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Verdammt plötzlich sind sie wieder da. Eigentlich waren sie ja in all der Zeit immer da, aber im Laufe der Jahre habe ich gelernt, mit ihnen zu leben, so wie ein Krüppel lernt, mit seiner körperlichen Verstümmelung zu leben. Ich rede aber nicht von körperlichen Gebrechen, sondern von seelischen, genauer gesagt von Gedanken. Quälende Gedanken an eine Ex oder besser gesagt, an die eine Ex, die man selber für die größte Liebe seines Lebens hält und die wir hier als Onetie bezeichnen und mit einer Krankheit gleichsetzen, die man bekämpfen muss.

Meinen Kampf gegen diese Seuche habe ich intuitiv fast lehrbuchartig geführt, ohne dabei jemals ein Lehrbuch in Form von PU-Ratschlägen gelesen zu haben. FTOW in den ersten drei Monaten nach der Trennung vollzogen, weitere ausschweifende und mitunter auch unvergessliche sexuelle Abenteuer nach der FTOW-Phase durchlebt, für Jahre ins Ausland gegangen, um weiter Abstand nehmen zu können und um meinen Horizont zu erweitern, wunderbare Freundinnen als LTR danach gehabt, die meiner Onetie optisch und charakterlich in nichts nachstanden, meine Karriere in den Griff bekommen und mich sonst in allen Lebensbereichen weiterentwickelt. Doch in all der Zeit, sowohl in den schwierigen wie auch den schönen Momenten, war meine Onetie ständige Begleiterin in meiner Gedankenwelt.

Ich nähere mich nun dem fünften Jahr der Trennung und in den letzten beiden Tagen empfinde ich wieder krankhafte Sehnsucht nach dieser Frau, obwohl ich sie aktuell wieder mehr als sechs Monate nicht gesehen habe und ich in den vergangen fünf Jahren nur das nötigste mit ihr geredet hatte, wenn wir uns denn mal zufällig über den Weg gelaufen sind. Aber jede dieser Begegnungen hinterließ noch größere Schmerzen und ich bin aktuell wieder an einen Punkt angelangt, den ich mir nicht weiter erklären kann und ich frage nun hier im Forum, warum ich es selbst nach fünf Jahren nicht geschafft habe, diese Frau zu vergessen, so wie ich zuvor alle anderen vergessen konnte, bei denen ich nach der Trennung auch traurig war, aber eben nie in diesem Ausmaß.

Ich stecke gerade in einer Beziehung, die sehr harmonisch ist und auf die ich lange hingearbeitet habe. Ich liebe meine Freundin und will sie niemals verletzten, aber trotz dieser Gefühle bin ich in Gedanken immer noch fast täglich bei meiner Onetie. Aktuell bin ich an einen Punkt angelangt, wo ich mir eine tiefe psychologische Störung attestieren muss und euren Rat gebrauchen könnte, wie ich nach jetzt fünf Jahren das Denken an sie endlich einstellen kann.

Ich würde hier nicht den tausensten Onetie-Thread aufmachen, wenn ich mich nicht mit der Problematik auseinandergesetzt hätte und nur auf Ratschläge wie FTOW abziele. Ich mache diesen hier nur auf, da diese enorme Zeitspanne mir mittlerweile einfach krankhaft erscheint. Für jede Form von Tipps, Arschtritten etc. bin ich dankbar. Ich will hier endlich meinen Erinnerungen entkommen und mich einzig der Gegenwart und Zukunft widmen.

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Such dir professionelle Hilfe, in solchen Fällen kann das Forum auch nicht bedingt bis gar nicht helfen... ich wünsche dir alles Gute!

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Nach meiner Erfahrung sind Dinge, die so lange auf einen einwirken mit emotionalen Programmen verbunden. Einmal gelernt, spulen sie sich immer wieder ab, sobald der Auslöser gedrückt wird.

Stellt sich die Frage, was der/die Auslöser ist/sind - denn wenn man sie kennt, kann man emotionale Programme wieder überschreiben. Sonst bleiben sie in der Regel bestehen und hören nicht einfach spontan allein auf.

Es gibt die Möglichkeit über eine Therapie zu gehen - ich kann sowas auch durchaus empfehlen.

Es gibt die Möglichkeit allein damit fertig zu werden, wenn man die Mühe nicht scheut, sich selbst zu analysieren und an sich zu arbeiten.

Wenn du mir /dem Forum vertraust, können wir es auch gemeinsam hier probieren oder per PM.

Jede Möglichkeit hat ihre Vor- und Nachteile. Jede Möglichkeit kann zu einem schnellen Ende führen (was aber sehr selten ist), jede kann auch erfolglos bleiben - trotz aller Mühen. Du kannst auch bzw. musst versuchen zu kombinieren. Wie ist dir überlassen.

MfG

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Gast Peer Vormäntz
Verdammt plötzlich sind sie wieder da. Eigentlich waren sie ja in all der Zeit immer da, aber im Laufe der Jahre habe ich gelernt, mit ihnen zu leben, so wie ein Krüppel lernt, mit seiner körperlichen Verstümmelung zu leben. Ich rede aber nicht von körperlichen Gebrechen, sondern von seelischen, genauer gesagt von Gedanken.

Hmm kenne ich. Bei mir waren es allerdings "nur" 2 Jahre.

Das die Gedanken auftauchen, ist an sich nichts schlimmes. Wir werden immer wieder in Situationen geraten, in denen wir uns an Vergangenes erinnern. Dagegen kann man auch nichts tun. Ich finde die Frage nach dem "Warum" auch nicht interessant. Bestimmte Personen und Erlebnisse haben in unserer Gedankenwelt eben tiefere Spuren hinterlassen als andere, aus welchem Grund auch immer.

Ich habe hier im Forum Berichte gelesen, in denen Personen versuchten diese Erinnerungen zu "überschreiben". Die gingen dann z.B. mit anderen Frauen an die Orte die sie an die Ex erinnerten. Neukonditionierung eben. Wie gut das funktioniert kann ich nicht beurteilen.

Ich habe einen anderen Ansatz verfolgt und wegen dieser Gedanken damals damit begonnen mich mit Dingen wie "Ego", "Verstand" und "Leben im Jetzt" zu beschäftigen. Darüber wuchsen über die Zeit viele allgemeine Erkenntnisse und Erfahrungen, und im speziellen Fall diese eine:

Es bringt nichts, diese Gedanken bekämpfen zu wollen oder sich dagegen zu wehren. Die Schlüssel dazu, diesen Gedanken den "Schrecken" zu nehmen, sind Bewusstheit und Akzeptanz.

Der Schmerz, die Sehnsucht (etc ... du weißt sicher was ich meine) bei diesen Gedanken an die Vergangenheit oder im speziellen an die Verflossene, entsteht meiner Einschätzung nach aus Nichtakzeptanz der Geschehnisse. Sie entstehen, wenn man mit etwas noch nicht seinen Frieden gemacht hat. Ich glaube auch, es liegt in der Natur unseres Verstandes, genau das nicht zu tun. Er ist dazu geschaffen, Probleme zu lösen. Nun liegen diese unbewältigten Probleme aber in der Vergangenheit, womit man sich zwar endlosen Gedankenschleifen hingeben kann, aber naturgemäß nie zu einer "Lösung" gelangen kann. Denn die Vergangenheit ist nunmal unveränderlich, und die Frau auch im Jetzt nicht in Reichweite. Also kann man nur immer und immer wieder Grübeln; ohne Ergebnis. Man kann auch verdrängen, so wie du es versuchst. Es wird aber immer wieder hochkommen, spätestens wenn die Ablenkung fehlt.

Eine weitere Erkenntnis war: Dieses innere Jammern, Dahinschmachten und Sich-Selbst-Bemitleiden geschieht mehr oder weniger freiwillig. Zumindest der Verstand, unser Ego, scheint das regelrecht zu genießen, und so verwundert es mich nicht mehr, dass er "versucht" genau solche Situationen des Grübelns herbeizuführen. Deine Entscheidung ist dann jedoch, inwieweit du dich mit deinen Gedanken identifizierst.

Geholfen hat mir Meditation. Hingabe in den Moment mit völliger Akzeptanz des selbigen. Aufgabe des Widerstandes gegen das, was ist.

Wenn ich heute irgendwohin gehe, und dadurch an einen schönen Moment mit meiner Oneitis erinnert werde, so ist da kein Schmerz mehr. Ich kann mit einem Lächeln daran zurückdenken, und mich dann ohne Weiteres wieder auf den Moment fokussieren.

Ich kann genauso ohne Groll und neuerlichen Schmerz an einen der vielen Momente in Bezug auf sie denken, die mich einfach total abgefuckt haben.

Es ist erst der innere Widerstand, der entsteht wenn wir nicht akzeptieren und den Moment aus den Augen verlieren, der einen in die Gedanken, wie du sagst, "qualvoll" macht.

Nun gibt es aber nicht nur einen Weg, diesen inneren Widerstand verschwinden zu lassen. Bei mir war es also Meditation und die Beschäftigung mit allem drumherum, die mich dahin gebracht hat.

Du kannst diesem inneren Widerstand,in Bezug auf eine bestimmte Sache, aber auch auf rationaler Ebene begegnen. Im Zuge einer Therapie etwa, wie ja hier schon vorgeschlagen wurde.

Ich würde dir ehrlich gesagt ebenfalls dazu raten, dir professionell helfen zu lassen.

Wenn du das noch mit anderen Dingen wie z.B. Meditation oder Yoga kombinierst, wirst du vielleicht schneller Erfolge sehen.

Dieser spirituelle Kram ist aber nicht jedermanns Sache, und bis sich eine Wirkung bemerkbar macht, dauert es. Schaden tut es keinesfalls, nur als alleinige Lösung wird es wohl bei den wenigsten wirklich helfen.

So oder so, ich wünsch dir viel Erfolg beim Angehen der Sache.

bearbeitet von Ali Mente

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Bist Du noch nicht darauf gekommen, was sie dir "gegeben" hat, das Du bis heute vermisst (und dir selbst nicht gibst)? Welche Lücke sie gestopft hat, die selbst die anderen Frauen nicht stopfen konnten? Bist Du ohne Freundin auch glücklich und liebst Du dich?

In deinem Fall würde ich auch CreativeOne zustimmen und sagen: hol dir professionelle Hilfe. Bis dahin ein paar kleine Ideen - vielleicht kannst Du damit ja was anfangen...

Hast Du mal "Jetzt" von E. Tolle gelesen? Das hilft Dir vielleicht, nicht ständig in der Vergangenheit rumzuhängen. Außerdem fand ich auch das Buch "Selbstwert" von Nathaniel Branden sehr gut.

Wenn Du 5 Jahre lang immerzu Gedanken an Deine Oneitis verwendest, trainierst, übst und festigst Du diese Gedanken auch 5 Jahre lang. Das ist pure Selbstfolter, die von Deinem Verstand ausgeht! Lerne und übe diese Gedanken loszulassen, wenn sie auftauchen. So rigoros wie möglich, auch wenn das schwer ist. Meditation könnte dir dabei behilflich sein, besser mit deinen Gedanken umgehen zu können und zu erfahren, dass Du nicht Dein Verstand bist, der immer irgendwelche Unwahrheiten über Deine Oneitis erfindet (die Du scheinbar dann glaubst). Diese Trennung finde ich unheimlich wichtig, man kann sie allerdings nicht verstehen, sondern muss sie erfahren. Klingt alles sehr esoterisch, hat bei mir aber funktioniert.

Mich überrascht Dein Thread sehr. Bei mir hat es damals auch lange gedauert; ich war aber irgendwann so tierisch motiviert und grundlos glücklich, als ich allein wieder BEWUSST wahrnehmen KONNTE, was für wunderbare, süße weibliche Geschöpfe da draußen rumlaufen und wie ersetzbar die Oneitis eigentlich ist.

Es wird der Punkt kommen, an dem Du spürst, dass es vorbei ist! Du wist sicherlich viel Arbeit reinstecken müssen, die lohnt sich aber unglaublich. VIEL ERFOLG!

Chilly

bearbeitet von Chillydog

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Ich habe hier im Forum Berichte gelesen, in denen Personen versuchten diese Erinnerungen zu "überschreiben". Die gingen dann z.B. mit anderen Frauen an die Orte die sie an die Ex erinnerten. Neukonditionierung eben. Wie gut das funktioniert kann ich nicht beurteilen.

Ich hab mit meiner damaligen LTR viel Leid und Dreck erlebt. Sämtliche von mir initiierten Dinge wurden schlecht geredet. Mit der danach habe ich ALLE diese Dinge, an die ich schlechte Erinnerungen hatte NEU erlebt. Es hat mich echt Überwindung gekostet in Hotels im Ruhrgebiet zu fahren, wo ich schon einmal war. Sogar die gleichen Zimmer habe ich genommen. Meine LTR wusste von all dem nichts. Meine alten Erinnerungen habe ich alle mit neuen, frischen überschrieben. Ich verknüpfe generell Orte und Musik mit Emotionen.. so ging es mir nach und nach besser.. es funktioniert aber NUR, wenn die Zeit mit Frau X an diesem Ort eine ganz andere Qualität hat als die Erinnerung vorher.. an einem Ort hatte ich mit meiner Ex sowie auch damals mit meiner LTR bösen Streit. Dieser Ort ist nicht unbedingt für mich komplett verbrannt, aber da brauche ich noch ein wenig...

Gruß

CO

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Ersteinmal danke für die guten Antworten.

Also Therapie will ich natürlich als letztes Mittel angehen, hab bei Psychologen so meine Bedenken und möchte auch nicht die Krankenkasse mit solchen Lapalien belasten. Die genannten Bücher werde ich mir aber kaufen und mal sehen was darüber geht.

Die "Neuprogrammierung" ist ein interessanter Ansatz, aber eigentlich habe ich keine bestimmten Orte, die mich an sie erinnern. Vielmehr beschränken sich meine Erinnerungen mitterweile überwiegend nur noch auf sexuelle Phantasien mit ihr. Glaube hier liegt auch ein wesentlicher Teil meine Abhängigkeit von dieser Person, neben optischer Anziehung und Harmonie in der damaligen Beziehung.

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Es gibt auch unentgeltliche Anlaufstellen - z. B. das dt. rote Kreuz. Und die Therapeuten dort sind nicht schlechter - selbst getestet! Es ist auch nichts zwingendes dabei, wenn du dich nach einem Treffen nicht wohl fühlst, kannst du jederzeit abbrechen.

Und zu einem Therapeuten zu gehen heißt nicht, dass du "einen an der Waffel" hast, sondern lediglich ein Problem, mit dem du nicht allein fertig wirst. Da ist nichts schlimmes dabei! Nur mal so... um dir die Angst vor sowas zu nehmen.

"Neuprogrammierung" funktioniert nicht nur bei Orten, sondern bei allem. Auch bei dir - aber ich denke dafür brauchst du auf jeden Fall ne Gesprächstherapie, die tiefer rein geht - ob nun hier oder bei einem richtigen Therapeuten.

Viel Glück B-)

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