Psychotherapie machen oder versuchen, es alleine zu schaffen?

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Hallo Leute,

es gibt an meiner Persönlichkeit einige Dinge, die ich gerne ändern würde, wie zB Schüchternheit bekämpfen, mehr Selbstbewusstsein, Einsamkeitsgefühle loswerden.

Ich bin gerade dabei, Selbsthilfeliteratur zu diesen Themen durchzuarbeiten, aber ich stelle mir die Frage ob das wirklich so effizient ist im Hinblick auf die Bekämpfung dieser Probleme. Darum habe ich auch schon in Erwägung gezogen, eine Psychotherapie zu machen, weil ich mir denke, wenn man sich einem Profi anvertraut, dass man da mehr Erfolgschancen hat sich zu verändern.

Darum meine Frage an Euch: Wie seht ihr das? Ist eine Psychotherapie besser und effizienter bei der Bekämpfung von psychischen Problemen oder funktioniert es genauso gut, wenn man das alleine versucht (mit Büchern, Videos usw.)?

Und was waren eure Erfahrungen dazu bzw. womit hattet ihr am mehr Erfolg?

Grüße

dragonflyer

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Ich denke es kann nicht schaden wenn du mal einen Therapeuten besuchen würdest.

Wenn du wirklich psychische Probleme hast, werden dir keine Bücher oder Videos helfen.

Im Gegenteil! Sie können dich noch zusätzlich negativ beeinflussen...

Deine genannten Probleme bestehen weil du nicht unter Leute kommst.

Da würde ich ansetzen und versuchen mehr in Kontakt mit anderen Menschen zu kommen.

Such dir eine Sportart, ein Hobby oder ehrenamtliche Sachen bei denen du viele neue Gesichter kennenlernst.

Nebenjobs sind auch immer wieder super. Was machst du denn zur Zeit?

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Im Zweifelsfall Termin machen.

Wenn man merkt, man braucht es nicht, kann man immer noch abbrechen. Die ersten Stunden werden definitiv von der Kasse übernommen, wenn der Therapeut dann übereinstimmt, dass es sinnvoll ist, kann er die Kassenabrechnung entsprechend belegen.

Zahlst du selbst, ist das Ganze noch weit problemloser, einfach machen. Wenn du es nicht brauchst, dann ist es eh egal und du hast es immerhin mal mitgemacht.

Versuch was das angeht aber einen kognitiv verhaltenstherapeutisch angehauchten Therapeuten zu finden, weniger jemanden in Richtung Tiefenpsychologie und co. Das ist zwar auch ganz nützlich, aber eher ne langfristigere Angelegenheit...

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Ich habe mir ja schon desöfteren überlegt, einen Therapeuten aufzusuchen, aber dann bin ich immer wieder davon abgekommen weil ich mir dachte "Ach, den brauchst du doch nicht, das kannst du alles ja auch aus Selbsthilfebüchern usw. lernen, weil das was der Therapeut dir sagt, steht auch in Büchern"

Darum war mein Weg bis jetzt der, dass ich es nur mit Büchern versucht habe. Mich würden daher insbesondere auch Erfahrungsberichte von Usern hier interessieren, die einen direkten Vergleich haben zwischen dem Erfolg einer Therapie und dem Erfolg von Selbsthilfebüchern. das wäre dann auch ein wichtiger Anhaltspunkt für mich. Gibt's hier solche Leute, die Erfahrung mit beiden Varianten haben?

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Also die Vorraussetzung für eine Therapie bzw. dem Gang zum Psychologen wäre ja dass man krank ist. Behaupte ich mal. Und das konnte ich bis jetzt nicht rauslesen. Für mich hört es sich so an als ob du die Hoffnung hast "Ich geh jetzt mal zum Doc und lass mir die Persönlichkeit durchspülen.". Das sind ausgebildete und studierte Leute. Keine Klemptner die dir mal eben "unangenehme" Eigenschaften aus der Persönlichkeit entfernen.

Schüchternheit überwinden. Dafür brauch man viel Kontakt mit Menschen. Klar klingt das Paradox weil ja genau das das Problem ist aber man muss ja nicht ins kalte Wasser springen. Da kann man sich langsam herantasten. Lesen oder Videos werden dir da nichts bringen, das stimmt. Selbstbewusstsein entwickeln. Auch da sehe ich nicht den Bedarf einen Psychologen zu konsultieren. Man kann das Vertrauen in sich selbst stärken in dem man Aufgaben erfüllt welche einem sonst unbehagen bereiten (bei mir z.B. "Vorträge zu halten"). Sich halt seinen Ängsten stellen. Da können einem auch Freunde oder Familie helfen. Und zu guter letzt, Einsamkeitsgefühle. Wenn man einsam ist fühlt man sich alleine. Logisch. Wenn man eher der Einzelgänger ist, der einsame Wolf, stört es einen kaum. Aber wenn man eigentlich ein geselliger Mensch ist und die Gesellschaft anderer braucht ist es doch auch völlig normal dass man sich ohne Gesellschaft einsam fühlt. Wenn du damit nicht klar kommst (kenne solche Personen) musst du halt schauen dass du regelmäßig unter Menschen kommst. Evtl. durch einen Verein. Würde auch der Schüchternheit zugutekommen, vielleicht auch deinem Selbstbewusstsein.

Einen Therapeuten zu besuchen, bzw. dich einmal durchchecken zu lassen ist sicher keine schlechte Idee. Aber wie gesagt, ich glaube du hast da eine falsche Vorstellung von wenn ich lese dass du dich direkt in Therapie begeben willst. Lass dich einmal beraten, ggf. an einer Sitzung teilnehmen wie von Shao beschrieben. Wenn der Profi sagt "Ja, Sie haben definitiv psychische Probleme" haste was in der Hand. Aber durch Eigendiagnose darauf zu schließen halte ich für Hysterie. Hatte hier auch mal gelesen "jeder hat doch irgendwo psychische Probleme". Diesen Satz fand ich so dämlich dass ich nichtmal antworten wollte.

Vielleicht haste ja auch gute Gründe die du hier nicht nennen willst. Das wiederum, kann ich dann nicht wissen.

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Ist eine Psychotherapie besser und effizienter bei der Bekämpfung von psychischen Problemen oder funktioniert es genauso gut, wenn man das alleine versucht (mit Büchern, Videos usw.)?

Es kommt drauf an. Gute psychologische Berater oder Therapeuten sind rar. Es braucht meist eine gewisse Zeit, bis man einen passenden gefunden hat. Hat man einen passenden gefunden, dann kommt man meist effektiver und schneller vorwärts, als wenn man Bücher liest.

Das liegt auch daran, dass Bücher für ein breites Publikum geschrieben werden, während persönliche Beratung individuell ausgerichtet ist.

"jeder hat doch irgendwo psychische Probleme". Diesen Satz fand ich so dämlich dass ich nichtmal antworten wollte.

Ein Therapeut könnte toFar beispielsweise fragen, warum das Lesen dieses Statement bei ihm diesen Widerstand ausgelöst hat - und ihm so nen Tip zur Selbstreflektion geben. Die Möglichkeit gibts verständlicherweise nicht, wenn man ein Buch liest. Vom Buch kommt halt kein Feedback.

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Also die Vorraussetzung für eine Therapie bzw. dem Gang zum Psychologen wäre ja dass man krank ist. Behaupte ich mal. Und das konnte ich bis jetzt nicht rauslesen. Für mich hört es sich so an als ob du die Hoffnung hast "Ich geh jetzt mal zum Doc und lass mir die Persönlichkeit durchspülen.". Das sind ausgebildete und studierte Leute. Keine Klemptner die dir mal eben "unangenehme" Eigenschaften aus der Persönlichkeit entfernen.

Nicht unbedingt. Voraussetzung ist ein gewisser Leidensdruck und Schüchternheit an sich ist ein relativ typischer Grund, auch mal einen Therapeuten aufzusuchen.

Man spricht bei der Psyche eher von Störungen, sehr selten als Krankheit. Eine psychische Störung definiert man über eine erhebliche Abweichung von der Norm (Alleine nicht ausreichend), die entsprechendes Leiden verursacht.

D.h. man muss nicht "krank" im herkömmlich verstandenen sein, sondern es geht um eine Leiden schaffende Abweichung vom Rest der Welt und den Umgang damit. D.h. wenn die Schüchternheit Leiden erzeugt, kann eine Therapie hier eine entsprechende Intervention sein, ohne dass wir direkt von Krankheit sprechen. Das, was man unter Krankheit im Zusammenhang mit Psyche versteht, geht oft bereits schon stark in die Richtung der Psychiatrie.

In der Realität hat aber jeder Vierte eine behandlungswürdige psychische Begebenheit. Es geht zwar auch ohne, es geht aber eben besser MIT.

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Generell denke ich, wenn jemand überlegt, einen Psychologen zu konsultieren, dann ist es eine dufte Idee, es auch tatsächlich zu tun. :-) Schlimmstenfalls gibst Du eine Stunde Deines Lebens dran und hast eine Erfahrung gesammelt.

Zu Deiner zweiten Frage, dragonflyer, ob Therapie oder Bücher erfolgversprechender sind, ist meine Meinung, dass eine Kombination aus beidem sehr hilfreich sein dürfte. Ich selbst habe eine Angsterkrankung, die sich auf meine sozialen Interaktionen auswirkt, und die Spezialisten waren sehr gut darin zu ergründen, was genau bei mir nicht stimmt, mir Impulse zu geben und schlicht&ergreifend über meine Probleme zu reden, dass kann man mit Büchern ja eher nicht. - Auf der praktischen Seite sind meiner Erfahrung nach ausgebildete Therapeuten zwar hervorragend darin, schwere Phobien zu bekämpfen, einen so durchdachten Katalog auf einander aufbauender Übungen wie z.B. das DJBC habe ich jedoch von einem Spezialisten nicht an die Hand bekommen - ok, die Frage, wie viele Sets einer macht oder wie viele HBs er layed, ist für einen Therapeuten vermutlich auch eher nachrangig. Aber das Fachwissen eines Spezialisten in Verbindung mit den Techniken, die hier vermittelt werden, könnten nach meinem Empfinden für durchschlagende Erfolge sorgen.

Also, dragonflyer, mach' den Termin, bring' das ein, was Dui hier mitgenommen hast, und berichte uns, wie Deine Erfahrungen mit der Kombination sind!

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Wer in der sozialen Krankenversicherung ist lässt sich eine Überweisung für Probesitzungen vom Arzt geben. Damit konsultiert man mehrere Therapeuten, den einzelnen bis zu 6 mal. So sucht man sorgfältig einen geeigneten Therapeuten. Du wirst dabei erleben, dass auch viele sagen werden sie können mit dir nicht therapeutisch arbeiten.

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