LTR 2 Jahre Schluss vor 2 Tagen Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[B.M.G. 2]

Hallo alle miteinander,

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen um die Situation etwas besser zu verstehen.

Vor 2 Tagen hat meine Freundin mit mir Schluss gemacht. Wir waren 2 Jahre zusammen, leider war es die ganze Zeit eine Fernbeziehung. Anfangs ( die ersten 7 Monate) lebte ich noch nicht so weit von ihr weg, sie konnte mich mit dem Auto besuchen kommen in ca. 40 Minuten.

Nun bin ich danach aufgrund des Studiums umgezogen und wir mussten bzw. konnten uns von da an nur jedes Wochenende sehen. Freitag Abend - Sonntag Abend. Ab und zu auch nur einen Tag Samstag -> Sonntag, abhänig von meinem Studium. Die Fahrzeit mit dem Zug betrug immer ca. 2 1/2 Stunden.

Noch dazu kommt, dass ich im Ausland studiere und nach ca. 2-3 Jahren wieder nach Deutschland gehen werde. Sie kann kein Deutsch, hat hier im Ausland einen Job und Mutter, Onkel , Cousin, was weiss ich noch alles. Also die Familie ist hier.

Sie kam also zu mir, sagte mir sie müsse mit mir reden. Wir setzten uns und sie meinte es würde nicht gut laufen, so wie am Anfang. Wir hätten uns viel zu weit voneinander entfernt. Sie sah keine Zukunft mehr , da sie wüsste, ich würde in 2 Jahren wieder weg sein und nach Deutschland gehen. Sie wolle nicht mit, da sie ihren Job und ihre Familie, ihr Land hier nicht aufgeben wolle.

Für mich ging immer das Studium vor, das wüsste sie. Ich habe nur genickt.

Das Problem war glaube ich, auch wenn wir uns an den Wochenenden getroffen haben, musste ich die meiste Zeit lernen, für meine Abschlussprüfungen. Eigentlich auch während des Semesters. Wir haben kaum mehr was unternommen miteinander, vielleicht haben wir uns mehr und mehr durch die Distanz noch zusätzlich voneinander entfremdet. Wir hatten die letzten Wochen dann immer weniger Sex.

Um ehrlich zu sein, wir führten das Gespräch nur 2-5 Minuten, danach wollte ich allein sein. Ich verabschiedete sie mit Tränen in den Augen und wünschte ihr alles Gute.

Momentan haben wir keinen Kontakt. Sie hat alle Bilder von uns bei Facebook gelöscht, was mir im ersten Moment weh getan hat.

Ich kann und werde es akzeptieren, dass die Beziehung zu Ende ist. Ich weiss es.

Nur mir kommen immer wieder diese Fragen auf, warum eigentlich jetzt genau? Wegen mir? Wegen der Entfernung? Dem Studium? Alles zusammen?

ich hatte schon überlegt, sie anzurufen und sie um ein letztes Treffen zu beten, da diese 2-4 Minuten einfach zu wenig waren um 2 Jahre Beziehung so schnell zu beenden.

Oder sollte es mir einfach mal egal sein und ich konzentriere mich lieber auf mein Leben und versuche die ganze Sache zu verdauen.

Das hat mich schon etwas mitgenommen muss ich zugestehen.

Ich freue mich über Beiträge und Tipps von euch,

Danke!

P.s.: Sie 26, ich 26.

Juni 10, 2011 bearbeitet von B.M.G.

[Luthger 3]

Ganz ehrlich... Die ganze Sache kann so umfassend beatnwortet werden, das würde Seiten füllen!

Kurze Antwort: keine Anziehung/Attraction mehr da, kein Comfort/Connection mehr da, keine gemeinsame Zukunft ersichtlich, ergo "ihr habt euch auseinander gelebt"...

Etwas ausführlichere Meinung von mir: Mein erster Gedanke war: OMG, wie hat der Bursche unter diesen widrigen Umständen (Fahrtzeit, wenig gemeinsame Zeit etc pp) so lange an der Beziehung festhalten können?! Zweiter Gedanke: Ev. sind genau die Gründe, die ihn an der Beziehung haben klammern lassen, exakt die Gründe, die am Ende auch zur Trennung geführt haben. Ich meine, du schreibst nicht wirklich viel über dich, und darum habe ich gemutmaßt, dass du

- sehr engagiert dein Studium angehst, was wahrscheinlich mit sich bringt, dass du wenig in deiner Freizeit unternimmst

- durch die wenigen Freizeitaktivitäten dein Freundeskreis eher begrenzt ist und du nicht all zu viele neue Mädels kennen lernst

- dein Selbstwertgefühl wegen der wenigen neuen Mädels in deinem Leben und des ev. sehr kleinen Freundeskreises im sozialen Bereich nicht all zu hoch ausgeprägt ist

- du dich aufgrund der wenigen Freizeit sehr auf die Besuche bei deiner Freundin gefreut hast und dann am WE jede freie Minute mit ihr verbracht hast (ev. viel zu Hause geblieben?)

Sollten diese Annahmen stimmen, hast du schon mal einige Gründe, warum die Attraction/Anziehung verloren gegangen sein könnte. Dazu kommt dann eben noch, dass aufgrund der unterschiedlichen Orte, an denen ihr später tätig seid, auch keine gemeinsame Zukunft ersichtlich ist (a la "wir kneifen jetzt noch ein paar Monate den Arsch zusammen und dann nehmen wir uns endlich eine gemeinsame Wohnung").

Wie genau hast DU dir denn die Zukunft vorgestellt? Dass du später noch weiter von ihr entfernt wohnst und ihr euch nur alle 2-3 Wochen seht? Was würde dir das geben? Mark Manson/Entropy hat in einem seiner letzten Blogbeiträge folgendes gepostet:

"We only get one lap around the track of life. One lap, one try, that’s it. There’s no redo. Every moment that passes is a moment you will never see again. Ask yourself, is this what you want to spend your time doing, moment-to-moment? If not, why are you spending time on things that do not fulfill you? Why aren’t you pushing your comfort zone and experiencing as much as you possibly can? I want to see things never seen. Do things never done. Feel things never felt. Why else are we here? There’s an infinite potential to life and why you wouldn’t pack as much as you can into every single second, I have no idea."

Ich denke, dass du so viel Potential hast, mehr Fun aus deinem Leben zu ziehen, dass du jetzt endlich Gas geben kannst. Sieh die Trennung als Chance. Hab endlich Spaß! Und vor allem hör auf damit, der Beziehung nachzutrauern, im Facebook zu schnüffeln, was sie so macht, und dir unsinnige Fragen zu stellen oder mit ihr ausführlich die Trennung besprechen zu wollen. Es gibt 1000 Gründe, warum sie sich getrennt haben könnte, aber die wird sie dir in einem "klärenden Gespräch" eh nicht nennen. Da hörst du nur solchen allgemeinen Unsinn wie "auseinander gelebt".

Also be easy, lass sie los, trauere, wenn du trauern möchtest, aber koste verdammt noch mal jeden Moment deines Lebens aus, ohne in Gedanken die Beziehungsvergangenheit zu zerpflücken oder darüber zu träumen, ob ihr vielleicht mal wieder zusammen sein werdet!

[B.M.G. 2]

Danke für die Antwort. Ich habe sie gleich 2 Mal gelesen, weil sie mir sehr gefallen und geholfen hat.

Das Zitat hat mich wirklich zum nachdenken angeregt. Das ist eines der besten, die ich bisher gehört habe.

Ich werde mein Leben etwas umgestalten und will mich mehr und mehr wohlfühlen. Ich werde wieder mit PU anfangen in einigen Monaten. Vorher brauche ich Zeit für mich.

Ich überlege nur, ob ich sie nicht nochmal anrufen, ob es mir vielleicht helfen würde, ein letztes Treffen um einen würdigen Abschluss zwischen uns zu finden. Diese 2 Minuten in denen ich wie erschlagen war, waren nicht wirklich gut für mich.

Andererseits habe ich nie für sie gekämpft, nie kleine Geschenke gemacht, vielleicht sollte ich es einfach mal versuchen und sie zurückgewinnen? Wenn das nicht klappt, kann ich sagen, ich habe es wenigstens versucht und ich kann viel besser abschliessen.?

[Luthger 3]

Ich überlege nur, ob ich sie nicht nochmal anrufen, ob es mir vielleicht helfen würde, ein letztes Treffen um einen würdigen Abschluss zwischen uns zu finden. Diese 2 Minuten in denen ich wie erschlagen war, waren nicht wirklich gut für mich.

Andererseits habe ich nie für sie gekämpft, nie kleine Geschenke gemacht, vielleicht sollte ich es einfach mal versuchen und sie zurückgewinnen? Wenn das nicht klappt, kann ich sagen, ich habe es wenigstens versucht und ich kann viel besser abschliessen.?

Jeder Mensch ist anders, und ich kann nicht sagen, was für dich das beste ist, aber aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich dir sagen: That's not gonna happen! Irgendwo hab ich einmal gelesen, dass Depressionen zu einem gewissen Teil der Vorgang bzw. Zustand der ENT-Täuschung sind. Das ist aus medizinischer Sicht sicherlich eine völlig unzureichende Bechreibung, aber wenn du es auf deine Situation beziehst, überleg mal Folgendes: Du lebtest bisher in der Täuschung, dass die Beziehung gut läuft und ihr beide glücklich seid, und du warst zufrieden. Jetzt kam der Punkt, an dem sie dir durch das Beziehungsende diese Täuschung genommen hat, sie hat dich ENT-Täuscht. Dein gesamtes Leben macht plötzlich einen dramatischen Knick nach unten, du weißt weder ein noch aus und fragst in einem Board um Hilfe.

Jetzt peilst du ein letztes Treffen an, in der Täuschung, dass du dann gut abschließen kannst, dass sie dir vielleicht sogar sagt, dass es nicht an dir lag, dass du ein cooler Typ/super Stecher/*insert what ya want to hear* bist, und dann sagt sie dir aber plötzlich, dass sie schon seit einem halben Jahr einen andern hat und dir nur was vorgespielt hat, um dich nicht zu verletzen. Sie enttäuscht dich wieder. Meinst du wirklich, dass es dir dann besser geht? Oder würdest du mit mir übereinstimmen, dass das dein eh schon angeschlagenes Selbstbewusstsein weiter nach unten ziehen würde und sich deine Lage weiter verschlimmert?

Wenn ich dir nur einen guten Ratschlag geben darf: Lass es sein! Oder mach doch als Kompromisslösung Folgendes, wenn du nicht sofort abschließen willst: Führe dein "abschließendes Gespräch" dann, wenn SIE sich bei DIR meldet. Dann hast du wenigsten einen kleinen Hinweis darauf, dass sie noch irgendein Interesse an dir hat, und wenn es nur eine kurze Erinnerung an die gemeinsamen Zeiten war, die sie dazu bewogen hat, sich bei dir zu melden.

Und was deine Um-sie-kämpfen-Idee angeht: Auch das bitte sein lassen. Sie hat dir mit der Trennung einen ordentlichen Push gegeben, da solltest du jetzt nicht mit einem Pull reagieren (irgendetwas tun, was darauf gerichtet ist, sie wieder zu bekommen), sondern du kannst eigentlich nur ebenso einen massiven Push geben, sie von dir weg stoßen, dich entwickeln, lernen, unabhängig zu sein, andere Frauen treffen etc., wenn in ihr überhaupt nochmal jemals der Gedanke keimen soll, dass du ein interessanter Typ bist.

Ich muss noch ganz ehrlich anfügen, dass ich eins nicht verstehe: Jahrhundertelang haben Menschen dafür gekämpft, sich niemandem unterordnen zu müssen, von niemandem abhängig zu sein, FREI zu sein. Warum begibst du dich freiwillig in diese Abhängigkeit, lässt dich rumschubsen, richtest dein Leben nur nach ihr und dem Studium. Auch wenn man die Freiheit von damals nicht mit deiner (geistigen und emotionalen) Freiheit vergleichen kann, musst du den Gedanken dahinter verstehen. Brich aus deinem geistigen Gefängnis aus. Werde unabhängig und bestimme dein Leben selbst!

"Jeden Morgen stehen Leute auf, nehmen sich vor, alles zu ändern, ihr ganzen Leben. Sie tun es nie!"