Ziele erreichen - worauf kommt es an?

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Hallo zusammen,

Nachdem ich von Dreamcatcher, Winddancer & Co schon so viel wertvolles Wissen eingesaugt habe, möchte ich der Community nun auch mal etwas zurückgeben. Ich habe einen interessanten Artikel über das Erreichen von Zielen gelesen (Psychologie Heute, Mai 2011), den ich im Folgenden für Euch kurz zusammengefasst habe. Auch wenn Euch einiges bereits bekannt sein mag, der ein oder andere kann sicher noch etwas daraus ziehen, wer sich noch gar nicht damit beschäftigt hat umso mehr!

1) Ziele genau formulieren

Statt "ich will abspecken" kannst Du sagen "Ich will bis Dezember diesen Jahres 76 Kilo wiegen." Statt "Die Küche soll ordentlich bleiben": "Ich kehre den Boden, putze den Herd und entferne die kleinen toten Fliegen von den Fließen"

Zu diesem Punkt gehören auch die Strategie und Selbstmotivation. Sätze wie "ich gebe mein Bestes, dann klappt das schon" sind Motivationskiller und werden höchstens zu mittelmäßigen Ergebnissen führen. Man legt sich dadurch schon im Vornherein eine Entschuldigung zurecht ("ich habe ja mein Bestes gegeben, hab doch alles versucht ...")

Stattdessen werden Ziele weitaus häufiger erreicht, wenn man sich anspruchsvolle, schwierige aber dennoch realistische Ziele setzt nach dem Motto "schwierig, aber machbar".

Die exakte Formulierung von Zielen ist deshalb entscheidend, weil abstrakte Formulierungen eher die Frage des Warum, eine Vision beantworten. Exakt formulierte Ziele beantworten, was ich tun muss. Dabei ist beides wichtig: das Warum wird uns stark motivieren und einen Sinn geben, während es bei konkreten, anspruchsvollen Zielen sehr wichtig ist, genau zu wissen, was man tun muss. Das Was kann man schließlich auch immer weiter herunterbrechen auf einzelne, kleine Teilziele, während das Warum das große Ganze ab-bildet.

Beispiel: Ihr wünscht Euch, so richtig elegant einen steilen Hand im Tiefschnee bei Sonnenschein runterzuwedeln. Das ist abstrakt, motiviert Euch durch das Bild, das ihr Euch macht, sicherlich enorm. Um jetzt wirklich loszulegen, bringt Euch das aber nichts, ihr braucht nun kleinere Ziele, möchtet vielleicht in 2 Monaten einen Anfängerkurs im Skilaufen machen, in 3 Monaten den Fortgeschrittenenkurs, ... .

2) Der Zeitfaktor des Ziels

Eure größten Ziele (oder Visionen) weisen einen großen Zeithorizont auf, und erinnern Euch durch das Warum eher an den Gewinn, die Rendite hinter dem Ziel ('Ich möchte der größte Player werden (weil ich dann die schärfsten Frauen bekomme, den Respekt aller Männer, ...)'). Dieser Gewinn sagt Euch meist "Ich werde glücklicher, besser, zufriedener sein, wenn ich das Ziel erreicht habe" -> Motivation.

Beim Was geht es eher um die Machbarkeit von Zielen. Dadurch bekommt ihr Informationen darüber, welche Hindernisse und Aufgaben auf Euch zukommen, wenn Ihr "loslegt". Hier ist der Zeithorizont auch viel kürzer, weil die erforderlichen Schritte, Aufgaben oder Teilziele zeitlich direkt vor Euch liegen. Das kann teils Angst machen oder die Lust verfliegen lassen. In diesem Fall habt ihr das Warum vor lauter Was vergessen.

Erinnert Euch also stets an Eure Vision, an Euer Warum, wenn Ihr spührt, dass Euch Aufgaben, die dem großen Ganzen dienen, Angst machen oder ihr darauf keine Lust (mehr) habt.

3) Realistischer Pessimismus ist erfolgreicher als purer Optimismus

Das hört sich jetzt doof an. Natürlich ist es zweifellos sinnvoller ein optimistischer Mensch zu sein. Im Bezug auf das Erreichen gesetzter Ziele, hat sich allerdings eine realistisch-pessimistische Perspektive auf das Ziel als erfolgreicher herausgestellt als der pure Optimismus. Das bedeutet lediglich, dass Ihr eure Ziele nicht unterschätzen sollt. Überlegt euch genau die notwendigen Schritte und auch die Schwierigkeiten die auf Euch zukommen können und dass zumindest die Möglichkeit besteht, dass ihr scheitert. Das ist mit realistischem Pessimismus im Gegenteil zum naiven Optimismus gemeint. Am

Beispiel wird das deutlich: Ein Jobsuchender, der sich denkt "hmm, ich bin gut, aber der Arbeitsmarkt ist momentan schwierig, ich bin nicht gut im Bewerbungen schreiben, aber es ist machbar" (realistisch) verschickt alleine durch diese Einstellungen sicherlich mehr Bewerbungen als derjenige, der sagt "ach, ich warte auf meinen Traumjob, das wird schon" (naiv). Der erste schreibt 100 Bewerbungen, achtet sorgsam auf jede Formulierung, versucht Fehler zu vermeiden, erhöht damit seine Chancen, weil er realistisch war.

4) Zielsicherheit

"Bin ich zu unbegabt um Gitarre spielen zu lernen?", "Ich bin eher in Sprachen gut, ich kann nicht Mathe studieren."

Wir kennen alle diese Überlegungen, und sicher ist der eine mehr, der andere weniger be-gabt. Doch die Forschung hat herausgefunden, dass die subjektive Bewertung der eigenen Fähigkeiten stark auf den Erfolg bei der Zielerreichung einwirkt. Es gibt dabei 2 unterschiedliche Überzeugungen, die Menschen diesbezüglich haben können:

Die einen glauben, dass wir sind, wie wir sind. Alles (Fähigkeiten, Intelligenz, Persönlichkeit, ...) ist bereits fix, und kaum bis gar nicht beeinflussbar. Die anderen sind davon überzeugt, dass alles veränderlich ist, vor allem zum Besseren. Letztere werden auch "Zuwachstheoretiker" genannt. Sie glauben, dass sie durch Anstrengung und Lernen alles verbessern können.

Ich denke, wir im Forum gehören alle zur letzteren Gruppe, sonst gäbe es PickUp schlichtweg nicht. Und die Feststellung, dass Zuwachstheoretiker tatsächlich erfolgreicher sind, wird durch PU ja ebenfalls bestätigt.

Wann machen uns Ziele glücklich?

... in erster Linie dann, wenn folgende 3 Bedürfnisse erfüllt werden:

Bezogenheit: Der Wunsch, zu lieben und geliebt zu werden, gute Beziehungen zu anderen Menschen, ...

Kompetenz: Wir wollen wirksam sein. Wir wollen unsere Umwelt beeinflussen können (sozial, körperlich, emotinoal, künstlerisch, organisatorisch, kreativ sein). Dazu gehört z.B. auch alles, womit wir uns als Mensch zu verbessern versuchen.

Autonomie: Selbstbestimmtheit, wir wollen die Wahl haben. Dabei reicht alleine der Eindruck aus, wir ein Ziel selbst gewählt haben, um dieses Bedürfnis in uns zu erfüllen (auch wenn dem nicht so ist und ein anderer dieses Ziel eigentlich gewählt hat).

Ein guter Plan

Eure Zielvision erreicht ihr durch konkretes Tun, durch Pläne. Wichtige Bestandteile eines solchen sind: Was will ich tun? Wo? Und wann?

Es ist enorm wichtig, Ort und Zeit für Eure Teilziele, Aufgaben, etc. festzulegen. Diese Strategie, Pläne mit Ort und Zeit zu versehen, ist wie ein Auslöser für Eure tatsächlichen Aktivitäten und steigert deren tatsächliche Umsetzung enorm.

Statt "ich möchte regelmäßig trainieren gehen", könnt ihr sagen "Ich gehe jeden Montag, Mittwoch und Freitag um 8 Uhr Abends ins Fitness". Selbst wenn ihr dann mal später oder früher zum Training geht, klebt in Eurem Kopf die Erinnerung an diesen Plan.

Zum Abschluss wünsche Ich Euch viel Erfolg für Eure Ziele und viel Spaß bei der Umsetzung!

MfG

Marcus

bearbeitet von marcus84

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