Keine Kritik vs. Selbstbehauptung

11 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Hi zusammen,

Derzeit lese ich das Buch "Wie man Freunde gewinnt: Die Kunst, beliebt und einflussreich zu werden" von Dale Carnegie. In dem Buch geht es um das Verhalten Menschen gegenüber und er gibt Tipps, wie man dieses zum Besseren anpasst. Er stellt dazu verschiedene Regeln auf, an die man sich halten sollte.

Wobei die Erste lautet: "Kritisieren, verurteilen und klagen Sie nicht."

In verschiedenen Beispielen beschildert er, dass es nicht viel Sinn machen würde Meschen zu kritisieren, da diese dann immer nur versuchen würden sich zu rechtfertigen. Jedoch dann nicht ihren Fehler einsehen, selbst wie sehr sie auch im Unrecht seinen mögen.

Gegenüber steht "Die sechs Säulen des Selbstwertgefühls" von Nathaniel Branden. In der 4. Säule zur Selbstbehauptung schreibt er, man solle zu dem stehen, was man denkt. Bei einem Negativ-Beispiel zur Verminderung der Selbstbehauptung erwähnt er eine Frau. Diese hört eine rassistische Äusserung, allerdings traut sie sich nicht etwas zu sagen. Sie redet sich dann im nachhinein ein, derjenige wäre eh nur verrückt gewesen und es hätte sowieso keinen Sinn gemacht, sich dazu zu äussern.

So wie ich das verstehe, wäre das auch Kritik gewesen?!

Nun finde ich stehen diese beiden Aussagen als Konflikt gegenüber. Wie kann ich zu dem stehen, was ich denke - also meine Selbstbehauptung fördern und gleichzeitig nie jemanden kritisieren? Ist es überhaupt möglich, nie zu kritisieren? Ich denke, wenn die Person, die wir gern kritisieren wollten selbst weiss, dass sie im unrecht ist, dann macht ein Verzicht Sinn und eine Förderung des Gedankens "werd ich in Zukunft besser machen" hat eine positivere Wirkung. Was aber wenn die Person ihren Fehler nicht wirklich einsieht?

Zwei reale Beispiele:

Ich bin Vorstand in einem Verein. Wir haben einen Arbeitseinsatz und es gibt nicht mehr sonderlich viel zu tun, der Einsatz ist allerdings noch nicht zu Ende. Ein Mitglied packt seine Sachen und geht ohne Absprache nach Hause, während die anderen noch bis zum Ende des Einsatzes bleiben.

Ich halte das Verhalten unkollegial.

>> Das Mitglied zur Rede stellen oder nicht?

Ein Event ist an einem Samstag Abend mit ein paar Freunden abgemacht. Freitag bei mir etwas runter geschraubt, da es am nächsten Abend ja nen weiteres Treffen gibt. Kurz bevors am Samstag losgeht sagen zwei Leute ab, da sie keine Lust mehr haben (sie waren am Freitag bereits weg) und das Event fällt flach.

Auch hier finde ich das Verhalten unkollegial und daneben.

>> Kritik angebracht?

Würde gern eure Meinungen zu dem Thema hören.

bearbeitet von smash69

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
"Kritisieren, verurteilen und klagen Sie nicht."

du musst dir hier immer bewusst machen, wie eng diese beziehung zu einer person x ist.

kommt jetzt natürlich auf dein werteverständnis an und auch auf deine motivation, ob es dir wert ist..

eine flüchtige bekanntschaft oder ein kumpel bekommt keine kritik, solange es dich nicht betrifft;

ein freund ist vielleicht sogar dankbar über kritik und je nachdem wie stark die verbindung ist, ist dieser auch offen für solche.

die meisten allerdings (egal wie stark die beziehung ist) hören sich das zwar an, was du zu sagen hast, geht ihnen aber am arsch vorbei...

ich denke, wenn man einigermassen rethorisch begabt ist, kann man auch jede kritik so verpacken, das du sagen kannst, was du sagen willst -

ohne das sich jemand provoziert oder blöd angemacht fühlt.

an deinem beispiel mit den freunden kann es schon mal passieren, das man den abend zuvor zu stark zur flasche greift und am nächsten tag kaputt ist.

sicherlich ärgerlich für dich - aber wenn das einmalig ist, dann ist das halt so. sind diese immer oder oft unzuverlässig, solltest du das handhaben wie bei einer frau: NEXT...

dann ist nämlich kein interesse vorhanden, gemeinsam etwas zu unternehmen. sie respektieren dich nicht und vorallem nicht deine zeit.

an deinem beispiel mit dem vereinsvorstand ist das wieder eine andere sache...

hier wurdest du ja "gewählt" einen bestimmten job auszuführen. du bist quasi der chef.

an deinem beispiel ist es mehr als angebracht, den kollege entsprechend zurechtzuweisen.

und er hat auch keinerlei argumente um dieses verhalten kaschieren zu können...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Coldworld
>> Das Mitglied zur Rede stellen oder nicht?

Natürlich zur Rede stellen. Nicht zu kritisieren heißt nicht sich auf der Nase rumtanzen zu lassen.

Es kommt halt immer darauf an WIE man die Kritik formuliert.

Carnegie meint dazu das man mit den eigenen Fehlern beginnen soll, hilft tatsächlich.

In diesem konkreten Beispiel könnte das ungefähr so aussehen:

"Hey XY willst du wirklich schon gehen? Wir sind alle müde und geschlaucht von dem Einsatz, aber es gibt nocht ein bisschen was zu tun. Bleibst du bitte noch die restliche Zeit? Wir machen auch so zeitig wie möglich Schluss. Danach kannst du sofort abhauen. :-D "

Man spricht ihn persönlich an, zeigt ihm das man ihn verstehen kann und genauso fühlt. Außerdem verspricht man ihm seinen Wunsch (endlich nach Hause) so bald wie möglich zu erfüllen. Wer wäre da schon sauer?!

Dann am besten noch die guten Arbeiten von ihm loben und ggf. belohnen. Ist viel motivierender als jede Kritik.

Auch hier finde ich das Verhalten unkollegial und daneben.

>> Kritik angebracht?

Ich denke in diesem Fall bringt Kritik wenig. Aber ein souveräner Mann kommt erst gar nicht in so eine Situation da er ausreichend Alternativen hat, auch kurzfristig. :-D

bearbeitet von Coldworld

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich teile deine Meinung Maik, denn auf die selben Gedanken bin ich auch schon gekommen.

Allerdings verwirren mich die Beispiele im Buch von Carnegie. Er schliesst es eigentlich aus, dass Kritik eine wirkliche Verbesserung bringt.

Beispiel:

Abe Lincoln gibt einem seiner Generäle einen direkten Befehl. Der widersetzt sich jedoch den Anweisungen (Lincolns Befehle hätten das frühzeitige Ende des Krieges bedeuten können).

>> Carnegie ist der Meinung (zumindest habe ich das so verstanden), dass eine Tadelung des Generals nicht viel gebracht hätte. Der General hätte sich dann nur versucht zu rechtfertigen - denn er war schliesslich in einer Kriegs-Stressituation, das Regelwerk der Armee widersprach Lincolns Anweisungen usw.

Ein völlig anderes Beispiel:

Eine Frau möchte sich gern weiterentwickeln und bittet ihren Mann ihr sechs negative Eigenschaften von sich zu nennen, so dass sie diese ändern kann und so ihm eine bessere Ehefrau ist.

Der Mann schickt ihr allerdings nur sechs Rosen (jaja, ich weiss wie jetzt die PUAs hämisch grinsen ;) ) mit einem Zettel auf dem steht, dass er sie so liebt wie sie ist.

>> Auch in dem Beispiel schreibt Carnegie, dass es sinnvoller war, keine Kritik zu äussern. Denn die Frau hätte nach ihrer Änderung den Mann genauso kritisieren können und so sind beide zufrieden.

Oder:

Carnegie beschreibt auch einige Situationen mit (Schwer-)Verbrechern und Mördern. Er meint, dass der Grossteil derer, die ihre Zeit im Gefängnis verbringen, ihre eigene Schuld nicht einsehen und sich eigentlich selbst für ihr handeln immer rechtfertigen. Al Capone sah sich beispielsweise als grosser Wohltäter der Gemeinschaft gegenüber und konnte die Antisympathie nicht nachvollziehen.

an deinem beispiel mit den freunden kann es schon mal passieren, das man den abend zuvor zu stark zur flasche greift und am nächsten tag kaputt ist.

sicherlich ärgerlich für dich - aber wenn das einmalig ist, dann ist das halt so. sind diese immer oder oft unzuverlässig, solltest du das handhaben wie bei einer frau: NEXT...

dann ist nämlich kein interesse vorhanden, gemeinsam etwas zu unternehmen. sie respektieren dich nicht und vorallem nicht deine zeit.

Genauso sehe ich das auch. Nur wie vermittle ich das ohne Kritik?

Eine Lösung, die mir eingefallen ist:

Mache dich so beliebt, dass diejenigen es sich nicht nehmen lassen, etwas mit dir zu unternehmen - ob Kater oder nicht.

Das sehe ich allerdings als sehr utopisch.

an deinem beispiel mit dem vereinsvorstand ist das wieder eine andere sache...

hier wurdest du ja "gewählt" einen bestimmten job auszuführen. du bist quasi der chef.

an deinem beispiel ist es mehr als angebracht, den kollege entsprechend zurechtzuweisen.

und er hat auch keinerlei argumente um dieses verhalten kaschieren zu können...

Laut Carnegie wird der Kollege eben auf jeden Fall Argumente bringen (!) um sich zu rechtfertigen, sobald er kritisiert wird. :-D

Wie stellt mein so ein Verhalten aber ab, ohne denjenigen zu kritisieren?

Worauf ich hinaus will:

Man kommt doch immer wieder mal in eine Situation, in der sich jemand nicht so verhält, wie ich es für richtig erachte. Unabhängig von meinem Amt, meinem Rang oder ähnlichem. Wenn ich dann einfach nichts sage, weil Kritik ja unangebracht ist laut Carnegie, widerstrebe ich dann nicht meiner Selbstbehauptung? Wie bleibt man so wirklich souverän?

-----

Hab den Post verfasst, bevor dein Beitrag kam Coldworld.

"Hey XY willst du wirklich schon gehen? Wir sind alle müde und geschlaucht von dem Einsatz, aber es gibt nocht ein bisschen was zu tun. Bleibst du bitte noch die restliche Zeit? Wir machen auch so zeitig wie möglich Schluss. Danach kannst du sofort abhauen. wink.gif "

Antwort: "Hab noch was wichtiges vor. Ihr schafft das auch ohne mich."

Es kommt halt immer darauf an WIE man die Kritik formuliert.

Das ist nicht das gleiche wie die Aussage "Kritisieren, verurteilen und klagen Sie nicht."

Oder verstehe ich die Aussgage falsch und er meint Kritik ist falsch, wenn sie nicht konstruktiv ist?

Ich denke in diesem Fall bringt Kritik wenig. Aber ein souveräner Mann kommt erst gar nicht in so eine Situation da er ausreichend Alternativen hat, auch kurzfristig. wink.gif

Irgendwie habe ich mir fast gedacht, dass sowas kommt ;)

Dennoch verspühr ich irgendwie den Leuten zu verklickern und zu sagen "das ist nicht ok..." und ihnen die Chance zu geben es in Zukunft besser zu machen.

bearbeitet von smash69

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Du hast dir aber ein schwieriges Thema ausgesucht.

Generell kenne ich die Bücher nicht, die du ansprichst (und nachdem ich deine Punkte gelesen habe, werde ich sie auch nie kennenlernen, obwohl vielleicht wirklich was vernünftiges drin steht), aber beide Beispiele, die du da bringst, finde ich sehr fragwürdig.

Wenn du Freunde finden willst, sei offen und ehrlich zu dir und den anderen!

Kritik ist nichts schlechtes, kommt natürlich drauf an, wie man es an- und rüberbringt und mit welcher Intension (Stichwort konstruktiv/ destruktiv). Außerdem bedeutet "nicht der selben Meinung sein und es offen äußern" nicht gleich Kritik anzubringen.

In verschiedenen Beispielen beschildert er, dass es nicht viel Sinn machen würde Meschen zu kritisieren, da diese dann immer nur versuchen würden sich zu rechtfertigen. Jedoch dann nicht ihren Fehler einsehen, selbst wie sehr sie auch im Unrecht seinen mögen.

Halte ich für großen Unsinn. Natürlich gibt es Menschen, die mit Kritik nicht umgehen können, die sich mit vielleicht fadenscheinigen oder auch guten Mitteln rechtfertigen, die alles abblocken, etc. Aber wie soll ein Mensch denn wissen, dass etwas vielleicht mehr als eine Möglichkeit für richtig und falsch hat, ohne es von außen gesagt/ angedeutet zu bekommen. Jemand, der sein ganzes Leben damit gelebt hat, dass Rassismus und Gewalt in Ordnung sind, wird nicht von allein darauf kommen darüber nachzudenken. Ohne Anstoss von außen wird er sich und sein Handeln mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht in Frage stellen. Und das gilt auch für sehr viel weniger drastische Beispiele.

Gegenüber steht "Die sechs Säulen des Selbstwertgefühls" von Nathaniel Branden. In der 4. Säule zur Selbstbehauptung schreibt er, man solle zu dem stehen, was man denkt. Bei einem Negativ-Beispiel zur Verminderung der Selbstbehauptung erwähnt er eine Frau. Diese hört eine rassistische Äusserung, allerdings traut sie sich nicht etwas zu sagen. Sie redet sich dann im nachhinein ein, derjenige wäre eh nur verrückt gewesen und es hätte sowieso keinen Sinn gemacht, sich dazu zu äussern.

Natürlich sollte man zu dem stehen was man ist und denkt. Aber dieses Beispiel hat absolut nichts damit zu tun. Die Frau hatte Angst, vielleicht war der Fremde groß, gefährlich, gewalttätig. Es gibt auch immer gute Gründe seine Meinung, trotz der Tatsache, dass man dazu steht, nicht öffentlich zu äußern. Es immer und überall zu tun ist sicher ebenso der verkehrte Weg, wie sie immer zu verstecken. Ob es Sinn macht, muss nun mal an die entsprechende Situation angepasst werden. Und es muss jeder für sich selbst entscheiden. Das ist meiner Meinung nach auch ein Punkt des eigenen Ichs, zu dem man stehen sollte.

Was aber wenn die Person ihren Fehler nicht wirklich einsieht?

Mach dir klar, dass es nicht deine Aufgabe ist. Wenn du für dich selbst entschieden hast, dass deine Meinung/ Kritik in diesem Moment angebracht und etwas anderes als eine blosse destruktive Äußerung ist, dann vertrete sie offen nach außen. Ob der andere das dann als Anstoss nimmt darüber nachzudenken und vielleicht etwas zu ändern, ist außerhalb deines Bereiches und ihm und seinem Selbst überlassen. Akzeptiere das. Es hat nichts mit dir und/ oder deiner Äußerung zu tun.

Nun zu deinen Praxisbeispielen:

Ich bin Vorstand in einem Verein. Wir haben einen Arbeitseinsatz und es gibt nicht mehr sonderlich viel zu tun, der Einsatz ist allerdings noch nicht zu Ende. Ein Mitglied packt seine Sachen und geht ohne Absprache nach Hause, während die anderen noch bis zum Ende des Einsatzes bleiben.

Ich halte das Verhalten unkollegial.

>> Das Mitglied zur Rede stellen oder nicht?

Mach dir klar, warum du ihn eigentlich zur Rede stellen willst. Weil er vorher gegangen ist? Weil er nicht Bescheid gegeben hat? Weil du es "nur" unhöflich fandest? Was hat der Rest gemacht? Rumgegammelt?

Ich finde, jemand, der geht, weil nichts mehr zu tun ist und er mit seiner Zeit etwas besseres anfangen will als doof in der Ecke zu stehen, ist OK. Das Ganze, ohne Bescheid zu sagen, zu machen nicht mehr, aber jedem seins.

Vielleicht ist auch wichtig, was du damit erreichen willst. Willst du es als Exempel machen? Willst du, dass er das nächste Mal mit dir kommuniziert oder eher Bleiben bis zum bitteren Schluss (könnte sein, dass du so Freiwillige verlierst)? Vielleicht wäre es hier besser, das ganze ohne Aussprache zu regeln und lieber mit einem allgemeinen Appell an alle. Bsp. "Der Arbeitseinsatz letzens war super. Wir haben viel geschafft. Danke an alle. Aber generell möchte ich darum bitten, dass diejenigen, die gehen möchten, weil sie vielleicht noch etwas vorhaben bitte vorher kurz Bescheid sagen."

Ein Event ist an einem Samstag Abend mit ein paar Freunden abgemacht. Freitag bei mir etwas runter geschraubt, da es am nächsten Abend ja nen weiteres Treffen gibt. Kurz bevors am Samstag losgeht sagen zwei Leute ab, da sie keine Lust mehr haben (sie waren am Freitag bereits weg) und das Event fällt flach.

Auch hier finde ich das Verhalten unkollegial und daneben.

>> Kritik angebracht?

Wenn es gute Freunde sind, kannst du es ja kurz ansprechen, aber Kritik ist hier sicher nicht angebracht. Ich schließe mich da den anderen an. Ist natürlich blöd gelaufen für dich, aber dass du sie dafür verantwortlich machen willst, dass du deine Freizeit davon abhängig gemacht hast, ist ausschließlich dein Problem. Niemand hat dich davon abgehalten am Samstag was allein zu unternehmen, oder mit anderen, oder....

MfG

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

hm, also wenn ich dich recht verstehe, geht es dir eigentlich nur darum, neue freunde/neuer freundeskreis aufzubauen.

will über das buch nicht urteilen - mag sicher sehr interessant sein - aber im leben eines menschen gibt es so wahnsinnig

viele variablen, die du niemals alle berücksichtigen kannst um eine allgemein gültige formel zu erstellen bzw.

das thema kritik zu pauschalisieren. jede situation ist anders.

eventuell wirst auch du dich für pickup interessieren und eines meiner hauptprobleme darin war/ist (:D),

das ich mir generell zu viel gedanken mache. mir scheint, das lässt sich hier nun auch etwas auf dich übertragen.

gerade der punkt mit der kritik muss bei banalen dingen aus dem bauchgefühl kommen, ob das angebracht ist oder nicht.

bist du in einer leitenden position (egal wo) ist es dein job, berechtigte kritik auszusprechen - und da gibt es keine grauzone.

was du tatsächlich nie - und wenn nur sehr selten - bei der beziehungsentwicklung zu anderen menschen machen darfst,

ist verurteilen und klagen. das kommt ganz ganz selten gut an... die liste könnte man noch weiterführen, wie z.b.

kein labersack/schwätzer, großzügig gegenüber deinen freunden, bescheidenheit (prahlerei) usw.

du musst deinen mund aufbekommen, du musst wie bei den mädels eine chemie bzw. gemeinsamkeiten schaffen und natürlich

auch die motivation haben, den kontakt zu pflegen (zusammen ausgehn usw. ...)

kannst du menschen mit deiner guten laune anstecken? hast du gute ideen für aktionen? weisst du immer, was in deiner stadt

grad los ist (partys, events usw.)

hier fängt es aber auch schon wieder an, eine unmenge an variablen zu generieren. ist sicher auch stark altersabhängig.

ein 30 jähriger wird andere themen und interessen haben, als ein 18 jähriger; es bringt nichts, dich mit menschen anzufreunden,

die nicht aus derselben sozialen schicht kommen (sie haben viel geld, du hast wenig) usw. die liste wäre endlos...

falls du in eine gruppe integriert werden willst, solltest du immer primär schauen, ob du mit dem dortigen alpha klarkommst.

oft ist der vermeindliche alpha auch nur jemand mit ner grossen klappe und die "graue eminenz" ist eher still bzw. zieht

die fäden aus dem hintergrund. aber das merkst du recht schnell, wenn z.b. alle aufhorchen wenn dieser spricht oder

entscheidungen kommentarlos akzeptiert werden usw. ...

es gibt halt leider keine anleitung, wie man ein begehrter mensch wird. jede persönlichkeit ist anders und der gegenüber sowieso.

das könnt ich jetzt noch weiter führen in richtung deiner persönlichen ausstrahlung, wie du auf andere menschen wirkst etc.

aber dafür gibts ja hier im forum auch wieder jede menge gutes material...

mach dir nicht zu viel gedanken, bleibe du selbst. alles andere wär sowieso gefaked und kommt früher oder später ans licht.

P.S. wenn du dich genötigt fühlst, kritik an einem freund zu üben, dann mach das.

interessiert ihn das nicht, ist er kein freund ;)

bearbeitet von maik2k1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Coldworld
Antwort: "Hab noch was wichtiges vor. Ihr schafft das auch ohne mich."

Leider ist dein Können noch bei XY gefragt, zudem sind wir alle schneller fertig und können nach Hause wenn du mithilfst.

(suggeriert ihm gebraucht zu werden und appelliert an seine edle Gesinning)

Wenn er dann immer noch abhauen will muss man eben deutlicher werden aber ich kenne niemanden der so dreist wäre seinem Chef diesen Wunsch abzuschlagen.

Ein klärendes: "Nein, du bleibst bitte wie alle anderen hier bist wir fertig sind." ist dann die letzte Möglichkeit wenn er nicht gefeuert werden will. :-D

Oder verstehe ich die Aussgage falsch und er meint Kritik ist falsch, wenn sie nicht konstruktiv ist?

Ja ich denke Carnegie meint damit einfach die negative, bösartige Kritik ohne Verbesserungsvorschläge und Besonnenheit.

Carnegie schreibt selbst dazu:

Wie ändere ich andere, ohne sie zu beleidigen oder zu verstimmen? (4. Teil)

1.       Mit Lob und aufrichtiger Anerkennung beginnen

2.       Andere nur indirekt auf seine Fehler aufmerksam machen

3.       Erst von den eigenen Fehlern sprechen, bevor der andere getadelt wird

4.       Vorschläge machen anstatt Befehle ausgeben

5.       Anderen die Möglichkeit geben, ihm das Gesicht wahren zu lassen

6.       Jeden Erfolg loben, auch den geringsten. Herzlich in der Anerkennung sein und großzügig mit Lob

7.       Dem anderen zeigen, dass sie eine gute Meinung von ihm haben. Er wird sich dann auch so benehmen

8.       Andere ermutigen. Ihm das Gefühl geben, dass er seine Fehler spielend leicht verbessern kann

9.       Den anderen dazubringen, dass er gerne die Wünsche erfüllt

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

@Coldworld:

Das steht wirklich in dem Buch? Und ich dachte nur die ersten zwei Beispiele wären Mist, aber der Rest wird auch nicht besser.

@smash69:

Finde dich selbst. Denk drüber nach, was du willst, was du vom Leben, den anderen erwartest; setzt dir Ziele, Richtlinien, Prinzipien (wie in deinen Augen die perfekte Welt aussehen sollte) und dann lebe es. Es wird dir in Fleisch und Blut übergehen, wann und wie man seine Meinung äußern soll/ darf/ kann/ muss und wann nicht. Hör auf deine innere Stimme und vertrau dir selbst. (Und schmeiß diese unsinnigen Bücher weg. Wie wär's mit Kultur? Prosa? Selbst Lyrik ist besser!)

MfG

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Jungs, jungs, jungs.

Wir sind alle kleine Schauspieler auf einer ziemlich grossen Bühne.

Wollt ihr mir sagen, dass ihr noch nie negativ auf Kritik reagiert habt?

Das ist menschlich. Ein Mensch, der sogar innerlich sein Handeln verurteilt, wird sich dafür rechtfertigen,

wenn ihn jemand kritisiert.

Carnegie behauptet nicht, dass ihr mit diesem Buch Alpha-Spartaner werdet, sondern, dass ihr beliebt werdet,

dass Menschen eure Anwesenheit als angenehm empfinden.

Wenn ich weiss, ich kann mit einem Menschen abchillen, der mir voll und ganz kritikfreit übersteht, dann fühle ich mich wohl.

Wenn mir mein Kumpel jeden zweiten Tag sagt, ich solle aufhören zu rauchen, weil ich den Tumor in mir füttere, nein, liebe Freunde, dass hört sich nicht cool an.

In diesem Buch geht es nicht darum, cool zu sein, oder jemanden beherrschen zu können, oder wie man Alpha wird.

Es geht darum wie man "Freunde gewinnt".

Sprich, wie ich es schaffe mein Netzwerk zu erweitern.

Typisch PickUpForum:

Alle tanzen im Kreis um die warme, dampfende Kacke, bis sie merken, dass sie im Kreis um Kacke tanzen.

bearbeitet von Alakay

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich möchte einmal auf einen Konflikt aus dem Eingangspost eingehen.

Es ist auf folgende Weise möglich zu den eigenen Gedanken und zu der eigenen Meinung zu stehen, ohne die des anderen zu kritisieren:

Erkenne, dass jeder Mensch eine eigene Wahrnehmung hat. Und jeder Mensch hat das Recht, diese zu haben.

Diese Erkenntnis kann dir zu der Toleranz verhelfen, andere Wahrnehmungen und auf ihnen basierende Gedanken und Meinungen stets zu akzeptieren.

Du kannst also anderer Meinung sein und musst die Meinung des anderen nicht kritisieren,

du kannst beide Sichten vollkommen akzeptieren - wohlwissend, dass beide ihre Berechtigung haben, ganz egal ob sie sich "widersprechen".

Jede einzelne Wahrnehmung hat ihre Daseinsberechtigung.

Ausdrücke wie

"ich finde das..." oder

"In meinen Augen ist das so dass..." oder

"Ich sehe das anders..."

signalisieren den Respekt vor der Ansicht des anderen. Du drückst deine Meinung aus und verweist gleichzeitig darauf, dass dir bewusst ist dass dies bloß deine Sichtweise ist,

und dass du jede andere Sichtweise ebenso respektierst.

Auf diese Weise ist es in meinen Augen ( :-)) möglich, die eigene Meinung zu äußern,

ohne eine andere Person in ihrer zu kritisieren.

Außerdem sehe ich ( :-)) die Möglichkeit, meine Meinung nicht äußern zu müssen und dennoch zu ihr zu stehen

und die Meinung des anderen zu bejahen - wohlwissend dass ich damit meine Toleranz gegenüber verschiedenen Wahrnehmungen und Erfahrungen ausdrücke.

Folgendes gilt jedem der nach mir schreibt und anderer Meinung ist:

Auch wenn ich das anders sehe, du hast vollkommen Recht! ;-)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Mal rein aus der psychologischen Perspektive betrachtet...

... dein Gegenüber findet dich um so attraktiver/symphatischer je mehr du ihm geben kannst. Einfach gesagt: "Wie viel Wert hast du für ihn?"

Je höher dein Wert ist desto mehr will dein Gesprächspartner mit dir machen, reden usw. Im Prinzip ist das nichts anderes als die Austauschtheorie der Sozialpsychologie. Auf dein Beispiel bezogen bedeutet das, dass du ihn nicht kritisieren sollst da du ihm sonst einen negativen Input gibst.

So viel zur Theorie...

In der Praxis kommen noch weitere Variable mit ins Spiel. Dein Wert ist auch davon abhängig wie Selbstbewusst du bist bzw. dich gibst. Hier kommt dann der Zielkonflikt zwischen Selbstbewusstseins vs. nicht kritisieren ins Spiel. Auf der einen Seite sollst du Selbstbewusst sein auf der Anderen jedoch die Person nicht kritisieren. Die Lösung liegt, wie so oft im Leben, zwischen diesen beiden Extremen. Du kannst eine Person kritisieren, allerdings kommt es dabei auf das "WIE" an. Ein sehr gutes rhetorisches Mittel ist hierbei Fragen zu Stellen.

Ein Beispiel:

Nehmen wir an dein Gesprächtspartner lästert ständig über gute Freunde von dir und du findest das nicht okay.

Also kannst du darauf folgende Frage stellen: "Wie fühlst du dich wenn du über XY redest?"

Durch solche Fragen muss er selbst nachdenken und es ist kein direkter Angriff von deiner Seite. Probier es mal aus.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.