Bislang alles mitgenommen, wie weiter?

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Hallo zusammen,

ich lese hier seit einiger Zeit mit und habe das Gefuehl, dass ich mich demnaechst fuer einen Weg entscheiden. Zunaechst mein Profil:

-Abi: 1,5

-Studium der Elektrotechnik an einer TU (keine der Top 5 TUs), Vordiplom: 1,8

Abschluss (im Sept. 2012) wird bei 1,4 liegen nach 12 Semestern (Regelstudienzeit 10 Semester). Beides ist in den Top 10%. Grund fuer laengere Studienzeit:

-Ich mache an meiner TU im Parallelstudium einen Master in Technology Management (engl. sprachig), welchen ich zeitgleich mit meinem Diplom erhalten werde, Note wird ebenfalls im sehr guten Bereich liegen.

-Ich habe ein Auslandsjahr in Stanford verbracht (wurde komplett von Stipendien finanziert).

-Ich habe ein Praktikum von 6 Monaten bei einem deutschen Autohersteller im Bereich Entwicklung, Projektmanagement gemacht. Alle Einzelnoten und Gesamtnote waren sehr gut.

-Derzeit schreibe ich im Rahmen des Technology Management Programms meine Abschlussarbeit in London bei einer grossen bekannten Bank. Thema: Modellierung von Energiemaerkten zwecks Preisvorhersage von Energiederivaten. Bin im Research, habe nicht viel mit operativem Geschaeft, wie Trading etc. zu tun.

-Ich habe zwei Publikationen, einige Preise und Stipendien erhalten.

-Ich habe durchgängig gearbeitet. Bis Stanford bei einem kleinen Startup, hinterher am Lehrstuhl.

-Ich engagiere mich als Mentor für ausländische Studierende an meiner Uni.

-Ich spreche neben Englisch und Deutsch noch Spanisch (meine Muttersprache) verhandlungssicher. Ich habe gute Kenntnisse in Französisch und Grundkenntnisse in Chinesisch.

Mein Problem ist, dass ich keinen wirklichen Plan davon habe, was ich mit meinem Leben anfangen will. Das war bislang kein Problem. Ich habe einfach versucht alles mitzunehmen, was es gab und mir alle Moeglichkeiten damit offen gehalten. Ich merke aber, dass es zu anstrengend wird und ich mich langsam fuer einen der Wege entscheiden muss. Ich weiss aber nicht wie?

-Ich habe die Moeglichkeit bekommen fuer meine ET-Dipl. Arbeit nach Stanford zurueck zu kehren. Nur frage ich mich, ob das Sinn macht, wenn ich hinterher in Deutschland einsteige? Ich habe schon waehrend meines Praktikums gemerkt, dass eine deutlich lightere akademische Ausbildung (siehe FH, BA usw.) vollkommen ausreicht in der Industrie. Da frage ich mich, warum ich mir in Stanford den Arsch aufreissen sollte, wenn man in DE im Vergleich dazu die Abschlussarbeit fast geschenkt bekommt? (Wahrscheinlich werde ich es trotzdem drueben machen, weil die fachliche Herausforderung zu gross ist)

-Ich brauche Freiheiten. Ich mag es absolut nicht in einem durchgetakteten Arbeitsalltag zu stecken. Das war in meinem Praktikum der Fall.

-Mir gefaellt die Wissenschaft. Ich habe allerdings das Problem, dass die wissenschaftliche Laufbahn alles andere als strukturiert ist in DE und bis man vlt. mal Professor geworden ist, finanziell eher schlecht da steht.

-Die Arbeit, die ich derzeit mache gefaellt mir ganz gut, weil sie mathematisch hoechst anspruchsvoll ist. Allerdings sind die Arbeitszeiten nicht so toll und ich fuerchte, dass ein Einstieg in der Finanzbranche mir fuer immer die Tueren in die Industrie (Taetigkeiten und Produkte, auf Grund derer ich mich fuer mein Studium entschieden hatte) schliessen wird. Hinzukommt, dass es zum Teil mathematisch viel zu krass ist und hier fast nur Mathe und Physik PhDs rumlaufen.

-Bleibt also nur noch der Doktor. Allerdings habe ich das Gefuehl, dass danach das Problem nicht geloest, sondern verschaerft sein wird.

-Ich habe keine Erfahrung mit UBs. Evt. waere das etw. fuer mich, um dann nach 2 Jahren mit der Promotion anzufangen.

-Ich brauche eine gesunde Work-Life Balance. Geld ist mir wichtig. Ich bin allerdings nicht bereit ueber einen laengeren Zeitraum mehr als 60h/Woche zu arbeiten. Auch das ist schon recht viel fuer mich.

Danke fuer das Lesen des doch recht langen Beitrags!

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1. Da du ja recht begabt/fleißig zu sein scheinst, würde ich dir grundsätzlich empfehlen früher oder später zu promovieren.

2. Wenn 60h viel für dich sind, solltest du von Unternehmensberatungen eher absehen. Höchstens zu nem Hidden Champion, der für "humane" Arbeitszeiten bekannt ist?!

3. Du sprichst von "Work-Life-Balance": Wenn du Spaß an deiner Arbeit hast (=du bezahlst in diesem Fall die Zeit sozusagen der Lebensfreude/Erfahrungen wegen), trennst du nicht unbedingt zwischen Work und Life, weil die Bereiche sich überschneiden und sich ergänzen. Meiner Meinung nach trifft der Begriff eher dann zu, wenn dich dein Job nicht erfüllt und du eigentlich lieber etwas anderes machen würdest. Könnte häufig bei "einfacher"/unqualifizierter Arbeit der Fall sein.

4. Wenn du gut verkaufen kannst (sowohl Produkte als auch dich) und bereit zu Dienstreisen bist, würde ich dir als Einstieg den International Sales empfehlen - nach Möglichkeit bei einem Unternehmen, in dem dir dein technischer Background hilft.

bearbeitet von newcomer08

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im prinzip bist du schlau genug alles zu machen, was du willst hast du eigentlich überhaupt nicht geschrieben

-Ich brauche Freiheiten. Ich mag es absolut nicht in einem durchgetakteten Arbeitsalltag zu stecken. Das war in meinem Praktikum der Fall.

was hat dir gefallen am praktikum? was ging dir auf die nerven. die regelmäßigen arbeitszeiten? dass dir jemand sagt was und bis wann du etwas machen musst?

wie stellst du dir dein arbeitsleben vor? wie stellst du es dir nicht vor?

bearbeitet von fiair

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Update:

Ich bin für die Diplomarbeit doch nach Stanford gegangen und habe mir wie erwartet den Arsch aufgerissen. War trotzdem eine geile Zeit und eine Publikation ist rausgesprungen inkl. Konferenzbesuch in Florida.

Ausblick:

Ich habe mich entschlossen zu promovieren und bewerbe mich derzeit in Berkeley, Stanford, MIT und Caltech. Stanford und Berkeley sollten auf Grund der Prof.-Kontakte safe sein. Erfahre im März ob ich genommen werde. Falls nicht, so werde ich in Deutschland promovieren.

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Gast Shredder

Solche Geschichten motivieren doch jeden, jetzt muss ich meine 1,3 nur noch auf ne 1,1 pushen :-D:spiteful:

Was ich mich aber Frage: Was willst DU eigentlich? Wäre ich planlos, würde ich das Caltech bevorzugen ;-)

bearbeitet von Shredder

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