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[Shao 6455]

@PrinzPi: Schön, dann ergötz dich daran. Ich kenne eben genug reiche Schnöselkinder, denen alles in den Arsch geblasen wird, und kenne auch genug, bei denen das nicht so ist. Wenn das in deinen Augen spießig ist, dann viel Spaß in einer durch und durch mittelmäßigen Welt. Dich zwingt doch niemand, diesen Thread zu öffnen, oder gar mehr als einmal durchzulesen.

Ich kann Dir schon sagen, was spießig ist: 18-19 Jahre alte Abiturienten, die irgendetwas von "Pflichtgefühl", "Ehrgeiz" und "Fleiß" faseln, deren primäres Ziel es ist für sich und ihre Kunden "gewinnbringende Investments" zu finden. Die Gutmenschen- und Moralapostel-Aussage kommt hier noch als Sahnehäubchen hinzu.

Wo bleiben nur die Menschen mit Visionen.

PP

Cool, dann bin ich gerne ein Spießer. Ich geh mir mal schnell nen Bausparvertrag holen.

Spiesser sein heisst aber nicht, sich abzocken zu lassen. Und Bausparverträge sind genau das : Abzocke.

[PrinzPi 94]

Cool, dann bin ich gerne ein Spießer. Ich geh mir mal schnell nen Bausparvertrag holen.

Das ist mir schon klar. Schade, dass Du nicht verstehst, worum es geht.

PP

[freistil 93]

Bin grad mal drüber geflogen.

Also was deine Vorstellungen angeht, du darfst nicht so sehr auf den Namen von Studiengängen schauen - spezialisier dich bloß nicht schon mit der Wahl des Studiengangs!

Grad an der FH gibts so viele Studiengänge wie Pharmazeutische Informatik oder Wirtschaftsjournalismus - aus erster Hand kann ich dir sagen, dass du möglicherweise nach 4 Semestern merkst, dass Kryptographie oder Sportjournalismus vielleicht weit spannender für dich sind. Und dann hockste da und hast genatzt.

Zu BWL kann ich dir weder zu- noch abraten. Es gibt mittlerweile BWL/VWL-er wie Sand in der Wüste und da muss man sich schon durch Praktika, Auslandsaufenthalte und ne Topnote usw super hervortun, ums wirklich zu was zu bringen. Und unter uns - was Finanzen und sowas angeht, für sowas können die doch garnicht gut genug rechnen :P

Ich hab auch eben ziemlich amüsiert deinen Satz "Ich denke, mathematisch kann ich schon mit den anderen gut mithalten" gelesen - Davon weißt du garnichts ;) Und nur weil man in der Schule gut war, Logarithmen usw zu berechnen, muss das später nicht heißen, auch mathematisch sinnvoll modellieren zu können. Aber du hast erkannt, das ist wichtig. Und nicht nur das, sondern auch die Fähigkeit, zu abstrahieren und zu verallgemeinern ist superwichtig. Du musst fähig sein, ein thermodynamisches Konzept wie die Brownsche Molekülbewegung, verstehen und anwenden zu können, um zu verstehen, wie sich ein Börsenkurs verhält und auch fähig sein, das übertragen zu können. Besagtes Gebiet ist übrigens über Partielle Differenzialgleichungen zu beschreiben, was nochmal eine ganze Stufe abstrakter ist als alles, was jemals ein Nicht-Mathematiker lernen wird.

Verabschiede dich mal vo stupidem Formeleinsetzen und setz dich mal ne Woche lang an ein mathematisches Theorem, das du beweisen sollst. DANN kannst du mathematisch mithalten. Und wenn du dich jetzt fragst, wofür man das denn letztendlich braucht, solltest du nochmal überlegen, welche Kernkompetenzen später bei Jobs wichtig sind.

Über Wirtschaft reden und diskutieren und philosophieren kann jeder.

Wenn du ins Finanz- und Bankwesen willst, brauchst du Stochastik. Das ganze Wirtschaftszeug kannst du dir auch in Praktika aneignen, ich habs als Nebenfach und sorry - das was man da lernt ist wirklich nichts überschweres. Da hätte ich noch was sinnvolleres nehmen können.

Für Stochastik brauchst du früher ein fundiertes Grundwissen über Integrations- und Maßtheorie, sonst wirst du kaum mehr beschreiben können als nen Würfel, später geht es dann mit analytischen Methoden zu Stochastischen Differenzialgleichungen und Finanzmathematik über.

Und die Leute, die DAS dann können - DIE sitzen dann später auch an den Computern, an denen es wichtig ist. Schau dich mal in den wirklich höheren (Gehalts-)Etagen von Banken und größeren Firmen um und zähl mal die Anzahl von Mathematikern und Physikern. Da wirst du staunen.

[blue-eyed joe 37]

Also "speziell", wie die von dir aufgefuehrten Beispiel ist Agrarwissenschaften jetzt wirklich nicht. In den ersten 3 semestern hat man alles, pflanzenbau, tierhaltung, wirtschaft, mathe, etc. In den semestern 4-6 spezialisiert man sich dann auf die einzelnen bereiche.

Dass ich "mathematisch" mitahlten kann, war jetzt nicht auf mein (un)wissen bezogen, sondern darauf, dass ich mich halt schnell in neue, komplexe sachverhalte reindenken kann. Hat mir auch in physik was gebracht.

[freistil 93]

Joa, wenn du versuchst Schule mit Studium zu vergleichen, klar ;) Und bis zum Abi ist noch nichts wirklich komplex, glaub mir :P

Das bringt dir nicht unbedingt was im Studium. Wieviele Leute saßen bei uns mit 1,irgendwas im Abi in den ersten Semestern mit Mathe/Physik-LK immer super 13-15 Punkte, die dann irgendwann gestresst aufgegeben haben? Ich hatte im Mathe-Abi 5 Punkte und im Moment ist mein Studienschnitt auch im 1er bis 2er-Bereich. Das Abi sagt sowas von GARNIX aus.

Ich versuch dir nur zu sagen, wenn du was machen willst, schau nich unbedingt obs an irgendner abgefuckten Uni irgendeinen speziellen Studiengang gibt, sondern richt das mehr darauf aus, welche Anforderungen dein Interessengebiet birgt und wähl dann deinen Studiengang. Weil es ist fast NUR davon abhängig, ob du dich für die einzelnen Teilgebiete faszinieren kannst, dann lernst du auch freiwillig und reißt dir auch mal n paar Nächte länger den Arsch auf! Und wenns dann mal eben was sein muss, wo man doch nicht so Lust hat.. nimm dir die Power um dann eben auch den Kurs zu schaffen. Hat viel von PU, so ein Studium ;)

Der Weg ist das Ziel und das Ziel ist der Weg.. wenn du sagst, Agrarwissenschaften, DAS ist dein Ding, das Beschäftigen mit strukturierter Landwirtschaft und der eventuellen Ausbildung, einen agraischen Großbetrieb zu führen (das ist so das Hauptziel dieses Studiengangs), dann machs.

Aber wenn du primär sagst, dass du eher in den Trading- und Economysektor willst und dich dabei irgendwie auf den Agrarsektor fokussieren willst, ists der falsche.

Nur weil du dann ein kleines bisschen Reihen und Folgen rumschubsen, Vektoren und Matrizen berechnen, bisschen Stochastik betreiben und vielleicht am Ende noch das Wort Interpolationspolynom zu hören kriegst, dazu noch Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, ein bisschen Makro- und Mikroökonomie unterscheiden kannst und Beischeid weißt, wie in einem Betrieb die Strukturen laufen müssten, kannst du noch lang nicht davon ausgehen, dass du damit in den Weltmarkt einsteigen kannst. Dann such dir wirklich lieber sowas wie Wirtschaftsingeneurwesen und hör in den höheren Semestern noch ein wenig Agrarzeug an ;) Wobei ich immer noch meine, dass du für wirkliches finanzielles Können um eine weit fundiertere mathematische Grundausbildung nicht drumherum kommst..

[blue-eyed joe 37]

Ja, Agrarwissenschaften ist das was ich machen will, hab ich doch schon gesagt. Dafür kann ich mich wirklich faszinieren.

Nur stimmen deine Infos nicht ganz, der Universitätsstudiengang Agrarwissenschaften bereitet nciht wirklich auf die Führung eines Großbetriebs vor. Die wenigsten der Absolventen gehen überhaupt in die direkte Betriebsführung, der Großteil geht in die Beratung, dann viele in die Ernhrungsindustrie/Dünge oder Pflanzenschutzindustrie, in den Versicherungs- und Bankensektor, einige in die Landtechnik, ein paar in den Handel. Energiewirtschaft ist jetzt auch ein wichtiger Bereich in dem Agrarspezis gebraucht werden.

Wenn es mir um die Führung eines Großbetriebds ginge, wäre eine LW-Ausbildung und dann ein FH-Studium die wesentlich bessere Alternative (sobald es um mehr Praxis geht im späteren Berufsbild schlagen die FHler die Uniabsolventen oft). Die einzige Uni, die das wirklich erkannt hat, ist Göttingen, die verlangen 26 Wochen (Vor-)Praktikum, während alle anderen Unis nur 4-8 Wochen verlangen.

Soviel zu deinen Prämissen. Ein bisschen komplexer als "ein minimum an BWL und VWL etc." ist es dann doch, man nehme z.B. Taxationslehre etc. In der Vertiefungsrichtung Wirtschaft ist dann auch der BWL und VWL-Teil intensiv. Dazu kommen natürlich auch andere Dinge, wie Marketing, Marktforschung, etc.

Was studierst du denn?

Dezember 15, 2011 bearbeitet von blue-eyed joe

[Toni 56]

Und die Leute, die DAS dann können - DIE sitzen dann später auch an den Computern, an denen es wichtig ist. Schau dich mal in den wirklich höheren (Gehalts-)Etagen von Banken und größeren Firmen um und zähl mal die Anzahl von Mathematikern und Physikern. Da wirst du staunen.

Das ist mir bisher so noch nicht untergekommen, abgesehen von Markets habe ich Mathematiker und Physiker bisher nur im Backoffice getroffen. Da wird nicht wirklich gut gezahlt, nach front office maßstäben.

Dezember 15, 2011 bearbeitet von Toni

[freistil 93]

Naja, ob so viele jetzt in Beratung bzw Versicherungen oder Banken gehen, wage ich mal zu bezweifeln. Bzw es gehen sicher welche dorthin, aber nicht primär, weil sie Agraringeneure sind, werden sie da auch genommen ;)

Also Agrarwissenschaft bietet zumindest das Paket für Landwirtschaftliche Großbetriebe - dass du dich mit Spezialisierungen in den Teilgebieten auch prima im Sekundärsektor wiederfinden kannst ist ja klar. Und wirklich, so viel Wirtschaft kriegst du da nicht mitgeteilt.. das klingt zwar immer alles so schön, aber im Endeffekt sind das meistens 2, 3CP oder mal 4CP pro Veranstaltung und der Inhalt ist entsprechend ^^ Interessant ist das, keine Frage - aber da gibt es anspruchsvolleres. Also erwarte nicht dass du da das volle Wirtschaftspaket bekommst, da musst du dann schon wirklich Uni-spezifisch aussuchen, ich kann mir gut vorstellen, dass das da stark schwankt.

Uni vs. FH ist auch immer so ne Sache, in dem Fall stimmts natürlich. Kommt immer stark auf dein Beschäftigungsziel an ;)

Aber super, wenn das doch dein Ding ist, haste doch deine Antwort :) Das passt halt finde nur weniger zu Trading und Investmentbanking als ein Wiwi-Studium, WiMa, rein Mathematik, Physik, W-Ing und was es nicht so alles gibt, und immerhin hast du danach den Thread betitelt. Wenn du unbedingt da rein willst, studier lieber was anderes - da gibt es günstigere Alternativen.

[s-chris 28]

Ohne, daß ich jetzt alle Antworten hier lese einfach mal meine überlegungen:

Es ist nicht so wichtig was Du machst, sondern, daß Du eine Leidenschaft für etwas entwickelst. Denke, Studium allein ist keine Lösung. Wenn Dich Finanzen interessieren ist das beste was Du als 08/15 karriere machen kannst ein CFA (www.cfainstitute.org). Ich mach das gerade, ist ziemlich krass. Kostet Dich keine Zeit weils ein Fernstudium ist.

Bwl hatte ich auch mal probiert. Mein Problem ist bei sowas immer, daß ich keine Lust habe mir irgendwelchen Müll ins Hirn zu stopfen um ihn nach der Klausur dann wieder zu vergessen. Deswegen haben die mich auch rausgeworfen an der Uni. Bei CFA könnte das auch passieren.

Wenn Dich Trading interessiert und Du gut werden willst empfehle ich Dir sämtliche Briefe von Warren Buffett zu lesen (gibts auch auf Deutsch als Buch), dann die Bücher von Benjamin Graham (security analysis, intelligent investor) und Phil Fisher. Du lernst investieren nicht an der Uni.

Mit dem Bauernhof würde ich mir Gedanken machen ob das Deine Leidenschaft, ein Hobby oder nur unnötiger Ballast ist. Wenns Deine Leidenschaft ist würde ich mir überlegen es auszubauen und profitabel zu machen.