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Hallo zusammen,

bei der ganzen Diskussion um den Fachkräftemangel in Deutschland, ergab sich mir der Gedanke, ob dieser (angebliche) Mangel nicht einfach nur ein (wirtschafts-)politischer Trick ist um die Grenzen für hochqualifizierte Arbeiter zu öffnen die die gleiche Arbeit für weniger Lohn machen.

Ist der (angebliche) Fachkräftemangel nur ein 'Trick' der Wirtschaft um billiges, hochqualifiziertes Personal nach Deutschland zu holen, oder ist er tatsächlich in der akuten Form vorhanden wie uns täglich vermittelt wird?

Was meint ihr?

Gruß, Morituri

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Hallo zusammen,

bei der ganzen Diskussion um den Fachkräftemangel in Deutschland, ergab sich mir der Gedanke, ob dieser (angebliche) Mangel nicht einfach nur ein (wirtschafts-)politischer Trick ist um die Grenzen für hochqualifizierte Arbeiter zu öffnen die die gleiche Arbeit für weniger Lohn machen.

Ist der (angebliche) Fachkräftemangel nur ein 'Trick' der Wirtschaft um billiges, hochqualifiziertes Personal nach Deutschland zu holen, oder ist er tatsächlich in der akuten Form vorhanden wie uns täglich vermittelt wird?

Was meint ihr?

Gruß, Morituri

Nein ist er nicht.

Ich kenne so viele Leute die keine vernünftigen Mitarbeiter finden.

Die Leute sind dumm, faul, unhöflich. Und eben ganz oft hoffnungslos unterqualifiziert. Dementsprechend ist der Fachkräftemangel real.

Nur die linken Spinner wollen den nicht anerkennen.

Vielleicht weil sie sowas in ihrem Wunsch-Bauernstaat nicht kennen...

Sorry, aber die Diskussionen zu diesem Thema in anderen Foren wie Spiegel etc, gehen mir furchtbar auf den Sack...

Edit: Natürlich ist der Fachkräftemangel hausgemacht, weil in der öffentlichen Wahrnehmung alles getan wird um Akademiker zu diskreditieren. Jeder der es zu was gebracht hat ist schließlich böser Imperialist/Kapitalist. Das führt dazu, dass es einen echten Fachkräftemangel gibt.

Nur die Behauptung "(angebliche) Fachkräftemangel nur ein 'Trick' der Wirtschaft" ist halt völliger Unsinn, der aber auf dem selben Mist (Anti-Kapitalistische Gesellschaft) wächst.

bearbeitet von frontloop33

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Naja, auf der anderen Seite gibt es genug Fachkräfte, die keinen Job finden... Nur die sind halt entweder schon über 45 oder haben Kinder und können deswegen nur mit festen Arbeitszeiten oder halbtags arbeiten - dann will die keiner, da die Arbeitgeber halt eben totale Flexibilität und Einsatzbereitschaft von ihren Mitarbeitern erfordern, aber selbst oft nur begrenzt welche zeigen (können). Davon mal abgesehen erwarten Leute mit Berufserfahrung halt auch ein anderes Gehalt als Berufseinsteiger.

Wenn Du Familienvater bist und ab und zu geregelte und vor allem planbare Feierabendzeiten brauchst, bist Du ja für viele Jobs schon nicht mehr einsetzbar, weil Du nicht mehr einfach mal am Wochenende oder Nachts spontan nach München oder Kiel fahren kannst, um da eine ausgefallene Pumpe wieder einzusetzen o.ä.

Ich habe mal eine alleinerziehende Physikerin kennengelernt, die keinen Job gefunden hat, weil es in der Wirtschaft schlichtweg KEINE Halbtagsjobs für Physiker gibt. Die ist dann Lehrerin geworden...

Dazu kommt noch ein regional bedingtes Problem: Wer möchte - gerade in jungen Jahren - schon gerne abseits irgendwo auf dem Land arbeiten, wenn er auch Jobs in coolen Großstädten bekommen kann?

Andererseits liegt es natürlich im Wesen der Personalverantwortlichen, stets die eierlegende Wollmilchsau zu minimalem Lohn einstellen zu wollen. Das ist ja im Prinzip deren Job. Wenn die Bewerber dann nicht den geforderten, oft auch durchaus unrealistischen Anforderungen nicht entsprechen oder sich bei den geringen Gehaltsvorschlägen keine guten Leute bewerben, dann ist das Geheule der Personaler halt natürlich groß.

Gute Leute sind immer und überall rar, das liegt ja in der Natur unserer Wahrnehmung.

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Andererseits liegt es natürlich im Wesen der Personalverantwortlichen, stets die eierlegende Wollmilchsau zu minimalem Lohn einstellen zu wollen. Das ist ja im Prinzip deren Job. Wenn die Bewerber dann nicht den geforderten, oft auch durchaus unrealistischen Anforderungen nicht entsprechen oder sich bei den geringen Gehaltsvorschlägen keine guten Leute bewerben, dann ist das Geheule der Personaler halt natürlich groß.

Stories aus der Personalabteilung zweier IT Unternehmen :

Drei Stellen : Eine Product Manager Stelle, eine Stelle als Junior Developer, eine als Chief Architect.

Auf alle Stellen bewerben sich zusammen insgesamt 120 Leute. 40 werden eingeladen, weil sie zumindest auf dem Papier die fachlichen Voraussetzungen erfüllen.

Bei der Product Manager Stelle werden alle Bewerber rausgekegelt. Entweder sie sind absolut unfähig, rein fachlich gesehen, oder noch viel besser, bei der Stelle hätte man gerne 80k netto, 75 wären auch noch verhandelbar.

Beim Junior Developer verzweifelt man, denn das Unternehmen zahlt für den IT Bereich mit 45k Schnitt absolut klasse Einstiegsgehälter. Man hat den Bewerbern noch nicht gesagt, dass Mobilität aufgrund der Tätigkeit der Firma 3-4 Tage die Woche in einer anderen Stadt heisst. Soweit kommt man nicht. Die Bewerber antworten auf die Basics Fragen, die für die Entwicklung von Software in kritischen Bereichen (Banking beispielsweise) Grundvoraussetzung sind, allesamt falsch. Man kommt nichtmal dazu, sie vor ein komplexes Problem zum Test zu stellen, weil die absoluten Basics nicht vorhanden sind. Zumindest deckten sich hier die Vergütungswünsche mit der Realität.

Die Chief Architect Stelle : Seit Ewigkeiten unbesetzt, weil die Leute, die sich darauf bewerben, im Schnitt vollkommen versagen bei Grundlagenwissen. Genauso wie die Juniors. Nur, die CA Bewerber möchten dann wieder gerne 80000 haben.

Es geht hier NICHT um trainierbares Spezialwissen, dafür sorgen beide mir bekannte Firmen in grossem Maße, es geht hier um das 1+1 der Entwicklung.

Fachkräftemangel bedeutet nicht, dass es nicht genug Leute für die Stellen gibt, es bedeutet, dass wir einen aus meiner Sicht unglaublichen Fähigkeitsmangel bei den Bewerbern vorzuweisen haben.

Und bei gewissen Unternehmen ist das einfach nicht hinnehmbar. Bei Medizintechnik beispielsweise DARF es keine Fehler geben, Punkt. Spezialwissen kann man trainieren, aber ein Trainee oder Entwicklungsprogramm ist kein Ersatz für ein Grundstudium.

Das ist leider eben der Fachkräftemangel, vor dem die Personaler oft stehen.

Die andere Seite ist, dass die Orga. Strukturen in vielen Bereichen verknöchert sind. Es kann auch problemlos Teilzeit Führungskräfte in vielen Etagen und Positionen geben aus meiner Sicht.

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Also ich halte den Fachkräftemangel auch für übetrtrieben, sehe aber da keinen Versuch billige Arbeistkräfte zu erhalten, sondern die Ursache einer anderen Entwicklung.

Es werden hochqualifizierte Fachkräfte dort eingesetzt, wo man sie eigentlich nicht braucht. Wo z.B. früher Techniker eingesetzt wurden, und vollkommen ausreichten, werden heute Ingenieure verwendet.

Auf der anderen Seite - und das ärgert mich als Geisteswissenschaftler schon seit Jahren extrem - werden Fachkräfte dort eingesetzt, wo es ihrer Fachkenntnisse eigentlich nicht bedarf. Weil Personaler oft selbst BWLer sind, werden ständig Stellen, die zum Beispiel von einem Geisteswissenschaftler besser erledigt werden könnte, für BWler oder Ingenieure ausgeschrieben. Klar, daß Fachkräftemangel herrscht, wenn man das Unternehmensarchiv z.B. mit einem BWLer oder INgenieurs besetzts anstatt eines Historikers. Es gibt irgendwie drei Fachrichtungen, die alles besetzen sollen, Wiwis, Ingenieure oder Juristen, egal ob andere Fachrichtungen oder niedrig qualifiziertere das genauso oder besser erledigen könnten. Klar, daß an anderer Stelle, dann plötzlich Fachkräfte fehlen.

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Weil POersonaler oft selbst BWLEr sind, werden ständig Stellen, die zum Beispiel von einem Geisteswissenschaftler besser erledigt werden könnte, für BWler oder INgenieure ausgeschrieben. Klar, daß Fachkräftemangel herrscht, wenn man das Unternehmensarchiv z.B. mit einem BWLer oder INgenieirs besetzts anstatt eines Historikers. Es gibt irgendwie drei Fachrichtungen, die alles besetzen sollen, Wiwis, Ingenieure oder Juristen, egal ob andere Fachrichtungen oder niedrig qualifiziertere das genauso oder besser erledigen könnten. KLar, daß an anderer Stelle, dann plötzlich Fachkräfte fehlen.

Ja, das ist auch sehr krass bei uns. Marketing, Produktentwicklung, Personal, Sales, Orgaentwicklung. Das sind alles Felder, für die Wipsys BESTENS geeignet sind. Werden meist für BWLer ausgeschrieben. Kommentar allerdings eines Personalers dazu :

"Bei ihnen ists doch auch scheissegal, wo sie sich bewerben, sie können ja ALLES machen!"

Das war zumindest mal eine positive Entwicklung in dem Bereich.

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Gast Xajorkith

Qualifiziertes Personal heißt, dass der Bewerber in jeder Hinsicht für die Stelle geeignet sein muss. Wenn die Stelle beinhaltet, dass man auch mal nachts arbeiten muss oder in anderen Städten arbeiten muss, ist ein Bewerber, der nur zu bestimmten Zeiten und nur an einem Ort arbeiten kann eben nicht qualifiziert.

Es reicht ja nicht nur fachlich in der Lage sein etwas zu tun. Man muss es auch rein praktisch tun können (dazu gehört es auch an dem Ort und zu der Zeit, an dem die Arbeit getan werden muss physisch anwesend zu sein...)

Viele Menschen in Deutschland scheinen zu vergessen, dass Arbeit einer der wichtigsten Teile unseres Lebens ist. Nur durch Arbeit können wir die Güter erwirtschaften, die uns ein Überleben ermöglichen. Andere Ansichten sind nur möglich, da wir einen (Un-)Sozialstaat haben, der Anreize setzt ohne Leistung etwas zu bekommen.

Dementsprechend sollten wir uns mal darauf zurück besinnen, dass eben mehr als fachliches Wissen dazu gehört für eine Tätigkeit geeignet zu sein und wir sollten unserer aktuellen Arbeit oder der Stelle auf die wir uns bewerben die Bedeutung zumessen, die ihr zusteht. Die Arbeit ist es was uns Essen auf den Tisch bringt! (Das war übrigens schon immer so. Also nichts ist es mit "Früher war alles besser und das System ist schuld"...)

Viele Grüße

X-Man

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Gast Xajorkith

Achso man kann Menschen nicht vorschreiben welche Berufsausbildung sie machen oder was sie Studieren sollen. Der Fachkräftemangel ist also nicht von den Unternehmen verschuldet, sondern von einer Gesellschaft, die den Beruf quasi als Freizeitgestaltung ansieht und die Berufswahl nicht mehr unter Berücksichtigung von späteren Jobmöglichkeiten trifft, sondern sich der Illusion hingibt, dass es ja die Aufgabe des Staates oder der Unternehmer ist für sie zu sorgen.

Viele Grüße

X-Man

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Du hast schon recht, ich beschwere mich auch nicht darüber, daß ich weniger verdiene als ein Ingenieur, das war mir scvhon zu Studienbeginn bewußt. Nur sehe ich nicht ein, daß Ingenieure oder Wiwis auf Stellen besetzt werden, wo man deren Kenntnisse gar nicht benötigt (Leute anderer Fächer besser geeignet wären), bzw. Niedrigqualifizierter volllkommen ausreichen und man dann von Fachkräftemangel spricht.

Auf der anderen Seite: Wir sprechen hier immer nur von akademischen Berufen: Fachkräfte fehlen fast mehr in den "handwerklichen Bereichen" So besteht in Deutschland ein Mangel an Schweißern, nur ist es wohl schwieriger für diese Jobs zu werben, als für akademische...

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Achso man kann Menschen nicht vorschreiben welche Berufsausbildung sie machen oder was sie Studieren sollen. Der Fachkräftemangel ist also nicht von den Unternehmen verschuldet, sondern von einer Gesellschaft, die den Beruf quasi als Freizeitgestaltung ansieht und die Berufswahl nicht mehr unter Berücksichtigung von späteren Jobmöglichkeiten trifft, sondern sich der Illusion hingibt, dass es ja die Aufgabe des Staates oder der Unternehmer ist für sie zu sorgen.

Viele Grüße

X-Man

Also wo hast du das denn her? Jeder wählt momentan seinen Studienplatz nach späteren Jobmöglichkeiten, wenn du irgendwas anderes studierst wirste schief angeschaut und musst dich ständig fragen lassen womi du denn dein GEld später verdienst.

Beim Studium geht es um Bildung und persönliche weiterenwicklung und nicht um Ausbilidung und ranzüchtung für den Arbeitsmarkt, das man sein Studium so schnell wiem öglich durchkriegen muss und weiß der deibel was alles gibts tatsächlich noch nicht so lange.

Genausogut könnte ich mit der gleichen Evidenz (nämlich 0, du hast keine Beweise für deine Behauptungen) behaupten wer das studiert was er will und das in RUHE und gründlich der hat eher die Chance als Mensch und PErsönlihckeit zu reifen und später anspruchsvolle Berufe auszuführen. Aber das wird grad alles rausgekürzt, Softskills, brauch ma net, Nebenfächer brauch ma net, Sprachen, ja gut wenns denn was bringt etc. etc.

Tatsächlich sind mittlerweile einige Ausbildungen schon so verkürzt das es eben zu dem von Shao beschriebenen Phänomen kommt, den Leuten fehlen einfach die Basics und obendrein die Lebenserfahrung um das auszugleichen weil sie überall nur noch im Sinne von Kapital und Profit durchgeprügelt werden, alles ist total verschult und von freier Wahl kann wirklich nicht mehr die Rede sein.

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Fachkräfte fehlen fast mehr in den "handwerklichen Bereichen" So besteht in Deutschland ein Mangel an Schweißern, nur ist es wohl schwieriger für diese Jobs zu werben, als für akademische...

Richtig. Hier sehe ich das Problem, dass ein handwerklicher Beruf eben nicht mehr reicht, eine Familie zu ernähren. Für einen Single, der frisch von der Schule kommt, mag ein solches Gehalt noch schön sein, sobald aber Frau und Kind(er) dazukommen eben nicht mehr. Außerdem gibt es in einem solchen Beruf (1) keine Entwicklungsmöglichkeiten und (2) keine Jobsicherheit mehr. Das führt dann wieder zu Planungsunsicherheit für den Angestellten und somit kann der keine Familie gründen, was wiederum den demografischen Wandel verschärft.

Für einen handwerklichen Beruf möchten die Betriebe heutzutage zumindest einen Realschulabschluss, besser noch Gymnasium, weil die Hauptschule halt Absolventen unter aller Kanone hervorbringt, die nichtmal absolute Basics beherrschen.

Und wer schon einen Realschulabschluss hat und nicht auf den Kopf gefallen ist, versucht auch noch (Fach-)Hochschulreife zu erlangen, durch Berufskolleg oder Wirtschaftsgymnasium etc.

Hier in der Gesellschaft (nicht nur in Deutschland) läuft etwas ganz verkehrt und es wird in den nächsten Jahren mal einen "Knall" geben müssen (und das sage ich, gewiss keine "linke Socke" und kein Sozialromantiker)

bearbeitet von af1

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Fachkräfte fehlen fast mehr in den "handwerklichen Bereichen" So besteht in Deutschland ein Mangel an Schweißern, nur ist es wohl schwieriger für diese Jobs zu werben, als für akademische...

Richtig. Hier sehe ich das Problem, dass ein handwerklicher Beruf eben nicht mehr reicht, eine Familie zu ernähren. Für einen Single, der frisch von der Schule kommt, mag ein solches Gehalt noch schön sein, sobald aber Frau und Kind(er) dazukommen eben nicht mehr. Außerdem gibt es in einem solchen Beruf (1) keine Entwicklungsmöglichkeiten und (2) keine Jobsicherheit mehr. Das führt dann wieder zu Planungsunsicherheit für den Angestellten und somit kann der keine Familie gründen, was wiederum den demografischen Wandel verschärft.

Für einen handwerklichen Beruf möchten die Betriebe heutzutage zumindest einen Realschulabschluss, besser noch Gymnasium, weil die Hauptschule halt Absolventen unter aller Kanone hervorbringt, die nichtmal absolute Basics beherrschen.

Und wer schon einen Realschulabschluss hat und nicht auf den Kopf gefallen ist, versucht auch noch (Fach-)Hochschulreife zu erlangen, durch Berufskolleg oder Wirtschaftsgymnasium etc.

Hier in der Gesellschaft (nicht nur in Deutschland) läuft etwas ganz verkehrt und es wird in den nächsten Jahren mal einen "Knall" geben müssen (und das sage ich, gewiss keine "linke Socke" und kein Sozialromantiker)

Aber auf vielen Ebenen. Man muss dabei bedenken, dass das was du mit den Hauptschulen ansprichst, ja gerade eben so ein MEGA Problem ist. Auch wenn das jugendliche Verhalten schon von den alten Griechen kritisiert wurde, sind wir rein zyklisch mal wieder in einer Phase, in der es in der Unterschicht so wie sie ganz blatant einfach existiert, eben mit der Qualität der Bewerber mal alles völlig unter aller Kanone ist.

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Qualifiziertes Personal heißt, dass der Bewerber in jeder Hinsicht für die Stelle geeignet sein muss. Wenn die Stelle beinhaltet, dass man auch mal nachts arbeiten muss oder in anderen Städten arbeiten muss, ist ein Bewerber, der nur zu bestimmten Zeiten und nur an einem Ort arbeiten kann eben nicht qualifiziert.

Es reicht ja nicht nur fachlich in der Lage sein etwas zu tun. Man muss es auch rein praktisch tun können (dazu gehört es auch an dem Ort und zu der Zeit, an dem die Arbeit getan werden muss physisch anwesend zu sein...)

Viele Menschen in Deutschland scheinen zu vergessen, dass Arbeit einer der wichtigsten Teile unseres Lebens ist. Nur durch Arbeit können wir die Güter erwirtschaften, die uns ein Überleben ermöglichen. Andere Ansichten sind nur möglich, da wir einen (Un-)Sozialstaat haben, der Anreize setzt ohne Leistung etwas zu bekommen.

Dementsprechend sollten wir uns mal darauf zurück besinnen, dass eben mehr als fachliches Wissen dazu gehört für eine Tätigkeit geeignet zu sein und wir sollten unserer aktuellen Arbeit oder der Stelle auf die wir uns bewerben die Bedeutung zumessen, die ihr zusteht. Die Arbeit ist es was uns Essen auf den Tisch bringt! (Das war übrigens schon immer so. Also nichts ist es mit "Früher war alles besser und das System ist schuld"...)

Die Einstellung ist letztlich halt nicht gerade hilfreich, wenn einem dann die Arbeitnehmer fehlen. Da kann man noch so zetern und sich ärgern, an der Ausgangslage ändert sich dadurch nichts. Problematisch wird's vor allem deswegen, weil es bald keinen Arbeitsmarkt in dem Sinne, dass ein fast unerschöpfliches Reservoir von Arbeitnehmern den Firmen gegenübersteht, sondern dass vielmehr passende Arbeitnehmer eine knappe Ressourcen darstellen. Da heißt es dann auch für die Firmen, sich auf die persönlichen Bedürfnisse der AN einzustellen. Ist halt schwierig, wenn man's anders gewohnt ist.

PP

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Qualifiziertes Personal heißt, dass der Bewerber in jeder Hinsicht für die Stelle geeignet sein muss. Wenn die Stelle beinhaltet, dass man auch mal nachts arbeiten muss oder in anderen Städten arbeiten muss, ist ein Bewerber, der nur zu bestimmten Zeiten und nur an einem Ort arbeiten kann eben nicht qualifiziert.

Es reicht ja nicht nur fachlich in der Lage sein etwas zu tun. Man muss es auch rein praktisch tun können (dazu gehört es auch an dem Ort und zu der Zeit, an dem die Arbeit getan werden muss physisch anwesend zu sein...)

Viele Menschen in Deutschland scheinen zu vergessen, dass Arbeit einer der wichtigsten Teile unseres Lebens ist. Nur durch Arbeit können wir die Güter erwirtschaften, die uns ein Überleben ermöglichen. Andere Ansichten sind nur möglich, da wir einen (Un-)Sozialstaat haben, der Anreize setzt ohne Leistung etwas zu bekommen.

Dementsprechend sollten wir uns mal darauf zurück besinnen, dass eben mehr als fachliches Wissen dazu gehört für eine Tätigkeit geeignet zu sein und wir sollten unserer aktuellen Arbeit oder der Stelle auf die wir uns bewerben die Bedeutung zumessen, die ihr zusteht. Die Arbeit ist es was uns Essen auf den Tisch bringt! (Das war übrigens schon immer so. Also nichts ist es mit "Früher war alles besser und das System ist schuld"...)

Die Einstellung ist letztlich halt nicht gerade hilfreich, wenn einem dann die Arbeitnehmer fehlen. Da kann man noch so zetern und sich ärgern, an der Ausgangslage ändert sich dadurch nichts. Problematisch wird's vor allem deswegen, weil es bald keinen Arbeitsmarkt in dem Sinne, dass ein fast unerschöpfliches Reservoir von Arbeitnehmern den Firmen gegenübersteht, sondern dass vielmehr passende Arbeitnehmer eine knappe Ressourcen darstellen. Da heißt es dann auch für die Firmen, sich auf die persönlichen Bedürfnisse der AN einzustellen. Ist halt schwierig, wenn man's anders gewohnt ist.

PP

Ich gehe auch davon aus, dass viele Firmen den Schuss nicht hören werden. Und dann von Realität ordentlich eine gebrezelt bekommen.

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Qualifiziertes Personal heißt, dass der Bewerber in jeder Hinsicht für die Stelle geeignet sein muss. Wenn die Stelle beinhaltet, dass man auch mal nachts arbeiten muss oder in anderen Städten arbeiten muss, ist ein Bewerber, der nur zu bestimmten Zeiten und nur an einem Ort arbeiten kann eben nicht qualifiziert.

Es reicht ja nicht nur fachlich in der Lage sein etwas zu tun. Man muss es auch rein praktisch tun können (dazu gehört es auch an dem Ort und zu der Zeit, an dem die Arbeit getan werden muss physisch anwesend zu sein...)

Viele Menschen in Deutschland scheinen zu vergessen, dass Arbeit einer der wichtigsten Teile unseres Lebens ist. Nur durch Arbeit können wir die Güter erwirtschaften, die uns ein Überleben ermöglichen. Andere Ansichten sind nur möglich, da wir einen (Un-)Sozialstaat haben, der Anreize setzt ohne Leistung etwas zu bekommen.

Dementsprechend sollten wir uns mal darauf zurück besinnen, dass eben mehr als fachliches Wissen dazu gehört für eine Tätigkeit geeignet zu sein und wir sollten unserer aktuellen Arbeit oder der Stelle auf die wir uns bewerben die Bedeutung zumessen, die ihr zusteht. Die Arbeit ist es was uns Essen auf den Tisch bringt! (Das war übrigens schon immer so. Also nichts ist es mit "Früher war alles besser und das System ist schuld"...)

Die Einstellung ist letztlich halt nicht gerade hilfreich, wenn einem dann die Arbeitnehmer fehlen. Da kann man noch so zetern und sich ärgern, an der Ausgangslage ändert sich dadurch nichts. Problematisch wird's vor allem deswegen, weil es bald keinen Arbeitsmarkt in dem Sinne, dass ein fast unerschöpfliches Reservoir von Arbeitnehmern den Firmen gegenübersteht, sondern dass vielmehr passende Arbeitnehmer eine knappe Ressourcen darstellen. Da heißt es dann auch für die Firmen, sich auf die persönlichen Bedürfnisse der AN einzustellen. Ist halt schwierig, wenn man's anders gewohnt ist.

PP

Ich gehe auch davon aus, dass viele Firmen den Schuss nicht hören werden. Und dann von Realität ordentlich eine gebrezelt bekommen.

Da werden sicherlich einige Firmen Probleme bekommen, vor allem KMUs, die nur lokal Humankapital finden können. Große Konzerne lagern halt dann ins Ausland aus, nicht mehr nur Fertigung und einfaches "knowledge work" sondern auch die komplexeren Aufgaben. Denn das Bildungssystem in einigen Schwellenländern (allen voran China und mit Einschränkungen Indien) entwickelt sich grad extrem gut und bringt demnächst haufenweise wirklich brauchbare Kandidaten auf den globalen Markt, die auch hungrig sind (im Gegensatz zu vielen Leuten "hier im Westen", die einfach satt sind vom Wohlstand). Allein China hat letztes Jahr ca. 6,3 Millionen Uni-Absolventen geschaffen, Tendenz stark steigend.

bearbeitet von af1

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Gast Bismarck

Ich habe von vielen Ingenieuren gehört, das gerade der Fachkräftemangel in diversen Studiengängen des Ingenieurwesens von den Unternehmen hausgemacht sein soll. So soll der Verein Deutscher Ingenieure (der zum Großteil aus Unternehmen der Branche besteht) diesen Mangel des Öfteren ausrufen, damit viele Studenten in diesen Studiengängen anfangen, sich das Angebot an Absolventen somit erhöht und die Gehälter so gedrückt werden können.

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Ich habe von vielen Ingenieuren gehört, das gerade der Fachkräftemangel in diversen Studiengängen des Ingenieurwesens von den Unternehmen hausgemacht sein soll. So soll der Verein Deutscher Ingenieure (der zum Großteil aus Unternehmen der Branche besteht) diesen Mangel des Öfteren ausrufen, damit viele Studenten in diesen Studiengängen anfangen, sich das Angebot an Absolventen somit erhöht und die Gehälter so gedrückt werden können.

Ist sowieso ein klassischer "Schweinezyklus"

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Meiner Meinung nach liegt ein Hauptproblem des Fachkräftemangels im Ingenieur- und Informatikbereich darin begründet, dass unsere Technik mittlerweile sehr komplex und vielfältig geworden ist. Berufserfahrun,g die jmd. an System A gesammelt hat, ist so für System B (fast) nichts wert.

Wenn ich mir Stellenanzeigen aus dem techn. Bereich anschaue werden fast immer sehr spezielle Kenntnisse verlangt. Die Anzahl der Spezialisten, die sich damit halbwegs auskennen und nicht aus dem eigenen Unternehmen kommen, dürfen daher sehr gering sein. Ohne deutliche finanzielle, betriebliche,... Verbesserung, dürfte keiner dieser Experten auf die Idee kommen zu wechseln. Und wenn ein Spezialist doch wechselt, fehlt dieser an anderer Stelle.

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Qualifiziertes Personal heißt, dass der Bewerber in jeder Hinsicht für die Stelle geeignet sein muss. Wenn die Stelle beinhaltet, dass man auch mal nachts arbeiten muss oder in anderen Städten arbeiten muss, ist ein Bewerber, der nur zu bestimmten Zeiten und nur an einem Ort arbeiten kann eben nicht qualifiziert.

Es reicht ja nicht nur fachlich in der Lage sein etwas zu tun. Man muss es auch rein praktisch tun können (dazu gehört es auch an dem Ort und zu der Zeit, an dem die Arbeit getan werden muss physisch anwesend zu sein...)

Das ist richtig, aber wenn solche externen Faktoren noch erschwerend hinzukommen, dann hat der Arbeitgeber die Ansprüche an qualifiziertes Personal halt eben auch selbst hochgeschraubt. Dann soll er sich halt entweder auch nicht beschweren, dass er niemand passendes findet; oder den AN eben dabei helfen, dass sie die gestellten Aufgaben auch bewältigen können: Einführung von Homeoffice, Gleitarbeitszeit, Telekonferenzen und betriebliche Kindergärten, bspw. Ist ja nicht unmöglich, nur eine Frage der Organisation von Seiten des AGs. Oder eben entsprechende Möglichkeiten, eine Vollzeitstelle in zwei Halbzeitstellen aufzusplitten.

Viele Menschen in Deutschland scheinen zu vergessen, dass Arbeit einer der wichtigsten Teile unseres Lebens ist. Nur durch Arbeit können wir die Güter erwirtschaften, die uns ein Überleben ermöglichen. Andere Ansichten sind nur möglich, da wir einen (Un-)Sozialstaat haben, der Anreize setzt ohne Leistung etwas zu bekommen.

Dementsprechend sollten wir uns mal darauf zurück besinnen, dass eben mehr als fachliches Wissen dazu gehört für eine Tätigkeit geeignet zu sein und wir sollten unserer aktuellen Arbeit oder der Stelle auf die wir uns bewerben die Bedeutung zumessen, die ihr zusteht.

Gerade weil Arbeit einer (!) der wichtigsten Lebensteile ist, sollte sie ja harmonisch in das Ganze des Lebens integriert werden. Es ist doch völlig sinnlos, dass viele Leute in Deutschland keine Kinder bekommen, weil die Arbeitgeber sie vor die Wahl stellen: Entweder Arbeit oder Kinder. Und dann beschweren die Arbeitgeber sich wiederum über Nachwuchsmangel! :rolleyes:

Dazu kommt noch, dass Du auch loyalere und gesündere Mitarbeiter hast, wenn Du ihnen auch ein Leben neben der Arbeit ermöglichst. Die Jobs, in denen die Menschen ständig auf Abruf leben, keine planbaren Wochenabläufe haben usw., das sind ja auch die Jobs mit der höchsten Burnoutquote, den meisten Alkoholikern und anderen unerwünschten Nebeneffekten.

Ich finde es nur zeitgemäß, dass im 21. Jahrhundert die Arbeit gerade auch zur Selbstverwirklichung dienen soll und darf und nicht zur Unterordnung des Individuums. Und das widerspricht ja keinesfalls der kapitalistischen Struktur unserer Gesellschaft, sondern spiegelt nur deren Übergang von der Industriegesellschaft in die postfordistische Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft.

@ Antidote: Wer auf Bildung aus ist, der kann auch zur VHS gehen. Und social skills lernt man auch nicht durch langes oder ineffizientes Studieren. Das sind alles nur linke Floskeln.

Weiß eigentlich irgend jemand, ob die Anzahl der ausbildenden Betriebe eher zu- oder abgenommen hat? Bietet die Industrie überhaupt auch genug Ausbildungsplätze an, um den eigenen Bedarf zu stillen? Oder ist die Tatsache, dass man heute Ingenieure erwartet statt, wie früher, technische Zeichner o.ä., nicht ein Symptom dafür, dass hier Ausbildungsverantwortung an den Saat abdelegiert wird?

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Dazu kommt noch, dass Du auch loyalere und gesündere Mitarbeiter hast, wenn Du ihnen auch ein Leben neben der Arbeit ermöglichst. Die Jobs, in denen die Menschen ständig auf Abruf leben, keine planbaren Wochenabläufe haben usw., das sind ja auch die Jobs mit der höchsten Burnoutquote, den meisten Alkoholikern und anderen unerwünschten Nebeneffekten.

Vor allem reichen ein bis zwei Veränderungen aus, um einen enormen Leistungsboost zu erzeugen...

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Gast deleteAll

Fachkräftemangel: jein!

Einerseits gibt es wohl genug Absolventen an den Unis, andererseits reicht dies den meisten Unternehmen dann wieder nicht.

In meinem Augen erwarten sich die Unternehmen einfach zu viel bzw. sind nicht gewillt, in ihr Personal zu investieren.

Ich kenne Informatik Absolventen, welche keinen Job finden. Die Firmen möchten ja außer dem Studium auch schon Berufserfahrung und sind oft nicht gewillt, den Absolventen Zusatzausbildungen zu zahlen. Da wird dann gejammert, dass man keinen Informatikabsolventen finden kann, der für wenig Kohle arbeitet und aber so Dinge wie C#, SQL, C++, Java, ... beherrscht. Natürlich muss er auch gut präsentieren können usw...

Hier sind die Personaler leider weltfremd. An der Uni lernt man eher wenig programmieren, und dann aber auch nur die Basics wie C oder Java, vielleicht C++. Aber sicher nicht so neumodische Erscheinungen wie C#.

Und wenn dann jemand ein totaler Profi ist und in der Freizeit zig Programmiersprachen gelernt hat, dann ist er oft wieder zu "nerdig" für die Firmen.

Die Personaler kapieren nicht, dass man auf der Uni hauptsächlich Mathematik, Signaltheorien, Elektronik, ... lernt, aber keinesfalls Wissen, welches man direkt in der nächsten Firma anwenden kann.

Ich für meinen Fall hatte wohl bis jetzt immer Glück um in gute Praktika rein zu rutschen. Ich kann jetzt aber leider auch nicht sagen, was mein Erfolgsrezept ist. Ich bin zwar sicher nicht schlecht auf meinem Gebiet, aber der beste bin ich sicher nicht, oft habe ich nicht mal die "Muss" Anforderungen erfüllt.

Wahnsinnig toll präsentieren kann ich mich auch nicht, ich achte halt immer dass ich möglichst ehrlich und natürlich rüberkomme, gepaart mit Interesse am Unternehmen und der unterschwelligen Botschaft, mich in die entsprechenden Gebiete natürlich so schnell wie möglich einzuarbeiten.

bearbeitet von deleteAll

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Gast 11223344
Weiß eigentlich irgend jemand, ob die Anzahl der ausbildenden Betriebe eher zu- oder abgenommen hat? Bietet die Industrie überhaupt auch genug Ausbildungsplätze an, um den eigenen Bedarf zu stillen? Oder ist die Tatsache, dass man heute Ingenieure erwartet statt, wie früher, technische Zeichner o.ä., nicht ein Symptom dafür, dass hier Ausbildungsverantwortung an den Saat abdelegiert wird?

Es gibt mehr Ausbildungsplätze als willige Bewerber. Gerade im Handwerk und in den unpopulären Berufen. Altenpfleger, Metzger, Gas,Wasser,Scheiße *g etc. Ist ja auch kein Wunder. Für die gibt’s weniger Anerkennung als für Hartzer und auch nicht viel mehr Geld.

Edit: Wenn wir schon bei Ausbildungsplätzen sind. Das scheinen Firmen oft eher so der Quote wegen zu machen. Die bilden dann 100 aus und davon übernehmen sie vielleicht 10. Der Rest steht auf der Straße oder wird in „Auffanggesellschaften“ ausgegliedert und bekommt Jobs angeboten im Lager oder als Möbelpacker.

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Andererseits liegt es natürlich im Wesen der Personalverantwortlichen, stets die eierlegende Wollmilchsau zu minimalem Lohn einstellen zu wollen. Das ist ja im Prinzip deren Job. Wenn die Bewerber dann nicht den geforderten, oft auch durchaus unrealistischen Anforderungen nicht entsprechen oder sich bei den geringen Gehaltsvorschlägen keine guten Leute bewerben, dann ist das Geheule der Personaler halt natürlich groß.

Stories aus der Personalabteilung zweier IT Unternehmen :

Drei Stellen : Eine Product Manager Stelle, eine Stelle als Junior Developer, eine als Chief Architect.

Auf alle Stellen bewerben sich zusammen insgesamt 120 Leute. 40 werden eingeladen, weil sie zumindest auf dem Papier die fachlichen Voraussetzungen erfüllen.

Bei der Product Manager Stelle werden alle Bewerber rausgekegelt. Entweder sie sind absolut unfähig, rein fachlich gesehen, oder noch viel besser, bei der Stelle hätte man gerne 80k netto, 75 wären auch noch verhandelbar.

Beim Junior Developer verzweifelt man, denn das Unternehmen zahlt für den IT Bereich mit 45k Schnitt absolut klasse Einstiegsgehälter. Man hat den Bewerbern noch nicht gesagt, dass Mobilität aufgrund der Tätigkeit der Firma 3-4 Tage die Woche in einer anderen Stadt heisst. Soweit kommt man nicht. Die Bewerber antworten auf die Basics Fragen, die für die Entwicklung von Software in kritischen Bereichen (Banking beispielsweise) Grundvoraussetzung sind, allesamt falsch. Man kommt nichtmal dazu, sie vor ein komplexes Problem zum Test zu stellen, weil die absoluten Basics nicht vorhanden sind. Zumindest deckten sich hier die Vergütungswünsche mit der Realität.

Die Chief Architect Stelle : Seit Ewigkeiten unbesetzt, weil die Leute, die sich darauf bewerben, im Schnitt vollkommen versagen bei Grundlagenwissen. Genauso wie die Juniors. Nur, die CA Bewerber möchten dann wieder gerne 80000 haben.

Es geht hier NICHT um trainierbares Spezialwissen, dafür sorgen beide mir bekannte Firmen in grossem Maße, es geht hier um das 1+1 der Entwicklung.

Fachkräftemangel bedeutet nicht, dass es nicht genug Leute für die Stellen gibt, es bedeutet, dass wir einen aus meiner Sicht unglaublichen Fähigkeitsmangel bei den Bewerbern vorzuweisen haben.

Und bei gewissen Unternehmen ist das einfach nicht hinnehmbar. Bei Medizintechnik beispielsweise DARF es keine Fehler geben, Punkt. Spezialwissen kann man trainieren, aber ein Trainee oder Entwicklungsprogramm ist kein Ersatz für ein Grundstudium.

Das ist leider eben der Fachkräftemangel, vor dem die Personaler oft stehen.

Die andere Seite ist, dass die Orga. Strukturen in vielen Bereichen verknöchert sind. Es kann auch problemlos Teilzeit Führungskräfte in vielen Etagen und Positionen geben aus meiner Sicht.

von 120 leuten waren also alle unfähig? da stellt sich die frage "warum?"

auf welchem wege akquirieren diese firmen ihre mitarbeiter?

dass eine tätigkeit reisebereitschaft erfordert, verschweigt man lieber bis zum vorstellungsgespräch?

hat nen faden beigeschmack, denn zu sowas gehören immer zwei!!!

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Andererseits liegt es natürlich im Wesen der Personalverantwortlichen, stets die eierlegende Wollmilchsau zu minimalem Lohn einstellen zu wollen. Das ist ja im Prinzip deren Job. Wenn die Bewerber dann nicht den geforderten, oft auch durchaus unrealistischen Anforderungen nicht entsprechen oder sich bei den geringen Gehaltsvorschlägen keine guten Leute bewerben, dann ist das Geheule der Personaler halt natürlich groß.

Stories aus der Personalabteilung zweier IT Unternehmen :

Drei Stellen : Eine Product Manager Stelle, eine Stelle als Junior Developer, eine als Chief Architect.

Auf alle Stellen bewerben sich zusammen insgesamt 120 Leute. 40 werden eingeladen, weil sie zumindest auf dem Papier die fachlichen Voraussetzungen erfüllen.

...

Die Chief Architect Stelle : Seit Ewigkeiten unbesetzt, weil die Leute, die sich darauf bewerben, im Schnitt vollkommen versagen bei Grundlagenwissen. Genauso wie die Juniors. Nur, die CA Bewerber möchten dann wieder gerne 80000 haben.

Ach ja, das erinnert mich an eine Situation an meiner alten Uni: Eine Professur wird neu ausgeschrieben. Es gibt natürlich über 100 Bewerber, davon werden 10 zum Probevortrag eingeladen. 2 erscheinen gar nicht erst, die anderen sind fachlich, menschlich, organisatorisch oder was ihre präsentatorischen Fähigkeiten angeht ungeeignet oder als Kollegen unerwünscht: Der eine erklärt erst einmal das gesamte Publikum für inkompetent, der andere ist ein verkrampfter Fachidiot, usw. Die Professur musste neu ausgeschrieben werden.

Und gleichzeitig gibt es hunderte von verzweifelten Privatdozenten, die hochausgebildet sind und quasi auf der Straße sitzen.

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@ Antidote: Wer auf Bildung aus ist, der kann auch zur VHS gehen. Und social skills lernt man auch nicht durch langes oder ineffizientes Studieren. Das sind alles nur linke Floskeln.

Naja so ganz Unrecht hat er nicht, Und mich wundert auch, daß gerade du zu so einer Polemik"Bildung an der VHS" greifst. Universitäten sollen nicht nur reine Ausbildungsbetrioebe sein, sondern auch höhere Bildungsstätten. In fast keinem Land sind werden Geisteswissenschaften so dermaßen gering angesehen, wie in Deutschland. Genauso wie jetzt hier immer mehr irgendwelche Namen von privaten Eliteunis mehr gelten, als die eigentliche Substanz dahinter. Genauso, wiemit den Bacchelor Schmalspurstudiengängen kann ich mir kaum vorstellen, daß jemand mit 21 wirklich in sein Fach vertieft hat. Wenn man das kritisiert hat das nichts mit der Forderung nach ineffizientem Studierem zu tun. Die Universität muß auch ein Hort tieferer Bildung und Forschens bleiben, und eben kein Ausbildungsbetrieb. Aber stattdessen gilt man ja schon fast als Sozialschmarotzer, wenn man nicht einen wirtschaftsnahen Studiengang belegt. Auf der anderen Seite arbeiten dann Doktoranden/wiss. Mitarbeiter in den technischen Bereichen für Entwicklungsabteilungen von Großunternehmen. Das wird dann auch noch groß0 als erfolgreiche Vernetzung von Uni und Wirtschaft gefeiert, daß der Steuerzahler, damit die F&E Abteilungen privater Unternehmen sponsort, ignoriert man, ebenso daß an den Unis eben Forschung betrieben werden sollte, die eben nicht nur den wirtschaftlichen Nutzen im Augen hat, denn das kann die Privatwirtschaft selbst.

Und das witzigste ist ja eben dann, daß dann von der Wirtschaft so beliebten Absolventen bestimmter Fächer, dann überall eingesetzt werden sollen, auch wenn es gar nicht ihr Bereich ist. Und die w

Ist ja nicht umsonst so, daß damit solches Blendwerk, wie Karriere- Promotionen ala Guttenberg weiter voranschreiten. Da schreibt man beim richtigen Namen eine verlängerte Diplomarbeit, und steigt dann als junger Highperfomrer gleich hoch ein, während die Leute, die sich wirklich in die Materie vertiefen, dann natürlich gegen diese abkacken. Es kommt ja heute mehr auf dir richtigen Namen im Lebenslauf an, als auf die richtige Substanz. Der Blender wird gefeiert.

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