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[Mendoza 1286]

Nö!

Meine literarische Vorlage wäre:

http://www.nzzfolio.ch/www/d80bd71b-b264-4...2bd4889191.aspx

[Gast]

???

(Die 3 Fragenzeichen stehen bei mir dafür, dass ich nicht weiß was du uns sagen willst )

Aber hier ein paar Perlen aus dem Interview

Alain Soral ist Soziologe, Schriftsteller und heute auch Frankreichs profiliertester Schürzenjäger. Seine drei grossen Leidenschaften ? Philosophie, Boxkampf und Frauen

über 700 schnelle Liebschaften lagen hinter ihm, als der heute 38jährige von seiner Freundin vor ein Ultimatum gestellt wurde [...] lebt nun mehr oder weniger zurückgezogen in Biarritz.

vor einem Jahr die «Soziologie des Schürzenjägers» verfasst

Welche Voraussetzungen meinen Sie?

Das Besitzbegehren als Motor der heutigen Konsumgesellschaft.

Der Aufreisser konsumiert gewissermassen Frauen?

Wie es uns die Werbung für andere Produkte vermittelt. Dabei konsumiert der Schürzenjäger aber nur die Verpackung und zappt sich mangels Markentreue nach kurzer Zeit zu einem neuen Produkt.

Während der Aufreisser allgemein wenig Achtung geniesst, erfreut sich der etwas verfeinerte Verführer immerhin gesellschaftlicher Akzeptanz.

Von romantischen Gefühlen hält der Aufreisser eben nichts, dafür ist er direkt und ehrlich. Der Verführer hingegen lebt in einer stark hierarchisierten Welt und missbraucht seine Macht, um an Frauen heranzukommen, denen sein Sozialprestige imponiert. Mit diesen Hypokriten hat der Aufreisser gottlob nichts zu tun.

In welche Kategorie fällt Don Juan?

Er wäre heute ein Strassenstreuner, so wie ich einer war.

Wie stellt man den Kontakt her?

Das Wichtigste sind die ersten zwanzig Sekunden, in denen der Blickkontakt, ein Lächeln zustande kommt und man merkt, ob eine Frau disponibel ist oder nicht.

Und wenn die Frau nicht zur Sache kommen will?

Bin ich schnell weg. Auf zehn «Baggereien» ? in die ich zwischen fünf Minuten und einem Tag an Zeit investiere ? verbuche ich im Durchschnitt ein sexuelles Abenteuer.

Aber hübsch und jung müssen sie sein?

Bei den über 40jährigen hört der Spass allmählich auf.

In welche Kategorie fallen eigentlich emanzipierte Frauen?

Feministinnen zeigen in intimen Momenten sogar die grösste Verletzlichkeit.

Handelt es sich beim professionellen Aufreisser möglicherweise um einen Psychopathen und Frauenhasser?

Der Aufreisser ist mit einem schweren Mutterkomplex belastet und oft beziehungsunfähig. Hassgefühle treiben ihn an. [...]

[Mendoza 1286]

Den Thread habe ich aus Versehen eröffnet - irgendwie falsch geklickt beim Versuch, eigentlich einen Beitrag in einem anderen Thread zu erstellen. Können die Mods also löschen. Oder wir nutzen die Gelegenheit, über die französischen Dragueure zu diskutieren - ist hier eh längst überfällig im Forum.

Leider ist das Buch von Soral kaum noch oder besser gar nicht mehr zu kriegen... dabei ist es - gerade wegen deiner Zitate - 1000 mal besser, tiefsinniger und wertvoller als der ganze amerikanische PU-Scheiß und dessen deutsche Kopien.

September 7, 2011 bearbeitet von Mendoza

[Garrincha 3]

Den Thread habe ich aus Versehen eröffnet - irgendwie falsch geklickt beim Versuch, eigentlich einen Beitrag in einem anderen Thread zu erstellen. Können die Mods also löschen. Oder wir nutzen die Gelegenheit, über die französischen Dragueure zu diskutieren - ist hier eh längst überfällig im Forum.

Leider ist das Buch von Soral kaum noch oder besser gar nicht mehr zu kriegen... dabei ist es - gerade wegen deiner Zitate - 1000 mal besser, tiefsinniger und wertvoller als der ganze amerikanische PU-Scheiß und dessen deutsche Kopien.

Hast du das Buch gelesen?

Mir ist der Typ höchst suspekt, da offenbar ein politischer Wirrkopf, halb linksextrem, halb rechtsextrem. (Ja, diese Mischung gibts.)

Was er zum Aufreißen sagt, da kann ich meine Meinung nur auf das Interview stützen. Und da stehen mir die Haare zu Berge. Einer der wichtigsten Grundsätze beim Streetgame ist es, "normal" rüberzukommen, weil es schon unnormal ist, überhaupt auf der Straße anzusprechen. Alles, was einen creepy, weird oder sonstwie seltsam erscheinen lässt, ist der Todesstoß.

Und da spricht der von arrangierten Zusammenstößen als Form der Kontaktaufnahme? Oder dem Target in der Metro Geld stehlen?

Ich vermute, dass es sich um einen Schwätzer und Provokateur handelt. "Wertvolles" kann ich nicht erkennen.

[achmed 24]

Leider ist das Buch von Soral kaum noch oder besser gar nicht mehr zu kriegen... dabei ist es - gerade wegen deiner Zitate - 1000 mal besser, tiefsinniger und wertvoller als der ganze amerikanische PU-Scheiß und dessen deutsche Kopien.

muss ich haben!

[Mendoza 1286]

Auf dem Marketplace von amazon.fr gibt's das anscheinend noch - aber weiß nicht, ob die auch nach Deutschland verschicken.

Soral hat das Buch übrigens auch - als Spielfilm - verfilmt. Gibt es aber auch nur als französische Fassung und ist ähnlich schwierig zu kriegen wie das Buch.

Klar ist der ein politischer Wirrkopf. Quasi sowas wie der französische Horst Mahler. Als Aufreißer war er aber noch ein Linker, wenn euch das beruhigt. Das Buch ist ja aus den Neunzigern, zu Le Pen ist er erst 2007 gewechselt.

Und natürlich ist nicht alles, was er in dem Interview übers Aufreißen erzählt, richtig und sinnvoll. Aber einiges schon. Halt mal ganz andere Ansätze als Mystery & Co. Mir gefällt's! Aber ich bin auch halber Franzose

Hier noch ein anderer Artikel über die Dragueure - vom "Spiegel" aus den 70ern. Köstlich :

Für intellektuelle Frauen, so eine Redakteurin der französischen Frauen-Zeitschrift "Des femmes en mouvements", "wird es in dem Augenblick problematisch, wenn der dragueur ein Farbiger oder etwa Algerier ist". Aus Angst, das wohlbekannte, bösartige "Sie sind also Rassistin" zu hören. lassen sie sich schon mal auf eine Diskussion ein, oft mit der Folge, daß sie sich des unerwünschten Gesprächspartners kaum noch entledigen können.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39867142.html

[Garrincha 3]

Aus dem Spielfilm habe ich einen Ausschnitt auf youtube gesehen. Ok, ist zwar Fiktion und man sollte da andere Kriterien anlegen, aber der Aufriß im Park war total unrealistisch dargestellt. Und Park-Game ist meine Spezialität, ich weiß, wie das geht.

Kulturgeschichtlich interessiert mich die ganze Dragueur-Sache auch. Weil es einfach den Horizont ueber Deutschland und die USA hinaus erweitert.

Aber man sollte die Dragueurs nicht idealisieren - und erst recht nicht mit PUAs vergleichen. Auch nicht die Papagalli von der Spanischen Treppe in Rom, auch nicht deren griechische Kollegen auf Rhodos (Kamaki nennen die sich, glaube ich) oder in Tunesien oder Marokko, die am Strand Touristinnen anbaggern.

Habe da einige youtube-Dokus gesehen. Das hat wenig mit solidem Game zu tun.

Der Ansatz von PUAs wie Mystery, Sinn und deren Schülern ist strategisch durchgeplantes, sozial intelligentes, effektives Game. Das andere ist einfach massenhaft plumpe Anmache. Dazu kann man sich gleich Jersey Shore reinziehen.

September 10, 2011 bearbeitet von Garrincha

[liebchen 13]

"Eine andere, wirksamere Abwehrmethode erprobten Redakteurinnen einer Frauenzeitschrift: Sie setzten sich in das von dragueurs geschätzte "Café des deux Magots" und begutachteten hörbar die Männer: "Hat der nicht einen süßen Po." "Guck mal, wie niedlich der seinen Kaffee trinkt." "Kleiner, hast du Lust, mit uns ins Kino zu kommen?"

Erfolg: An den Tischen neben den Frauen blieb kein Mann "länger als fünf Minuten sitzen"."

[Mendoza 1286]

und begutachteten hörbar die Männer: "Hat der nicht einen süßen Po." "Guck mal, wie niedlich der seinen Kaffee trinkt." "Kleiner, hast du Lust, mit uns ins Kino zu kommen?"

Der gemeine Dragueur lässt sich davon abschrecken, aber doch nicht der PUA! Der steigt da voll drauf ein...