Die Stimme im Kopf die mich zurück hält

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Hallo Forum,

seit über drei Jahren lese ich nun schon hier im Forum. Ich habe dadurch viele positive Impulse erhalten und mein Leben hat sich konstant in die richtige Richtung entwickelt.

Ich habe mich mit vielen meiner Probleme auseinander gesetzt; habe mittlerweile ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern und Geschwistern, habe ausreichend Freunde und Bekannte, weiß wie man eine Frau abbekommt und kann mich beim Sex fallen lassen, habe eine Weltreise hinter mir und zur Zeit einen Job bei dem ich viel im Ausland unterwegs bin und dadurch jeden Tag die Chance habe meine Komfort Zone zu erweitern.

Allerdings gibt es schon seitdem ich denken kann, das Gefühl in mir, mich nicht ausleben zu können; Habe wie eine Stimme im Kopf die mich zurück hält, das zu tun was ich wirklich will und ich weiß nicht woher sie stammt und wie ich sie killen kann.

Ich weiß noch, als ich als Kind zum ersten mal im Fussballtraining war. Mein Vater stand an der Seitenlinie und hat mir zugeschaut. Ich bekomme von einem Mitspieler den Ball zugespielt und ich nehme diesen Ball nicht an. Ich warte darauf dass mir jemand sagt was ich mit dem Ball machen soll. Stattdessen lass ich ihn ins Aus kullern.

Genau dieses Gefühl verfolgt mich und ich werde es nicht los.

Als Kind habe ich immer darauf gewartet, dass mich jemand an der Hand nimmt. Außerdem hatte ich als Kind die Vorstellung, dass ich eines Tages König von Deutschland sein werde und dass mein Leben ab dem Moment Sinn machen wird. Erst durch PU und Ausland habe ich gelernt, dass ich meine Leben selber in die Hand nehmen muss.

Ich stelle mich jedoch immer noch an zweite Stelle. Warte ab, bis ich von anderen das Signal bekommen, dass ich ok bin wie ich bin. Das geht so weit, dass mir schon unzählige Leute (egal ob beruflich oder privat) gesagt haben, dass sie mich zu Beginn komisch fanden und erst später gemerkt haben, dass ich eigentlich ganz ok bin.

Ich hatte mittlerweile Situationen in denen ich mich ausgelebt habe und in denen ich mich gut fand. Ich weiß, wie schön es sich anfühlt, wenn man sich an erste Stelle stellt und sich und das Leben einfach genießt. Leider sind die Situationen sehr selten und ich würde mir gern dauerhaft so ein Mindset aufbauen.

Das einzigste was mir als Ursache einfällt ist erstens, dass ich eine ältere Schwester habe. Das heißt ich kam immer erst an zweiter Stelle, war immer kleiner, jünger, langsamer als sie. Zweitens ist mein Dad der Gegenentwurf eines Alphas. Ich hatte lange Zeit absolut keine Beziehung zu ihm. Erst die letzten Jahre habe ich aktiv eine Beziehung zu ihm aufbauen können.

Hat irgendjemand Erfahrungen damit oder sonst irgendwelche Tipps?

Danke,

Der Baum

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Als Kind habe ich immer darauf gewartet, ...

Das kann ich sehr gut nachempfinden.

Als Jüngster sucht man zumeist ein wenig länger, bis man seinen Platz in der Familie gefunden hat.

Die Warterei zeigt an, dass Du Deinen Blick zuerst nach außen richtest.

Und meines Erachtens leitet sich davon auch die Erwartung ab, den anderen gegenüber und den eigenen.

Ich hatte mittlerweile Situationen in denen ich mich ausgelebt habe und in denen ich mich gut fand. Ich weiß, wie schön es sich anfühlt, ...

Das ist sehr gut! Dieses Gefühl kannst Du Dir jederzeit und überall ins Gedächtnis rufen.

ich würde mir gern dauerhaft so ein Mindset aufbauen.

Es wird immer Auf und Ab´s geben, doch wenn Du bemerkst, dass Du Dich wieder in Warteposition befindest, dann frage Dich selbst:

"Was kann ich hier und jetzt tun, um mich wohl zu fühlen"

Die Stimme im Kopf will "wissen", was Du willst.

Doch das Wollen hat seinen Ursprung nicht im Kopf, es liegt im Herzen.

Anders gesagt, Du spürst und fühlst es, was Du willst.

Also richte Deine Aufmerksamkeit mehr auf Dein inneres Gespür, probiere verschiedenes aus und dann spüre, was Dich am meisten anspricht.

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wow ...dem ist echt nichts mehr hinzuzufügen. Hör mal auf die Gazelle. Hätte es selbst nicht besser formuliert.

Schönes Wochenende!

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Hallo Forum,

danke Gazelle für deinen Reply und sorry für meine späte Antwort aber ich hatte die letzten Tage keine Internetverbindung.

Das kann ich sehr gut nachempfinden.

Als Jüngster sucht man zumeist ein wenig länger, bis man seinen Platz in der Familie gefunden hat.

Habe zwar eine ältere Schwester aber auch noch etliche Geschwister unter mir. Jedoch habe ich mich stets auf meine ältere Schwester konzentriert.

Die Warterei zeigt an, dass Du Deinen Blick zuerst nach außen richtest.

Und meines Erachtens leitet sich davon auch die Erwartung ab, den anderen gegenüber und den eigenen.

Das ist ein interessanter Ansatz. Das stimmt schon, dass ich den Blick zuerst nach außen richte. Allerdings habe ich das Gefühle, dass ich das tue obwohl ich es eigentlich nicht will. Dass man mir es eingetrichtert hat, so zu sein obwohl ich so eigentlich nicht bin. Wenn ich mich an erste Stelle stelle und zum Beispiel eine Gruppe führe, fühle ich mich wohl darin und bekomme meist positive Rückmeldung.

Ich habe auch schon so lange ich denken kann den Traum, dass ich in einer Lebensgefährlichen Situation bin. In dem Traum tauchen auch Bekannte und Freunde auf. Ich muss aber immer alleine kämpfen und die anderen verstehen nicht um was ich kämpfe. Ich kann kämpfen wie ich möchte aber der Traum hat kein Ende. Weder gewinne ich, noch verliere ich. Der Traum spiegelt in gewisser Weise auch so ein Lebensgefühl von mir wieder.

Die Stimme im Kopf will "wissen", was Du willst.

Doch das Wollen hat seinen Ursprung nicht im Kopf, es liegt im Herzen.

Anders gesagt, Du spürst und fühlst es, was Du willst.

Also richte Deine Aufmerksamkeit mehr auf Dein inneres Gespür, probiere verschiedenes aus und dann spüre, was Dich am meisten anspricht.

Auch ein Punkt den ich gerne weiter verfolgen würde. Habe manchmal das Gefühl ich wurde erzogen um zu funktionieren. Für meine Mutter war/ist es das Größte, wenn ihre Kinder brav und anständig sind. Von meinem Vater gab es nie Gefühlsäußerungen. Meine Eltern haben sich auch nie gestritten. Es fällt mir jetzt erst auf, wie wichtig Gefühle und Emotionen sind. Dass es wichtig ist, sie zu begreifen und mit ihnen umzugehen. Bloß wie stelle ich eine Verbindung zu meinen Gefühlen her? Wie finde ich heraus was ich wirklich fühle? Wie im Eingangspost schon geschrieben, war/bin ich längere Zeit im Ausland. Das war eine bewusste Entscheidung um meine Comfort Zone immer weiter zu pushen und neues auszuprobieren.

Würde mich freuen, noch einmal von dir/euch zu hören.

Gruß,

der Baum

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Hallo Baum,

ich gehe gerne noch näher auf Deine Antwort ein.

Da ich noch beim Urlauben bin und hier wie Du keine laufende Internetverbindung habe, wird es noch eine Woche dauern, bis es soweit ist.

Bis bald!

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@ Der Baum

Das stimmt schon, dass ich den Blick zuerst nach außen richte. Allerdings habe ich das Gefühle, dass ich das tue obwohl ich es eigentlich nicht will. Dass man mir es eingetrichtert hat, so zu sein obwohl ich so eigentlich nicht bin.

Du hast dieses Verhalten erlernt.

In vielen Fällen wird es Dir nützlich sein, dass Du dies kannst und in anderen Fällen steht es Dir im Weg.

Welche Vorteile bringt es Dir, wenn Du den Blick zuerst nach außen richtest?

Und welchen Nachteil hat es für Dich?

Wenn ich mich an erste Stelle stelle und zum Beispiel eine Gruppe führe, fühle ich mich wohl darin und bekomme meist positive Rückmeldung.

Wie und wann genau stellst Du Dich an „erster Stelle“?

Was machst Du hier anders als sonst?

Ich kann kämpfen wie ich möchte aber der Traum hat kein Ende. Weder gewinne ich, noch verliere ich. Der Traum spiegelt in gewisser Weise auch so ein Lebensgefühl von mir wieder.

Macht es für Dich einen Unterschied, ob Du GEGEN etwas kämpfst oder FÜR etwas?

Habe manchmal das Gefühl ich wurde erzogen um zu funktionieren. Für meine Mutter war/ist es das Größte, wenn ihre Kinder brav und anständig sind. Von meinem Vater gab es nie Gefühlsäußerungen. Meine Eltern haben sich auch nie gestritten. Es fällt mir jetzt erst auf, wie wichtig Gefühle und Emotionen sind. Dass es wichtig ist, sie zu begreifen und mit ihnen umzugehen. Bloß wie stelle ich eine Verbindung zu meinen Gefühlen her? Wie finde ich heraus was ich wirklich fühle?

Nach Deinen Beschreibungen seid ihr eine große Familie. Es ist schon eine Herausforderung, für alle gut zu sorgen.

Jeder bekommt von seinen Eltern etwas mit. Als Kind nimmst Du diese Konditionierungen einfach an.

Zum Erwachsenwerden gehört es dazu, sich mit diesen Konditionierungen auseinander zu setzen.

Es ist einfach Zeit, gewisse Konditionierungen genauer zu betrachten.

Welche sind nützlich bzw. förderlich für Dich und welche stehen Dir im Weg und hindern Dich.

Es ist gut, dass Du herausgefunden hast, dass Gefühle wichtig sind.

Manchmal bedarf es eines kleinen Anstupsers, um die eigenen Gefühle wahrzunehmen.

Probiere es einmal aus, indem Du Dir selbst die Frage stellst: Was fühle ich jetzt?

Andererseits kann es auch hilfreich sein, wenn Du diese Frage an jemanden anderen richtest.

Frage einmal Deine Geschwister oder Eltern, was sie in einer bestimmten Situation fühlen.

Manchmal wird es vielleicht etwas dauern, bis Du eine Antwort bekommst.

Zumeist deshalb, weil man zuerst in sich hinein hört und auch, weil es oft nicht einfach ist, die richtigen Worte zu finden.

Beobachte einmal Dein Gegenüber, wenn Du eine Frage nach den Emotionen stellst.

Das war eine bewusste Entscheidung um meine Comfort Zone immer weiter zu pushen und neues auszuprobieren.

Hier sprichst Du eigentlich schon eine Lösung an.

Es geht prinzipiell darum, wie Du Deine Entscheidung triffst und wie lange Du dafür brauchst.

Wenn Du Dich bewusst entscheidest, dann folgt darauf die Umsetzung.

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