Studium abbrechen?

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Hallo Leute,

Ich bin 21 Jahre alt und studiere Physik im 4. Semester an einer der renommiertesten Unis dafür.

Momentan stehe ich vor einem Problem und zwar habe ich Angst davor die Prüfungen in diesem Sommer nicht zu bestehen.

Bisher habe ich alle Prüfungen bestanden und studiere sozusagen "nach Fahrplan", doch die Sorge ist nicht unbegründet, fürchte ich. Schließlich hätte ich schon längst mit intensivster Vorbereitung anfangen sollen. Meine Studienkollegen verbringen schon seit Wochen den ganzen Tag in der Uni und nehmen sich noch nicht mal an Sonntagen wirklich frei, während ich versuche das süße Nichtstun zu genießen, was aber auch nicht so recht klappen will, weil im Hinterkopf natürlich immer mein schlechtes Gewissen auf die Arbeit drängt.

Damit sind wir schon eine Stufe weiter: Die Angst vor dem Durchfallen ist nicht das ursprüngliche Problem sondern sie kommt von der mittlerweile fast schon komplett erloschenen Motivation für mein Studium.

Ich bin überhaupt nicht glücklich mit dem Studium und für mich steht jetzt schon fest, dass ich der Physik spätestens nach meinem Bachelor den Rücken kehren werde.

Warum ich so unzufrieden mit dem Physikstudium bin, kann ich nicht genau sagen. Unter anderem liegt es aber sicherlich auch daran, dass

a) die in der Physik vorherrschende Denkweise meiner Meinung nach zu realitätsfern ist (das ist nicht genau das gleiche wie abstrakt).

b) ich festgestellt habe, dass mich eine akademische Laufbahn als Physiker nicht interessiert.

c) der Schwierigkeitsgrad und die Arbeitsbelastung sehr hoch sind.

Per se hätte ich mit c) kein Problem, doch in Verbindung mit b) ist es tödlich für die Motivation, da man ganz offensichtlich im Physikstudium kaum etwas lernt, was man außerhalb der akademischen Welt gebrauchen kann. Gewissermaßen lerne ich hier für nichts und wieder nichts.

{ Anmerkung/Erklärung zu a): Lustigerweise fand ich reine Mathematikvorlesungen, in denen man im Grunde genommen ja auch reine Gedankenspielerei betreibt und damit sozusagen auch "umsonst" lernt, dagegen wirklich interessant. Dort geht es primär um die Schönheit der Mathematik (die ich teils auch wirklich zu schätzen weiß), man bewegt sich in einer abgeschlossenen, abstrakten Welt, die in sich stimmig ist.

Mittlerweile werden die Vorlesungen aber physiklastiger und da geht es um die "Anwendung" der Mathematik auf die (theoretische) Physik. Das ist genau so abstrakt aber weniger schön und absolut als die wahre Mathematik (-> "realitätsfern"). Der Fokus liegt also auf einer Anwendung, mit der ich künftig nichts mehr zu tun haben will. }

Letztes Semester habe ich freiwillig eine Lehrveranstaltung namens "Decision Theory" (Entscheidungstheorie) belegt. Das bringt nichts für mein Physikstudium, doch das Fach hat mich sehr interessiert, ich war total begeistert, hatte das Gefühl in dieser Vorlesung (obwohl das nur eine Lektion à 2 Stunden pro Woche war) viel mehr für mich relevantes gelernt zu haben als in allen meinen anderen Vorlesungen zusammen. Am Ende habe ich dann auch ohne großen Aufwand die Bestnote geschrieben.

Es ging darum, wie man sich einerseits optimalerweise entscheiden sollte und wie sich andererseits die meisten Leute in der Praxis entscheiden.

Alles in allem war es also so ein Mix zwischen (Verhaltens-)Psychologie und Wirtschaft. Laut Lehrplan war es ein Mix aus "psychology, economics, management, and mathematics." Das letzte Wort halte ich aus meiner Perspektive natürlich für gänzlich übertrieben und was mit "management" genau gemeint ist, ist mir auch nicht völlig klar.

Jedenfalls hat mich diese positive Erfahrung auf die Idee gebracht, mein jetziges Studium abzubrechen und mit BWL anzufangen, weil ich vermute, dass dieser Studiengang insgesamt in eine ähnliche Richtung geht.

Eine andere Variante als die eben vorgeschlagene wäre natürlich, den Bachelor durchzuziehen und dann einen dieser vielen "Management"-Master draufzusetzen.

Dafür würde sprechen, dass ich jetzt schon etwas mehr als die Hälfte des Bachelors hinter mich gebracht habe und v.a. (und das ist wohl das größte Problem) dass ich mir dann nicht selber vorwerfen müsste "aufgegeben" zu haben.

Das brächte dann noch die dritte Möglichkeit ins Spiel, den Physikbachelor durchzuziehen, um dann ganz neu mit BWL anzufangen.

Ehrlich gesagt erscheint mir momentan die erste Möglichkeit am reizvollsten. Ich verspreche mir davon ein deutlich interessanteres und (nicht nur dadurch) auch einfacheres Studium, bei dem ich ohne mich zu Tode zu arbeiten sehr gute Noten bekommen würde.

Die Berufsperspektiven in so einem Massenstudiengang machen mir aber ein bisschen Sorgen. Mit einem Physikabschluss in der Hand hält man sich noch mehr Türen offen (z.B. auch Lehrer) und man beeindruckt sicher noch ein bisschen, auch wenn man sich für einen total physikfernen Beruf bewirbt, oder?

Was haltet ihr davon? Ganz besonders würde mich auch die Meinung von unserem BWL-Spezialisten JohnAntony interessieren :D

Danke für euren Input!

Multivac

P.S.: Falls BWL, wo?! Es sollte schon noch halbwegs analytisch vorgegangen und nicht bloß rumgeschwafelt werden. Ich habe gehört, Karlsruhe wäre z.B. so eine Uni, wo man an der wirtschaftlichen Fakultät fast nichts mit Mathe (und Logik :D) am Hut hat. Wäre die LMU eher zu empfehlen? Oder Uni Zürich? HSG ist wohl auch sehr gut, aber da ist die Anmeldefrist für das WS 11/12 schon definitiv abgelaufen. Was ist sonst noch gut? Abiturnotentechnisch sollte es nirgends scheitern.

bearbeitet von Multivac

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Machs fertig, danach kannst du immer noch umsatteln. Lieber 3,x Jahre für einen handfesten Abschluss verwendet als 2 Jahre für nix verschwendet. Die Prüfungsangst ist völlig normal, tritt dir halt ein bisschen in den Arsch dann klappt das schon.

Ansonsten noch n spontaner Gedanke: Wirtschaftsingenieurwesen? u.U. kann da ne Menge angerechnet werden, kenne mich da aber nicht genauer aus, schon garnicht bzgl. Physik.

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Machs fertig, danach kannst du immer noch umsatteln. Lieber 3,x Jahre für einen handfesten Abschluss verwendet als 2 Jahre für nix verschwendet.

Ganz verschwendet wären die zwei Jahre ja nicht. Schließlich habe ich nun wenigstens gründlich gelernt, was ich nicht machen will. :P

Aber natürlich ist das ein wichtiger Punkt, den du da ansprichst. Es ist genau der Grund, warum ich so mit dem Abbruch zögere.

Ich frage mich allerdings, ob nicht die 1,x weiteren Jahre bis zum Abschluss verschwendet sein würden. Schließlich würde ich den Abschluss zwar sicherlich schaffen, allerdings aufgrund der mangelnden bzw. nicht vorhandenen Begeisterung für das Fach nicht gerade mit den besten Noten und evtl. auch mit dem eben genannten x ungleich 0. Außerdem würde ich danach wahrscheinlich sowieso ganz neu mit BWL anfangen!

Mir irgendwas anrechnen zu lassen für andere Studiengänge habe ich mir schon überlegt. Ich bin jedoch kein all zu großer Fan davon, weil ich in den entsprechenden Studiengängen dann notentechnisch nicht so toll dastehen würde als hätte ich sofort dort angefangen.

An meiner Uni ist es ein Erfolg, den Studienabschluss zu erhalten. An vielen anderen Unis ist die Note aber auch sehr wichtig. Darüber hinaus könnte das nochmal extra schwierig werden, weil ich nicht in Deutschland studiere und die Notensysteme nicht wirklich kompatibel sind.

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Ehrlich gesagt erscheint mir momentan die erste Möglichkeit am reizvollsten. Ich verspreche mir davon ein deutlich interessanteres und (nicht nur dadurch) auch einfacheres Studium, bei dem ich ohne mich zu Tode zu arbeiten sehr gute Noten bekommen würde.

Die Berufsperspektiven in so einem Massenstudiengang machen mir aber ein bisschen Sorgen. Mit einem Physikabschluss in der Hand hält man sich noch mehr Türen offen (z.B. auch Lehrer) und man beeindruckt sicher noch ein bisschen, auch wenn man sich für einen total physikfernen Beruf bewirbt, oder?

Mit einem Physikabschluss in der Tasche stehen dir alle Wege offen. BWL ??? Um Gottes Willen :-D BWL ist gut für mich und meines gleichen die nicht dumm sind und Mathe auf gymnasial Niveau gut beherrschen. BWL ist weit unter deinem Niveau !!!

Mit einem Physikstudium kannst du Karriere machen und hast sehr viele Möglichkeiten. Später kannst du dann auch einen MBA machen und deine Defizite in Sachen BWL ausgleichen. Zieh dein Stuidum durch. Die wenigsten packen sowas und du hast die ersten 3 Semester erfogreich abgeschlossen (respekt). Noten sind in der Physik und Mathematik sekundär. Alles unter 3,0 ist absolut akzeptabel. Wenn du BWLer wirst dann bist du nur einer von vielen und wirst auch in der Wirtschaft später so behandelt. Also Physiker bist du einer von wenigen und hast eine sehr gute Ausgangsposition.

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Ehrlich gesagt erscheint mir momentan die erste Möglichkeit am reizvollsten. Ich verspreche mir davon ein deutlich interessanteres und (nicht nur dadurch) auch einfacheres Studium, bei dem ich ohne mich zu Tode zu arbeiten sehr gute Noten bekommen würde.

Die Berufsperspektiven in so einem Massenstudiengang machen mir aber ein bisschen Sorgen. Mit einem Physikabschluss in der Hand hält man sich noch mehr Türen offen (z.B. auch Lehrer) und man beeindruckt sicher noch ein bisschen, auch wenn man sich für einen total physikfernen Beruf bewirbt, oder?

Mit einem Physikabschluss in der Tasche stehen dir alle Wege offen. BWL ??? Um Gottes Willen :-D BWL ist gut für mich und meines gleichen die nicht dumm sind und Mathe auf gymnasial Niveau gut beherrschen. BWL ist weit unter deinem Niveau !!!

Mit einem Physikstudium kannst du Karriere machen und hast sehr viele Möglichkeiten. Später kannst du dann auch einen MBA machen und deine Defizite in Sachen BWL ausgleichen. Zieh dein Stuidum durch. Die wenigsten packen sowas und du hast die ersten 3 Semester erfogreich abgeschlossen (respekt). Noten sind in der Physik und Mathematik sekundär. Alles unter 3,0 ist absolut akzeptabel. Wenn du BWLer wirst dann bist du nur einer von vielen und wirst auch in der Wirtschaft später so behandelt. Also Physiker bist du einer von wenigen und hast eine sehr gute Ausgangsposition.

Wär mir ganz neu.

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was ist dir denn neu ?

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was ist dir denn neu ?

Physiker haben leider das Problem, dass trotz hoher Fachkompetenz, die Einarbeitungszeit für konkrete Probleme zulange dauert!

Setzt man sie in die angewandte Physik, ausserhalb der Forschung ein, findet sich kein Gebiet, wo es keine Ingenieure für gibt.

Eine Möglichkeit wäre in das Risikomanagmet zu gehen, da sie i.d.R über sehr hohe Kompetenzen im Bereich der Mathematik verfügen

(den wirt. Part können sie immernoch nachholen).

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P.S.: Falls BWL, wo?! Es sollte schon noch halbwegs analytisch vorgegangen und nicht bloß rumgeschwafelt werden. Ich habe gehört, Karlsruhe wäre z.B. so eine Uni, wo man an der wirtschaftlichen Fakultät fast nichts mit Mathe (und Logik :D) am Hut hat. Wäre die LMU eher zu empfehlen? Oder Uni Zürich? HSG ist wohl auch sehr gut, aber da ist die Anmeldefrist für das WS 11/12 schon definitiv abgelaufen. Was ist sonst noch gut? Abiturnotentechnisch sollte es nirgends scheitern.

Was Karlsruhe angeht so kann ich dir sagen, dass es dort recht anspruchsvoll zugeht und du sehr wohl einiges an Mathe drin hast. Aber das ist auch normal, da es dort keine eigenständigen Wirtschafts-Studiengänge gibt, sondern nur Wirtschaftsingenieurwesen sowie Informationswirtschaft und Technische VWL. Was die Stadt und Leute und Studienbedingungen und Komolitonen angeht ist Karlsruhe 1a. Sehr zu empfehlen. Vielleicht kannst du sogar ein paar Studienleistungen in den Wirtschaftsingenieurstudiengang von deinem Physikstudium einbringen..

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was ist dir denn neu ?

Physiker haben leider das Problem, dass trotz hoher Fachkompetenz, die Einarbeitungszeit für konkrete Probleme zulange dauert!

Mit welcher Begründung? Welche Untersuchung sagt denn das?

Setzt man sie in die angewandte Physik, ausserhalb der Forschung ein, findet sich kein Gebiet, wo es keine Ingenieure für gibt.

Was trotzdem in der Berufswelt kein Nachteil ist:

"Angesichts dieser Vielfalt an Berufsfeldern, kann man Physiker als Multitalente des Arbeitsmarktes bezeichnen (Beate Raabe von der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung). Methodik macht flexibel, denn Physiker haben im Studium Methodik und deren Anwendung gelernt, wissen also, an konkrete Probleme vernünftig heranzugehen. Das ist ein absoluter Vorteil, denn sie sind in unterschiedlichen Branchen einsetzbar (Dr. U. Weigelt, Patentanwalt in München), während Ingenieure für spezielle Fachgebiete und Positionen optimal ausgebildet sind. Komplexe Sachverhalte zu durchdringen und analytisch zu denken, das wird unserer Überzeugung nach durch das Physik-Studium stärker gefördert als durch irgendein anderes Studium, so Dr. Martin Möhrle von Deutsche Bank AG.

Im Uni-Spiegel vom 28.2.2008 wurde u.a. über die Einkommenssituation bei Unternehmensberatungen wie folgt berichtet, einem Bereich, in dem auch zahlreich Physiker beschäftigt sind. "Am besten bezahlt werden jedoch Naturwissenschaftler. Sie erzielen bei Unternehmensberatungen Einstiegsgehälter in Höhe von rund 60.000 Euro jährlich. Damit verdienen sie deutlich mehr als Juristen (53.000 Euro) und Ingenieure, Informatiker und Betriebswirte (rund 47.000 Euro), die in die Beratungsbranche einsteigen."

Quelle: http://www.physik.uni-bayreuth.de/lehre/in...interesse5.html

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Guck doch mal welche Masterstudiengänge dich interessieren könnten, die du mit dem Bachelor in Physik machen kannst, die dann aber halt von der reinen Physik weg gehen. Vielleicht wäre das eine Motivation, dass doch noch fertig zu machen.

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Wenn du BWLer wirst dann bist du nur einer von vielen und wirst auch in der Wirtschaft später so behandelt.

Ich bin mir nicht sicher, ob das Argument wirklich zieht. Als Abiturient ist man ja auch nur einer von vielen, kann aber mit sehr guten Noten eben schon aus der Masse herausstechen. Ich stelle mir das bei BWL ähnlich vor und bin mir auch ziemlich sicher, dass ich dort Top-Leistungen erzielen würde.

Bisher ist der Grundtenor also, dass ich mich zusammenreißen und das Studium durchziehen soll. Mir fällt die Entscheidung aber sehr schwer, mal sehen.

Danke jedenfalls für alle bisherigen Antworten, ich freue mich auf mehr!

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Gast 11223344

Hast du mal daran gedacht dich auf operations research/management science zu spezialisieren? Das passt doch perfekt. Ich würde auf keinen Fall deine mathematische Begabung vernachlässigen sondern das nutzen, denn das ist etwas das unterscheidet dich wirklich von der Masse.

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Gast 11223344

Physik fertig, dann

http://portal.mytum.de/studium/studiengaen...ations_research

Das rundest du ab durch „soziale“ Zusatzqualifikationen die deine zwischenmenschlichen Fähigkeiten betonen.

Wenn du dann schnell Karriere machen willst, dann gehst du ins Controlling und von da dann weiter. Da hast du mal ordentlich was in der Hand worauf du stolz sein kannst und dir wirklich Respekt bringen wird.

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Ich bin mir nicht sicher, ob das Argument wirklich zieht. Als Abiturient ist man ja auch nur einer von vielen, kann aber mit sehr guten Noten eben schon aus der Masse herausstechen. Ich stelle mir das bei BWL ähnlich vor und bin mir auch ziemlich sicher, dass ich dort Top-Leistungen erzielen würde.

Nunja ich denke du bist ein analytisch veranlagter Mensch. Und da wird dich die BWL ziemlich enttäuschen. Der grossteil der Jobs ist eben nicht analytisch sondern repetitiv standardisiert. Da ich bereits Berufserfahrung habe, habe ich grosse Zweifel, dass du damit glücklich wirst (ich kann mich irren). Ich schätze sogar, dass das was ich als "analytisch" empfinde für dich Kinderkacke sein dürfte.

Gewiss gibt es Jobs bei UB und in gehobenen Management-Programmen der Unternehmen wo du dich ständig weiterentwickelst und analytisch arbeitest. Aber dies ist die Minderheit. Da entscheidet der Name der Uni, die Noten, die Praktika darüber ob man überhaupt eine Chance hat reinzukommen. Verrtue dich da nicht; die Konkurrenz ist groß. Selbst wenn du da rein kommst schätze ich mal wirst du eher unterfordert sein. Hinzukommt, dass du mit einem Physikabschluss und einem Master, wie dir ihn flying suicide vorschlägt, dich für die gehobenen quantitativen Bereiche qualifizierst. Die Arbeitsbedingungen sind auch (fast immer) besser. Während du im quantitativen Bereich oft einen 9 to 5 day hast mit guter bis sehr guter Bezahlung, hast du selbst in den guten Management Programmen ein (etwas) niedrigeres Auskommen und deutlich längere Arbeitszeiten (min 50h/woche und nach oben gibt fast keine Grenzen). Du verbaust dir wenn du jetzt dein Studium nicht durchziehst einfach den quantitativen Bereich für immer.

Denn es gilt. quantitative Absolventen (Math., Physik, WiIng) können fast immer die Aufageben von BWLern übernehmen nach einer Einarbeitung. Andersrum eben nicht.

Bisher ist der Grundtenor also, dass ich mich zusammenreißen und das Studium durchziehen soll. Mir fällt die Entscheidung aber sehr schwer, mal sehen.

Nunja sei ehrlich zu dir selbst. Willst du abbrechen weil es einfach nicht "soooo viel" spaß macht oder weil du meinst, dass du es nicht schaffst ????

Sollte das erstere der Fall sein zieh es durch, sollte das zweite der fall sein brich ab.

PS Die AHR befähigt einen zum Studium; der Studienabschluss befähigt einen zur Ausübung eines Berufs bzw. eines Berufsfeldes (quantitatives Umfeld in deinem Fall). Der Vergleich hinkt, denn bis auf die NC Berschränkung kannst du studieren was du willst. Mit einem Studienabschluss kannst bist du aber idr. gebunden.

bearbeitet von R.P.P.L

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Nunja sei ehrlich zu dir selbst. Willst du abbrechen weil es einfach nicht "soooo viel" spaß macht oder weil du meinst, dass du es nicht schaffst ????

Sollte das erstere der Fall sein zieh es durch, sollte das zweite der fall sein brich ab.

Ersteres trifft zu. Vor zweiterem brauche ich keine Angst zu haben. Bis jetzt habe ich ja alle Prüfungen auf Anhieb geschafft. Es besteht lediglich das Risiko, dass ich die kommenden wiederholen muss und sich mein Studium dadurch verlängert, worauf ich natürlich erst recht keinen Bock habe. Beim zweiten Versuch werde ich sie aber sicher schaffen, wenn ich will.

Dein Beitrag hat mich jetzt ansonsten etwas verstört, muss ich zugeben. Und zwar deswegen, weil du den quantitativen Bereich so lobst.

Den stelle ich mir nämlich immer ziemlich schrecklich vor, ungefähr so: Da bin ich der Rechenknecht und sitze im Keller, während die Manager mit anderen Managern beim Geschäftsessen sitzen.

Eine Sache muss ich vielleicht mal erklären: Viele Leute - so wie eventuell auch du - denken, dass sich "analytisch begabte Menschen" eben lieber mit Zahlen auseinandersetzen, während sich andere lieber mit Menschen beschäftigen. Das ist eben nicht so. Für mich, und fast alle meiner nicht minder analytisch begabten Studienkollegen, ist eine Stunde Beschäftigung mit Zahlen und Formeln etwa so anstrengend wie drei Stunden Diskussion über irgendwas anderes wie z.B. einen philosophischen Text. Allein, dass wir es können, heißt ja nicht, dass es nicht auch für uns anstrengend ist.

Von daher MÜSSEN die Arbeitszeiten ja halbwegs human sein, wenn man von uns erwartet die ganze Zeit rumzurechnen. Von "9 to 5" zu rechnen wäre mir immer noch zu viel, das wäre kein Leben für mich. Dagegen stelle ich mir so einen Managerjob, in dem man sich hauptsächlich darum kümmern muss, dass der Laden läuft und jeder die passende Arbeit macht, wesentlich entspannter vor, selbst wenn es ein paar Stunden mehr am Tag sind.

Meine Traumbranche wäre von daher tatsächlich die Unternehmensberatung, weil ich dort sowohl mein Gehirn benutzen darf als auch viel mit Menschen zu tun habe, präsentieren darf, Abwechslung und vermutlich viele interessante Kollegen habe.

Dort ist der Studiengang ja total egal (spricht nicht gegen BWL), die Noten dagegen eher wichtig (spricht für BWL).

Allerdings kann es auch sein, dass ich mir die Arbeitsbereiche "quantitativ" vs. "managementlastig" vollkommen falsch vorstelle. Schließlich habe ich noch nie wirklich gearbeitet außer als Nachhilfelehrer und habe somit gar keine Ahnung, was mich da später einmal erwarten wird. Das hat mir dein Beitrag offenbart. Danke dafür. Vielleicht sollte ich mal ein Praktikum machen oder so...

bearbeitet von Multivac

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Gast 11223344
Denn es gilt. quantitative Absolventen (Math., Physik, WiIng) können fast immer die Aufageben von BWLern übernehmen nach einer Einarbeitung. Andersrum eben nicht.

Jo, persönlich würd ich den beispielhaften Weg den ich gepostet hab jedem BWL-Studium vorziehen. Wenn man dann nebenher noch den Toastmaster public speaking und leadership track macht und seine sozielen Fähigkeiten weiter ausbildet, dann hat man das Potential auch die härtesten Assessment center zu rocken (oder du suchst dir ne angenehme Stelle mit guter Bezahlung und wenig Stress). Und da machst du nichts mehr mit theoretischer Physik. Viele unterliegen dem Irrtum, dass das Studium wirklich den restlichen Lebensweg diktiert. Aber um im operations management den letzten cent aus der Produktion zu pressen, dazu braucht es schon ordentlich Hirnschmalz. Das macht keine Hausfrau mit BWL im Fernstudium die weiß was eine Matrixorganisation ist und die haben da auch keine Chance. Andererseits arbeitet ein Verwandter von mir mit Diplom in Biologie heute im human resources als Führungskraft aber eben in einem forschenden Unternehmen.

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Multivac, ich geb dir den Tipp, ziehs durch!

Begründung: Habe mich auch durch ein ähnliches, technisches Bachelor Studium gekämpft. Nach ca. 2 Jahren (also so wie bei dir) war mir endgültig klar, dass ich kein Interesse mehr an diesem Fachgebiet habe. Ich quälte mich Tage und Wochen mit dem Gedanken, das ganze hinzuschmeißen.

Ich habe mir einen Nebenjob gesucht, und letztlich habe ich quasi Vollzeit dort gearbeitet. Und glaub mir, das Arbeiten hat mir weitaus mehr Spaß gemacht!

Irgendwann gab ich mir dann aber einen Ruck und dachte mir, jetzt habe ich schon die Hälfte, jetzt geht der Rest auch noch.

Ich stand vor allem mit den Labors am Kriegsfuß, da ich das wie die Pest hasste und mich dort auch überhaupt nicht auskannte.

Ich kündigte meinen Job um noch schneller studieren zu können, und absolvierte auch die von mir so gehassten Labors - und bestand mit einer 1!

Irgendwann nach 3 Jahren wurde die Anzahl der Prüfungen dann schön langsam überschaubar, und nach 4 Jahren hatte ich meinen Bachelor endlich in der Hand.

Glaub mir, ich werde niemals mehr in dieses Fachgebiet zurückkehren, aber ich bin trotzdem sehr froh meinen Abschluss nun doch in der Tasche zu haben.

Im Übrigen wird man mit einem Bachelorabschluss eines schweren Studiums viel eher zu einem fachfremden Masterstudium zugelassen als umgekehrt.

Brich auf keinen Fall überstürzt ab. Wenn du dann BWL studierst, wirst du nach einiger Zeit draufkommen, dass doch nicht alles so toll und spannend ist!

Genauso ists dir in Physik ja auch gegangen, denn ich behaupte mal, anfangs hat dich Physik schon noch sehr interessiert!

Wenn du willst kannst du dir ja mal etwas Auszeit nehmen. Geh ein Semester lang arbeiten oder tu sonst irgendwas. Oder aber wenn du möglichst schnell was anderes studieren möchtest, hör auf drüber nachzudenken, setz dich an deinen Schreibtisch und lerne für die nächste Prüfung!

Soweit meine Meinung dazu. Viel Glück jedenfalls weiterhin, egal wie du dich nun entscheidest!

EDIT: Im Thread wurde ja auch über die Jobaussichten von "praxisfernen" Physikern gesprochen. Sehr gerne werden Physiker in der Softwareentwicklung / Programmierung eingesetzt. Heißt ja nicht dass du das machen musst, aber die Branche steht dir mit dem Studium jedenfalls auch offen!

bearbeitet von saudumm

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Danke auch für eure Meinungen, flying suicide und saudumm!

@flying suicide: Ich habe mir jetzt mal den Wikipedia-Eintrag über Controlling durchgelesen, weil ich mit dem Begriff nichts anfangen konnte. Das hört sich in der Tat ziemlich interessant an - wie eine interne Unternehmensberatung eigentlich.

@saudumm: Deine Meinung ist mir recht viel wert, weil du in einer sehr ähnlichen Situation warst. Obwohl ich hier anmerken muss, dass Physik eben kein "technischer" Studiengang ist. Ansonsten nehme ich aus deinem Beitrag mit, dass die Welt nicht untergeht, wenn man sich ein bisschen mehr Zeit für das Studium lässt. Vielleicht werde ich's so handhaben, dass ich dann einfach nebenbei was arbeite, ein paar Fächer belege, die mich im Gegensatz zu meinem eigentlichen Studium wirklich interessieren, evtl. ein Praktikum mache etc.

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@flying suicide: Ich habe mir jetzt mal den Wikipedia-Eintrag über Controlling durchgelesen, weil ich mit dem Begriff nichts anfangen konnte. Das hört sich in der Tat ziemlich interessant an - wie eine interne Unternehmensberatung eigentlich.

Jain.

Es ist eher eine interne Governance Abteilung, die Blick auf die Zahlen hat.

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Von daher MÜSSEN die Arbeitszeiten ja halbwegs human sein, wenn man von uns erwartet die ganze Zeit rumzurechnen. Von "9 to 5" zu rechnen wäre mir immer noch zu viel, das wäre kein Leben für mich. Dagegen stelle ich mir so einen Managerjob, in dem man sich hauptsächlich darum kümmern muss, dass der Laden läuft und jeder die passende Arbeit macht, wesentlich entspannter vor, selbst wenn es ein paar Stunden mehr am Tag sind.

Musst du auch nicht. Du arbeitest oft im Team und lernst die Problematik des gesamten Themas kennen. Um Effizienz zu generieren musst du nämlich den geamten Ablauf verstehen. Und das ist wirklich spannend. Du bist mehr als nur der "Taschenrechner" der gehobenen Managements. Die guten Arbeitszeiten sind nicht darauf zurückzuführen, dass du nicht mehr rechnen kannst sondern darauf, dass solche Leute eben rar sind und gute Arbeitsbedingungen aushandeln und einfordern können. Hier kommt das zum tragen was ich eben sagte. Du bist einer von wenigen und kannst deine "Macht" ausspielen.

Kannst natürlich auch eine Turbo-Karriere in einer Unternehmensberatung starten mit deutlich schlechteren Arbeitszeiten aber mehr Karriere Möglichkeiten. Du hast die Wahl, die man als BWLer zum grossen Teil eben nicht hat. Unabhängig von der Uni, den Noten und co.

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Gast 11223344

In Physik kannst du dir ein etwas längeres Studium leisten, kein Problem. Aber übertreib es nicht. Geringe Überlänge kann man immer begründen.

Ich glaub so ein paar Praktika würden dir gut stehen. Einfach um die Realität der Arbeitswelt mal zu sehen. Dazu sind die Dinger ja da.

Und sei mir nicht böse wenn ich skeptisch bin aber fast immer wollen die Leute etwas abbrechen wenn es mal schwer wird. Du hast jetzt grad nicht gelernt und die Prüfungen stehen vor der Tür. Und du willst zu etwas wechseln von dem du nicht wirklich Ahnung hast. Das ist heikel.

Für mich, und fast alle meiner nicht minder analytisch begabten Studienkollegen, ist eine Stunde Beschäftigung mit Zahlen und Formeln etwa so anstrengend wie drei Stunden Diskussion über irgendwas anderes

Deshalb seid ihr selten und deshalb habt ihr, gerade auch mit Blick auf die Zukunft, eine extrem starke Position. Ihr steht extrem gut da! Kannst ja BWL studieren mit Schwerpunkt Marketing. Da spurst du oder verpisst dich, draußen warten noch tausend andere. Das ist nicht cool. Es herrscht Angebot und Nachfrage. Wenn du deine Karten richtig spielst, dann lecken dir die Unternehmen den Arsch. Das wirst du in deinem Gehalt merken, in deinen Arbeitszeiten, in deiner Auswahl und in deiner Verhandlungsposition. Spiel deine Karten richtig und die Unternehmen bewerben sich bei dir.

Von "9 to 5" zu rechnen wäre mir immer noch zu viel, das wäre kein Leben für mich. Dagegen stelle ich mir so einen Managerjob, in dem man sich hauptsächlich darum kümmern muss, dass der Laden läuft und jeder die passende Arbeit macht, wesentlich entspannter vor, selbst wenn es ein paar Stunden mehr am Tag sind.

^^ Du musst dringend in die Arbeitswelt. Das ist völliger quatsch. Und du musst Nachforschungen anstellen und deine Optionen checken bevor du Blödsinn machst und dir in ein paar Jahren selbst in den Arsch trittst. Eine Führungsposition kannst du auch mit deinem jetzigen Job später haben.

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Während du im quantitativen Bereich oft einen 9 to 5 day hast mit guter bis sehr guter Bezahlung, hast du selbst in den guten Management Programmen ein (etwas) niedrigeres Auskommen und deutlich längere Arbeitszeiten (min 50h/woche und nach oben gibt fast keine Grenzen).

Was heißt denn gute bis sehr gute Bezahlung in diesem Zusammenhang in etwa?

bearbeitet von submarine

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Gast 11223344

über 50 000. wenn es mit man. programmen verglichen wird ging es um den einstieg.

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