Keinen Bock mehr auf das Studium - Wie kann man sich trotzdem motivieren?

11 Beiträge in diesem Thema

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Hallo liebe Leute,

bei mir ist derzeit folgende Situation: Ich studiere Mathe, bin schon ziemlich fortgeschritten im Studium, nur lässt meine Motivation mittlerweile sehr stark nach. Der Grund ist nicht fehlendes Interesse. Überhaupt nicht. Mathe interessiert mich nach wie vor sehr. Der Grund für meine Demotivation ist schlicht und einfach der, dass meine Berufsaussichten nicht so sind wie ich mir das vorgestellt habe und wie ich das gerne hätte. Mein Wunsch war es immer, in die Wissenschaft und Forschung zu gehen, einfach deshalb, weil das für mich genau das wär, was ich gerne beruflich machen würde: Ich könnte dann hauptberuflich wirklich jeden Tag das machen, was mich wirklcih sehr interessiert, nämlich mich mit Mathe zu beschäftigen und daran zu forschen.

Soweit so gut, nur sind die Arbeitsbedingungen bei einem Job in der Wissenschaft und Forschung nicht gerade rosig: meist nur befristete Arbeitsverträge, darunter oft nur Halbtagsbeschäftigung, miese Bezahlung, man jettet ständig in der Welt herum von Uni zu Uni und hat nicht wirklich die Möglichkeit längerfristig bei einer Uni bleiben zu können, sehr starke internationale Konkurrenz, man muss wirklich zu den Besten der Besten gehören und hat hohen Publikationsdruck in den angesehendsten Zeitschriften um wirklich Karriere machen zu können.

Das alles hat mich dazu bewogen, keine Karriere in Wissenschaft und Forschung anzustreben, die Nachteile sind größer als die Vorteile. Werde also dann in der Privatwirtschaft mein Glück versuchen. So, jetzt hab ich aber das Problem, dass meine Motivation für den Lehrstoff und für das lernen generell sehr stark nachgelassen hat. Denn jedes Mal denke ich mir jetzt: Warum soll ich mir das antun und mich so reinsteigern in den Stoff, freiwillig mehr machen als eigentlich notwendig ist? Denn wofür? So genau muss ich das ohnehin nicht können, weil nach dem Studium brauche ich das in der Privatwirtschaft nie mehr wieder (mache einen sehr theoretischen Zweig von Mathe). Ich bin dadurch also zu einem sehr starken Minimalisten geworden, sprich ich mache nur das geringstmögliche was unbedingt notwendig ist um durchzukommen.

Früher, also solange ich noch als Ziel hatte in die Wissenschaft und Forschung zu gehen, hatte ich noch extrem viel Motivation für das Studium weil ich mir dachte, das brauche ich ja unbedingt wenn ich in die Wissenschaft und Forschung gehen will und man muss sich da auch sehr intensiv mit dem Stoff auseinandersetzen. Aber jetzt? Jetzt wo es klar ist, dass ich in die Privatwirtschaft gehen werde, ist meine Motivation größtenteils den Bach runter. So, die Frage ist nun, wie kann ich mich wieder mehr motivieren? Womit kann ich mich wieder motivieren, mehr für das Studium zu machen als nur das, was unbedingt nötig ist um voranzukommen? Bin für jeden hilfreichen Tipp sehr dankbar

Grüße

dragonflyer

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Der Schnitt von mindestens 1,5 ist also in trockenen Tüchern? ;-)

Wenne den hast, dann klappt's auch mit max. 15 Jahren Versicherung und dann noch lustig forschen, wenn Du nicht auf den Kopf gefallen bist.

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Komm in den Maschinenbau. Ist immernoch zu 95% Mathe und die Berufsaussichten sind top. Wir haben einen Mathestudenten, der 1 Jahr Mathe studiert hat. der konnte sich auch einiges anrechnen lassen.

Ansonsten studier auf Lehramt. Mathe und ein anderes Hauptfach oder Physik. Damit sollteste auch akzeptable Aussichten haben.

bearbeitet von kenyo

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Lehramt ist nichts für mich, habe ich mich schon gespielt mit diesem Gedanken, aber das ist nicht das richtige für mich und auch nicht das was ich beruflich machen will. Auf was anderes umzusteigen und mir dann die Mathe-Sachen die ich bis jetzt gemacht habe, anrechnen zu lassen, geht nicht so einfach. Erstens kann ich mir Vieles einfach nicht anrechnen lassen, weil das wirklich nur rein-mathematische Dinge sind, die man sich für sonst nichts anderes anrechnen lassen kann, zweitens würde ich dann genau deshalb viel zu viel einfach verlieren, das heißt ich hätte vieles einfach umsonst gemacht.

Ich habe einfach schon viel zu viel Zeit und Aufwand ins Mathestudium investiert als dass ich den Großteil jetzt einfach so hinschmeißen könnte, das ist ja gerade das Problem. Hätte ich erst 1 Semster oder so gemacht, wär's kein Problem umzusteigen und was anderes zu machen. Aber ich habe wie gesagt den Großteil schon gemacht (mir fehlen nicht mehr allzuviele Prüfungen inklusive Diplomarbeit und Diplomprüfung). Aber gerade für diesen Rest kann ich mich nicht mehr motivieren...

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In Selbstmitleid ertränken hilft da aber nichts. Entweder zu Ende machen oder wechseln. Mehr bleibt da nicht übrig. Wenn du wechselst hast du halt 2-3 Jahre verkackt. Joa so ist das wenn man sich am Anfang nicht 100% sicher ist. Bei mir auf der Arbeit studiert auch ein Großteil schon länger als 6 Semester und viele haben auch schon gewechselt. Aber wenn du stattdessen lieber 40 Jahre einen Job machst der dir keinen Spaß macht ( Falls du denn einen findest ) Dann mach das doch :)

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Matheforschung? Löse eines der dir bekannten mathematischen Probleme (sprich Beweise etwas was zuvor nie jemand bewießen hat) und dann läuft das. Dazu muss man eig. ein Genie sein. Eine schwierige Aufgabe.

Ansonsten werd erwachsen. Im Berufsleben machen die wenigsten das was sie wirklich fasziniert. :-D

Motivation --> Du studierst ja eig. für dich nicht für einen Job (theoretisch zumindest). Als schlechter Mathematiker wirst wohl Statistik bei einer Versicherung/Bank kloppen. Nicht schlecht bezahlt aber auch nicht sehr angenehm. So gesehen lass den Kopf nicht hängen sonst verbaust du dir die Chance auf die Forschung eig. komplett (Ausnahme du beweist was noch niemand zuvor bewiesen hat ;-) )

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Gast 11223344

Es geht ja nicht nur um den Stoff an sich. In keinem Studium, in keiner Ausbildung lernt man exakt das was man braucht und wird alles auch wieder brauchen. Wenn du nur genau das lernen willst, dann musst du am Fließband arbeiten. Da heißt es dann Schraube da dran, das Teil da rein und dann da hinlegen. Nicht mehr als du wirklich brauchst ^^ Dein Mathestudium ist ein Stück Papier das ausdrückt dass du intelligent bist, logisch denken kannst, viel Information strukturieren kannst etc. Transferable Skills.

Du musst eben aus dieser negativen Denke raus. Wenn du über den Büchern sitzt und ununterbrochen negativ zu dir selbst sprichst, dann ist das ne Qual, deine Leistung wird schlechter, mehr Frust, mehr Excuses usw. Mach dich mal wirklich schlau was du damit machen kannst. In England kannst du damit fast alles machen und alles ist schon viel.

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Gast 11223344

Und den Zusammenhang zwischen Motivation für das was dich „wirklich sehr interessiert“ und den Jobaussichten davon musst du mir noch mal bei Gelegenheit erklären :p Vielleicht meinst du was anderes. Vielleicht ist es einfach Frust oder Angst oder so.

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Gast ImWithNoobs

Du kannst auch in die Privatforschung gehen, allerdings hat das dann natürlich nichts mit Matheforschung zu tun. Pharmazie, Maschinenbau, Physik u.ä., Wirtschaftsforschung etc da braucht man auch überall Mathematiker.

bearbeitet von ImWithNoobs

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Jaja, leicht ist das Leben eines Forschers sicher nicht. Aber auch nicht so schlimm.

Und am Ende des Studiums kommt immer ein Motivationstief. Ging noch jedem so. Studium ist eine geile Zeit und dann kommt eine große Veränderung, ein neuer Lebensabschnitt, der Ernst des Lebens. Man muss sich überleben, was man nun mit seinem Leben anfängt usw. Man muss arbeiten und Geld verdienen. Man muss Jobs annehmen, die nicht dem entsprechen, was man sich immer gewünscht hätte. Nicht gerade motivationssteigernde Gedanken.

Was ich dir aber mitgeben kann, ist folgendes. Du hast sicher nicht Mathe studiert wegen der tollen Jobaussichten oder wegen der Frauen ;-) Du hast das Studium angefangen, weil dich Mathe interessiert hat. Und so solltest du auch dein Studium zu Ende bringen. Die Motivation solltest du einfach aus der Faszination für die Mathematik selbst ziehen. Arbeit, Beruf und Zukunft sollten dabei nebensächlich sein.

Mikey

bearbeitet von mikey_mike

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Es geht ja nicht nur um den Stoff an sich. In keinem Studium, in keiner Ausbildung lernt man exakt das was man braucht und wird alles auch wieder brauchen.

Das ist mir schon klar. Aber in meinem Fall ist es so, dass eine wesentliche Stütze meiner Motivation für das Studium nicht mehr vorhanden ist, nämlich meine Absicht in die Forschung und Wissenschaft zu gehen. Dadurch bin ich jetzt einfach zu einem Minimalisten geworden, weil ich mir denke:

"Wozu soll ich das alles so genau lernen, freiwillig Fleißaufgaben machen usw.? Das alles ist ja für das SChaffen des Studiums nicht nötig und den Großteil, den ich in meinem Zweig lerne (wirklich reine und theoretische Mathematik, nix Anwendung oder so) brauche ich in der Privatwirtschaft sowieso nie mehr. Für einen Job in der Privatwirtschaft reicht es, einfach nur ein abgeschlossenes Mathe-studium zu haben. Darum reicht es, nur das zu machen und lernen, was mindestens nötig ist um es zu schaffen."

Das ist meine Denkweise zur Zeit. Klar, dass man dann nicht motiviert ist, extra viel zu machen. Gute Noten etc. sind für mich nicht wirklich Motivation genug.

Und den Zusammenhang zwischen Motivation für das was dich „wirklich sehr interessiert“ und den Jobaussichten davon musst du mir noch mal bei Gelegenheit erklären

Wie gesagt, einen Job in der Privatwirtschaft bekomme ich auch dann, wenn ich einfach nur ein abgeschlossenes Mathestudium habe, ohne jetzt mehr zu machen im Studium als gefordert wird. Man könnte es eigentlich darauf herunterbrechen: Die wichtigste Motivationsgrundlage für mein Studium, nämlich in die Wissenschaft und Forschung gehen zu wollen, fehlt mir nun einfach und ist (momentan) durch nichts zu ersetzen.

Du musst eben aus dieser negativen Denke raus

Ja bloß wie?

bearbeitet von dragonflyer

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