Was ist eigentlich aus der Klimaerwärmung geworden ? :D

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Erst durch Warnungen und Panik vor schlimmen Szenarien werden notwendige TEchnologien und Gegenmaßnahmen ergriffen, um die Worst Case Szenarien zu verhindern...

Da sind wir uns übrigens völlig einig. Ich gehe auch davon aus, dass unsere Kinder und Enkelkinder uns, d.i. unserer Generation, eines Tages entsprechende Vorwürfe machen werden: Warum gibt es keine gesunden Wälder mehr? Warum sind die Meere so verdreckt? Warum sind so viele Tiere ausgestorben? Warum ist die Luft so dreckig? Warum habt Ihr das alles zugelassen?

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Wer zahlt deine Rente, wenn du mit 60in den Ruhestand gehst?

Ich habe nicht vor, jemals in Rente zu gehen. Als freier Consultant und Coach kann ich arbeiten, bis ich aus den Latschen falle.

Gleichermaßen kann ich Honorarprofessuren, Speaking Appointments und auch andere Posten annehmen.

Nebenbei kann ich genausogut netzbasierte Muses laufen haben, ohne jemals körperlich viel dafür tun zu müssen. Das wird in Zukunft wahrscheinlich sogar NOCH besser gehen.

Ausserdem bin ich selbstständig, ich habe nicht vor, irgendjemanden mit meinen Ausgaben zu belasten, oder aber auch mein Geld in eine Umverteilungsmaschine zu stecken. Ich habe hier die Wahl und nehme definitiv nicht an einem ineffizienten Geldverbrennungssystem aka Rente teil. Der durchschnittliche Angestellte kann mit einem guten Investment mit 700.000-800.000 Euro rausgehen. Ich verdiene wahrscheinlich mehr Geld und lege es minimal besser und sicherer an. D.h. ich kann problemlos irgendwann rein von Zinsen leben.

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Stellen wir uns weiterhin vor, dass es diese 0,3 Grad sind, die einen Bruch von eines signifikanten Teils der Polkappen ausmachen und eine Scholle vom Ausmaß Spaniens den Golfstrom ein wenig abkühlt.

Die Sorge ist, dass der Golfstrom verlangsamt werden könnte. Dafür müsste auch keine Eisscholle abbrechen. Das Süßwasser, das beim Schmelzen von Eis der Arktis frei wird, ist leichter als das Salzwasser des Atlantiks. Es gibt darum eine Süßwasserlinse an der Oberfläche des Atlantiks vor der Arktis. Wenn diese Süßwasserlinse zu groß wird und sich zu weit nach Süden ausdehnt, könnte sie den Golfstrom -der an der Oberfläche des Atlantiks nach Norden strömt- immer weiter abbremsen.

Das könnte gravierende Folgen für die globalen Meeresströmungen haben. Es gibt eine riesige Strömungswalze, die quer über den Globus durch die Ozeane strömt. Warmes Wasser an der Oberfläche nach Norden und kaltes Wasser am Ozeanboden nach Süden. Wenn diese Walze irgendwo abgebremst wird, kann es passieren, dass sie insgesamt zum Stillstand kommt. Das gab es in der Erdgeschichte schon ein paarmal und es hatte jedesmal gravierende Klimaveränderungen zur Folge.

Gravierend, weil sich der globale Energiehaushalt verändern würde. Wasser speichert sehr viel mehr Energie, als Luft. In den obersten drei Metern der Ozeane ist so viel Energie gespeichert, wie in der gesamten Luftsäule darüber.

Würde kein warmes Wasser mehr vom Äquator zu den Polen strömen, dann würde es zunächst am Äquator deutlich wärmer und an den Polen deutlich kälter. Was dann passieren würde, ist natürlich komplex und darum unklar. Zunächst würden wahrscheinlich mehr Wüsten in den warmen Gebieten und mehr Eis in den kalten Regionen entstehen. Diese hellen Flächen würden mehr Sonnenenergie reflektieren, sodass es erstmal zu einer Abkühlung kommen könnte - es könnten aber durch verstärkte Verdunstung und Niederschläge auch gegenteilige Effekte haben. Es wäre auch denkbar, dass bei einer geringen Erwärmung der Ozeane große Mengen Methan frei wird, das am Kontinentalhang der Ozeane gespreichert ist - und dann als Treibhausgas die Erwärmung weiter beschleunigen würde. Wie auch immer - jedenfalls würde das Klima instabil werden.

Die Frage ist also : Wenn wir uns über unseren Impact streiten und unser Impact mit Pech genau der Tropfen sein kann, mit dem wir das Fass überlaufen lassen, warum diskutieren wir überhaupt darüber?

Genau so ist es. Wenn der Tropfen die Meeresströmungen in Bewegung hält, dann kann das einen wesentlichen Unterschied machen.

Diese Daten sind jedoch alle hinfällig, da es zu keiner Zeit uns gegeben hat. Wir müssten zu allen natürlichen Schwankungen immer noch UNS mit dazu rechnen. Unser kleiner Impact kann ein bisher funktionierendes System in ein ordentliches Extrem bringen.

Ja, man kann die Daten der Vergangenheit lediglich dazu nutzen, um erkunden zu können, was natürlich ist und was nicht.

Lange Rede, kurzer Schluss: In nur 20 Jahren werden wir gänzlich andere Technologien besitzen, um mit dem Klimawandel umzugehen oder sogar Geoengineering zu betreiben.

Die Prognose halte ich für gefährlich. Ich hab mich mal mit jemandem unterhalten, der sich -wenn ich mich recht erinnere- als Scientist bezeichnete. Sein Standpunkt war: "Die Technik von morgen wir die Probleme von heute lösen. Das war bislang so und wird auch so bleiben."

In manchen Bereichen ist das auch so. In vielen Bereichen aber auch nicht. Beispielsweise, wenn man sich die Altlastenproblematik im Umweltbereich anschaut. In der Vergangenheit hat man sich wenig bis keine Gedanken um Umweltschutz gemacht. Es ging um Wirtschaftlichkeit. Jetzt fällt uns das insofern auf die Füße, alsdass es deutlich mehr Geld und Energie kostet die alten Verunreinigungen zu sanieren, als es gekostet hätte, wenn man damals schon nach den heutigen Standards gearbeitet hätte. Nicht selten kostet die Sanierung der Verunreinigungen jetzt mehr, als ein Unternehmen damals an Gewinn eingefahren hat, bzw. an Nutzen generieren konnte. Insofern hinkt die technologische Entwicklung ihrer eigenen Problematik immer ein Stück hinterher. Schon alleine darum, weil man nicht in die Zukunft schauen und absehen kann, was welche Folgen haben wird.

Der Effekt wird natürlich um so spürbarer, je rasanter die technologische Entwicklung verläuft - und um so mehr Energie dabei umgesetz wird.

Die Klimaproblematik könnte auch so ein Bereich sein. Insbesondere, da unsere Zivilisation sich in einer Phase ungewöhnlich stabilen Klimas entwickelt hat. Erst seit Ende der letzten Eiszeit gibt es so stabile Verhältnisse, dass sich langfristige Besiedelung überhaupt auszahlt. In den Warmzeiten davor war das anders. Wenn man davon ausgehen muss, dass eine Siedlung für die nächste oder übernächste Generation nicht mehr bewohnbar ist, dann ist es günstiger Jäger und Sammler zu bleiben. Zivilisation wäre dann zu aufwendig.

Wenn das Klima nun -aus welchem Grund auch immer- instabil wird, dann wird es kaum möglich sein, dass technologisch zu verändern. Einerseits, weil es die technologische Entwicklung stark abbremsen könnte - und andererseits auch, weil dafür erforderliche Energiemengen nicht zur Verfügung stünden.

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Es geht nicht um die Frage, ob wir einen Einfluß haben, sodnern darum, wie bedeutend dieser im Vergleich zu den natürlichen Schwankugnen tatsächlich ist.

Beantworten könnte man die Frage nur rückblickend.

Die Industrialisierung hat vor 150 Jahren begonnen. Seitdem wird schnell eine größere Menge Energie ins System eingebracht. Jetzt haben wir bemerkt, dass es im Klima eine Veränderung gibt, die wir nicht mit den natürlichen Schwankungen erklären können.

Wie das weiter gehen wird, kann man nicht vorraussagen - eben weil es keine Veränderung ist, für die es Erfahrungswerte gibt. Es gab in der Erdgeschichte noch keine Industrialisierung, die man mit der aktuellen Situation vergleichen könnte.

Was wir wissen ist, dass sich Klimaveränderungen mit einer gewissen Zeitverzögerung zeigen. Das, was wir jetzt beobachten, sind darum die Auswirkungen vergangener Einflüsse.

Wir wissen auch, dass es im System Klima bestimmte Mechanismen gibt, die sich gegenseitig ausgleichen - also die natürlichen Schwankungen in einem stabilen Rahmen halten. Fällt ein solcher Mechanismus weg, dann wird das System instabil und die Schwankungen schaukeln sich gegenseitig immer mehr hoch.

Das ist der Stand der Forschung. Es gibt jetzt zwei Optionen:

1. Wir sagen, wir wissen nicht was Sache ist - und darum gucken wir erstmal weiter was passiert. In ein paar hundert Jahren wird man dann besser wissen, was los war. In ein paar Tausend Jahren noch besser.

2. Man zieht die Notbremse, um die Veränderung zu verlangsamen und versucht zu verhindern, dass das System instabil wird - oder besser gesagt: Instabil werden könnte.

Variante 1. kann nach hinten los gehen.

Variante 2. kann unnötig sein.

Ist wie beim Sicherheitsgurt. Ob man ihn gebraucht hat, weiß man erst im Nachinein.

Ich bin hier der Meinung, dass wir unter Umständen einem Black Swan Event aufsitzen könnten.

D.h. auch wenn wir alle Daten haben, die wir benutzen können, auswerten, werden wir die Möglichkeit eines Crashs an den Polen nicht genau voraussagen können.

Das Problem ist, stellen wir uns vor, dass wir von 6 Grad Erwärmung gerade mal 0,3 ausmachen.

Stellen wir uns weiterhin vor, dass es diese 0,3 Grad sind, die einen Bruch von eines signifikanten Teils der Polkappen ausmachen und eine Scholle vom Ausmaß Spaniens den Golfstrom ein wenig abkühlt.

In dem Fall müssten wir uns fragen, ob wir unsere 0,3 Grad verhindern sollten. Zusätzlich wäre interessant, welche ZUSÄTZLICHEN Nutzen wir aus dem Klimaschutz ziehen könnten. Der Klimaschutz zwingt uns in neue, modernere Technologien. Das schafft Fortschritt, der zwar auch bezahlt werden muss, aber warum nicht. Unternehmen müssen wachsen, warum nicht die Forschung.

Die Frage ist also : Wenn wir uns über unseren Impact streiten und unser Impact mit Pech genau der Tropfen sein kann, mit dem wir das Fass überlaufen lassen, warum diskutieren wir überhaupt darüber?

Wenn man so an die Sache herangeht, dann müssen wir allerdings auch kollektiv als gesamte MEnschheit aufhören zu leben, denn jeder zukünftige Pfurz eines einzelnen Menschen könnte das entscheidende Molekül für den Tropfen an Abgasen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Problem dabei: Wissen wir, ob nicht ein Fehlen unserer Existenz in irgendeiner Form das Gleichgewicht in die andere Richtung kippen könnte? Ich denke, man sieht, wo das Problem ist: Solange wir nicht 100%ig alle Parameter kennen, können wir in einem solch chaotischen System durch den Schritt, mit dem wir glauben, den GAU zu verhindern, z.B. Bremnsen der Klimaveränderung durch weniger Abgase, genausogut den Super-GAU auslösen. Wer kann mit 100%iger Sicherheit sagen, dass wir nicht nur durch die Industrialisierung dem Planeten den Arsche retten und unsere künstliche Veränderung gerade, auch wenn sie nie mit der Itnention passierte, den Weg einleitet für die Verhinderung eine natürlichen Klimakatastrophe, die ohne unsere Abgase in der Zukunft den Planeten ereilen würde?

@Shao:

Wenn 2050 Technik existiert, die dich 300 Jahre alt werden läst, dann lebst du (du bist Baujahr 1985, wenn ich mich recht entsinne) entsprechend von da an noch weitere 235 Jahre bis ins Jahr 2285. Wenn aber 2050 die Mittel schon exisitieren, um dich 300 werden zu lassen, dann ist locker davon auszugehen, dass dann bis 2285 die Unsterblichkeit ein Kinderspiel ist. Also wirst du entsprechend entweder nie die 300 erreichen, weil wir 2050 noch nicht soweit sind, oder aber, wenn wir dann soweit sind, noch viel älter werden.

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@Shao:

Wenn 2050 Technik existiert, die dich 300 Jahre alt werden läst, dann lebst du (du bist Baujahr 1985, wenn ich mich recht entsinne) entsprechend von da an noch weitere 235 Jahre bis ins Jahr 2285. Wenn aber 2050 die Mittel schon exisitieren, um dich 300 werden zu lassen, dann ist locker davon auszugehen, dass dann bis 2285 die Unsterblichkeit ein Kinderspiel ist. Also wirst du entsprechend entweder nie die 300 erreichen, weil wir 2050 noch nicht soweit sind, oder aber, wenn wir dann soweit sind, noch viel älter werden.

Ich gehe davon aus, dass sollte ich jemals soweit sein, keine Alterssterblichkeit zu haben, ich bei einer dummen Extremsportsituation draufgehen würde.

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@Shao:

Wenn 2050 Technik existiert, die dich 300 Jahre alt werden läst, dann lebst du (du bist Baujahr 1985, wenn ich mich recht entsinne) entsprechend von da an noch weitere 235 Jahre bis ins Jahr 2285. Wenn aber 2050 die Mittel schon exisitieren, um dich 300 werden zu lassen, dann ist locker davon auszugehen, dass dann bis 2285 die Unsterblichkeit ein Kinderspiel ist. Also wirst du entsprechend entweder nie die 300 erreichen, weil wir 2050 noch nicht soweit sind, oder aber, wenn wir dann soweit sind, noch viel älter werden.

Ich gehe davon aus, dass sollte ich jemals soweit sein, keine Alterssterblichkeit zu haben, ich bei einer dummen Extremsportsituation draufgehen würde.

Dann wird dein Körper eben zusammengeflickt und wiederbelebt :-D

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Wenn man so an die Sache herangeht, dann müssen wir allerdings auch kollektiv als gesamte MEnschheit aufhören zu leben, denn jeder zukünftige Pfurz eines einzelnen Menschen könnte das entscheidende Molekül für den Tropfen an Abgasen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Problem dabei: Wissen wir, ob nicht ein Fehlen unserer Existenz in irgendeiner Form das Gleichgewicht in die andere Richtung kippen könnte?

Ich find die Prämisse doof : Extremargument, wenn das so ist, warum erschiessen wir uns nicht alle. Ist nen Totschlagargument aus meiner Sicht.

Ist aber doch gerade eben nicht entscheidend. Die Erde überlebt das ganze sowieso! Wenn die ganze Menschheit draufgeht, haben wir in 2 Millionen Jahren wieder unglaubliche Artenvielfalt und egal wieviele Atomkraftwerke wir in die Luft gejagt haben, das interessiert die Natur nicht mehr. Unsere Existenz mit unserer Verschmutzung und Zerstörung würde in diesem Zeitraum dann wohl eher als ein Indikator dafür zu sehen sein, welche Spezies sich wie weiterentwickelt haben.

Aber die Prämisse ist doch Folgende : Wie verhindern wir, dass die Klimaveränderung, so wir denn Anteil daran haben, UNS nicht schadet. Der Erde ist es ziemlich relativ, ob sie ne Eiszeit mitmacht oder nicht. UNS ist das nicht so egal ;)

Wer kann mit 100%iger Sicherheit sagen, dass wir nicht nur durch die Industrialisierung dem Planeten den Arsche retten und unsere künstliche Veränderung gerade, auch wenn sie nie mit der Itnention passierte, den Weg einleitet für die Verhinderung eine natürlichen Klimakatastrophe, die ohne unsere Abgase in der Zukunft den Planeten ereilen würde?

Naja, in dem Fall sage ich nur : Take a look at asia's industries. :D

Die Frage erübrigt sich dann relativ schnell :D

Wenn das Klima nun -aus welchem Grund auch immer- instabil wird, dann wird es kaum möglich sein, dass technologisch zu verändern. Einerseits, weil es die technologische Entwicklung stark abbremsen könnte - und andererseits auch, weil dafür erforderliche Energiemengen nicht zur Verfügung stünden.

Also, wir haben gerade in Indien ein nettes Uranlager entdeckt und Thorium gibts da auch genug... aber das will hier ja keiner mehr hören :D

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Also, wir haben gerade in Indien ein nettes Uranlager entdeckt und Thorium gibts da auch genug... aber das will hier ja keiner mehr hören :D

Das reicht aber nicht, um eine globale Meeresströmung wieder anzuschubsen. :good:

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Natürlich, die Daily mail als seriöse QUelle, daß es keine KLimaerwärmung seit 1995 gabe. :-D Und natürlich pusht Fox und andere Fundis wieder mal eine Unregelmäßigkeit unter extrem vielen seriös gesammelten Fakten wieder zu einem "Climagate." Höchst, interessant und so.

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Natürlich, die Daily mail als seriöse QUelle, daß es keine KLimaerwärmung seit 1995 gabe. ;-) Und natürlich pusht Fox und andere Fundis wieder mal eine Unregelmäßigkeit unter extrem vielen seriös gesammelten Fakten wieder zu einem "Climagate." Höchst, interessant und so.

Jon, ich hab mir jetzt den Thread von Anfang an durchgelesen und muss sagen, dass Deine "Anti-Verschwörungstheorie" genauso nervt wie die wirklichen "Verschwörungstheorien"

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Jon, ich hab mir jetzt den Thread von Anfang an durchgelesen und muss sagen, dass Deine "Anti-Verschwörungstheorie" genauso nervt wie die wirklichen "Verschwörungstheorien"

lass jon29 in ruhe!

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Jon, ich hab mir jetzt den Thread von Anfang an durchgelesen und muss sagen, dass Deine "Anti-Verschwörungstheorie" genauso nervt wie die wirklichen "Verschwörungstheorien"

lass jon29 in ruhe!

:-D

Ich kann schon einstecken, daß ich manche nerve, ist mir schon bewußt, gernauso wie af1 auch bewußt ist, wenn er provoziert. Wenn die "Climagate" Verschwörungstheoretiker genervt sind, umso besser.- ;-)

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Natürlich, die Daily mail als seriöse QUelle, daß es keine KLimaerwärmung seit 1995 gabe. :-o Und natürlich pusht Fox und andere Fundis wieder mal eine Unregelmäßigkeit unter extrem vielen seriös gesammelten Fakten wieder zu einem "Climagate." Höchst, interessant und so.

Ich muss zugeben, ignoranter als Du geht es kaum, oder?! Hast Du Dich überhaupt mal dazu eingelesen?

Der einzige Schachzug den Du hier vollbringst, ist es einen als Verschwörungstheoretiker zu diskreditieren. Zumal der Begriff einfach nur durch Spinner negativ konnotiert ist und deswegen immer als "Mundtod" Argument jedem gegenüber kommt, der nicht die eigene Meinung vertritt.Genauso wie Du jeden gleich zum Holocaustleugner, Evolutionsleugner und Illuminaten degradieren willst, der nicht Deine, sprich die Mainstream/Massenmedien, Ansichten vertritt. Die seriöse Quelle ist hier übrigens nicht die Daily Mail, sondern Prof. Jones.

Es ist ermüdend, dass Du keinerlei Sachkenntnisse zum Thema hast und trotzdem jeden belehren willst und Dich hier so aufspielst. Auf inhaltliche Dinge gehst Du ja nicht ein, und klar solch ein Skandal wird dann von Dir einfach unter den Tisch gekehrt, ist ja bestimmt nur ein Einzelfall.

Du musst Dich hier ja nicht an der Diskussion beteiligen, wenn Du eh schon alles zu wissen meinst. Aber dann lass doch bitte einfach diese sinnlosen Beiträge. Oder aber trage dazu bei, gute Argumente und/oder Studien zu liefern.

Im Internet stehen viele Informationen bereit die sich zum Teil diametral gegenüberstehen, da ist es nur legitim sich mit den verschiedenen Anischten und deren Argumenten auseinanderzusetzen. Nicht alles was gegen die Massenmedienberichterstattung geht ist gleich eine Verschwörungstheorie respektive falsch.

Gruß, Morituri

bearbeitet von Morituri

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Ich muss zugeben, ignoranter als Du geht es kaum, oder?! Hast Du Dich überhaupt mal dazu eingelesen?

+

Wir haben in dem Thread genügend Fakten ausgetauscht, dabei festgestellt, daß die überwältigende Mehrheit der Wissenschaft eben die m,enschengemachte Klimaerwärmung nicht in Frage stellt. Da helfen weder Phrasen zur Relativität der Wissenschaft oder den "Mainstreammedien" irgendweas. Denn damit kann man wirklich alles als obsolet darstellen. Genauso wie Evolutiobnstheorie, geschichtliche Fakten usw. Ich meine, selbvst dein Link von Fox kommt doch von der gleichen politischen Ecke dieser Evangelikalen Fundamentalisten- Es ist immer die gleiche Argumentationsweise. Da werden P#hrasen mit Binsenwahrheiten losgeschossen, und einzelne Personen oder Ergebnisse in ihrer Gesamtbedeutung, wie bei deinem "Skandal" (der schon über 1,5 Hare alt ist) hoffnungslos übertrieben. Und ja, ich informiere eher aus den bösen Massenmedien, wie FAZ, seriösen öffentlichen wie arte und Co., bei denen Leute vom Fach die entsprechenden Themen betreuen, als irgendwelchen dubiosen Internetseiten, wie "Schall und Rauch" etc.

Bin ich Intolerant? Ja. Aber muß man wirklich jeden Scheiß tolerieren? Warum soll ich so radikalen Blödsinn ernst nehmen? Was anderes wären Diskussionen der sich in einem Spektrum befindet, der nicht vollkommen Weltfremd ist. Wenn hier "grüne" Positionen und "liberal/konservative" Standpunkte diskutiert würden, ok. Aber das hier??

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Ich muss zugeben, ignoranter als Du geht es kaum, oder?! Hast Du Dich überhaupt mal dazu eingelesen?

+

Wir haben in dem Thread genügend Fakten ausgetauscht, dabei festgestellt, daß die überwältigende Mehrheit der Wissenschaft eben die m,enschengemachte Klimaerwärmung nicht in Frage stellt. Da helfen weder Phrasen zur Relativität der Wissenschaft oder den "Mainstreammedien" irgendweas. Denn damit kann man wirklich alles als obsolet darstellen. Genauso wie Evolutiobnstheorie, geschichtliche Fakten usw. Ich meine, selbvst dein Link von Fox kommt doch von der gleichen politischen Ecke dieser Evangelikalen Fundamentalisten- Es ist immer die gleiche Argumentationsweise. Da werden P#hrasen mit Binsenwahrheiten losgeschossen, und einzelne Personen oder Ergebnisse in ihrer Gesamtbedeutung, wie bei deinem "Skandal" (der schon über 1,5 Hare alt ist) hoffnungslos übertrieben. Und ja, ich informiere eher aus den bösen Massenmedien, wie FAZ, seriösen öffentlichen wie arte und Co., bei denen Leute vom Fach die entsprechenden Themen betreuen, als irgendwelchen dubiosen Internetseiten, wie "Schall und Rauch" etc.

Bin ich Intolerant? Ja. Aber muß man wirklich jeden Scheiß tolerieren? Warum soll ich so radikalen Blödsinn ernst nehmen? Was anderes wären Diskussionen der sich in einem Spektrum befindet, der nicht vollkommen Weltfremd ist. Wenn hier "grüne" Positionen und "liberal/konservative" Standpunkte diskutiert würden, ok. Aber das hier??

Haha Jon, schon mal Fox geschaut? Die Argumentieren quasi genauso wie du, nur gejammere über die Quellen aber ohne auf irgendwas substantielles einzugehen. Und dann fordern sie auch genauso wie du den Rückzug auf einen ausgeglichenen Standpunkt.

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Und ja, ich informiere eher aus den bösen Massenmedien, wie FAZ, seriösen öffentlichen wie arte und Co., bei denen Leute vom Fach die entsprechenden Themen betreuen, als irgendwelchen dubiosen Internetseiten, wie "Schall und Rauch" etc.

Ach so, was ist dann bspw. mit diesen Filmen/Dokumentationen?

Da werden auch Professoren auf ihren Fachgebieten befragt und ich unterstelle mal,dass diese wesentlich mehr Ahnung von ihrem Fach haben als irgendwelche Fachjournalisten. Aber klar, Du kanzelst solche Leute halt per se als Spinner ab. So kann man sich sein Weltbild eben auch erhalten.

Genug Fakten haben wir hier in diesem Thread übrigens keineswegs gesammelt.

Was mich dabei stört, und das zeigt sich ja auch hier, dass sich mit diesen Gegenpositionen nicht einmal auseinandergesetzt wird.Zumindest nicht in der deutschen Presse. Im England und Amerika sieht es da durchaus besser aus. In Deutschland hingegen beschließt man kurzerhand, dass der AlGore Propagandafilm in Zukunft an deutschen Schulen gezeigt werden soll.

Obwohl mittlerweile mehrfach erwiesen wurde,dass der Film voller Fehler, unbegründbaren Behauptungen und Lügen ist, deswegen sogar die Ausstrahlung in England durch ein Gericht verboten wurde, wenn auf diese Mängel nicht hingewiesen wird.

Und, ich wiederhole mich gerne nochmal, die Daten auf denen die Berechnungen des Klimarates basieren wurden geschönt und/oder gefälscht. Du lässt das unter den Tisch fallen, weil es nicht in dein Weltbild passt. Das ändert aber nichts an den Tatsachen. Und ob das wirklich ein Einzelfall ist oder nicht, ist mehr als fraglich.

Die Anzahl der zur Messung der Klimadaten verwendeten Thermometer wurde im übrigen seit Anfang der 90er Jahre von damals 6000 auf heute 1500 reduziert. Da frage ich Dich wieso? Sollte es nicht vielmehr so sein,dass sich die Anzahl erhöht um genauere Ergebnisse zu bekommen? Mich interessiert auf welcher Basis die Daten erhoben wurden, Dich interessiert nur was sie Aussagen. Du reflektierst anscheinend nicht, dass es essentiell ist die Methodik der Datenerhebung zu hinterfragen. Vor allem,da es sich hier im Abweichungen von wenigen Zehntel Grad handelt. Daten die von Wettersatelliten aufgezeichent wurden, können die Erderwärmung im übrigen (scheinbar) nicht nachweisen.

Du hinterfragst nicht, schon gar nicht das was Du in irgendwelchen Zeitungen liest.Doch wenn die Daten die in den Medien propagiert werden, auf falschen Messungen beruhen,dann sind nunmal auch alle gezogenen Schlüsse daraus hinfällig. Deswegen ist es mir wichtig zu verstehen wie diese Messungen wo vorgenommen wurden. Da stoße ich auf Widersprüche. Ich würde mich aber freuen, wenn Du mir da Studien und Forschungsarbeiten zukommen lassen könntest, aus denen genau das hervorgeht.

Gruß, Morituri

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Und ja, ich informiere eher aus den bösen Massenmedien, wie FAZ, seriösen öffentlichen wie arte und Co., bei denen Leute vom Fach die entsprechenden Themen betreuen, als irgendwelchen dubiosen Internetseiten, wie "Schall und Rauch" etc.

Ach so, was ist dann bspw. mit diesen Filmen/Dokumentationen?

Da werden auch Professoren auf ihren Fachgebieten befragt und ich unterstelle mal,dass diese wesentlich mehr Ahnung von ihrem Fach haben als irgendwelche Fachjournalisten. Aber klar, Du kanzelst solche Leute halt per se als Spinner ab. So kann man sich sein Weltbild eben auch erhalten.

Genug Fakten haben wir hier in diesem Thread übrigens keineswegs gesammelt.

Was mich dabei stört, und das zeigt sich ja auch hier, dass sich mit diesen Gegenpositionen nicht einmal auseinandergesetzt wird.Zumindest nicht in der deutschen Presse. Im England und Amerika sieht es da durchaus besser aus. In Deutschland hingegen beschließt man kurzerhand, dass der AlGore Propagandafilm in Zukunft an deutschen Schulen gezeigt werden soll.

Obwohl mittlerweile mehrfach erwiesen wurde,dass der Film voller Fehler, unbegründbaren Behauptungen und Lügen ist, deswegen sogar die Ausstrahlung in England durch ein Gericht verboten wurde, wenn auf diese Mängel nicht hingewiesen wird.

Und, ich wiederhole mich gerne nochmal, die Daten auf denen die Berechnungen des Klimarates basieren wurden geschönt und/oder gefälscht. Du lässt das unter den Tisch fallen, weil es nicht in dein Weltbild passt. Das ändert aber nichts an den Tatsachen. Und ob das wirklich ein Einzelfall ist oder nicht, ist mehr als fraglich.

Die Anzahl der zur Messung der Klimadaten verwendeten Thermometer wurde im übrigen seit Anfang der 90er Jahre von damals 6000 auf heute 1500 reduziert. Da frage ich Dich wieso? Sollte es nicht vielmehr so sein,dass sich die Anzahl erhöht um genauere Ergebnisse zu bekommen? Mich interessiert auf welcher Basis die Daten erhoben wurden, Dich interessiert nur was sie Aussagen. Du reflektierst anscheinend nicht, dass es essentiell ist die Methodik der Datenerhebung zu hinterfragen. Vor allem,da es sich hier im Abweichungen von wenigen Zehntel Grad handelt. Daten die von Wettersatelliten aufgezeichent wurden, können die Erderwärmung im übrigen (scheinbar) nicht nachweisen.

Du hinterfragst nicht, schon gar nicht das was Du in irgendwelchen Zeitungen liest.Doch wenn die Daten die in den Medien propagiert werden, auf falschen Messungen beruhen,dann sind nunmal auch alle gezogenen Schlüsse daraus hinfällig. Deswegen ist es mir wichtig zu verstehen wie diese Messungen wo vorgenommen wurden. Da stoße ich auf Widersprüche. Ich würde mich aber freuen, wenn Du mir da Studien und Forschungsarbeiten zukommen lassen könntest, aus denen genau das hervorgeht.

Gruß, Morituri

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Da werden auch Professoren auf ihren Fachgebieten befragt und ich unterstelle mal,dass diese wesentlich mehr Ahnung von ihrem Fach haben als irgendwelche Fachjournalisten. Aber klar, Du kanzelst solche Leute halt per se als Spinner ab. So kann man sich sein Weltbild eben auch erhalten.

Wie oft sollen wir es denn noch schreiben, es gibt genauso "Professoren" und "Wissenschaftler", die den 11. September für eine Verschwörung halten, den Holocaust leugnen oder die Evbolutionstheorie bestreiten. Entscheidend ist, daß sie in der extremsten Minderheit sind. HEarts and Minds hat doch schon in einigen verlinkten Artikel gezeigt, daß es wirklich weniger als 1% der Klimawissenschaftler sind-.

Haha Jon, schon mal Fox geschaut? Die Argumentieren quasi genauso wie du, nur gejammere über die Quellen aber ohne auf irgendwas substantielles einzugehen. Und dann fordern sie auch genauso wie du den Rückzug auf einen ausgeglichenen Standpunkt.

Quellen wurden schon genügend genannt, aber die würde als "Morituri" als Propaganda der "Mainstream" Medien abkanzeln. Wie bei allen VErschwörungstheoretikern helfen die Fakten leider nicht zur Einsicht. Und Bei dir gibt es leider ebenso keine Faktenargumentation sondern stets rhetorische Spitzen. ^_^

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Wie oft sollen wir es denn noch schreiben, es gibt genauso "Professoren" und "Wissenschaftler", die den 11. September für eine Verschwörung halten, den Holocaust leugnen oder die Evbolutionstheorie bestreiten. Entscheidend ist, daß sie in der extremsten Minderheit sind.

Totschlagargument. Wie so häufig.

Nochmals, es ist mir sowas von scheißegal wer was sagt, oder nicht. Und welchen Titel oder Beruf derjenige trägt. Es geht um die inhaltliche Auseinandersetzung. Nicht mehr und nicht weniger. Dafür bist Du aber der falsche Ansprechpartner, was ja auch an sich kein Problem darstellen würde, wenn Du Dich hier nicht permanet so aufspielen würdest als hättest Du solch eine unglaubliche Ahnung. Die hast Du nämlich nicht, was immer dann deutlich wird, wenn es um Inhalte und Fakten bzw. Argumente geht. Also bitte Jon, halte Dich einfach zurück wenn Du keine Ahnung hast. Das würde Deine Postzahl mit Sicherheit auf ein Drittel einschränken ^_^

Diffamieren ist scheinbar das einzige 'argumentative Instrument' was Dir zur Verfügung steht, das haben wir ja schon in einigen Diskussionen gesehen.

Aber immerhin scharst Du damit solch' intellektuellen Größen wie NextMafiusu hinter Dir. :-D

bearbeitet von Morituri

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Also bitte Jon, halte Dich einfach zurück wenn Du keine Ahnung hast

Sagt der richtige. ^_^

Aber klar du hast Ahnung und die erdrückende Mehrheit der Klimawissenschaftler nicht, bzw. die fälschen alle ihre Daten und Fakten. Finde es immer Amüsant, wenn die Verschwörungstheoretiker so tun, als hätten sie substanzielle Ahnung von den Dingen, obwohl sie ihr Wissen nur von dubiosen Internetseiten haben.

Erinnert mich an die schlampige Wehrmachtssausstellung vor ein paar Jahren. Nur weil ein paar Wissenschaftler bei einigen Bildern und Quellen geschlampt wurde, wurde der Stand der Wissenschaft - daß größere Teile der Wehrmacht erheblichen Anteil an Kriegsverbrechen hatte, einfach wieder von Idioten geleugnet,. "Schaut, die Bilder und die quelle waren falsch, also stimmt alles nicht." Genauso argumentierst du jetzt.

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Also bitte Jon, halte Dich einfach zurück wenn Du keine Ahnung hast

Sagt der richtige. ^_^

Willkommen im Kindergarten. Wie alt bist Du nochmal?

Also bitte Jon, halte Dich einfach zurück wenn Du keine Ahnung hast

Sagt der richtige. :-D

Aber klar du hast Ahnung und die erdrückende Mehrheit der Klimawissenschaftler nicht, bzw. die fälschen alle ihre Daten und Fakten. Finde es immer Amüsant, wenn die Verschwörungstheoretiker so tun, als hätten sie substanzielle Ahnung von den Dingen, obwohl sie ihr Wissen nur von dubiosen Internetseiten haben.

Im Gegensatz zu Dir spiele ich mich hier nicht auf als hätte ich Ahnung. Ich stelle lediglich Fragen und poste Dinge über die ich im Internet stolpere. Außerdem stelle ich Fragen zur Methodik der Datenerhebung, zu denen anscheinend niemand etwas sagen kann.

Du reagierst auf meine Posts aber mit einer unangebrachten Überheblichkeit, da Du keinerlei Faktenwissen hast. Das merkt man doch. Ich stelle Fragen, Du kannst sie nicht beantworten, erlaubst Dir aber trotzdem ein Urteil. Wie sonst sollte man das nennen, außer Hochstapelei? Du könntest den Dingen die ich hier poste ja mit Argumenten entgegentreten. Das ist der normale Abluaf in der Wissenschaft, wenn ich Dich daran erinnern darf. Aber da hast Du eben nichts zu bieten.

Stattdessen wieder der billige Versuch mich als Verschwörungstheoretiker hinzustellen... ^_^

Ich habe ein paar Dinge angesprochen zu denen Du Dich ja gerne äußern könntest, bzw. in Deinen Augen seriöse Quellen zu liefern die meine Fragen beantworten. Das kannst Du aber nicht, weil Du nicht mehr rauslässt als heiße Luft. Und Du verbreitest im Übrigen auch nicht mehr als die Meinung der FAZ, des Spiegel, der Zeit etc.

Differenziertes eigenständiges denken scheinst Du nicht gelernt zu haben. Diskussionen laufen über Argumente, nicht Diffamierungen. Lern' das bitte mal.

Gruß, Morituri

bearbeitet von Morituri

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Gut also reden wir mal über Fakten die etwas klarer sind: Wüsten rücken weltweit vor seit Jahren wenn ich nicht irre.

Das liegt sicher nicht nur an Klimaveränderung sondern auch an anderen Faktoren (teilw. in Verantwortung der Menschen).

Und die Gletscher ziehen sich zurück.

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Ok, dann hier für dich eine Quelle mit echtem Faktenwissen und nicht vorgegaukeltem wie bei dir:_

Text von Alvo von Alvensleben Anmerkungen von Stefan Rahmstorf

Zu Beginn ein Zitat

Zur Einstimmung auf das Thema hier Auszüge aus einem Artikel in der angesehenen amerikanischen Wochenzeitung "Newsweek": "Es gibt bedrohliche Anzeichen, daß die Wetterverhältnisse der Erde begonnen haben, sich dramatisch zu verändern, und daß diese Änderungen hindeuten auf eine drastische Abnahme der Nahrungsmittelerzeugung – mit ernsten politischen Auswirkungen für praktisch jede Nation auf der Erde. ... Die Anhaltspunkte für diese Voraussagen haben sich nun so massiv angehäuft, daß Meteorologen Schwierigkeiten haben, damit Schritt zu halten. ... Letztes Jahr im April, beim verheerendsten Ausbruch von Tornados, der je zu verzeichnen war, haben 148 Wirbelstürme mehr als 300 Menschen getötet und Schaden in Höhe von 500 Millionen Dollar in 13 US-Staaten angerichtet. Wissenschaftler sehen in diesen ... Ereignissen die Vorboten eines dramatischen Wandels im Wettergeschehen der Welt. Meteorologen sind sich nicht einig über Ursache und Ausmaß des Trends wie auch über seine spezifischen Auswirkungen auf lokale Wetterbedingungen. ... "Ein größerer Klimawechsel würde wirtschaftliche und soziale Anpassungen in weltweitem Maßstab erzwingen", warnt ein kürzlich erschienener Bericht der National Academy of Sciences (NAS) ... "Unsere Kenntnis der Mechanismen des Klimawechsels sind ebenso bruchstückhaft wie unsere Daten" räumt der Bericht der NAS ein. "Nicht nur sind die grundlegenden wissenschaftlichen Fragen großenteils unbeantwortet, sondern in vielen Fällen wissen wir nicht einmal genug, um die entscheidenden Fragen zu stellen". ... Und weiter:

"Klimatologen sind pessimistisch daß die politischen Führer irgendwelche positiven Maßnahmen ergreifen werden, um die Folgen des Klimawandels auszugleichen oder seine Auswirkungen zu verringern. ... Je länger die Planer zögern, desto schwieriger werden sie es finden, mit den Folgen des klimatischen Wandels fertig zu werden, wenn die Ergebnisse erst bittere Wirklichkeit geworden sind."

Soweit das Zitat aus "Newsweek". Das klingt alles ziemlich dramatisch und hochaktuell. - Wirklich? Der Bericht erschien vor 27 Jahren, am 28. April 1975. Und er warnte - vor den Folgen der in den letzten 3 Jahrzehnten beobachteten globalen Abkühlung! Inzwischen hat ein Richtungswechsel um volle 180 Grad stattgefunden. Mit ähnlich dramatischen Worten wird jetzt vor den Gefahren einer globalen Klima-Erwärmung gewarnt. Auch die Hinweise auf die vermehrt drohenden Unwetterkatastrophen sind ziemlich wörtlich die gleichen wie vor 27 Jahren - nur die Ursache soll jetzt die globale Klima-Erwärmung, nicht die Abkühlung sein. Was ist von all diesen Szenarien zu halten?

Anmerkungen von Stefan Rahmstorf

Kein ungeschickter Einstieg: durch den Vergleich mit einem Artikel aus den siebziger Jahren soll die Glaubwürdigkeit von Warnungen der Klimaforscher gleich zu Beginn generell in Frage gestellt werden.

Der Vergleich hinkt allerdings aus mehreren Gründen. Seinerzeit gab es einige wenige Wissenschaftler, die den Abkühlungstrend der vorangegangen drei Jahrzehnte als möglichen Vorboten einer gravierenderen Abkühlung werteten. Auch damals schon gingen die meisten Forscher von einer globalen Erwärmung durch das CO2 aus. Ein gesichertes quantitatives physikalisches Verständnis der Mechanismen, wie wir es heute haben, gab es damals jedoch noch nicht, und daher war umstritten, was überwiegt: die Erwärmung durch CO2 oder die Abkühlung durch Aerosole. Breite Unterstützung unter Klimatologen fanden die damaligen Anhänger einer Abkühlung nicht, und nach wenigen Jahren haben sie ihre Einschätzung aufgrund weiterer Untersuchungen selbst korrigiert.

Ich möchte daher einige differenziertere Folgerungen aus dieser Geschichte vorschlagen:

(1) Behauptungen einzelner Wissenschaftler sind zunächst mit Vorsicht zu behandeln, bis sich ihre Argumente unter Fachleuten weithin durchgesetzt (oder aber als nicht überzeugend erwiesen) haben.

(2) Die Aussagen von Wissenschaftler-Organisationen (wie etwa der zitierten NAS, oder heute dem IPCC) sind erheblich zuverlässiger und ausgewogener, da sich extreme Einzelmeinungen hier (anders als in den Medien) kaum durchsetzen können. Die NAS hat damals völlig korrekt und verantwortungsvoll gefolgert, dass die wissenschaftlichen Kenntnisse nicht ausreichen. (Bei der aktuellen globalen Erwärmung kommt die NAS zum gegenteiligen Schluss.)

(3) Die Selbstkorrektur ist eines der wesentlichen Merkmale der Wissenschaft, und sie hat hier gut funktioniert. Wissenschaftler sind dafür ausgebildet, die eigenen Einschätzungen immer wieder kritisch zu hinterfragen und sie im Licht neuer Erkenntnisse zu revidieren. Dogmen haben in einem offenen wissenschaftlichen Diskurs keine Chance zu bestehen.

Das IPCC

Verantwortlich für die weltweit verbreitete Furcht vor einer globalen Klima-Erwärmung und ihren vielfältigen Folgen ist das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), ein Gremium von (formell) rund 650 Wissenschaftlern, das vom United Nations Environmental Program (UNEP) und von der World Meteorological Organization (WMO) getragen wird. Dieses Gremium, in dem in mehreren Arbeitsgruppen jeweils einige wenige Personen die Hauptarbeit leisten, hat im April 2001 einen Third Assessment Report herausgegeben, auf dessen Grundlage im Juli 2001 Vertreter zahlreicher Staaten in Bonn zusammenkamen, um über die Durchführung von Maßnahmen zu beraten, die in Kyoto 1997 empfohlen worden waren ("Kyoto-Protokoll"). Mit Klima-Modellen wurde eine Erwärmung der Erdatmosphäre zwischen 1.4 und 5.8 °C bis zum Jahre 2100 vorausberechnet. Diese soll eintreten, wenn nichts gegen den weiteren Anstieg des CO2 in der Atmosphäre unternommen wird. Wenn man über das IPCC nichts Näheres weiß, hat man den Eindruck, in den Veröffentlichungen müssten sich die besten und sichersten Erkenntnisse der Klimatologie wiederfinden. Aber Zweifel sind angebracht:

Mannigfaltige Versuche, die Arbeit des IPCC zu diskreditieren, gehören zur "Skeptikerpflicht". Es handelt sich hier nicht um eine naturwissenschaftliche Frage; dennoch will ich einige Anmerkungen dazu machen, aus der Sicht von jemandem, der zum letzten IPCC-Bericht sowohl als "contributing author" eines Kapitels als auch als Gutachter bei anderen Kapiteln einige Beiträge geliefert hat.

Zunächst: die Aufgabe der Wissenschaftler, die an den IPCC-Berichten mitarbeiten, besteht darin, die in der begutachteten Fachliteratur veröffentlichten Forschungsergebnisse zusammenzufassen und zu diskutieren. Die IPCC-Berichte bringen also einen Überblick über den gesamten wissenschaftlichen Forschungsstand. Sie sind einerseits eine Art Serviceleistung für die Gesellschaft, indem die Fülle der verstreuten Fachliteratur, die sonst keiner überblicken kann, hier zusammenfassend zugänglich gemacht wird. Andererseits sind sie ein intensiver Diskussions- und Bewertungsprozeß unter den Forschern, der auch neue Erkenntnisse bringt. Beispiel: schweizer, norwegische und neuseeländische Glaziologen (usw.), die jeweils ihre heimischen Gletscher in- und auswendig kennen, werden durch das IPCC zusammengebracht, um eine globale Gesamtschau zu erstellen, wie sich die Gletscher weltweit entwickelt haben und ob dies zur globalen Erwärmung passt. Unterschiede in der Bewertung müssen hier offen ausdiskutiert werden. Zudem werden die Kapitelentwürfe im Internet zirkuliert und jedermann kann Kommentare einsenden, damit keine Daten vergessen oder Argumente übersehen werden

1. So war das IPCC nach politischen, nicht nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten zusammengesetzt: Es sollten möglichst viele Länder (mehr als 100) vertreten sein; die Nationalität war wichtiger als die wissenschaftliche Qualifikation.

Es stimmt, dass versucht wird, Experten aus möglichst vielen Ländern zu beteiligen. Ich halte das für sinnvoll. Würde man nur nach typischen Qualifikationskriterien wie etwa der Anzahl der Fachpublikationen auswählen, hätten Forscher aus den meisten Entwicklungsländern keine Chance zur Mitarbeit. Die Entwicklungsländer sollten aber in alle Diskussionen einbezogen werden, damit auch sie die Entscheidungen zum Klimaschutz mittragen können.

2. die Schlußveröffentlichung des "Technical Summary, (TS) stellt kein von Gutachtern gebilligtes Dokument (wie in einer referierten Zeitschrift) dar, weil die Hauptautoren Einwände ohne Begründung übergehen durften - und dies auch taten, und

Weil die Erstellung der Berichte ein offener Prozess ist, müssen die ehrenamtlich arbeitenden Autoren tausende von Kommentaren und Einwänden bearbeiten. Es ist unmöglich, jeden Einwand in den Text aufzunehmen (er würde ein unlesbares, widersprüchliches Konglomerat). Das IPCC dokumentiert jedoch jeden eingesandten Kommentar zusammen mit einem Hinweis, was mit ihm geschehen ist und weshalb.

3. Autoren, die - wie Professor Richard Lindzen vom MIT in Boston - daraufhin verlangten daß ihr Name aus der Liste der "Contributors" gestrichen wird, weil sie sich mit dem Inhalt der Veröffentlichung nicht identifizieren können, wurde dieser Wunsch abgelehnt. Nach außen erscheinen sie nach wie vor als Mitarbeiter an den veröffentlichten Dokumenten.

]Ich kann diesen Einzelfall nicht nachvollziehen – es gibt einige andere Fälle von Autoren, deren Name auf ihren Wunsch problemlos gestrichen wurde. Wie dem auch sei - die Qualität des wissenschaftlichen Inhalts wird nicht durch die Namensliste beeinflußt. Dass Dick Lindzen (seit vielen Jahren einer der rührigsten der US-"Klimaskeptiker") eine abweichende Meinung vertritt, ist durch seine öffentlichen Auftritte hinlänglich bekannt; dass er an der Erstellung des IPCC-Berichts beteiligt wurde, spricht für die Offenheit des IPCC für alle Argumente.

Einige persönliche Bemerkungen

Die düsteren Prognosen des IPCC, erarbeitet von so vielen Experten und mit den besten verfügbaren Computern und Klimamodellen, schienen mir kaum von der Hand zu weisen. Allerdings stieß ich bald auch auf kritische Stimmen, insbesondere auf eine Veröffentlichung "Klimafakten" der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover [1].

Man sollte dazu wissen: die BGR ist eine nachgeordnete Behörde des Wirtschaftsministeriums mit engen Verbindungen zur Kohle-Industrie. Das Buch "Klimafakten" entstand (so BGR-Präsident Wellmer in einem mir vorliegenden Schreiben) auf Initiative und im Auftrag des Ministeriums, das Buch wurde dann vom Braunkohleverband an Journalisten und Politiker verteilt. Dies obwohl die BGR kaum Klimaforschung betreibt und nur wenig Expertise auf diesem Gebiet vorweisen kann. Mehrere renommierte deutsche Klimaforscher haben sich wiederholt an die BGR gewandt und eine lange Liste von sachlichen Fehlern und irreführenden Darstellungen in diesem Buch moniert. Auch innerhalb der BGR ist diese Publikation sehr umstritten; im privaten Gespräch distanzieren sich selbst an der Entstehung des Buches beteiligte Mitarbeiter von dessen Aussagen zum menschlichen Einfluss auf das Klima. (Mehr zum Thema BGR im Zeit-Artikel "Flotte Kurven, dünne Daten", www.pik-potsdam.de/~stefan/flottekurven.html)

Meine Hauptbeschäftigung in den letzten Monaten war dann ein Studium der Klimatologie, insbesondere der Frage, ob wir nun, nach der Absage von Bush an das Kyoto-Protokoll, mit einer katastrophalen Klima-Erwärmung rechnen müssen, verursacht durch das von Menschen in der Erdatmosphäre angereicherte Kohlendioxid.

Erlaubt mir hier eine kleine Abschweifung: Das Internet bietet für ein solches Studium traumhafte Möglichkeiten. Innerhalb von zwei Tagen war ich Student der Universitäten von Zürich, Heidelberg, Bochum, Erlangen, Potsdam, Berlin, Melbourne ..., konnte den Wortlaut der Erklärungen von Bush und seinen Beratern lesen, sowie das Kyoto-Protokoll und die Äußerungen seiner Kritiker in USA und Deutschland. Das Wort "traumhaft" habe ich bewußt gewählt, denn solche Möglichkeiten zu Hause im Wohnzimmer (oder wo immer der Computer steht) zu haben, konnte man früher höchstens träumen, ohne Hoffnung, daß das jemals wahr werden könnte.

as Internet bietet in der Tat phantastische Recherchemöglichkeiten. Allerdings erfordert es auch ein gesundes Maß an Kritikfähigkeit und Skepsis, denn eine Qualitätskontrolle gibt es nicht. Jedermann kann jeden noch so abstrusen Inhalt ins Internet stellen. So findet sich zu jedem die Gemüter bewegenden Wissenschaftsthema ein Panoptikum an Meinungen. Es gibt die Seiten derer, die den HIV-Virus nicht für die Ursache von AIDS halten. Es gibt jene, die die Relativitätstheorie für einen großen Schwindel halten (mit der Behauptung, dass dieses von der Physikermafia unterdrückt wird). Es gibt die Kreationisten, die die Evolutionstheorie ablehnen. Und es gibt die "Klimaskeptiker". Argumentationsstil und Methoden ähneln sich dabei oft, auch die Publikationen. So ist z.B. ein von den "Klimaskeptikern" häufig propagierter Artikel des polnischen Atomforschers Jaworowski ("Solar cycles, not CO2 determine climate") nicht etwa in der Fachliteratur, sondern in der Zeitschrift 21st Century Science and Technology erschienen, die zur Organisation des amerikanischen Multimillionärs und Verschwörungstheoretikers Lyndon LaRouche gehört, und die nicht nur den Klimawandel, sondern u.a. auch die Quantentheorie und Relativitätstheorie ablehnt.

Das ganze Thema hat mich auch emotional sehr bewegt. Deshalb habe ich gelegentlich persönliche Bemerkungen und Einschätzungen eingefügt. Ich denke, sie kommen der Lebendigkeit des Vortrags zugute.

Die emotionale Bewegung nehme ich Alvensleben ab: viele "Klimaskeptiker" sind - aus welchen Gründen auch immer - sehr emotional dabei und haben das Gefühl, gegen eine große Verschwörung der Klimaforscher zu kämpfen. Diese Haltung ist zwar unbegründet, aber mir doch sympathischer als die kühle Berechnung der "Berufsskeptiker", der Kohlelobbyisten. Emotionale Bewegung kann aber auch ein Hindernis sein, wenn es um die nüchterne Einschätzung von Fakten geht.[/

Hauptergebnisse der Klimastudien

Die wichtigsten Ergebnisse meiner Studien möchte ich zunächst in ein paar kurzen Absätzen zusammenfassen. Im weiteren Verlauf werde ich dann die Thesen, die für einige von Euch wohl überraschend sein werden, näher erläutern und begründen. Ich gehe davon aus, daß jeder von Euch in den vergangenen Jahren schon gehört hat: Das Gas Kohlendioxid, CO2, reichert sich seit Jahrzehnten in der Erdatmosphäre an. Ebenso hat jeder schon gehört, daß die Zunahme dieses Gases zu einer Erwärmung der Erdatmosphäre führen soll, mit vielerlei bedrohlichen Folgen: Anstieg des Meeresspiegels, vermehrtes Auftreten von Dürren hier, von Überschwemmungen dort, von Orkanen, Aussterben von Tierarten usw. Das weiß heute doch jeder - oder? Nun einige Ergebnisse:

1. Das CO2 nimmt zu

Die CO2-Zunahme in der Atmosphäre ist real (Bild 1a,b) – und außerordentlich günstig für das Pflanzenwachstum; eine weitere Zunahme ist im Interesse der Welternährung durchaus erwünscht. Experimente mit Pflanzen in künstlich CO22-angereicherten Atmosphären zeigen, daß mit einer Verdoppelung des CO2-Gehaltes Wachstumssteigerungen bei den meisten Pflanzen im Bereich 10 bis 80 % möglich sind – Holz, Blätter, Früchte, alles wächst besser. Es gibt keinen besseren Dünger. CO2 - ein "Umweltgift"? Mehr dazu später.

Richtig: mehr CO2 ist bis zu einer gewissen Grenze günstig für viele Pflanzen, wenn auch nicht in dem genannten Ausmaß. Bei höherer Konzentration können sie ihre der Aufnahme von CO2 dienenden Blattöffnungen (Stomata) kleiner halten und verlieren dadurch weniger Wasser. Dieser Effekt ist in den Biosphärenmodellen berücksichtigt. Demgegenüber steht aber der Stress, unter den die Pflanzen durch den Klimawandel geraten. Anfangs (auch derzeit noch) überwiegen die positiven Effekte auf das Pflanzenwachstum, doch bei ungebremsten weiteren Klimawandel werden bald die negativen Auswirkungen überwiegen. Mehr dazu später.

2. Das Klima der Vergangenheit

Um das Klima der Vergangenheit zu erforschen, hat man in Grönland und in der Antarktis tiefe Löcher ins Eis gebohrt und die Bohrkerne untersucht. Aus ihnen konnte man die Entwicklung des Erdklimas über mehr als 400 000 Jahre zurückverfolgen. Das Verhältnis der Sauerstoff-Isotope 18O:16O von eingeschlossenen Luftbläschen gibt Aufschluß über die Temperaturen; der CO2-Gehalt in den Bläschen kann gemessen werden. Aus den Bohrkern-Untersuchungen weiß man, daß es in den letzten 420 000 Jahren vier kurze Warmzeiten von je etwa 10 000 Jahren Dauer und dazwischen etwa 10 mal so lange Kaltzeiten gegeben hat.

Dies ist korrekt; darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von weiteren Daten aus Sedimenten, Baumringen, Korallen, usw.

Was Alvensleben hier vielleicht hätte sagen sollen: diese Daten zeigen, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre inzwischen um ein Drittel über dem liegt, was jemals für die letzten 420 000 Jahren gemessen wurde [1]. Wahrscheinlich (nach weniger sicheren Daten aus Sedimenten) muss man etliche Millionen Jahre zurückgehen, um ähnlich hohe CO2-Konzentrationen zu finden wie heute. Das bedeutet: seit der Mensch den aufrechten Gang gelernt hat, gab es noch nie soviel CO2 in der Luft wie jetzt.

Außerdem zeigte sich, daß in der Erdgeschichte der CO2-Anstieg zeitlich immer erst nach den Klimaerwärmungen stattfand, also nicht deren Ursache, sondern Folge war. Das ist ein sehr wichtiger Befund. Ich komme darauf noch zurück

Seit über fünfzehn Jahren ist dies ein Klassiker der "Klimaskeptiker". Dazu einige Anmerkungen.

(1) Die Ursache der Eiszeitzyklen, um die es hier geht, sind die Milankovich-Zyklen der Erdbahn (dies war schon in meiner Jugend Gymnasialstoff). Diese wirken durch die Umverteilung der Sonnenstrahlung direkt auf die Temperatur; dass CO2-Änderungen deshalb erst mit etwas Verzögerung einsetzen ist genau das, was Klimatologen erwarten.

(2) Dass der CO2-Anstieg zeitlich verzögert stattfand wurde von Klimatologen daher lange vermutet, konnte aber wegen der Unsicherheit im Altersunterschied von Eis und eingeschlossenen Luftbläschen (ca. 2000-3000 Jahre - dies hängt davon ab, wann sich die Poren im Eis schließen) erst kürzlich nachgewiesen werden [2]. Die Verzögerung wurde für die Erwärmung am Ende der vorletzten Eiszeit bestimmt und beträgt 800 Jahre. Dies bedeutet nach Aussage der beteiligten Eiskernspezialisten: das erste Sechstel des 5000 Jahre währenden Erwärmungstrends geschah ohne Zutun des CO2, danach kam die CO2-Rückkopplung in Gang und verstärkte die Erwärmung.

(3) Diese Daten sind auch konsistent mit Modellrechungen von Eiszeiten. Auch im Modell können Beginn und Ende von Eiszeiten allein durch die Milankovich-Zyklen eingeläutet werden, CO2 wird dazu nicht gebraucht. Erst um das volle Ausmaß der Eiszeiten zu verstehen wird die CO2-Rückkopplung benötigt.

(4) Aus der Zeitverzögerung zu schliessen, dass CO2 keine Wirkung auf die Temperatur hat, ist ein Trugschluss. Der verzögert einsetzende CO2-Anstieg verstärkt vielmehr die Erwärmung. Es handelt sich um eine ganz normale positive Rückkopplung: steigende Temperaturen setzen CO2 aus dem Ozean frei, höhere CO2-Werte in der Atmosphäre wiederum führen zu weiterer Erwärmung. Was bei diesem Kreislauf zuerst anfängt, hängt einfach davon ab, woran von außen "gedreht" wird: an der Temperatur (wie durch die Milankovich-Zyklen) oder am CO2 (wie durch den Menschen).

3. Die Gletscher der Erde

Zutreffend ist, daß die Mehrzahl der kontinentalen Gletscher, z.B. in den Alpen, in den letzten Jahrzehnten weiter geschrumpft ist. Kann man daraus auf eine globale Erwärmung schließen? Dieser Punkt verdient eine eingehendere Betrachtung.

4. Die Entwicklung der globalen Temperatur in Bodennähe seit 1860

Um 1860 endete eine Jahrhunderte lange Phase globaler Abkühlung, die "Kleine Eiszeit", die mit großen Gletschervorstößen verbunden war. Seitdem stieg die globale Temperatur, gemessen in 2 m Höhe über dem Erdboden, um etwa 0.6 °C ±0.2 °C bis 1930. (Bild 2) Parallel dazu gingen die kontinentalen Gletscher stark zurück. Von 1940 bis 1975 nahm die Lufttemperatur wieder um etwa 0.2 °C ab und stieg ab 1975 wieder auf Werte, wie sie zwischen 1930 und 1940 gemessen wurden. Dies gilt jedenfalls für den Bereich der Erde, aus dem die genauesten Messungen der bodennahen Lufttemperatur stammen, und in denen das dichteste Meßnetz bestand, nämlich die USA.

Herr Alvensleben ist in seiner Datenwahl etwas selektiv. Im globalen Mittel sind die Lufttemperaturen über den Landmassen von 1900-1940 um ca. 0.3 °C gestiegen, sie stagnierten von 1940-1975, und sind seitdem um weitere ca. 0.4 °C gestiegen. Die Meerestemperaturen entwickelten sich fast parallel dazu, stiegen allerdings etwa 0.15 °C weniger (wie aus Gründen der thermischen Trägheit zu erwarten). Die 1990er Jahre waren das wärmste Jahrzehnt seit Beginn der Aufzeichnungen, und die zehn wärmsten Jahre fanden alle seit 1990 statt. Die global wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen waren 1998, 2002 und 2003.

5. Temperaturmessungen von Satelliten aus

Seit 1979 kann man die Lufttemperatur von Satelliten aus messen und hat so erstmalig die Möglichkeit, die Temperatur der ganzen Erdatmosphäre, nicht nur die über den Kontinenten zu messen. Zur Messung benutzt wird die Emission von Sauerstoffmolekülen, die ein sehr genaues Thermometer darstellt. An den Messungen sind ständig mindestens 2 Satelliten (mit gewöhnlich 4 Jahren Lebensdauer) beteiligt, deren Ergebnisse untereinander verglichen werden. Die Meßmethode erlaubt sogar, zwischen verschiedenen Höhenbereichen, nämlich der Troposphäre und der Stratosphäre, zu unterscheiden.

Noch ein Klassiker der „Skeptiker“-Szene. Was nicht dazugesagt wird: was die betreffenden MSU-Satelliten nicht messen können, ist die bodennahe Temperatur. Um die geht es aber bei der Erderwärmung; hier wirkt sie sich auf Mensch und Ökosysteme aus. Selbst wenn sich die mittlere Troposphäre weniger stark erwärmt hätte als die Oberfläche, so wäre das kaum ein Grund zur Entwarnung. Doch trifft dies ohnehin nicht zu, siehe nächsten Absatz.

(Übrigens wurde auch schon vor dem Start der Satellitenmessungen routinemäßig die Temperatur über den Ozeanen gemessen, durch ein großes Netz von "ships of opportunity".)

Die Messungen hatten ein Ergebnis, daß für die Klima-Erwärmungspropheten höchst überraschend war und entsprechend kritisch und sorgfältig analysiert wurde: Für die Zeit seit 1979 kann man die "globale Erwärmung" mit gutem Gewissen als ein Märchen bezeichnen. (Bild 3) Die Satellitenmessungen stimmen untereinander auf 0.02°C, mit Ballonsondenmessungen auf 0.03°C überein, und sie zeigen nur einen minimalen Anstiegstrend (von 0.038°C pro Jahrzehnt) seit 1979, also in der Zeit, in der der steilste Anstieg des CO2 in der Atmosphäre zu verzeichnen war.

Noch ein Klassiker der „Skeptiker“-Szene. Was nicht dazugesagt wird: was die betreffenden MSU-Satelliten nicht messen können, ist die bodennahe Temperatur. Um die geht es aber bei der Erderwärmung; hier wirkt sie sich auf Mensch und Ökosysteme aus. Selbst wenn sich die mittlere Troposphäre weniger stark erwärmt hätte als die Oberfläche, so wäre das kaum ein Grund zur Entwarnung. Doch trifft dies ohnehin nicht zu, siehe nächsten Absatz.

(Übrigens wurde auch schon vor dem Start der Satellitenmessungen routinemäßig die Temperatur über den Ozeanen gemessen, durch ein großes Netz von "ships of opportunity

Aus den Satellitendaten lassen sich aus mehreren Gründen nur schwer Langzeittrends gewinnen: die Lebensdauer jedes Satelliten beträgt nur wenige Jahre, sie benutzen unterschiedliche Instrumente mit unterschiedlichen Kalibrierungsfehlern, die Umlaufbahn verändert sich kontinuierlich, und sie messen zu verschiedenen Uhrzeiten. Deshalb mussten die berechneten Trends schon mehrfach korrigiert werden: die verschiedenen publizierten

Analysen der MSU-Daten ergeben Trends zwischen

0,08°C und 0,26°C pro Jahrzehnt. Zuletzt wurde gezeigt, dass diese Satelliten auch Teile der Stratosphäre mitmessen, die sich stark abgekühlt hat (vorallem wegen des Ozonschwundes), dadurch wurde der Trend verfälscht. Berücksichtigt man diesen Effekt, ergeben die Satelliten einen Erwärmungstrend von 0.18°C pro Jahrzehnt: etwas mehr als die Bodenmessungen mit 0.17°C pro Jahrzehnt [3]. (Im Detail sieht man das auf einer Grafik des britischen Met Office, die den Temperaturverlauf aus Bodenmessungen, Satellitenmessungen und Wetterballons (Radiosonden) vergleicht - die drei Messreihen decken sich fast genau, und zeigen alle drei den deutlichen Erwämungstrend der letzten Jahrzehnte.)

Alvenslebens Formulierung, man könne die globale Erwärmung "mit gutem Gewissen als ein Märchen bezeichnen" ist ein Beispiel für grundlose Polemik. Als Argument für die Behauptung, es gäbe gar keine globale Erwärmung, eignen sich die Satellitendaten nicht. Die meisten "Klimaskeptiker" bestreiten daher auch nicht, dass das Klima sich erwärmt, sondern nur, dass der Mensch dafür verantwortlich ist.

6. Änderungen des Meeresspiegels?

Als eine der Folgen der "globalen Erwärmung" wird von den Klimawarnern eine Erhöhung des Meeresspiegels erwartet. Wenn das Meerwasser sich erwärmt, dehnt es sich aus. Außerdem befürchtet man ein Abschmelzen der Festlandgletscher und des Grönlandeises und langfristig der Antarktis, und damit verstärkte Zuflüsse ins Meer. Wir werden noch sehen, was es damit auf sich hat.

7. Häufigkeit von Unwetterkatastrophen

Ein vermehrtes Auftreten von Stürmen, Hurrikans, Taifunen, Hochwassern als Folge einer globalen Erwärmung gehört zu den beliebtesten Schreckensvisionen der Klimawarner. Allerdings muß ich den IPCC-Bericht in diesem Punkt freisprechen: In tropischen und außertropischen Stürmen sei über das 20. Jahrhundert hin kein signifikanter Trend erkennbar, und auch keine systematische Änderung in der Häufigkeit von Tornados, Gewittertagen oder Hagelschlägen. Anderslautende Voraussagen spekulieren auf das kurze Gedächtnis der Menschen. Aber sorgfältigen statistischen Untersuchungen halten sie nicht stand. Zugenommen hat, wie die Münchener Rückversicherungsgesellschaft zu melden weiß, die durchschnittliche Schadenshöhe von schweren Unwetterkatastrophen - als Folge der zunehmenden Bevölkerungsdichte, aber auch der Versiegelung von Böden, der Begradigung von Bach- und Flußläufen etc. Aber die Zahl schwerer Stürme pro Jahrzehnt ist in allen Erdteilen ziemlich konstant geblieben; manche Untersuchungen verzeichnen sogar eine Abnahme.

Eine Zunahme von Extremereignissen ist wissenschaftlich grundsätzlich nur schwer zu belegen, weil diese definitionsgemäß selten sind - man muß über etliche Jahrzehnte "sammeln", bis man genug Ereignisse für einen statistischen Nachweis beisammen hat. Die Aussagen des IPCC bedeuten, dass nicht genug Daten für den Nachweis eines Trends vorhanden sind; sie bedeuten nicht, dass es keinen Trend gibt.

Es gibt aber außer der reinen Statistik gute wissenschaftliche Gründe, eine Zunahme von Unwetterkatastrophen in einem wärmeren Klima zu befürchten; ich habe sie in meinem Brockhaus-Artikel zur Elbeflut (www.pik-potsdam.de/~stefan/flutkatastrophe.html) zusammengefaßt.

Wenn Herr Alvensleben schon die Erkenntnisse der Kollegen von der Münchner Rück zitiert, dann sollte er dies vollständig tun: sie kommen zu dem Schluß, dass nur ein Teil der drastisch gestiegenen Schadenshöhe auf den Anwachs von Werten in gefährdeten Gebieten zurückzuführen ist, ein weiterer Teil dagegen auf den Klimawandel.

8. Das Nordpoleis

Im Jahr 2000 wurden am Nordpol offene Spalten im Eis entdeckt und als "Beweis" für die globale Erwärmung durch die Medien weit verbreitet. Was die Entdecker nicht wußten: Solche Spalten waren längst aus früheren Jahrzehnten bekannt, sie treten bei dem schwimmenden Nordpoleis immer wieder einmal auf – wie man z.B. in dem Sachbuch "Klimafakten" bei Berner [1] nachlesen kann. 2001 haben die Eisspalten am Nordpol sich wieder geschlossen; kürzlich erfolgte Messungen ergaben am Pol eine Eisdicke von 3.5 m ("Der Spiegel" vom 15.9.2001).

Die Entdecker waren arktiserfahren und kannten selbstverständlich die "Leads", die offenen Spalten im Eis. Sie berichteten im Sommer 2000 über ungewöhnlich geringen Eisgang von ihrer Abfahrt in Spitzbergen auf dem ganzen Weg bis zum Pol. In den Medien wurde dies aufgebauscht und verkürzt, bis hin zur herrlichen Schlagzeile der "Bild"-Zeitung: "Nordpol weg?". Sämtliche deutschen Klimaforscher (auch ich) sagten damals einhellig den zahlreich anrufenden Journalisten, dass ein einzelner Sommer mit geringem Eisgang nicht als Beleg der globalen Erwärmung dienen kann. Bessere Hinweise aus wissenschaftlicher Sicht kommen zum einen von den Messungen der ständig unter dem Eis kreuzenden militärischen U-Boote, die eine Abnahme der Eisdicke um 40% in den abgelaufenen 30 Jahren zeigen [4]. Zum anderen von Satellitenmessungen, wonach die arktische Meereisfläche sich deutlich verringert [5].

9. Einfluß der Sonne

Hier müssen wir zwischen direkten und indirekten Wirkungen, die von der Sonne ausgehen, unterscheiden. Die direkte Sonnenstrahlung schwankt über Jahrzehnte nur um etwa 0.1%, was an der Erdoberfläche Schwankungen des "Strahlungsantriebs" (Forcing) von 0.3 W/m² ausmacht.

Es ist zu begrüßen, dass Alvensleben hier die konkrete Zahl des solaren Forcings von 0.3 W/m² nennt. Noch besser wäre es gewesen, zum Vergleich das derzeit vom Menschen verursachte zusätzliche Forcing anzugeben: es beträgt 2.7 W/m². (Diese Zahl hätte Alvensleben nicht nur beim IPCC, sondern auch in dem von ihm offenbar eher geschätzten „Skeptiker“-Buch Klimafakten gefunden.)

Viel größer sind indirekte Wirkungen als Folge von Schwankungen des Sonnenmagnetfeldes, in das die Erde eingebettet ist. Folgendes geschieht dabei: Teilchen der Kosmischen Strahlung, die aus den Tiefen des Weltraums ständig in die Erdatmosphäre prasseln, erzeugen dort Ionen, die - genau wie schwebende Staubteilchen (Aerosole) - als Kondensationskerne für Wassertropfen dienen können. Das wechselnde Magnetfeld und der Sonnenwind schirmen Kosmische Strahlung mehr oder minder stark ab. Sie ändern damit die Tropfenbildung in der Atmosphäre und die Wolkenbedeckung der Erde.

Die Frage der indirekten Wirkungen der Sonne ist wichtig und wird (im Gegensatz zu den meisten anderen „Skeptiker“-Argumenten, die sich nur an Laien wenden) auch unter Wissenschaftlern ernsthaft diskutiert und erforscht. Allerdings ist Alvenslebens Darstellung des derzeitigen Kenntnis- und Diskussionsstandes nicht richtig. Er beginnt mit der Behauptung: "Viel größer sind indirekte Wirkungen..." Niemand weiß, wie groß eine solche indirekte Wirkung sein könnte, und ob sie schwächer oder stärker als die direkte Strahlungswirkung ist. Bislang ist nicht einmal der Nachweis gelungen, dass es überhaupt eine solche indirekte Wirkung gibt.

Die Abschirmung der ionisierenden Strahlung durch das solare Magnetfeld ist lange bekannt. Sie wurde bereits 1971 auf dem Deckel eines Geophysik-Lehrbuches zeichnerisch dargestellt. Noch länger bekannt ist die Wirkung von Ionen als Kondensationskerne - sie sind die Grundlage der "Wilsonschen Nebelkammer", die ich schon 1951 als Physikstudent im Praktikum kennengelernt habe.

Der Grundgedanke - der mögliche Einfluß der kosmischen Strahlung auf die Wolkenbildung - wird durch Alvensleben richtig dargestellt.

Im Jahre 1997 haben die dänischen Forscher Svensmark und Friis-Christensen, gestützt auf Satellitenmessungen der Wolkendecke seit 1979, den engen Zusammenhang zwischen außertropischer Wolkenbedeckung und sonnenmodulierter Kosmischer Strahlung nachgewiesen und veröffentlicht. Sie fanden einen Abkühlungseffekt von 1 bis 1.5 W/m² - 3 bis 5 mal so groß wie die Schwankungen der direkten Sonnenstrahlung.

Bei der zitierten Arbeit handelt es sich um eine reine Korrelation (also nur eine Ähnlichkeit im Kurvenverlauf von Wolkenbedeckung und kosmischer Strahlung), die aber aufgrund der nur kurzen Zeitreihe noch nicht sehr signifikant war (also auch Zufall sein konnte). Leider hat sich diese Korrelation im weiteren Verlauf der Messungen nicht bestätigt [6]. Weitere Korrelationen mit anderen Wolkendatensätzen (z.B., nur niedrige Wolken) sind seither publiziert und dann ebenfalls widerlegt worden. Meine persönliche Einschätzung dieser Diskussion:

(1) Zunächst hoffnungsvoll aussehende Korrelationen haben sich nicht bestätigt, eine überzeugende langfristige Korrelation wurde bislang nicht gefunden.

(2) Wolkenbildung über Kondensationskerne funktioniert rasch - innerhalb von Stunden. Daher müßte sich dieser Mechanismus auch bei kurzfristigen Schwankungen zeigen, nicht nur in den langen Klimatrends. Auf kurzen Zeitskalen findet man aber keine Korrelation zwischen Wolkendaten und den Schwankungen der kosmischen Strahlung [11].

(3) Berücksichtigt man nur die direkte Strahlungswirkung der Sonne im Modell, so erhält man bereits eine im Vergleich mit Paläodaten realistische Abkühlung in den Aktivitätsminima der Sonne (etwa dem Spörer-Minimum, Abbildung unter www.pik-potsdam.de/~stefan/ Publications/Other/klimageschichte.pdf) [7]. Wäre die Sonnenwirkung durch indirekte Effekte 5 mal so groß, so hätte das z.B. im Spörer-Minimum auch zu einer 5 mal größeren Abkühlung führen müssen, die aber so nicht stattgefunden hat. Wäre die Sonnenwirkung also erheblich stärker als bislang angenommen, so hätten wir aufeinmal erhebliche Probleme zu verstehen, warum die jüngere Klimageschichte nicht viel größere Schwankungen aufweist.

Diese Argumente sprechen dafür, dass die indirekte Sonnenwirkung nicht sehr stark sein kann.

Übrigens: selbst wenn die indirekte Sonnenwirkung 5 mal stärker ist als die direkte und damit 1.5 W/m² betragen würde, wäre dies immer noch nur etwa halb soviel wie der vom Menschen heute bereits verursachte Strahlungsantrieb von 2.7 W/m² (siehe oben); selbst dann würde also der menschliche Einfluss auf das Klima schon klar überwiegen.

Noch etwas: egal wie sehr die Sonnenwirkung verstärkt sein könnte – seit 60 Jahren hat die Sonnenaktivität nicht zugenommen, wie Prof. Sami Solanki, Direktor des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung und einer der führenden Experten auf diesem Gebiet, bestätigt.

Vorbemerkung

Ein Mitarbeiter eines Landesministeriums sandte mir vor kurzem den unten wiedergegebenen Text von Alvo von Alvensleben zu. Bei seinen Bemühungen um sinnvolle Klimavorsorge stößt er regelmäßig auf Skepsis und Widerstände, und es werden ihm immer wieder ähnliche Artikel der sogenannten "Klimaskeptiker" vorgehalten. Tenor: um Klimawandel brauchen wir uns nicht sorgen, da ist gar nichts dran.

Der untenstehende Aufsatz ist ein in vielerlei Hinsicht typisches Beispiel dieser “Skeptiker“-Literatur. Die meisten der Standardargumente kommen vor, und der Text ist geschickt formuliert. Hätte ich nicht mein Fachwissen und wäre ich nicht mit den Argumenten vertraut, Alvenslebens Aufsatz hätte auf mich wohl überzeugend gewirkt. Als durchschnittlich informierter Zeitungsleser hätte ich womöglich meine Einschätzung des Klimaproblems nach diesem Aufsatz geändert.

Der Text wird im Internet auf einer Seite mit Materialien für Physiklehrer verbreitet: www.schulphysik.de/klima/alvens/klima.html (Abruf 10.2.2004). Dort sind auch Abbildungen dabei, die hier aus technischen Gründen nicht wiedergegeben werden, sowie einige von mir weggelassene, klimatologisch unkontroverse Passagen.

Angesichts der Verbreitung und Wirkung solcher Texte lohnt es sich zu erläutern, weshalb diese seit Jahren im Internet und anderen Medien zirkulierenden Argumente auf Klimatologen wenig überzeugend wirken. Dies habe ich unten in der rechten Spalte versucht.

Stefan Rahmstorf schloß 1987 sein Physikstudium an der Universität Konstanz mit einer Diplomarbeit zur allgemeinen Relativitätstheorie ab. Im Anschluß verbrachte er vier Jahre in Neuseeland, nahm an Forschungsfahrten im Südpazifik teil und promovierte in der Ozeanografie an der Victoria University of Wellington. Ab 1991 arbeitete er als Wissenschaftler am Institut für Meereskunde in Kiel, seit 1996 am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. 1999 erhielt er einen mit $ 1 Million dotierten Förderpreis der McDonnell Stiftung aus den USA. Seit 2000 lehrt Rahmstorf als Professor für Physik der Ozeane an der Universität Potsdam. Er ist Mitglied im "Panel on Abrupt Climate Change" der US National Oceanic and Atmospheric Administration.

Text von Alvo von Alvensleben Anmerkungen von Stefan Rahmstorf

Zu Beginn ein Zitat

Zur Einstimmung auf das Thema hier Auszüge aus einem Artikel in der angesehenen amerikanischen Wochenzeitung "Newsweek": "Es gibt bedrohliche Anzeichen, daß die Wetterverhältnisse der Erde begonnen haben, sich dramatisch zu verändern, und daß diese Änderungen hindeuten auf eine drastische Abnahme der Nahrungsmittelerzeugung – mit ernsten politischen Auswirkungen für praktisch jede Nation auf der Erde. ... Die Anhaltspunkte für diese Voraussagen haben sich nun so massiv angehäuft, daß Meteorologen Schwierigkeiten haben, damit Schritt zu halten. ... Letztes Jahr im April, beim verheerendsten Ausbruch von Tornados, der je zu verzeichnen war, haben 148 Wirbelstürme mehr als 300 Menschen getötet und Schaden in Höhe von 500 Millionen Dollar in 13 US-Staaten angerichtet. Wissenschaftler sehen in diesen ... Ereignissen die Vorboten eines dramatischen Wandels im Wettergeschehen der Welt. Meteorologen sind sich nicht einig über Ursache und Ausmaß des Trends wie auch über seine spezifischen Auswirkungen auf lokale Wetterbedingungen. ... "Ein größerer Klimawechsel würde wirtschaftliche und soziale Anpassungen in weltweitem Maßstab erzwingen", warnt ein kürzlich erschienener Bericht der National Academy of Sciences (NAS) ... "Unsere Kenntnis der Mechanismen des Klimawechsels sind ebenso bruchstückhaft wie unsere Daten" räumt der Bericht der NAS ein. "Nicht nur sind die grundlegenden wissenschaftlichen Fragen großenteils unbeantwortet, sondern in vielen Fällen wissen wir nicht einmal genug, um die entscheidenden Fragen zu stellen". ... Und weiter:

"Klimatologen sind pessimistisch daß die politischen Führer irgendwelche positiven Maßnahmen ergreifen werden, um die Folgen des Klimawandels auszugleichen oder seine Auswirkungen zu verringern. ... Je länger die Planer zögern, desto schwieriger werden sie es finden, mit den Folgen des klimatischen Wandels fertig zu werden, wenn die Ergebnisse erst bittere Wirklichkeit geworden sind."

Soweit das Zitat aus "Newsweek". Das klingt alles ziemlich dramatisch und hochaktuell. - Wirklich? Der Bericht erschien vor 27 Jahren, am 28. April 1975. Und er warnte - vor den Folgen der in den letzten 3 Jahrzehnten beobachteten globalen Abkühlung! Inzwischen hat ein Richtungswechsel um volle 180 Grad stattgefunden. Mit ähnlich dramatischen Worten wird jetzt vor den Gefahren einer globalen Klima-Erwärmung gewarnt. Auch die Hinweise auf die vermehrt drohenden Unwetterkatastrophen sind ziemlich wörtlich die gleichen wie vor 27 Jahren - nur die Ursache soll jetzt die globale Klima-Erwärmung, nicht die Abkühlung sein. Was ist von all diesen Szenarien zu halten?

Kein ungeschickter Einstieg: durch den Vergleich mit einem Artikel aus den siebziger Jahren soll die Glaubwürdigkeit von Warnungen der Klimaforscher gleich zu Beginn generell in Frage gestellt werden.

Der Vergleich hinkt allerdings aus mehreren Gründen. Seinerzeit gab es einige wenige Wissenschaftler, die den Abkühlungstrend der vorangegangen drei Jahrzehnte als möglichen Vorboten einer gravierenderen Abkühlung werteten. Auch damals schon gingen die meisten Forscher von einer globalen Erwärmung durch das CO2 aus. Ein gesichertes quantitatives physikalisches Verständnis der Mechanismen, wie wir es heute haben, gab es damals jedoch noch nicht, und daher war umstritten, was überwiegt: die Erwärmung durch CO2 oder die Abkühlung durch Aerosole. Breite Unterstützung unter Klimatologen fanden die damaligen Anhänger einer Abkühlung nicht, und nach wenigen Jahren haben sie ihre Einschätzung aufgrund weiterer Untersuchungen selbst korrigiert.

Ich möchte daher einige differenziertere Folgerungen aus dieser Geschichte vorschlagen:

(1) Behauptungen einzelner Wissenschaftler sind zunächst mit Vorsicht zu behandeln, bis sich ihre Argumente unter Fachleuten weithin durchgesetzt (oder aber als nicht überzeugend erwiesen) haben.

(2) Die Aussagen von Wissenschaftler-Organisationen (wie etwa der zitierten NAS, oder heute dem IPCC) sind erheblich zuverlässiger und ausgewogener, da sich extreme Einzelmeinungen hier (anders als in den Medien) kaum durchsetzen können. Die NAS hat damals völlig korrekt und verantwortungsvoll gefolgert, dass die wissenschaftlichen Kenntnisse nicht ausreichen. (Bei der aktuellen globalen Erwärmung kommt die NAS zum gegenteiligen Schluss.)

(3) Die Selbstkorrektur ist eines der wesentlichen Merkmale der Wissenschaft, und sie hat hier gut funktioniert. Wissenschaftler sind dafür ausgebildet, die eigenen Einschätzungen immer wieder kritisch zu hinterfragen und sie im Licht neuer Erkenntnisse zu revidieren. Dogmen haben in einem offenen wissenschaftlichen Diskurs keine Chance zu bestehen.

Das IPCC

Verantwortlich für die weltweit verbreitete Furcht vor einer globalen Klima-Erwärmung und ihren vielfältigen Folgen ist das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), ein Gremium von (formell) rund 650 Wissenschaftlern, das vom United Nations Environmental Program (UNEP) und von der World Meteorological Organization (WMO) getragen wird. Dieses Gremium, in dem in mehreren Arbeitsgruppen jeweils einige wenige Personen die Hauptarbeit leisten, hat im April 2001 einen Third Assessment Report herausgegeben, auf dessen Grundlage im Juli 2001 Vertreter zahlreicher Staaten in Bonn zusammenkamen, um über die Durchführung von Maßnahmen zu beraten, die in Kyoto 1997 empfohlen worden waren ("Kyoto-Protokoll"). Mit Klima-Modellen wurde eine Erwärmung der Erdatmosphäre zwischen 1.4 und 5.8 °C bis zum Jahre 2100 vorausberechnet. Diese soll eintreten, wenn nichts gegen den weiteren Anstieg des CO2 in der Atmosphäre unternommen wird. Wenn man über das IPCC nichts Näheres weiß, hat man den Eindruck, in den Veröffentlichungen müssten sich die besten und sichersten Erkenntnisse der Klimatologie wiederfinden. Aber Zweifel sind angebracht:

Mannigfaltige Versuche, die Arbeit des IPCC zu diskreditieren, gehören zur "Skeptikerpflicht". Es handelt sich hier nicht um eine naturwissenschaftliche Frage; dennoch will ich einige Anmerkungen dazu machen, aus der Sicht von jemandem, der zum letzten IPCC-Bericht sowohl als "contributing author" eines Kapitels als auch als Gutachter bei anderen Kapiteln einige Beiträge geliefert hat.

Zunächst: die Aufgabe der Wissenschaftler, die an den IPCC-Berichten mitarbeiten, besteht darin, die in der begutachteten Fachliteratur veröffentlichten Forschungsergebnisse zusammenzufassen und zu diskutieren. Die IPCC-Berichte bringen also einen Überblick über den gesamten wissenschaftlichen Forschungsstand. Sie sind einerseits eine Art Serviceleistung für die Gesellschaft, indem die Fülle der verstreuten Fachliteratur, die sonst keiner überblicken kann, hier zusammenfassend zugänglich gemacht wird. Andererseits sind sie ein intensiver Diskussions- und Bewertungsprozeß unter den Forschern, der auch neue Erkenntnisse bringt. Beispiel: schweizer, norwegische und neuseeländische Glaziologen (usw.), die jeweils ihre heimischen Gletscher in- und auswendig kennen, werden durch das IPCC zusammengebracht, um eine globale Gesamtschau zu erstellen, wie sich die Gletscher weltweit entwickelt haben und ob dies zur globalen Erwärmung passt. Unterschiede in der Bewertung müssen hier offen ausdiskutiert werden. Zudem werden die Kapitelentwürfe im Internet zirkuliert und jedermann kann Kommentare einsenden, damit keine Daten vergessen oder Argumente übersehen werden.

1. So war das IPCC nach politischen, nicht nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten zusammengesetzt: Es sollten möglichst viele Länder (mehr als 100) vertreten sein; die Nationalität war wichtiger als die wissenschaftliche Qualifikation. Es stimmt, dass versucht wird, Experten aus möglichst vielen Ländern zu beteiligen. Ich halte das für sinnvoll. Würde man nur nach typischen Qualifikationskriterien wie etwa der Anzahl der Fachpublikationen auswählen, hätten Forscher aus den meisten Entwicklungsländern keine Chance zur Mitarbeit. Die Entwicklungsländer sollten aber in alle Diskussionen einbezogen werden, damit auch sie die Entscheidungen zum Klimaschutz mittragen können.

2. die Schlußveröffentlichung des "Technical Summary, (TS) stellt kein von Gutachtern gebilligtes Dokument (wie in einer referierten Zeitschrift) dar, weil die Hauptautoren Einwände ohne Begründung übergehen durften - und dies auch taten, und Weil die Erstellung der Berichte ein offener Prozess ist, müssen die ehrenamtlich arbeitenden Autoren tausende von Kommentaren und Einwänden bearbeiten. Es ist unmöglich, jeden Einwand in den Text aufzunehmen (er würde ein unlesbares, widersprüchliches Konglomerat). Das IPCC dokumentiert jedoch jeden eingesandten Kommentar zusammen mit einem Hinweis, was mit ihm geschehen ist und weshalb.

3. Autoren, die - wie Professor Richard Lindzen vom MIT in Boston - daraufhin verlangten daß ihr Name aus der Liste der "Contributors" gestrichen wird, weil sie sich mit dem Inhalt der Veröffentlichung nicht identifizieren können, wurde dieser Wunsch abgelehnt. Nach außen erscheinen sie nach wie vor als Mitarbeiter an den veröffentlichten Dokumenten. Ich kann diesen Einzelfall nicht nachvollziehen – es gibt einige andere Fälle von Autoren, deren Name auf ihren Wunsch problemlos gestrichen wurde. Wie dem auch sei - die Qualität des wissenschaftlichen Inhalts wird nicht durch die Namensliste beeinflußt. Dass Dick Lindzen (seit vielen Jahren einer der rührigsten der US-"Klimaskeptiker") eine abweichende Meinung vertritt, ist durch seine öffentlichen Auftritte hinlänglich bekannt; dass er an der Erstellung des IPCC-Berichts beteiligt wurde, spricht für die Offenheit des IPCC für alle Argumente.

Einige persönliche Bemerkungen

Die düsteren Prognosen des IPCC, erarbeitet von so vielen Experten und mit den besten verfügbaren Computern und Klimamodellen, schienen mir kaum von der Hand zu weisen. Allerdings stieß ich bald auch auf kritische Stimmen, insbesondere auf eine Veröffentlichung "Klimafakten" der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover [1].

Man sollte dazu wissen: die BGR ist eine nachgeordnete Behörde des Wirtschaftsministeriums mit engen Verbindungen zur Kohle-Industrie. Das Buch "Klimafakten" entstand (so BGR-Präsident Wellmer in einem mir vorliegenden Schreiben) auf Initiative und im Auftrag des Ministeriums, das Buch wurde dann vom Braunkohleverband an Journalisten und Politiker verteilt. Dies obwohl die BGR kaum Klimaforschung betreibt und nur wenig Expertise auf diesem Gebiet vorweisen kann. Mehrere renommierte deutsche Klimaforscher haben sich wiederholt an die BGR gewandt und eine lange Liste von sachlichen Fehlern und irreführenden Darstellungen in diesem Buch moniert. Auch innerhalb der BGR ist diese Publikation sehr umstritten; im privaten Gespräch distanzieren sich selbst an der Entstehung des Buches beteiligte Mitarbeiter von dessen Aussagen zum menschlichen Einfluss auf das Klima. (Mehr zum Thema BGR im Zeit-Artikel "Flotte Kurven, dünne Daten", www.pik-potsdam.de/~stefan/flottekurven.html)

Meine Hauptbeschäftigung in den letzten Monaten war dann ein Studium der Klimatologie, insbesondere der Frage, ob wir nun, nach der Absage von Bush an das Kyoto-Protokoll, mit einer katastrophalen Klima-Erwärmung rechnen müssen, verursacht durch das von Menschen in der Erdatmosphäre angereicherte Kohlendioxid.

Erlaubt mir hier eine kleine Abschweifung: Das Internet bietet für ein solches Studium traumhafte Möglichkeiten. Innerhalb von zwei Tagen war ich Student der Universitäten von Zürich, Heidelberg, Bochum, Erlangen, Potsdam, Berlin, Melbourne ..., konnte den Wortlaut der Erklärungen von Bush und seinen Beratern lesen, sowie das Kyoto-Protokoll und die Äußerungen seiner Kritiker in USA und Deutschland. Das Wort "traumhaft" habe ich bewußt gewählt, denn solche Möglichkeiten zu Hause im Wohnzimmer (oder wo immer der Computer steht) zu haben, konnte man früher höchstens träumen, ohne Hoffnung, daß das jemals wahr werden könnte.

Das Internet bietet in der Tat phantastische Recherchemöglichkeiten. Allerdings erfordert es auch ein gesundes Maß an Kritikfähigkeit und Skepsis, denn eine Qualitätskontrolle gibt es nicht. Jedermann kann jeden noch so abstrusen Inhalt ins Internet stellen. So findet sich zu jedem die Gemüter bewegenden Wissenschaftsthema ein Panoptikum an Meinungen. Es gibt die Seiten derer, die den HIV-Virus nicht für die Ursache von AIDS halten. Es gibt jene, die die Relativitätstheorie für einen großen Schwindel halten (mit der Behauptung, dass dieses von der Physikermafia unterdrückt wird). Es gibt die Kreationisten, die die Evolutionstheorie ablehnen. Und es gibt die "Klimaskeptiker". Argumentationsstil und Methoden ähneln sich dabei oft, auch die Publikationen. So ist z.B. ein von den "Klimaskeptikern" häufig propagierter Artikel des polnischen Atomforschers Jaworowski ("Solar cycles, not CO2 determine climate") nicht etwa in der Fachliteratur, sondern in der Zeitschrift 21st Century Science and Technology erschienen, die zur Organisation des amerikanischen Multimillionärs und Verschwörungstheoretikers Lyndon LaRouche gehört, und die nicht nur den Klimawandel, sondern u.a. auch die Quantentheorie und Relativitätstheorie ablehnt.

In meiner Darstellung bemühe ich mich um Anschaulichkeit unter Vermeidung von Begriffen wie "Strahlung eines Schwarzen Körpers", die entweder gar nicht oder falsch verstanden werden. Wo ich mich auf "Autoritäten" berufe, versuche ich, deren Kompetenz glaubwürdig zu begründen. Eine Ankündigung, die in der Folge leider nicht realisiert wird: Alvensleben stützt sich fast durchweg auf "Autoritäten", die kaum oder überhaupt keine eigene Forschungsleistung in der Klimatologie vorweisen können - er hält dagegen offenbar wenig von Wissenschaftlern, die sich durch viele Jahre solider Forschung eine internationale Reputation erarbeitet haben.

Das ganze Thema hat mich auch emotional sehr bewegt. Deshalb habe ich gelegentlich persönliche Bemerkungen und Einschätzungen eingefügt. Ich denke, sie kommen der Lebendigkeit des Vortrags zugute. Die emotionale Bewegung nehme ich Alvensleben ab: viele "Klimaskeptiker" sind - aus welchen Gründen auch immer - sehr emotional dabei und haben das Gefühl, gegen eine große Verschwörung der Klimaforscher zu kämpfen. Diese Haltung ist zwar unbegründet, aber mir doch sympathischer als die kühle Berechnung der "Berufsskeptiker", der Kohlelobbyisten. Emotionale Bewegung kann aber auch ein Hindernis sein, wenn es um die nüchterne Einschätzung von Fakten geht.

Hauptergebnisse der Klimastudien

Die wichtigsten Ergebnisse meiner Studien möchte ich zunächst in ein paar kurzen Absätzen zusammenfassen. Im weiteren Verlauf werde ich dann die Thesen, die für einige von Euch wohl überraschend sein werden, näher erläutern und begründen. Ich gehe davon aus, daß jeder von Euch in den vergangenen Jahren schon gehört hat: Das Gas Kohlendioxid, CO2, reichert sich seit Jahrzehnten in der Erdatmosphäre an. Ebenso hat jeder schon gehört, daß die Zunahme dieses Gases zu einer Erwärmung der Erdatmosphäre führen soll, mit vielerlei bedrohlichen Folgen: Anstieg des Meeresspiegels, vermehrtes Auftreten von Dürren hier, von Überschwemmungen dort, von Orkanen, Aussterben von Tierarten usw. Das weiß heute doch jeder - oder? Nun einige Ergebnisse:

1. Das CO2 nimmt zu

Die CO2-Zunahme in der Atmosphäre ist real (Bild 1a,b) – und außerordentlich günstig für das Pflanzenwachstum; eine weitere Zunahme ist im Interesse der Welternährung durchaus erwünscht. Experimente mit Pflanzen in künstlich CO22-angereicherten Atmosphären zeigen, daß mit einer Verdoppelung des CO2-Gehaltes Wachstumssteigerungen bei den meisten Pflanzen im Bereich 10 bis 80 % möglich sind – Holz, Blätter, Früchte, alles wächst besser. Es gibt keinen besseren Dünger. CO2 - ein "Umweltgift"? Mehr dazu später.

Richtig: mehr CO2 ist bis zu einer gewissen Grenze günstig für viele Pflanzen, wenn auch nicht in dem genannten Ausmaß. Bei höherer Konzentration können sie ihre der Aufnahme von CO2 dienenden Blattöffnungen (Stomata) kleiner halten und verlieren dadurch weniger Wasser. Dieser Effekt ist in den Biosphärenmodellen berücksichtigt. Demgegenüber steht aber der Stress, unter den die Pflanzen durch den Klimawandel geraten. Anfangs (auch derzeit noch) überwiegen die positiven Effekte auf das Pflanzenwachstum, doch bei ungebremsten weiteren Klimawandel werden bald die negativen Auswirkungen überwiegen. Mehr dazu später.

2. Das Klima der Vergangenheit

Um das Klima der Vergangenheit zu erforschen, hat man in Grönland und in der Antarktis tiefe Löcher ins Eis gebohrt und die Bohrkerne untersucht. Aus ihnen konnte man die Entwicklung des Erdklimas über mehr als 400 000 Jahre zurückverfolgen. Das Verhältnis der Sauerstoff-Isotope 18O:16O von eingeschlossenen Luftbläschen gibt Aufschluß über die Temperaturen; der CO2-Gehalt in den Bläschen kann gemessen werden. Aus den Bohrkern-Untersuchungen weiß man, daß es in den letzten 420 000 Jahren vier kurze Warmzeiten von je etwa 10 000 Jahren Dauer und dazwischen etwa 10 mal so lange Kaltzeiten gegeben hat.

Dies ist korrekt; darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von weiteren Daten aus Sedimenten, Baumringen, Korallen, usw.

Was Alvensleben hier vielleicht hätte sagen sollen: diese Daten zeigen, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre inzwischen um ein Drittel über dem liegt, was jemals für die letzten 420 000 Jahren gemessen wurde [1]. Wahrscheinlich (nach weniger sicheren Daten aus Sedimenten) muss man etliche Millionen Jahre zurückgehen, um ähnlich hohe CO2-Konzentrationen zu finden wie heute. Das bedeutet: seit der Mensch den aufrechten Gang gelernt hat, gab es noch nie soviel CO2 in der Luft wie jetzt.

Außerdem zeigte sich, daß in der Erdgeschichte der CO2-Anstieg zeitlich immer erst nach den Klimaerwärmungen stattfand, also nicht deren Ursache, sondern Folge war. Das ist ein sehr wichtiger Befund. Ich komme darauf noch zurück Seit über fünfzehn Jahren ist dies ein Klassiker der "Klimaskeptiker". Dazu einige Anmerkungen.

(1) Die Ursache der Eiszeitzyklen, um die es hier geht, sind die Milankovich-Zyklen der Erdbahn (dies war schon in meiner Jugend Gymnasialstoff). Diese wirken durch die Umverteilung der Sonnenstrahlung direkt auf die Temperatur; dass CO2-Änderungen deshalb erst mit etwas Verzögerung einsetzen ist genau das, was Klimatologen erwarten.

(2) Dass der CO2-Anstieg zeitlich verzögert stattfand wurde von Klimatologen daher lange vermutet, konnte aber wegen der Unsicherheit im Altersunterschied von Eis und eingeschlossenen Luftbläschen (ca. 2000-3000 Jahre - dies hängt davon ab, wann sich die Poren im Eis schließen) erst kürzlich nachgewiesen werden [2]. Die Verzögerung wurde für die Erwärmung am Ende der vorletzten Eiszeit bestimmt und beträgt 800 Jahre. Dies bedeutet nach Aussage der beteiligten Eiskernspezialisten: das erste Sechstel des 5000 Jahre währenden Erwärmungstrends geschah ohne Zutun des CO2, danach kam die CO2-Rückkopplung in Gang und verstärkte die Erwärmung.

(3) Diese Daten sind auch konsistent mit Modellrechungen von Eiszeiten. Auch im Modell können Beginn und Ende von Eiszeiten allein durch die Milankovich-Zyklen eingeläutet werden, CO2 wird dazu nicht gebraucht. Erst um das volle Ausmaß der Eiszeiten zu verstehen wird die CO2-Rückkopplung benötigt.

(4) Aus der Zeitverzögerung zu schliessen, dass CO2 keine Wirkung auf die Temperatur hat, ist ein Trugschluss. Der verzögert einsetzende CO2-Anstieg verstärkt vielmehr die Erwärmung. Es handelt sich um eine ganz normale positive Rückkopplung: steigende Temperaturen setzen CO2 aus dem Ozean frei, höhere CO2-Werte in der Atmosphäre wiederum führen zu weiterer Erwärmung. Was bei diesem Kreislauf zuerst anfängt, hängt einfach davon ab, woran von außen "gedreht" wird: an der Temperatur (wie durch die Milankovich-Zyklen) oder am CO2 (wie durch den Menschen).

3. Die Gletscher der Erde

Zutreffend ist, daß die Mehrzahl der kontinentalen Gletscher, z.B. in den Alpen, in den letzten Jahrzehnten weiter geschrumpft ist. Kann man daraus auf eine globale Erwärmung schließen? Dieser Punkt verdient eine eingehendere Betrachtung.

Siehe weiter unten.

4. Die Entwicklung der globalen Temperatur in Bodennähe seit 1860

Um 1860 endete eine Jahrhunderte lange Phase globaler Abkühlung, die "Kleine Eiszeit", die mit großen Gletschervorstößen verbunden war. Seitdem stieg die globale Temperatur, gemessen in 2 m Höhe über dem Erdboden, um etwa 0.6 °C ±0.2 °C bis 1930. (Bild 2) Parallel dazu gingen die kontinentalen Gletscher stark zurück. Von 1940 bis 1975 nahm die Lufttemperatur wieder um etwa 0.2 °C ab und stieg ab 1975 wieder auf Werte, wie sie zwischen 1930 und 1940 gemessen wurden. Dies gilt jedenfalls für den Bereich der Erde, aus dem die genauesten Messungen der bodennahen Lufttemperatur stammen, und in denen das dichteste Meßnetz bestand, nämlich die USA.

Herr Alvensleben ist in seiner Datenwahl etwas selektiv. Im globalen Mittel sind die Lufttemperaturen über den Landmassen von 1900-1940 um ca. 0.3 °C gestiegen, sie stagnierten von 1940-1975, und sind seitdem um weitere ca. 0.4 °C gestiegen. Die Meerestemperaturen entwickelten sich fast parallel dazu, stiegen allerdings etwa 0.15 °C weniger (wie aus Gründen der thermischen Trägheit zu erwarten). Die 1990er Jahre waren das wärmste Jahrzehnt seit Beginn der Aufzeichnungen, und die zehn wärmsten Jahre fanden alle seit 1990 statt. Die global wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen waren 1998, 2002 und 2003.

5. Temperaturmessungen von Satelliten aus

Seit 1979 kann man die Lufttemperatur von Satelliten aus messen und hat so erstmalig die Möglichkeit, die Temperatur der ganzen Erdatmosphäre, nicht nur die über den Kontinenten zu messen. Zur Messung benutzt wird die Emission von Sauerstoffmolekülen, die ein sehr genaues Thermometer darstellt. An den Messungen sind ständig mindestens 2 Satelliten (mit gewöhnlich 4 Jahren Lebensdauer) beteiligt, deren Ergebnisse untereinander verglichen werden. Die Meßmethode erlaubt sogar, zwischen verschiedenen Höhenbereichen, nämlich der Troposphäre und der Stratosphäre, zu unterscheiden.

Noch ein Klassiker der „Skeptiker“-Szene. Was nicht dazugesagt wird: was die betreffenden MSU-Satelliten nicht messen können, ist die bodennahe Temperatur. Um die geht es aber bei der Erderwärmung; hier wirkt sie sich auf Mensch und Ökosysteme aus. Selbst wenn sich die mittlere Troposphäre weniger stark erwärmt hätte als die Oberfläche, so wäre das kaum ein Grund zur Entwarnung. Doch trifft dies ohnehin nicht zu, siehe nächsten Absatz.

(Übrigens wurde auch schon vor dem Start der Satellitenmessungen routinemäßig die Temperatur über den Ozeanen gemessen, durch ein großes Netz von "ships of opportunity".)

Die Messungen hatten ein Ergebnis, daß für die Klima-Erwärmungspropheten höchst überraschend war und entsprechend kritisch und sorgfältig analysiert wurde: Für die Zeit seit 1979 kann man die "globale Erwärmung" mit gutem Gewissen als ein Märchen bezeichnen. (Bild 3) Die Satellitenmessungen stimmen untereinander auf 0.02°C, mit Ballonsondenmessungen auf 0.03°C überein, und sie zeigen nur einen minimalen Anstiegstrend (von 0.038°C pro Jahrzehnt) seit 1979, also in der Zeit, in der der steilste Anstieg des CO2 in der Atmosphäre zu verzeichnen war. Aus den Satellitendaten lassen sich aus mehreren Gründen nur schwer Langzeittrends gewinnen: die Lebensdauer jedes Satelliten beträgt nur wenige Jahre, sie benutzen unterschiedliche Instrumente mit unterschiedlichen Kalibrierungsfehlern, die Umlaufbahn verändert sich kontinuierlich, und sie messen zu verschiedenen Uhrzeiten. Deshalb mussten die berechneten Trends schon mehrfach korrigiert werden: die verschiedenen publizierten

Analysen der MSU-Daten ergeben Trends zwischen

0,08°C und 0,26°C pro Jahrzehnt. Zuletzt wurde gezeigt, dass diese Satelliten auch Teile der Stratosphäre mitmessen, die sich stark abgekühlt hat (vorallem wegen des Ozonschwundes), dadurch wurde der Trend verfälscht. Berücksichtigt man diesen Effekt, ergeben die Satelliten einen Erwärmungstrend von 0.18°C pro Jahrzehnt: etwas mehr als die Bodenmessungen mit 0.17°C pro Jahrzehnt [3]. (Im Detail sieht man das auf einer Grafik des britischen Met Office, die den Temperaturverlauf aus Bodenmessungen, Satellitenmessungen und Wetterballons (Radiosonden) vergleicht - die drei Messreihen decken sich fast genau, und zeigen alle drei den deutlichen Erwämungstrend der letzten Jahrzehnte.)

Alvenslebens Formulierung, man könne die globale Erwärmung "mit gutem Gewissen als ein Märchen bezeichnen" ist ein Beispiel für grundlose Polemik. Als Argument für die Behauptung, es gäbe gar keine globale Erwärmung, eignen sich die Satellitendaten nicht. Die meisten "Klimaskeptiker" bestreiten daher auch nicht, dass das Klima sich erwärmt, sondern nur, dass der Mensch dafür verantwortlich ist.

6. Änderungen des Meeresspiegels?

Als eine der Folgen der "globalen Erwärmung" wird von den Klimawarnern eine Erhöhung des Meeresspiegels erwartet. Wenn das Meerwasser sich erwärmt, dehnt es sich aus. Außerdem befürchtet man ein Abschmelzen der Festlandgletscher und des Grönlandeises und langfristig der Antarktis, und damit verstärkte Zuflüsse ins Meer. Wir werden noch sehen, was es damit auf sich hat.

Siehe weiter unten.

7. Häufigkeit von Unwetterkatastrophen

Ein vermehrtes Auftreten von Stürmen, Hurrikans, Taifunen, Hochwassern als Folge einer globalen Erwärmung gehört zu den beliebtesten Schreckensvisionen der Klimawarner. Allerdings muß ich den IPCC-Bericht in diesem Punkt freisprechen: In tropischen und außertropischen Stürmen sei über das 20. Jahrhundert hin kein signifikanter Trend erkennbar, und auch keine systematische Änderung in der Häufigkeit von Tornados, Gewittertagen oder Hagelschlägen. Anderslautende Voraussagen spekulieren auf das kurze Gedächtnis der Menschen. Aber sorgfältigen statistischen Untersuchungen halten sie nicht stand. Zugenommen hat, wie die Münchener Rückversicherungsgesellschaft zu melden weiß, die durchschnittliche Schadenshöhe von schweren Unwetterkatastrophen - als Folge der zunehmenden Bevölkerungsdichte, aber auch der Versiegelung von Böden, der Begradigung von Bach- und Flußläufen etc. Aber die Zahl schwerer Stürme pro Jahrzehnt ist in allen Erdteilen ziemlich konstant geblieben; manche Untersuchungen verzeichnen sogar eine Abnahme.

Eine Zunahme von Extremereignissen ist wissenschaftlich grundsätzlich nur schwer zu belegen, weil diese definitionsgemäß selten sind - man muß über etliche Jahrzehnte "sammeln", bis man genug Ereignisse für einen statistischen Nachweis beisammen hat. Die Aussagen des IPCC bedeuten, dass nicht genug Daten für den Nachweis eines Trends vorhanden sind; sie bedeuten nicht, dass es keinen Trend gibt.

Es gibt aber außer der reinen Statistik gute wissenschaftliche Gründe, eine Zunahme von Unwetterkatastrophen in einem wärmeren Klima zu befürchten; ich habe sie in meinem Brockhaus-Artikel zur Elbeflut (www.pik-potsdam.de/~stefan/flutkatastrophe.html) zusammengefaßt.

Wenn Herr Alvensleben schon die Erkenntnisse der Kollegen von der Münchner Rück zitiert, dann sollte er dies vollständig tun: sie kommen zu dem Schluß, dass nur ein Teil der drastisch gestiegenen Schadenshöhe auf den Anwachs von Werten in gefährdeten Gebieten zurückzuführen ist, ein weiterer Teil dagegen auf den Klimawandel.

8. Das Nordpoleis

Im Jahr 2000 wurden am Nordpol offene Spalten im Eis entdeckt und als "Beweis" für die globale Erwärmung durch die Medien weit verbreitet. Was die Entdecker nicht wußten: Solche Spalten waren längst aus früheren Jahrzehnten bekannt, sie treten bei dem schwimmenden Nordpoleis immer wieder einmal auf – wie man z.B. in dem Sachbuch "Klimafakten" bei Berner [1] nachlesen kann. 2001 haben die Eisspalten am Nordpol sich wieder geschlossen; kürzlich erfolgte Messungen ergaben am Pol eine Eisdicke von 3.5 m ("Der Spiegel" vom 15.9.2001).

Die Entdecker waren arktiserfahren und kannten selbstverständlich die "Leads", die offenen Spalten im Eis. Sie berichteten im Sommer 2000 über ungewöhnlich geringen Eisgang von ihrer Abfahrt in Spitzbergen auf dem ganzen Weg bis zum Pol. In den Medien wurde dies aufgebauscht und verkürzt, bis hin zur herrlichen Schlagzeile der "Bild"-Zeitung: "Nordpol weg?". Sämtliche deutschen Klimaforscher (auch ich) sagten damals einhellig den zahlreich anrufenden Journalisten, dass ein einzelner Sommer mit geringem Eisgang nicht als Beleg der globalen Erwärmung dienen kann. Bessere Hinweise aus wissenschaftlicher Sicht kommen zum einen von den Messungen der ständig unter dem Eis kreuzenden militärischen U-Boote, die eine Abnahme der Eisdicke um 40% in den abgelaufenen 30 Jahren zeigen [4]. Zum anderen von Satellitenmessungen, wonach die arktische Meereisfläche sich deutlich verringert [5].

9. Einfluß der Sonne

Hier müssen wir zwischen direkten und indirekten Wirkungen, die von der Sonne ausgehen, unterscheiden. Die direkte Sonnenstrahlung schwankt über Jahrzehnte nur um etwa 0.1%, was an der Erdoberfläche Schwankungen des "Strahlungsantriebs" (Forcing) von 0.3 W/m² ausmacht.

Es ist zu begrüßen, dass Alvensleben hier die konkrete Zahl des solaren Forcings von 0.3 W/m² nennt. Noch besser wäre es gewesen, zum Vergleich das derzeit vom Menschen verursachte zusätzliche Forcing anzugeben: es beträgt 2.7 W/m². (Diese Zahl hätte Alvensleben nicht nur beim IPCC, sondern auch in dem von ihm offenbar eher geschätzten „Skeptiker“-Buch Klimafakten gefunden.)

Viel größer sind indirekte Wirkungen als Folge von Schwankungen des Sonnenmagnetfeldes, in das die Erde eingebettet ist. Folgendes geschieht dabei: Teilchen der Kosmischen Strahlung, die aus den Tiefen des Weltraums ständig in die Erdatmosphäre prasseln, erzeugen dort Ionen, die - genau wie schwebende Staubteilchen (Aerosole) - als Kondensationskerne für Wassertropfen dienen können. Das wechselnde Magnetfeld und der Sonnenwind schirmen Kosmische Strahlung mehr oder minder stark ab. Sie ändern damit die Tropfenbildung in der Atmosphäre und die Wolkenbedeckung der Erde. Die Frage der indirekten Wirkungen der Sonne ist wichtig und wird (im Gegensatz zu den meisten anderen „Skeptiker“-Argumenten, die sich nur an Laien wenden) auch unter Wissenschaftlern ernsthaft diskutiert und erforscht. Allerdings ist Alvenslebens Darstellung des derzeitigen Kenntnis- und Diskussionsstandes nicht richtig. Er beginnt mit der Behauptung: "Viel größer sind indirekte Wirkungen..." Niemand weiß, wie groß eine solche indirekte Wirkung sein könnte, und ob sie schwächer oder stärker als die direkte Strahlungswirkung ist. Bislang ist nicht einmal der Nachweis gelungen, dass es überhaupt eine solche indirekte Wirkung gibt.

Die Abschirmung der ionisierenden Strahlung durch das solare Magnetfeld ist lange bekannt. Sie wurde bereits 1971 auf dem Deckel eines Geophysik-Lehrbuches zeichnerisch dargestellt. Noch länger bekannt ist die Wirkung von Ionen als Kondensationskerne - sie sind die Grundlage der "Wilsonschen Nebelkammer", die ich schon 1951 als Physikstudent im Praktikum kennengelernt habe. Der Grundgedanke - der mögliche Einfluß der kosmischen Strahlung auf die Wolkenbildung - wird durch Alvensleben richtig dargestellt.

Im Jahre 1997 haben die dänischen Forscher Svensmark und Friis-Christensen, gestützt auf Satellitenmessungen der Wolkendecke seit 1979, den engen Zusammenhang zwischen außertropischer Wolkenbedeckung und sonnenmodulierter Kosmischer Strahlung nachgewiesen und veröffentlicht. Sie fanden einen Abkühlungseffekt von 1 bis 1.5 W/m² - 3 bis 5 mal so groß wie die Schwankungen der direkten Sonnenstrahlung. Bei der zitierten Arbeit handelt es sich um eine reine Korrelation (also nur eine Ähnlichkeit im Kurvenverlauf von Wolkenbedeckung und kosmischer Strahlung), die aber aufgrund der nur kurzen Zeitreihe noch nicht sehr signifikant war (also auch Zufall sein konnte). Leider hat sich diese Korrelation im weiteren Verlauf der Messungen nicht bestätigt [6]. Weitere Korrelationen mit anderen Wolkendatensätzen (z.B., nur niedrige Wolken) sind seither publiziert und dann ebenfalls widerlegt worden. Meine persönliche Einschätzung dieser Diskussion:

(1) Zunächst hoffnungsvoll aussehende Korrelationen haben sich nicht bestätigt, eine überzeugende langfristige Korrelation wurde bislang nicht gefunden.

(2) Wolkenbildung über Kondensationskerne funktioniert rasch - innerhalb von Stunden. Daher müßte sich dieser Mechanismus auch bei kurzfristigen Schwankungen zeigen, nicht nur in den langen Klimatrends. Auf kurzen Zeitskalen findet man aber keine Korrelation zwischen Wolkendaten und den Schwankungen der kosmischen Strahlung [11].

(3) Berücksichtigt man nur die direkte Strahlungswirkung der Sonne im Modell, so erhält man bereits eine im Vergleich mit Paläodaten realistische Abkühlung in den Aktivitätsminima der Sonne (etwa dem Spörer-Minimum, Abbildung unter www.pik-potsdam.de/~stefan/ Publications/Other/klimageschichte.pdf) [7]. Wäre die Sonnenwirkung durch indirekte Effekte 5 mal so groß, so hätte das z.B. im Spörer-Minimum auch zu einer 5 mal größeren Abkühlung führen müssen, die aber so nicht stattgefunden hat. Wäre die Sonnenwirkung also erheblich stärker als bislang angenommen, so hätten wir aufeinmal erhebliche Probleme zu verstehen, warum die jüngere Klimageschichte nicht viel größere Schwankungen aufweist.

Diese Argumente sprechen dafür, dass die indirekte Sonnenwirkung nicht sehr stark sein kann.

Übrigens: selbst wenn die indirekte Sonnenwirkung 5 mal stärker ist als die direkte und damit 1.5 W/m² betragen würde, wäre dies immer noch nur etwa halb soviel wie der vom Menschen heute bereits verursachte Strahlungsantrieb von 2.7 W/m² (siehe oben); selbst dann würde also der menschliche Einfluss auf das Klima schon klar überwiegen.

Noch etwas: egal wie sehr die Sonnenwirkung verstärkt sein könnte – seit 60 Jahren hat die Sonnenaktivität nicht zugenommen, wie Prof. Sami Solanki, Direktor des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung und einer der führenden Experten auf diesem Gebiet, bestätigt.

Aber der "Dritte Ergebnisbericht" des IPCC befand noch 2001: "Mechanismen für die Verstärkung solarer Effekte auf das Klima sind vorgeschlagen worden, es fehlt ihnen aber bisher eine strenge theoretische oder beobachtungsseitige Basis". Daher wurden diese Effekte vom IPCC in seinen Klimamodellen nicht berücksichtigt - wohl einer der größten einzelnen Fehler in den Analysen der klimarelevanten Einflußgrößen.des IPCC. Wir sollten auch im Auge behalten, daß wir das Verhalten des solaren Magnetfeldes nicht voraussagen können. Es geht als großer Unsicherheitsfaktor in alle Modellrechnungen ein.

Ich kann der Einschätzung im IPCC-Bericht nur voll zustimmen – sie gilt auch jetzt (2004) noch uneingeschränkt. Übrigens: der IPCC-Bericht diskutiert publizierte Forschungsarbeiten. Wenn Alvensleben sagt "in seinen Klimamodellen nicht berücksichtigt" bedeutet dies nicht, dass das IPCC eigene Klimamodelle betreibt; es bedeutet einfach, dass noch kein Forscher in einem Modell einen solchen indirekten Sonneneffekt berücksichtigt hat, da bislang weder seine Existenz noch Stärke belegt ist. Es steht jedem (auch jedem "Klimaskeptiker") frei, ein solches Modell zu erstellen und zu publizieren; dann wird es auch im nächsten IPCC-Bericht diskutie

Noch weit größere Schwankungen der von der Erde empfangenen Sonnenstrahlung werden verursacht durch periodische Veränderungen der Erdbahn und der Schiefe der Ekliptik. Diese Änderungen spielen sich ab auf Zeitskalen von 20 000 bis 100 000 Jahren (Milankowitsch-Zyklen) und werden als Ursachen der Eiszeiten angesehen, die man aus Eisbohrkernen datieren konnte. Wegen der großen Zeitskalen sind sie aber nicht Thema dieses Vortrages.

Richtig. Aufgrund der Milankovich-Zyklen ist erst in frühestens 30,000 Jahren mit dem Beginn der nächsten Eiszeit zu rechnen.

10. Klimasimulationen im Computer

Die Klimamodelle, auf deren Vorausberechnungen sich die ganze "Global Warming"-Aufregung stützt, sind noch grob falsch - unter anderem deshalb, weil sie den Einfluß der Wolken und vieler anderer, auch von der Sonne kommender Effekte völlig unzureichend berücksichtigen. Das stärkste Treibhausgas ist nicht CO2, sondern H2O, also Wasserdampf in Gasform. Und dessen Gehalt in der Atmosphäre schwankt zeitlich zwischen 0.1 und 5.0 %, also in einem großen Bereich. Aber nicht nur das - Wasserdampf absorbiert auch Strahlung in einem viel breiteren Bereich von Wellenlängen des Infrarotspektrums, in dem die Strahlung der Erdoberfläche liegt, als es Kohlendioxid tun kann. Rund zwei Drittel des gesamten Treibhauseffekts der Erdatmosphäre sind von H2O-Dampf verursacht, wie in den "Klimafakten" [1] festgestellt wird. Und je nachdem, wieviel Kondensationskerne in der Atmosphäre sind, können sich Wolken bilden, mit kleinen oder großen Tropfen, und davon hängt wieder ab, wie stark sie Sonnenlicht direkt reflektieren, und wie stark sie die Abstrahlung vom Erdboden behindern – kurz, es gibt da so komplizierte Zusammenhänge, daß ich gar keine Hoffnung sehe, Klimamodelle so gut zu machen, daß sie brauchbare Voraussagen über Jahre oder Jahrzehnte liefern könnten. (Eindrucksvolle Beispiele für diese Problematik gibt Joachim Bublath [2] in seinem Buch "Chaos im Universum").

Es gehört zum Standardrepertoir der "Skeptiker", den Eindruck zu erwecken, die Warnungen der Klimaforscher vor dem Treibhauseffekt beruhten hauptsächlich auf Modellrechnungen. Solche Modelle lassen sich dann leicht als Fiktion oder fehlerhaft abtun. Die stärksten Argumente liegen aber in Meßdaten und Daten der Klimageschichte.

Einige der wichtigsten sind:

(1) der gemessene Anstieg des CO2,

(2) die gemessene Strahlungswirkung von CO2,

(3) Satellitenmessungen des Strahlungshaushalts der Erde,

(4) der Vergleich der Stärke des vom Menschen verursachten Strahlungsantriebs mit anderen möglichen Antriebsfaktoren, etwa Schwankungen der Sonnenaktivität,

(5) die gemessenen Erderwärmung im 20. Jahrhundert,

(6) der Vergleich mit natürlichen Temperaturschwankungen aus längerfristigen Klimadaten (u.a. aus den Eisbohrkernen),

(7) der Vergleich der gemessenen Erwärmung mit der aus dem Strahlungsantrieb zu erwartenden Erwärmung (die man auch ohne Modellrechnung abschätzen kann, Arrhenius hat dies bereits 1896 vorgemacht),

(8) die antarktischen Daten über CO2 und Temperaturverlauf der letzten 420,000 Jahre (in Zusammenhang mit der Kenntnis der Milankovich-Zyklen).

Diese Tatsachen und ein paar simple Abschätzungen mit Papier und Bleistift, ohne jedes Computermodell, reichen völlig aus, um den menschlichen Einfluß auf das Klima mit hoher Wahrscheinlichkeit festzustellen.

Die jetzt vom IPCC in der Öffentlichkeit verbreiteten Modellrechnungen, nach denen Erwärmungen von 1.4 bis 5.8 Grad bis zum Ende des 21. Jahrhunderts zu erwarten sind, sind jedenfalls so unzuverlässig, daß ich sie als Prognosen für wertlos halte. Sie scheitern ja schon an der "Rückwärts-Vorhersage" für das Klima des vergangenen Jahrhunderts. Die Modellierer selbst sind auch vorsichtiger geworden, wie ich auf einer Klimatagung in Frankfurt lernen konnte. Sie sprechen nicht von Prognosen, sondern von "Szenarien", also von Beschreibungen eines Klimas, das dann eintreten wird, wenn ihre hineingesteckten Annahmen richtig sind. ... Klima-Skeptiker erwarten aufgrund theoretischer Berechnungen eine Erwärmung von nicht mehr als 0.4 °C bis 2100 als Folge der CO2-Zunahme (Dietze, 2002). Das würde auch genau dem gemessenen Trend in den Satellitenbeobachtungen entsprechen.

Wieso Herr Alvensleben behauptet, die Modelle würden an der "Rückwärts-Vorhersage" scheitern, ist mir unklar, liefern die Modelle doch recht gute Rekonstruktionen nicht nur der letzten hundert, sondern sogar der letzten tausend Jahre [7]. Noch wesentlich genauere Rechnungen kann man selbst mit perfekten Modellen nicht erwarten, da zum einen die Antriebsdaten nur mit bestimmten Fehlermargen bekannt sind, und es zum anderen einen gewissen Anteil zufälliger Wetterschwankungen im Klimasystem gibt, die prinzipiell im Detail nicht berechenbar sind.

Die Modellierer haben schon immer von Szenarien und nicht von Prognosen gesprochen, denn es gibt einen grundsätzlichen Unterschied. Szenarien funktionieren nach dem "wenn...dann" Prinzip: "wenn das CO2 um X ansteigen würde, würde dies zu einer Erwärmung um Y führen". Dies ist aus zwei Gründen keine Prognose. Einmal weiß man nicht, wie stark das CO2 ansteigen wird, da dies von Menschen und ihren Entscheidungen abhängt, die nicht auf hundert Jahre vorherzusagen sind. Wir Menschen können uns z.B. dafür entscheiden, Klimaschutz zu betreiben, wodurch die pessimistischeren Szenarien nicht eintreten. Zum zweiten kann ein Szenario den Effekt einer einzelnen Einflußgröße (etwa CO2) untersuchen, eine Prognose müßte dagegen alle denkbaren Einflüsse berücksichtigen. Zu Dietze's Privattheorie weiter unten; die Satellitendaten sind oben bereits behandelt worden.

Wieso Herr Alvensleben behauptet, die Modelle würden an der "Rückwärts-Vorhersage" scheitern, ist mir unklar, liefern die Modelle doch recht gute Rekonstruktionen nicht nur der letzten hundert, sondern sogar der letzten tausend Jahre [7]. Noch wesentlich genauere Rechnungen kann man selbst mit perfekten Modellen nicht erwarten, da zum einen die Antriebsdaten nur mit bestimmten Fehlermargen bekannt sind, und es zum anderen einen gewissen Anteil zufälliger Wetterschwankungen im Klimasystem gibt, die prinzipiell im Detail nicht berechenbar sind.

Die Modellierer haben schon immer von Szenarien und nicht von Prognosen gesprochen, denn es gibt einen grundsätzlichen Unterschied. Szenarien funktionieren nach dem "wenn...dann" Prinzip: "wenn das CO2 um X ansteigen würde, würde dies zu einer Erwärmung um Y führen". Dies ist aus zwei Gründen keine Prognose. Einmal weiß man nicht, wie stark das CO2 ansteigen wird, da dies von Menschen und ihren Entscheidungen abhängt, die nicht auf hundert Jahre vorherzusagen sind. Wir Menschen können uns z.B. dafür entscheiden, Klimaschutz zu betreiben, wodurch die pessimistischeren Szenarien nicht eintreten. Zum zweiten kann ein Szenario den Effekt einer einzelnen Einflußgröße (etwa CO2) untersuchen, eine Prognose müßte dagegen alle denkbaren Einflüsse berücksichtigen. Zu Dietze's Privattheorie weiter unten; die Satellitendaten sind oben bereits behandelt worden.

Gletscher als Klimazeugen

Zuerst zu der Frage, wie weit Gletscher uns über Klimaänderungen Auskunft geben können: Bevor man aus der Abnahme der meisten kontinentalen Gletscher auf eine globale Erwärmung schließt, sollte man mehrere Umstände in Rechnung stellen:

a) 99% des Gletschereises der ganzen Erde befinden sich in der Antarktis und auf Grönland. Die kontinentalen Gletscher der polfernen Gebiete machen nur 1% der Gletschermasse aus. Das Hauptgletschergebiet der Erde, die Antarktis, zeigt für die Zeit seit etwa 1960 in Bodennähe eine beträchtliche Abkühlung von 0.7 °C pro Jahrzehnt, wie unabhängig voneinander mehrere Forschergruppen in "Nature" und "Science" berichteten (Januar 2002). Eine Voraussage, im Jahre 1990 veröffentlicht in der referierten Zeitschrift "Nature", erwartet sogar ein deutliches Absinken des Meeresspiegels als Folge der Zunahme des antarktischen Inlandeises. - Nur auf der antarktischen Halbinsel, dem "Sporn" von der Antarktis in Richtung Südamerika, wurde eine Erwärmung verzeichnet.

Für die Antarktis erwartet man in der Tat (hier hätte Alvensleben auch die IPCC-Berichte zitieren können) eine Zunahme des Kontinentaleises - aber nicht wegen einer Abkühlung (die Gletscher schmelzen dort ohnehin nicht, sondern fließen bis ins Meer), sondern wegen zunehmender Niederschläge in einem wärmeren Klima. Für sich alleine genommen würde diese Zunahme des Inlandeises zu einer Abnahme des Meeresspiegels führen. Andere Effekte (thermische Expansion des Meerwassers, Abnahme des Grönlandeises) werden diesen Effekt aber voraussichtlich mehr als ausgleichen, sodaß insgesamt mit einem Anstieg des Meeresspiegels zu rechnen ist.

b) Eis ist ein sehr schlechter Wärmeleiter. Gletscher folgen daher Temperaturänderungen, abhängig von ihrer Dicke, nur träge mit großen Verzögerungen (typisch: Jahrzehnte). Daher darf es nicht überraschen, daß manche Gletscher, wie etwa der Franz-Josefsgletscher auf Neuseeland, trotz der globalen Abkühlung von 1940-1970 zusammenschmolzen und trotz der anschließenden Erwärmung wieder zunahmen. In den letzten Jahrzehnten sind die meisten Alpengletscher geschrumpft, während die meisten norwegischen Gletscher gewachsen sind.

Alvensleben weiß sicherlich, dass Gletscher nicht auf die globale Mitteltemperatur reagieren, sondern auf die Temperaturentwicklung vor Ort; sein Argument ist nicht schlüssig. Im Januar 2002 hatte ich Gelegenheit, die Gletscher der MtCook-Region einschließlich des Franz Josef auf einer zehntägigen Feldexkursion mit amerikanischen und neuseeländischen Wissenschaftlern zu besuchen.

Fazit: der Franz-Josef reagierte jeweils direkt auf die Temperaturentwicklung vor Ort. Von 1980-1999 stieß er vor, weil es in der Region eine Abkühlung gab. Das gleiche gilt für die weiteren Gletscher der Südalpen, die von den neuseeländischen Kollegen jedes Jahr aus der Luft fotografiert und vermessen werden - die gesamte Region hat einheitlich auf die Abkühlung reagiert. Dann erwärmten sich die Temperaturen wieder, und innerhalb von nur zwei Jahren ist der gesamte Vorschub des Franz-Josef der vorangegangenen 20 Jahre wieder weggeschmolzen - ohne die behauptete Verzögerung.

Eine solche Verzögerung gilt nicht für die Reaktion auf Temperaturschwankungen (die unmittelbar auf das Schmelzen der Gletscherzunge wirken), sie gilt nur für die Reaktion auf Änderungen der Niederschläge im oberen Gletscherbereich. Sie beträgt bei den meisten Gletschern einige Jahre, bei sehr großen bis zu 2-3 Jahrzehnte.

c) Zu oder Abnahme von Gletschern hängen empfindlich von den Niederschlagsmengen im Nährgebiet der Gletscher ab. Daher findet man in nahe benachbarten Regionen nicht selten gleichzeitig wachsende und schrumpfende Gletsche

Das Verhalten der Gletscher in den meisten Weltgegenden wird von Temperaturschwankungen dominiert. Es gibt einige bekannte Ausnahmen, wo Niederschlagsschwankungen wesentlich sind. Etwa in der Antarktis, wo die Temperaturen ohnehin immer unter dem Gefrierpunkt sind und die Gletscher bis ins Meer fließen (s.o.). Oder in Norwegen, wo es bei den küstennahen maritimen Gletschern durch die Nordatlantische Oszillation (NAO) zu extrem starken Niederschlagsschwankungen kommt - je nachdem, ob der Zustrom feuchter Meeresluft über Norwegen verläuft oder nicht. Die anhaltende Hochphase der NAO mit starken Winterniederschlägen hat zeitweise zum Anwachsen der norwegischen Gletscher geführt; insgesamt sind auch sie aber im 20. Jahrhundert deutlich zurückgegangen. (Ich schreibe diese Zeilen übrigens in Norwegen und habe mich bei den einheimischen Glaziologen der Richtigkeit dieser Aussagen versichert.)

d) Die normale Abnahme der Lufttemperatur nach oben beträgt 0.1 °C pro 15 Höhenmeter. Bei einem Gefälle einer Gletscherzunge von 10%, (also 1 m Höhendifferenz auf 10 m Gletscherlänge) genügt daher eine Temperaturzunahme von 0.1 °C, um die Gletscherzunge um 150 m zu verkürzen - ein ziemlich dramatisch wirkender Effekt für eine so kleine Ursache

Richtig ist, dass Gletscher (von den eben erwähnten Ausnahmen abgesehen) ein sensibler Indikator für Temperaturschwankungen sind. Der Gletscherschwund hat in der Tat dramatische Ausmaße angenommen (die Alpengletscher haben bereits die Hälfte ihrer Masse verloren). Der vielerorts gemessene Gletscherrückgang ist dabei in seinem Ausmaß in der Regel konsistent mit der jeweils vor Ort gemessenen Erwärmung. In der globalen Zusammenschau aller Gletscher [8] bedeutet dies eine eindrucksvolle und unabhängige Bestätigung der von den Bodenstationen gemessenen Erwärmung.

Wie funktioniert der Treibhauseffekt on der Erdatmosphäre? Wenn die Satelliten trotz der Zunahme des CO2 in der Atmosphäre keine Temperaturerhöhung, also keinen verstärkten Treibhauseffekt finden, verlangt das nach einer Erklärung. Ich versuche, den Sachverhalt möglichst anschaulich darzustellen und lehne mich im Folgenden an einen Internet-Diskussionsbeitrag eines klugen Engländers, Richard Courtney, an, der schwierige Sachverhalte gut zu erklären versteht: : Änderungen im CO2-Gehalt der Atmosphäre haben die globale Temperatur nicht so geändert, wie es die Hypothese des verstärkten Treibhauseffekts voraussagt. Jahrzehntelang zwischen 1940 und 1975, ist ja die globale Temperatur gesunken, trotz steigenden CO2-Gehalts. Einige Klimatologen haben dafür die "Sulfat-Aerosol-Hypothese" zur Erklärung herangezogen. Aber John Emsley (vom Imperial College of Science and Technology und Gewinner des Rhone Poulenc-Preises 1995) war der erste, der erklärte, daß es zu erwarten sei, daß Anstiege im atmosphärischen CO2-Gehalt nur einen geringen Einfluß auf die globale Temperatur haben würden.

Wieder zitiert Herr Alvensleben keine wissenschaftlichen Publikationen, sondern fachlich nicht nachvollziehbare Behauptungen, die jemand im Internet aufstellt. Aus gutem Grunde hat die Wissenschaft eine Kultur entwickelt, in der Thesen in fachlichen Publikationen sauber dokumentiert und damit der Nachprüfung und Kritik von Fachkollegen ausgesetzt werden; sie setzen sich erst durch, wenn sie einer solchen Überprüfung standhalten.

Übrigens besagt die Theorie des verstärkten Treibhauseffektes nicht, dass CO2 der einzige Einflußfaktor auf das Klima ist. Schwankungen um ein oder zwei Zehntel Grad sind auch bei konstantem CO2 nicht ungewöhnlich und können aus verschiedenen Gründen auftreten (Sulfat-Aerosole, Sonnenaktivität, Vulkanismus, interne Schwankungen im Klimasystem). Diese Schwankungen überlagern sich dem langsamen Erwärmungstrend, daher rechnet kein Wissenschaftler mit einem gleichförmigen, monotonen Trend. Eine vorübergehende leichte Abkühlung kann auch künftig wieder auftreten, trotz steigendem CO2.

Klimaskeptiker contra IPCC

Soweit die Erläuterung des Treibhauseffektes durch Dr. Barrett. Demgegenüber geht das IPCC davon aus, daß bei einer CO2-Verdoppelung in der Atmosphäre ein zusätzlicher "Strahlungsantrieb" von etwa 3.7 W/m² auftritt, der an der Tropopause abgestrahlt werden müßte (Die Tropopause ist die Grenzschicht von der Troposphäre zur Stratosphäre in Höhen zwischen ca.12 km am Äquator und 8 km an den Polen. Sie markiert ein Temperaturminimum - oberhalb, in der Stratosphäre, wird es wieder wärmer, weil dort die harte Ultraviolettstrahlung der Sonne von Ozon (O3) absorbiert wird und die Stratosphäre heizt). Der Strahlungsantrieb von 3.7 W/m² soll zu einer Erwärmung der Atmosphäre von 2.8 °C führen

err Alvensleben stellt hier eine Erhöhung der Absorption um 0.7 Prozentpunkte einem Strahlungsantrieb von 3.7 W/m² gegenüber. Offenbar glaubt er, diese Zahlen würden sich widersprechen. Dies ist nicht der Fall; eine Begründung versucht Alvensleben auch gar nicht erst..

Es ist in der Klimatologie üblich, zu berechnen, wie sich eine Verdoppelung des CO2-Gehalts in der Erdatmosphäre auswirken würde. Damit macht man sich frei von Annahmen darüber, wann eine solche Verdoppelung eintreten könnte. Zugleich schafft man sich eine Basis für Vergleiche verschiedener Klimamodelle. Dabei benötigt man aber immer noch zwei Stufen: Zuerst wird berechnet, um wieviel Watt pro Quadratmeter Erdoberfläche die durch das zusätzliche CO2 zurückgehaltene Strahlung zunimmt. Im zweiten Schritt muß man herausfinden, um wieviel Grad C pro 1 Watt Strahlungsantrieb (Forcing) die Temperatur in der Atmosphäre zunimmt. Letzteres nennt man die "Klimasensitivität". Zur genauen Feststellung dieser Sensitivität gibt es leider kein eindeutiges und allein richtiges Verfahren. Aber mit einer Reihe verschiedener Verfahren kommt man zu brauchbaren Werten für die Unter- und Obergrenzen der Sensitivität: Sie liegen bei 0.08°C und 0.22°C pro 1 Watt/m².[3]

Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Methoden, um die Klimasensitivität zu bestimmen:

(1) Man kann von der Physik ausgehen, nämlich von der im Labor gemessenen Strahlungswirkung von CO2, die ohne jede Rückkopplung direkt eine Erwärmung um 1.2°C bei einer Verdoppelung der Konzentration bewirken würde. Dann muss man noch die Rückkopplungen im Klimasystem berücksichten: Wasserdampf, Eis-Albedo, Wolken, usw. Dazu benutzt man Modelle, die am gegenwärtigen Klima und zunehmend auch an anderen Klimazuständen (etwa Eiszeitklima) getestet sind. Damit ergibt sich eine Klimasensitivität von 1.5-4.5 °C [8]. Die Unsicherheit stammt überwiegend vom Unwissen über das Verhalten der Wolken. Es wird u.a. auch an unserem Institut daran gearbeitet, diesen Unsicherheitsbereich weiter einzugrenzen.

(2) Man kann von Daten ausgehen und aus vergangenen Klimaschwankungen (z.B. Eiszeitzyklen) durch eine sogenannte Regressionsanalyse den Einfluss einzelner Faktoren zu isolieren versuchen. Dazu braucht man sehr gute Daten und muss sehr sorgfältig alle Faktoren berücksichtigen. Eine solche Analyse wurde 1990 anhand der antarktischen Eiskerndaten durchgeführt und ergab eine Klimasensitivität von 3-4°C [9].

Die durch Alvensleben genannten extrem niedrigen Werte sind wissenschaftlich nicht begründet, und würden bedeuten, dass stark negative Rückkopplungen im Klimasystem überwiegen und alle Schwankungen wegdämpfen. Wenn das so wäre, dann wäre es unverständlich, wie es z.B. zu Eiszeiten kommen konnte. Es verwundert, dass Alvensleben die in der wissenschaftlichen Fachliteratur dokumentierten Abschätzungen gar nicht für erwähnenswert hält, und dafür unhaltbare Zahlen von der Internetseite eines pensionierten Seemanns anführt.

Dort kann man (auch etwas übersichtlicher) weiterlesen,. wie von Prof. Stefan Rahmstorf auf die üblichsten Thesen der "Klimaskeptiker" eingegangen wird.

http://www.pik-potsdam.de/~stefan/alvensleben_kommentar.html

Warum es immer der gleiche Scheiß ist, egal ob 1.. Spetember, GEheime Weltregierung, Bestreiter der Evolutionstheorie, oder historischer Verschwörungstheorien, habe ich schon mal was geschrieben. Auch die sogenannten "Klimaskeptiker gehoren dazu:

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Einige werden sich fragen, warum meint Jon29, denn das alle diese Seiten und Theorien Schwachsinn sind? Viele klingen ja wirklich schwachsinnig, aber das eine oder andere kann doch stimmen. Und bei manchen Ereignissen fragt man sich wirklich, was dahinter steckt? Ist doch nicht unwahrscheinlich, daß sich manche mächtige Gruppen, ihre Macht mißbrauchen? Ist doch ziemlich vermessen von Jon29 zu sagen, daß er wirklich jede dieser Seite, dieser Theorien/Thesen widerlegen könnte. Ist doch wahrscheinlich, daß zumindest die eine oder andere Theorie doch stimmt?

NEIN! Kann sie nicht. Denn diese Theorien egal welchen Inhalt sie haben, folgen immer dem selben Schema.

Fragen wir uns: Was sind die Merkmale einer Verschwörungstheorie?:

Einfache Erklärungen für komplexe Prozesse und Strukturen

Verschwörungstheorien bieten immer einfache, aber schlüssige Erklärungen für Ereignisse und Vorgänge in Politik und Gesellschaft.

Es seien immer einige wenige, die das Handeln vieler bestimmen. Es ist angeblich immer eine kleine exklusive Gruppe, welche die Macht hat, wichtige Ereignisse zu steuern. So gibt es auch immer eine zentral Steuerung bestimmter großer Ereignisse oder Vorgänge in Politik und Gesellschaft. Es gibt immer eine klare Trennung in drei Gruppen:

Die manipulierende und bestimmende kleine Gruppe der Mächtigen. Die große Gruppe, die sich bereitweilig manipulieren und kontrollieren läßt. Und die kleine Gruppe der Erleuchteten, die die Vorgänge erkannt hat und weiß wie es "wirklich gelaufen ist". (Die Verschwörungstheoretiker selbst)

Grundlage aller Verschwörungstheorien ist immer ein vereinfachendes und klar strukturiertes Welt- und Geschichtsbild:

Es geht davon aus, daß einzelne Personen die Strukturen und Prozesse unserer gesellschaft direkt und entscheidend beeinflussen. Doch die Sozialwissenschaften zeigen, daß das nicht möglich ist, sondern die weitreichenden Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nicht durch einzelne Personengruppen möglich ist. Man geht hier vielmehr vom Zusammenwirken vieler verschiedener subjektiver Gründe und objektiver Bedingungen aus, die aus Strukturen, Konjunkturen, Absichten, Gegenabsichten, Irrtümern und schlichten Zufällen bestehen und sich zudem gegenseitig beeinflussen. Die Auffassung, eine relativ kleine Personengruppe könne wichtige gesellschaftliche Ereignisse zentral steuern, geht an der komplexen Wirklichkeit also vorbei.

Karl Popper schrieb dazu:

„Um meine Gedanken zu verdeutlichen, werde ich in kurzen Zügen eine Theorie beschreiben, die weit verbreitet ist, aber das genaue Gegenteil dessen annimmt, was ich für das eigentliche Ziel der Sozialwissenschaften halte; ich nenne sie die Verschwörungstheorie der Gesellschaft. […] Diese Ansicht von den Zielen der Sozialwissenschaften entspringt natürlich der falschen Theorie, daß, was immer sich in einer Gesellschaft ereignet, das Ergebnis eines Planes mächtiger Individuen oder Gruppen ist.“

Monokausale Erklärungen für weitreichende Ereignisse und Veränderungen

Verschwörungstheoretiker haben immer die Annahme, daß alle großen Vorgänge in der Welt doch einen Grund haben müssen. Es wird immer als "unlogisch" gesehen, daß Vorgänge/Katastrophen usw. keine erkennbaren Ursachen haben. Für gesellschaftliche Prozesse und politische Ereignisse werden immer Monokausale Erklärungen genannt. Das bedeutet, daß immer nur eine Ursache - also hier die Interessen der Mächtigen - als Erklärung für die Ereignisse genannt wird. Andere Faktoren und Ursachen werden ausgeblendet, und die Mächtigen wirken dadurch in ihrer MAchtfülle noch bedrohlicher. Und durch diese Ausblendung anderer Ursachen und Faktoren bekommen die kleine Gruppen der Macht auch die Fähigkeit, bedeutende Ereignisse und Vorgänge über die Weltgeschichte hinweg zu kontrollieren.

Nehmen wir das Beispiel der Illuminaten:

Wie wir gesehen haben, ranken sich bis heute Verschwörungslegenden um den Illuminatenorden. Seinen Ursprung hatte er während der französischen Revolution. Der Umsturz der Gesellschaft, die Gewalt all das suchte nach einer Erklärung. So waren es die Schuld der Freimaurer und die Illuminaten, für die Anhängern der reaktionäreren Kräfte. (Ja schon damals, waren das die Favourites ^_^ ) Dabei waren die Illuminaten zum Zeitpunkt der französischen Revolution in verboten und es gab in Frankreich nicht mehr als ein Dutzend Mitglieder. Trotzdem traute man ihm zu, die gesamte alte Gesellschaftsordnung umzuschmeißen? Dabei siond es aus geschichtswissenschaftlicher Sicht sind es viele Faktoren, die komplex verworben sind und nicht eine einzige Erklärung liefern können. Das gilt für fast jedes größeres geschichtliches Ereignis.

Angebliche Vortäuschung humaner Absichten

Ein weiteres Merkmal findet man bei den Verschwörungstheoretikern vor 200 Jahren, daß sich heute auch immer wiederfindet. Die "Mächtigen" bezeichnen bestimmten Ereignissen/Faktoren nur so, als würden höhere Ziele verfolgt.

Also ging es bei der französischen Revolution nicht wirklich um "Menschenrechte" und "Freiheit". Das hätten die mächtigen Verschwörer nur dem Volk vorgegeben, um ihre Macht zu sichern. Denn eigenmtlich wird das Volk von diesen ja ausgebeutet und unterdrückt.

Das gleiche finden wir heute in den "modernen" Verschwörungstheorien. Da ist unsere westliche Demokratie natürlich nur eine "scheinbare Demokratie", denn im Grunde seien es immer die gleichen Gruppen, die die Macht in Händen handeln. Eine Pressefreiheit existiert sowieso nicht, da fast alle Medien durch die Mächtigen kontrolliert werden, bzw. getäuscht.

Das ausgeklügelte System, die Massen zu täuschen

Und so kommen wir zum nächsten Merkmal der Verschwörungstheorien. Die Mächtigen hätten ein ausgeklügeltes System, die Sache geheim zu halten. Die Presse und anerkannte Literatur zu diesem Thema befinden sich also entweder in der Hand der Mächtigen oder sie werden durch geschicktes Streuen "falscher Fakten" getäuscht. Nur der geübte, also der Verschwörungstheoretiker, kann dieses System durchschauen und erkenne die Wahrheit.

Nichtöffentliche Veranstaltungen und Gruppierungen hätten immer etwas zu verbergen

Bilderbergerkonferenzen, Freimaurer und Co. haben eines gemeinsam: Sie sind nicht öffentlich, also vermutet man, sie hätten etwas zu verbergen. Dazu kommt, daß dort oft einflußreiche Personen Mitglieder waren/ sind.

Doch ist das kein Beweis für eine Verschwörung, sondern ein ganz natürlicher Prozeß, wenn einflußreiche Personen sich nach unten abgrenzen wollen. So sind zum Beispiel Hintertupfing alle Honratioren des Landkreises im Golfklub. Stecken der Grüne Fraktionsvorsitzende, der CSU Bürgermeister und der lokale Bauuternehmer jetzt unter einer Decke? Nein natürlich nicht.

Der Irrglaube ist, daß diese Leute in solchen Organisationen MItglied sind, um ihren Macht und ihren Status auszubauen. Dabei sind sie Mitglied, weil sie eben Macht und Status haben. Also eine Umkehrung von Ursache und Wirkung.

Das erklärt zum Beispiel, warum bei der Studentenverbindung S. und Bones, George W. Bush und der ehemalige Präsidentschaftskandidat John Kerry Mitglied sind. Weil S. und Bones, nur Mitglieder aus reichen Familien und Studenten mit herausragender Leistung aufnimmt. Ein Klub, um sich selbst als Elite zu feiern, sozusagen.

Übrigens alle Geheimnisse und Rituale von den Freimaurern wurden von ehemaligen Insidern schon tausendmal ausgeplaudert, Bekanntestes Beispiel: Die Zauberflöte von Mozart.

Antworten auf jegliche Einwände und Gegenargumente mit allgemeingültigen Phrasen

Ein weiteres Merkmal folgt daraus: Die Anhänger dieser Verschwörungstheorien sind immun gegen jeden Widerspruch. Jeder diese Erklärungen bezweifelt oder widerlegt, ist entweder selbst getäuscht, erpresst also zum Beispiel Wissenschaftsjournalisten die Daten liefern), oder selbst Teil der Verschwörung, also z.B. das ZDF, das eine Doku über den 11. September macht oder öffentliche Erklärungen von Wissenschaftlern. Das macht ihre Thesen natürlich unwiderlegbar. Denn alle genannten Fakten oder Daten der Gegner, seien natürlich gefälscht/manipuliert.

Im Zuge dessen kommt es immer zu den gleichen pauschalen Feststellungen und Phrasen. Es sei klar, daß man dem widerspreche, da die Wahrheit , daß eigene Weltbild zerstören würden. Es sei viel bequemer in dieser Illusion zu leben (Es fällt oft der Vergleich mit dem Film Matrix) Deswegen würde man sich darüber aufregen. Dazu müßte man erst, einen bestimmten Weg gegangen sein. etc.

Dadurch machen die Verschwörungstheoretiker unangreifbar. Und jedes detailliertes und faktenbasierte Argument wird wirkungslos.

Das unterscheidet Verschwörungstheoretiker auch von echten Wissenschaftlern: Denn jeder Wissenschaftler nennt beim Aufstellen seiner Theorie direkt oder indirekt, Bedingungen zu nennen, daß ihre Thesen widerlegen würde. Danach gehen Verschwörungstheoretiker nicht vor. Ihnen fehlt das Ziel das empirisch nachzuprüfen und haben es nicht ihrem Horizont, diese Thesen weiterzuentwickeln, bzw. zu ändern.Denn sie gehen gleich zu Anfang davon aus, daß dies einfach der Fall ist und suchen nur nach Argumenten, Hinweisen die ihre Theorie belegen. Das unterscheidet sie von echter wissenschaftlicher Vorgehensweise.

Unzulässige Vergleiche und Gleichsetzen mit vergangener Ereignisse oder andere Gesellschaftssysteme

Gern wird dann in der Diskussion auch behauptet, es gäbe doch zahlreiche Beispiele in der Geschichte, wo es zu Verschwörungen und Täuschung gekommen sei. (Also z.B. eben der Reichstagsbrand) Also wird hier zulässig aus einzelnen historischen Ereignissen pauschal eine Konstante. Also wenn es damals passiert sei, sei es doch wahrscheinlich, daß das jetzt gernauso ist. Die Nichtexistenz von Beweisen wird so zum Beweis.

Auch ein deutliches Kennzeichen vieler Verschwörungstheorien, ist die die von ihnen angemessene These

Worin liegen die Ursachen für die Verschwörungstheorien? Warum sind sie für die zahlreichen Anhänger so attraktiv?

Die Welt wird immer komplexer, und vieles wirkt als Bedrohung. Immer dann, wenn größere Ereignisse über Menschen hereinrechen und größere politische/gesellschaftliche Veränderungen stattfinden, haben Verschwörungstheorien Hochkonjunktur. Sei es z.B. nach der französischen Revolution, nach dem Ersten Weltkrieg in den 20er Jahren in Deutschland oder nach dem 11. September und im Zeitalter der intensiven Globalisierung. Also immer dann, wenn Menschen mit einer größeren Entwicklung konfrontiert sind. Wenn etwas zu komplex wirkt, dann sehnen sich viele Menschen nach einfachen Erkläungen, die eindeutig sagen, wer dennn für diese Entwicklung verantwortlich ist. Einfache Erklärungen mit eindeutigen Ursachen erscheinen für viele Menschen logischer, weil für sie einfacher nachvollziehbar. Diese Theorien mit ihren klaren Erklärungen geben den Menschen pschischen Halt, in einer als chaotisch empfundenen Umgebung.

Natürlich ist vor allem ein Gefühl ein grundlegendes Motiv: Es ist immer, das Gefühl ausschlaggebend, daß man zu einer Elite gehört, die "wirklich weiß, was abgeht", die sich nicht "hinters Licht führen lassen klann" und vor allem "besser Bescheid weiß als die Masse."

k-Modes Post ist exemplarisch:

Leute welche HEUTZUTAGE NWO, rockafellas und co noch leugnen sind einfach pure idioten welche die Augen vor der Warheit verschliessen.

Auch das das mit einem geringen Aufwand: Das Lesen von ein paar Webseiten, ein leicht lesbares Buch über Verschwörungen oder Filme anschauen, wie "Zeitgeist" und Co. ist natürlich wesentlich weniger mühevoll, als sich intensiv mit einem Thema zu beschäftigen und einige wissenschaftliche Literatur zu wälzen. Oder sich in komplexe Strukturen reinzudenken. Jeder ernsthafte Wirtschaftswissenschaftler weiß einfach, daß unsere Wirtschaft zu komplex ist, als daß sie von einigen wenigen Familien wie Rockefeller oder Rothschild dermaßen beeinflußt werden kann.

Diese Theorien haben in ihrem Dualismus, oder platt gesagt in ihrem Schwarz-Weiß Denken, auch etwas religiöses. Denn es sind übermächtige Kräfte, die am Werks sind. Man ist dem Schicksal ausgeliefert und glaubt an eine eigene Erleuchtung. Es sind Gefühle, die der Religiösität nahe kommen. So wird ein Bedürfnis in unserer heutigen säkulären Gesellschaft befriedigt, für das sonst selten Platz ist.

Diese Verschwörungstheorien folgen auch Motiven alter Mythen. Diese Archtypen sind tiefenpsychologiosch in uns verankert und tauchen immer wieder auf:

Es ist immer eine bedrohlich wirkende böse Macht, die die Zügel der Welt in der hat, eine breite Masse, die sich ihrer Versklavung nicht gewahr ist und einzelnen Helden, die die Wahrheit kennen und gegen die Unrechtsherrschaft kämpfen.

Dieses Grundmotiv zieht sich von alten Sagen des Alterstums bis heute in Filmen und Romanen, wie Herr der Ringe, Star Wars oder in Serien wie Akte X und Fringe durch.

Diesen Grundmotiven folgt Hollywood in vielen Blockbustern bis heute. Und selbst ich, der hier gegen die Verschwörungstheoretiker schreibt, habe Serien mit Verschwörungsmotiv, wie Akte X und Fringe sehr gerne gesehen. Weil sie archaische menschliche Grundbedürfnisse und Motiven folgen.

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Was ist dann echtes kritisches Denken

Wenn ihr wirklich kritisch sein wollt und besser informiert als die Masse, dann setzt euch in eine Bibliothek und lest mehrere Bücher zu einem Thema. Klar sollen wir nicht unkritisch sein und denken, alles in der Weltz ist in Butter. Aber wenn man wirklich kritisch ist, dann lernt man, daß nicht einige wenige an miserablen Zuständen in der Welt Schuld sind, sondern viele. Und es nicht immer einfach ist, diese Probleme zu lösen. Die Subventionen für Agrarprodukte sind so hoch, daß sie in Dritte Welt Länder z.b. in Afrika billiger sind, als die einheimischen Produkte. Die Afrikaner Doch die Politiker befolgen auch nur mit ihrer Subventionspolitik ihrer Wähler, die nicht arbeitslos werden wollen oder ihren Wohlstand drastisch beschneiden. Sie wollen ja wiedergewählt werden. Genauso mit dem Klima, nicht einzelne Industrien und Verbände sind die Ursaache, sondern wir in den reichen industriell fortgeschrittenen Ländern, die einfach Ansprüche entwickelt haben. Wir fahren Auto, nicht die Bilderberger-Ölmulti-Vorsitzenden. Und die Menschen in den Dritte Welt-Ländern leiden am stärksten unter den Folgen, obwohl sie am wenigsten dazu beigetragen haben. Das nenne ich mal echte Ausbeute und Verschwörung

Das ist kritisches Denken. Und anstatt über irgendwelche ominösen wichtigen Gruppen wie Bilderberger usw.

Leute, die Verschwörungstheorien anhängen, sind Leute, die jede Eigenverantwortung ablehnen, und für alles was schief läuft, einigen wenigen in die Schuhe schieben.

Lebt bewußt, engagiert euch in Gruppierungen, die echte Hilfe leisten und für ein Umdenken der Gesellschaft sorgen. Das macht ein wirklich kritischer Mensch, der vor Fehlentwicklungen nicht die Augen verschließt.

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Meine Abneigung beruht also ganz gewiß nicht auifg Hochstapelei, sondern auf dem Erkennen von immer wiederkehrenden Mustern, dazu muß ich nicht selbst KLimatologe sein, genauso wenig wie ich Islamwisssenschaftler sei muß, um zu erkennen, daß eine These "Der ISlam ist eine totalitäre kriegerische Ideologie" einfach undifferenzierter Scheiß ist. Da hilft dann auch der Vorwurf der Vertreter solcher abstruser Thesen, "Man hätte keine Ahnung" auch nichts mehr.

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Diffamieren ist scheinbar das einzige 'argumentative Instrument' was Dir zur Verfügung steht, das haben wir ja schon in einigen Diskussionen gesehen.

Aber immerhin scharst Du damit solch' intellektuellen Größen wie NextMafiusu hinter Dir. :huh:

Herrlich, diese Bloßstellung des eigenen Angriffs bereits im 2. Satz.

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