Werde zum Mann

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Woche 2, Tag 1

So, nun bin ich also in der zweiten Woche, und ich freute mich zunächst darauf eine größere Aufgabe zu haben als nur simple His in die Welt hinauszurufen. Fing der erste Tag zunächst miserabel an, habe ich ihn noch am Ende doch noch einigermaßen ins Positive drehen können, sodass ich im Moment wieder ganz zuversichtlich bin.

1) Das Innergame heute:

Hatte mir für heute vorgenommen in die Stadt in ein Einkaufszentrum zu fahren und Gespräche zu suchen. Problem war, dass ich mir im Vorfeld schon ziemlichen Druck wegen der zweiten Woche aufgebaut habe, und relativ verkrampft an die Sache herangegangen bin. Habe schon eine etwas unruhige Nacht (unter anderem deswegen) gehabt. Habe mir gesagt, „das muss unbedingt klappen“ usw. und dann kamen auch so Gedanken wie: „Die zweite Woche wird schwer, das schaffst du nicht.“ Und „in der ersten Woche hast du noch nicht genug gelernt, du wirst in der zweiten Woche scheitern“. Alles Bullshit-Gedanken, einen nicht weiterbringen, aber irgendwie hatten sie Oberhand über mich.

Bin also heute Mittag aus dem Haus gegangen, und in die Stadt gefahren. Mein State war schlecht, ich hatte innerlich irgendwie total den Erfolgsdruck. Limiting Beliefs waren auch wieder genug da, als ich die ganzen HBs in der Stadt gesehen habe. Z.B.: „Du siehst scheiße aus. Niemand möchte mit dir reden. Lass die Leute in Ruhe. Die Frauen werden dich für einen Freak/für einen notgeilen Spinner halten. Du wirst es nie schaffen…“, usw. Bin dann also in das Einkaufszentrum hineingelaufen und habe mich direkt total unwohl gefühlt. Habe gedacht: „Wo sollst du als erstes hingehen? Wenn sprichst du an? Die da, die da…. Ach ne, doch nicht. Was sollst du sagen?“ War mit der Fülle an Menschen und an Möglichkeiten irgendwie total überfordert, und hab schließlich nichts gemacht. Noch nicht mal ein „Hi“ irgendwo rausgebracht. War irgendwie total gehetzt und bin von einem Geschäft zum nächsten gegangen, um zu gucken wo sich eine gute Gelegenheit bietet.

2) Die beiden ersten Gespräche

Bin dann schließlich auf Klo gegangen, und habe am Ausgang versucht mit der Klofrau die an ihrem Teller mit Münzen stand ein Gespräch aufzubauen. Sie war zwar höflich, aber wirkte auch ziemlich genervt. Hat nur einsilbig geantwortet. Habe gemerkt, dass sie null Bock hatte zu reden und dass es hier nichts bringt. Das Gespräch dauerte nicht länger als eine halbe Minute. Bin also weiter gegangen ins Kaufhaus und zu einer Verkäuferin hin. Habe sie gefragt, ob die Herbstkollektion schon da ist, und was so die Trends der Saison sind. Antwort war so sinngemäß: Kollektion ist schon da, und man könne irgendwie alles tragen. Ich habe nochmal nachgehakt, ob es nicht Sachen gibt, die im Moment out sind oder so. Sie meinte: Nein, man kann alles tragen, so etwas gebe es nicht mehr. Das Gespräch war zwar schon etwas positiver, weil die Verkäuferin zumindest freundlicher war als die Klodame, dauerte aber auch nicht lange.

Dann bin ich in die Drogerie reingegangen und habe mir einen Wellness-Drink geholt, dieses Balance-, Harmonie- irgendwas Placebo-Zeug. In der Drogerie waren jede Menge HBs, aber ich hatte irgendwie die Scheuklappen auf. Bin da durchgerannt ohne meine Umwelt richtig wahrzunehmen, so fixiert war ich auf die Aufgabe. Hab mich dann vor die Drogerie auf eine Bank gesetzt und die Szenerie beobachtet. Man glaubt gar nicht, wie viele HBs da ein- und ausgehen. Drugstore-Game muss ne echt feine Sache sein. Das nur nebenbei.

Anschließend bin ich ins Reisebüro gegangen, um mich über den Urlaub zu informieren, den ich mit einem Kumpel geplant habe. Das Gespräch lief natürlich gut, da die Mitarbeiterin mich die ganze Zeit über Hotels usw. beraten hat. Es ging natürlich auch locker 10 Minuten, aber trotzdem zähl ich das nicht mit, weil ich für das Gespräch nichts tun musste. Zumindest hat die Situation mir ein bisschen geholfen mich aus dem emotionalen Tief zu holen

3) Die Wende:

Gespräch 1:

Hatte eigentlich schon kapituliert und wollte mich in eine Bäckerei setzen um etwas zu essen. An der Theke stand eine Verkäuferin, so Mitte 40 vom Alter her.

Ich: Ich hätte gern eine Laugenstange mit Käse… oder Moment, was haben Sie da noch? (zeige mit dem Finger auf ein Brötchen mit Käse)

Verkäuferin: Da haben wir noch ein Brötchen mit Thunfisch gefüllt und Käse, und hier noch ein Croissant mit Käse

Ich: Da weiß man ja gar nicht was man nehmen soll bei so viel Käse!

Verkäuferin (lacht)

Ich: Dann nehm ich das, was am wenigsten dick macht!

Verkäuferin: Man soll aber auch mit Genuss essen, bla bla bla

Ich: Stimmt, den ganzen Tag auf einer Möhre knabbern macht auch keinen Spaß

Verkäuferin: bla bla…

Und wir waren im Gespräch. Auf einmal war mein State wieder oben, meine Kreativität war zurück, ich habe mich gut gefühlt in der Situation. Mir sind auf einmal tausend Sachen eingefallen, die ich hätte erzählen können.

Ich: Meine Schwester hat jetzt mit kohlenhydratarmer Ernährung angefangen.

Verkäuferin 2 (steht auf einmal ein paar Meter weiter, ein HB7-8, blond, schlank): Das habe ich auch mal gemacht. Aber hat nichts gebracht. Ich fress wie ein Schwein!

Ich: Sieht man aber nicht. Du gehst doch dafür bestimmt ins Fitnessstudio. (Sie war wirklich schlank!)

HB7: Ja, hab ich mal gemacht, aber auch nicht lange durchgehalten. Bin ne faule Sau.

Ich: Dann muss man mit jemand anderem zusammen gehen. Dann ist man motivierter und kann sich gegenseitig pushen.

HB7: Stimmt. Bin mal mit einer Freundin gegangen. Aber wir waren beide faul und sind dann nur ein paar Mal gegangen.

Fand es irgendwie geil, dass so ein gepflegt und vornehm erscheinendes Mädel so dreckig redet. :-) Die war auf jeden Fall cool drauf.

Habe mich dann noch ein bisschen länger mit beiden unterhalten. Habe dann erzählt, dass ich auch vor einer Zeit viel abgenommen habe und jetzt mein 200 Euro teurer Anzug nicht mehr passt. Jedenfalls war das ein gutes, flüssiges Gespräch mit guter Laune auf beiden Seiten und Humor. Es ist mir nicht schwergefallen, das Gespräch mit den beiden zu führen. Die waren offen und schienen über etwas Ablenkung froh zu sein. Auf die Uhr geschaut hab ich nicht, aber das waren mit Sicherheit mindestens 5 Minuten.

Gespräch 2:

Froh, dass es doch noch ganz gut geklappt hat, bin ich dann zur Bushaltestelle gegangen. Habe gesehen, dass ich den Bus um 5 Minuten verpasst habe. Bin zu einer Frau gegangen und hab gefragt, ob die Linie xy schon weg ist. Dann haben wir uns ein bisschen über die Buslinien in der Stadt unterhalten, wo wir wohnen (festgestellt dass sie aus dem gleichen Ort wie ich kommt), und sind dann auf Berlin zu sprechen kommen. Wie toll die Stadt ist, usw. Auf jeden Fall ein sehr ergiebiges Thema. Das Gespräch dauerte in etwa 10 Minuten.

4) Die Erkenntnisse:

Habe aus diesen beiden Gesprächen wichtige Erkenntnisse mitgenommen, die mir auch helfen können, Limiting Beliefs auszumerzen:

1. Wenn das Gespräch nicht läuft, liegt es nicht (nur) an mir! Sondern auch zu mindestens 50 % am Gesprächspartner. Kommunikation ist ein Geben und Nehmen!

2. Ich kann gut reden, bin kreativ genug dafür.

3. Das was ich tue, ist ok! Wenn es nicht klappt: Scheiß drauf. Weitermachen.

4. Es macht Spaß, Menschen kennenzulernen. Auch wenn es „nur“ die Bäckerin oder die Oma am Gemüsestand ist. Jeder Mensch ist interessant.

5. Die Menschen unterhalten sich gerne mit mir. Weil ich ein cooler, offener und humorvoller Typ bin.--> Der Satz ist vielleicht der wichtigste für mein Mindset!

6. Die Leute freuen sich größtenteils darüber, angesprochen zu werden. Sie lernen gerne neue Menschen kennen.

7. Leute langweilen sich oft, wenn sie an der Haltestelle stehen oder in der Bahn sitzen. Sie sind froh über etwas Ablenkung und ein humorvolles Gespräch.

Was mir noch aufgefallen ist: Habe viel über mich geredet, und den anderen dann was darauf antworten lassen. Habe wenig Fragen gestellt um etwas über das Gegenüber herauszufinden. Zwar haben die Leute von sich aus etwas über sich erzählt, durch gezieltes Fragen meinerseits kann das aber noch besser werden.

Außerdem habe ich gemerkt, dass ich mir Zeit für meine Entwicklung nehmen muss. Das reine Street Game, was ich am Anfang im Einkaufszentrum vorhatte, hat mich total überfordert. Ich bin sicherlich im Moment noch nicht so weit.

Ich muss gucken, dass ich meinen State und meinen Frame stabil halte, wenn ich „sargen“ (wenn man das im Moment so nennen kann) gehe. Ich mein, das schwankt alles bei mir total, so wie letzte Woche auch schon. Hat da jemand einen Tipp für mich? Wäre sehr dankbar dafür.

Allgemein würde ich mich über Feedback und Ratschläge sehr freuen.

Fazit:

- Zwei Gespräche von jeweils 5 und 10 Minuten Länge

- Wieder mal das Ruder herumgerissen

- Konversation beherrsche ich ganz gut, habe immer viele Ideen, die das Gespräch am laufen halten

- Immer noch zu viele Limiting Beliefs, werde noch sehr viel an meinem Mindset arbeiten müssen

bearbeitet von Yan

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Sauber! Das läuft doch wie am Schnürchen bei dir!

Weiter so! :-)

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Woche 2, Tag 2

An dem Tag lief irgendwie gar nichts... habe drei gute Gelgenheiten verpasst mit HBs ein Gespräch anzufangen. Die erste wo es einfach gewesen wäre kam mir mit ihrem Hund entgegen, als ich von der Arbeit zurück nach Hause gefahren bin. und an der Bushaltestelle beim umsteigen wartete. Habe sie gegrüßt, und sie hat auch freundlich zurückgegrüßt. Aber danach hatte ich nicht die Eier ein Gespräch anzufangen.

Die nächste war ein Mädel, das mit dem Fahrrad an der Bushaltestellte stand wo ich ausgestiegen bin. Auch hier hatte ich nicht die Eier. War dann so enttäuscht von mir selber, dass ich noch blindlings in ein Sonnenstudio gelaufen bin und mich da habe beraten lassen. Habe da zumindest ein Gespräch geführt. Später beim Joggen kamen mir auch Leute entgegen, darunter ein HB. Auch hier hab ich Hallo gesagt und sie hat nett zurückgegrüßt. Aber dann bin ich weitergejoggt statt mit ihr zu reden.

Fazit:

- Muss noch mehr den Arsch hochkriegen und in die Gespräche rein gehen, auch wenn das Überwindung kostet. Muss mehr Risiko eingehen und wahrscheinlich erst mal richtig auf die Fresse fliegen. Nur so lernt man.

- Grüßen wird immer leichter, auch das werd ich beibehalten um in Schwung zu bleiben.

Woche 2, Tag 3

Heute lief es wesentlich besser. Habe ein Gespräch mit einer Oma an der Bushaltestelle geführt, dass locker 2 Minuten ging. Sie hat mir erzählt wo sie hinfährt und was sie macht. Später in der Straßenbahn habe ich noch ein Gespräch mit einer Frau (Alter Mitte 30) angefangen. Wir haben über ihren Hund geredet, den sie dabei hatte. So hatte ich auf der Fahrt zur Arbeit schon zwei Gespräche eingesackt.

Fazit:

- Jetzt wird es auch mal Zeit, an die HBs ranzugehen. Das härtet am meisten ab.

- Bis jetzt 5 Gespräche. Bilanz ist bisher ganz gut.

Ab morgen bin ich bis Samstag verreist aus familiären Gründen. Da weiß ich nicht ob ich dazu komme Gespräche mit Fremden zu führen, da ich die ganze Zeit mit meiner Familie unterwegs bin. Aber ich werde es versuchen. Es kann sein, dass ich schon Woche 2 wiederholen muss.

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Dir fehlen noch 5 Gespräche a 2 Minuten, das macht 5x2 =10 Minuten, selbst wenn du jeweils nochmal 3 Minuten brauchen würdest, um irgendwen zu finden sind das ein zeitaufwand von 30 Minuten. Hör auf den "ich schaffe das nicht" excuse jetzt schon rauszuhauen, es wird noch härter. 30 Minuten hast du immer, ob mit Familie oder nicht. Und selbst wenn du es wirklich nicht schaffen solltest in der Zeit in der deine Familie weg ist, hast du dann immer noch 24 Stunden Zeit... Ich glaub das schaffst du ;-) .

Teilen wir das Ziel noch auf die Tage auf, dann hast du wirklich pro Tag nur einen maximalen Zeitaufwand von 2-4 Minuten.

Man hat ein Problem, manche suchen Lösungen ("Ich nehm mir 2-4 Minuten am Tag Zeit!"), andere suchen Gründe ("Ich schaffe das gar nicht weil xyz!"). Wo willst du stehen?

Wir sehn uns ;-)

Knorr

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Hey, ich hoffe es geht bei dir weiter. Ich verfolge echt gerne deine Beiträge und deine Erkenntnisse haben mich selbst sehr zum Nachdenken gebracht. Ich wird selbst noch weiter viel üben, damit ich noch kreativer in Gesprächen werde. KAnnst du mir vielelicht einige Tipps geben? Mach gerade selber die 1. und die 2 Woche in einem Zug und mich plagt auch ab und zu AA, sodass ich manchmal unglaublich gute Chancen verpasse. Jedenfalls hofffe ich man hört dann frühestens nach dem Urlaub von dir.

lg

Psi :huh:

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Hallo,

Verkäuferinnen würde ich nicht zählen (oder jedenfalls nicht mit 1 Pkt.), die sind ja schließlich dazu da, mit dir zu reden.

(Und das Gespräch in die Länge zu ziehen, ist auch keine große Kunst. Aber zum "Aufwärmen" oder um in den State zu kommen natürlich super geeignet!)

Übertreib's nicht mit dem Einkaufszentrum, dort sind die Leute ja wirklich nur auf der "Durchreise", sehr auf sich selbst fokussiert und wenig daran interessiert, mit irgendjemandem zu reden.

Du merkst ja selbst wie schwer und ungewöhnlich das mit den Hi's ist - eben weil niemand mit dem anderen redet (auch EC klappt in Einkaufszentren fast gar nicht).

Es gibt echt 1000 einfachere Locations, zu üben!

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So, die Woche ist um...

war wie schon angekündigt von Donnerstag bis Samstag Abend verreist. Es lief insgesamt sehr durchwachsen. Mit viel zurechtbiegen könnte ich jetzt sagen dass ich in der dritten Woche bin, aber dann würde ich mich selber belügen und keine Rücksicht auf meinen aktuellen Entwicklungsstand nehmen. Die erste Möglichkeit, Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen war an den Raststätten wo wir kurz gehalten haben. Meine Familie war sehr stressig und in Eile und hat mich gewissermaßen direkt weitergezerrt, sodass es kaum möglich war jemanden anzusprechen. Trotzdem habe ich versucht, die Bedienung beim Burger King in ein Gespräch zu ziehen. Der war aber von meiner Frage zu einem Angebot total überfordert, und so ist das Gespräch im Sande verlaufen. 2 Minuten waren das wohl nicht.

Die nächste Gelegenheit wo ich mit Menschen geredet habe war auf der Familienfeier. Da habe ich Gespräche über 2 Minuten geführt mit Leuten die ich nicht kannte, weil ich sie das letzte mal vor 20 Jahren gesehen habe oder sie über 23 Ecken verwandt oder verschwägert waren. Später bin ich dann noch in einem Supermarkt einkaufen gegangen und habe eine Frau angesprochen, die ein Gesellschaftsspiel aus dem Regal gezogen hat. Habe mich dann mit ihr ein bisschen darüber unterhalten. Sie wollte dann aber auch weiter und hat sich nicht wirklich auf ein tieferes Gespräch eingelassen. Ob das 2 Minuten waren, ist schwer zu sagen. Mein Gefühl sagt eher, nein.

Heute auf meiner Jogging-Strecke habe ich nochmal einen Mann mit Hund nach dem Weg gefragt und versucht ihn darüber in ein Gespräch zu verwickeln. Er hat mir den Weg erklärt, aber es ist mir dann nicht gelungen, ihn auf ein anderes Thema überzuleiten. Könnten 2 Minuten gewesen sein, vielleicht auch weniger. Dann vor einem Restaurant stand ein Kellner. Den habe ich zu den Angeboten und so gefragt. Dieses Gespräch ging mit Sicherheit 2 Minuten.

Meine Erkenntnisse aus der Woche:

Habe es nicht wirklich geschafft, die Aufgabe der Woche souverän zu meistern. Jetzt in Woche 3 zu starten, wäre gemogelt. Das ich wenig Zeit hatte wegen meiner Reise, ist die eine Sache. Die andere Sache ist, dass ich viel zu wählerisch an die Aufgabe herangegangen bin und mir die Leute rausgepickt habe, wo es mir einfach erschien (z.B. Verkäufer/innen, alte Leute usw.). Somit habe ich viel zu wenig "Approaches" gemacht. Das hängt damit zusammen, dass meine AA immer noch sehr stark ausgeprägt ist. Sobald in Leute anspreche ist mein Kopf so blockiert, dass ich gar nicht mehr höre, was sie sagen. Sich möglichst einfache Sachen herauszususchen wo es gerade einem passt, war aber nicht der Sinn der Aufgabe. Der Sinn der Aufgabe ist, dass man es schafft, jeden Menschen ansprechen zu können und mit ihm zu reden (außer mit HBs erstmal vielleicht).

Ich habe gemerkt, dass mir das DJBC davonläuft. Es bringt nichts, in die nächste Woche zu gehen, wenn man innerlich noch mit der Woche davor zu kämpfen hat. Ich habe mich bisher nicht so schnell weiterentwickelt, wie die Wochen des Camps verstreichen. Immer noch viele Limiting Beliefs, schlechtes Mind Set, Ansprech-Angst. Deshalb habe ich beschlossen, dass DJBC an meine persönliche Entwicklung anzupassen. Ich gehe erst in die nächste Woche, wenn ich mit der Aufgabe der aktuellen Woche wirklich sicher bin. Das soll jetzt keine Ausrede sein, ich werde mir genau so viel Mühe geben wie vorher. Ich möchte mich bloß nicht selber überfordern und mir selber die Zeit geben, die ich für meine Entwicklung brauche. Jemand der unter extremen sozialen Ängsten leidet, braucht eben mehr Zeit.

In der Community wird immer behauptet man müsse ins kalte Wasser springen oder durch die Hölle gehen. Ich bin mir gar nicht mehr so sicher ob das stimmt. Man kann auch langsam seine Comfortzone erweitern und stetig wachsen. Wird in der Verhaltenstherapie auch so gemacht. Man kann alles schaffen, wenn man nur konsequent daran arbeitet. Wie gesagt, das soll keine Ausrede sein. Ich werde meinen Weg weiter gehen, weil ich es will und weil ich mein altes Leben hinter mir lassen will.

Natürlich werde ich auch weiter über meine Entwicklung hier berichten.

bearbeitet von Yan

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Hallo Yan,

das hört sich zwischen den Zeilen ein bisschen nach dem stillen Ende deines Bootcamps an?!?

Dass die Aufgaben (zu) schwer oder der Zeitraum viel zu kurz ist, ist aber allgemein bekannt (und zeigt auch die Abbrecherquote).

An deiner Stelle würde ich einfach den Zeitraum verlängern und ganz normal weitermachen und hier berichten!

Weitere Ideen gibt es bei Abbrecherquote Don Juan Bootcamp.

Und such dir mehr Gelegenheiten zum Üben, z.B. eine nette Abendbeschäftigung. Motivation dafür gibt es hier.

Sollte ich mich irren (und du gar nicht ans Aufhören gedacht hast), entschuldige ich mich dafür!

Aber mich regt auf, dass hier viele sehr motiviert beginnen und dann in den ersten (höchstens) 3 Wochen auf der Strecke bleiben!

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Nein, das ist kein Abbruch. Lies mal genau, was ich geschrieben habe.

Das Problem beim Boot Camp ist doch: Es wird ein Zeitplan aufgestellt, der nicht auf die individuellen Fähigkeiten der Leute eingeht. Es wird so getan, als wenn alle gleich schnell lernen, bzw. alle die gleiche Ausgangsbasis haben. Jemand, der von vornherein kaum schüchtern ist und schon immer ein sozialer Typ war, wird viel schneller vorankommen als jemand, der extrem schüchtern ist und bei dem die AA am Anfang noch sehr stark ausgeprägt ist.

Und jemand, der ein schlechtes Mind Set hat wie ich im Moment noch, der wird ständig ab einem gewissen Level hängenbleiben. Deshalb gehört auch das Arbeiten am Inner Game zu den ganz wichtigen Aufgaben.

Deshalb gehe ich schrittweise Woche für Woche vor, und gebe jeder Woche so viel Zeit wie sie bei mir braucht. Ich will das schrittweise und solide aufbauen.

bearbeitet von Yan

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Schon klar, dass du das nirgendwo geschrieben hast.

Aber sieh dir die zahlreichen anderen Threads an, es beginnt oft mit "Das geht mir zu schnell ...".

(Darum auch stilles Ende, weil ein paar Wochen später liest man nichts mehr von den Leuten!)

Ich finde auch, dass das ganze Bootcamp nur mäßig durchdacht ist und eine Überarbeitung nötig wäre.

Die DJBC-"Macher" sind ja auch an ihren eigenen Aufgaben gescheitert - aber das habe ich schon mal an anderer Stelle festgestellt und beschrieben.

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So, wollte nur mal kurz Zwischenmeldung geben, dass ich weiterhin am Ball bleibe und an mir arbeite.

Heute hab ich auf dem Hinweg und Rückweg von der Arbeit insgesamt drei Gespräche geführt, allerdings ging nur eins davon über 2 Minuten. Bei den anderen beiden habe ich es einfach nicht geschafft, das Gespräch länger zu halten. Bin immer so nervös, dass mir die Worte fehlen und mir nichts mehr einfällt was ich sagen kann. Hoffe, dass die Gespräche mit der Zeit länger werden!

Auf dem Rückweg nach Hause stand ein HB 7 mit ihrem Hund auf dem Bürgersteig und hat ihn mit einem Handtuch sauber gemacht.

Ich: Na, heute großer Waschtag?

Sie: Ja, so in etwa

Ich: darf man den streicheln?

Sie: Ja

Ich (streichel den Hund): Der freut sich neue Leute kennenzulernen. (Pause entsteht, ich überlege, was ich noch sagen kann). Beißen tut er jedenfalls nicht!

Sie: Nicht immer....

Ich: Ach ne! Ist das schonmal vorgekommen?

Sie: Ja, im Dunkeln wenn er die Leute nicht kennt und sich bedroht fühlt.

Ich: Dann komm ich besser hier nicht im Dunkeln vorbei...

Sie: Besser ist das (grinsend)

Dann ist mir nichts mehr eingefallen, und sie war auch schon auf dem Weg zu ihrer Wohnung und ist dann reingegangen.

Um das Positive festzuhalten: Ich fand sie wirklich attraktiv, und es ist ein Fortschritt für mich so eine Frau überhaupt anzusprechen! Auch wenn das Gespräch noch nicht die 2 Minuten erreicht hat. Insgesamt ist es ein großer Fortschritt, dass ich fremde Menschen anspreche. Ich denke, ich entwickele mich langsam aber sicher nach vorne.

Werde auf jeden Fall versuchen, noch mehr Menschen anzusprechen und die Gespräche länger zu halten. Oft habe ich aber einfach noch Hemmungen Leute anzusprechen, weil ich denke ich überschreite da ne soziale Norm und komme mir blöd dabei vor. Oder mir fällt einfach nichts ein was ich sagen kann, und ich denke ich muss irgendwas besonders "gutes" oder "geistreiches" sagen.

Habe auch gemerkt, dass es einen großen Unterschied macht, in welcher Situation man die Leute anspricht. An der Bushaltestelle oder in der Bahn ist es einfach, weil die Leute da Zeit haben und sich oft langweilen. Wenn die Leute Ablenkung haben oder auf dem Sprung sind, ist es schon schwieriger.

Morgen abend gehe ich in meinen Geburtstag feiern, ich hoffe da ergeben sich noch ein paar Gespräche.

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Hallo Yan,

das hier ist mein 1. Post in diesem Forum.

Ich lese hier schon einige Zeit alle möglichen Threads und Themenbereiche durch, möchte ab morgen mit dem DJBC starten (Woche 1).

Von dir kommt irgendwie nichts mehr, hoffe du hast nicht abgebrochen?

Liebe Grüße.

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