Ein einziges Problem bremst Selbstentwicklung

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Servus Leute, heute mal etwas aussergewöhnliches:

Die Beziehung zu meiner Ex ist vor 2 Wochen endgültig in die Brüche gegangen, war davor aber monatelang schon der Horror, hat mir auch körperlich zugesetzt. Die Missstände, die mich in diese missliche Lage gebracht haben, habe ich vollkommen erkannt und arbeite bereits daran, es geht hier also nicht um "Es ist aus. Ich bin verletzt. Was nun?".

Mein hier beschriebenes Problem stellt sich völlig losgelöst von einer Beziehung dar, es geht ausschließlich um die Beziehung zu mir selbst, welche mich an meinem weiteren Fortkommen behindert.

Ich bin sehr selbstkritisch und bin meiner ExEx monatelang hinterhergelaufen, was diese für feinste Spielchen genutzt hat, die mich auf den Boden des menschlichen Lebens geführt haben. Damals fing ich an, perfektionistisch wie ich bin, Unzulänglichkeiten an mir zu suchen, da ich dieser Frau ja nun anscheinend nicht gefiel. Ich fand diese in Form meiner Haut im Gesicht und kratzte und fummelte fortan an jeder kleinsten Stelle herum, die von einer in der Werbung glorifizierten reinen Haut entfernt waren - keine Akne, keine großen Pickel-Probleme, reines IG-Problem: bei jeder kleinsten Unruhe und Abweisung ließ ich dies an meiner Haut aus und sah dementsprechend aus. Das ganze startete Ende 2009 und begleitet mich nun bereits 2 Jahre. Dieses Verhalten hat eine Abwärtsspirale nach unten gestartet, die mir komplett die Lebensfreude raubt (ich bin ein sehr offener, humorvoller und bisweilen auch erfolgreicher Mensch - jeder andere wäre so glücklich mit sich) und mir die schwärzesten Stunden bereitet hat (trotz LTR), die man sich vorstellen kann: ich ging nicht mehr raus, versteckte mich, machte keinen Sport, weil ich nicht schwitzen wollte, hatte keinen Spaß mehr am Sex, probierte Dutzende von Cremes und Hautärzten aus und muss im Nachhinein feststellen, dass sich so erst ein wirkliches Hautproblem entwickelte: sie war komplett überpflegt und ich sowas von am Arsch, dass ich nicht mehr leben wollte.

Schön blöd wie ich war, ging ich eine "Beziehung" mit einer anderen LSE-Persönlichkeit ein, die ebenfalls diverse Probleme hatte und natürlich kam es, wie es kommen musste, ich brauche dazu wohl nichts mehr zu schreiben.

Diese Zeit und das Ende waren sehr lehrreich für mich, was mein Selbst angeht, ich bin vollkommen in der Lage, alle offenbarten Schwächen zu erkennen und zu bearbeiten, zu dem zu werden, was meine guten Freunde an mir schätzen, wäre da nicht diese Selbstablehnung im Spiegel! Hinzu kommt, dass sich der ungelogen monatelange Stress zuhause nun auch in meinem Gesicht niedergeschlagen hat und ich eine Art Ausschlag auf der Stirn habe, der mich natürlich nicht glücklicher werden lässt.

Mein erster Arbeitsschritt ist nun, da ich erkannt habe, wann und warum ich dort herumfummele, dies zu lassen, da ich ansonsten eine relativ reine Haut habe, die jedoch sehr blass ist und man dadurch wunderschön jeden "Fehler" meinerseits sehen kann, was mich als Perfektionisten vollkommen fertig macht.

Es wäre mir eine große Freude, falls jemand hierzu (Selbstablehnung, zerstörerisches Handeln bei innerer Unruhe) eigene Erfahrungen oder Vorgehensweisen posten könnte, damit ich meine angestossene Entwicklung in allen Bereichen auch wirklich gutheissen und dafür auf mich stolz sein kann anstatt jeden Tag mit dieser Angst vor dem eigenen Spiegelbild zu leben, dem ich ausweiche.

bearbeitet von marcel07

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Hallo Marcel,

ich möchte Dir mal einen Artikel von mir zu lesen geben: http://www.pickupforum.de/index.php?showtopic=87037

Ich merke, dass du sehr hart über Dich schreibst. Du bezeichnest Dich als Perfektionisten. Dazu habe ich ein paar Fragen:

- Geht es überhaupt ein perfekter Mensch zu sein?

- Ist es überhaupt irgendwo beschrieben was der perfekte Mensch ist?

- Sind deine Erwartungen realistisch?

- Tust du dir mit deinen Erwartungen einen Gefallen?

Viele Grüße

Did84

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Danke für die Antwort, Did84!

Ich gehe in der Tat mit mir selbst sehr hart ins Gericht, meine "innere Wortwahl" und Einstellung würde ich bei anderen sicherlich auch verurteilen.

Es ist nicht so, dass ich ein externes Vorbild haben, an dem sich mein Perfektionismus ausrichtet, sondern es geht "lediglich" darum, dass ich das maximale aus mir herausholen will, die Ausbeutung von Menschen lernt man schließlich mittlerweile schon an der Uni ;-)

Spaß beiseite, ich sehe Bilder, auf denen ich glücklich bin und von meinem Aussehen beeindruckt, sehe wie mich andere sehen, glücklich und Glück ausstrahlend, humorvoll, am Leben und am Menschen interessiert, dizipliniert etc. pp. alles wunderbare Eigenschaften, es ist nur so, dass ich diese verdammte Sonnenbrille aufhabe und das ganze nicht so sehen kann, da mich dieses eine Problem stört und zu dieser tragischen Selbstablehnung führt...

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Was mich etwas fraglich macht ist: Was meinst du mit der Sonnenbrille? Und Welches ist das einzige Problem? Ich würde Dir fast eine prof. Hilfe nahelegen. Über das Internet ist es einfach zu unsicher Ratschläge zu geben.

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"Sonnenbrille" meint einfach den verstellten Blick auf mein Selbst, meine verkrümmte Selbstwahrnehmung, eben das Gegenteil der "rosaroten Brille".

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