das für mich noch eine Rolle gespielt hat (ja auch ich bin so sozialisiert und musste das erst erarbeiten) (weil ich ja gesagt hatte was läuft) und für meine Freundin(nen) hat es so gewirkt dass sie einfach mitbekommen hatte wie oft ich dachte dass was läuft und letztendlich nichts gelaufen ist und sie aufgehört hat sich irgendwelche Horror Geschichten auszumalen. In meiner Momentanen Lage würde ich diesen Tipp nur noch m.E. geben, weil ich denke dass es ein Tipp für sehr spezielle Paare ist und nicht unbedingt für die Mehrheit der Paare. Die Meta-Idee ist unbewusstes ans Tageslicht zu holen und so eine bessere Kommunikation insgesamt zu schaffen ohne sich gegenseitig einzuschränken.

@Kninchen: Danke :)

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Vielen Dank für diesen Beitrag. Es hat mir einiges klar gemacht. Mich würde noch interessieren wie man die Eifersucht am Besten Schritt für Schritt abbauen kann. Ich sehe hier gerade den Part der richtigen Kommunikation als sehr wichtig sowie das Vertrauen zu stärken. Vieles von dem Text zieht auf das Ziel ab, aber weniger wie man dieses Ziel erreicht.

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Hallo, danke für den Beitrag.

Was mich noch interessieren würde, ggf. könntest Du bitte darauf eingehen:

Am 4.12.2011 um 23:52 , Antidote schrieb:

Vorraussetzung hierfür ist dass man nicht unter pathologischer Eifersucht leidet und gar ein Ekelgefühl bekommt wenn der Partner erzählt dass er mit jemand anderem Spaß hatte.

Achtung: Nach einem solchem erzähltem Erlebnis keine Lust auf Sex zu haben sollte UNBEDINGT vermieden werden! Dann doch lieber gar nichts erzählen.

Wie lässt sich das verhindern? Vielleicht hat auch jemand anderes damit Erfahrungen?

Oder ist gar nichts erzählen dann doch die bessere Lösung, überhaupt praktikabel?

 

Warum haben wir überhaupt den Wunsch dem Partner sexuelle Treue abzuverlangen - könnte das doch evolutionsbedingt sein?

bearbeitet von fastlaneonly

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vor 2 Stunden, fastlaneonly schrieb:

Hallo, danke für den Beitrag.

Was mich noch interessieren würde, ggf. könntest Du bitte darauf eingehen:

1. Wie lässt sich das verhindern? Vielleicht hat auch jemand anderes damit Erfahrungen?

2. Oder ist gar nichts erzählen dann doch die bessere Lösung, überhaupt praktikabel?

 

3. Warum haben wir überhaupt den Wunsch dem Partner sexuelle Treue abzuverlangen -

4. könnte das doch evolutionsbedingt sein?

1. Am besten funktioniert es wenn man die eigene sexualfeindliche Ideologie die insbesondere mit Verurteilung weiblicher promiskuitivität einher geht angeht und ändert. Einen einfachen weg gibt es leider nicht, weil der ekel ideologisch tief verankert ist. Bearbeitung ist mit Wille allerdings durchaus möglich.

2. Das ist als temporäre Alternative gedacht. Wenn man z.b. Gerade keine Lust hat weil Hunde müde oder depri oder dergleichen. Hat man allgemein keine Lust mehr auf seinen Partner hat man ein separates Problem.

3. Die Antwort darauf ist sehr komplex. Sie beginnt mit der Untersuchung prä historischer Stämme, wir gewürzt von der Rolle der Kirche um Mittelalter im allgemeinen und dem erbrecht im speziellen und endet mit ideologischen verklausulierungen neuzeitlichen pseudo wissenschaftlicher Monogamie gläubiger. 

4. Nein. 

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Danke für Deine Antworten.

zu 2.) wenn ich Dich richtig verstanden habe: Sofern man Ekel empfindet, führt das wiederum zu 1) -> man MUSS daran persönlich arbeiten, um eine solche Beziehung langfristig führen zu können? Nicht darüber zu sprechen ist keine Option?

- Ich hoffe, es ist ok, wenn ich in diesem Thread eine weitere Frage dazu stelle; wenn es zuweit am Thema vorbeigeht sage mir bitte Bescheid und ich erstelle ich gerne einen neuen Thread. -

Wie würdest Du damit umgehen, wenn man selber bereit für eine offene Beziehung ist und an seiner Eifersucht gearbeitet hat, die Partnerin aber Folgendes auf den Vorschlag antwortet:

"Du kannst mit anderen Frauen schlafen, aber bitte erzähl mir nichts davon" (Kommentar dazu: Es gibt keine Absprache über weitere Regeln, auch nicht bezüglich ONS oder Affären oder sogar weitere LTR). "Außerdem will ich definitiv keinen Sex mit anderen Männern haben. Sollten sich meine Bedürfnisse irgendwann ändern, werde ich das natürlich mitteilen, aber auch in vergangenen langen Beziehungen habe ich dieses Bedürfnis nie verspürt."

Die Schwierigkeiten für den Mann in so einer Situation sind natürlich die, dass man für Verabredungen mit anderen Frauen, die eigene Partnerin unter Angabe falscher Gründe versetzen muss.

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