Welche Bücher lest ihr zurzeit?

1031 Beiträge in diesem Thema

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Am 30.3.2017 um 16:37 , HerrRossi schrieb:

Niemand hier hat seit Januar ein Buch gelesen?

Ja, fuck, ich lese seit einiger Zeit nur noch Netzartikel. Nicht gut. Ich fürchte, ich verblöde dadurch allmählich, denn ich kann mich kaum noch länger als 15 Minuten auf ein Buch konzentrieren, dann fühle ich den Drang, was anderes zu tun.

Kennt einer von Euch das auch?

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Ich hab die App "Blinkist".

Die bieten Zusammenfassungen von Büchern in einer Länge von ca. 20min. Zeitaufwand an. Vieles auch als Hörbücher.

Ideal für die UBahn und man kann sich über viele Themen einen schnellen Überblick verschaffen. Damit was hängen bleibt, sollte man manche "Blinks" auch mit etwas Abstand ein zweites Mal hören oder bei Gefallen dann doch auf das richtige Buch zurück greifen.

Für mich jedenfalls perfekt für die UBahn.

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Am 27.4.2017 um 18:12 , endless enigma schrieb:

wen kümmerts, die reisekollegen sind metzger, dumme fotzen und blödärsche und da kommt freude auf!

Spoiler: Der Typ, der so redet, ist die tragische Figur des Buches. Gerade weil er so ist.

Seine Krankheit nennt man Narzisstische Persönlichkeitsstörung.

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Lese gerade einiges von Kant und komme mit tagtäglich dümmer vor. Ist das normal?

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vor 2 Minuten, Biff schrieb:

Lese gerade einiges von Kant und komme mit tagtäglich dümmer vor. Ist das normal?

Ja, danach liest du dann Hegel und andere des deutschen Idealismus. Dann denkst du oder sie sind Analphabeten.

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Ok mir geht's weniger um Idealismus. Mich interessiert die praktische Philosophie sowie die Kritik an der reinen- und praktischen Vernunft.

Rationale Denkmuster und so. Verstehe zur Zeit aber gerade mal 10% wenn überhaupt :D

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Ich hab gestern gerade mal wieder im "Zombie Survival Guide" geschmökert. Wahnsinn was man da noch alles nicht weiss. Z.B. sind Handgranaten gegen anrückende Zombies relativ nutzlos. Handgranaten töten in erster Linie durch die Schrapnellwirkung. Logisch, das du den Wichsern die Organe wegfetzen kannst wie du willst. Das Ding müsste schon voll durch die Birne gehen. Völlig klar, war mir aber bis gestern noch nicht bewusst.

Man endeckt doch überall Dinge, die das Bewusstsein wieder ein kleines Stück erweitern.

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Nachdem ich endlich fertig mit meinen über 1500 digitalisierten Gespenstergeschichten-Heftchen bin, hab ich mir bei rebuy ne Riesenkiste für den Sommer geholt. Alles von Max Goldt und was mir von Umberto Eco noch fehlte. Und noch so anderen Kram, der mir aber dann nur 60 Cent oder so wert war.

Begonnen hab ich grad mit Dietrich Schwanitz "Männer. Eine Spezies wird besichtigt." Und ich muss sagen, das bisher beste Buch für unser aller Lieblingsthema. Weil es so ziemlich alles betrachtet, woran Männer (und Frauen an/miteinander) scheitern. Humoristisch und eben in keinster Weise selbtgerecht, wie so viel andere Männerbeschreibungsliteratur. Saustark, kann ich nur empfehlen.

Weiter gehts jetzt mit Sonneborn "Heimatkunde".

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36 minutes ago, Biff said:

Lese gerade einiges von Kant und komme mit tagtäglich dümmer vor. Ist das normal?

Ja, das ist normal. Zitat von einem Prof dazu "Wer Kant einmal liest und denkt, er hätte ihn verstanden, hat ihn garantiert nicht verstanden". Musst du also mehrmals lesen und durcharbeiten, im ihn wirklich zu verstehen. 

Es gibt ein paar gute Online-Vorlesungen von der Uni Tübingen, Uni Hannover und der LMU, die du dir als Ergänzung oder Ersatz anschauen könntest. Dann verstehst du ihn auch eher. Entweder die Einführungsvorlesungen zur praktischen Philosophie (enthält die Ethik von Kant) oder theoretischen Philosophie (enthält Metaphysik und Erkenntnistheorie von Kant) als ersten Überblick anschauen oder direkt die Themen wählen wie Ethik und Metaphysik. Ethik hat bspw. Tübingen im Angebot.

Das hat auch den Vorteil, dass du verstehst, was andere Philosphoen zu den Themen bereits gesagt haben. Kants Ethik zu lesen ist noch sinnvoller, wenn du auch weißt, was dazu Sokrates, Platon, Thomas von Acquin etc. vorher gesagt haben. Denn dann erkennt man, was so innovativ an seinem Ansatz ist. 

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vor 45 Minuten, Biff schrieb:

Ok mir geht's weniger um Idealismus. Mich interessiert die praktische Philosophie sowie die Kritik an der reinen- und praktischen Vernunft.

Rationale Denkmuster und so. Verstehe zur Zeit aber gerade mal 10% wenn überhaupt :D

Naja aus Kant ist der "Deutsche Idealismus" entstanden, der mit dem umgangssprachlichem Idealismus nix zu tun hat. Praktisch wurde es ziemlich, weil er ziemlich wirkungsmächtig war, so baut Marx darauf auf und ohne Hegel, kein Marxismus, und alles was dran hängt.

Egal, es ging mir nur um die extrem unverständlichen Sprache, dieser philosophischen Schule.

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@jon29

Achso ok verstehe. Ja das is extrem komplex, vom Satzbau. Ich hab mal ne Passage meiner besseren Hälfte vorgelesen. Die kann Latein und hat mir einiges erklärt aber musste auch oft mit dem Kopf schütteln :D diese endlosen Komma Sätze... hilfeeee

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Zitat

meiner besseren Hälfte vorgelesen

Einlesen ! ;-)

 

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vor 4 Minuten, Biff schrieb:

Achso ok verstehe. Ja das is extrem komplex, vom Satzbau. Ich hab mal ne Passage meiner besseren Hälfte vorgelesen. Die kann Latein und hat mir einiges erklärt aber musste auch oft mit dem Kopf schütteln :D diese endlosen Komma Sätze... hilfeeee

Das sind ja auch Gedankentexte und keine Lehrbücher. Finde es deshalb eher suboptimal, sich da mit dem Thema zu befassen. Man hat halt nicht dasselbe Gedankenkonstrukt wie die Autoren. Kurz: Man kommt nicht mit, was sie da denken. Viele Schachtelsätze sind deshalb für den Lesefluß scheiße. Es ist schwer, da Information rauszufiltern. Dann doch lieber Lehrbücher über die Philosophien. Um nen Zugang zu finden.

Wenn du richtig verzweifeln willst, lies Thomas Bernhard. Aber die Wut, die du da ob des hektischen Geschreibsels bekommst, die wird dadurch kanalisiert, dass er ja selbst tiradenhaft nur am Schimpfen ist. Da ist man dann im selben Rausch.

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Haha geil also das trifft voll meinen Nerv. Her damit :D

Hab mir aber auch ein Lehrbuch besorgt. Geht so in die Richtung Kant for Dummies. Grundsätzlich is mir Kant ja schon sympatisch mit seiner Rationalität. Aber es ist wohl wie mit Pick up. Bereits bestehende Tatsachen werden in abstrakten Konstruktionen so stark durch den Wolf gedreht und analysiert, bis völlig neue Erkenntnisse mit tatsächlichem Wert rauskommen.

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vor 1 Minute, Biff schrieb:

Bereits bestehende Tatsachen werden in abstrakten Konstruktionen so stark durch den Wolf gedreht

Das nennt man Intellektualität. Banalitäten in komplizierte Sprache verpacken. Ganz gut bei Literatur/Musik/Filmkritikern zu beobachten. Es ist einfach ne Kunstform.

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Gast MrPepper
3 hours ago, General Beta said:

Nachdem ich endlich fertig mit meinen über 1500 digitalisierten Gespenstergeschichten-Heftchen bin, hab ich mir bei rebuy ne Riesenkiste für den Sommer geholt. Alles von Max Goldt und was mir von Umberto Eco noch fehlte. Und noch so anderen Kram, der mir aber dann nur 60 Cent oder so wert war.

 

Meinst du die Geschichten in denen am Ende immer steht ''Seltsam aber so steht es geschriebe'' steht? Ich habe das früher geliebt, wo finde ich die digitalisierten Hefte?

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vor 3 Minuten, MrPepper schrieb:

Meinst du die Geschichten in denen am Ende immer steht ''Seltsam aber so steht es geschriebe'' steht? Ich habe das früher geliebt, wo finde ich die digitalisierten Hefte?

Genau die.

Musste mal bisschen googeln. Weiß nicht mehr genau wo ich die her habe, aber das war halt sone warez-Seite. Sind halt (sehr gut gemachte) Scans.

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vor 2 Stunden, General Beta schrieb:

Das nennt man Intellektualität. Banalitäten in komplizierte Sprache verpacken. Ganz gut bei Literatur/Musik/Filmkritikern zu beobachten. Es ist einfach ne Kunstform.

Weiche fort! Als Gegenmittel zitiere ich Fanboy mal wieder Karl Popper:

"Jeder Intellektuelle hat eine ganz  spezielle Verantwortung. Er hat das  Privileg und die Gelegenheit, zu studieren. Dafür schuldet er es seinen Mitmenschen, die Ergebnisse seines Studiums in der einfachsten und klarsten und bescheidensten Form darzustellen.

 

Wer’s nicht einfach und klar sagen kann, der soll schweigen und weiterarbeiten, bis er’s kann."

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vor 4 Minuten, speedfreek schrieb:

Wer’s nicht einfach und klar sagen kann, der soll schweigen und weiterarbeiten, bis er’s kann."

Aber dann isser ja kein Intellektueller mehr, sondern ganz schlicht ein Weiser.

 

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Zitat

Aber dann isser ja kein Intellektueller mehr, sondern ganz schlicht ein Weiser.

Ist im Prinzip auch die Essenz des Zombie Survival Guide: Lebe länger, dann stirbst du später

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Am 5/3/2017 um 10:21 , General Beta schrieb:

Begonnen hab ich grad mit Dietrich Schwanitz "Männer. Eine Spezies wird besichtigt." Und ich muss sagen, das bisher beste Buch für unser aller Lieblingsthema. Weil es so ziemlich alles betrachtet, woran Männer (und Frauen an/miteinander) scheitern. Humoristisch und eben in keinster Weise selbtgerecht, wie so viel andere Männerbeschreibungsliteratur. Saustark, kann ich nur empfehlen.

Habs mir gleich bestellt und alle so ööööööh. Ersteindruck: Ein Schwall von Behauptungen und irgendwie aus dem völlig verdrehten Blickwinkel, Frauen irgendwas recht machen zu müssen ("neue Männer braucht das Land", so die Denke). Hab eher genaue Beobachtungen erwartet. Na mal sehen ob ich mich da durchquäle.

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Am 1.5.2017 um 23:16 , speedfreek schrieb:

Ja, fuck, ich lese seit einiger Zeit nur noch Netzartikel. Nicht gut. Ich fürchte, ich verblöde dadurch allmählich, denn ich kann mich kaum noch länger als 15 Minuten auf ein Buch konzentrieren, dann fühle ich den Drang, was anderes zu tun.

Kennt einer von Euch das auch?

Ja.

Als ich mit Lesen angefangen habe, gabs noch kein Internet. Da gabs gerade mal Buchdruck, nachdem ich Johannes mal gesagt habe, daß er ne Sauklaue hat und er soll das doch mal in DRUCKbuchstaben machen. :)

Wenn mich ein Thema interessiert hat, habe ich 5 Bücher dazu gelesen. Anfangs Sachücher, als Jugendlicher dann in wissenschaftlichen Bibliotheken entsprechend verkopfte Werke. Vorher ein halber Tag Recherche im Saal mit den Zettelkästen. Nix Online-Katalog.

Ganz krass war mal meine Lernkurve bei Fotografie. Ich hatte 0 Ahnung, wie eine Kamera funktioniert. Gibts halt ein Loch, und dann ist das Bild auf dem Film. Jemand hat mir dann mal grob erklärt, wies geht, und ging drei Wochen in Urlaub. Und ich in die Bücherei. Als er zurückkam, habe ich ihm alles über Mehrfeld-Belichtungsmessung, Tonnen- und Kissenverzerrung und über Pushen (nicht Pullen) erzählt. Der fiel aus allen Wolken, woher ich das wußte.

 

Das sind Welten und Galaxien Unterschied zu einem rotzkackfuckingverschissenen Fickipädo-Artikel im Netz.

Wie zwischen einem Gewitterblitz und einem Glühwürmchen. Wie zwischen Walter Röhrl am Pikes Peak und einer Hausfrau auf dem Kik-Parkplatz.

Alles was ich früher durch Lesen gelernt habe, weiß ich heute noch, während der ganze Internetkram zum einen Auge rein und zum anderen wieder rausgeht.

Und was das Schlimmste ist: Ich weiß, daß praktisch alle um mich herum, die unter 25 sind, das niemals können werden und auch nie verstehen können, was sie denn nicht können. Ok, als ich damals 25 war, konnte es auch praktisch keiner um mich herum. :-D Die haben halt Walkman gehört und sind Mofa gefahren. Vor ner Weile hat ein 25jähriger Kumpel von mir ein Physik-Studium angefangen. Wenn wir mal telefonieren, kann ich viele Fragen, die er mit Mühe von einem Arbeitsblatt vorlesen kann (ok, bei Formeln gibts wirklich fiese MC-Escher-mäßige Keilschriftcollagen) aus dem Stegreif beantworten, bald 2 Jahrzehnte nach meinem Studium. Oder ich kann ihm erklären, daß er das lösen kann, weil er alle nötigen Schritte und Informationen längst kennt. Er das im Gegensatz zu mir aber nicht weiß, daß er es weiß, weil er sich nichtmal 5 Minuten konzentrieren und das Gerümpel in seinem Kopf sortieren kann.

Jedenfalls geht unsere Welt garantiert vor die Hunde. Spätestens sobald das Internet zusammenbricht und die Akkus für die gespeicherten PDFs leer sind.

 

ObBook (*): "Ich arbeite in einem Irrenhaus", Martin Wehrle

Köstliche Beschreibung des Arbeitsalltags in deutschen Firmen. Zusammenfassung der Schilderungen über bizarre Firmenrituale, die ein Karriereberater im Lauf seiner Karriere von seinen Kunden zu hören bekam.

 

(*) Die Älteren unter uns (so sie noch mitten unter uns sind und nicht 2m unter uns) kennen noch den Objoke. http://www.savetz.com/yic/YIC11FI_13.html

 

 

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Am 28.5.2017 um 02:25 , HerrRossi schrieb:

Ja.

Als ich mit Lesen angefangen habe, gabs noch kein Internet. Da gabs gerade mal Buchdruck, nachdem ich Johannes mal gesagt habe, daß er ne Sauklaue hat und er soll das doch mal in DRUCKbuchstaben machen. :)

Wenn mich ein Thema interessiert hat, habe ich 5 Bücher dazu gelesen. Anfangs Sachücher, als Jugendlicher dann in wissenschaftlichen Bibliotheken entsprechend verkopfte Werke. Vorher ein halber Tag Recherche im Saal mit den Zettelkästen. Nix Online-Katalog.

Ganz krass war mal meine Lernkurve bei Fotografie. Ich hatte 0 Ahnung, wie eine Kamera funktioniert. Gibts halt ein Loch, und dann ist das Bild auf dem Film. Jemand hat mir dann mal grob erklärt, wies geht, und ging drei Wochen in Urlaub. Und ich in die Bücherei. Als er zurückkam, habe ich ihm alles über Mehrfeld-Belichtungsmessung, Tonnen- und Kissenverzerrung und über Pushen (nicht Pullen) erzählt. Der fiel aus allen Wolken, woher ich das wußte.

Das sind Welten und Galaxien Unterschied zu einem rotzkackfuckingverschissenen Fickipädo-Artikel im Netz. Wie zwischen einem Gewitterblitz und einem Glühwürmchen. Wie zwischen Walter Röhrl am Pikes Peak und einer Hausfrau auf dem Kik-Parkplatz.

Danke für die geteile Erinnerung und die Inspiration!

Gruß, SF

PS: Meint Dein Nickname eigentlich den Zeichentrick-Rossi?

bearbeitet von speedfreek
was vergessen

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Am 28.5.2017 um 02:25 , HerrRossi schrieb:

Ja.

Als ich mit Lesen angefangen habe, gabs noch kein Internet. Da gabs gerade mal Buchdruck, nachdem ich Johannes mal gesagt habe, daß er ne Sauklaue hat und er soll das doch mal in DRUCKbuchstaben machen. :)

Wenn mich ein Thema interessiert hat, habe ich 5 Bücher dazu gelesen. Anfangs Sachücher, als Jugendlicher dann in wissenschaftlichen Bibliotheken entsprechend verkopfte Werke. Vorher ein halber Tag Recherche im Saal mit den Zettelkästen. Nix Online-Katalog.

Ganz krass war mal meine Lernkurve bei Fotografie. Ich hatte 0 Ahnung, wie eine Kamera funktioniert. Gibts halt ein Loch, und dann ist das Bild auf dem Film. Jemand hat mir dann mal grob erklärt, wies geht, und ging drei Wochen in Urlaub. Und ich in die Bücherei. Als er zurückkam, habe ich ihm alles über Mehrfeld-Belichtungsmessung, Tonnen- und Kissenverzerrung und über Pushen (nicht Pullen) erzählt. Der fiel aus allen Wolken, woher ich das wußte.

 

Das sind Welten und Galaxien Unterschied zu einem rotzkackfuckingverschissenen Fickipädo-Artikel im Netz.

Wie zwischen einem Gewitterblitz und einem Glühwürmchen. Wie zwischen Walter Röhrl am Pikes Peak und einer Hausfrau auf dem Kik-Parkplatz.

Alles was ich früher durch Lesen gelernt habe, weiß ich heute noch, während der ganze Internetkram zum einen Auge rein und zum anderen wieder rausgeht.

Und was das Schlimmste ist: Ich weiß, daß praktisch alle um mich herum, die unter 25 sind, das niemals können werden und auch nie verstehen können, was sie denn nicht können. Ok, als ich damals 25 war, konnte es auch praktisch keiner um mich herum. :-D Die haben halt Walkman gehört und sind Mofa gefahren. Vor ner Weile hat ein 25jähriger Kumpel von mir ein Physik-Studium angefangen. Wenn wir mal telefonieren, kann ich viele Fragen, die er mit Mühe von einem Arbeitsblatt vorlesen kann (ok, bei Formeln gibts wirklich fiese MC-Escher-mäßige Keilschriftcollagen) aus dem Stegreif beantworten, bald 2 Jahrzehnte nach meinem Studium. Oder ich kann ihm erklären, daß er das lösen kann, weil er alle nötigen Schritte und Informationen längst kennt. Er das im Gegensatz zu mir aber nicht weiß, daß er es weiß, weil er sich nichtmal 5 Minuten konzentrieren und das Gerümpel in seinem Kopf sortieren kann.

Jedenfalls geht unsere Welt garantiert vor die Hunde. Spätestens sobald das Internet zusammenbricht und die Akkus für die gespeicherten PDFs leer sind.

 

ObBook (*): "Ich arbeite in einem Irrenhaus", Martin Wehrle

Köstliche Beschreibung des Arbeitsalltags in deutschen Firmen. Zusammenfassung der Schilderungen über bizarre Firmenrituale, die ein Karriereberater im Lauf seiner Karriere von seinen Kunden zu hören bekam.

 

(*) Die Älteren unter uns (so sie noch mitten unter uns sind und nicht 2m unter uns) kennen noch den Objoke. http://www.savetz.com/yic/YIC11FI_13.html

 

 

Wenn wir Älteren ehrlich sind, waren die eifrigen Leser von Büchern genauso in der Minderheit in unserer Jugend, wie heute. Oder anders gesagt, es werden bei den U25 genauso viel/wenig gelesen wie heute- Was heute Internet ist, war früher der Fernseher und seichte Zeitschriften, also genauso leicht konsumiert wie heute im Netz...

 

Aber Recht hast du, dass Bücher immer mehr Substanz hinterlassen. Das Internet ist die Vorrecherche für den Überblick und für die Buchausswahl. ;-)

bearbeitet von jon29

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Am 5/28/2017 um 02:25 , HerrRossi schrieb:

ObBook

Mußte kurz überlegen. Und dann ziemlich breit grinsen (de.alt.jokes). Danke.

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