28, ausstudiert und wie jetzt weiter?

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Gast QmA

Moin,

Ich: 28 Jahre , hab studiert, und seit einigen Wochen meinen ersten Job im Vertrieb/ Außendienst/ Verkauf + Nebenjob im Einzelhandel. Wichtiges Detail ist, dass ich ca 20k Bafög und Studienkredite zurück zu zahlen habe.

Leider ist mein Job bestenfalls semi-professionell organisiert; was mich, als ungelernten Vertriebler auf der einen Seite zwar regelmäßig Nerven kostet...auf der anderen Seite aber auch gar nicht mal so unrecht ist, weil ich keinen Plan habe, ob ich überhaupt in der Branche bleiben will. Die GF hat mir nach 1,5 Monaten schon direkt zu verstehen gegeben, dass sie mich behalten wollen und ich meinen Arbeitsplatz sehr frei gestalten kann bzw. als Führungskraft (max 2 weitere Angestellte in meinem Bereich) in Betracht gezogen werde. Ich überbewerte diese Aussagen nicht, sondern sehe sie eher als Ansporn und Bestätigung meiner bisherigen Leistungen. Gegen einen erfahrenen Vertriebler stinke ich eh ab...soviel Realismus habe ich noch.

Soweit so schlecht.

In der Stadt, in der ich momentan noch wohne ist strukturmäßig nicht viel da; d.h. was besseres finde ich hier kaum. Meine Arbeitszeit inkl. Fahrtweg beträgt 7.30 bis 19 Uhr; manchmal auch 20 Uhr. Unter der Woche geht gar nichts. Ich krieg meine Einkäufe nicht mehr geregelt und auch mein Sport leidet. Das ist für mich eigentlich schon ein No-Go, da mir Sport sehr wichtig ist. Darüber hinaus leiden meine sozialen Kontakte vor Ort zunehmend. Ich verbringen die wenige Freizeit mit 3-4 engeren Freunden, meiner FB oder mit den Kontakten im Verein. Frauentechnisch ist soweit noch alles i.O....ich zehre noch von meiner Studienzeit, hab 3-4 Nummern die man ausbauen könnte, aber hab heute sehr deutlich gemerkt, das ich anfange needy zu werden; weil mir der Fun-Faktor in meinem Leben zu fehlen beginnt. 2x in der Woche Sex ist gerade viel und ich seh mich gerade meine goldenen Jahre nur mit Arbeit verbringen.

Dazu kommt, dass ich seit 6 Jahren auf sehr kleinem Niveau (Homerecording) aber mit viel Liebe Musik mache und im Januar meine erste Sampler-VÖ habe. Ist auch nichts wildes, da der Sampler im semiprofessionellen Milieu rangiert, aber es befinden sich durchaus gesignte und in dem Genre namenhafte Acts in der Playlist. Daher wird das Teil durch einige Hände gehen, die durchaus etwas zu sagen haben. Der Initiator handelt mich als Überraschungsact und hat mir Unterstützung zugesagt, wenn ich in technischen oder musikalischen Dingen Hilfe benötige.

Soweit so schlecht^2

Diese Musiksache werd ich unter keinen Umständen auf Eis legen, aber um meinen Traum von einer eigenen Platte im Laden erfüllen zu können müßte ich ~1 Jahr intensive Arbeit und Geld investieren (ca. 2000€ für Equipment, minimum). Dann könnte ich einem Label evtl. was vorlegen, dass Hand und Fuß hat. Aber ob das dann reicht, um noch etwas auf die Beine zu stellen...das weiß auch Niemand. Momentan hab ich 3-4Songs, denen ich zutrauen würde, dass sie den Ansprüchen annähernd genügen könnten. Ich befinde mich auch immerhin in einem Alter, indem andere Bands auf 10 Jahre Erfahrung zurückblicken. Meinem Job mit der Musik zu verbinden geht einfach nicht. Dafür kämen dann anderen Dinge zu kurz.

Leben kann man von Musik eh nicht mehr, schon gar nicht in einer Subkultur, das rechne ich mir gar nicht aus. Aber ich hab als 16 Jähriger Stunden in Plattenläden verbracht und dieses Zeug verschlungen. Jetzt diese minimale Chance zu sehen, mal auf der anderen Seite zu stehen ist ein riesen Ding für mich und schier unglaublich, weil ich nie eine musikalische Ausbildung hatte und alles nach dem Prinzip Learning by Doing läuft.

Ich bin hin und her gerissen zwischen ganz vielen Lebensmodellen; Fulltimejob mit finanzieller Absicherung einem stabilen Freundes- und Bekanntenkreis und der Möglichkeit mich in einem Berufszweig, in dem sich viel Kohle verdienen lässt auszubilden; dafür aber sehr schnell 'erwachsen' und sehr vernünftig und geradlinig werden zu müssen (was bisher eher nicht mein Ding ist/war) oder lieber raus hier und ab ins unbekannte Abenteuer.

Mein Studium erlaubt mir selbstständige Tätigkeiten, mit denen ich mich in einer Großstadt und ihren Möglichkeiten finanziell über Wasser halten können sollte und ich mich in Sachen Musik ausprobieren könnte. Dafür müßte ich umziehen und würde weiterhin kaum Luxus haben; in einer WG max. kleinen Wohnung wohnen können und hätte auch wenig Kontrolle darüber, wie sich mein soziales Leben weiterentwickeln wird. Die Freelancer- Geschichte sollte sich notfalls auch in eine ausgewachsene Selbstständigkeit ausbauen lassen, wenn musikalisch gar nichts mehr geht. Ein erneuter Jobeinstieg mit ~30 in der Industrie wird wahrscheinlich schwierig.

Meine Freunde fangen an Kinder zu kriegen und locker zu machen; aber ich komm mir jetzt gerade so eingesperrt vor...und so langweilig. Ich würd am liebsten noch die ganze Welt sehen und viel erleben und was vom Leben sehen; frag mich aber auf der anderen Seite, ob ich damit nicht vielleicht mein Leben wegschmeisse und irgendwann bereue, dass ich den finanziell ertragsärmeren Weg gegangen bin.

Ich hab auch keinen Bock mit 40 immernoch ganz unten in der Nahrungskette zu stehen, und von monatl. 1000€ oder weniger leben zu müssen, wenn ihr wisst, was ich meine.

Kann mir mal jemand den Kopf waschen oder aus Erfahrung berichten, wie er mit der Situation umgehen würde/ umgegangen ist?!?

bearbeitet von QmA

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Ich bin hin und her gerissen zwischen ganz vielen Lebensmodellen; Fulltimejob mit finanzieller Absicherung einem stabilen Freundes- und Bekanntenkreis und der Möglichkeit mich in einem Berufszweig, in dem sich viel Kohle verdienen lässt auszubilden; dafür aber sehr schnell 'erwachsen' und sehr vernünftig und geradlinig werden zu müssen (was bisher eher nicht mein Ding ist/war) oder lieber raus hier und ab ins unbekannte Abenteuer.

Stell dich noch weiter zurück, sorg dafür, dass du so schnell wie möglich deine Schulden los wirst.

Wenn du dann bei Null bist, wieder in Ausgangssituation, dann denk genau darüber nach, was du tun kannst. Wenn du ganz gut verdienst, kannst du es in 2 Jahren schaffen 20k abzubauen. Dafür hast du kein vernünftiges Auto, musst in einer entsprechenden Wohnung leben und deine Freizeit zum Teil verkaufen. Plan dein Training drumherum, aber bau das ganze ab.

Wenn deine GF dich als Potential sieht, sprich mit ihr darüber, ein Sabbatical nach 1-3 Jahren zu machen. Dann bist du 30, kannst dich aber um deine Musik kümmern, kannst vielleicht um die Welt reisen, auf jeden Fall kannst du deine Zeit dann reinbringen, ohne über deine Schulden nachdenken zu müssen. Du kannst es dann voll leben.

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weisst du ganz ehrlich..für 28 find ich deinen post etwas unreif...nimms nicht persönlich aber du solltest aus deinem leben etwas machen...wenn du es nicht jetzt anpackst bist du derjenige der mit 40 in der kette ganz unten steht ;)

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Gast Hadon

Du willst, dass man dir den Kopf wäscht ...

Na gut dein Wille geschehe...

20 Riesen Schulden das ist ein riesiger Berg bei dem ich mich echt fragen muss wie man das eigentlich hinbekommt...

Du schreibst, dass du musikalisch gut drauf bist? Warum hast du denn nicht gleich bandmäßig was gemacht?

Mir persönlich hat gerade das Musikerdasein immer einen großen Ausgleich gebracht und ein wenig Taschengeld zusätzlich zu meinem Nebenjob als Tankwart. Unterm Strich musste ich zwar während meiner gesamten Studienzeit ziemlich zurückstecken, aber habe dafür jetzt keine Schuldenberge vor mir stehen...

Tja du musst halt jetzt erst mal genügsam leben und wie Shao schon sagt erstmal zwei Jährchen mühsam alles zurecht biegen.

Wird zwar hart, aber da musst du jetzt durch...

2-3 Jahre im Leben sollte man doch immer halbwegs planen können...

Mann Mann Mann ... man kann sich Probleme auch künstlich schaffen.

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20 Riesen Schulden das ist ein riesiger Berg bei dem ich mich echt fragen muss wie man das eigentlich hinbekommt...

Ist halt nen deutsches Verständnis. Der durchschnittliche Absolvent in den USA geht mit 70-100k raus.

Ich vermutlich mit 35k, da Studium an privater und in England. So ist das Leben.

2-3 Jahre im Leben sollte man doch immer halbwegs planen können...

Mann Mann Mann ... man kann sich Probleme auch künstlich schaffen.

Nicht von sich selbst auf andere schliessen, für mich ist eine 2 Jahresplanung auch das Höchste der Gefühle, ist mir oft schon zu blöd :D

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Gast Hadon
ja also die 20 sind jetzt auch nicht so die welt finde ich...lsowerden sollte man sie dennoch möglichst schnell da es halt doch doof ist

Die Welt sicherlich nicht aber eine Einschränkung und Belastung stellen sie allemal da ...

Nur weil das große Geld jetzt da ist darf man da halt jetzt auch nicht gleich in die vollen gehen sondern sollte sich eben zügeln und Step by Step voranschreiten...

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Wobei Bafög-Schulden nun auch kein Beinbruch sind, da sie nicht "existenzbedrohend" sind. Sprich, erst wenn er halbwegs verdient, musss er die zurückzahlen. Und dann kann er auch problemlos leben, weil er ja verdient.

Interessant wäre mal zu wissen, was Du denn überhaupt studiert hast, wo und mit welchem Abschluss.

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Gast QmA

Vielen Dank für bisher einen konstruktiven Beitrag.

weisst du ganz ehrlich..für 28 find ich deinen post etwas unreif...nimms nicht persönlich aber du solltest aus deinem leben etwas machen...wenn du es nicht jetzt anpackst bist du derjenige der mit 40 in der kette ganz unten steht ;)

Etwas aus sich machen definiert ja zum Glück jeder ein bißchen anders. Ich finde nicht, dass ein Manager in einem Großkonzern zwangsläufig etwas aus sich gemacht hat.

Studiengang spielt keine Rolle, Abschluss Master. Unreif ja vielleicht. Wenn ich mir ankucke, wie 'reife' Menschen ihr Leben so leben, bin ich da ein bißchen stolz drauf.

Aber ist Ansichtssache. Ich brauch mir jedenfalls nicht vorwerfen, dass ich nichts gebacken kriege. 1,5 Jahre Forschungstätigkeit während des Studiums, 1 Jahr Selbstständigkeit neben dem Studium, ich hab seit ich 14 bin jeden Job gemacht, den man sich vorstellen kann und fast alles (bis auf wenige Ausnahmen) selbst beendet, weil ich keinen Bock mehr drauf hatte oder was anderes sehen wollte. Cool, wenn du geradliniger lebst. Ich bewundere das, aber das ist bisher noch kein Lebensmodell für mich. Mein Geld ist dahin geflossen, wo es hingehört...in einen reichen Erfahrungsschatz, den ich erweitern will, wo es nur geht und teilweise in den ein oder anderen Vollrausch.

Evtl. kommt es in Frage zwei-drei Jahre in dem Job zu bleiben, um die Schulden abzubauen. Das macht definitiv Sinn, ich bin ja nicht weltfremd. Aber bitte keine Vorschläge, die nach Haus, Hof Gartenzwergsammlung klingen. Da bekomm ich Brechreiz. Bei dem Vorschlag mich reifer zu verhalten ebenso.

bearbeitet von QmA

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20 Riesen Schulden das ist ein riesiger Berg bei dem ich mich echt fragen muss wie man das eigentlich hinbekommt...

Ist halt nen deutsches Verständnis. Der durchschnittliche Absolvent in den USA geht mit 70-100k raus.

Ich vermutlich mit 35k, da Studium an privater und in England. So ist das Leben.

2-3 Jahre im Leben sollte man doch immer halbwegs planen können...

Mann Mann Mann ... man kann sich Probleme auch künstlich schaffen.

Nicht von sich selbst auf andere schliessen, für mich ist eine 2 Jahresplanung auch das Höchste der Gefühle, ist mir oft schon zu blöd :D

@QmA

lass dich nicht entmuntern, ich hab nach dem Studium in 17 Monaten 18k abgebaut. Go for it! Die ersten Monate hab ich noch alles rausgehauen und dann Eisern gelebt. Alles möglich.

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