Ehe Von Einem Tag Auf Den Anderen Vorbei - Auszug Und Klamotten - Alles Weg Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[schorse911 0]

Hallo,

ich weiß momentan nicht weiter und habe deswegen diesen längeren Text geschrieben.

Diese Woche hat mich von einem Tag auf den anderen meine Frau verlassen.

Zur Geschichte: wir sind ende und Mitte 20, waren über ein Jahr zusammen, alles lief relativ gut und wir haben geheiratet. Das war vor 1/2 Jahr. Daraufhin schlich sich warum auch immer Routine ein. Wir hatten zwar spaß, aber nicht mehr so wie er einmal war.

Dabei war ich für sie und sie für mich das größte.

Sie war arbeitstechnisch sehr stark angespannt und ich auch. Dazu hatte sie eine Doppelbelastung (Schule, Arbeit) - und der Haushalt - meine cholerische Art - das alles ist ihr über den Kopf gewachsen wie sie heute sagt. Bis vor einem Monat lebten wir also nebeneinander statt wirklich miteinander gelebt, ich habe es zu diesem Zeitpunkt nicht realisiert. Sie hat dann eine neue Freundin kennengelernt und findet sie offensichtlich nun so toll, dass sie immer mehr wie sie redete, immer mehr emanizipiert wurde und nun nicht mehr "nur das Hausmütterchen" sein will. Sie fing dann vor ca. 4 Wochen an auch wieder zu lügen und verfiel in ihre alten Muster.

Sie ist diese Woche, von einem auf den anderen Tag nun ausgezogen und hat alle(!) ihre Klamotten und Gegenstände (Möbel) mitgenommen und mich sitzen gelassen als ich auf Arbeit war ohne mit mir im Voraus zu sprechen (aus Angst vor meiner Reaktion wie sie sagt)

Sie möchte nun keine Schlacht, sie möchte nun alles in Ruhe regeln, sie sagt, sie hat versucht Gefühle aufzubauen doch es hat nicht geklappt. Ich weiß nicht, wie ich mich nun ihr gegenüber verhalten soll - was ich tun soll - und wie ich damit umgehen kann. Mir geht es sehr schlecht.

Finanziell habe ich sie immer unterstützt (was ich unter diesen neuen Umständen nicht mehr machen möchte) - wir haben nun ein paar Mails hin und her geschrieben und sie hat mir auf drängen meiner Eltern ein Gespräch angeboten. Gestern schrieb sie mir per eMail, nachdem ich ihr schrieb dass ich heute zum 1. Mal Wäsche waschen werden (habe ich sonst nie gemacht) schrieb sie mir, dass sie mir das gerne zeigen könnte und mir helfen würde.

Ich möchte diese Ehe retten und es hinbekommen, die Tatsache, dass aber bereits alle Klamotten weg sind zeugt ja eigentlich davon, dass sie nicht vorhat noch etwas "kitten" zu wollen. Ich habe vor heute noch die Kündigung für die gemeinsame wohnung zu schrieben und sie die unterschrieben zu lassen, da ich hier nicht alleine Wohnen möchte.

Was denkt ihr? Was kann ich tun? Wie soll ich reagieren?

Danke

schorse

November 27, 2011 bearbeitet von schorse911

[Sprachlos 2054]

- ...meine cholerische Art

- ...ohne mit mir im Voraus zu sprechen (aus Angst vor meiner Reaktion wie sie sagt)

Die kompletten eigenen Sachen in einer HauRuck-Aktion ohne Ankündigung rauszuräumen und zu verschwinden fand ich beim ersten Lesen recht krass - in dem Fall würde ich mich aber mal fragen, warum sie das so extrem durchzieht. Beim dritten Mal durchlesen kam mir eher das Gefühl "Hut ab - die Frau hat den Mut gehabt, eine Entscheidung konsequenzen durchzuziehen". So locker weg von Deiner cholerischen Art im Nebensatz zu schreiben, das wirkt auf mich so, als wenn das halt so ist und Du Dir wenig Gedanken darüber machst, ob Du daran nicht vielleicht etwas ändern solltest.

Für eine vernünftige Beurteilung (insofern man das als Aussenstehender überhaupt kann) fehlen eine Menge an Informationen. Aber schon bei dem, was Du geschrieben hast, haben sich bei mir ein Haufen Fragezeichen angesammelt.

Sie hatte eine Doppelbelastung - durch Schule und Arbeit. Und dann noch die Hausarbeit. Das versteh ich nicht. Sie geht Arbeiten und macht nebenbei Schule? Abendschule? Und dann noch die Hausarbeit. Was machst Du? Da Du sie finanziell unterstützt, geh ich mal davon aus, dass Du einen besser bezahlten Job hast. Teilt Ihr Euch die Hausarbeit

oder räumt sie um Dich rum?

Wenn Sie als Trennungsgrund angibt, dass sie nicht mehr "nur das Hausmütterchen" sein will, dann heißt das (egal ob die Idee von der neuen Freundin kommt oder nicht), dass Eure Beziehung nach 1/2 Jahr Ehe schon da ist, wie bei vielen nach 20 Jahren.

Zusammenleben bedeutet genau das: Zusammen LEBEN - und nicht, gemeinsam Zeit in einer Wohnung absitzen.

Bevor Du Dir Gedanken darüber machst, wie Du die "Ehe retten kannst", solltest Du Dir Gedanken darüber machen, was das Zusamenleben für Dich bedeutet und im zweiten Schritt, was Du einer Frau zu bieten hast, also warum Sie mit Dir zusammenleben will.

[Riu Mirka 26]

So wie ich das lese, solltest du es erst einmal als beendet ansehen und es dabei belassen.

Aus deinem Text lese ich so viele Baustellen bei dir und bei ihr heraus, dass das so auf keinen Fall wird. Ihr braucht beide Abstand - von so ziemlich allem.

Werde dir klar, was du willst, wie du leben willst, was dir gefallen oder nicht gefallen hat (den Punkt lese ich hier gar nicht - offenbar war für dich alles Super) - wie stellst du dir die Zukunft und die Liebe vor? Was ist es wirklich, was du für dein Leben willst und brauchst? Und da hängen noch sooo viele weitere Fragen dran.

Für den Moment: die Tatsache, dass sie dir helfen will, etc. zeugt für mich davon, dass sie dich nicht hasst, und du ihr auch nicht egal bist. Versuche einfach ganz normal mit ihr und der Sache umzugehen. Dir eine eigene andere Wohnung zu suchen, finde ich ganz gut - das bringt Abstand zu der Sache. Kümmere dich in eurer Trennungsphase um dich und deine Probleme (da hast du wahrlich genug zu tun - deine Aggressionen solltest du in jedem Fall in den Griff bekommen). Wachse daran.

Und wenn dies vorbei ist, du alle Fragen für dich geklärt hast, kannst du immernoch ein Regame versuchen, wenn du es dann noch willst. Generell bedeutet eine Trennungsphase nicht gleich das Ende, sie hat auch schon Ehen gerettet.

Wünsche dir viel Glück.

MfG

[schorse911 0]

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten!

Mir sind heute ganz viele Dinge klar und bewusst und klar geworden. Es fällt mir wie Schuppen herunter - ich habe das nur - warum auch immer - nie verstanden.

Ich habe, da ich einen Job habe und deutlich mehr Geld verdiene mich auf diesem Posten ausgeruht und einfach nichts gemacht. Sie hat praktisch die gesamte Hausarbeit gemacht und ich habe null unterstützt, auch keine kleinen Gefälligkeiten mehr gemacht etc. (z.B. für sie kochen etc.) - sie hat jeden Tag für mich gekocht und die Wohnung auf Vordermann gebracht, nebenbei hat sie gearbeitet und eine schulische Weiterbildung gemacht - ich habe selten Unterstützt. Das alles beruht auf dieser Grundhaltung: "ich arbeite, bringe die Kohle heim und sie macht alles andere" - das ist der größte Schrott und ich weiß nicht wie ich auf diese Idee gekommen bin!

Auf dem Standpunkt: "Hut ab - die Frau hat den Mut gehabt, eine Entscheidung konsequenzen durchzuziehen" - bin ich jetzt auch. Es war nicht meine Absicht meine Cholerik unbedeutsam erscheinen zu lassen, es war schon häufig so, dass ich immer was zu meckern hatte. Warum/Wieso kann ich heute gar nicht mehr sagen. Ich habe Sie nicht wie MEINE Frau behandelt, sondern wie meine Bedienstete. Finanzielle Dinge sowie den gesamten Papierkrieg wie auch Bewerbungen habe ich übernommen - sowie einen großen Teil ihrer Schulden bezahlt.

Werde dir klar, was du willst, wie du leben willst, was dir gefallen oder nicht gefallen hat (den Punkt lese ich hier gar nicht - offenbar war für dich alles Super) - wie stellst du dir die Zukunft und die Liebe vor? Was ist es wirklich, was du für dein Leben willst und brauchst? Und da hängen noch sooo viele weitere Fragen dran.

Heute(!) habe ich das verstanden! Leider erst Heute. Ich habe echt den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen, mir ging es nur ums Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten damit ich möglich noch mehr Geld nach Hause bringe und wir uns schnell ein Haus kaufen können.

Zusammenleben bedeutet genau das: Zusammen LEBEN - und nicht, gemeinsam Zeit in einer Wohnung absitzen.

Sprachlos, Du hast Recht - VOLLKOMMEN - nur ich Idiot habe es nicht geblickt.

Bevor Du Dir Gedanken darüber machst, wie Du die "Ehe retten kannst", solltest Du Dir Gedanken darüber machen, was das Zusamenleben für Dich bedeutet und im zweiten Schritt, was Du einer Frau zu bieten hast, also warum Sie mit Dir zusammenleben will.

Darauf möchte ich mich jetzt ausrichten. Ich treffe mich morgen Abend mit Ihr in der Stadt in einem Lokal um mit ihr zu sprechen.

Werde dir klar, was du willst, wie du leben willst, was dir gefallen oder nicht gefallen hat (den Punkt lese ich hier gar nicht - offenbar war für dich alles Super) - wie stellst du dir die Zukunft und die Liebe vor? Was ist es wirklich, was du für dein Leben willst und brauchst? Und da hängen noch sooo viele weitere Fragen dran.

Ich möchte diese Fragen für mich beantworten und auch morgen diese Antworten "präsentieren"

Ich bin von meinen Emotionen von Sauer/Wütend am Anfang zu Nachdenklich und nun richtig Traurig und "Erwacht" gekommen. Ich möchte da anknüpfen und meine Erkenntnisse in Taten umsetzen. Der 1. Schritt war heute, dass ich selber etwas gemacht habe was sonst immer meine Frau machte.

Was kann ich tun um meine Erkenntnisse weiter zu vertiefen und daran zu wachsen? Was kann ich tun, um mich zu entschuldigen, es aber auch genauso "ankommen" zu lassen? Wie kann ich das am Besten regeln? Mein Ziel ist es diese Ehe zu retten - dafür möchte ich kämpfen!

sch

November 27, 2011 bearbeitet von schorse911

[Walter_White 0]

Ok Alter.

Das ist die beinahe IDENTISCHE Situation wie bei mir und meiner Ex-Ehefrau. Nur das sie erst den Mut hatte mich zu verlassen als ich im Einsatz war.

Schick mir eine PN und ich gebe dir meine nummer.

Ich kann die emotionale Hölle nachvollziehen in der du steckst und weiss wie du da raus kommst.

Und ich weiss welche Fehler du machen wirst und wie du sie vermeidest. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich wieder mit ihr zusammen, obwohl ich mittlerweile gottseidank froh bin, dass sie weg ist.

so long,

Walter

[schorse911 0]

Ich habe Dir eine Nachricht geschickt.

November 28, 2011 bearbeitet von schorse911