Welche Bücher lest ihr zurzeit?

1019 Beiträge in diesem Thema

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"The Better Angels of Our Nature: Why Violence Has Declined"

Melde mich dann in 5 Jahren wieder, wenn ich Buch und Quellen durch habe. Dann muss ich wohl noch die Kritik lesen.

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Habe gerade Lieutenant Gustl vom österreichischen Kaffeehausliteraten Arthur Schnitzler aus dem Jahre 1900 gelesen.

Worum geht es?

Der Protagonist wird vom Bäckermeister 'dummer Bub' genannt und macht sich deswegen über 40 Seiten in einem inneren Monolog Gedanken darüber, ob er sich nun umbringen oder nach Amerika auswandern soll.

Wer Hirnfick in Reinkultur erleben will, kommt an diesem Werk nicht vorbei.

PS: Kostet in der 'Text und Kontext'-Version von Reclam nur 3,60€, spart euch also das Päckchen Zigarillos und gönnt euch stattdessen dieses Meisterwerk der Wiener Moderne.

Edit: Ich will noch mein Lieblingszitat von Gustl zum Thema Heiraten erwähnen: "Hat schon was für sich, so immer gleich ein hübsches Weiberl zu Haus vorrätig zu haben..."

bearbeitet von Alerio

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Mit einigen Jahrzehnten Verspätung lese ich nun endlich mal Shining von Stephen King. Befinde mich gerade auf den letzten Seiten. Danach werde ich mich wohl Thoreaus Walden widmen, wenn studienmäßig nichts dazwischen kommt. Im SoSe werde ich mich wohl verstärkt mit Balladen auseinandersetzen, eine literarische Gattung, die ich schon sehr mag.

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Habe mich Stephen King jahrzehntelang verweigert, weil ich nichts von Horror halte.... Welch ein Frevel! Der Typ ist der Hammer. Auch wenn ich nach wie vor seine Nicht-Horror-Sachen tausendmal besser finde. "Der Anschlag" ist z.B. klasse.

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Habe mich Stephen King jahrzehntelang verweigert, weil ich nichts von Horror halte.... Welch ein Frevel! Der Typ ist der Hammer. Auch wenn ich nach wie vor seine Nicht-Horror-Sachen tausendmal besser finde. "Der Anschlag" ist z.B. klasse.

Ich war absoluter Leseverweigerer bis zu meinem 18. Geburtstag, als mir meine Mutter Puls schenkte. Ich habe es verschlungen und seitdem lese ich jedes Jahr 2-5 King-Bücher, je nach Umfang. Dabei wurde ich einige Mal derbe enttäuscht. Andere Male war ich absolut begeistert.

Hervorragend fand ich (deutsche Titel):

  • Puls
  • Desperation
  • Menschenjagd
  • Sie
  • In einer kleinen Stadt (Needful Things)
  • Das Monstrum - Tommyknockers
  • Es
  • Friedhof der Kuscheltiere
  • Die Arena

Okay fand ich:

  • Christine
  • Carrie
  • Das Spiel (Gerald's Game)
  • Wahn

Enttäuscht wurde ich von:

  • Shining (ja, leider!)
  • Das Bild
  • Raststätte 81
  • Schlaflos
  • Sprengstoff

Vermutlich habe ich ziemlich viel vergessen. Ich mag tatsächlich tendenziell das Survivalsetting, weniger das Übernatürliche. In Puls geht es im Prinzip um eine Art Zombieapokalypse, in Menschenjagd und Die Arena wird auf wunderbare Art das Widerliche im Menschen, das in uns allen steckt, herausgekehrt. Mir gefällt das Wild West-Setting in Desperation, abgesehen davon, dass es von brutalen Abscheulichkeiten im Roman nur so wimmelt, was mich perverserweise aber auch sehr fasziniert. Friedhof der Kuscheltiere, Sie und Es sind neben Carrie, Christine und Shining eben die Klassiker. Wobei Es für mich das aufwühlendste Ende hat, welches ich je in einem Buch las und das obwohl Bücher mehr oder weniger mein Beruf sind. Auf Shining konnte ich mich leider nicht richtig einlassen. Vielleicht gibt es Bücher, die besser und andere, die schlechter altern.

Ich persönlich mag ja auch Kings politischen Ansichten und seine Heimatverbundenheit zum Staate Maine, der ja wahrlich nicht der Nabel Amerikas ist.

bearbeitet von Kohlhaas
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Christine hat mir z.B. sehr gut gefallen - obwohl ich die Mystery-Sache wie gesagt nicht leiden kann. Aber King entwirft einfach wahnsinnig gute Charaktere und Settings. Perverserweise ist es auch sein Grundsetting und die Basishandlung extrem realistisch und wirklichkeitsnah (abzühlich der Mystery-Anteile). Mich fasziniert auch immer wieder, wie vielfältig er ist.

Was ich jedem King-Fan ans Herz legen kann ist seine Autobiographie "Über das Schreiben und das Leben". Wobei mich als Möchtegern-Schriftsteller das natürlich besonders angesprochen hat.

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Haha, du hast keine Ahnung wie viele Fragmente bei mir auf OneDrive rumlungern. Die Frage wäre, ist das dann Medizin oder Gift für jemanden, wie mich, der in der Hinsicht nie etwas zu Ende bringt?

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Was ich jedem King-Fan ans Herz legen kann ist seine Autobiographie "Über das Schreiben und das Leben". Wobei mich als Möchtegern-Schriftsteller das natürlich besonders angesprochen hat.

Das ist das einzige, was ich von King gelesen habe. Kann ich ebenfalls jedem Schreibenden herzlich weiterempfehlen.

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Das Leben und das Schreiben: Memoiren hinzugefügt zu Wunschzettel Bücher

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King kann super (durch)konstruieren. Aber schreiben, das Gerüst mit Leben füllen, kann er weiß Gott nicht, auch nicht im Original.

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Was genau meinst du damit? No offense, reine Infofrage!

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Habe mich Stephen King jahrzehntelang verweigert, weil ich nichts von Horror halte.... Welch ein Frevel! Der Typ ist der Hammer. Auch wenn ich nach wie vor seine Nicht-Horror-Sachen tausendmal besser finde. "Der Anschlag" ist z.B. klasse.

Habe "Es" vor etlichen Jahren gelesen. Fand es damals eines der besten Bücher meines Lebens.

Als Kritik an "Der Anschlag" hört man oft, dass das Buch so viele Längen hätte. Langatmig.

Kannst du das bestätigen? Ich mags ja eigentlich, wenn die Charaktere nicht so blass bleiben und "lebendig" sind.

Aber nur ne Einschlafhilfe brauch ich auch nicht.

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Was genau meinst du damit? No offense, reine Infofrage!

Schwer zu beschreiben. Vielleicht: Gefühle/Situationen hervorrufen, in die Welt gezogen werden und direkt drin sein, Kribbeln an der Hirnrinde. Da ist manchmal auch irgendwie Verneigung vor der Intelligenz des Schreibers drin (Goethe zum Beispiel). Nicht bloß durch die Moves gehen. Gibt Leute, die super schreiben, aber keine Geschichte konstruieren (können) - wäre das Gegenteil von King. Schätzing ist auch so ein King. Vielleicht super konstruiert, soweit komm ich nicht, er schreibt einfach zu Scheiße. Hesse geht mir mit seinem andächtigen Rumgejammere meist auf die Ketten, aber DER kann schreiben. Vielleicht ist das ein emotionaler/rationaler Mensch Ding. Um mal poetisch abzuschließen ;-)

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Andrea Pirlo - Ich denke, also spiele ich (2015).

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il Maestro hat ein Buch geschrieben. Mein persönlicher Lieblingsspieler. Ein Zeitgenosse mit einem Spielstil längst vergangener Tage und dennoch der Regisseur des Spiels.

Alles muss immer schneller sein. Nicht mit ihm. Vollkommen entspannter Typ, schildert überraschenderweise sehr, sehr amüsant seine vergangene Karriere.

Außerdem gibt es einen kleinen Einblick in die Spielweise, sein Denken und Handeln. Für Fußballer auf jeden Fall lesenswert.

Ich nehme da eine Menge mit.

Ich hoffe, es folgen noch viele weitere Jahre mit ihm.

bearbeitet von Jüngling mit Apfel
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Was genau meinst du damit? No offense, reine Infofrage!

Schwer zu beschreiben. Vielleicht: Gefühle/Situationen hervorrufen, in die Welt gezogen werden und direkt drin sein, Kribbeln an der Hirnrinde. Da ist manchmal auch irgendwie Verneigung vor der Intelligenz des Schreibers drin (Goethe zum Beispiel). Nicht bloß durch die Moves gehen. Gibt Leute, die super schreiben, aber keine Geschichte konstruieren (können) - wäre das Gegenteil von King. Schätzing ist auch so ein King. Vielleicht super konstruiert, soweit komm ich nicht, er schreibt einfach zu Scheiße. Hesse geht mir mit seinem andächtigen Rumgejammere meist auf die Ketten, aber DER kann schreiben. Vielleicht ist das ein emotionaler/rationaler Mensch Ding. Um mal poetisch abzuschließen ;-)

Hesse und Kafka - meine Lieblinge. :wub:

Hesse ist genauso ein der Retrospektive anhängender larmoyanter, elegischer Jammerlappen wie ich und mit Kafka teile ich die depressive Grundhaltung mit dem Gefühl und der Stimmung der Absurdität (der täglichen Bürokratie) und Groteske.

Thomas Mann ist hinsichtlich seines sprachlichen Ausdrucks auf demselben Niveau, aber nimmt mich überhaupt nicht mit. Egal ob 'Mario und der Zauberer' oder 'Der Tod in Venedig' oder 'Der Zauberberg' - es wirkt kühl, distanziert, irrelevant, belanglos, akademisch, pedantisch - aber es ist schön geschrieben.

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SchwertVorsehungDtp.jpg

Geil, ist das nicht aus der Witcher-Reihe?

@stephenking: unbedingt die Saga "Der dunkle Turm" lesen - mega episch!

@Kafka: yeah, nicht leicht zu lesen, aber sehr geile Inhalte. Ein wenig wie H.P. Lovecraft.

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Also je mehr ich Kafka gelesen habe, ich habe studienbedingt sicherlich die Mehrheit seiner Texte konsumiert, desto abstoßender finde ich ihn. Ich habe mittlerweile vermehrt den Eindruck, dass Kafka mehrheitlich wegen des Lebens des Autors gelesen wird, nicht wegen des Inhalts. Aber über Geschmack lässt sich trefflich streiten. Aber ein gewisser Hype um den depressiven und totkranken Künstler, der so jung verstorben ist und mit seinem Vater nicht klarkam, den kann man sicher nicht von der Hand weisen. Ich empfehle übrigens die Biografie "Der ewige Sohn" von unserem geschätzen Universitätspräsidenten. Da wird an manchen Stellen schon deutlich, dass dieses Bildnis nicht immer ganz so hinhaut. Man denke nur an den legendären Notizzettel, in dem Kafka sich als den größten Schriftsteller Prags definiert.

Aber wie gesagt, Kafka polarisiert. Meine Liebe ist in Abneigung umgeschlagen und wird sich vermutlich in einer Hassliebe manifestieren.

Lieblingstext btw: In der Strafkolonie, der mich, warum auch immer, immer wieder an Stephen King erinnerte.

bearbeitet von Kohlhaas

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Günter Grass ist tot.

Ein großer Literat ist von uns gegangen.

Erweisen wir ihm die letzte Ehre.

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/guenter-grass-als-literat-romane-erzaehlungen-gedichte-a-1028357.html

Günter Grass - Die Blechtrommel

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Gast ImWithNoobs

SchwertVorsehungDtp.jpg

Geil, ist das nicht aus der Witcher-Reihe?

Ja, ist der 2. Band. Band 1 und 2 sind Kurzgeschichtensammlungen und ab dem 3. Band gibts dann Romane. Bin jetzt mit dem 2. Band fast durch und der 3. ist schon unterwegs

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Habe mich Stephen King jahrzehntelang verweigert, weil ich nichts von Horror halte.... Welch ein Frevel! Der Typ ist der Hammer. Auch wenn ich nach wie vor seine Nicht-Horror-Sachen tausendmal besser finde. "Der Anschlag" ist z.B. klasse.

Habe "Es" vor etlichen Jahren gelesen. Fand es damals eines der besten Bücher meines Lebens.

Als Kritik an "Der Anschlag" hört man oft, dass das Buch so viele Längen hätte. Langatmig.

Kannst du das bestätigen? Ich mags ja eigentlich, wenn die Charaktere nicht so blass bleiben und "lebendig" sind.

Aber nur ne Einschlafhilfe brauch ich auch nicht.

Kann ich gar nicht bestätigen, das Buch ist lang aber nicht langatmig. Hatte es ziemlich schnell durch. Spannende, sympathische Charaktere, nette Geschichte mit Geschichts-Background-Light. Kein überragendes, aber ein richtig gutes Buch.

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Gerade die Lektüre von Peter Schellenbaums 'Das Nein in der Liebe - Abgrenzung und Hingabe in der erotischen Beziehung' beendet.

Fazit: Ein aufschlussreiches Buch, das hinsichtlich der Ausdrucksweise das richtige Mittelmaß zwischen Simplizität und verschachtelter Fachsprache findet.

Wer sollte das Buch lesen? Frisch getrennte, Singles und Menschen, die sich in einer Beziehung befindet - kurz gesagt: alle.

Wer kann auf die Lektüre getrost verzichten? Menschen, die sich halbgare und unlogische Allgemeinsätze über Destruktivität und Nächstenliebe ersparen wollen.

In diesem Buch wird die Destruktivität verklärt und die Nächstenliebe herabgewürdigt - was durchaus hinnehmbar wäre, wenn die entsprechenden Wertungen hinreichend begründet würden, Schellenbaum lässt sich dabei aber nicht auf eine Kette an Argumenten ein, sondern versucht seine Thesen durch prätentiöses Geschwafel zu legitimieren. So ist er der Auffassung, die erotische Liebe müsse in allen Formen der Beziehung mitschwingen und auch die Nächstenliebe müsse davon ergriffen sein, da sie ansonsten nur eine reine Wohlfahrt sei (Anmerkung von meiner Seite: Was ist daran verkehrt? Liebe drückt sich doch gerade darin aus, wenn sie den Egoismus überwunden hat und eben dazu dient, einem Menschen etwas gutes zu tun, ohne auf eine nach den Regeln der Marktwirtschaft gelehrte Gegenleistung zu hoffen oder sie gar für das eigene Handeln vorauszusetzen). Statt aber nun den notwendigen Schritt zu tätigen und aus seiner Vorstellung des Zwangs zur allgemeinen Erotik eine Konsequenz der Polygamie abzuleiten, konstatiert er, dass die erotische Schwingung in der einen Partnerschaft erzeugt und auf die anderen übertragen werden müsse, dass jedenfalls die monogame Partnerschaft nicht aufzulösen sei. Zitat: "Dank einer solchen Partnerschaft schwingt Sexualität auch in allen anderen Beziehungen mit."

Diese sinnlosen Gedankensprünge durchziehen das ganze Buch und machen vor allem die Kapitel zu den Themen Homoerotik und Destruktivität unlesbar.

Es scheint so, als habe an diesem Werk nur der Teil eine Relevanz, den er von Erich Fromm und Martin Buber rezitiert hat.

Tatsächliches Fazit: Wer sich für den Leitgedanken Liebe interessiert und diesen näher erforschen und erfahren möchte, der soll LdS, Die Kunst des Liebens, Ich und Du, Der dressierte Mann, Das polygame Geschlecht uvm. lesen, aber dieses Buch ist nicht originell genug, um neben den Werken von Fromm, Buber, Jung, Vilar und anderen genannt zu werden.

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