Die Sucht nach dem Kick

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Hallo,

Habe mir in letzter Zeit mal wieder viele Gedanken über mein Leben gemacht und mir ist etwas aufgefallen wozu ich jetzt gerne ein paar Meinungen hören würde:

Vorneweg: Ich lebe in einer gut situierten Familie, habe ein stabiles Umfeld, eine Freundin, soziale Kontakte, usw... Kurz: Man würde mir meine Probleme nie sofort ansehen oder zutrauen.

Ich leide aber schon seit schätzungsweise 4 bis 5 Jahren an einer Art "Lebensunlust". Klingt zunächst nach Depression oder eventuell sogar Borderline... Ich war vor zwei Jahren deswegen schon mal beim Psychiater, der verschrieb mir verschiedene Antidepressiva, die aber alle keinerlei Wirkung außer einigen unschönen Nebenwirkungen zeigten.

Auf jeden Fall habe ich in den vergangenen Jahren immer nach einem Weg gesucht, aus dieser gigantischen Langeweile und Gefühlstaubheit auszubrechen. Das führte dazu, dass ich mich immer wieder (praktisch gezwungenermaßen) in Situationen versetze, die mich aus dieser Lethargie rauskatapultieren, mir aber auch meist in irgendeiner Art schadeten.

Ich nutz(t)e die verschiedensten Möglichkeiten, um mir einen Kick zu verschaffen. Hier mal eine kleine Übersicht: Legale Drogen , Illegale Drogen (keine harten), Exzessiver Sport, Geld verprassen, Schlaf vernachlässigen (habe ohnehin ziemliche Schlafstörungen), bewusstes Überschreiten von Regeln und Gesetzen (Graffiti, Autoraserei), Provozieren von Autoritäten... um mal die üblichen Dinge zu nennen.

Diese Sachen mache ich aber fast ausschließlich allein. Ich gelte in meinem Freundeskreis fast schon als Abstinenzler und fahre auch immer vernünftig wenn andere Personen im Auto sitzen.

Es ist, als würde ich ein Doppelleben führen. Auf der einen Seite ein scheinbar funktionierender junger Mensch, auf der anderen ein emotional Verkrüppelter auf der Suche nach einer Ausflucht.

Das seltsame dabei ist: Ich betrachte mich in gewisser Weise durchaus als süchtig, allerdings nicht nach einer bestimmten Substanz oder Sache, sondern vielmehr nach dem Kick im Allgemeinen.

Es ist mir relativ egal, zu welchem Mittel ich greife, um diesen Kick zu erzeugen, wichtig ist nur, dass irgendetwas passiert, was meine Lethargie durchbricht. Ich wechsle praktisch zwischen allen mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten hin und her, je nachdem, was mir zur Verfügung steht und wie stark der Drang ist.

Es gibt Zeiten, da versteife ich mich ein paar Wochen auf den Sport und verliere dann von einem Tag auf den nächsten das Interesse. Es gibt Tage, da möchte ich mich in einen Rausch versetzen und wenn ich an die eine Droge nicht rankomme dann greif ich zur anderen. Dann folgen auch gelegentlich Zeiträume in denen ich ohne das alles gut klarkomme (mal sind es zwei Tage, mal auch zwei Monate). Früher oder später suche ich aber wieder irgendeine Form von Kick. Diese Gier nach Extremen fällt mir manchmal auch erst während dem jeweiligen "Exzess" oder sogar danach auf. Wenn ich mich an mehrere Abenden hintereinander abgedichtet habe -womit auch immer- folgt die Ermahnung durch den Kater o.ä. und ich besinne mich. Treibe dann zum Ausgleich beispielsweise wieder Sport und merke erst, das 140 Kilometer auf dem Rad einfach zu viel sind, wenn ich zitternd vom Rad absteige und die Treppe zu meinem Zimmer fast nicht mehr hochlaufen kann.

Es gab in den letzten Jahren immer Phasen mit mehr und mit weniger Drang nach diesen Kicks. Es gab mehrmonatige Perioden und nur Stunden andauernde Zeiträume in denen entweder die Vernunft und Ausgeglichenheit, oder aber ein irgendwie gearteter Exzess stattfand.

Mein Verhalten hat mir schon einiges an Ärger (vor allem mit meinen Eltern) eingebracht und ich würde es in Zukunft gerne in den Griff kriegen, weiß aber nicht, wo ich anpacken soll und was ich dagegen tun kann. Es ist schwer steuerbar und verselbständigt sich leicht. Auf Dauer kann ich aber mit dieser "Exzess-Sucht" nicht weiter leben.

Über Meinungen und Ratschläge würde ich mich freuen,

Grüße,

laBamba

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Ich würde sagen ein Internetforum mit Hobbypsychologen ist bei dir die falsche Anlaufstelle, du solltest jemand aufsuchen der sich professionell damit auskennt.

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Erste Antwort, richtige Antwort, finde ich. Lass dich bitte richtig auf einen ausgebildeten Psychotherapeuten ein, am besten erstmal ein allgemeiner - der kann dir bestimmt auch sagen, ob ein Suchttherapeut wirklich benötigt wird, oder ob das Problem doch woanders liegt.

Es geht ja darum dir alternative Verhaltensweisen und Strategien aufzuzeigen. Ein Psychiater, der Leute mit so einem Leeregefühl wie deinem mit Medikamenten noch mehr betäubt, sollte erstmal außen vor bleiben.

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Dein Thread erinnert mich stark an "Fight Club". Und wie das ausgegangen ist wissen wir ja alle - also such dir professionelle Hilfe und Voralpen lass dir dann auch helfen!

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Gast Yeezyzz
Dein Thread erinnert mich stark an "Fight Club". Und wie das ausgegangen ist wissen wir ja alle - also such dir professionelle Hilfe und Voralpen lass dir dann auch helfen!

:-D

Ich liebe diese schlauen Programme einfach :)

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Dein Post zeigt Anzeichen für hohes Sensation Seeking in Form mit leichten Anwandlungen von Depression, bitte wende dich daher direkt an einen psychologischen Psychotherapeuten.

Vorausgesetzt, dieses Verhalten richtet Schaden in deinem Leben an.

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Dein Thread erinnert mich stark an "Fight Club". Und wie das ausgegangen ist wissen wir ja alle - also such dir professionelle Hilfe und Voralpen lass dir dann auch helfen!

;-)

Ich liebe diese schlauen Programme einfach :)

Ups :good: Es lebe die Autoverbesserung von Apple! War eben im Garten mit dem iPod on.

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Danke für die Antworten, sind interessante Ansichten dabei.

Ich spare derzeit auf eine Fallschirmlizenz, ist für mich als Schüler eine enorme Investition aber ich bin echt heiß drauf. Vielleicht hilft mir das in Zukunft meinen Drang in "vernünftigere" Bahnen zu lenken.

Freu mich über weitere Meinungen.

Schon mal Danke an euch,

Bamba

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Dein Post zeigt Anzeichen für hohes Sensation Seeking in Form mit leichten Anwandlungen von Depression, bitte wende dich daher direkt an einen psychologischen Psychotherapeuten.

Vorausgesetzt, dieses Verhalten richtet Schaden in deinem Leben an.

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