Wutausbrüche gegen Gerechtigkeitssinn

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Hallo Community.

Ich habe kein Problem (mehr) mit Frauen, sondern eher mit Menschen, die Andere schlecht behandeln. Und das zeigt sich folgendermaßen.

Und ich kann es absolut nicht sehen, wenn andere Leute schlecht behandelt werden.

In solchen Situationen steigt mir die Wut hoch. Ich wurde selbst in der 8. Klasse gemobbt und habe andere gesehen, die psychisch daran zugrunde gegangen sind, weil sie sich nicht wehren konnten.

Und genau da ist nun das Problem. Ich schaue mir das eine Weile lang an und versuche einfach immer ruhig und gelassen auf der Seite des Betroffenen zu bleiben und ihn zu verteidigen. Aber wenn das immer länger so weiter geht und diese Leute nichtmal Einsicht zeigen, dann ist irgendwann Schluss und der ganze angestaute Ärger der Person gegenüber bricht aus mir raus.

Das passiert selbst, wenn ich die "ausführende" Person eigentlich vorher ganz gut leiden konnte und das "mobbing" mit mir selbst eigentlich gar nichts zu tun hat.

Genau dasselbe, wenn auf anderen rumgehackt wird, nur weil sie „anders“ sind (Gothics, Emos, Homosexuelle, „Loser-weil-sie-keine-Markenklamotten-tragen“, etc.).

Ich bin auf meinen Gerechtigkeitssinn ziemlich stolz. Aber in Situationen, in denen Menschen mit einer "ich-und-kein-anderer"-Mentalität in die Knie gezwungen werden, kann ich niemandem helfen oder für jemanden eintreten, weil ich mich selbst nicht unter Kontrolle habe. Und zu allem Überfluss mache ich mir damit meine Stellung in der Gruppe immer völlig kaputt, weil ich immer zu den „schwächeren“ gehalten habe und mit meinen Ausbrüchen aus den „Tätern“ plötzlich immer „Opfer“ gemacht habe.

Ein weiterer negativer Aspekt ist, dass ich, damit ich nicht ständig nur am meckern bin, versuche, solange wie möglich die Klappe zu halten und deswegen zusätzlich den Anschluss an die Gruppe verliere und immer mehr aus der Gruppe raus gedrückt werde.

Meine sehr spirituelle Art sagt mir zwar, dass meine Absichten völlig korrekt sind, aber es an der Ausführung und deren Folgen eher hapert.

Hat jemand eine Idee, was da an meinem Mindset noch nicht ganz am rechten Fleck steht oder wie ich den Betroffenen helfen kann, ohne selbst zum Aussenseiter zu werden?

Danke schonmal,

MaxiS

bearbeitet von MaxiS

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Gast

So wie ich das sehe, passiert das hauptsächtlich bei deinen Freunden/Bekannten.

-> Lösung: Such dir Leute die sowas nicht machen, SuFu sollte Threads ausspucken, in denen das gleiche steht, bei denen werden aber die Threadersteller selber fertig gemacht, kommt aber im Prinzip aufs selbe raus.

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Die Welt ist nicht gerecht und das Leben kein Ponnyhof. Find dich damit ab Wendy.

Du wirst nicht jedem helfen können. Dass du dich für andere einsetzt ist zwar löblich, aber sie müssen's selbst im Leben schaffen, du kannst nicht immer da sein. Kümmer dich mehr um dich selbst, du bist kein Samariter.

Die Schwachen blieben und bleiben immer auf der Strecke. Das war schon immer so und wird auch so bleiben. Natürliche Selektion, nichts weiter.

Wenn du es nicht leiden kannst, dass Leute gemobbt werden (was durchaus verständlich ist, mag ich auch nicht sonderlich), dann halte dich von diesen Leuten fern. Warum befürchtest du einen Ausschluss aus der Gruppe, derer Personen, die mobben, wenn du sie doch eigentlich gar nicht magst?

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Gast Peer Vormäntz

Dein Problem ist, dass du in Wirklichkeit nicht den anderen helfen willst, sondern dir. Du identifizierst dich mit ihnen, deshalb reagierst du auch so heftig.

Sei dir außerdem bewusst, dass Wut letztlich ein Gefühl ist, dass in vielen Situation aus einem "Mangel anderer Mittel" entsteht.

Zum Thema Empathie noch ein Beitrag von Winddancer, dessen Ansichten ich sehr schätze.

Hallo KingCartman,

was du hier beschreibst kenne ich, und es ist einer der notwendigen Schritte zu besserer Wahrnehmung und mehr Empathie

Empathie drückt sich vor allem dadurch aus, dass Du

- offener für die Stimmung und die Bedürfnisse anderer bist

- Veränderungen bei anderen schneller und leichter wahrnehmen kannst

- dich in die Situation anderer Menschen hineinversetzten kannst

Das sind die Schlüsselmerkmale. Doch deine Empathie ist eine Sache. Um Menschen auf eine passende Art und Weise entgegen kommen zu können brauchst du noch etwas anderes: einen Metastandpunkt.

Meine Empfehlung an dich...erlerne die Fähigkeit, dich von der geschilderten Situation zu dissozieren. Wie ein Vogel, der die Ganze Szene von oben betrachten kann. Versuche eine neutrale Position einzunehmen, betrachte die Informationen vom Standpunkt einer Person, die gar nicht involviert ist. Du kannst mit einem ruhigen Atem dazu beitragen, oder auch indem Du unterschiedliche Positionen dazu einnimmst und dir anschaust, wie die Sache aus dieser Sicht aussehen würde (was würde der Lehrer/Chef/Freund/Freundin/ XY dazu sagen?)

Um das tun zu können brauchst du Übung. Und es bedeutet auch nicht, dass Du dich IMMER und permanent dissozieren musst. Es bedeutet, dass Du diese Möglichkeit erwirbst und das bei Bedarf auch kannst, wann immer es nötig ist oder du es willst.

So wird deine Empathie zu einem hilfreichen Instrument und belastet dich weniger, denn wenn du dich nicht dissozieren lernst, kannst du zwar allen Menschen nachfühlen wie es ihnen geht, doch ihre Gefühle werden (und bleiben!) dann oft lange deine Gefühle. Das Ergebnis - du fühlst dich schlecht, kannst in diesem Zustand aber auch nicht mehr sinnvolle Anstöße geben. Das hilft weder dir, noch der anderen Person :-o

Gruß,

Winddancer

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Die Welt ist nicht gerecht und das Leben kein Ponnyhof. Find dich damit ab Wendy.

Du wirst nicht jedem helfen können. Dass du dich für andere einsetzt ist zwar löblich, aber sie müssen's selbst im Leben schaffen, du kannst nicht immer da sein. Kümmer dich mehr um dich selbst, du bist kein Samariter.

Die Schwachen blieben und bleiben immer auf der Strecke. Das war schon immer so und wird auch so bleiben. Natürliche Selektion, nichts weiter.

Wenn jemand das Bedürfniss hat, anderen zu helfen, sollte man ihn nicht davon abbringen. Wie diese Hilfe aussieht, ist halt entscheidend.

Wenn du es nicht leiden kannst, dass Leute gemobbt werden (was durchaus verständlich ist, mag ich auch nicht sonderlich), dann halte dich von diesen Leuten fern. Warum befürchtest du einen Ausschluss aus der Gruppe, derer Personen, die mobben, wenn du sie doch eigentlich gar nicht magst?

Da kann ich fast zustimmen. Allerdings ist es nicht für jeden Menschen einfach möglich, seinen Social Circle zu wechseln.

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Dein Problem ist, dass du in Wirklichkeit nicht den anderen helfen willst, sondern dir. Du identifizierst dich mit ihnen, deshalb reagierst du auch so heftig.

Sei dir außerdem bewusst, dass Wut letztlich ein Gefühl ist, dass in vielen Situation aus einem "Mangel anderer Mittel" entsteht.

Zum Thema Empathie noch ein Beitrag von Winddancer, dessen Ansichten ich sehr schätze.

Hallo KingCartman,

was du hier beschreibst kenne ich, und es ist einer der notwendigen Schritte zu besserer Wahrnehmung und mehr Empathie

Empathie drückt sich vor allem dadurch aus, dass Du

- offener für die Stimmung und die Bedürfnisse anderer bist

- Veränderungen bei anderen schneller und leichter wahrnehmen kannst

- dich in die Situation anderer Menschen hineinversetzten kannst

Das sind die Schlüsselmerkmale. Doch deine Empathie ist eine Sache. Um Menschen auf eine passende Art und Weise entgegen kommen zu können brauchst du noch etwas anderes: einen Metastandpunkt.

Meine Empfehlung an dich...erlerne die Fähigkeit, dich von der geschilderten Situation zu dissozieren. Wie ein Vogel, der die Ganze Szene von oben betrachten kann. Versuche eine neutrale Position einzunehmen, betrachte die Informationen vom Standpunkt einer Person, die gar nicht involviert ist. Du kannst mit einem ruhigen Atem dazu beitragen, oder auch indem Du unterschiedliche Positionen dazu einnimmst und dir anschaust, wie die Sache aus dieser Sicht aussehen würde (was würde der Lehrer/Chef/Freund/Freundin/ XY dazu sagen?)

Um das tun zu können brauchst du Übung. Und es bedeutet auch nicht, dass Du dich IMMER und permanent dissozieren musst. Es bedeutet, dass Du diese Möglichkeit erwirbst und das bei Bedarf auch kannst, wann immer es nötig ist oder du es willst.

So wird deine Empathie zu einem hilfreichen Instrument und belastet dich weniger, denn wenn du dich nicht dissozieren lernst, kannst du zwar allen Menschen nachfühlen wie es ihnen geht, doch ihre Gefühle werden (und bleiben!) dann oft lange deine Gefühle. Das Ergebnis - du fühlst dich schlecht, kannst in diesem Zustand aber auch nicht mehr sinnvolle Anstöße geben. Das hilft weder dir, noch der anderen Person ;-)

Gruß,

Winddancer

Sorry, aber der Beitrag ist schlichtweg nicht passend in dem Zusammenhang außer du willst, dass Mobbing (situativ) objektiv gerechtfertigt ist und von einem neutralen Standpunkt aus als ok erachtet werden würde. Ich hoffe für dich, dass dies nicht der Fall ist.

@TE: Ich finde es zunächst gut, dass du dich für andere einsetzt. Verändere nicht deine Wertvorstellungen, um in der Gruppe gut anzukommen. Werde nicht zum Mitläufer.

Die Reaktion deiner Gruppe wird in aller Regel nicht negativ sein dir gegenüber, wenn du selbstbewusst auftrittst und zu deinen Werten stehst. Im Gegenteil wird,wenn du es authentisch und ruhig rüberbringst, der Respekt für dich steigen (selbst wenn ihre Meinungen zu 100% entgegengesetzt sind). Das ist natürlich schwierig, wenn du bei solchen Aktionen die Fassung verlierst.

Interessant wäre wie du die Person versuchst zu verteidigen. Am "sinnvollsten" ist in der Regel eine klare, deutliche (!!) Ansage, dass du so ein Verhalten nicht gut heißt und dass aufgehört werden soll. Vielleicht tust du es, aber dein Zusatz "ruhig und gelassen" klingt irgendwie danach, dass du dem ganzen nicht genug Nachdruck verleihst (das muss natürlich nicht so sein, gib vllt mal ein Beispiel) und daher nicht Ernst genommen wirst. Wenn du etwas sagst wie "ach bitte, hört doch auf, ist doch ok wie er ist... lasst das bitte", im Extremfall in kleinlauten Tonfall, wird man dich schlichtweg ignorieren. Versuchst du (nur) sachlich zu argumentieren, misst du der gegenseitigen Position irgendeinen Wert zu, den er nicht besitzt (Mobbing/Rassismus etc ist schlichtweg nicht hinnehmbar) und provozierst auf diese Weise indirekt weiteres Verhalten bzw. wirst du halt keine Verbesserung erzielen. Eine kraftvolle Ansage, einem Befehl gleich ist einfach ungleich stärker.

Ansonsten sei konsequent - erzielst du keine Verbesserung, distanziere dich (temporär) von der Gruppe und setze ein Zeichen. Führe das Opfer von der Gruppe weg, wenn es eine direkte Konfrontation ist. Werden für dich inakzeptable "Späße" über eine Person(engruppe) gemacht, die für dich nicht akzeptabel sind, sprich es an und wenn weiter darüber gesprochen wird, entferne dich zunächst für kurze Zeit. Kommst du wieder und das Thema bleibt, bist du eben wieder weg.

In vielen Fällen geht das Mobbing nicht von der gesamten Gruppe aus sondern ein Großteil ist schlichtweg Mitläufer, die sich nicht trauen aufzustehen. Setzt du ein klares Zeichen, gewinnst du sie in der Regel für deine Sache (und sei es langfristig). Andere denken wie du und trauen sich nicht zu handeln. Es ist sehr selten, dass wirklich die gesamte Gruppe hinter dem Mobbing steht.

Daher: Diskutiere nicht sondern handle und setze ein Zeichen. Dann kommt es auch nicht zu diesen Wutanfällen, die einfach der Verzweiflung geschuldet sind, dass du nichts erreichst (und vermutlich mittlerweile auch schon provoziert werden, wenn du so kontrollierbar bist). In (richtig) extremen Fällen zögere nicht, Außenstehende einzubeziehen (Autoritätsperson, Vorgesetzter, Polizei, Passanten, Eltern ... Je nach Situation und Alter). Natürlich nur nach vorheriger klarer Ansage, dass du das Verhalten keineswegs tolerieren wirst und auch für alle erkenntlich, dass du es warst - sprich nicht nachher als "Petze hinterm Rücken" da stehst, das ist wieder ein Verschwörungsgrund gegen dich. Existiert noch gesunder Menschenverstand in der Gruppe, werden zumindest einige deine Reaktion nachvollziehen können. Stellen sich daraufhin alle gegen dich, solltest du dich fragen, ob du sie wirklich als Freunde behalten wolltest. Außerdem wächst in aller Regel bei so einem klaren, mutigen Zeichen (sich gegen die Gruppe stellen) der Respekt von Leuten außerhalb dieser Gruppe und erleichtern deinen Einstieg in einen neuen Social Circle.

Fazit: Klare Ansage machen, Zeichen setzen und nicht wild rumdiskutieren oder überhaupt eine Argumentation zustande kommen lassen. Mit der Zielsetzung kannst du in eine solche Gefühlssituation nicht kommen, da du gar nicht die dafür nötige Zeit aufwendest.

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Gast Peer Vormäntz
Sorry, aber der Beitrag ist schlichtweg nicht passend in dem Zusammenhang außer du willst, dass Mobbing (situativ) objektiv gerechtfertigt ist und von einem neutralen Standpunkt aus als ok erachtet werden würde. Ich hoffe für dich, dass dies nicht der Fall ist.

Du hast den Post anscheinend kein bisschen Verstanden. Sorry.

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Gast Kuddel

Schwer, sich konkret in die Situationen reinzuversetzen.

Hier 2 Tipps, für den Fall, dass ich mit meiner Implikation richtig liege.

1. Humor! Bist du schlagfertig? Dann nicht aggressiv reagieren, sondern den Spieß umdrehen und die Mobber aufs Korn nehmen.

2. Das Spiel mitspielen! Wenn jemand mit falschen Karten spielt (jemand der mobbt, wird nicht zugeben, dass genau das sein Ziel ist) spielst du das Spiel genau so mit (und achtest auf Punkt 1). Natürlich ist es nicht dein Ziel, dabei jemanden bloßzustellen und vorzuführen ... Gott bewahre ... ist natürlich alles nur Spaß und ein Mißverständnis ... ;-)

Aufhören sobald der/die Mobber genug haben, weil sie den Gegenwind deutlich genug zu spüren bekommen.

Meine 2 Cent.

bearbeitet von Kuddel

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Hi Maxi,

tun Dir diese Kämpfe gut? Beschreibe mal bitte deine Gefühle vor, während und nach Auseinandersetzungen.

Viele Grüße

Did

bearbeitet von did84

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Dein Problem ist, dass du in Wirklichkeit nicht den anderen helfen willst, sondern dir. Du identifizierst dich mit ihnen, deshalb reagierst du auch so heftig.
Hallo KingCartman,

(...)

Meine Empfehlung an dich...erlerne die Fähigkeit, dich von der geschilderten Situation zu dissozieren. (...)

Gruß,

Winddancer

Stimmt irgendwie. Ich habe immer das Gefühl, dass ich in diesen Momenten dann etwas sagen MUSS...weil ich genau das für die Betroffenen tun will, was für mich damals fast keiner getan hat. Und das dissoziieren wird wohl demnächst erstmal eine Übung für mich sein. Dann klappts hoffentlich auch mit den ruhigen Antworten...

Die Welt ist nicht gerecht und das Leben kein Ponnyhof. Find dich damit ab Wendy.

Du wirst nicht jedem helfen können. Dass du dich für andere einsetzt ist zwar löblich, aber sie müssen's selbst im Leben schaffen, du kannst nicht immer da sein. Kümmer dich mehr um dich selbst, du bist kein Samariter.

Die Schwachen blieben und bleiben immer auf der Strecke. Das war schon immer so und wird auch so bleiben. Natürliche Selektion, nichts weiter.

Wenn jemand das Bedürfniss hat, anderen zu helfen, sollte man ihn nicht davon abbringen. Wie diese Hilfe aussieht, ist halt entscheidend.

Wenn du es nicht leiden kannst, dass Leute gemobbt werden (was durchaus verständlich ist, mag ich auch nicht sonderlich), dann halte dich von diesen Leuten fern. Warum befürchtest du einen Ausschluss aus der Gruppe, derer Personen, die mobben, wenn du sie doch eigentlich gar nicht magst?

Da kann ich fast zustimmen. Allerdings ist es nicht für jeden Menschen einfach möglich, seinen Social Circle zu wechseln.

Ja, dieses Bedürfnis ist einfach da. Klar könnte ich es mir leicht machen und einfach immer wegschauen, aber diese Baustelle holt mich jedes mal wieder ein...und dann kann ich halt, wie du treffend gesagt hast, nicht einfach jedes Mal den Social Circle wechseln.

Interessant wäre wie du die Person versuchst zu verteidigen. Am "sinnvollsten" ist in der Regel eine klare, deutliche (!!) Ansage, dass du so ein Verhalten nicht gut heißt und dass aufgehört werden soll. Vielleicht tust du es, aber dein Zusatz "ruhig und gelassen" klingt irgendwie danach, dass du dem ganzen nicht genug Nachdruck verleihst (das muss natürlich nicht so sein, gib vllt mal ein Beispiel) und daher nicht Ernst genommen wirst.

Meistens habe ich erstmal gewartet, wie der Betroffene auf die blöden Kommentare reagiert. Wenn er sich selbst zu wehren weiß, brauch ich mich ja nicht weiter einzumischen. Und dann ist es meistens so, dass ich bisher immer einen etwas enttäuschten, vorwurfsvollen oder genervten Tonfall angenommen habe und dann sowas gesagt hab wie "Ey sag mal,solche blöden Bemerkungen müssen echt nicht sein. " oder "benimm dich einfach/ versuch dich mal bitte nicht unbedingt, wie ne 13-jährige aufzuführen, ok?".

Wenn ich zu lange mit meiner Meinung zurückgehalten habe und der Ärger schon ziemlich angestaut ist, dann kriege ich dabei auch noch dieses Zittern in die Stimme, so als ob sie gleich versagen würde und meine Mundwinkel ziehen sich mit aller Kraft nach unten...wer schonmal richtige Wutanfälle hatte, weiß wovon ich rede. Dass das nicht immer so günstig für die Situationsbewältigung ist, weiß ich selbst. Und genau deswegen sage ich lieber nichts, bevor ich wieder alles irgendwie schlimmer mache. Das hat dann meistens dazu geführt, dass es am Ende doch noch heftiger aus mir rausgebrochen ist...(Teufelskreis).

Ansonsten sei konsequent - erzielst du keine Verbesserung, distanziere dich (temporär) von der Gruppe und setze ein Zeichen. Führe das Opfer von der Gruppe weg, wenn es eine direkte Konfrontation ist. Werden für dich inakzeptable "Späße" über eine Person(engruppe) gemacht, die für dich nicht akzeptabel sind, sprich es an und wenn weiter darüber gesprochen wird, entferne dich zunächst für kurze Zeit. Kommst du wieder und das Thema bleibt, bist du eben wieder weg.

Das Problem war bisher, dass ich in den meisten Situationen der einzige war, der (z.B. in der Klasse) angesprochen hat, dass es eigentlich nicht sein muss, so bösartig über eine gewisse Person her zu ziehen.

Mit der Zeit kamen dann immer nur noch so Sätze wie "Uh, jetzt kommt wieder der Weltverbesserer. Du bist wohl superperfekt?" auch von mehreren Leuten gleichzeitig, die sich gegenseitig den Rücken stärken. Dass das mein Selbstvertrauen in der Situation nicht gerade angehoben hat, ist denke ich mal klar..

Daher: Diskutiere nicht sondern handle und setze ein Zeichen. Dann kommt es auch nicht zu diesen Wutanfällen, die einfach der Verzweiflung geschuldet sind, dass du nichts erreichst (und vermutlich mittlerweile auch schon provoziert werden, wenn du so kontrollierbar bist).

Genau! Mich kotzt es richtig an, wenn ich sehe, dass diese Idioten einfach nichts an ihrem Verhalten ändern, selbst wenn man sie erstmal ruhig drauf hingewiesen hat. Wie kann man solche Leute denn zur Besinnung bringen, oder ihnen wenigstens so den Wind aus den Segeln nehmen, dass sie keiner mehr Ernst nimmt?

Fazit: Klare Ansage machen, Zeichen setzen und nicht wild rumdiskutieren oder überhaupt eine Argumentation zustande kommen lassen. Mit der Zielsetzung kannst du in eine solche Gefühlssituation nicht kommen, da du gar nicht die dafür nötige Zeit aufwendest.

Schwer, sich konkret in die Situationen reinzuversetzen.

Hier 2 Tipps, für den Fall, dass ich mit meiner Implikation richtig liege.

1. Humor! Bist du schlagfertig? Dann nicht aggressiv reagieren, sondern den Spieß umdrehen und die Mobber aufs Korn nehmen.

2. Das Spiel mitspielen! Wenn jemand mit falschen Karten spielt (jemand der mobbt, wird nicht zugeben, dass genau das sein Ziel ist) spielst du das Spiel genau so mit (und achtest auf Punkt 1). Natürlich ist es nicht dein Ziel, dabei jemanden bloßzustellen und vorzuführen ... Gott bewahre ... ist natürlich alles nur Spaß und ein Mißverständnis ... :rolleyes:

Aufhören sobald der/die Mobber genug haben, weil sie den Gegenwind deutlich genug zu spüren bekommen.

Meine 2 Cent.

Danke erstmal für die Antwort. Das mache ich beides schon. Allerdings nur bei "kleineren Fällen", die meist nur daraus resultieren, dass jemand nicht mitkriegt, dass er mit seinen Witzen zu weit geht. Da klappt das auch ganz gut ;)

Hi Maxi,

tun Dir diese Kämpfe gut? Beschreibe mal bitte deine Gefühle vor, während und nach Auseinandersetzungen.

Viele Grüße

Did

Gut? Ein klares Nein. Ich fühle mich danach jedes Mal mies und irgendwie "gebrochen". ich halte mich selbst eigentlich für einen sehr fairen, vertrauenswürdigen und meist auch selbstsicheren Menschen.

Aber diese Ausbrüche verlaufen in 2 Arten:

1. Ich verliere komplett die Kontrolle und haue dem "Idioten" richtig bösartige und persönliche Sachen gegen den Kopf. (bisher 2 Mal geschehen)

2. Ich versuche mich zu beherrschen und halte deswegen das zurück, was ich dem "Idioten" gerade am liebsten sagen würde (das wäre dann 1.). Dabei werde ich in dem Streitgespräch natürlich absolut unsicher und habe nicht mehr die Konzentration, mich gegen die Angriffe des Anderen zu wehren. Das führt dann dazu, dass ich mich oft Wochen nach dem Streit immer wieder klein und mies fühle, wenn ich der Person gegenüberstehe.

Also beides: Fühlt sich nicht gerade gut an...

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Meine Interpretation:

Das Mobbing gegen andere löst bei Dir einen Trigger aus. Die Gefühle aus der Zeit in der Du gemobbt wurdest kommen hoch. Damit fühlst Du Dich selbst angegriffen und explodierst in einem Akt der SELBST-Verteidigung. Um die Verteidigung des aktuellen Opfers gehts dann nur vordergründig.

Gedankenansatz zum besseren Umgang mit der Situation:

Versuch nicht den anderen durch sachliche Argumente zu überzeugen. Der Angreiffer ist nicht an einem wissenschaftlichen Diskurs interessiert. Mach Dir stattdessen bewußt, dass solche Angriffe jeder Grundlage entbehren. Der Angreifer selbst hat eine schwache Persönlichkeit, die er dadurch kompensieren möchte indem er andere fertig macht. Sieh Dir den Angreifer genau an. Erkenne welch kleines Würstel er eigentlich ist. Wenn Du Dir selbst in Deiner Perönlichkeit sicher genug bist, prallen solche Angriffe an Dir ab. Und das merkt Dein Gegenüber auch und lässt von Dir ab.

Dem aktuellen Opfer hilfst Du am besten in dem Du ihm auch diese Stärke gibst. Indem Du Ihm vorlebst, wie unwichtig ist was da gesagt worden ist. Dem Opfer selbst Wert zuschreibst.

Aber nicht bemitleiden (damit würdest Du die Opferrolle verstärken.). Und auch keinen unkontolliert, emotionalen Gegenangriff starten. Damit outest Du nur Deine noch latent vorhandene Opfermentalität. Du kannst dies Opfermentalität ablegen, indem Du Deinen Selbstwert stärkst.

All the best,

REcovery

bearbeitet von REcovery

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