Wohin entwickelt sich die Musik?

117 Beiträge in diesem Thema

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My Life ist dieser Remix gut beim Workout. Dafür nehm ich so Musik.

Starcraft ist gar nicht so billig. Das ist ein schöner Soundtrack. Soll ja keine Bach'sche Kantate sein...

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Das Problem bei der heutigen Musik ist dass die Strukturen viel zu festgefahren sind, um grosse Veränderungen zu erlauben. Ich vergleiche das gerne mit der Malerei - moderne Kunst hatte kein Problem sich durchzusetzen und zu existieren, die sog 'Neue Musik' hingegen hatte fast nie eine Chance. Das liegt vor allem daran, dass der ganze Orchesterapparat extrem an seinen althergebrachten Strukturen festhält. Ich behaupte jetzt nicht, dass das grundsätzlich alles schlecht wäre, aber es erlaubt eben keine Veränderung.

Beispiel für Neue Musik: Ligetis 'Atmospheres', eines meiner absoluten Lieblingswerke überhaupt:

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Mit ging es darum, dass hier eben der mainstream zu krass madig geredet wird. Klar besonders dieses Jahr sind die charts besonders öde aber es geht dennoch.

Dieses Jahr?

Ich bin als einer der wenigen in der nur wenig beneidenswerten Lage, die 80er sozusagen "live" miterlebt zu haben. Das war nun auch ned wirklich besser.

Ist halt nur das Problem, dass in allen Rückblicken immer nur die selben 20-40 Songs gespielt werden. Den ganzen anderen Schrott, der zurecht schon vergessen wurde, blendet man aus.

*) NDW hiervon mal ausgenommen. Das war ne Ausnahme-Erscheinung über 2-3 Jahre.

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Gast ImWithNoobs
Beispiel für Neue Musik: Ligetis 'Atmospheres', eines meiner absoluten Lieblingswerke überhaupt:

Das ist halt genau das was ich meine. Total abgespacte und imho sinnfreie, uninspirierte Musik. Hauptsache man hebt sich von der Masse ab, indem die MUsik gar nichts konventionelles mehr hat. Stockhausen ist da auch so ein Fall, der es zu Berühmtheit geschafft hat. Ich sehe in solcher Musik weder musiktheoretisch-abstrakte, noch emotionale Tiefgründigkeit.

http://www.youtube.com/watch?v=MTvP5fTYUes...feature=related

Ich hab nichts gegen Experimente und würde die sogar bevorzugen. Ohne den engen Kontakt zu Orchestern und einer gewissen Kreativität wäre Mahlers Musik nie so geworden wie sie ist. Aber man kanns auch übertreiben.

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Beispiel für Neue Musik: Ligetis 'Atmospheres', eines meiner absoluten Lieblingswerke überhaupt:

Das ist halt genau das was ich meine. Total abgespacte und imho sinnfreie, uninspirierte Musik. Hauptsache man hebt sich von der Masse ab, indem die MUsik gar nichts konventionelles mehr hat. Stockhausen ist da auch so ein Fall, der es zu Berühmtheit geschafft hat. Ich sehe in solcher Musik weder musiktheoretisch-abstrakte, noch emotionale Tiefgründigkeit.

Wie gut dass wir hier mal wieder über Geschmack streiten. Für mich ist Atmospheres von Ligeti wie gesagt eines der schönsten und ergreifendsten Musikstücke überhaupt (egal welches Genre)!

Bei 1:55 bekomme ich einfach nur eine totale Gänsehaut und fühle mich eins mit der Musik und der Welt. Aber klar, das ist keine eingängige Musik und der Ottonormalhörer wird nicht offen genug dafür sein. Das ist genau das, was ich ankreide - diese Verbohrtheit.

http://www.youtube.com/watch?v=MTvP5fTYUes...feature=related

Ich hab nichts gegen Experimente und würde die sogar bevorzugen. Ohne den engen Kontakt zu Orchestern und einer gewissen Kreativität wäre Mahlers Musik nie so geworden wie sie ist. Aber man kanns auch übertreiben.

Du musst hier klar unterscheiden zwischen Konzeptionskunst und Musik die von sich selbst lebt. Helicopter String Quartet ist Konzeptionskunst.

Hier was anderes von Stockhausen, gefällt mir ebenfalls sehr gut http://www.youtube.com/watch?v=4pzeXBuzl8Q

Man muss sich aber halt darauf einlassen können und das können nunmal die wenigsten Menschen, weil sie zu sehr von herkömmlichen Musikstrukturen abhängig sind. Das wäre anders, wenn der Neuen Musik die selbe Medienaufmerksamkeit zu Teil würde wie der zeitgenössische Kunst.

bearbeitet von tree0

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Gast ImWithNoobs

Klar, gehts hier um Geschmack :-D

Ab und an mal was eigenartiges von Prokofieff und das reicht mir ;-)

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Da ich gerade mal eine Lernpause mache, und bei ein bisschen Musik chille, möchte ich mal folgendes zur Diskussion stellen:

Wohin entwickelt sich die Musik?

Mein Eindruck:

Es gibt immer weniger "echte Künstler". Was da in den Charts ganz oben steht, ist zu 80% Komerz-Einheitsbrei und meist einfach schlechte Musik.

Damit verurteile ich jetzt garnicht bestimmte Genres. Es liegt mir fern hier einen Streit darüber loszutreten ob Gangsta-Rap Musik ist oder nicht ... jedem das seine :-D

Aber es geht z.B. um die Art der Produktion. Diesen Pittbull, J-Lo, Rihanna oder was auch immer -Kack kann sich doch kein Mensch anhören. Das ist Ohrenvergewaltigung. Breiig hoch 10, total übersteuert und von sowas wie ortbaren Instrumenten braucht man erst garnicht reden. Hauptsache jegliche Dynamik wurde im Kompressor weggebügelt. Schrecklich.

Scheint aber keinen zu stören ... das Zeug verkauft sich trotzdem wie warme Semmeln. Ok, auf Laptop-boxen, Handy-Ohrstöpseln oder 'nem 20€ 2.1 System hört man sowas auch nicht. Ich früher auch nicht. Aber trotzdem kommt mir das einfach vor wie schnell hingewichst.

Mal ganz davon abgesehen, dass das alles gleich klingt ... und die Texte sind es sowieso.

Wenn ich mir dagegen einen gut gemachten Minimal oder Techhouse Track anhöre: Jedes feine Detail hat seinen Sinn, es klingt alles sauber und ist gut ortbar. Man kann die Musik "erleben" ... es kommt was rüber. Toll wenn da die Melodie von links nach rechts wandern, wenn schräg rechts im Hintergrund kaum hörbar die Snares hämmern, während einem der Kickbass straight forward ins Gesicht drückt. Das ist doch noch irgendwie Kunst.

Noch einen Zacken schärfer ist das bei ein paar Aufnahmen von audiophilen CD's die ich habe. Wenn man da die Augen zumacht spürt man die Musiker quasi vor sich stehen ... das ist wirklich großartig. Auch diese unglaublich vielen Details ... man kann da einen Track zum 30. Mal hören und entdeckt immer noch was Neues.

Was ich damit sagen will: Man hört, dass da viel Mühe und Liebe in der Musik steckt. Von Zeit zu Zeit gibt es sowas ja vielleicht auch in den Charts und ich kriege das nur nicht mit, aber die Regel scheint es nicht zu sein.

Was ich auch oft beobachte: Was erfolgreich ist, wird bis zum Erbrechen kopiert.

Krassestes Beispiel: Ich erinnere mich z.B. damals an "Infinity" von Klaas. Nachdem das Ding durch die Decke ging, klang jeder Electrohousetrack nach Infinity. Teilweise fast 1:1 Kopien. Und das bestimmt ein Jahr lang, bis es wirklich niemand mehr hören konnte.

Findet man so aber überall wenn man ein bisschen genauer hinhört, wenn auch nicht ganz so krass. Wirklich unverwechselbaren Klang haben heute nur noch die wenigsten. Alles ist beliebig austauschbar. Zumindest bei denen, die erfolgreich sind. Irgendwie paradox oder? Aber es scheint die Masse will immer das Gleiche hören.

Man könnte ja an sich meinen, wir haben soviel musikalische Vielfalt wie nie zuvor. Das stimmt aber wie ich finde nur ganz oberflächlich betrachtet. Ich denke vielmehr es ist umgekehrt.

Und die, die sich künstlerisch noch durch etwas auszeichnen, sind zu 90% schon sehr lange im Geschäft (zumindest wenn man in die Charts guckt)

Also, wohin geht diese Entwicklung? Komerz statt Kunst? Musik nur noch als Konsumware? Oder alles garnicht wahr?

Bin gespannt wie ihr das seht.

KingCartman

Es sind die Hörer die anspruchsloser geworden sind. Die in die Diskos rennen egal welcher Rotz kommt.

Künstler gibts genug.

------------------

Desweiteren sollte ein Club für gute Musik funktional gabaut sein und auf Feiern ausgelegt sein und nicht wie der

heutige Trend möglichst SchickiMickie aussehen.

Wenn ich heute auf irgendwelche Parties komme auf denen "Elektro" oder "House" kommt, bin ich froh vor 10 Jahren 18 gewesen zu sein und um das Jahr 2000

rum DJ gewesen zu sein. Man das war noch ne ganz andere Zeit, da waren die Leute noch verschwitzt beim Feiern und die Frauen um 3 Uhr nackisch weil

sie so schwitzten ;-) Achso und DJs konnten noch richtig mixen :-D

Aber gut das ist immer ein höchst subjektiver Eindruck. Ich wunder mich nur immer was heute unter Party machen verstanden wird.

Früher war das "Chillen und dabei gut aussehen" :)

by the way sowas in etwa war auch mein Stil:

Athmosphärische Techno Beats :)

http://www.youtube.com/watch?v=zaDcvThqlJg...feature=related

und sowas war für die Peaktime:

Sowas würde früher auf Flyern oft als "House" verkauft :-D

Auch ganz geil für den Club:

naja Techno eben :)

bearbeitet von MrJack

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Aber klar, das ist keine eingängige Musik und der Ottonormalhörer wird nicht offen genug dafür sein. Das ist genau das, was ich ankreide - diese Verbohrtheit.

Ja ne ist klar, wenn die Musik für jemanden einfach scheiße klingt, und das tut sie extrem, dann liegt das natürlich an der mangelnden Offenheit und der Verborhrtheit :rolleyes:

Lustig ist vor allem,dass Du Dich hier als den Überexperten darstellst, rumprahlst, dass Du angeblich professionell in diesem Bereich arbeitest, Dich über die ganze Mainstream Kacke und den ach so schlechten Geschmack aller Leute da draußen, Dich selbst natürlich ausgeschlossen, mokierst und hier dann dermaßen den Übermüll raushaust.

Selten so etwas peinliches erlebt...

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Aber klar, das ist keine eingängige Musik und der Ottonormalhörer wird nicht offen genug dafür sein. Das ist genau das, was ich ankreide - diese Verbohrtheit.

Ja ne ist klar, wenn die Musik für jemanden einfach scheiße klingt, und das tut sie extrem, dann liegt das natürlich an der mangelnden Offenheit und der Verborhrtheit :rolleyes:

Das habe ich nie behauptet. Lies meine Posts mal genau durch, mir ging es darum, dass der Kunstbetrieb und die Gesellschaft zu verohrt sind. Das hat nichts mit Gefallen oder Nichtgefallen zu tun, sondern schlicht damit, für Neues offen zu sein. Der Öffnungswille für Neues ist bei der Musik allerdings viel zu gering (so meine persönliche Einschätzung), denn sobald mal nicht mit hergebrachten Rhythmus- u. Melodiestrukturen (deren Sinn und Nutzen ich keineswegs Absprechen will) gearbeitet wird lassen sich nur wenige Menschen drauf ein...

Lustig ist vor allem,dass Du Dich hier als den Überexperten darstellst, rumprahlst, dass Du angeblich professionell in diesem Bereich arbeitest, Dich über die ganze Mainstream Kacke und den ach so schlechten Geschmack aller Leute da draußen, Dich selbst natürlich ausgeschlossen, mokierst und hier dann dermaßen den Übermüll raushaust.

Interessant dass du das hier rausliest. Ich habe nie behauptet ich sei ein Musikexperte und ich bin gewiss kein Musikwissenschaftler, aber ja ich mache Geld mit Musikproduktion (mit versch. Projekten im Bereich elektronischer Tanzmusik, Experimentelle Musik und Neue Musik, etc) und meine Meinung ist sicherlich auch nicht mehr wert als deine deshalb. Ich habe mich nie über den Mainstream aufgeregt, allerdings gibt es im Mainstream selten interessante Musik, da das meiste dort nach einem Baukastenprinzip produziert wurde, das wenig Freiheit zur Kreativität lässt und versucht möglichst vielen Leuten zu gefallen. Es gibt jedoch IMMER wieder lobenswerte Ausnahmen.

Selten so etwas peinliches erlebt...

Schön für dich...

bearbeitet von tree0

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Gast salomons_katze

Indie und Minimal ist mE so die Zukunft.

Radiohead:

Paul Kalkbrenner:

Sind sicher 2 Trendsetter. Noch dazu ist die Musik tiefgründig und Komplex. Na ja, Radiohead vielleicht mehr als Kalkbrenner.

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Indie und Minimal ist mE so die Zukunft.

Radiohead:

Paul Kalkbrenner:

Sind sicher 2 Trendsetter. Noch dazu ist die Musik tiefgründig und Komplex. Na ja, Radiohead vielleicht mehr als Kalkbrenner.

Wo ist Paul denn ein Trendsetter? Ich finde ihn zz sowieso mächtig-prächtig overhyped, er wurde doch nur durch den Film so berühmt - wo es vorher vielleicht einige 100 waren füllt der Herr plötzlich Hallen und läuft allen alteingebrachten Produzenten den Rang ab - dabei hat sich seine Musik in der Zeit keineswegs geändert, auf dem Berlin Calling Album waren doch ohnehin fast nur alte Tracks. Und ich sag nicht, dass er schlechte Musik macht, aber es gibt meiner Meinung nach bessere Produzenten...

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Gast ImWithNoobs
Man muss sich aber halt darauf einlassen können und das können nunmal die wenigsten Menschen, weil sie zu sehr von herkömmlichen Musikstrukturen abhängig sind. Das wäre anders, wenn der Neuen Musik die selbe Medienaufmerksamkeit zu Teil würde wie der zeitgenössische Kunst.

Also ich habe mich schon auf sehr viele Musikrichtungen intensiv eingelassen, nicht umsonst hab ich Chopin als Avatar. Die Spitzenmusiker von Barock bis Moderne, die ich allesamt kenne und größtenteils mag als herkömlich zu bezeichnen, nur weil ich die Postmoderne für bescheuert und unbegründet elitär halte, ist schon ziemlich frech.

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Man muss sich aber halt darauf einlassen können und das können nunmal die wenigsten Menschen, weil sie zu sehr von herkömmlichen Musikstrukturen abhängig sind. Das wäre anders, wenn der Neuen Musik die selbe Medienaufmerksamkeit zu Teil würde wie der zeitgenössische Kunst.

Also ich habe mich schon auf sehr viele Musikrichtungen intensiv eingelassen, nicht umsonst hab ich Chopin als Avatar. Die Spitzenmusiker von Barock bis Moderne, die ich allesamt kenne und größtenteils mag als herkömlich zu bezeichnen, nur weil ich die Postmoderne für bescheuert und unbegründet elitär halte, ist schon ziemlich frech.

Also ich habe nicht die Musik, sondern die zugrundeliegenden Strukturen als herkömmlich bezeichnet, ausserdem habe ich nie behauptet, dass du dich nicht drauf eingelassen hättest, ich behaupte nur dass die wenigsten Menschen das tun (und das hat eben nichts mit Gefallen oder Nichtgefallen zu tun).

Im Übrigen braucht man für dieses Phänomen garnicht mal in die Neue Musik gehen, für viele Menschen des westlichen Kulturkreises ist z.B. auch indonesische Gamelanmusik zu "abgespacet".

Das hat einfach viel mit musikalischer Konditionierung zu tun.

bearbeitet von tree0

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Indie und Minimal ist mE so die Zukunft.

Radiohead:

Paul Kalkbrenner:

Sind sicher 2 Trendsetter. Noch dazu ist die Musik tiefgründig und Komplex. Na ja, Radiohead vielleicht mehr als Kalkbrenner.

Wo ist Paul denn ein Trendsetter? Ich finde ihn zz sowieso mächtig-prächtig overhyped, er wurde doch nur durch den Film so berühmt - wo es vorher vielleicht einige 100 waren füllt der Herr plötzlich Hallen und läuft allen alteingebrachten Produzenten den Rang ab - dabei hat sich seine Musik in der Zeit keineswegs geändert, auf dem Berlin Calling Album waren doch ohnehin fast nur alte Tracks. Und ich sag nicht, dass er schlechte Musik macht, aber es gibt meiner Meinung nach bessere Produzenten...

Nunja den Paul kennt man seit 15 Jahren und früher war er besser :rolleyes:

Was neues ist er nicht :)

bearbeitet von MrJack

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Gast ImWithNoobs
Also ich habe nicht die Musik, sondern die zugrundeliegenden Strukturen als herkömmlich bezeichnet, ausserdem habe ich nie behauptet, dass du dich nicht drauf eingelassen hättest, ich behaupte nur dass die wenigsten Menschen das tun (und das hat eben nichts mit Gefallen oder Nichtgefallen zu tun).

Im Übrigen braucht man für dieses Phänomen garnicht mal in die Neue Musik gehen, für viele Menschen des westlichen Kulturkreises ist z.B. auch indonesische Gamelanmusik zu "abgespacet".

Wenn du die Struktur als herkömmlich bezeichnest, bezeichnest du auch direkt die Musik als herkömmlich. Struktur ist doch gerade das Element das Musik von einer willkürlichen Aneinanderreihung von Tönen unterscheidet.

Das hat einfach viel mit musikalischer Konditionierung zu tun.

Ehrlich gesagt widerlegst du dich selbst. Diese Musik hat Struktur. Und zwar eine, die man recht einfach erkennt. Das ganze ist nur ungewöhnlich, weil diese Instrumente im Westen unbekannt sind. Du hast schon Recht mit der Konditionierung. Es braucht auch oft eine "Einhörphase", um unbekannte Musik zu verstehen und zu mögen. Da ich ja wie ich schon erwähnt habe mich mit "Klassik" auskenne, es mein Lieblingsgenre ist etc habe ich bereits die Fähigkeit errungen mich schnell in Musik "reinzuhören". Das indische Zeug da war kein Problem. Dennoch finde ich postmoderne Avantgarde furchtbar. Da kannst du toben wie du willst :rolleyes:

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Also ich habe nicht die Musik, sondern die zugrundeliegenden Strukturen als herkömmlich bezeichnet, ausserdem habe ich nie behauptet, dass du dich nicht drauf eingelassen hättest, ich behaupte nur dass die wenigsten Menschen das tun (und das hat eben nichts mit Gefallen oder Nichtgefallen zu tun).

Im Übrigen braucht man für dieses Phänomen garnicht mal in die Neue Musik gehen, für viele Menschen des westlichen Kulturkreises ist z.B. auch indonesische Gamelanmusik zu "abgespacet".

Wenn du die Struktur als herkömmlich bezeichnest, bezeichnest du auch direkt die Musik als herkömmlich. Struktur ist doch gerade das Element das Musik von einer willkürlichen Aneinanderreihung von Tönen unterscheidet.

Da bin ich anderer Meinung. Unter Struktur verstehe ich z.B. westliche Skalen, Rhythmus etc. Innerhalb dieser Strukturen ist natürlich sehr viel möglich, von der Wiener Klassik bis Industrial. Wovon ich rede ist, wenn diese Strukturen verlassen werden, zum Beispiel kein fixer Rhytmus vorhanden ist. Ich hab z.B. mal ein Stück für Tom Johnson (-> http://en.wikipedia.org/wiki/Tom_Johnson_(composer) ) bearbeitet, bei dem jeder Takt aus einem anderen Rythmus bestand.

Das hat einfach viel mit musikalischer Konditionierung zu tun.

Ehrlich gesagt widerlegst du dich selbst. Diese Musik hat Struktur. Und zwar eine, die man recht einfach erkennt. Das ganze ist nur ungewöhnlich, weil diese Instrumente im Westen unbekannt sind.

Lies mal deutlich - ich habe definitiv nicht gesagt, dass diese Musik keine Struktur hätte, sondern dass die vorhandene Struktur für westliche Hörer ungewohnt und deshalb oft abschreckend ist. Das hängt damit zusammen, dass die Skala eine andere ist, diese Gongs, etc haben nichtgeradzahlige Obertöne. Ich freue mich, dass du offen bist dafür, ich sage ja nur, dass es viele Menschen nicht sind (so auch meine Erfahrung).

bearbeitet von tree0

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Gast Juwelade
Um mal was zum Thema beizutragen: Eins der innovativsten Alben der letzten Zeit war für mich 'A Sufi And A Killer' von Gonjasufi

http://www.discogs.com/GonjaSufi-A-Sufi-An...release/2717319

Und hier zum anhören:

http://www.youtube.com/watch?v=z2A2LsLajG8

Witzig. Hab das vor einer Woche auch entdeckt und finde es total geil. Was Struktur und Songwriting und Atmosphäre angeht mal was total anderes.

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Gibt es denn "den Mainstream" überhaupt noch? Früher war das das, was halt im Radio und tagsüber auf MTV lief. Aber wer hört denn heute noch wirklich Radio? Und MTV spielt ja wohl auch nicht mehr so richtig Musik. Herkömmliche CD-Singles kauft sich ja eh niemand mehr und die Download-Charts zwischen Alben und einzelnen Tracks klaffen auseinander wie sonstwas, bei den Itunes-Charts sind ja sogar noch Hörbücher ("die drei ???") mit dabei... Siehe bspw. http://www.musiknews.de/musik-charts-download.html.

In den Clubs wird ja eh nur bedingt mal was gespielt, das auch im Radio läuft, außer vielleicht in so Hiphop-Clubs, die dann die Hiphop-Charts udn -Klassiker abspielen. Bei elektronischer Musik ist es oft ja für die DJs geradzu Pflicht, NEUE Sachen zu spielen, die eben dem "Underground aus London & New York" entspringen.

Interessant finde ich auch den zunehmenden Einsatz von kommerzieller Musik im weiteren Sinne (also mit geschützten Rechten) in Kaufhäusern, Fernsehserien und Computerspielen. In den 1990ern liefen in Kaufhäusern, falls überhaupt, wirklich nur die Charts oder eben "Muzak", also Fahrstuhlmusik, und jetzt definiert sich jeder Mediamarkt darüber, als allererster die neuesten Tracks von Vampire Weekend in die Playlist zu übernehmen. Neulich lief sogar Modest Mouse im REWE, ich hab gedacht ich werd nicht mehr. (Und natürlich gleich viel mehr eingekauft als geplant. ;-)). Sind die deswegen jetzt Mainstream? Ich meine, REWE ist ja nun wirklich jetzt nicht besonders "undergroundig"...

Es gehört halt irgendwie zur Identitätsbildung von vielen Menschen dazu, eben gerade NICHT zum Mainstream gehören zu wollen. So haben dann viele ihre Vorlieben, ihr "Genre", zu dem man sich glaubensmäßig "bekennt". Aber andererseits habe ich festgestellt, dass es dann doch einen szeneübergreifenden Konsens gibt bei dem, was jetzt dann irgendwie doch ganz gut hörbar ist: Red Hot Chili Peppers z.B., die Chemical Brothers, 70s Funk, White Stripes, etc. Da beschwert sich zumindest niemand, wenn das mal auf einer Party läuft. Irgendwie ist DAS dann auch wieder Mainstream.

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Gibt es denn "den Mainstream" überhaupt noch? Früher war das das, was halt im Radio und tagsüber auf MTV lief. Aber wer hört denn heute noch wirklich Radio? Und MTV spielt ja wohl auch nicht mehr so richtig Musik. Herkömmliche CD-Singles kauft sich ja eh niemand mehr und die Download-Charts zwischen Alben und einzelnen Tracks klaffen auseinander wie sonstwas, bei den Itunes-Charts sind ja sogar noch Hörbücher ("die drei ???") mit dabei... Siehe bspw. http://www.musiknews.de/musik-charts-download.html.

In den Clubs wird ja eh nur bedingt mal was gespielt, das auch im Radio läuft, außer vielleicht in so Hiphop-Clubs, die dann die Hiphop-Charts udn -Klassiker abspielen. Bei elektronischer Musik ist es oft ja für die DJs geradzu Pflicht, NEUE Sachen zu spielen, die eben dem "Underground aus London & New York" entspringen.

Interessant finde ich auch den zunehmenden Einsatz von kommerzieller Musik im weiteren Sinne (also mit geschützten Rechten) in Kaufhäusern, Fernsehserien und Computerspielen. In den 1990ern liefen in Kaufhäusern, falls überhaupt, wirklich nur die Charts oder eben "Muzak", also Fahrstuhlmusik, und jetzt definiert sich jeder Mediamarkt darüber, als allererster die neuesten Tracks von Vampire Weekend in die Playlist zu übernehmen. Neulich lief sogar Modest Mouse im REWE, ich hab gedacht ich werd nicht mehr. (Und natürlich gleich viel mehr eingekauft als geplant. :-D). Sind die deswegen jetzt Mainstream? Ich meine, REWE ist ja nun wirklich jetzt nicht besonders "undergroundig"...

Es gehört halt irgendwie zur Identitätsbildung von vielen Menschen dazu, eben gerade NICHT zum Mainstream gehören zu wollen. So haben dann viele ihre Vorlieben, ihr "Genre", zu dem man sich glaubensmäßig "bekennt". Aber andererseits habe ich festgestellt, dass es dann doch einen szeneübergreifenden Konsens gibt bei dem, was jetzt dann irgendwie doch ganz gut hörbar ist: Red Hot Chili Peppers z.B., die Chemical Brothers, 70s Funk, White Stripes, etc. Da beschwert sich zumindest niemand, wenn das mal auf einer Party läuft. Irgendwie ist DAS dann auch wieder Mainstream.

Solche Leute kenne ich zur genüge (sehr viele davon in der linken Szene), die meinen durch ihre Abneigung zum Mainstream individueller als der Rest zu sein. Dabei bedenken diese Leute nicht, das sie dadurch automatisch in eine bestimmte HAltung zwängen lassen. Was dann daran individueller sein soll ist wohl nur diesen Leuten klar

;-) . Man sollte halt einfach das hren was einem gefällt.

vllt war der Mainstream von früher auch einfach besser als heute, die 80er mal außen vor gelassen :D

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vllt war der Mainstream von früher auch einfach besser als heute, die 80er mal außen vor gelassen :D

Ich glaube, der Mainstream war noch nie so gut und musikalisch so vielseitig wie heute. Google mal nach Eurodance und hör Dir mal die Hits aus den 90ern an, von Bands wie 2unlimited, Haddaway, Aqua, Fun Factory, La Bouche, Rednex, Mr. President, Mo-Do, etc. Du meine Güte, all die Hits aus meiner Jugendzeit! ;-)

Der Mainstream war schon immer das, was er auch heute ist: Unanstrengende Lieder, die man beim ersten Hören gleich mitsingen kann und die Texte haben, mit denen man sich sofort identifizieren kann, egal wer man ist, wie alt man ist, etc. Das ist ja für sich genommen nichts schlechtes. Aber man kann dagegen halt einwenden, dass es eben nicht neu, aufregend oder herausfordernd ist.

Ein Beispiel für das absolute Gegenteil von Mainstream ist Merzbow. Das ist dann Musik, die wahrscheinlich wirklich niemand hört.

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Ein Beispiel für das absolute Gegenteil von Mainstream ist Merzbow. Das ist dann Musik, die wahrscheinlich wirklich niemand hört.

Doch ich, ich liebe diese Musik und in manchen Situationen gibt es nichts passenderes.

Masonna wäre in diesem Zusammenhang auch zu erwähnen:

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Erinnert mich an sunn 0)))

http://www.youtube.com/watch?v=-rs6v_g4aaI

:D

Sun O))) sind auch ganz ganz grossartig, vor allem live!

Sunn O))) wollen Dir aber wenigstens auch nicht unbedingt physische Schmerzen verursachen mit ihrer Musik. Mit bestimmten Substanzen als Stimmungsverstärker sicher ein interessantes Erlebnis.

Hier einmal Merzbow live: http://www.youtube.com/watch?v=QbBBczzDeCA

:-D

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