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Hallo,

es gibt da einen Sticking-Point in meinem Leben aus dem ich einfach nicht so richtig raus komme. Und zwar ist es eine heftige Redeblockade! Jedenfalls, war ich anfangs sehr schüchtern bin in die nächste Stadt gefahren und hab mit 10 wildfremden Menschen ein Gespräch angefangen, das war anfangs schwer wurde dann aber immer besser. Ich kann sehr viele Leute zu meinem Freundeskreis zählen und werde von ihnen geschätzt als jemand mit dem man lange tiefgründige Gespräche führen kann. In der Gruppe bin ich deswegen auch kein Alpha sondern eher der Ruhige der im Hintergrund die Fäden zieht und die Meute zusammen hält. Darin fühle ich mich auch sehr wohl, dieses Alphatier-Gehabe wer in der Gruppe am lautesten ist und das sagen hat, war noch nie mein Fall, sowas finde ich eher anstrengend und mir tun Leute leit die dies fast schon zwanghaft machen müssen. Jedenfalls laufen Gespräch bei mir ungefähr nach dem folgenden Muster ab. Da gibt es jemanden den ich kennen lerne unabhängig von Mann und Frau, wir fangen Smalltalk an und entweder steigert sich das Gespräch in eine tiefgründige Unterhaltung oder nach 1 - 2 Minuten trennen sich unsere Wege. Wenn ich mit Kumpels z.B. in ner Kneipe bin, beobachte ich viel wie die Leute miteinander sprechen und bin erstaunt wie viel und lange sich über nun ja Nichts unterhalten werden kann. Anfangs stand ich nur stumm nebendran, mittlerweile klinke ich mich in die Gespräche ein trotzdem ist es für mich sehr schwer mit fremden Leuten einfach mal ein lockeres Blabla zu führen. Als ausgebildeter Sänger liegt es schonmal nicht an meiner Stimme, über die Jahre habe ich gelernt diese entsprechend einzusetzen. Hab mal mit zwei Mädels in nem Bus gepennt, eine davon kannte ich die andere war ihre Freundin. Es war stockduster und die andere hatte mich nur anhand meiner Stimme kennen gelernt wusste auch nichts von meiner Stimmausbildung und meinte irgendwann: Wow, wenn Du redest ... Du hast eine wahnsinns Stimme Du solltest Syncronsprecher werden!

Also irgendwo zwischen Stimmbildung, Ansprechen, SmallTalk und tiefgründigen Gesprächen gibt es diesen einen Baustein der mir fehlt. Es ist die Freiheit einfach mal locker mit fremden Leuten kommunizieren zu können über Alles und Nichts und ohne sich den Kopp darüber zu zerbrechen was ich wohl gerade gesagt habe. Oft machen mir am nächsten Tag noch viele Einzelheiten der Gespräche Kopfzerbrechen, ob ich da jetzt Stuss erzählt habe oder nicht! Meistens aber weis ich nicht was ich sagen soll. Ich weis das ein Lösungsansatz darin besteht den Verstand auszuschalten aber irgendwie schaffe ich das noch nicht! Auch liegt es daran das ich mich wohl noch zu sehr daran aufhalte was wohl andere über mich denken! Dieses Problem sehe ich unabhängig von Frauen und PickUp. Das hat für mich etwas mit persönlicher Weiterentwicklung / InnerGame zu tun etc.

Könnt Ihr mir weiter helfen?

Danke & Gruss

Davidge

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sondern eher der Ruhige der im Hintergrund die Fäden zieht und die Meute zusammen hält. [...] Jedenfalls laufen Gespräch bei mir ungefähr nach dem folgenden Muster ab. [...] Es ist die Freiheit einfach mal locker mit fremden Leuten kommunizieren zu können.
Die drei Sätze verdeutlichen den Eindruck, dass du eine Person bist, die gerne die Kontrolle über eine Situation behält, weiß was die anderen um ihn herum tun und über was sie über dich denken. Vieles was diesem Bild wiederspricht, bereitet dir Kopfzerbrechen, bringt eine innere Unruhe in dir hervor und lässt dich über teils irrelevante Dinge grübeln.

Allein schon die Einteilung von Gesprächen deinerseits in Muster zeigt, dass du denkst, dir im Klaren darüber zu sein, was dein Umfeld oder jetziger Gesprächspartner tut oder denkt. Dabei vergisst du jedoch - unter anderem wegen dem Druck, dem du dich selbst aussetzt - dich der aktuellen Situation hinzugeben, sie zu genießen und eben auch über Sachen zu quatschen, die von vorn herein ins Nichts führen werden (betrunkene Diskussionen über die Züchtung von Bienen und der anschließenden Umsiedelung in die Wohnungen von unschuldigen Rentnern.. die Diskussion hatte ich beispielsweise letztens. Dabei dachte ich auch.. Thema: Sinnlos; Ergebnis: Sinnlos; Spaßfaktor: Geil, also rede ich drüber).

Verstehst du was ich dir damit sagen möchte. Du siehst die Gesprächsthemen, die dir entgegen kommen (bildhaft dargestellt) wie durch einen Tunnel. Alles was außerhalb des Tunnels ist, begeistert dich nicht wirklich. Dabei hat jeder Tunnel ein Ende und viele Notausgänge. Das Ende des Tunnels erweitert dein Blickfeld für Gespräche enorm. Bis dahin ist es vielleicht ein gar nicht allzu langer Weg. Die Notausgänge können für dich Unterhaltungen im Bus, Tram, Zug oder der Fußgängerzone sein. Leute, die du ansprichst und von vorn herein weißt, dass das Gespräch nicht lange dauern wird. Also lässt du dich eben für diese Zeit fallen und genießt es.

Gespräche, die über einen längeren Zeitraum gehen und in deinen Augen flach, schwachsinnig oder etwas dergleichen sind, kannst du selbst aufpeppen, indem du deine Ideen einbringst, kleine Denkanstöße gibst und dir einfach nicht zu viele Gedanken über den Sinn des Gespräches machst.

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