Was ist an der Arbeit schlimmer? Lachen oder weinen?

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Hi Leute!

Ich bin mir nicht ganz sicher ob das in den Karriere Teil gehört. Wenn nicht, dann bitte verschieben.

Dachte mir nur, dass sich in diesem Bereich vllt. ein paar ältere user rumtreiben die schon etwas mehr Erfahrung im Arbeitsleben sammeln konnten.

Also folgenedes:

An sich ist die Sache längst abgeschlossen, aber es interresiert trozdem noch ziemlich.

Ich habe für ein paar Monaten in einer sozialen Einrichtung gearbeite.

Ich, 19jahre alt, bin ein Mensch, der sehr oft und schnell lacht. Auch über wirklich unlustige, schrecklichen oder absurde Sachen muss ich lachen oder grinsen. Das ist absolut keine Absicht, nur meine Art mit damit umzugehen und einfach eine persönliche Seite von mir. Daraus könnte man also auch nicht schliesen, dass ich besagte Sachen, wirklich lustig finde. Wo andere Leute ensetzt den Mund öffnen, grins ich und wackel mit dem Kopf. Natürlich ist das nicht immer der Fall, es kommt aber immer öfters vor. Teilweise kann ich es unterdrücken. Wenn ich also von einer wirklich verrückten/schlimmen Sache höre, kann ich das grinsen durch eine auffällig Mundbewegung nach oben abwenden.

Ich habe versucht diese Art an der Arbeit abzulegen. Was mir aber innerhalb des großen Zeitraumes nicht immer gelang.

So kam es zu der Situation, dass ich angeblich über etwas unangebrachtes an der Arbeit gelacht/gegrinst hätte. Es ging um einer Verletzung. Ich persönlich kann mich nicht daran erinnern, aber nehmen wir es so hin.

Danach musste ich mich einer Disskussion stellen, in der fesgestellt wurde, wie "kindisch" und "unreif" dies doch sei.

Ok, abgehakt.

Nun ereignete sich folgende weitere Situation:

Eine Arbeitskollegin,25Jahre alt, hatte den einen Abend scheinbar so eine stressige schicht, dass sie es nicht länger aushielt und eine halbe Stunde früher schluss machen musste.

Am nächsten Tag erzählte sie mit Wässrigen Augen den anderen Kollegen das das gestern der schlimmste Tag ihres Lebens gewesen sei und das sie zuhause nurnoch geheult hätte. (alleine das sie das schon erzählt lol.)

Einen weiteren Tag später war Dienstberatung und sie erzählte nochmal die Höllen-schicht Story der Chefin. Wieder mit sehr wässrigen Augen und sehr weinerlichen Stimme.

Hier wurde ihr aber nun Mut zugesprochen und damit hatte sich das.

WTF? Habe ich etwas verpasst? War ihr verhalten nicht genauso "unreif" und "kindisch". Also soviel selbstbehrschung besitze ich noch, nicht an der Arbeit loszuheulen. Nicht, dass ich das jemals gemacht hätte lol.

Ich habe den Eindruck, dass die emotion der Trauer viel großzügiger behandelt wird, als die Emotion der Freude.

Im Vergleich gewinnt immer die unangebrachte Trauer, gegen die unangebrachte Freude.

Seht ihr das genauso? Woran könnte es liegen?

Hatt es vllt. etwas damit zu tun, dass sie eine Frau ist und ich ein Mann?

Ich bitte um objektive und erliche Meinungen.

Vielen dank!

bearbeitet von Allesficker

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Gast 11223344

Wahrscheinlich hast du dir angewöhnt auf bestimmte Reize mit Lachen zu reagieren. Eine Situation oder irgendetwas was du siehst oder hörst löst Stress aus z.B. und du lachst es quasi weg. Es gibt ja auch Leute die fangen an damit wenn sie geschlagen werden und können nicht anders. Vielleicht baut das effektiv den Stress ab (auch wenn du es gar nicht als Stress wahrnimmst. Ich mein jetzt Stress für den Geist als etwas unangenehmes) und deshalb machst du es mittlerweile automatisch. Wäre zumindest eine Möglichkeit. Findest du die Sache denn wirklich lustig oder lachst du einfach nur automatisch?

Ob du dir das abgewöhnen willst musst du selbst wissen. Es kann halt solche Auswirkungen haben dass Leute dann denken du bist deshalb kindisch.

Es ist halt einfach gesellschaftliche Norm, dass man über negative Dinge oder Dingen die anderen passieren nicht nicht lacht, weil Schadenfreude und verletzend für die Person usw. Und wenn sich jemand schlecht fühlt wie deine Kollegin, dann unterstützt man, das ist auch einfach die Norm. Ob die Leute wirklich mitfühlen oder denken sie ist eine labile Susi ist wieder etwas anderes aber man kommuniziert eben Unterstützung und Verständnis nach außen.

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Wenn Du in bestimmten Situationen lachst, ist das natürlich fehlkalibriert und Du wirkst dann so, als würdest Du entweder andere Menschen und ihr Leid nicht ernst nehmen oder als ob Du von der Situation überfordert oder unsicher bist und Dich dann dahin flüchtest, die Situation ins Lächerliche zu ziehen. Natürlich wirkt das unreif.

Unangebrachtes Weinen mag zwar unprofessionell sein - ebenso wie unangemessenes Lachen -, aber es ist in vielen Situationen halt eine menschliche Reaktion.

Lachen zeigt übrigens auch an, was und wer Dir etwas bedeutet. Wenn irgendeine aufgeblasene, dumme Tussi ausrutscht und sich die Lippe aufschlägt, dann lachst Du vielleicht darüber, weil sie das in Deinen Augen "verdient" hat; wenn Deine herzensgute Großmutter oder Deine kleine Tochter ausrutschen und sich die Lippe aufschlagen, dann lachst Du nicht, sondern läufst hin und hilfst. Wenn Du also in einem Berufsfeld arbeitest, wo Du Menschen helfen sollst, dann aber über diese lachst, dann kann das so wirken, als ob die Dir nichts bedeuten oder dass Du sie gar verachtest.

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Die "lol"s in deinem Beitrag irritieren mich auch.

Da du mit dieser "Marotte" wahrscheinlich in Schwierigkeiten kommen wirst wäre es evtl. sinnvoll Profi Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eventuell hilft man dir da das nicht mehr zu tun.. oder du bekommst eine Diagnose wie die armen Schweine mit Tourette Syndrom.

Sollte letzteres der Fall sein einfach mit den Kollegen drüber reden, sobald die Leute wissen dass du lachst obwohl du das nicht lustig findest wird sich einiges an Irritation legen. Ansonsten wird man dir Schadenfreude unterstellen...

bearbeitet von afc_squared

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Vielen dank für diese wirklich sehr hilfreichen Kommentare.

Ich sag mal so,

generell sind meinem Humor keine Grenzen gesetzt.

Es muss halt immer ein lustiger oder absurder Aspekt dabeisein.

Aber wie bereits gesagt, dass ich es komisch finde, ist nicht immer der fall.

Das es eine Reaktion auf unbewusste Stresssituation ist, kann gut sein. Jedenfalls fällt es mir in solchen Situationen besonders schwer mich zu beherschen.

In der Situation, in welcher meine Kollegin heulend nach hause gerannt ist, hätte ich warscheinlich Probleme gehabt mir ein grinsen zu ünterdrücken.Und bestimmt hätte ich es auch wirklich lustig gefunden. Das was sie erzählt hat, hat sich jedenfalls ziemlich komisch angehört.

Wie dem auch sein, Jeder geht mit solchen Situationen anders um, aber ist meine Variante wirklich die schlechtere?

Aber ok ich sehe ein, dass es hier wirklich Sinnvoll währe, diese "Macke" weiterhin abzugewöhnen. Auch um mögliche Missverständnissen aus dem Weg zu gehen.

Das bin nunhaltmal ich. Wir sind keine Maschienen. Im Meinungsmainstream wird doch angeprisen, dass es toll ist emotionen zu zeigen. Das mache ich, nur zeige ich fast nur freude, da ich Trauer sehr selten empfinde.

Das es krankhaft bedingt ist, glaub ich eher weniger.

Ich denke, die allgemeine Sichtweise ist auch davon abhängig, wieviele eine bestimmte angewohntheit haben.

Bei verzweiflung schnell weinen,machen viele, ist zwar ein Zeichen von labilität, aber akzeptiert.

Mittarbeiter Mobben, machen viele, ist zwar offiziel etwas schlechtes, aber akzeptiert,

An der arbeit lästern, machen viele, ist zwar offiziel etwas schlechtes, aber akzeptiert.

Über unangebrachte Sachen lachen, ist etwas schlechtes und zeugt von unreife!

Vllt. hat es auch etwas mit meinem alter zu tun.

Ich kenne Leute, mitte 30 anfang 40, die änlich gestrickt sind und mit dieser Angewohnheit nicht schlecht fahren.

Ok,

das Problem wurde erkannt und nun kann effektiv daran gearbeitet werden.

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Ok, um nochmal auf die ursprünglichen Fragen zurückzukommen:

1. Was ist schlimmer - lachen oder weinen?

Ich fände die "labile Susi" deutlich schlimmer als den kichernden Allesficker. Und deine Chefin denkt vielleicht genau so - siehe unten.

2. Warum wird die Heulende so viel besser behandelt als du?

Wie gesagt, das Verhalten der "labilen Susi" fände ich viel schlimmer als deins. TROTZDEM würde auch ich der heulenden Kollegin Mut zusprechen und sie nicht nochmal extra fertig machen. Erstens aus Mitleid und zweitens aus Sorge um ihr weiteres Verhalten. Es ist nämlich bei einer so labilen Person nicht wirklich abzusehen, ob sie nicht vielleicht total austickt, wenn man sie wegen dieses (offensichtlich!) kindischen Rumgeheules auch noch anschnauzen würde.

Dich würde ich vielleicht auch ermahnen oder dich zumindest darauf aufmerksam machen, dass du mit deinem Verhalten unter Umständen die Gefühle anderer verletzt. Einfach, damit du das weißt (ist dir ja vielleicht gar nicht bewusst). Und das würde ich dann auch ein bisschen deutlicher formulieren, damit die Message ankommt.

Insgeheim würde ich stark mit dir sympathisieren, da ich deine generelle Fröhlichkeit und den häufigen Lachreiz eigentlich sympathisch finde, obwohl ich dich wie gesagt härter behandeln würde als die Heulende.

Was deine Chefin macht, ist ja ganz klar: Sie gibt euch Feedback und will euch damit helfen. Bei dir kann sie halt klarer reden - sieh das in Relation zur Tröstaktion an deiner Kollegin eher als Kompliment an deine psychische Stabilität anstatt dich über die "ungerechte" Behandlung zu ärgern.

bearbeitet von Multivac

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