Will ich nicht glücklich werden?

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Zunächst ein Hallo an alle, ich bin Lukas, 20, und schon sehr lang Mitleser auf dieser Seite. Ein Kumpel hat mich damals auf das Forum aufmerksam gemacht und seitdem habe ich häufig hier gelesen. Mein Problem ist zwar unüblich, aber ich hoffe, dass es doch Leute gibt, die sich damit identifizieren können und Wege aus der Misere gefunden haben.

In einfachen Worten geht es um das Gefühl, verliebt in die Traurigkeit zu sein. Das klingt lächerlich für alle die, die bspw. Depressionen noch nie durchmachen mussten, aber ist ein sehr reales Gefühl für mich. Meine Zeit auf diesem Planeten war schon immer von relativer Sorglosigkeit geprägt. Ich bin in einem kleinen Nest in der Nähe von Hannover aufgewachsen und habe ein tolles Elternhaus, immer herausragende Leistungen in der Schule und für mein Alter schon vergleichsweise veil erreicht. Geldsorgen hatten wir noch nie wirklich, auch keine besonders schlimmen Krankheiten; alles in allem ein schönes Leben. Nur in einem Bereich hatte ich immer schon riesige Probleme: Frauen. In der Schule wurde ich meistens gehänselt für meine guten Leistungen und alle möglichen Dinge, für die man von pubertären Spackos halt gehänselt wird, und mein komplettes Selbstbewusstsein war für Jahre bis zum Schulaustritt komplett ruiniert. Die Nachwirkungen spüre ich heute noch andauernd! Glücklich war ich damals nie und hatte eher Angst, zur Schule zu gehen. Nach dem Abi wurde das viel besser und ich habe seit meinem Studienbeginn letztes Jahr ordentlich aufgebaut und nette Leute gefunden. Jedoch: das Gefühl, die Traurigkeit gerade zu wollen und sich sauwohl mit ihr zu fühlen, bleibt. Es ist schon pervers und gleichzeitig habe ich es ständig.

Ich sehe nicht gerade überragend aus, aber Angebote hatte ich schon ab und an - allerdings immer von Frauen, die ich eher unattraktiv fand. Alle sexuellen Kontakte, die ich bis jetzt hatte, gingen ausnahmslos von den betreffenden Frauen aus und waren immer das Resultat von Partynächten. Wirklich toll sahen die auch nicht aus. Wenn ich z.B. auf einer Party bin, mich unterhalte und merke, dass eine Frau mir Avancen macht, ziehe ich mich sofort zurück in meinen Schutzpanzer. Vor ein paar Monaten meinte ein Kumpel mal zu mir: "Schau mal, die da drüben schaut dich die ganze Zeit an". Das wollte ich nicht wahrhaben und bin dann schnell verschwunden. Das Gefühl, was ich dann habe, ist im ersten Moment Angst vor solchen Kontakten. Wenn ich dann mal länger nachdenke, fällt mir auf, dass diese Sache der einzig verbliebene Problemkreis in meinem Leben ist; mit allem anderen bin ich ziemlich glücklich. Allerdings kenne ich das Gefühl gar nicht, in allen Bereichen glücklich zu sein. Manchmal denke ich mir, dass sich mein Verstand dann denkt: Wenn auch diese "Herausforderung" wegfällt, was bleibt dann noch? Ich hoffe wirklich, dass es IRGENDJEMANDEM ähnlich geht oder ging.

Ein typischer Moment läuft so ab: Ich gehe von zuhause mit allen guten Vorsätzen los, dann wird der Abend entweder gut oder nicht, aber schon beim geringsten Anzeichen eines negativen Tags ruiniere ich ihn mir selbst. Das Gefühl, von einer Party todtraurig nach Hause zu laufen und dann stundenlang in Melancholie und schlechter Laune zu schwelgen, ist für mich schon fast üblich und solche Abende hatte ich garantiert schon 20 bis 25 mal in den letzten paar Jahren. Ich habe mir allerhand Literatur gegeben, auch philosophische, aber so richtig bin ich noch nicht dahinter gekommen, warum ich mir die Welt selbst so schwer mache. Was für mich am wahrscheinlichsten ist: Jeder braucht etwas Unzufriedenheit, um angetrieben zu werden. Bei mir ist diese Lethargie, wenn man mal etwas geschafft hat, erschreckend: Ich lege mich sofort auf die faule Haut und warte solange mit Action ab, bis ich wieder tief unglücklich bin. Mir geht es nicht richtig schlecht, aber auch nicht richtig gut.

Weibliche Freunde habe ich nicht, auf die meisten Frauen wirke ich wohl auch eher unattraktiv und gleichzeitig abweisend, eine relativ unappetitliche Kombination. In meinem Zimmer fühle ich mich am wohlsten. Meine guten Vorsätze und alles das, was ich hier schon gelesen habe, ist immer dann gut, wenn ich es lese. Wenn ich dann in der betreffenden Situation bin, versagt das ständig. Habt jetzt kein falsches Bild von mir, ich bin kein Sozialnerd der bei Frauen anfängt herumzustammeln, ich rede eigentlich ziemlich gern und bin offen und spaßig drauf.

Wenn mir irgendjemand einen Hinweis geben könnte, wie ich da rauskomme, wäre ich unglaublich dankbar dafür. Mir würde es wohl auch mal gut tun, wenn mich einer in die Realität holen könnte. Literaturhinweise würden mir auch schon ausreichen.

LG

Lukas

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Das Leute wie du und ich manchmal das Gefühl haben die Probleme der ganzen Welt auf den Schultern zu haben ist okay. Auch ich neige dazu hin und wieder darin zu schwelgen, zu philosophieren und aus dieser "schlechten" Stimmung gar nicht mehr rauskommen zu wollen. Das ist keine Depression sondern einfach eine andere Sichtweise auf die Welt, ich brauche das manchmal um mich und meine Prioritäten neu zu ordnen. Aber bei dir scheint das ja anders zu sein.

Das Thema bei dir scheint zu sein, dass du gar keine wirkliche Erfahrung damit hast aktiv auf Frauen zuzugehen. Du verschliesst dich vor solchen Momenten indem du dich in deinen Schutzpanzer zurück ziehst.

Das erste und deutlichste das mir auffällt: Du kannst dir selbst nicht vorstellen dass du auf Frauen attraktiv wirkst, das Frauen dich anziehend finden können. Sobald du dir dessen bewusst wirst, strahlst du dein Unsicherheit aus. Du weisst einfach nicht so recht wie du damit verfahren sollst und kannst es aufgrund mangelnder oder schlechter Erfahrung nicht einordnen.

Was ist nun zu tun? Es gibt viele mögliche Wege soetwas in den Griff zu bekommen. Wir können jetzt mit NLP, Glaubenssätzen und Affirmationen anfangen oder es ganz simpel machen.

Spring über deinen Schatten, stelle einfache Gespräche mit wildfremden Frauen auf. Einfach Smalltalk, Wetter oder irgendwas situationsbezogenes. Jedes Mal wenn du nun in einen Supermarkt oder Drogeriemarkt gehst suchst du nach dieser netten kleinen Verkäuferin (und die gibts in fast jedem Markt) sprichst sie an und fragst wo etwas bestimmtes sei. Bedanke dich für ihre Antwort und rede nochmal ein bisschen übers Wetter oder sonst was. Mach vllt einen kleinen Scherz.

Das sollte der erste Schritt sein. Du musst keine Angst haben, die meisten Menschen sind freundlich.

Der zweite und miteinhergehende Schritt ist: Du musst beginnen dich selbst als anziehendes, sexuelles Wesen wahrzunehmen.

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hi ich bin fast in der gleichen phase wie du und biete dir hiermit meine sichtweise an:

Ich hab hab auch diese melancholischen momente , wo ich mich in mich selber zurückgezogen habe.Das habe ich solange gemacht bis ich durch schlusselevents(korb,konflikte etc.) SELBER gespürt habe was eigentlich meine Angst ausmacht.Ich hab mich nach 1 abend wo ich was mit nem mädel hatte auch erstmal auf die faule haut gelegt heute seh ich das anders.Ich animiere mich jeden tag dazu Dinge wie Smalltalk,fremde ansprechen usw. zu üben.

Und dass du dich in deinem zimmer am wohlsten fühlst kenn ich auch gut.Ich hab das folgender maßen gelöst,ich hab zu allem ja gesagt.Immer wenn mir wer angeboten hat was zu machen hab ich es angenommen so dass ich dauernd unterwegs war.Oder wenn mir der Gedanke kommt "jetzt an dem platz zu chillen oder dahin zu spazieren wär schon cool" nehm ich das einfach in die hand und tue es.Weniger Denken mehr machen,dass ist es wie ich mich persöhnlich weiterentwickle weil melancholische menschen wie wir dazu neigen sich in sich zu kehren und erstmal 10x darüber nachzudenken bevor man was tut.

Einfach machen mein lieber einfach machen und rückschläge sind fies,aber glaub mir das gefühl das man was daraus GELERNT hat das ist unvorstellbar erleichternd.

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Danke für eure Zeit und Ratschläge. Es tut immer gut, wenn sich Menschen in einer ähnlichen Situation befinden oder befunden haben..

Das Thema bei dir scheint zu sein, dass du gar keine wirkliche Erfahrung damit hast aktiv auf Frauen zuzugehen. Du verschliesst dich vor solchen Momenten indem du dich in deinen Schutzpanzer zurück ziehst.

Das erste und deutlichste das mir auffällt: Du kannst dir selbst nicht vorstellen dass du auf Frauen attraktiv wirkst, das Frauen dich anziehend finden können. Sobald du dir dessen bewusst wirst, strahlst du dein Unsicherheit aus. Du weisst einfach nicht so recht wie du damit verfahren sollst und kannst es aufgrund mangelnder oder schlechter Erfahrung nicht einordnen.

Der zweite und miteinhergehende Schritt ist: Du musst beginnen dich selbst als anziehendes, sexuelles Wesen wahrzunehmen.

Smint, ich denke da hast du einen wunden Punkt erwischt. Ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, dass Frauen mich attraktiv finden, hatte aber jahrelang trotzdem darauf gehofft, dass sie es mir leichter machen und auf mich zugehen. Dass das nicht passiert ist, hat mich noch weiter verunsichert. Gespräche kann ich ja führen mit Frauen, die haben jedoch nicht das Problem gelöst, welches du ansprichst. Wie könnte man denn sonst noch versuchen sich attraktiv zu fühlen, wenn die Erfolgserlebnisse fehlen? Ein Teufelskreis..

hi ich bin fast in der gleichen phase wie du und biete dir hiermit meine sichtweise an:

Ich hab hab auch diese melancholischen momente , wo ich mich in mich selber zurückgezogen habe.Das habe ich solange gemacht bis ich durch schlusselevents(korb,konflikte etc.) SELBER gespürt habe was eigentlich meine Angst ausmacht.Ich hab mich nach 1 abend wo ich was mit nem mädel hatte auch erstmal auf die faule haut gelegt heute seh ich das anders.Ich animiere mich jeden tag dazu Dinge wie Smalltalk,fremde ansprechen usw. zu üben.

Und dass du dich in deinem zimmer am wohlsten fühlst kenn ich auch gut.Ich hab das folgender maßen gelöst,ich hab zu allem ja gesagt.Immer wenn mir wer angeboten hat was zu machen hab ich es angenommen so dass ich dauernd unterwegs war.Oder wenn mir der Gedanke kommt "jetzt an dem platz zu chillen oder dahin zu spazieren wär schon cool" nehm ich das einfach in die hand und tue es.Weniger Denken mehr machen,dass ist es wie ich mich persöhnlich weiterentwickle weil melancholische menschen wie wir dazu neigen sich in sich zu kehren und erstmal 10x darüber nachzudenken bevor man was tut.

Einfach machen mein lieber einfach machen und rückschläge sind fies,aber glaub mir das gefühl das man was daraus GELERNT hat das ist unvorstellbar erleichternd.

Hi Shangtsung, danke für deine Worte, die sehr motivierend sind. Habe in einem anderen Thema hier gelesen "Echtes Selbstbewusstsein entsteht dann, wenn man Ziele hat und diese erreicht". In mir beginnt sich etwas zu verändern in die Richtung gehend, dass ich aktiv werden möchte und die Zeit des Wartens-darauf-dass-mein-Leben-beginnt vorbei sein soll. Woher nimmst du die Kraft, dich jeden Tag zu motivieren? Warst du wütend auf dich selbst, dass du nicht mehr aus deinem Leben gemacht hast? Der Übergang von Worte in Taten ist so unfassbar schwer und ich befürchte wirklich, etwas zu vermissen, wenn ich nicht mehr meine rumsitzen kann und melancholisch sein darf. Das ist nämlich jedes Mal auch ein Stück Abgeben von Verantwortung und Weglaufen von Entscheidungen, die man treffen muss. In diesem Sinne also ziemlich genau das Gegenteil von männlichen Eigenschaften.

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Das Thema bei dir scheint zu sein, dass du gar keine wirkliche Erfahrung damit hast aktiv auf Frauen zuzugehen. Du verschliesst dich vor solchen Momenten indem du dich in deinen Schutzpanzer zurück ziehst.

Das erste und deutlichste das mir auffällt: Du kannst dir selbst nicht vorstellen dass du auf Frauen attraktiv wirkst, das Frauen dich anziehend finden können. Sobald du dir dessen bewusst wirst, strahlst du dein Unsicherheit aus. Du weisst einfach nicht so recht wie du damit verfahren sollst und kannst es aufgrund mangelnder oder schlechter Erfahrung nicht einordnen.

Der zweite und miteinhergehende Schritt ist: Du musst beginnen dich selbst als anziehendes, sexuelles Wesen wahrzunehmen.

Smint, ich denke da hast du einen wunden Punkt erwischt. Ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, dass Frauen mich attraktiv finden, hatte aber jahrelang trotzdem darauf gehofft, dass sie es mir leichter machen und auf mich zugehen. Dass das nicht passiert ist, hat mich noch weiter verunsichert. Gespräche kann ich ja führen mit Frauen, die haben jedoch nicht das Problem gelöst, welches du ansprichst. Wie könnte man denn sonst noch versuchen sich attraktiv zu fühlen, wenn die Erfolgserlebnisse fehlen? Ein Teufelskreis..

hi ich bin fast in der gleichen phase wie du und biete dir hiermit meine sichtweise an:

Ich hab hab auch diese melancholischen momente , wo ich mich in mich selber zurückgezogen habe.Das habe ich solange gemacht bis ich durch schlusselevents(korb,konflikte etc.) SELBER gespürt habe was eigentlich meine Angst ausmacht.Ich hab mich nach 1 abend wo ich was mit nem mädel hatte auch erstmal auf die faule haut gelegt heute seh ich das anders.Ich animiere mich jeden tag dazu Dinge wie Smalltalk,fremde ansprechen usw. zu üben.

Und dass du dich in deinem zimmer am wohlsten fühlst kenn ich auch gut.Ich hab das folgender maßen gelöst,ich hab zu allem ja gesagt.Immer wenn mir wer angeboten hat was zu machen hab ich es angenommen so dass ich dauernd unterwegs war.Oder wenn mir der Gedanke kommt "jetzt an dem platz zu chillen oder dahin zu spazieren wär schon cool" nehm ich das einfach in die hand und tue es.Weniger Denken mehr machen,dass ist es wie ich mich persöhnlich weiterentwickle weil melancholische menschen wie wir dazu neigen sich in sich zu kehren und erstmal 10x darüber nachzudenken bevor man was tut.

Einfach machen mein lieber einfach machen und rückschläge sind fies,aber glaub mir das gefühl das man was daraus GELERNT hat das ist unvorstellbar erleichternd.

Hi Shangtsung, danke für deine Worte, die sehr motivierend sind. Habe in einem anderen Thema hier gelesen "Echtes Selbstbewusstsein entsteht dann, wenn man Ziele hat und diese erreicht". In mir beginnt sich etwas zu verändern in die Richtung gehend, dass ich aktiv werden möchte und die Zeit des Wartens-darauf-dass-mein-Leben-beginnt vorbei sein soll. Woher nimmst du die Kraft, dich jeden Tag zu motivieren? Warst du wütend auf dich selbst, dass du nicht mehr aus deinem Leben gemacht hast? Der Übergang von Worte in Taten ist so unfassbar schwer und ich befürchte wirklich, etwas zu vermissen, wenn ich nicht mehr meine rumsitzen kann und melancholisch sein darf. Das ist nämlich jedes Mal auch ein Stück Abgeben von Verantwortung und Weglaufen von Entscheidungen, die man treffen muss. In diesem Sinne also ziemlich genau das Gegenteil von männlichen Eigenschaften.

hi ich melde mich nochmal nach einer weile abstinenz.Also es ist vollkommen egal wie du anfängst , nimm dir einfach die erstbeste Hürde die dir entgegen kommt.Ich krieg dann immer so ein Gefühl im Bauch,so ein kribbeln und dieses kribbeln verrät mir dass ich mich überwinden muss um die Aufgabe zu meistern.ABER ich scheiss auf das kribbeln und mache es einfach.Das macht sogar inzwischen spaß,weshalb es mir immer leichter fällt.

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