Zuletzt gesehener Film + eure Bewertung

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Star Trek wurde auch ruiniert :(

Danke Abrams...

Bei Star Wars kann er zum Glück nicht so viel Kaputt machen das war schon immer dünn vom Anspruch her... naja.

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Habt ihr mitbekommen? Es gibt bald ne richtige neue StarTrek Serie !

Aber wenn die im neuen rebooteten Abrams Universum spielt kann ich mir die nicht anschauen. Ein Graus...

 

 

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@ALibi

Ben Hur wird eine Verunglimpfung wie sie bisher noch keinem Klassiker angetan wurde...

Schon der Trailer ist so peinlich und unwürdig...

 

 

bearbeitet von MrJack
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vor 17 Stunden schrieb Alibi:

Das ist im Moment nicht von der Hand zu weisen. Hollywood leistet seit etwa zehn Jahren reihenweise Offenbarungseide. Während Serien zuhauf die Meßlatte für tolle Erzählungen und schauspielerische Leistungen von Mal zu Mal höher legen, ergießt sich Hollywood in zweitklassigen Fortsetzungen oder in Remakes, die nur durch die Fanboy-Brille zu ertragen sind. So leid es mir tut, da zählt nicht nur Star Wars 7 dazu, sondern auch Creed, der mehr oder weniger ein Remake des ersten Teils ist.

Richtig schlimm wird es aber erst in den kommenden Jahren. Echte Filmklassiker wie Ghostbusters, Ben Hur oder Blade Runner werden neu verfilmt. Warum? Diese Filme sind Meisterwerke! Es gibt nichts, was bessere Technik diesen Filmen hinzufügen könnte. Es reicht doch, dass viele Filmserien mittlerweile unter "nuking the fridge" laufen, ein Begriff der auf die Indiana Jones-Szene im Kristallschädel zurückgeht, in der sich Indy vor einer Atombombenexplosion in einem Kühlschrank versteckt. Der Begriff beschreibt sehr treffend den Punkt, an dem ein Franchise ruiniert wird. Terminator- tot. Indy Jones - tot. Alien - tot. Die Hard - tot. Rocky, wiederbelebt, aber eher ein wunderschöner Zombie. 

 

Was das Kino im Moment bietet, ist eine Kopie einer Kopie einer Kopie. Am schlimmsten sind hier die Marvel-Filme. Technisch alle sehr gut gemacht, aber die Drehbücher gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Andere Helden, andere Bösewichte, aber sonst sind die Settings nahezu identisch. Richtig frech war das bei den Avengers, wo Teil 1 und 2 quasi identisch waren. Auch so ein Film wie Deadpool, der als Revolution gefeiert wird, weil mal etwas Blut fließt, läuft nach Schema F ab. Fies daran ist, bessere Produktionen versuchen ihren Teil am Krachbumm in ihre Filme zu zwängen und opfern Story und Glaubwürdigkeit. Weil "wir" sie dazu zwingen. Wer schaut sich schon Filme wie Spotlight oder Raum im Kino an, wo jeder bessere Rip kaum ein schlechteres Gefühl verleiht als das Kino es tut. Batman v. Superman (kein "vs."!) ist auch deshalb so dunkel, weil die Streaming-Plattformen nur sehr schlecht mit Details in der Dunkelheit skalieren können. Es ist sozusagen ein optischer Kopierschutz.

 

Leider wird Hollywood nicht aufhören die alten Klassiker zu vergewaltigen.  Nur gut dass Robert Zemeckis verboten hat, Zurück in die Zukunft neu aufzulegen. Philipp K. Dick rotiert bestimmt auch im Grab, weil sie Blade Runner neu auflegen.

Ich stimm Dir wie immer absolut zu - auch wenn Du keine Ahnung hast. Nein Quatsch, wollte einfach mal so einen Mösen-Satz abliefern. Du hast natürlich vollkommen recht. Tatsächlich ist das aber genau das, was Hollywood seit 80 Jahren vorgeworfen wird. Und das wird wohl auch weiter so laufen. Man muss sich einfach an den guten dingen erfreuen - und die sind zum einen, dass nach wie vor trotzdem wirklich gute Filme gedreht werden und noch viel wichtiger und entscheidender: Das über Serien ALLES möglich geworden ist. Wieviele wirklich unglaublich gute Serien gibt es heute? Und auch die absoluten Top-Schauspieler spielen in Serien mit. Wie oft saß man früher im Kino und dachte sich, ja eigentlich guter Film, aber 70% der Romanvorlage fallen hinten rüber... das ist tatsächlich vorbei in einigen Bereichen. Ich finde wirklich die Entwicklung von TV-Serien beginnend mit Sopranos ist das schönste was passieren konnte. Dazu noch in Kombination mit Diensten wie Netflix. Insgesamt einfach Hammer. viel, viel guten Stoff gesehen die letzten Jahre. Ich bin zufrieden.

 

Grüße,

PP

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Gast

Ich hol jetzt mal mein Zwischenprüfungsthema in Filmwissenschaften raus und sage, wir befinden uns seit Anfang der 90er und überdeutlich ab dem Ende der 90 geschichtlich wieder in einem Stadium, was Tom Gunning "Kino der Attraktionen" (cinema of attraction) nannte. Die Handlung ordnet sich dem Spektakel unter, was zu großen Teilen auf die begrenzte Aufnahmelänge des Bildträgers/Filmmaterials zurückzuführen war. Filme waren damals kurze Sketche. Es wurde viel probiert mit Doppelbelichtung, Blenden, Schnitten usw. Viele kennen wahrscheinlich den Zug, der direkt auf das Publikum zurast. Man muss natürlich auch verstehen, damals wurde Film anders präsentiert. Das drumherum in den Penny Arcades war ein anderes. Filmvorführer, Musikorchester und aufwendige Installationen waren damals das, was heute IMAX ist. Erst mit der Verbesserung der Technik wurde verstärkt wert auf Narration, also das Erzählen von Geschichten gelegt. Das große Brimborium drumherum wurde schrittweise abgeschafft. Das Kino der Narration war geboren, übrigens sehr stark geprägt von deutschen und französischen Regisseuren. Einige der Filme kann man heute noch schauen und sie haben nichts von ihrer Spannung verloren. "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" von Fritz Lang 1931 ist ein Film, der nicht nur von der Thematik unter die Haut geht.

Mit dem massentauglichen Einsatz von CGI spätestens mit Jurassic Park und Terminator 2 ging es infolge immer stärker darum, die Schauspieler in eine Abfolge von Szenen zu stoßen, in denen sie möglichst den technischen Möglichkeiten des modernen Kinos ausgeliefert sind. Auf die Spitze treibt das einer der schlechtesten Regisseure die ich kenne, Michael Bay. In Transformers gibt es in viele Szenen keine Schauspieler, sondern Roboterschlachten die aussehen, als würden zwei Schrottplätze Sex miteinander machen. Und das Ganze natürlich in 3D! Wir unterscheiden uns also wenig von den Zuschauern, die bis zirka 1915 in die Vorführstätten strömten. Wir erwarten vielleicht eine Story, gehen aber primär gesättigt von den Effekten wieder heim. Schaut euch mal einen Film wie "Gravity" im Kino oder zuhause an. Daheim, ohne die moderne Technik kann er nicht verschleiern, wie dünn die Story ist, dass die Schauspieler nicht schauspielern, der diegetische (=im Film stattfindende) Ton nicht funktioniert.

Auf der anderen Seite die Serien, die um Welten komplexer sind als zuvor. Schaut euch mal eine Serie aus den 70ern an. Da war jede Episode in sich geschlossen. Schussverletzungen, Traumata usw. die ein Charakter erlitten hat, spielten eine Woche später keine Rolle mehr. In den 80er wurden die Serien vielschichtiger. Heute sind sie zum Teil extrem komplex. Die Charaktere haben ein fortlaufendes Leben, besitzen eine Tiefe, die für viele die Grenze zwischen realer und fiktiver Welt verschwimmen lassen. Ein Junge wie König Justin Bieber Jack Gleeson aka Joffrey Baratheon von Game of Thrones wird im echten Leben angefeindet, weil er seine Rolle so perfekt verrückt spielt, wie George Martin das wollte. Eine große Rolle für die Qualität der amerikanischen Serien spielt vor allem in den USA die professionelle Ausbildung der Autoren und ein hoher Konkurrenzdruck. So ein lahmer Dreck wie Tatort würde dort keine drei Episoden überstehen. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen, dass neben dem guten kulturellen Angebot und den Infomagazinen das ÖR in Deutschland aus acht Milliarden Euro Rundfunkgebühren fast nichts macht, was qualitativ mit diesen Produktionen mithalten kann, obwohl vergleichbare Budgets aufgefahren werden könnten.

Und ja, der Einstieg der Internetkonzerne in das Geschäft macht es noch spannender. Wenn viele Konkurrenten um das gleichbleibende Zeitbudget der Nutzer kämpfen, setzt sich am Schluss Qualität durch. Negativer Effekt, Produktionen die vielversprechend sind, werden in den USA rigoros eingestampft, wenn die Quote nicht stimmt. Was MrJack oben schreibt, Dinge wie ein neue Star Trek-Serie müssen sich zum Glück auch an den Qualitätsansprüchen für Narration messen lassen.

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Gast Juninho

Serien sind wie langgezogenes Kaugummi, Mixgetränke oder gestrecktes Koks. Wieso sollte man sich zig Std mit einem Thema beschäftigen? Nach ein paar Folgen ist alles erkannt und es geht nur noch um die triviale Frage, was als nächstes passiert. Auch wenn ich zugebe, dass sehr viel in die Qualität von Serien investiert wird und diese ihre Momente haben, sind sie doch nur reine Unterhaltung und zum nebenher schauen geeignet. Große Filme brauchen hingegen volle Aufmerksamkeit. Serien haben ihre Berechtigung, bedienen aber ganz andere Bedürfnisse als Filme und sind nicht wirklich ein Ersatz.   

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vor 57 Minuten schrieb Juninho:

Serien sind wie langgezogenes Kaugummi, Mixgetränke oder gestrecktes Koks. Wieso sollte man sich zig Std mit einem Thema beschäftigen? Nach ein paar Folgen ist alles erkannt und es geht nur noch um die triviale Frage, was als nächstes passiert. Auch wenn ich zugebe, dass sehr viel in die Qualität von Serien investiert wird und diese ihre Momente haben, sind sie doch nur reine Unterhaltung und zum nebenher schauen geeignet. Große Filme brauchen hingegen volle Aufmerksamkeit. Serien haben ihre Berechtigung, bedienen aber ganz andere Bedürfnisse als Filme und sind nicht wirklich ein Ersatz.   

Du liest dann auch kein Buch oder ? :)

 

Für mich kann z.B. eine Story gar nicht lang und komplex genug sein. Deswegen feiere ich die neue Serienlandschaft.

--

 

@Alibi

Ich persönlich habe gar nichts gegen so Effektfilme. Gravity im Kino war ein tolles Erlebnis mit bombastischem Score.

Schlimm ist nur, dass fast nur noch Schrott kommt. Story für Sonderschüler. Logik? Nicht vorhanden....

Und die Leute trotzdem ins Kino rennen weil halt "Event". Und dann kostet der Marvel 3D Scrhott 18 Euro !!!!

 

ich bin sehr froh, dass man im Privaten Umfeld einfach gute Filme zuhause schauen kann. Filme aus Programmkinos etc.

Hin und wieder gibts ja noch gut Streifen. Abseits des Beworbenen.

 

Holy Motors

Hab letztes WE "Holy Motors" gesehen mit meiner LTR. War sehr strange. Aber wenn man Kino mag ists ne Empfehlung.

Da sind einige Anspielungen und wirklich toll inszenierte Szenen zu sehen.

Aber ist schon kein Stoff für jeden :)

Wil da keine Wertung vergeben. Ist einfach zu strange. Aber lohnt sich zu schauen :)

 

 

-----

 

Mulholland Drive.

Am Wochenende zeige ich en paar Kumpels + LTR mal Mulholland Drive. Auch eine große Hommage an Film.

Für mich ein Film den man nicht mehr vergisst wenn man ihn mal sah.

Den Film hab ich mal 2001 oder so in der Sneak Preview gesehen. Am Ende des FIlm waren schon 50% der Menschen

GEGANGEN !!! Nur weil er zu verwirrend und surreal war. Sowas hatte ich vorher noch nie erlebt und auch nie wieder!

 

Da hab ich mir schon damals mit 18 Jahren gedacht

"wie eingeschränkt seid ihr?  Könnt ihr euch nicht mal auf etwas einlassen? Mal die Umsetzung genießen? "  Mainstream Publikum halt.

 

-> MEIN ABSOLUER TIPP WENN JEMAND MAL WAS ZUM LÄNGER DRÜBER NACH DENKEN SCHAUEN MAG :)

Dazu zitiere ich noch mal Filmstarts.de, weil so treffend formuliert

"5 Sterne -  Genie oder Wahnsinn? Magier oder Scharlatan? Ist David Lynch mit dem verstörenden Bilderrätsel-Thriller „Mulholland Drive“ sein persönliches Meisterwerk gelungen oder ist der Regie-Exzentriker endgültig durchgedreht? Die Antwort muss sich jeder selbst geben.... "

 

 

Und immer dran denken... "There is no Band" :)

Für mich ist die Szene im Club Silencio übrigens eine der besten in der Filmgeschichte :)

 

 

bearbeitet von MrJack
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Gast
vor 34 Minuten schrieb Juninho:

Serien sind wie langgezogenes Kaugummi, Mixgetränke oder gestrecktes Koks. Wieso sollte man sich zig Std mit einem Thema beschäftigen? Nach ein paar Folgen ist alles erkannt und es geht nur noch um die triviale Frage, was als nächstes passiert. Auch wenn ich zugebe, dass sehr viel in die Qualität von Serien investiert wird und diese ihre Momente haben, sind sie doch nur reine Unterhaltung und zum nebenher schauen geeignet. Große Filme brauchen hingegen volle Aufmerksamkeit. Serien haben ihre Berechtigung, bedienen aber ganz andere Bedürfnisse als Filme und sind nicht wirklich ein Ersatz.   

 

Dann lies mal "Everything Bad is Good for You - How Today's Popular Culture Is Actually Making Us Smarter" von Steven Johnson, der die Thematik der intelligenten Serien auf straffen 50 Seiten behandelt. Im deutschen trägt das Buch den dummen Titel "Neue Intelligenz"...

Filme oder Kino sind wie Fernsehen ein typischen lean-back medium. Die Rezeption erfolgt passiv, als eine Art Berieselung, im Gegensatz zum Beispiel zu diesem Forum, welches ein Teil eines lean-forward-mediums ist, weil es eine aktive Zuwendung erfordert. Bücher, wie MrJack sagt, zählen auch dazu. Ebenso Computerspiele.

Serien moderner Machart mit ihren vielen Handlungsebenen lassen die Zuwendungsformen verschwimmen. Eine Serie wie Pretty Little Liars führt zu massiven Internet-Verschwörungstheorien. Serien wie The Big Bang Theory oder HIMYM erweitern den popkulturellen Kanon - wie es andere Sendungen übrigens auch taten. Noch heute glauben viele Leute der Wilde Westen wäre eher Bonanza als Erbarmungslos.

Im Moment befinden wir uns in einer Phase, wo immer mehr Filme von vornherein als Serien angelegt sind, weil deren Regisseure nicht mehr in der Lage zu sein scheinen, eine komplexe Geschichte in angemessener Zeit zu erzählen. Wenn man heutige Regisseure wie Jar Jar Abrams, Zack Snyder (ausgenommen Watchmen), Bay oder Bruckheimer mit Autorenfilmern alter Schule wie Coppola, Demme oder Marty Scorcese vergleicht, wird es ganz dunkel. Der Pate oder Goodfellas haben eine lange Spielzeit, aber diesen Zeit ist ausgefüllt mit Leben. Diese Regisseure schaffen etwas, was mir bei fast allen jüngeren Kinoregisseuren komplett abgeht: Sie schaffen es, dass der Zuschauer die Figuren liebt. Demmes "Das Schweigen der Lämmer" schafft es, dass wir eine verletzliche, hyperintelligente Agentin lieben, aber ebenso den Abgrund, der sich in Hannibal Lecter auftut. Vergleichbare Figuren hat das Kino in den letzten zehn, fünfzehn Jahren nur sehr selten geschaffen. Während Serien mit Massen an erinnerungswürdigen Charakteren aufwartet, mit denen ich mitleiden und mitfiebern konnte. Gerade dass macht die Serien so besonders. Es sind ja nicht zig Stunden, die man schaut, weil es viele Leute gibt, die dem binge watching verfallen sind. Sondern eine Entwicklung über Jahre, die auf gleichbleibend hohem Niveau vonstatten gehen kann, wie zum Beispiel bei "Breaking Bad" oder den "Sopranos", oder sich aber in einem enttäuschenden Finale verlieren kann, wie zum Beispiel "HIMYM". Das macht es dann aus. Generell könnte man Mediennutzung von Film und Fernsehen für fiktionale Themen als Zeitverschwendung abtun, aber genau das ist ein Zeichen für Kultur. Das wir genug Zeit haben, um unsere Zeit verschwenden zu können.

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Gast Juninho
vor 1 Stunde schrieb Alibi:

 

Dann lies mal "Everything Bad is Good for You - How Today's Popular Culture Is Actually Making Us Smarter" von Steven Johnson, der die Thematik der intelligenten Serien auf straffen 50 Seiten behandelt. Im deutschen trägt das Buch den dummen Titel "Neue Intelligenz"...

Filme oder Kino sind wie Fernsehen ein typischen lean-back medium. Die Rezeption erfolgt passiv, als eine Art Berieselung, im Gegensatz zum Beispiel zu diesem Forum, welches ein Teil eines lean-forward-mediums ist, weil es eine aktive Zuwendung erfordert. Bücher, wie MrJack sagt, zählen auch dazu. Ebenso Computerspiele.

Serien moderner Machart mit ihren vielen Handlungsebenen lassen die Zuwendungsformen verschwimmen. Eine Serie wie Pretty Little Liars führt zu massiven Internet-Verschwörungstheorien. Serien wie The Big Bang Theory oder HIMYM erweitern den popkulturellen Kanon - wie es andere Sendungen übrigens auch taten. Noch heute glauben viele Leute der Wilde Westen wäre eher Bonanza als Erbarmungslos.

Im Moment befinden wir uns in einer Phase, wo immer mehr Filme von vornherein als Serien angelegt sind, weil deren Regisseure nicht mehr in der Lage zu sein scheinen, eine komplexe Geschichte in angemessener Zeit zu erzählen. Wenn man heutige Regisseure wie Jar Jar Abrams, Zack Snyder (ausgenommen Watchmen), Bay oder Bruckheimer mit Autorenfilmern alter Schule wie Coppola, Demme oder Marty Scorcese vergleicht, wird es ganz dunkel. Der Pate oder Goodfellas haben eine lange Spielzeit, aber diesen Zeit ist ausgefüllt mit Leben. Diese Regisseure schaffen etwas, was mir bei fast allen jüngeren Kinoregisseuren komplett abgeht: Sie schaffen es, dass der Zuschauer die Figuren liebt. Demmes "Das Schweigen der Lämmer" schafft es, dass wir eine verletzliche, hyperintelligente Agentin lieben, aber ebenso den Abgrund, der sich in Hannibal Lecter auftut. Vergleichbare Figuren hat das Kino in den letzten zehn, fünfzehn Jahren nur sehr selten geschaffen. Während Serien mit Massen an erinnerungswürdigen Charakteren aufwartet, mit denen ich mitleiden und mitfiebern konnte. Gerade dass macht die Serien so besonders. Es sind ja nicht zig Stunden, die man schaut, weil es viele Leute gibt, die dem binge watching verfallen sind. Sondern eine Entwicklung über Jahre, die auf gleichbleibend hohem Niveau vonstatten gehen kann, wie zum Beispiel bei "Breaking Bad" oder den "Sopranos", oder sich aber in einem enttäuschenden Finale verlieren kann, wie zum Beispiel "HIMYM". Das macht es dann aus. Generell könnte man Mediennutzung von Film und Fernsehen für fiktionale Themen als Zeitverschwendung abtun, aber genau das ist ein Zeichen für Kultur. Das wir genug Zeit haben, um unsere Zeit verschwenden zu können.

Guter Post und wir sind ja einer Meinung. Serien sind Unterhaltung und Filme Kunst. Während eine Serie von Charakterentwicklung, Spannung und what happen´s next lebt, kann ein Film die reine Handlungsebene verlassen um ein Thema zu diskutieren. Bei den Regisseuren sehe ich nicht so schwarz wie du. Mit Winding Refn und von Trier gibt´s überragende Regisseure. Gosling hatte ein starkes Regiedebut, Pablo Larrain wird noch starke Filme machen, Harmony Korine hat Potenzial und Xavier Dolan kann auch ein großer werden und da sind sicher noch einige mehr. 

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@Vorposter.

 

Wo wir bei Trier sind.

Trier hat mich mit dem Nymphozeug ziemlich entäuscht. Trivialer Stoff auf zwei Fime ausgesehnt.

Fand ich stinklangweilig und anspruchslos.

Geht besser.

bearbeitet von MrJack

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Zitat

Serien sind Unterhaltung und Filme Kunst.

Das war mal so, ist aber derzeit genau umgekehrt. Künstlerisches Wagnis, in die Tiefe gehen. philosophische und die großen Fragen unserer Zeit beleuchten, das tun derzeit die großen Serien. Das hat Alibi schon richtig erkant. Breaking Bad ist komplex wie ein Roman von Dostojewski. von seinen Figuren her, von seinen zahlreichen doppeldeutigkeiten, Anspielungen (die die meisten Leute übersehen), von seiner unterschwelligen Gesellschaftskritik her oder wie das Grundthema, wie wird jemand böse und was ist Schuld.

 

Auf gleicher Ebene sind da viele Serien z.B. Mr. Robot zu nennen, oder auch internationale Hoch-Qualitätsserien, wie Hatufim, The Returned (Les Revenants) oder manches aus Skandinavien

 

Während man im Kino Qualität derzeit nur noch bei den Low Budget Independent-Filmen, ansonsten ist es wirklich derzeit ganz ganz simple Unterhaltung, alles auf Nummer Sicher, mit ausgelutschten Plots und Über-CGI. Selbst die Comic-Serien im TV sind zehnmal besser, als alle Comic-Verfilmungen der letzten Jahre. Das gleiche gilt auch für Action oder Fantasyy. Game of Thrones ist einfach zehnmal besser als alles was derzeit als Fantasy ode ähnliches im Kino vorkommt

Es gibt  nur noch leichtes Pocorn-Kino von Block-Bustern (die im Vergleich zu früheren Blockbustern siehe Batman, auch qualitativ extrem mies sind) oder doofe Romantic Comedies. Zwischen Low-Budget und plattem Blockbuster gibts nimmer viel. Geld für künstlerische Qualität wie noch vor zehn Jahren gibt es nicht mehr.

 

Bei Serien wird Geld in die Hand genommen und was gewagt. Gibt auch ambitionierte Serien, die nicht so große Erfolge hatten, aber dennoch umgesetzt oder fortgesetzt werden.

Man wagt auch mal in ganz künszlerische Höhen zu gehen und den Zuschauer zu überfordern. Bei manchen Serien kam ich mir bei extrem langgezogenen und abgehobenen Szenen vor, wie bei einem Visconti-Klassiker und dachte mir "WTF. Es zieht sich und chekcs nicht, aber künstlerisch ambitioniert ist es."

Im Kino gibt es Ambitioniertes nur noch ber Low Budget Independant Produktionen, während beim Fernsehen für qualitativen Anspruch und Wagnis Geld in die Hand genommen wird.

 

Seit Ende des letzten Jahrzehnts haben wir ein Goldenes Zeitalter des Fernsehens, wo die Serie als Kunstform entdeckt wurde, aber das Kino befindet sich in der Hölle des platten Kommerzfilms.

 

EDIT:

Juninho: Entschuldige für meinen ersten Dislike. Aber so die Serien von heute abkanzeln geht nicht,.:diablo:

.

 

 

bearbeitet von jon29
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Gast Juninho
vor 2 Stunden schrieb jon29:

Seit Ende des letzten Jahrzehnts haben wir ein Goldenes Zeitalter des Fernsehens, wo die Serie als Kunstform entdeckt wurde, aber das Kino befindet sich in der Hölle des platten Kommerzfilms.

Serien sind genau so kommerziell und werden in den Boden gestampft, wenn sie nicht laufen. Deshalb muss man sich die Frage stellen, weshalb ein Publikum, dass Transformers guckt, gleichzeitig Breaking Bad feiert aber Meisterwerke wie Nymphomaniac, Spring Breakers oder Laurence Anyways ausbuht, den Saal verlässt oder gar nicht erst schaut?

Den Grund sehe ich eben in der Unterhaltung und nicht in der Kunst. Die Beste Serie, die ich geschaut habe bisher war the Wire, welche gut ist und gute Momente hat, diese aber meiner Meinung nach nicht den Zeitaufwand gegenüber Filmen rechtfertigen. Die Entwicklung im Bereich Serien ist sicher erfreulich, ich sehe sie nur nicht als Substitut zum Film, als dass man sagen könne, das gleiche sich aus. 

bearbeitet von Juninho

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Naja, ich buhe Nymphomaniac nicht aus. Ich sprach aber von einem großen Trend. Und der Trend im Kino seit 5-6 Jahren ist halt einfach, dass miese Filme das Kino derzeit bestimmen, und gute Filme (zumindest ab einem bestimmten Budget-Niveau, ordentliche  Low-Budget Filme (kleine Indieproduktionen eben) gibt es nach wie vor) die Ausnahme sind

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Oh! Ah! Statt Schlacht auf nem Eisplaneten, jetzt also mal wieder im Jungel und statt Todesstern, also nem richtig großen Todesstern gibt es jetzt einen....Todesstern. Ok. 

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http://www.arte.tv/guide/de/044417-001-A/der-erste-fussabdruck-auf-dem-fuenften-kontinent-1-2?autoplay=1

 

Zweiteilige Dokumentation über die Besiedelung des Australischen Kontinents. War für mich ziemlich viel Neues dabei. Finde sowas super spannend. Kultur die mit ihren Symbolen, Legenden, Mythen und wohl auch Sprache über Jahrzehntausende inklusive einer ausgewachsenen Eiszeit kontinuierlich überlebt hat...Wahnsinn. Einmalig in der Menscheitsgeschichte. Besonders beeindruckend fand ich, dass die verschiedenen Mythen und Traumgeschichten der lokalen Aborigines-Völker mit der archäologisch nachweisbaren Geschichte des Kontinent erstaunlich präzise übereinstimmen.

Also Thematisch so 9/10

Machart ist so naja, wenn ein Bild von nem Baby gezeigt wird, oder von Kindern erzählt wird, werden im Hintergrund so Einspieler von Kinderlachen usw eingespielt. Finde ich ja arg behindert sowas.

Aber kann man sich mal geben.

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Gast Juninho

Herzensbrecher - Xavier Dolan ->Meisterwerk

Elephant Song - Charles Biname -> mäßig

Room -  Lenny Abrahamson -> positiv überrascht. Hatte einen reißerischen Thriller erwartet, hab aber ein emotionales Ausnahmedrama vorgefunden. 

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Muss.....sehen......!!!!

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Gast ImWithNoobs
Am 8.4.2016 um 18:21 schrieb Rudelfuchs:

 

 

Oh! Ah! Statt Schlacht auf nem Eisplaneten, jetzt also mal wieder im Jungel und statt Todesstern, also nem richtig großen Todesstern gibt es jetzt einen....Todesstern. Ok. 

Und mega verwirrend, wie passt das jetzt mit Force Awakens zusammen? xD

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Letzter Film: Ip Man 3

Geile Kampfszenen. Schwache Story im Vergleich zu den vorherigen teilen. Leider. 6/10

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London has fallen

 

Najo. Also. Man bekommt was man erwartet. hat man bei Olympus has fallen und dem anderen...also beinahe handlungsgleichen film....naja...shcon besser gesehen. Ist so ganz cool, weil viel geballert wird und er die mistkerle zum teil echt fies umbringt aber....gab es halt alles schon und dann gleich viel besser.5/10

Also wenn man wirklich nichts anderes zu tun hat und nur so rumpimmelt kann man das schon mal machen. aber auch wirklich nur dann. ansonsten ist yoyo spielen deutlich spannender.

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"Sons of Anarchy", 2008-14, Rockerserie.

Fängt gut an, und wenn man erstmal drin ist, wirds richtig klasse. :)

Kommen auch ein paar Alphas drin vor. 8/10

 

Dazu paßt

"Ein Hells Angel unter Brüdern", Doku 2014

Zeigt vielleicht zwei Drittel von der Torte, aber dennoch interessant. 6/10

bearbeitet von HerrRossi

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Gast Juninho

The Broken Circle - Felix van Groeningen - Hab ihn mir aufgrund der hohen Bewertungen reingezogen, ist aber ein reiner tearjerker und kann sonst nix. 

A Perfect Day - Fernando León de Aranoa - schwarzhumorige Kriegssatire über humanitäre Hilfe zum Ende des Jugoslavien-Krieges. Hat mir gut gefallen.

*Sons of Archy wurde mir auch oft empfohlen und ich hab mir dann auch tatsächlich ein paar Staffeln reingezogen. Hat für mich aber GZSZ Niveau. 

bearbeitet von Juninho

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Gast Juninho

Jung & Schön - Francois Ozon - Französischer Lolita Film mit überzeugender Hauptdarstellerin. Was einem der Film sagen will, ist mir aber verborgen geblieben. Enfach Schwach

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Gast Juninho

Borgman - Alex van Warmerdam - Direkt 2 mal geschaut. Über Interpretationsansätze nicht hinausgekommen bisher. Wahnsinnsfilm 

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