end_of_the_world 16 Beitrag melden November 6, 2011 erstellt Hallo zusammen, ich brauche mal ein paar Meinungen und Denkanstöße. Folgendes. Mein ganzes Leben war eigentlich immer so, daß ich in jeder sozialen Gruppe in irgendeiner Form "besonders" war, weil ich nicht wirklich dazugehörte. Damit will ich nicht sagen, daß ich nicht akzeptiert bzw. respektiert wurde, aber ich war eben immer jemand Fremdes, der neu zu einer bestehenden sozialen Gruppe hinzugekommen war. Zum Beispiel waren meine Eltern, als ich klein war, aufs Land gezogen, wo sich alle untereinander seit Generationen kennen und zum Großteil auch irgendwie miteinander verwandt sind. Ich hatte da schon in gewisser Weise Anschluß gefunden, aber eben nur in engen Grenzen, weil ich eben nicht von Anfang an Teil der Gruppe war. Ähnlich war es im Studium, wo ich mit der Subkultur meines Studienfachs (Jura...) nicht allzuviel anfangen konnte und nur wenige Freunde gefunden hatte (und davon niemanden aus meinem Semester). Ich nutze aus wohnorttechnischen Gründen die Infrastruktur von einer Uni, an der ich gar nicht studiere und kenne da jetzt als Externe wesentlich mehr Leute als an meiner eigentlichen Uni. Ich besuche Vorlesungen und Übungen an einem Fachbereich, für den ich gar nicht eingeschrieben bin... etc. etc. Besonders ist es mir jetzt in meiner neuen Beziehung aufgefallen. Praktisch alle Freunde von meinem Freund (ich = Cat) kennen sich über einen bestimmten Verein schon seit über einem Jahrzehnt, und besonders schwierig finde ich, daß seine beiden Exen auch zu diesem Umfeld gehör(t)en. Seine Freunde geben sich unheimlich Mühe, mich zu integrieren, aber dennoch fällt es mir eben extrem auf, daß ich eben nicht wirklich dazugehöre, weil z.B. bestimmte Aktivitäten eben nur den Vereinsmitgliedern vorbehalten sind - wobei das eigentliche Problem wohl darin liegt, daß ich kein solches gewachsenes "organisches" soziales Umfeld besitze, sondern meine Freunde nicht viel miteinander zu tun haben. Mein Problem ist nicht, daß ich keine Menschen in meinem Leben habe, die mir nahestehen und denen ich vertraue (ich habe sehr sehr enge Freunde und auch keine großen Probleme, neue Freundschaften zu schließen). Mein Problem ist eher, daß ich das Gefühl habe, daß ich heimatlos bin und nirgends wirklich hingehöre - überall werde ich überspitzt gesagt geduldet, aber nirgends ist mein "soziales Zuhause". Könnt Ihr das Problem verstehen? Habt Ihr Denkanstöße für mich, die mich da weiterbringen? Liebe Grüße! Penny, als Frau in einem Männerforum postend - na super Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Gast Peer Vormäntz Beitrag melden November 7, 2011 geantwortet (bearbeitet) Hey, du hast doch quasi schon selbst ein paar Lösungsansätze in deinem Text.Stichwort Verein: Hast du Sportarten die dich interessieren? Dann geh und Suche dir einen Verein. Ruhig etwas rumgucken, bis du einen gefunden hast wo du dich auf Anhieb wohlfühlst. Dann wirst du schneller integriert als du dir vorstellen kannst Stichwort verschiedene Freundeskreise: Wie ich herausgelesen habe, kennst du verschiedene Freundeskreise, die aber nichts miteinander zu tun haben. Super Voraussetzung! Bring sie zusammen, organisiere selbst etwas mit verschiedenen Leuten die du kennst, statt immer nur "geduldet" zu werden. Generell musst du, wenn du wirklich integriert werden willst in eine Gruppe, dich auch einbringen. Wenn du einfach immer nur überall dabei bist, wirst du eben nie ein wirklicher "unentbehrlicher" Teil eines Freundeskreises. Es gibt übrigens hier im Forum auch einen sehr guten Text (von Raiser wenn ich mich recht entsinne), über den Aufbau eines neuen Freundeskreises. War erst neulich mal wieder zu sehen hier im PD-Bereich.Dann ist noch wichtig: Keine Hirnwichserei betreiben. Du bildest dir höchstwahrscheinlich auch vieles nur ein. Du kommst dann mit dieser Einstellung "ich gehöre nicht dazu" irgendwohin, und wirst diese Ansicht dementsprechend auch bestätigt finden. Der Mensch sieht das was er sehen will. Also auch mal die innere Einstellung überdenken. November 7, 2011 bearbeitet von Ali Mente Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
caruther 1 Beitrag melden November 7, 2011 geantwortet Hallo,bin momentan in einer ähnlichen Situation. Ich bin vor 2 Jahren zum Studieren in eine neue Stadt gezogen und hier im Studiengang nicht sofort Anschluss gefunden, kenne mehr Leute aus anderen Studiengängen, vom Sport oder von Kumpels. Habe auch noch ein paar enge Freunde, die mittlerweile über ganz Deutschland verteilt wohnen, mit denen ich aber sehr engen Kontakt halte. Von daher habe ich hier in der neuen Stadt keine feste Gruppe, mit denen man immer etwas macht, und von denen man vor allem automatisch eingeladen wird zum feiern, Geburtstagen etc.Ich habe zwar Anschluss gefunden und bin mittlerweile auch mit einigen aus dem Studiengang jetzt gut befreundet, aber ich bin in dem Sinne kein Teil der Gruppe, an den jeder automatisch denkt wenn was geplant wird. Ich gehe mit welchen zum Fußball, mit einem anderen zum Sport und mit ein paar Mädels rede ich recht viel, auch über private Dinge. Aber trotzdem, wenn sie weggehen werde ich selten eingeladen. Dabei machen die meisten ausschließlich etwas mit den Leuten aus dem Studiengang, was ich z.B. gar nicht wünschenwert finde. In anderen Freundeskreises sieht es ähnlich aus. Sitze also auch irgendwie zwischen den Stühlen, kenne viele Leute und habe immer was zu tun, aber bin irgendwie nirgends ein fester Teil der Gruppe.Du siehst das ganze ja anscheinend als Problem an, ich bin mir da noch gar nicht sicher. Ich fand solche Gruppendynamiken, vor allem in der Schule, immer sehr störend und bin ganz froh, dass ich verschiedene Optionen habe etwas zu unternehmen und nicht mit den selben Leute ständig rumhänge. Bei uns gab es immer viele Lästereien und Streit, vor allem wenn untereinander rumgemacht wurde und so, da kann man sich als fest integriertes Mitglied einer Gruppe fast nicht vor drücken. Davon werde ich im Moment glücklicherweise komplett verschont Andererseits verstehe ich, was du meinst mit "heimatlos". Man hat eben keine Gruppe, in der man voll integriert ist, bei denen man zu allem eingeladen wird und die sich um dich kümmert und auch als Teil von ihnen ansieht. Das Problem dabei ist denke ich, dass sich Gruppen anfangs relativ schnell formen und dann kaum mehr verändern, von daher glaube ich nicht wie mein Vorposter dass man zwei Freundeskreise so leicht zusammenführen kann wenn man bei keinem festes Mitglied ist. Du wirst eben von den Leuten wie du schon sagst "geduldet", hast also schon deine Position in der Gruppe zugewiesen bekommen. Ich denke, die Leute dort sehen dich eben als "die eine, die manchmal mit dabei ist" an und daraus auszubrechen ist schwierig.Um das zu schaffen ist denk ich vor allem viel Initiative deinerseits notwendig, d.h. du fragst immer ob du mitkommen kannst auch wenn du nicht direkt eingeladen bist oder du versuchst selbst was mit der Gruppe zu starten. Kann natürlich sehr needy wirken, wenn du immer dabei sein willst und ständig fragst. Das wäre nichts für mich, würde mir dabei komisch vorkommen und ich denke es gibt ja einen Grund wieso sie nicht an mich denken. Aber bin mir da auch noch nicht ganz sicher, ist eine neue und ungewohnte Situation für mich, und ich finds interessant dass es jemandem so ähnlich geht. Wenn du Lust hast kannst du mir ja mal eine Nachricht schicken und wir reden ein wenig darüber. Würde mich z.B. auch interessieren was genau das für ein Verein ist, der so ein stark gewachsenes Umfeld hat. Nunja schönen Abend noch, Gruß Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
revir 374 Beitrag melden November 7, 2011 geantwortet (bearbeitet) Hi,mir ging es eine Zeit auch so, dass ich mich nirgendwo so recht Zuhause gefühlt habe. Es ergaben sich immer wieder Partys usw. aber so richtig der Brüller war das nie. Seit ein paar Monaten hat sich das geändert und ich habe mich in 2 SCs fest integriert und werde seither auch zu jeder Party und Co eingeladen. Das habe ich vor allem dadurch erreicht, dass ich deutlich offener geworden bin, selbst Events organisiert und vorgeschlagen habe und mich relativ schnell auch mit den Freunden meiner Freunde gut unterhalten kann. Sich bei bestehenden Gruppendynamiken zurückzuhalten und sich gar einzureden, dass man nicht wirklich integriert ist wird letztlich genau dazu führen - man ist eine Person die einfach nur dabei war.In einem der SCs kommen seither extrem viele neue Mädels dazu, weil sich einfach rumspricht, dass man bei uns viel Spaß haben kann. Lustigerweise kommen diese Mädels alle nach und nach durch eine Freundin hinzu, die ebenso erst später hinzugekommen ist. Seitdem sie aktiv dafür sorgt, dass neue Leute in den SC kommen, hat sie ihren festen Platz in unserem SC gesichert. Sie wird nun ebenso immer fest eingeladen. Hingegen müssten ihre Freundinnen mit denen man zwar gesprochen/gelacht/getanzt hat etc. nach wie vor immer noch ihre Freundin ansprechen um beim nächsten unserer Events dabei zu sein. So schätze ich plump gesagt die Gruppendynamik einfach aktuell ein. Da spielt das Aussehen übrigens meiner Meinung sogar eine untergeordnete Rolle (zumindest aus meiner Sicht). Vielleicht solltest du es auch einfach mal so versuchen und die SCs zusammenbringen?Edit:Immer nur nachfragen wann irgendwo was läuft würde ich nicht machen. Das kann man vielleicht ein zwei mal machen, aber wenn man eben den Rest vernachlässigt wird man damit auf Dauer einfach nicht glücklich (alles schon durchgemacht). November 7, 2011 bearbeitet von revir Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Gast SleepDealer Beitrag melden November 8, 2011 geantwortet Mein Problem ist eher, daß ich das Gefühl habe, daß ich heimatlos bin und nirgends wirklich hingehöre - überall werde ich überspitzt gesagt geduldet, aber nirgends ist mein "soziales Zuhause". Könnt Ihr das Problem verstehen? Habt Ihr Denkanstöße für mich, die mich da weiterbringen?Ich habe ein paar Fragen an dich.Woher kommt dein Glaube das du nirgens wirklich hingehörst und nur geduldet wirst? Ist es wirklich so oder bildest du dir das nur aufgrund deiner Vergangenheit ein? Sind die Personen in deinem Umfeld abweisend oder unfreundlich dir gegenüber? Magst du diese Menschen überhaupt? Magst du dich selbst? Könntest du mit dir selbst befreundet sein? Was haben die anderen Personen dafür getan um ihre "Freundschaften" auszubauen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
end_of_the_world 16 Beitrag melden November 8, 2011 geantwortet Danke Euch allen für die Antworten! SleepDealer: Ich habe nochmal drüber nachgedacht und glaube, daß ein wichtiger Punkt war, daß ich schon einmal stark versucht hatte, mich in einen SC zu integrieren, nämlich vor ein paar Jahren in den von meinem Ex. Dabei hatte ich extrem Wert darauf gelegt, nicht als Anhängsel wahrgenommen zu werden, und ich hatte auch ziemlich stark den Eindruck, daß mir das gelungen wäre. Z.B. habe ich auch unabhängig von meinem Ex mit den Leuten was gemacht und wußte zum Teil auch mehr private Dinge von ihnen als mein Ex. Und was war? Ab dem Moment, wo Schluß war, hat sich praktisch keiner von denen dazu herabgelassen, auch nur einmal persönlich mit mir zu sprechen, bevor der Kontakt komplett abgebrochen ist. Ich glaube, das hat mir ein gewisses Mißtrauen in die Stabilität von menschlichen Beziehungen gegeben, denn ich hatte wirklich das Gefühl, daß ich in dem Kreis komplett integriert sei und habe diese Leute auch als meine Freunde angesehen (und mich entsprechend eingebracht etc.). Die Personen in meinem Umfeld sind, wie gesagt, nicht abweisend (zum Teil sind die aus dem SC meines Freundes sogar extrem herzlich), aber die meisten Leute eint eine bestimmte Eigenschaft (wie z.B. eine bestimmte Herkunft bei den Leuten aus meinem Dorf oder die jahrelange Mitgliedschaft in einem bestimmten Verein), die ich eben nicht besitze und aufgrund dessen ich bestimmte Erfahrungen einfach nicht teilen kann. Zu den letzten Fragen: ja, ich mag die Leute (fast so sehr wie mich ). Wie gesagt, ich habe ja auch enge Freundschaften mit einzelnen Leuten, wobei das typischerweise auch in der Regel Leute sind, die von ihrer Herkunft/Art/Geschichte her nicht in ihr eigentliches soziales Umfeld passen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen