Ärger mit meinem Vater

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Hey Community!

Ich habe grad ein Problem mit meinem Vater. Seitdem ich klein war, hat er versucht, mich nach seinen Vorstellungen zu "formen". Das heißt, dass er Maßnahmen ergriffen hat, als ich z.B. lange Haare hatte, was ihm nicht gefiel, oder er kritisierte meine Freunde grunsätzlich.

Zudem war es oft so, dass ich mich bemüht habe, es ihm recht zu machen. Dann war für einen kurzen Moment alles in Ordnung und wenn dann mal wieder ein kleiner Fehler passierte, war ich sofort wieder der Arsch dem man nichts zutrauen konnte. Dass mir das sehr aufs Selbstwertgefühl schlug und immer noch tut, ist offensichtlich. Er hat sich noch nie für seine Fehler entschuldigt, alles musste grundsätzlich so passieren wie er es wollte, sonst musste ich mit persönlichen Konsequenzen rechnen.

Seitdem ich 18, 19 bin, ist das besser geworden. Es kamen wohl ab und an solche Aktionen von ihm wie oben beschrieben, aber das hielt sich in Grenzen. Ich studiere seit 2 Jahren, führe meinen eigenen Haushalt und bin nur am WE und in den Semesterferien öfter zu Hause. Ich komme dann mit meinem Vater recht gut zurecht.

Er bezahlt mir Geld, weil ich kein Bafög mehr bekomme und unterstützt mich, ohne mit der Wimper zu zucken. Auch versucht er nicht, zu kontrollieren, wie es im Studium läuft, sondern lässt mir freie Hand. Darüber bin ich froh und ihm auch dankbar.

Jetzt grade komme ich nach unten ins Wohnzimmer und mein Vater sagt zu mir:

Ach ja, dein Zimmer. Da lagen letztens wieder so viele Krümel auf dem Boden und der Mülleimer war auch so voll. Ich richte bei der Bank keinen Dauerauftrag für dein monatliches Geld ein. Du hältst dein Zimmer sauber und sagst mir Bescheid, damit ich prüfen kann, ob es wirklich sauber ist. Ansonsten gibts kein Geld.

Ich bin damit einverstanden, mein Zimmer und mein Bad sauberzuhalten, immerhin befinden sich die Räume im Haus meiner Eltern. Was mich, und das ist noch freundlich gesagt, ankotzt, ist die Art und Weise, wie mein Vater das rüberbringt. Da läuft 2 Jahre alles gut, keine großen Probleme und aus heiterem Himmel behandelt er mich wie ein kleines Kind (ich bin 26). Als hätte ich in der Vergangenheit nicht gezeigt, dass ich mein Leben relativ selbstständig führen kann (als Student kann man finanziell nicht immer unabhängig sein). So als wäre das der perfekte Aufhänger für ihn, mir mal wieder zu zeigen, was ich doch für ein Versager bin und wie wenig man mir zutrauen könne. Mich regt das tierisch auf und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich bin auf die Unterstützung durch meine Eltern angewiesen. Eine Diskussion anzufangen ist keine Lösung, da man mit meinem Vater nicht diskutieren kann. Er sagt dann so etwas wie: Stimmt, du hast recht, und wir machen es so wie ich es will.

Ich hab echt keinen blassen Schimmer, wie ich damit umgehen soll!

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Deine Eltern sind VERPFLICHTET, dich unter Berücksichtigung deiner eigenen Wünsche, deiner Talente und deiner Veranlagungen finanziell zu unterstützen. Wenn sie aufhören, dir Geld zu geben, kannst du das vor einem Zivilgericht einklagen. Über die genaue Gesetzeslage in Deutschland bin ich nicht informiert, aber ich bin sicher, dass es für Studenten gratis Beratungsstellen gibt. Soviel zum Rechtlichen.

Aus psychologischer Sicht kann ich dir nur raten: Sag, was dir nicht passt. Auch wenns schwer fällt: "Ich möchte so nicht behandelt werden." etc.

Erkläre ihm ruhig und beherrscht, dass dich sein Verhalten stört und behalt deinen Frame. Ob du es glaubst oder nicht: Du sitzt am längeren Ast, was das Finanzielle angeht.

Jeder Mann muss sich irgendwann von seinen Eltern lösen und unabhängig machen. Am besten, du fängst schon JETZT

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Deine Eltern sind VERPFLICHTET, dich unter Berücksichtigung deiner eigenen Wünsche, deiner Talente und deiner Veranlagungen finanziell zu unterstützen, bis du selbsterhaltungsfähig bist. Das umfasst selbstverständlich auch die Finanzierung deines Studiums. Dazu kommt, dass deine Eltern unterhaltspflichtig werden, sobald du nicht mehr im gemeinsamen Haushalt mit ihnen wohnst.

Wenn sie aufhören, dir Geld zu geben, kannst du das vor einem Zivilgericht einklagen. Über die genaue Gesetzeslage in Deutschland bin ich nicht informiert, aber ich bin sicher, dass es für Studenten gratis Beratungsstellen gibt. Dort kannst du erfahren, wieviel Geld du eigentlich bekommen müsstest. (In der Regel geben Eltern hier ohnehin viel zu wenig.) Soviel zum Rechtlichen.

Aus psychologischer Sicht kann ich dir nur raten: Sag, was dir nicht passt. Auch wenns schwer fällt: "Ich möchte so nicht behandelt werden." etc.

Erkläre ihm ruhig und beherrscht, dass dich sein Verhalten stört und behalt deinen Frame. Ob du es glaubst oder nicht: Du sitzt am längeren Ast, was das Finanzielle angeht. Er will nicht diskutieren? Gut, das muss nicht sein. Für diesen Fall gibt es Gesetze. Glaub mir, die Gerichte urteilen selbst in Zweifelsfällen in der Regel FÜR die Kinder.

Jeder Mann muss sich irgendwann von seinen Eltern lösen und unabhängig machen. Am besten, du fängst schon JETZT damit an. Nicht nur bei Frauen ist es bisweilen nötig, ihnen Grenzen aufzuzeigen. Auch bei den Eltern, wenn man erwachsen wird.

Vielleicht kommt dir der Gedanke sehr unpassend vor, im Fall des Falles deinen eigenen Vater gerichtlich zu klagen. Aber glaub mir, der einzig wahre Skandal ist, dass dein Vater wegen ein paar Brotkrumen seine verdammte gesetzliche (und moralische!!) Verantwortung dir gegenüber aufzugeben bereit ist.

Ich hab das alles bereits hinter mir. (Nein, nichts gerichtliches war nötig - aber diverse andere "Kämpfe" *g*)

Und mein Vater und ich verstehen uns seither so gut wie nie zuvor. Auch wenn es mir mittlerweile manchmal so vorkommt, als wäre ER das Kind ...

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Hey Enigma!

Danke für deine ausführliche Antwort.

Ich habe heute nochmal mit meinem Vater gesprochen, habe meine Mutter auch dazugezogen. Ich habe ihnen gesagt, dass ich mich darum kümmere, dass die Räume ordentlich sind. Allerdings kann ich es nicht zulassen, dass das mit diesen Maßnahmen passiert. Meine Mutter hat zugestimmt, mein Vater meinte, er würde mich dann nicht unterstützen. Auf mein Argument, dass ich seit 2 Jahren alleine wohne und einen eigenen Haushalt führe, kam von ihm die Antwort: Es sind andauernd Sachen, in denen wir dir nicht vertrauen. Du machst so vieles falsch etc.

Ich habe ihm daraufhin gesagt, dass das nicht stimmt und ihm Beispiele genannt. Die zählten für ihn nicht, er hat sich an irgendeiner Kleinigkeit vom letzten Sommer (!) festgehängt und meinte, das wäre beispielhaft.

Auf mein Argument, dass er mir mit seiner Art und Weise jegliches Selbstvertrauen nehmen würde und wir die Sache konstruktiver angehen sollten, bekam ich als Antwort: Es zerstört mein Selbstvertrauen, wenn dein Zimmer in meinem Haus nicht sauber ist! Zum Glück hat meine Mutter dann eingelenkt, sie hat gesagt dass es ok ist und mein Vater hat widerwillig zugestimmt.

Im Grunde möchte ich ja mit ihm auskommen und tue es auch ganz gut. Aber er sieht alles durch seine vorgefertigte Meinung und ist in seinem Denken viel zu starr, um sich zu ändern. Das ist besonders dann schlimm, wenn man sich eine lange Zeit einigermaßen gut verstanden hat. Den Kontakt abbrechen etc. möchte ich nicht.

Meine Eltern sind nicht mehr verpflichtet, mich finanziell zu unterstützen. Ich habe nämlich schon eine Ausbildung vor dem Studium abgeschlossen. Sie tun es trotzdem und stehen hinter mir. Mich ärgert halt, dass es meinem Vater nicht beizubringen ist, seine Sichtweise zu ändern. Alt und verbohrt, mehr kann ich dazu nicht sagen.

Ich habe soweit meinen Frame bewahrt, wenn es dazu gekommen wäre, dass er nicht zugestimmt hätte, dann wäre meine Antwort gewesen: Dann behalt dein Geld, ich kann mich nicht so von dir behandeln lassen.

Ich helfe ihm oft und auch gerne, wenn es um seine Computersachen geht, damit kennt er sich nämlich gar nicht aus. Das erinnert mich an deine Aussage, dass man sich selber wie der Vater fühlt und der Vater eher ein Kind ist. Ich habe auch oft das Gefühl, ihm gleichberechtigt gegenüberzustehen und habe kein Problem, meine Meinung zu äußern. Er nimmt nur oft vieles sehr persönlich und kann mit Kritik an seiner Person nicht gut umgehen.

Zum Glück wohne ich nicht mehr zuhause und kann in meiner Wohnung machen und lassen was ich will.

Dank dir für deine guten Ratschläge.

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Meine Eltern sind nicht mehr verpflichtet, mich finanziell zu unterstützen. Ich habe nämlich schon eine Ausbildung vor dem Studium abgeschlossen. Sie tun es trotzdem und stehen hinter mir.

Das stimmt so nicht! Eltern können auch nach einer abgeschlossenen Ausbildung erneut unterhaltspflichtig werden, wenn es sich um eine weitere Ausbildung handelt, die deinen Wünschen, Talenten etc. entspricht.

Erst gestern hab ich von einem 35-jährigen Studenten gehört, dass sein Vater wieder unterhaltspflichtig geworden ist.

:lol:

Aber schonmal eine dicke Gratulation von mir, dass du die Sache auf den Tisch gebracht hast.

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Hey, das Problem kenn ich! Bei mir sind es nur beide Elternteile! :D Sowas baut umgemein auf und wenn es dann dauernd Stress gibt, klappt es generell nicht mehr; Schule, Freunde, etc... Eigentlich komisch, das Eltern sowas nicht mitbekommen und dann mal die Notbremse ziehen und ihr Verhalten überdenken^^

Besonders toll wird es, wenn sie die gleichen Fehler machen, die man selber gemacht hat :lol:

Hachja, Eltern sind was tolles!

Gibts zu der Unterhaltspflicht paar unterhaltsame und informative Links? Find grad nichts! :lol:

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Aber schonmal eine dicke Gratulation von mir, dass du die Sache auf den Tisch gebracht hast.

Danke! Ich hätte mich sonst auch nicht wohlgefühlt, das musste einfach geklärt werden.

Hey, das Problem kenn ich! Bei mir sind es nur beide Elternteile! :D Sowas baut umgemein auf und wenn es dann dauernd Stress gibt, klappt es generell nicht mehr; Schule, Freunde, etc... Eigentlich komisch, das Eltern sowas nicht mitbekommen und dann mal die Notbremse ziehen und ihr Verhalten überdenken^^

Besonders toll wird es, wenn sie die gleichen Fehler machen, die man selber gemacht hat :lol:

Hachja, Eltern sind was tolles!

Gibts zu der Unterhaltspflicht paar unterhaltsame und informative Links? Find grad nichts! :lol:

Hab grad mal bei Wikipedia unter "Unterhaltspflicht" geschaut und da stand, dass die Eltern verpflichtet sind, ihr Kind zu unterstützen, wenn es aufgrund von Tätigkeiten wie Studium nicht in der Lage ist, seinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten.

Schlimme Sache, wenn man mit den Eltern nicht gut auskommt. Hast du schon mit ihnen darüber gesprochen wie du dich fühlst? Mach ihnen klar, dass du dich so nicht behandeln lassen kannst und mach konstruktive Vorschläge, wie es besser laufen könnte. Bist du Schüler oder Student? Vielleicht kannst du dich ja mal mit deinem Vertrauenslehrer zusammensetzen / zum Psychologen an der Uni gehen. Oft ist eine neutrale Sichtweise hilfreich.

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Das stimmt so nicht! Eltern können auch nach einer abgeschlossenen Ausbildung erneut unterhaltspflichtig werden, wenn es sich um eine weitere Ausbildung handelt, die deinen Wünschen, Talenten etc. entspricht.

Nicht in Deutschland. Hier reicht die Unterhaltspflicht nur bis zum ersten berufsqualifizierenden Abschluß. Also lieber sofort studieren und keine Ausbildung vorweg machen ;)

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Hmm kann es sein das dein Opa, väterlicherseits, gestorben ist als dein Vater noch relativ jung war?

Ab einem bestimmten ALter müssen Eltern die "Erzieherrolle" ablegen und mehr oder weniger "freunde" werden. Auch bei mir war es so das meinem Vater, durch den frühen Tod seines Vaters, nur die Erzieherrolle vorgelebt wurde und er kam schwer davon los.

Auf jeden Fall hast DU es richtig gemacht, dass du es angesprochen hast. Er muss sich vor Augen halten, das wenn er deine finanzielle Abhänigkeit ausnutz und sie dann irgendwann wegfällt, das er ohne Druckmittel dasteht und eure Beziehung im allgemeinen riskiert.

Ich halte nichts davon die Sache eskalieren zu lassen, nach dem Motto "Du MUSS zahlen", oder sonstetwas viel mehr bring es darauf einzugehen: "Ok, du hast Recht, ich suche mir einen Job", denn damit rechnet er nicht. Und so schlimm ist es auch nicht zur Arbeiten und zu studieren, das haben schon millonen vor Dir hinbekommen, warum soltles Du das nicht schaffen.

Soweit kommt es meistens aber nicht!

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Gast bletch

Wenn du nur ein paar Tage da bist, sag doch einfach das am Schluss wieder alles sauber ist. Und wenn er das mit dem Geld als Druckmittel nimmt, sag doch das du ihr Sohn bist und das sie doch wollen das du dich vollkommen auf das Studium konzentrieren kannst.

Zudem: Wenn du schon eine Ausbildung hast, würde ich mich bei Betrieben bewerben die solche Leute suchen vielleicht kannst du da für ein paar Stunden die Woche arbeiten.

Ich weiß ja nicht was du studierst aber in der Regel dürfte das gehen und ist zusätzlich ein guter Ausgleich.

Und finde etwas wo dein Vater und du auf gleicher Ebene etwas miteinander machen könnt. Spielt Schach, Poker oder unterhaltet euch über Wirtschaft, Politik...

Die meisten Väter wollen vorallem Stolz sein auf ihre Söhne. Vorallem wenn sie viel in die Erziehung investieren.

Für deinen Vater kommt es eben noch so an als wenn du ein Kind wärst und dein Leben nicht selbst im Griff hast.

Wenn herrüberkommt das du auf eigenen Beinen stehst hast du viel mehr eigene Entscheidungsmöglichkeit.

Das phänomen was Endless Enigma beschreibt kann ich auch komplett bestätigen.

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Nicht in Deutschland. Hier reicht die Unterhaltspflicht nur bis zum ersten berufsqualifizierenden Abschluß. Also lieber sofort studieren und keine Ausbildung vorweg machen ;)

Weißt du das mit Sicherheit? Ich gebe zu, dass ich hier nur in der Ösi-Rechtslage einigermaßen firm bin.

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Hi Temptation,

habe jetzt ehrlich gesagt nicht den ganzen Thread durchgelesen.

Ich würd dir empfehlen, einfach versuchen über solchen Sachen drüberzustehen. Für mich hören sich die Sprüche von deinem Vater an wie ein leeres Drohgehabe. Es wirkt auf mich als wäre er jemand, der sich großartig fühlt, wenn er Macht über andere Leute hat.

Als du klein warst, konnte er mit einem Satz dein Selbstwertgefühl aufbauen oder zerstören, konnte dir alles befehlen. Heute bist du erwachsen, stehst auf eigenen Füßen, hast deine eigene Wohnung. Wahrscheinlich bist du auch bald mit dem Studium fertig. Vielleicht empfindet er unbewusst das als Bedrohung.

Die letzte Macht, die er noch über dich hat, ist, dir zu befehlen den Mülleimer zu leeren, wenn du bei ihnen zu Besuch bist und dir zu drohen, dich nicht mehr finanziell zu unterstützen - was er wohl nicht im Ernst vorhat, denn immerhin hat er dich seit Jahren unterstützt und scheint mit deiner Studienwahl zufrieden zu sen. Eigentlich lächerlich, oder?

Also ich würd dir raten: versuch drüber zu stehen. Er kann dir nichts mehr. Selbst wenn er dich nicht mehr unterstützen würde, du würdest es schon hinkriegen. Er ist ein alternder Mann dessen Macht schwindet. Wahrscheinlich sehnt er sich einfach nur nach Anerkennung.

Versuch mal, mit ihm über sein Leben zu sprechen und äußere deine Anerkennung gegenüber den Dingen, die er geleistet hat. Ich wette, da wird er weich wie Butter. Zeig ihm, was du ihm verdankst, und dass du ohne seine Unterstützung nie so weit gekommen wärst. Wahrscheinlich wird er dir ganz neue Anerkennung zeigen können, wenn er auch ein "Verdienst" an dem hat, was aus dir geworden ist. Vielleicht kannst du dann sogar eines Tages mit ihm über die Sachen reden, die er falsch gemacht hat. Falls du dann überhaupt noch das Bedürfnis dazu hast.

Liebe Gruß,

Fanny

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Nicht in Deutschland. Hier reicht die Unterhaltspflicht nur bis zum ersten berufsqualifizierenden Abschluß. Also lieber sofort studieren und keine Ausbildung vorweg machen ;)

Weißt du das mit Sicherheit? Ich gebe zu, dass ich hier nur in der Ösi-Rechtslage einigermaßen firm bin.

Ja, lebt das Kind außer Haus, besteht auch nur Anspruch auf Barunterhalt i.H.v. 640 € mtl. Beim Studium darf man in der Regel nur einmal das Fach wechseln (bis 2. oder 3. Semester) und die Regelstudiendauer nicht wesentlich überschreiten. Promotion ist Privatvergnügen ;)

Bei extremen Härtefällen gibt es wohl Ausnahmen, wird aber kaum einmal gegeben sein. Verhungert ist ja noch keiner hier ;)

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Erinnert mich an Fromm: Unterschiede zwischen mütterlicher und väterlicher Liebe.

i.d.R. liebt die Mutter ihr Kind bedingungslos, die väterliche Liebe muss man durch Leistungen erarbeiten.

Deine Mutter scheint dich in der Sache zu unterstützen, deinem Vater scheint es Probleme zu bereiten, euch gleichwertig anzusehen.

Da du dein Leben im Griff hast, kann sich dein Vater nur über Kleinigkeiten ereifern.

Respekt für das offene Aussprechen, aber ich würde -leider- zustimmen, dass man Leute ab einem gewissen Alter nicht mehr ändern kann, vor allem nicht seine eigenen Eltern.

Sei froh, dass du die meiste Zeit alleine wohnst und versuch dich während den Besuchen zu arrangieren. Bei wichtigen Punkten ist eine Aussprache angebracht, ich selbst habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass die Eltern einen wohl immer zu einem Teil als das kleine Kind ansehen, das man mal war.

Sich immer dagegen aufzulehen -auch wenn man im Recht ist- vergiftet nur die Atmosphäre, weil Eltern das schnell in den falschen Hals bekommen. Bei wichtigen Sachen ist das aber nötig.

*pick your battles*

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Ich hatte vergleichbare Probleme! Ich kann jedoch dem nicht vollkommen zustimmen dass deine Eltern gesetzlich verpflichtet sind dich finanziell zu unterstützen. Wo kämen wir denn da hin wenn ich mal später noch verpflichtet wäre meine 26 jahre alten Kinder zu unterstützen. Irgendwo hörts ja auch mal auf. Bis 18 sind sie für dich verantwortlich und auch dazu verpflichtet für deine Ausbildung zu sorgen. Ob das jetzt noch so ist weiß ich nicht, denke aber nicht. Ich hatte wie gesagt ähnliche Probleme und die konnte ich für mich selbst aber nur so lösen dass ich mich wirklich zu 100% von meinen Eltern gelöst habe. In deinem Alter so etwas gesagt zu bekommen grenzt ja an wahnsinn. Ich würde an deiner Stelle so etwas nie auf mir sitzen lassen. Ich bin damals nicht nur ausgezogen, ich habe (als ähnliche situationen wie von dir beschrieben vorkamen) sogar komplett auf finanzielle Unterstützung verzichtet. Ich weiß das klingt schwer, aber bevor ich mir mit 26 von meinem Vater wegen ein paar Bröseln drohen lassen muss, geh ich lieber 1-2 mal mehr Abends oder am we schaffen und verdiene mein Geld selber, und oder nehme einen Studienkredit auf.

Viele Grüße

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Hmm kann es sein das dein Opa, väterlicherseits, gestorben ist als dein Vater noch relativ jung war?

Ab einem bestimmten ALter müssen Eltern die "Erzieherrolle" ablegen und mehr oder weniger "freunde" werden. Auch bei mir war es so das meinem Vater, durch den frühen Tod seines Vaters, nur die Erzieherrolle vorgelebt wurde und er kam schwer davon los.

Ja, das stimmt in der Tat. Sein Vater ist im Krieg gestorben, als er 5 war. Er ist mehr ein Einzelgänger der sein Ding durchzieht und relativ wenig von der Meinung anderer abhängig ist.

Auf jeden Fall hast DU es richtig gemacht, dass du es angesprochen hast. Er muss sich vor Augen halten, das wenn er deine finanzielle Abhänigkeit ausnutz und sie dann irgendwann wegfällt, das er ohne Druckmittel dasteht und eure Beziehung im allgemeinen riskiert.

Ich halte nichts davon die Sache eskalieren zu lassen, nach dem Motto "Du MUSS zahlen", oder sonstetwas viel mehr bring es darauf einzugehen: "Ok, du hast Recht, ich suche mir einen Job", denn damit rechnet er nicht. Und so schlimm ist es auch nicht zur Arbeiten und zu studieren, das haben schon millonen vor Dir hinbekommen, warum soltles Du das nicht schaffen.

Soweit kommt es meistens aber nicht!

Bevor ich zu solchen Mitteln greife versuche ich das Ganze diplomatischer zu regeln. Aber auch nur bis zu einer gewissen Grenze. Soweit bin ich ganz zufrieden, er fragte mich ein paar Tage später, was ich denn gemacht hätte wenn er nicht zugestimmt hätte. Ich habe geantwortet, dass ich das nicht hingenommen hätte und mich halt anders durchgekämpft hätte.

Und finde etwas wo dein Vater und du auf gleicher Ebene etwas miteinander machen könnt. Spielt Schach, Poker oder unterhaltet euch über Wirtschaft, Politik...

Ja, das stimmt. Machen wir schon länger und sind in vielen Dingen auf einer Wellenlinie. Das Schöne an PU ist, dass ich langsam nicht nur bei Frauen, sondern bei Menschen allgemein die Absicht und die Gedanken hinter den Worten erkenne. So ist mir klar geworden, dass es nicht um das Zimmer geht, sondern um das grundlegende Problem meines Vaters damit, die Kontrolle über mich aufzugeben.

Ich würd dir empfehlen, einfach versuchen über solchen Sachen drüberzustehen. Für mich hören sich die Sprüche von deinem Vater an wie ein leeres Drohgehabe. Es wirkt auf mich als wäre er jemand, der sich großartig fühlt, wenn er Macht über andere Leute hat.

Hey Fanny,

zum Teil stimmt das. Er braucht schon immer die Kontrolle. Allerdings hat er seine Drohungen auch schon mal wahr gemacht, also es ist nicht so dass er nur blufft.

Die letzte Macht, die er noch über dich hat, ist, dir zu befehlen den Mülleimer zu leeren, wenn du bei ihnen zu Besuch bist und dir zu drohen, dich nicht mehr finanziell zu unterstützen - was er wohl nicht im Ernst vorhat, denn immerhin hat er dich seit Jahren unterstützt und scheint mit deiner Studienwahl zufrieden zu sen. Eigentlich lächerlich, oder?

Das ist es. Ich muss dazu sagen, dass, als ich noch zu Hause gewohnt habe, ich mich recht wenig um mein Zimmer gekümmert habe. Es war halt so dass sich der Trott eingestellt hat, dass ich es nur mache wenn ich Druck bekomme. In meiner eigenen Wohnung ist es anders, hier kann ich machen was ich will und es ist sehr sauber, weil ich es selber möchte.

Also ich würd dir raten: versuch drüber zu stehen. Er kann dir nichts mehr. Selbst wenn er dich nicht mehr unterstützen würde, du würdest es schon hinkriegen. Er ist ein alternder Mann dessen Macht schwindet. Wahrscheinlich sehnt er sich einfach nur nach Anerkennung.

Ich glaube er kann schlecht loslassen weil er selber keinen Vater hatte. Es liegt ihm viel daran, dass es mir gut geht und in schwierigen Situationen haben er und meine Mutter vorbehaltlos hinter mir gestanden und tun es auch heute noch. Sein Problem liegt dadrin, dass er schlecht andere Sichtweisen akzeptieren kann. Es ist immer so richtig, wie er es sieht. Das ist natürlich ein guter Frame, nur fehlt die Eigenschaft, sich auch selbstkritisch zu beobachten und vor anderen zu den eigenen Fehlern zu stehen -er hat auch schon Mist gebaut und als ich ihn darauf ansprach, hat er versucht es so rumzudrehen, dass ich der Schuldige bin.

Versuch mal, mit ihm über sein Leben zu sprechen und äußere deine Anerkennung gegenüber den Dingen, die er geleistet hat. Ich wette, da wird er weich wie Butter. Zeig ihm, was du ihm verdankst, und dass du ohne seine Unterstützung nie so weit gekommen wärst. Wahrscheinlich wird er dir ganz neue Anerkennung zeigen können, wenn er auch ein "Verdienst" an dem hat, was aus dir geworden ist. Vielleicht kannst du dann sogar eines Tages mit ihm über die Sachen reden, die er falsch gemacht hat. Falls du dann überhaupt noch das Bedürfnis dazu hast.

Er weiß, dass ich seine Anstrengungen respektiere. Davon abgesehen macht es zumindest äußerlich nicht den Eindruck, als würde ihm meine Meinung dazu viel geben. Er hat positive Kommentare von mir oft dazu genutzt, mir meine Unzulänglichkeiten vorzuhalten. Da überleg ich es mir lieber 2x, bevor ich etwas sage, was gegen mich verwendet werden kann.

Deine Mutter scheint dich in der Sache zu unterstützen, deinem Vater scheint es Probleme zu bereiten, euch gleichwertig anzusehen.

Hey TroY,

meine Mutter und mein Vater halten zusammen wie Pech und Schwefel! Meine Mutter läßt ihren Frust über mich zum Beispiel gerne aus, indem sie, wenn mein Vater in der Nähe ist, laut und verärgert über etwas spricht, so dass er es mitbekommt, fragt was los ist und sie ihm ihr Leid klagen kann. Alleine ohne ihn ist sie eher kleinlaut und hält sich zurück.

Da du dein Leben im Griff hast, kann sich dein Vater nur über Kleinigkeiten ereifern.

Stimmt!

Respekt für das offene Aussprechen, aber ich würde -leider- zustimmen, dass man Leute ab einem gewissen Alter nicht mehr ändern kann, vor allem nicht seine eigenen Eltern.

Das mit dem Ändern habe ich schon lange aufgegeben :lol: . Damit erreiche ich nichts. Konnte sie zum Glück mit Diplomatie dazu bringen, zu tun was ich für richtig halte. Nur mit Argumenten im 4-Augen Gespräch mit meinem Vater hätte ich NICHTS erreicht.

Sei froh, dass du die meiste Zeit alleine wohnst und versuch dich während den Besuchen zu arrangieren. Bei wichtigen Punkten ist eine Aussprache angebracht, ich selbst habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass die Eltern einen wohl immer zu einem Teil als das kleine Kind ansehen, das man mal war.

Sich immer dagegen aufzulehen -auch wenn man im Recht ist- vergiftet nur die Atmosphäre, weil Eltern das schnell in den falschen Hals bekommen. Bei wichtigen Sachen ist das aber nötig.

Das sehe ich auch so und versuche es auch so zu handeln. Ist schade wenns ne lange Zeit gut klappt und ich dann wegen ner Kleinigkeit das Gefühl bekomme, dass sich an seiner inneren Haltung mir gegenüber nichts verändert hat. Habe das Gefühl er will mir Vorhaltungen machen und mich kritisieren, vielleicht auch gerade dann wenn er mit sich selber nicht im Reinen ist.

Danke für deine gute Antwort!

Ich hatte vergleichbare Probleme! Ich kann jedoch dem nicht vollkommen zustimmen dass deine Eltern gesetzlich verpflichtet sind dich finanziell zu unterstützen. Wo kämen wir denn da hin wenn ich mal später noch verpflichtet wäre meine 26 jahre alten Kinder zu unterstützen. Irgendwo hörts ja auch mal auf. Bis 18 sind sie für dich verantwortlich und auch dazu verpflichtet für deine Ausbildung zu sorgen. Ob das jetzt noch so ist weiß ich nicht, denke aber nicht. Ich hatte wie gesagt ähnliche Probleme und die konnte ich für mich selbst aber nur so lösen dass ich mich wirklich zu 100% von meinen Eltern gelöst habe. In deinem Alter so etwas gesagt zu bekommen grenzt ja an wahnsinn. Ich würde an deiner Stelle so etwas nie auf mir sitzen lassen. Ich bin damals nicht nur ausgezogen, ich habe (als ähnliche situationen wie von dir beschrieben vorkamen) sogar komplett auf finanzielle Unterstützung verzichtet. Ich weiß das klingt schwer, aber bevor ich mir mit 26 von meinem Vater wegen ein paar Bröseln drohen lassen muss, geh ich lieber 1-2 mal mehr Abends oder am we schaffen und verdiene mein Geld selber, und oder nehme einen Studienkredit auf.

Hi Mantus,

zum Glück konnte ich es so regeln. Nein, diesen Wahnsinn hätte ich so nicht auf mir sitzen lassen. Wir haben in meiner Familie einen recht guten Zusammenhalt und ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie mich unterstützen wenn es nötig ist und dass ich ein positives Bild bezüglich Vertrauen und Bindung zu anderen Menschen vermittelt bekommen habe. Das haben zum Beispiel Scheidungskinder nicht unbedingt. Darum schmeisse ich auch nicht alles hin, sondern versuche es so zu regeln. Meine Grenzen mache ich dennoch klar, da hast du recht.

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