Prädestination des Charakters

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Guten Abend Community,

heute geht mir ein Thema durch den Kopf, welches mich seit wenigen Tagen beschäftigt und welches ich mit euch diskutieren möchte.

Es geht um die Persönlichkeit oder anders den Charakter eines Menschen und ob dieser etwas Festes ist, welches in gewissen Punkten geschliffen werden kann wie ein Stein, oder etwas beliebig formbares wie sagen wir Pudding.

Wie ich überhaupt auf diese Frage komme.

Es ist mir aufgefallen, dass ich persönlich eine Tendenz zum sagen wir "Bösen" und "Schlechten" habe. Ich überlege mir ständig, wie ich Personen manipulieren kann, um an meine Ziele zu kommen.

Ich werde meist von Hass, Arroganz, Egoismus, Status, Anerkennung und Gier getrieben. Immer wenn ich etwas größeres vor hatte in meinem Leben, war ganz tief verborgen einer dieser Faktoren der Hauptgrund.

Zwar versuchte ich immer edle Motive darüber zu stappeln, aber diese waren nie wirklich der Grund. Ich tat zwar falsche Dinge, aber dabei fühlte ich mich gut.

Ich fühlte mich gut, wenn ich Frauen was verlog, um sie ins Bett zu kriegen. Ich fühlte mich gut, wenn ich verbotenes tue oder andere Menschen, die schlechtes tun, leiden sehe.

Doch weiß ich selbst, dass dies nicht gut ist und so habe ich vor einiger Zeit versucht mich zu ändern. Ich habe versucht den edlen Motiven den Vorrang zu geben, indem ich Gutes tue ohne Hintergedanken.

Ich habe versucht richtige Beziehungen einzugehen, in denen nicht ich der Mittelpunkt bin. Versucht mit Menschen in Kontakt zu kommen, die sozial sind und gemeinnütziges tun.

Ich habe mir überlegt ein freiwilliges soziales Jahr in Afrika zu unternehmen und und und... aber jedesmal wenn ich das getan hab, gings mir richtig dreckig.

Ich bekam Depressionen und war der Sklave der anderen, der Typ der sich hat ausnutzen lassen von irgendwelchen Weicheiern.

Ich bin nicht der Typ, der Emotionen frei ausleben will und auch nicht der Typ, der immer in das gute im Menschen glauben kann.

Ich habe versucht mir weis zu machen, dass alle Menschen ein gegebenes Potential haben und jeder was aus sich machen kann, doch wenn ich genau hinschaue stimmt das nicht.

Es gibt dumme, ungehobelte und schwache Menschen, die nie etwas aus sich machen können und ich bin es leid diesen Menschen was vorzuheuheln.

Schlussfolgerung:

Nach reichlicher Überlegung bin ich nun zum Entschluss gekommen, dass jeder Mensch teils predestiniert ist. Ob von der Genetik oder Erziehung, die Vergangenheit und Biologie haben einen großen Einfluss auf die heutige Person. Alle Menschen haben irgendwo Stärken, aber nicht alle Stärken helfen den Menschen. Es gibt Menschen, die mehr aus sich machen können und es gibt Menschen, nennen wir sie laut PU-Jargon "Alphas", und es gibt die ewigen "Betas". Ich gebe zu, dass es "Alphas" gibt, die durch ihre Erziehung zu "Betas" vorkommen sind und bei denen es möglich ist, etwas zu ändern. Aber es gibt keine "Betas" die "Alphas" sind, diese Menschen werden immer unterwürfig bleiben.

Ich las hier des öfteren, dass es möglich sein sollte, sich von heute auf morgen zu verändern. "Man müsse nur im Jetzt leben". Doch das scheint mir nicht möglich. Ein 40-Jähriger Bauarbeiter, der nie seinen Hauptschulabschluss erreicht hat und vielleicht 3 Freundinen hatte, von denen er die letzte mit 19 geheiratet hat, wird nicht mit 40 nach einer Scheidung ein intelektueller Unternehmer werden, der Geld und Frauen ohne Ende hat.

Ich stelle mir das ganze also wie eine Art Treppe vor mit mehreren Stufen, welches nach Potentialen getrennt ist.

Ein Mensch, der auf einer oberen Stufe steht, kann sehr wohl ein paar Stufen absteigen, weil irgendwas signifikantes passiert. Aber dieser Mensch hat die Möglichkeit wieder aufzusteigen, weil durch seine

vorgegebenen Eigenschaften der Platz oben quasi reserviert ist für ihn. Ich würde sagen solche Menschen gibt es vllt zu von 10-15 %.

Genau so gibt es dann Menschen, deren Platz oben reserviert ist, aber die durch falsche Erziehung nie gewagt haben ihn in Anspruch zu nehmen, bei denen ist es möglich durch harte Arbeit ihren Platz einzunehmen.

Solche Menschen gibt es auch womöglich von 10-15 %.

Doch dann gibt es Menschen, denen es einfach nicht vergönnt ist eine höhere Stufe einzunehmen. Sie sind nicht schlau genug. Sie wollen es womöglich gar nicht. Oder sie sind einfach faul. Sie finden sich einfach damit ab, was sie sind und hier denke ich sitzt der großteil der Menschheit.

Aber um nur eins klar zu stellen: ich rede hier jetzt nur von der Persönlichkeit und von der westlichen Welt. Klar gibt es in armen Ländern bestimmt viele intelligente Menschen, die Potential hätten, aber nicht die Chance, aber von denen rede ich hier nicht, denn dann würde das ganze zu weit reichen. Ich rede nur von der Welt, die wir tagtäglich erleben.

Die ganze Meinungsmache der Medien würde doch nie im Leben funktionieren, wenn der überwiegende Teil der Menschheit vernünftig wäre. Trends und Mode wären doch nicht möglich, weil jeder für sich selbst entscheiden könnte und zum Entschluss kommen würde, dass es nicht nötig hat, irgendwelchen Materiellen Gegenständen hinterher zu rennen, weil dadurch der Status höher eingeschätzt wird.

Was ich auch noch in meine These nehmen muss ist das Alter.

Wenn ein Kind geboren wird, hat es zwar schon einige feste Eigenschaften, doch ist die Erziehung noch nicht gegeben. Das Kind ähnelt dann mehr einem rohen Felsblock ist ist noch nicht vom Umfeld bearbeitet worden.

Mit einer dem Kind entsprechenden Erziehung kann man aus ihm das Maximum herausholen und ihm auf seinen späteren Weg einige Hürden von vornherein wegschaffen.

Doch je länger sein Leben voranschreitet, desto mehr Umwelteinflüsse nehmen ihren Lauf und wenn man diese Einflüsse nicht steuert, wird der Felsblock zu keinem Kunstwerk, sondern immer kleinner und kleiner, bis man nur noch einen Kieselstein vor sich hat.

Also was denkt ihr?

Stimmt ihr mit zu, dass es nur wenigen vergönnt ist zu höherem zu schreiten und die Erziehung signifikant ist? Meint ihr es gibt von grundaus "böse und gute" Menschen?

Oder meint ihr, dass es jeder Zeit möglich ist den Menschen zu "reseten" und ein neues Leben zu starten?

Ich bitte bei beiden Punkten um ausführliche Erläuterungen. :)

bearbeitet von xVictor

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Gast CASUS
Also was denkt ihr?

Dass du ein paar richtig ungesunde Glaubenssätze mit dir herumträgst.

Da schließe ich mich an.

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Also was denkt ihr?

Stimmt ihr mit zu, dass es nur wenigen vergönnt ist zu höherem zu schreiten und die Erziehung signifikant ist? Meint ihr es gibt von grundaus "böse und gute" Menschen?

Oder meint ihr, dass es jeder Zeit möglich ist den Menschen zu "reseten" und ein neues Leben zu starten?

Ich bitte bei beiden Punkten um ausführliche Erläuterungen. :)

Ich denke, dass du dich in das Thema "Persönlichkeit" allgemein mal einlesen solltest. Die Frage stellen sich Psychologen seit ungefähr hundert Jahren, und die letzten 30 jahre Forschung haben hier eine MENGE verändert. Besonders die differentielle Diagnostik als Teilbereich der Psychologie ist sehr sehr stark fortgeschritten und wird dir im Zusammenhang mit entwicklungspsychologischen Ansätzen sicher einiges erklären können.

Gibt es von Grund auf gute und böse Menschen? Nein. Gut und böse werden immer von einer Gesellschaft definiert, daher kann jedes gut und jedes böse nur im Zusammenhang der Antizipation entsprechender Vorstellungen existieren. Wenn ich dir sage, du bist böse, hast du für dich, durch und mit der Gesellschaft ein Bild von Böse entwickelt, dass du nun vergleichst. Daher ist nur die Vorstellung und Definition des Wortes von dir und deiner Gesellschaft um dich herum, dieses Wort richtig zu definieren. Dass es durch Gesellschaften und Geschichte hinweg sicher bestimmte Definitionen von Böse gibt, die sich entsprechend durch die Geschichte ziehen, ist hierbei zwar interesssant, aber weniger maßgeblich.

Insgesamt wird Gut und Böse von der Gesellschaft vor allem kontextuell und anhand der kulturellen Eigenheiten bewertet.

Was viel interessanter ist, inwiefern du imstande bist, dich in eine jedwede Gesellschaft einzugliedern und entsprechenden Anteil daran zu haben, dass die Gesellschaft an sich Mehrwert erzeugt.

Daher ist die Frage eher : Gibt es Menschen, die von Natur aus ausserstande sind, sich in eine bestehende Gesellschaft einzufügen und ihre Werte zu verstehen bzw. zu leben?

Ja, gibt es, sind aber sehr, sehr selten und gehen fast immer mit bestimmten Persönlichkeitsstörungen einher.

Solltest du also durch deine Situation einen entsprechenden Leidensdruck haben, empfehle ich dir direkt, mit einem Spezialisten darüber zu sprechen.

Denn dir kann da sicher geholfen werden.

Zum Thema Top 10% : Dadurch, dass es immer eine Top 10% geben wird, wird es immer eine Elite geben. Das hat sich bisher nicht geändert und wird sich aufgrund unserer Neigung zu sozialer Interaktion auch nicht ändern, solange der Mensch nicht durch Evolution oder technobiologische Augmentierung ein kollektives Bewusstsein entwickelt.

Bis dahin wird es immer eine 10% geben. Und bestimmte Persönlichkeitseigenschaften (Ausgehend von zeitstabilen Eigenschaften) prädestinieren für bestimmte Führungspersonen. Viele Personen würden in der Politik depressiv werden, aufgrund des massiven Feuers, dem sie ausgesetzt sind. Das ist zwar auch lernbar, aber sicher auch zum Teil Persönlichkeitseigenschaft. In der Überzeugung ist eine gewisse Extraversion eben nützlich. Das kann man faken, ist aber extrem anstrengend. Dahinter kann eine Person mit hoher Gewissenhaftigkeit/Conscientousness und Selbsterkenntnis sicher einen solchen Fake durchziehen und auch dementsprechend sich kontrollieren, aber es ist eben weniger wahrscheinlich wenn jemand eine natürliche Extraversion mit sich bringt.

Nichtsdestrotz sind wir ein MIX aus Genen, frühkindlichen Erfahrungen, Kindeserfahrungen und pubertärer Entwicklung. Vor allem letztere sind durch entsprechendes Training auf Zeit handlebar. Auch wenn viele Coaches eine "180° Wendung" versprechen, ist diese meist eher eine revolutionäre, kurzfristige Veränderung. Um Nachhaltigkeit in einer echten Persönlichkeitsänderung zu erreichen, ist entsprechende Nachsorge betreffend Kontinuität der Intervention nötig, ob von einem Selbst (Conscientousness hat Vorteile hier) oder von Außen (Der Grund, warum viele Leute nach dem Militär wie ausgewechselt sind).

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Thanks an Shao wie immer gibt er einen guten und lesenswerten Kommentar ab.

@Der Schamane, CASUS & Waschbär auf eure Kurzkommentare kann ich gerne verzichten. Wenn ihr meint ich trage falsche Glaubenssätze mit mir herum, dann begründet es.

Und Waschbär, echt vielen Dank, dass du dich so sehr für Überschriften interessierst und so einen wertvollen Beitrag gebracht hast, Shao sollte sich wirklich was von euch abschneiden. :-\

@Shao, ich werde gleich noch ausführlicher antworten, ich muss gerade noch eine Bewerbung fertigstellen.

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1. hat ein grandioses Verständnis der eigenen Wichtigkeit (übertreibt etwa Leistungen und Talente, erwartet ohne entsprechende Leistungen als überlegen anerkannt zu werden)

2. ist stark eingenommen von Phantasien grenzenlosen Erfolgs, Macht, Brillanz, Schönheit oder idealer Liebe

3. glaubt von sich, „besonders“ und einzigartig zu sein und nur von anderen besonderen oder hochgestellten Menschen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder mit diesen verkehren zu müssen

4. benötigt exzessive Bewunderung

5. legt ein Anspruchsdenken an den Tag, d. h. hat übertriebene Erwartungen auf eine besonders günstige Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen

6. ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch, d. h. zieht Nutzen aus anderen, um eigene Ziele zu erreichen

7. zeigt einen Mangel an Empathie: ist nicht bereit, die Gefühle oder Bedürfnisse anderer zu erkennen / anzuerkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren

8. ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seien neidisch auf ihn / sie

9. zeigt arrogante, hochmütige Verhaltensweisen oder Ansichten

Narzisstische Persönlichkeitsstörung.

Quelle Wiki

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