Vorträge vor Gruppen

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Ich muss hin und wieder Vorträge halten und das immer vor Menschengruppen ab ca. 40 Personen.

Hiervor habe ich immer richtig Bammel. Der Gedanke daran, dass alle Augen auf einen gerichtet sind und einem zuhören macht mir Angst.

Mein Puls geht in die Höhe, mir wird warm, ich habe das Gefühl zu stottern.

Ich weiß, Übungssache, aber ich bekomme nicht oft die Gelegenheit so etwas zu üben.

D.h. ich suche nach Übungen, die ich ausführen kann und die mir die Angst vor solchen Vorträgen (zumindest etwas) nehmen. Habt ihr Ideen, wie ich so etwas üben kann?

bearbeitet von Force

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Jup, ich muss auch ständig Vorträge halten.

Here we go.

Beim Vortrag selber:

Versuch nicht die Nervösität und den Stress zu verdrängen, oder dir einzureden, dass du nicht nervös bist. Mach dir das Gefühl eher bewusst, erlebe es, vielleicht sagst du zu dir: Okay, jetzt bin ich ein bisschen nervös...

Du wirst merken, dass das "nervös sein" dann seinen Schrecken verliert. Tatsächlich sorgt ein gewisses Maß an Nervösität dafür, dass deine Leistung besser wird.

Ansonsten findest du es wahrscheinlich hilfreich, deinen Körper sehr bewusst wahrzunehmen, dich bewusst zu bewegen, bewusst zu atmen etc..

Sprich eher ein bisschen langsamer, da man häufig dazu tendiert zu schnell zu werden.

Wenn das vom Setting her geht, mach dich vorher körperlich locker: Grimassen schneiden, einmal hopsen, mit den Armen rudern wirkt Wunder. Stress bereitet auf körperliche Reaktionen vor, wenn das ausbleibt wird es unangenehm.

Inhaltliche Vorbereitung:

Nicht ist so gut, wie das Gefühl vernünftig vorbereitet zu sein und seinen Kram drauf zu haben. Am besten lernst du die ersten paar Sätze auch grob auswendig, erfahrungsgemäß wirds nach den ersten zehn Sätzen viel besser. Vielleicht musst du ja gar nicht auf den auswendig gelernten Anfang zurück greifen, aber du hast halt einen doppelten Boden.

Ein Probelauf vor Freunden / Eltern / Partner tut auch sehr gut, auch was Zeitmanagement angeht.

Sonstige Vorbereitung:

Generell solltest du dir Gedanken über deine Ansprüche an und Ziele für dich während des Vortrages machen:

Wann wäre der Vortrag ein Erfolg für dich? Wann ein Misserfolg? Achte darauf, wie du dich fühlst während du über deine Ziele nachdenkst. Frag dich ob sie realistisch, angemessen und hilfreich sind, eventuell musst du sie überarbeiten.

Wenn du wirklich vorbereitend auf der emotionalen Seite arbeiten willst, dann machst du am Besten progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Achtung, bevor hier gemotzt wird: Die funktioniert (erwiesenermaßen), aber nur wenn sie regelmäßig(!) geübt wird. Wenn du das zwei mal ausprobierst und es nix wird, dann heißt das noch gar nichts. Mit der Zeit kannst du immer mehr Muskelgruppen zusammen fassen und wirst schneller. Angst und Entspannung sind emotional inkompatibel, d.h. solange du die Entspannung hältst kannst du nicht ängstlich werden und umgekehrt. Das kannst du für eine in sensu Habituation nutzen: Wenn du in einem Zustand tiefer Entspannung bist, stell dir die Angstauslösende Situation immer genauer vor, was du tun wirst, wie Leute aussehen, wie peinlich das alles sein wird... aber entspannt. Gehe nur so weit, dass die Entspannung bleibt. Weiterhin kannst du dir selber vor jeder Entspannungsphase einen kleinen Cue geben, vielleicht sagst du einfach "Ruhe" leise zu dir, oder was du magst. Wenn du das ein paar Mal gemacht hast, wirst du merken, dass du dich automatisch entspannst, wenn du leise "Ruhe" zu dir sagst, auch im Alltag.

Ansonsten ist das Buch "Ruhe. Blitzschnell entspannt." von Paul Wilson ganz braucbar.

Der Rest ist standard: Positiv auf deine Stresstoleranz wirken körperliche Verfassung (Sport), Ernährung, Schlaf.

Viel Vergnügen beim Reden schwingen ;-)

es grüßt herzlich

dein Pontius

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Ich muss hin und wieder Vorträge halten und das immer vor Menschengruppen ab ca. 40 Personen.

Hiervor habe ich immer richtig Bammel. Der Gedanke daran, dass alle Augen auf einen gerichtet sind und einem zuhören macht mir Angst.

Mein Puls geht in die Höhe, mir wird warm, ich habe das Gefühl zu stottern.

Ich weiß, Übungssache, aber ich bekomme nicht oft die Gelegenheit so etwas zu üben.

D.h. ich suche nach Übungen, die ich ausführen kann und die mir die Angst vor solchen Vorträgen (zumindest etwas) nehmen. Habt ihr Ideen, wie ich so etwas üben kann?

Viele Vorträge enden nicht automatisch in fehlender Nervosität und GUTEN Vorträgen.

In unserem Studium haben wir praktisch 5 Semester lang nur Referatsseminare, und es ist keineswegs so, dass die Qualität mit der Semesterzahl steigt.

Ich halte gerne Vorträge und bin nur minimal nervös.

Warum?

Weil ich keinen Unterschied treffe zwischen einem Freund, dem ich eine Geschichte erzähle bzw. einen Sachverhalt erkläre und einer Ansammlung von Menschen, denen ich eine Geschichte erzähle bzw. einen Sachverhalt erkläre.

Was sollte auch der Unterschied sein?

Ob nun ein Augenpaar oder tausend Augenpaare auf dich gerichtet sind:

Jeder Mensch macht sich seine EIGENEN Gedanken zu dir und deinem Vortrag.

Du stehst keiner undurchschaubaren, bösartigen, eingespielten Horde von blutrünstigen Fehlersuchern gegenüber, sondern einzelnen Individuen, die jeweils unterschiedliche Aspekte deiner Persönlichkeit, die im Vortrag zum Vorschein kommt und deinem Vortrag positiv oder negativ bewerten.

Viele Zuhörer sind mindestens so nervös wie der Vortragende, wenn sie selbst Vortragende sind. Und das wissen sie auch.

Darum ist eine gewisse Nervosität ok. Versprecher sind in Ordnung. Fehler sind menschlich. Aber Erfolge auch! :clapping:

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Danke für eure Beiträge.

Muskelentspannung, Atemübungen, das hilft mir persönlich nicht. Ich brauche die knallharte Praxis.

Letztens musste ich eine Gruppe junger Erwachsener leiten, ein Kurs in einem Fitnessstudio. Ich musste 10min den Trainer "vertreten". Das konnte ich mir nicht aussuchen, er wusste das ich Erfahrung habe. Ich stand vorne und musste lautstarke Ansagen machen.

Das hat mir geholfen und anfangs war es sehr ungewohnt. Ich bin auf der Suche nach solchen "Crash-Kursen" die ich täglich ausführen kann.

Es müssen Übungen sein, dir mir helfen zu denken: "Es ist sch*** egal, was die anderen denken". Das muss zu meiner Einstellung werden.

Vor meiner Familie bin ich der beste "Vorträger" überhaupt. Locker drauf, kann gut erklären, rede ruhig etc.

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Der letzte Vortag lief nahezu perfekt. Der nächste kann kommen.

Die entsprechenden Übungen dazu haben Überwindung gekostet, waren aber verdammt hilfreich.

1. "Leitete" ich einen Teil eines Kurses im Fitnessstudio, musste mich lautstark über die laute Musik hinwegsetzen und den Teilnehmern Anweisungen geben

2. Das ganze ohne Musik, nur ich habe gesprochen.

Einmal überwunden und es lief.

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