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[Gast Strobe]

Guten Morgen

Gestern habe ich wieder einen Roman von Charles Bukowski beendet. "Das Schlimmste kommt noch oder fast eine Jugend"

Charles ist auf seine eigene Weise einfach genial und ich liebe seine Bücher. Dennoch merk ich immer wieder, besonders bei seinen Romanen, dass mich die Geschichte, der Hass, das Schlechte etc. (besonders beim letzten Roman) runterzieht. Es gibt Stellen im Buch, wo es mir einfach schlecht geht.

Es ist dieses "Es passiert nur scheiße und wird nicht besser" Ding, was seine Romane wiedergeben. Die verbitterte Sicht auf unsere Welt.

Zurzeit hab ich Lust auf einen Autor, der mir guten Lesestoff bietet. Ein Buch das mir zeigt, dass man alles schaffen kann, wenn man nur will.

Hat da jemand vielleicht einen guten Tipp?

Mai 19, 2011 bearbeitet von Strobe

[Stalker 136]

Das öffnet mir gerade die Augen

[Hearts_and_Minds 1646]

Sten Nadolny: Die Entdeckung der Langsamkeit

Don Rosa: Onkel Dagobert - Sein Leben, seine Milliarden

[Roter Salon 164]

Ich empfehle Dir "Narziss und Goldmund" von Hermann Hesse.

Es ist die Geschichte von zwei jungen Männern, die sich in einem Kloster kennenlernen. Narziß ist eher vergeistig und wird auf sehr sanfte Wiese zum spirituellen Lehrer von Goldmund (der Name sagt eigentlich schon alles), der sein Leben als Wanderschaft und sehr sinnlich erlebt und sich im Laufe des Buches als "Natural" in vielen Begegnungen mit Frauen wiederfindet.

Das Mysterium des Weiblichen ist für mich der Schwerpunkt des Buches und zwar in seiner vollen Bandbreite von der Dirne bis zur Heiligen. Das fand ich sehr aufschlußreich.

Das Schöne ist, das Goldmund seinen Weg immer weitergeht und sinnliches Erleben und geistige Erkenntnis miteinander verbindet.

Ich habe mir da viel abgucken können - für mich also das "Urbuch des PU".

Trotz seiner verhaltenen, romantischen Sprache ist es positiv, denn Goldmund "scheitert" nie, sondern macht höchstens eine neue Erfahrung, die nicht immer schön ist, aber eben einfach zu seinem Leben dazu gehört. Darauf kann man sich gut einlassen und es wirkt nicht so übertrieben wie manche Motivationsbücher, die oft eher für einen anderen Typus Mensch geschrieben sind.