Was tun gegen negative Gefühle?

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Hallo liebe Leute,

ich bin ein sehr emotionaler Mensch, das heißt Gefühle haben auf mich körperlich und seelisch eine große Auswirkung. Dass positive Gefühle eine große Auswirkung auf mich haben, stört mich ja nicht, aber leider gibt es da auch negative Gefühle, die ebenfalls eine sehr große Auswirkung auf mich haben.

Mich würde daher interessieren was es generell für Möglichkeiten gibt, negative Gefühle nicht zu stark werden zu lassen? Habe schon gelesen, dass man Gefühle akzeptieren soll, weil wenn man gegen sie ankämpft, werden sie noch größer und stärker. Nun, bei mir ist das irgendwie egal was ich mache. Also egal ob ich sie akzeptiere oder gegen sie ankämpfe - es ändert nichts daran wie intensiv dieses Gefühl ist.

Was ich schon versucht habe und versuche und was auch teilweise funktioniert ist, dass ich mit einem gewissen Mindset versuche, die negativen Gefühle abzuschwächen. zB mit dem Mindset

"warum soll ich zulassen, dass überhaupt schlechte Gefühle entstehen, die bewirken dass es mir schlecht geht? Warum soll ich zulassen, dass negative Gefühle über mich und meinen Körper und mein Wohlbefinden bestimmen?"

Wie gesagt, das funktioniert bei mir teilweise, aber noch nicht wirklich perfekt, weil ich immer noch ziemlich oft negativen Gefühlen hilflos ausgeliefert bin und keine Chance gegen sie habe. Darum würde es mich freuen wenn ihr mir sagen könnt, wie ihr dieses Problem mit den negativen Gefühlen angeht?

Grüße

dragonflyer

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Barney Stinson says: "When I get sad, I stop being sad and be Awesome Instead. True Story."

Ist natürlich nur Hirngeficke, aber mal ehrlich, wenn du ein so emotionaler Mensch bist, dann lerne deine Gefühle zu akzeptieren. Ist zwar immer leicht gesagt, aber das Thema Gefühle ist ein ziemlich heikles Thema.

Lies mal Lob des Sexismus. Das ist ziemlich gut.

Gruß

baum2k

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Hi.

"Gefühle" umfasst eine verdammt breite Palette. Und genauso breit sind die Möglichkeiten damit umzugehen.

Je nach Gefühl und Situation ist meiner Erfahrung nach das eine oder andere besser. Von zulassen, über bekämpfen bis einfach auflösen oder ändern.

An der Stelle ist es mMn am zielführendsten die Situationen speziell zu analysieren. Ich denke mal, du steckst grad in einer, sonst käme die Frage wohl nicht auf. Vielleicht willst du die Situation mal genauer schildern. Gern auch per PM, wenn du es nicht so öffentlich haben willst.

MfG

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Also wie gesagt, Gefühle zulassen bewirkt bei mir keine Besserung. Das was bei mir hilft, ist wenn ich die negativen Gefühle versuche umzuändern in positive oder zumindest neutrale. Meine Frage bezieht sich nicht auf ein spezielles negatives Gefühl sondern es betrifft alle negativen Gefühle jeglicher Art.

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Dass positive Gefühle eine große Auswirkung auf mich haben, stört mich ja nicht, aber leider gibt es da auch negative Gefühle, die ebenfalls eine sehr große Auswirkung auf mich haben

Es sind nicht die Gefühle an sich, mit denen Du nicht zurande kommst. Es sind die Auswirkungen, die Dir Probleme verursachen.

Es gibt keine positiven oder negativen Gefühle, es gibt nur Gefühle.

Die Bewertung oder Beurteilung in positiv oder negativ ist ein Produkt des Verstandes.

In besonderen Momenten, treffen mehrere Gefühle aufeinander und drücken sich aus.

So kannst Du z.B. gleichzeitig lachen und weinen vor lauter Glück.

Versuche einmal die Bewertung wegzulassen und experimentiere mit den verschiedenen Auswirkungen eines Gefühls.

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Ich denke sowas ähnliches habe ich - unbewusst - eh schon gemacht: Ich habe versucht, negative Gefühle anders zu bewerten, nämlich positiver zu bewerten.

Das heißt, die Kunst, keine negativen Gefühle zu haben, liegt einfach nur in der Bewertung der Gefühle. Sagt sich zwar leicht, aber ist wohl nicht ganz so einfach...

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Dass positive Gefühle eine große Auswirkung auf mich haben, stört mich ja nicht, aber leider gibt es da auch negative Gefühle, die ebenfalls eine sehr große Auswirkung auf mich haben

Es sind nicht die Gefühle an sich, mit denen Du nicht zurande kommst. Es sind die Auswirkungen, die Dir Probleme verursachen.

Es gibt keine positiven oder negativen Gefühle, es gibt nur Gefühle.

Die Bewertung oder Beurteilung in positiv oder negativ ist ein Produkt des Verstandes.

In besonderen Momenten, treffen mehrere Gefühle aufeinander und drücken sich aus.

So kannst Du z.B. gleichzeitig lachen und weinen vor lauter Glück.

Versuche einmal die Bewertung wegzulassen und experimentiere mit den verschiedenen Auswirkungen eines Gefühls.

Das finde ich mal sehr gut! Aber die Frage dragonflyer ist auch berechtigt. Wie macht man das? Bewerten klingt erstmal leicht,nur ein Gefühl kommt ja aus dem nichts und ist da,ich meine man merkt es ja erst eh man was "dagegen" machen kann(Auf das negative Gefühl bezogen)

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Ich denke sowas ähnliches habe ich - unbewusst - eh schon gemacht: Ich habe versucht, negative Gefühle anders zu bewerten, nämlich positiver zu bewerten.

Das heißt, die Kunst, keine negativen Gefühle zu haben, liegt einfach nur in der Bewertung der Gefühle. Sagt sich zwar leicht, aber ist wohl nicht ganz so einfach...

Die Kunst liegt darin, was Du aus dem Gefühl heraus machst.

Wenn Du z.B. traurig bist, dann fühlt sich das in einer ganz bestimmten Art und Weise in Dir an.

Nun gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten, wie Du mit der Traurigkeit umgehst:

Du kannst Weinen.

Du kannst Dich zurückziehen (in Dich) und ganz ruhig werden, zeigst es im Außen jedoch nicht.

Du kannst es überspielen (weil Du nicht traurig sein willst) und versuchst lustig zu sein.

Du kannst es in anderer Form zum Ausdruck bringen, z.B. indem Du Musik spielst, oder ein Bild malst

Du kannst andere dafür anklagen (weil Du die Schuld suchst und einen Schuldigen)

Du kannst ...

Das Gefühl ist immer das Gleiche, doch wie Du damit umgehst und was Du daraus machst, kann unterschiedlich sein.

Je ungefilteter Du das Gefühl ausdrücken kannst, desto schneller geht das Gefühl vorüber und das nächste Gefühl kommt.

(z.B. wenn Du weinst, dann folgt zumeist danach eine Art von Erleichterung)

Je länger Du das Gefühl nicht ausdrücken kannst, desto länger "konservierst" Du es.

Es spielt unterschwellig immer mit und dadurch dauert der Gefühlszustand länger an.

Die Bewertung (gleich ob positiv oder negativ) läuft zeitgleich auf einer anderen Ebene statt.

Sie beeinflusst nicht das Gefühl, sondern gibt lediglich die "Zustimmung" und dadurch nimmt sie Einfluss über die Ausdrucksweise des Gefühls.

Je bewusster Du Deine Gefühle wahrnimmst, und je weniger Du sie bewertest, desto lebendiger nimmst Du alles wahr.

Denn dann dauern die einzelnen Gefühlszustände nicht lange an und sie wechseln sich ständig ab.

So sind sie immer in Bewegung, im Fluß.

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Das heißt, die Kunst, keine negativen Gefühle zu haben, liegt einfach nur in der Bewertung der Gefühle.

Negative Gefühle wirst du immer wieder haben. Das lässt sich nicht vermeiden. Es wäre auch nicht gut es vermeiden zu wollen.

Aber was du beeinflussen kannst, ist, wie sehr sie dich beeinflussen, ob und wie lange sie dich vom Leben abhalten, usw.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es vom Gefühl selbst abhängt, wie man am besten damit umgeht. Und es kann durchaus von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein - dem einen hilft das eine, dem anderen was anderes. Hier bleibt dir nichts anderes übrig als es selbst auszutesten.

Bspw. kann man meiner Erfahrung nach am besten mit Trauer und Verzweiflung umgehen, indem man sie voll auslebt.

Wut lässt sich gut aussitzen.

Stimmungen lassen sich gut ändern, indem man die Perspektive wechselt. Auch gibt es wissenschaftliche Beweise, dass man indem man sich vor einen Spiegel stellt und lächelt man automatisch in diese Stimmung kommt (hängt aber von der Intensität des ursprünglichen Gefühls ab, ob es klappt). Oder Ablenkung.

Angst ist ein sehr komplexes Gefühl - hier ist Zulassen eine Möglichkeit, Akzeptieren eine weitere; es ist auch möglich Ursachen logisch auszuhebeln; oder das Gefühl aktiv zu bekämpfen.

MfG

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Ich denke sowas ähnliches habe ich - unbewusst - eh schon gemacht: Ich habe versucht, negative Gefühle anders zu bewerten, nämlich positiver zu bewerten.

Das heißt, die Kunst, keine negativen Gefühle zu haben, liegt einfach nur in der Bewertung der Gefühle. Sagt sich zwar leicht, aber ist wohl nicht ganz so einfach...

Man kann nich "keine negativen Gefühle haben". Die Kunst ist, die Gefühle als solche zu erkennen. Dir in dem Moment sagen zu können "Ich bin jetzt grad sauer" , "ich bin gerade traurig" usw. Diese Gefühle nach aussen kommunizieren zu können, finde ich stark. "Ich bin jetzt gerade viel zu aufgeregt, um mich mit dir zu unterhalten" oder "Ich bin total angepisst von dieser Aussage, weil..."

Dann kannst du dich auch fragen "warum?" und kannst darauf eingehen.

Wie es Gazelle schon schreibt, ist das bewusstwerden, das wahrnehmen das wichtigste. Und das kann man üben.

Jedesmal, wenn du merkst, dass du durch ein Gefühl beeinflusst wirst, kannst du nen Cut machen und das/die Gefühl/e beim Namen nennen. Auch wenn die Situation schon lange vorbei ist, kannst du das machen und so reflektieren, was da überhaupt alles passiert ist.

Die Menschen werden dich um diese Fähigkeit beneiden. Wenn du vor Publikum trittst und sagst "ich bin zwar tierisch aufgeregt, aber ich ziehe es durch, weil ich mich freue hier zu sein" Das macht dich fürs Publikum menschlich und nimmt dir gleichzeitig die Anspannung, weil die Leute ja wissen, dass du aufgeregt bist. Das ist viel besser als in gespielter Souveränität mit ähs und Füllwörtern rumzustammeln.

Ich habe hier einen Artikel über Angst verfasst.

Und hier einen über negative Gedanken.

Ich denke da kannst du dir auch noch den einen oder anderen Ansatz herausziehen.

bearbeitet von Cking salvation

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Je ungefilteter Du das Gefühl ausdrücken kannst, desto schneller geht das Gefühl vorüber und das nächste Gefühl kommt.

(z.B. wenn Du weinst, dann folgt zumeist danach eine Art von Erleichterung)

Stimmt, das habe ich selbst an mir schon beobachtet. Wenn die Gefühle so stark sind dass man weinen muss, fühlt man nach dem Weinen eine gewisse Erleichterung. Aber Weinen ist halt so ziemlich der stärkste Gefühlsausbruch und mein Ziel ist es eigentlich, zu vermeiden dass die negativen Gefühle so stark werden.

Ihr habt schon recht, negative Gefühle wird es immer geben, aber ich würd halt gern beeinflussen können, WIE stark sie werden können. Mit der Einstellung "Gefühle zulassen und akzeptieren" können sie jedenfalls sehr stark werden, was dann auch meist zu einem starken Gefühlsausbruch führt (zB Weinen). Das heißt ich suche nach einer Methode Gefühle erst gar nicht so stark werden zu lassen.

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Zitat

Das heißt ich suche nach einer Methode Gefühle erst gar nicht so stark werden zu lassen.

Wie schon einer der Vorposter gesagt hat, liegt die intensität des Gefühls in der Eigenbewertung.

Du allein bestimmst immer, wie intensiv das Gefühl sein darf.

Du kannst das folgendermassen testen, wenn du im Gefühl bist:

Schliesse die Augen und sage zu Dir selbst:

"es ist jetzt gar nicht mal so wirklich schlecht, sich schlecht zu fühlen"

Peace

Sat

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Was mir auch noch einfällt: Hilft es vielleicht, wenn man sich beim Auftreten negativer Gefühle fragt:

Warum habe ich jetzt dieses negative Gefühl?

Was ist der Auslöser dafür?

Ist die Reaktion mit einem so negativen Gefühl überhaupt gerechtfertigt oder doch übertrieben?

Bewerte ich die Situation überhaupt angemessen?

Wie könnte ich die Situation bewerten damit es nicht so sehr zu einem negativen Gefühl kommt?

Zugegeben, das sind alles theoretische Fragen, die man sich im Moment des negativen Gefühls vielleicht gar nicht wirklich stellt, aber vielleicht hilft das ja auch, um die Situation positiver zu bewerten?

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"warum Fragen" sind zu kognitiv, sie koennen nicht wirklich beantwortet werden, bzw es droht eine warum/weil Schleife der Rechtfertigung - Opferrolle droht

Gute Fragen waeren zb:

Was ist der positive Aspekt hinter diesen Gefuehlen?

Was ist der Nutzen dahinter, und in welchem Kontext genau?

Peace

Sat

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Hilft es vielleicht, wenn man sich beim Auftreten negativer Gefühle fragt:

Ja, wenn man aus der Refraktärphase raus ist, können sich Gefühle und Stimmungen dadurch kontrollieren, abschwächen, ändern lassen. Ist durchaus möglich.

Übertreib es mit deinen Bemühungen aber nicht, sonst wirst du zu kalt - sowohl nach innen, als auch nach außen.

Ich kämpfe seit Jahren damit Gefühle überhaupt zulassen zu können.

MfG

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Ich möchte diesen Thread nochmal aufgreifen, weil ich muss sagen, ich schaffe es derzeit leider immer noch nicht, besser Herr über meine Gefühle zu sein. Das größte Problem ist bei mir einfach, dass ich mich emotional immer so reinsteigere, das heißt negative Gefühle empfinde ich viel, viel negativer als sie eigentlich sind. (Dasselbe auch bei positiven Gefühlen, die empfinde ich auch viel positiver als sie eigentlich sind)

Also Fakt ist, dass ich meine Gefühle stets viel zu intensiv empfinde bzw. mich eben viel zu sehr reinsteigere. Alle Techniken die ich bis jetzt probiert habe, haben nicht funktioniert. Das Akzeptieren des Gefühls funktionierte nicht (da war genau das Gegenteil der Fall, das Gefühl wurde dadurch noch intensiver). Auch der Versuch, das Gefühl anders zu bewerten, schlug genauso fehl. Ich kann das in der momentanen Situation, in der ich das Gefühl habe, einfach nicht. Das Gefühl schlägt sozusagen mit voller Wucht zu und ich bin dem hilflos ausgeliefert.

Geht es anderen auch so? Wenn ja, was macht ihr dagegen bzw. was habt ihr dagegen gemacht? Irgendwie weiß ich nämlich nicht mehr weiter, weil keine Technik so richtig funktioniert.

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Das Gefühl schlägt sozusagen mit voller Wucht zu und ich bin dem hilflos ausgeliefert.

Was passiert denn, wenn du akzeptierst, dass du hilflos bist?

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Gast Peer Vormäntz

Ich möchte diesen Thread nochmal aufgreifen, weil ich muss sagen, ich schaffe es derzeit leider immer noch nicht, besser Herr über meine Gefühle zu sein. Das größte Problem ist bei mir einfach, dass ich mich emotional immer so reinsteigere, das heißt negative Gefühle empfinde ich viel, viel negativer als sie eigentlich sind. (Dasselbe auch bei positiven Gefühlen, die empfinde ich auch viel positiver als sie eigentlich sind)

Also Fakt ist, dass ich meine Gefühle stets viel zu intensiv empfinde bzw. mich eben viel zu sehr reinsteigere. Alle Techniken die ich bis jetzt probiert habe, haben nicht funktioniert. Das Akzeptieren des Gefühls funktionierte nicht (da war genau das Gegenteil der Fall, das Gefühl wurde dadurch noch intensiver). Auch der Versuch, das Gefühl anders zu bewerten, schlug genauso fehl. Ich kann das in der momentanen Situation, in der ich das Gefühl habe, einfach nicht. Das Gefühl schlägt sozusagen mit voller Wucht zu und ich bin dem hilflos ausgeliefert.

Geht es anderen auch so? Wenn ja, was macht ihr dagegen bzw. was habt ihr dagegen gemacht? Irgendwie weiß ich nämlich nicht mehr weiter, weil keine Technik so richtig funktioniert.

Aus dem Eindruck heraus, den ich aus deinem Post gewonnen habe, antworte ich dir folgendes:

Zunächst zitiere aus deinem Beitrag (Kontext: Gefühle)

"Herr über meine Gefühle sein", "viel viel negativer", "zu intensiv", "Techniken [...] haben nicht funktioniert", "Versuch [...] zu bewerten", "funktionierte nicht", "anders bewerten", "schlug fehl", "dagegen machen"

Du hast die vielen guten Posts hier in deinem Thread leider nicht erfasst. Du stellst dich immer noch gegen deine Emotionen, statt mit ihnen in Einklang zu kommen. Du bewertest, du kategorisierst. Das ist aber nicht akzeptieren. Du versuchst zu unterdrücken, zu verdrängen. Du lässt nicht zu. Genau darum geht es aber. Dir wurde dazu geraten, zu akzeptieren ... zuzulassen. Du schreibst du hättest dich dann "hilflos ausgeliefert" gefühlt. D.h. du akzeptierst das, was in dir vorgeht nicht. Du kämpfst dagegen an. Du möchtest die Kontrolle bewahren. Denn du hast in deinem Kopf ein Bild von dem, was in deiner Meinung nach in dir vorgehen sollte ... und das willst du verwirklichen. Auf diesem Weg wird aber alles so bleiben wie es ist.

Versuche einmal wirklich loszulassen ... dich frei zu machen von Vorstellungen über positiv und negativ. Sieh es als als Entdeckungsreise in dich selbst ... betrachte und beobachte deine Emotionen. Sie sind nicht deine Feinde, die du bekämpfen oder kontrollieren musst. Sie sind ein Teil von dir. Also lass einmal wirklich los, gib den Widerstand auf und lass dich in sie hineinfallen. Lerne deine Emotionen kennen.

Aber ohne Nachdenken ... nur beobachten und wahrnehmen. Wenn du das tust, dann ist es dir garnicht möglich, eine Emotion als negativ zu empfinden.

Grüße,

Ali Mente

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Achte auf deine Gedanken.

Denk ich an Sex schüttet mein Hirn Dopamine und ich werd horney.

Denk ich an eine Schlägerei krieg ich Noradrenalin oder so und werd nervös.

Denk ich an Glück, Freude oder Liebe krieg ich Endorphine usw...

Alles kommt auf die Gedanken an, einfach lächeln, ehrlich nicht aufgesetzt,

wird dir auch gute Gefühle bringen, das stimmt. Und akzeptiere

deine Gedanken und Gefühle.. Du stehst da drüber, kannst dir aussuchen: verfolge

ich diesen Gedanken oder dieses Gefühl jetzt.. Oder lieber nicht... ;-)

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@dragonflyer. Schreib hier auf, welche Techniken Du verwendet hast und wie genau.

Es gibt darüberhinaus noch sehr wertvolle Techniken, die ich im Coaching in solchen Fällen verwende, aber das funktioniert via Forum nicht.

Peace

Sat

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Hey,

du hast ja schon viele Tipps bekommen, aber wie Ali Mente schon schreibt kommen sie vielleicht nicht richtig bei dir an.

Ich finde mich etwas in deinen Problemen wieder und weiß jetzt dass ich sehr unzufrieden mit mir selbst war. Jedes mal, wenn meine Erwartungen nicht erfüllt wurden oder ich an meine Schwächen erinnert wurde, war ich total fertig.

Zum einen lag es an einem unausgeglichenem Leben zum anderen an meiner Ziellosigkeit (nicht zu verwechseln mit fehlenden Perspektiven). Vielleicht liege ich auch falsch, aber wenn du deine Lebensumstände genauer beschreibst werden unsere Vorschläge auch besser.

wird schon.

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Danke für eure Antworten Jungs.

Du bewertest, du kategorisierst. Das ist aber nicht akzeptieren. Du versuchst zu unterdrücken, zu verdrängen. Du lässt nicht zu. Genau darum geht es aber. Dir wurde dazu geraten, zu akzeptieren ... zuzulassen. Du schreibst du hättest dich dann "hilflos ausgeliefert" gefühlt. D.h. du akzeptierst das, was in dir vorgeht nicht. Du kämpfst dagegen an. Du möchtest die Kontrolle bewahren. Denn du hast in deinem Kopf ein Bild von dem, was in deiner Meinung nach in dir vorgehen sollte ... und das willst du verwirklichen. Auf diesem Weg wird aber alles so bleiben wie es ist.

Klar, ich bewerte die Gefühle. Aber bewertet nicht jeder die Gefühle? Kann man ein Gefühl denn überhaupt NICHT bewerten?

Nehmen wir mal ein konkretes Gefühl her, zB Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen. Wie akzeptiert man hier dieses Gefühl? Wie lässt man es zu, ohne dagegen anzukämpfen? Soll man das Gefühl einfach voll und ganz ausleben? ZB bei Trauer hemmungslos weinen? Oder bei Aggressivität und Wut seiner Wut einfach freien Lauf lassen? Das kann dann ja auch ganz böse enden...

Und vor allem: Wie erreiche ich es, das Gefühl nicht zu bewerten? (falls das überhaupt möglich ist)

Ich weiß, dass der Schlüssel zur Lösung des Problems in meinen Gedanken (also in der Bewertung) liegt. Ich müsste "nur" meine Gedanken ändern. Doch gerade hierbei scheitere ich derzeit noch.

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Gast Peer Vormäntz

Kann man ein Gefühl denn überhaupt NICHT bewerten?

Gute Frage. Die Antwort kannst du mithilfe folgender Frage ergründen: Was sind Gefühle?

Nehmen wir mal ein konkretes Gefühl her, zB Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen. Wie akzeptiert man hier dieses Gefühl? Wie lässt man es zu, ohne dagegen anzukämpfen? Soll man das Gefühl einfach voll und ganz ausleben? ZB bei Trauer hemmungslos weinen? Oder bei Aggressivität und Wut seiner Wut einfach freien Lauf lassen? Das kann dann ja auch ganz böse enden...

Wut und Trauer entstehen aus einem innerem Widerstand gegen das was ist. Akzeptiert hast du etwas, wenn es in dir keinen Widerstand gegen das was ist mehr gibt. Du kannst diesen Widerstand spüren ... z.B. wirst du wenn du traurig, enttäuscht und/oder wütend bist oft ein komisches Gefühl im Magen verspüren ... du bist verkrampft ... dir dreht sich sprichwörtlich der Magen um. Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass du dich gegen das was ist sträubst.

Wie akzeptiert man hier dieses Gefühl?

Das ist als wenn du fragst: Wie stelle ich mir etwas vor?

Kaum treffend zu beantworten. Wie du aber sicherlich verstanden hast: Du musst den Widerstand gegen das was ist aufgeben. Wenn du dich völlig in eine Sache fallen lässt, dich ihr voll hingibst, wie ich in meinem letzten Post schrieb ... dann gibt es keinen Widerstand.

Ich habe dir einmal eine Stelle aus "Das Potential der Leere" von Osho herausgesucht.

Ein reifer Mensch findet sich mit der Wirklichkeit ab; er akzeptiert sie so, wie sie ist. Er stellt keine Ansprüche. Er hat kein Anspruchsdenken. Er sagt nicht: „So und so hätt ich's gern." Er sieht sich die Tatsachen an und sagt: „Aha, so ist das." Dieses Dich-Abfinden mit der Wirklichkeit macht es dir unmöglich, unglücklich zu sein. Denn Unglück kommt nur, wenn du Ansprüche stellst. Tatsächlich ist Unglück nichts weiter als ein Zeichen dafür, daß du gegen die Wirklichkeit verstößt. Und an der Wirklichkeit kannst du keinen Deut ändern; du wirst dich von der Wirklichkeit ändern lassen müssen. Du wirst dich mit ihr abfinden, wirst dich ihr fügen müssen.

Genau das ist die Bedeutung von „Hingabe": Du wirst dich fügen müssen. Die Wirklichkeit kann sich nicht fügen, die Wirklichkeit ist, wie sie ist. Solange du dich nicht fügst, wirst du leiden.

Der Urheber deines Unglücks bist du, weil du dich immer noch wehrst. Das ist so, als würde die Strömung des Flusses dem Meer zustreben, du aber versuchst flußaufwärts zu schwimmen. Dann hast du das Gefühl, der Fluß sei gegen dich. Der Fluß ist nicht gegen dich, er hat noch nichtmal von dir gehört, er weiß überhaupt nichts von dir. Der Fluß strömt einfach nur dem Meer entgegen. Es ist das Wesen eines Flußes, zum Meer hinzuströmen, sich aufs Meer zuzubewegen und sich in es zu ergießen.

Du aber versuchst, flußaufwärts zu schwimmen. Und womöglich gibt es da ein paar Dummköpfe, die am Ufer sitzen oder stehen und dich ständig anfeuern: ‚Weiter so! Du schaffst das! Mach dir nur keine Gedanken, denn früher oder später wird der Fluß zurückstecken müssen. Du bist einfach toll, gib nur nicht auf?

Alle Großen haben den Fluß bezwungen." Es gibt immer Narren, die dich anfeuern, die deinen Kampfgeist noch steigern.

Aber kein Alexander und kein Napoleon, keiner der Großen, kein Mensch konnte je flußaufwärts schwimmen. Früher oder später gewinnt der Strom doch. Aber wenn du erst tot bist, kannst du die Seligkeit nicht mehr genießen – die zu Lebzeiten möglich gewesen wäre. Die Seligkeit des Nachgebens, der Akzeptanz, des Einswerdens mit dem Strom – so sehr, daß jeder Konflikt wegfällt.

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Hm, also ich habe den Eindruck, dass manche von euch schon auf einer Ebene sind, zu der ich momentan noch keinen Zugang habe. Dieses ganze "Gefühle akzeptieren so wie sie sind, sie nicht bewerten" etc. - ich habe hier keinen blassen Schimmer wie ich das anstellen soll, obwohl ich mir die Beiträge hier schon zig Mal durchgelesen habe. Entweder bin ich zu doof dafür oder ich bin noch nicht reif genug um zu dieser Ebene der Gefühlsbehandlung Zugang zu finden...

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