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Meine Arbeitshypothese: Wenn sich sein Vater um ihn gekümmert hätte und ihn nicht im Stich gelassen, wäre es alles vermutlich anders gekommen.

Oder um mal meinen (jüdischen) Psychoanalytiker zu zitieren: "Der Jude ist fast immer der Vater".

In diesem Fall ist es "der Marxist" oder auch "der Moslem".

Der familiäre Hintergrund, sowie der gesellschaftliche Hintergrund in Verbindung mit der tiefenpsychologischen Auswirkung sind für mich also Soziologe und Historiker eine höchst interessante Angelegenheit und nicht zu unterschätzen.

Also was lernen wir??? Kümmert Euch um die Kinder in einer zerbrochenen Gesellschaft. Seid keine AFC-Väter.

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@Shao: der Auffälligkeiten - Katalog den du zitierst trifft auf diesen Mörder anscheinend nicht zu. Auch der Kleine aus Winnenden war soweit ich mich erinnere nicht auffällig.... gemeinsam haben diese Leute anscheinend nur den Mangel Mitleid zu empfinden.

Hier kommen wir zum grossen Problem bei dieser Art Störung : Es gibt verschiedene Subtypen.

Der auffällige antisozial Gestörte ist meist weniger gefährlich. Er ist aggressiv, mit wenig Impulskontrolle.

Mein Dozent für klinische Psychologie sagte dazu unverblümt : "Das ist das, was sie absolut als Asi kennen. Das nennt die Gesellschaft den Asi, und wenn jemand von asozial spricht, hat er genau das Bild im Kopf, was auf diesen Typ Patient zutreffen würden." Meist sind diese nicht besonders intelligent, ihnen fehlt nicht nur das Verständnis für sich, sondern auch für andere. Er checkt Emotionen fast gar nicht und wenn, kann er sie nicht deuten oder verstehen, ist von dem Konzept der Emotion völlig überwältigt, reagiert impulsiv wie ein Minenfeld auf dem gerade Leute Bowling spielen.

Dieser Typ ist aber wenig planend, mehr impulsiv. Er kann sich schwer auf ein langfristiges Ziel einlassen, taktiert nicht. Er reagiert vor allem.

Der andere ist der instrumentelle Typ. Der ist völlig anders als der agressive Typ. Das ist Hannibal Lecter, das ist der Zodiac Killer, wahrscheinlich auch eben Breivik. Und ich denke dass es im religiösen Fanatismus davon nicht wenige gibt. Nicht unbedingt diejenigen, die sich selbst in die Luft jagen, aber sicher viele, die instrumentalisieren.

Psychopathen in diesem Bereich sind eher hochintelligent, können zwar eigene Emotionen nicht verstehen, jedoch die anderer Personen lesen. Sie können sie vor allem auch manipulieren. Sie gehen sehr wissenschaftlich, abgeklärt an die Emotionen anderer heran, sie verstehen sie zu manopulieren und für ihre Zwecke zu nutzen. Viele Psychopathen sind laut den Experten durchaus witzige Gesprächspartner. Es gibt nicht wenige Psychiater, die sich selbst dafür gescholten haben, sich ruhig und angeregt mit einem Serienkiller unterhalten zu haben und Spass dabei empfunden zu haben.

Der instrumentelle Psychopath ist kritikresistent. Er ist daher auch vollständig Stressresistent. Aus diesem Grund hat die Psychopathie zusammen mit Narzismuss einen Einflu auf die sog. Dark Triad of Leadership, die dunkle Seite der Anführer.

Wer von sich selbst überzeugt ist, stressresistent, skrupellos und dazu imstande, andere zu manipulieren, hat eben eine sehr gute Chance, auch in die Positionen zu kommen, bei denen so etwas nützlich ist.

D.h. unter Politikern und CEOs gibt es einen erhöhten Anteil mit Personen, die Anzeichen auf narzistische Persönlichkeitsstörung mit sich bringen. Read that again : es gibt einen erhöhten Anteil. NICHT : Alle Politiker sind Psychopathen. Bevor dieser kleine Unterschied wieder einschlägt :D

Meine Arbeitshypothese: Wenn sich sein Vater um ihn gekümmert hätte und ihn nicht im Stich gelassen, wäre es alles vermutlich anders gekommen.

Könnte im Falle einer Person, die keine antisoziale Störung hat, definitiv gelten.

Das ist das Problem : Auch jemand, der keine Persönlichkeitsstörung hat, kann einfach so loslaufen und Leute abknallen. Nur aus Hass.

Für mich deutet sich hier aufgrund der Massivität und der Reaktion nach der Tat aber eben die Störung an.

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Das ist das Problem : Auch jemand, der keine Persönlichkeitsstörung hat, kann einfach so loslaufen und Leute abknallen. Nur aus Hass.

Für mich deutet sich hier aufgrund der Massivität und der Reaktion nach der Tat aber eben die Störung an.

Macht das diese Persönlichkeitsstörung nicht eigentlich nur noch zur schwammigen Klassifikation und keiner echten Krankheit? Wenn jemand Schnupfen hat, dann kann man die Erreger im Körper nachweisen, sie sind ein wirklich existenter Fremdkörper.

Aber des Gehirn verformt sich soweit ich weiß doch ständig, oder?

Psychisch krank wird doch nur genannt was ein Leben in der gegebenen Gesellschaft behindert oder unmöglich macht (so war Pädophilie bei den Griechen nicht krank). So gibt es doch eigenltich keine realen psychischen Krankheiten bzw. die Grenze die man zwischen viel Hass und psychischer Krankheit zieht, ist gar keine echte, sondern rein normativ.

Oder?

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Das ist das Problem : Auch jemand, der keine Persönlichkeitsstörung hat, kann einfach so loslaufen und Leute abknallen. Nur aus Hass.

Für mich deutet sich hier aufgrund der Massivität und der Reaktion nach der Tat aber eben die Störung an.

Macht das diese Persönlichkeitsstörung nicht eigentlich nur noch zur schwammigen Klassifikation und keiner echten Krankheit? Wenn jemand Schnupfen hat, dann kann man die Erreger im Körper nachweisen, sie sind ein wirklich existenter Fremdkörper.

Aber des Gehirn verformt sich soweit ich weiß doch ständig, oder?

Psychisch krank wird doch nur genannt was ein Leben in der gegebenen Gesellschaft behindert oder unmöglich macht (so war Pädophilie bei den Griechen nicht krank). So gibt es doch eigenltich keine realen psychischen Krankheiten bzw. die Grenze die man zwischen viel Hass und psychischer Krankheit zieht, ist gar keine echte, sondern rein normativ.

Oder?

Na dann willkommen in der Welt der Psychologie. Eine Welt aus verschmolzenen Grenzen, schwammigen Befunden und Diagnose durch !Ausschluss!

Wenn ich mich recht erinnere ist die Diagnose bzgl ICD-10 00-99 nach oben hin immer ungenauer. ADS liegt denke ich beispielsweise im 90er- Bereich. Das heißt du wirst nach ner Fragenliste und dem textuellen Inhalt deiner ersten vier Schulzeugnisse diagnostiziert, weil man sich (noch) nicht anders behelfen kann.

Vielleicht gibt dir das in Etwa nen kleinen Vorgeschmack ;)

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Das ist das Problem : Auch jemand, der keine Persönlichkeitsstörung hat, kann einfach so loslaufen und Leute abknallen. Nur aus Hass.

Für mich deutet sich hier aufgrund der Massivität und der Reaktion nach der Tat aber eben die Störung an.

Macht das diese Persönlichkeitsstörung nicht eigentlich nur noch zur schwammigen Klassifikation und keiner echten Krankheit? Wenn jemand Schnupfen hat, dann kann man die Erreger im Körper nachweisen, sie sind ein wirklich existenter Fremdkörper.

Aber des Gehirn verformt sich soweit ich weiß doch ständig, oder?

Psychisch krank wird doch nur genannt was ein Leben in der gegebenen Gesellschaft behindert oder unmöglich macht (so war Pädophilie bei den Griechen nicht krank). So gibt es doch eigenltich keine realen psychischen Krankheiten bzw. die Grenze die man zwischen viel Hass und psychischer Krankheit zieht, ist gar keine echte, sondern rein normativ.

Oder?

Na dann willkommen in der Welt der Psychologie. Eine Welt aus verschmolzenen Grenzen, schwammigen Befunden und Diagnose durch !Ausschluss!

Wenn ich mich recht erinnere ist die Diagnose bzgl ICD-10 00-99 nach oben hin immer ungenauer. ADS liegt denke ich beispielsweise im 90er- Bereich. Das heißt du wirst nach ner Fragenliste und dem textuellen Inhalt deiner ersten vier Schulzeugnisse diagnostiziert, weil man sich (noch) nicht anders behelfen kann.

Vielleicht gibt dir das in Etwa nen kleinen Vorgeschmack ;)

Ja gut, aber ich zielte nicht darauf ab, dass die Art der Diagnose ungenau sei, sondern, dass in Diagnosen Grenzen benutzt werden, die gar keine Entitäten sind. Es gibt diese gar nicht, daher wird die Diagnose ja erst so ungenau.

"Er hat eine Persönlichkeitsstörung, er ist psychisch krank", davon zu sprechen hat einen himmelweiten Unterschied an Implikationen und Suggestivkraft, als wenn man sagt "Er ist überdurchschnittlich hasserfüllt".

Bei den medizinischen Krankheiten gibt es nur krank und gesund. Wenn ich nur ein bisschen Schnupfen habe bin ich trotzdem krank.

Aber bei der Persönlichkeit sind es doch nur Gradunterschiede. Die "Störung" ist nur ein sehr hoher Grad und keine Entität die hinzukommt. Eigentlich müsste man sehr aggressive Menschen schon "in geringem Maße psychisch krank" nennen.

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