Studium - Die Qual der Wahl. Hilfe benötigt

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Servus PUAs,

ich stehe derzeit wie einige andere von euch sicher auch vor der vielleicht wichtigsten Entscheidung meines bisherigen Lebens: ich muss mich nun für einen von drei Studiengängen, für die ich zugelassen bin, entscheiden.

Ich habe mich natürlich längst ausführlich mit den Inhalten der Studiengänge befasst und es sieht so aus, dass mich alle drei gleichermaßen interessieren. Also wollte ich meine Entscheidung davon abhängig machen, wie die Berufsaussichten für den jeweiligen Studiengang aussehen und habe recherchiert. In jedem Fall heißt es: "Es gibt kein klares Berufsziel, mach viele Praktika. Jobsuche ist nicht einfach, Eigeninitiative ist gefragt, viele Absolventen verdienen nicht gerade die Masse, zumindest am Anfang. Wenn einem also Geld wichtig ist, lieber was wirtschaftliches studieren bla bla".

Ich hatte anfangs BWL in Betracht gezogen, habe aber entschieden, dass es mich nicht genug anspricht. Viele Tabellen und Zahlen usw. Es gibt zwar schlimmeres für mich, aber ich hatte Angst, dass ich nicht genug Motivation aufbringen kann, um das BWL-Studium durchzuziehen.

Also habe ich jetzt die Wahl zwischen

- Germanistik

- Religionswissenschaft

- Sozialwissenschaft

in Marburg/Lahn.

Egal was ich jetzt nehme, im 2. Semester oder so kommt ein externes Modul aus einem anderen Studiengang hinzu.

Für Germanistik wären das unter anderem BWL/VWL, Sozialwissenschaften, Politikwissenschaften, Geschichte, Rechtswissenschaften oder Religionswissenschaften.

Für Religionswissenschaften Erziehungswissenschaften, Orientwissenschaften, Politikwissenschaften, Rechtwissenschaften, Sozialwissenschaften, Germanistik oder BWL/VWL.

Bei Sozialwissenschaften habe ich erst die Wahl, ob ich Politikwissenschaften oder Religionswissenschaften nehme und dann nochmal ob ich BWL/VWL, Psychologie oder Rechtswissenschaften nehme.

Meint ihr es macht Sinn, mein Hauptfach (egal was ich jetzt nehme) mit BWL zu kombinieren, um mich quasi für den Arbeitsmarkt interessanter zu machen? Geisteswissenschaftler sind nun mal nicht so sehr gefragt wie Wirtschaftler.

Oder würdet ihr eine andere Kombi empfehlen?

Es fällt mir sehr schwer, abzuschätzen wie ich meine Chancen auf einen Job durch mein Studienprofil erhöhe.

Ich habe noch keine konkreten Berufswünsche, nur ein paar vage Ideen, die es nicht mal wert sind, erwähnt zu werden.

Wäre für jegliche Hilfe sehr dankbar!

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Zieh in die Niederlande und mach 'nen Zweifach-Bachelor. D, E, NL + paar Praktika besser als irgendwo in Hessen da...

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Gast Bismarck
Geisteswissenschaftler sind nun mal nicht so sehr gefragt wie Wirtschaftler.

Sie sind mehr oder weniger gar nicht gefragt.

Job-Ampel Germanistik

Job-Ampel Soziologie

Und Religionswissenschaft wird nicht mal erwähnt, weil es dafür mal erst Recht kein Angebot gibt. Die Lage ist nicht nur "nicht gut" sondern brotlos.

Glaub mir, "Selbstverwirklichung" durch einen Studiengang wird absolut überbewertet. Gerade Religion oder Germanistik sind Sachbereiche, die man sich in seiner Freizeit angemessen anlesen kann, um sich hinreichend gebildet zu fühlen.

Ich will kein Hater sein. Ich habe nur keine Lust deine Stütze zu zahlen.

Gruß,

B.

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Ich habe nur keine Lust deine Stütze zu zahlen.

Ach, so'n Quark, auch als Geisteswissenschaftler hast Du immer noch bessere Chancen, langfristig gute Positionen auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen, als mit den allermeisten Ausbildungsberufen. Geht nur meist nicht so schnell wie anderswo und lohnt sich wegen dem ggf. langen Studium finanziell oft nicht so sehr. Du hast allerdings tatsächlich schlechte Chancen, in Deinem Feld eben auch ALS Germanist oder Soziologe zu arbeiten. Schlimmstenfalls wirst Du einfach eine Art Bürofachkraft.

Dazu kommt, dass die Arbeitsmarktentwicklung für die nächsten Jahrzehnte so dermaßen unübersichtlich ist, dass solche Vorhersagen ziemlich naiv sind. Vermutlich wird schon bald der wirtschaftliche Wohlstand dank hochtechnisierter Arbeitsprozesse und Verlagerung ins Digitale und ins Ausland eh nur von 10% der Menschen erarbeitet, der Rest macht Dienstleistungen & Freizeitgestaltung.

Meint ihr es macht Sinn, mein Hauptfach (egal was ich jetzt nehme) mit BWL zu kombinieren, um mich quasi für den Arbeitsmarkt interessanter zu machen?

Ja. Insgesamt verschaffst Du Dir mit jeder ungewöhnlichen Kombination einen Arbeitsmarktvorteil. Selbst wenn Du nebenbei noch Abwassertechnik oder so studierst. Und sei es nur, dass Du dann eben als Wirtschaftsjournalist arbeiten kannst oder in der Unternehmenskommunikation.

Wenn Du einen dieser Studiengänge studieren willst, dann achte früh auf eine interessante Schwerpunktbildung und auf viele Zusatzqualifikationen, die Dich aus der Menge der Leute, die "mal was mit Medien" oder so machen wollen, herausheben: Chinesisch lernen, Computersprachen beherrschen, etc. Kannst auch, wenn Du Lust auf ein bisschen Stress hast, zwei Bachelors parallel studieren oder zwei Master hinten draufsetzen.

Religionswissenschaft im Zusammenhang mit bspw. Integrationspädagogik, Sozialarbeit, Gerontologie, Publizistik o. ä. und ein paar passenden Fremdsprachen könnte z. B. eine heiße Kombi sein.

Ich würde allerdings die Bedeutung dieser zweiten Module für zukünftige Arbeitgeber nicht für allzu hoch halten. Das dürfte die gerade bei so "normalen" Fächern nicht die Bohne interessieren.

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Wenn du schon ein

verdammter Geisteswissenschaftler

bist, solltest du vielleicht mal in Betracht ziehen karrieretechnisch an der Uni zu bleiben (Professur, Think Tanks etc.)!

Du klingst irgendwie so als würdest du eine akademische Laufbahn und andere Tätigkeiten, die zu deinen angeblichen Neigungen passen würden (Journalist zum Beispiel, vielleicht Politiker?), kategorisch ausschließen.

Du hörst dich also so an, als wolltest du für den falschen Arbeitsmarkt studieren. Wenn das der Fall sein sollte, hast du dir offensichtlich genau die falschen Studiengänge rausgesucht und solltest wirklich lieber so einen Quatsch wie BWL machen.

Von den Wahlmöglichkeiten, die du hier offenbart hast, fände ich persönlich Sozialwissenschaft mit Psychologie am interessantesten (passt auch gut zusammen). Bei der zusätzlichen Wahl Politikwissenschaft vs. Religionswissenschaft würde ich wahrscheinlich Politikwissenschaft nehmen, auch hier gehe ich aber ausschließlich nach persönlichem Interesse. Ich vermute, dir würde Religionswissenschaft mehr zusagen, weil es ja ein anderes deiner drei favorisierten Hauptfächer ist. Dann nimm eben das.

Bottom line:

1. Die Nebenfachwahl ist für die späteren Jobaussichten wohl ziemlich irrelevant, es sei denn du strebst einen stupiden Bürojob an (und selbst dann wär ich mir noch nicht so sicher, ob eine Nebenfach-BWL-Vorlesung da nen Unterschied macht).

2. Dementsprechend solltest du das wählen, was dich am meisten reizt. Wenn deine oben zitierte Selbstbeschreibung auch nur ansatzweise zutrifft, qualifizierst du dich mit einem BWL-(Teil-)Studium sowieso nur für Berufe, die dich nicht erfüllen würden.

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