Hi zusammen, Derzeit lese ich das Buch "Wie man Freunde gewinnt: Die Kunst, beliebt und einflussreich zu werden" von Dale Carnegie. In dem Buch geht es um das Verhalten Menschen gegenüber und er gibt Tipps, wie man dieses zum Besseren anpasst. Er stellt dazu verschiedene Regeln auf, an die man sich halten sollte. Wobei die Erste lautet: "Kritisieren, verurteilen und klagen Sie nicht." In verschiedenen Beispielen beschildert er, dass es nicht viel Sinn machen würde Meschen zu kritisieren, da diese dann immer nur versuchen würden sich zu rechtfertigen. Jedoch dann nicht ihren Fehler einsehen, selbst wie sehr sie auch im Unrecht seinen mögen. Gegenüber steht "Die sechs Säulen des Selbstwertgefühls" von Nathaniel Branden. In der 4. Säule zur Selbstbehauptung schreibt er, man solle zu dem stehen, was man denkt. Bei einem Negativ-Beispiel zur Verminderung der Selbstbehauptung erwähnt er eine Frau. Diese hört eine rassistische Äusserung, allerdings traut sie sich nicht etwas zu sagen. Sie redet sich dann im nachhinein ein, derjenige wäre eh nur verrückt gewesen und es hätte sowieso keinen Sinn gemacht, sich dazu zu äussern. So wie ich das verstehe, wäre das auch Kritik gewesen?! Nun finde ich stehen diese beiden Aussagen als Konflikt gegenüber. Wie kann ich zu dem stehen, was ich denke - also meine Selbstbehauptung fördern und gleichzeitig nie jemanden kritisieren? Ist es überhaupt möglich, nie zu kritisieren? Ich denke, wenn die Person, die wir gern kritisieren wollten selbst weiss, dass sie im unrecht ist, dann macht ein Verzicht Sinn und eine Förderung des Gedankens "werd ich in Zukunft besser machen" hat eine positivere Wirkung. Was aber wenn die Person ihren Fehler nicht wirklich einsieht? Zwei reale Beispiele: Ich bin Vorstand in einem Verein. Wir haben einen Arbeitseinsatz und es gibt nicht mehr sonderlich viel zu tun, der Einsatz ist allerdings noch nicht zu Ende. Ein Mitglied packt seine Sachen und geht ohne Absprache nach Hause, während die anderen noch bis zum Ende des Einsatzes bleiben. Ich halte das Verhalten unkollegial. >> Das Mitglied zur Rede stellen oder nicht? Ein Event ist an einem Samstag Abend mit ein paar Freunden abgemacht. Freitag bei mir etwas runter geschraubt, da es am nächsten Abend ja nen weiteres Treffen gibt. Kurz bevors am Samstag losgeht sagen zwei Leute ab, da sie keine Lust mehr haben (sie waren am Freitag bereits weg) und das Event fällt flach. Auch hier finde ich das Verhalten unkollegial und daneben. >> Kritik angebracht? Würde gern eure Meinungen zu dem Thema hören.